Forum: Platinen Gehäuse (Prototypen) fertigen lassen


von Malte M. (degenhardt)


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Hallo Leute!

Ich möchte ein kleines Gehäuse für eine Platine herstellen lassen. 
Zuerst als Prototyp und später auch in Serie. Das Gehäuse besteht aus 
zwei Halbschalen die verklebt werden sollen und einem weitern Teil, der 
als Verschluss des Batteriefachs dient. Die Maße liegen bei 50x25x5mm. 
Das Gehäuse sollte aus einem möglichst stablilen Plastik (Polycarbonat 
oder ähnlichem) gefertigt werden. Ich habe schon mit 3D Drucker Up! 
ausprobiert selbst einen Prototyp zu machen, aber die Auflösung des 
Druckers hat nicht ausgereicht.

Kennt jemand einen Shop oder ein Unternehmen, dass diese Art von Gehäuse 
als Protoyp oder in Serie bezahlbar herstellen kann?
Ich habe jeweils eine Ansicht der Gehäuseteile angehängt.

Mfg,
Degenhardt

von Philipp N. (philoepp)


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Hallo,

du könntest dich bei http://www.shapeways.com/ umsehen, du kannst dort 
verschiedene Materialien als Basis auswählen.

Gruß

von M. B. (Firma: TH Nürnberg) (ohmen)


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http://www.protolabs.de/

Habe dort aber noch nichts machen lassen...

von MaWin (Gast)


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Malte Menning schrieb:
> 50x25x5mm

Bis 10 Stück würde ich es aus opakem Plexiglas (PMMA) fräsen lassen,
damit das gut aussieht muss es aber danach poliert werden, das macht die 
Sache für Serie zu teuer.

Eckige Innenecken (Batteriefachdeckel, Vertiefung) solltest du dazu 
verrunden, es muss ja ein Fräser unter den Überhang kommen, dazu braucht 
der einen gewissen Durchmesser, die Pfosten sollten einen ausreichenden 
Abstand haben damit der Fräser zwischen der Wand durchkommt, und wenn 
ich sehe, daß manche Fläche unter 1mm dick ist, dann würde ich eher 
versuchen, 2mm zu bekommen, auch wenn die Kiste dann 7 statt 5mm dick 
wird.

Die Unterschneidung beim Deckel macht auch ein Spritzgusswerkzeug 
aufwändig, senkrecht ausformen ist wegen dem Grössenverhältnis eher 
doof.

maschbauer wird dir für die Form 30000 EUR abziehen wollen, aber wenn du 
nicht alles bestellst was aufwändig und teuer ist sondern mit einer 
einfachen Lösung (ohne Unterschneidung) auskommst bekommst du sie in 
China für 3000 EUR (und alle deutschen Vermittler lassen sie auch in 
China machen, schlagen nur ihren Benz mit drauf), jeder 
Spritzgussvorgang schlägt dann noch mal mit 50ct zu Buche, 1000 Gehäuse 
also 3.50 pro Stück.

von ...-. (Gast)


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Das Gehäuse soll nur 5 mm hoch werden ??? Das wird aber knapp mit der 
Wandstärke, da passt doch nix mehr rein.

von Jupp (Gast)


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da musste Kohle in die Hand nehmen!!

von kleinseriendrucker (Gast)


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Malte Menning schrieb:

> [...] Zuerst als Prototyp und später auch in Serie. [...]

> [...] Ich habe schon mit 3D Drucker Up!
> ausprobiert selbst einen Prototyp zu machen, aber die Auflösung des
> Druckers hat nicht ausgereicht.

warum reicht die Auflösung für einen Prototyp nicht???
ich erstelle kleinere Teile in Klein-Serie mit einem 3d-drucker... und 
bin damit voll zufrieden... auch, was die oberflächenbeschaffenheit 
angeht..

von Martin (Gast)


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Ich denke es ist wichtig zu wissen um welche Stückzahl es sich handelt, 
da es auch hier verschiedene Technologien gibt.

Aufgrund der miesen Ansprechpartner welche wir in Deutschland gehabt 
haben, haben wir unsere Gehäuse bei einer ausländischen Firma (Taiwan) 
machen lassen (es wird hier sicher gute geben aber diese sind auch nicht 
so einfach zu finden, Spritzguss ist nun mal eher ein Offline-Job und 
die präsentieren sich nun mal nicht so offen und aussagekräftig im 
Netz). Sehr wichtig finde ich ist die Einstellung des Herstellers bei 
uns waren die sehr zuvorkommend und haben uns klasse beraten und auch im 
Nachhinein problemlos Änderungen vorgenommen.

Das Hauptproblem ist die richtige Nadel im Heuhaufen zu finden, uns 
wurde der Hersteller auch von einer anderen Firma empfohlen..
Gekostet hat es uns ca 10k USD (Material, Oberfläche und Qualität sind 
sehr gut), in Deutschland Kostenvoranschlag 30k+ EUR und man war ja mit 
den anderen Kunden so beschäftigt...

Ich schätze Dein Gehäuse bei unserem Werkzeughersteller auch auf ca 7-8k 
USD (das Werkzeug).
Wenn du den Kontakt möchtest kann ich ihn dir gerne geben, Englisch 
sollte vorhanden sein.

von MaWin (Gast)


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kleinseriendrucker schrieb:
> warum reicht die Auflösung für einen Prototyp nicht???

Alle 3d-Drucker-Ergebnisse, die ich mir bisher angesehen hatte, ob in 
Fabs oder auf Messen, waren hingeschissene Würste die nicht ordentlich 
aneinander klebten, Poren aufwiesen, rauhe Oberflächen haben und wenn 
mit Aceton geglättet Massabweichungen von einem halben Meter, verzogen 
und während horizontale Schichten noch in der zufällig gewählten 
Würstchendicke daherkamen, kommen quer verlaufende Wände in jeder Dicke 
bloss nicht der designten.

Stützen für Überhänge haben nie ordentlich geklappt, meist sank das ein.

Die einzigen guten waren Lithographie, die sind wirklich gut, aber 
bisher immer halbtransparent und deutlich teurer. Keine Ahnung ob es das 
inzwischen auch in opak gibt.

von Christian (Gast)


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Ich würde auch Stereolithographie vorschlagen. Such im Internet mal nach 
chinesischen Firmen die STL oder SLA für Prototypen machen und nach D 
verschicken ;)

von Sabine W. (sabine_w)


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MaWin schrieb:
> Stützen für Überhänge haben nie ordentlich geklappt, meist sank das ein.
>
> Die einzigen guten waren Lithographie, die sind wirklich gut, aber
> bisher immer halbtransparent und deutlich teurer. Keine Ahnung ob es das
> inzwischen auch in opak gibt.

Gibt ja noch andere Verfahren neben Plastikwürstchen auftragen und 
Lithografie. Lasersintern, wie es z.B. Shapeways mit Nylon macht,sagt 
dir auch nicht zu? Wird das zu porös?

von MaWin (Gast)


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Sabine W. schrieb:
> Lasersintern, wie es z.B. Shapeways mit Nylon macht,sagt
> dir auch nicht zu?

Hatte ich noch nicht in der Hand.

von Brater (Gast)


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Malte Menning schrieb:
> Ich habe schon mit 3D Drucker Up!
> ausprobiert selbst einen Prototyp zu machen, aber die Auflösung des
> Druckers hat nicht ausgereicht.

Schon mal an manuelle Nachbearbeitung gedacht? Klar, diese runde 
Vertiefung in der einen Gehäuseseite wird absolut schwer. Auch einige 
der Aussparungen. Für sowas würde ich (zumindest bei einem Prototypen) 
mehr Material auftragen lassen und dann mit einem Dremel etc. das 
überschüssige Material wegnehmnen.

von Wolfgang (Gast)


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Oder guck mal hier im Forum Markt
Beitrag "[V] Biete 3D-Druck Service für eigene Gehäuse!"

Malte Menning schrieb:
> ... aber die Auflösung des Druckers hat nicht ausgereicht.
Dann gib vielleicht mal ein paar Specs an.

von Malte M. (degenhardt)


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Erstmal vielen Dank für die Beträge!

Es geht beim Protoyp vorallem darum Verschlussfunktion und Stabilität zu 
prüfen. Die Prototypen mit ABS aus unserem Drucker waren auf jeden Fall 
zu instabil und ungenau. Bei verdoppelter Größe konnte man zumindest das 
Verschlusskonzept prüfen.
Für den Prototyp gibt es inzwischen ein Angebot. Für die Serie ist das 
aber nichts.

Der Plan ist erstmal eine kleine Serie (250 Stück) zu machen und bei 
entsprechender Marktresonanz dann deutlich mehr.
Ich haben vor die Serie mit Spritzgusstechnik fertigen zu lassen. Meine 
bisherigen Erfahrungen mit deutschen Anbietern decken sich in etwa mit 
den Beiträgen hier. Man sollte also eher in Asien suchen, wenn es nicht 
zu teuer werden soll.
Kann jemand ein Unternehmen empfehlen bei dem man sowohl die Werkzeuge 
als auch den Spritzguss machen lassen kann?

Mfg,
Degenhardt

von Malte M. (degenhardt)


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Martin schrieb:

> Ich schätze Dein Gehäuse bei unserem Werkzeughersteller auch auf ca 7-8k
> USD (das Werkzeug).
> Wenn du den Kontakt möchtest kann ich ihn dir gerne geben, Englisch
> sollte vorhanden sein.

Darauf würde ich gerne zurück kommen, konnte dich aber nicht direkt 
anschreiben. Englisch ist kein Problem.

von Malte M. (degenhardt)


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MaWin schrieb:

> Die Unterschneidung beim Deckel macht auch ein Spritzgusswerkzeug
> aufwändig, senkrecht ausformen ist wegen dem Grössenverhältnis eher
> doof.
>
> maschbauer wird dir für die Form 30000 EUR abziehen wollen, aber wenn du
> nicht alles bestellst was aufwändig und teuer ist sondern mit einer
> einfachen Lösung (ohne Unterschneidung) auskommst bekommst du sie in
> China für 3000 EUR (und alle deutschen Vermittler lassen sie auch in
> China machen, schlagen nur ihren Benz mit drauf), jeder
> Spritzgussvorgang schlägt dann noch mal mit 50ct zu Buche, 1000 Gehäuse
> also 3.50 pro Stück.

Das hört sich sehr interessant an. Kannst du jemanden empfehlen? Was 
meinst du mit Unterscheidung?

von MaWin (Gast)


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Unterschneidung gibt es bei den beiden Flügeln am Batteriefachdeckel.
Daher machen Andere das anders, eine Stufe in der Öffnung, 
beispielsweise seitlich Stufe nach unten und quer Stufe nach oben, schau 
dir halt mal einen Batteriefachdeckel eines chinesischen Thermometers, 
Weckers oder Fernbedienung an. Dann kann man auch den Deckel liegend 
ausformen.
Berechne den Preis über ein CAD Modell das alle 3 Teile in einem 
Spritzgussbaum enthält bei Protolabs (die sagen dir auch gleich die 
gröbsten Fehler) und weise jeden Anbieter ab, der mehr verlangt.
250 Stück ist aber Quatsch, 2500 sind kaum teurer.

von Sabine W. (sabine_w)


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Für Prototypen lassen sich auch Spritzgussformen in 3D drucken. Solch 
eine Form soll für bis zu 100 Stück reichen. 
http://www.konstruktionspraxis.vogel.de/themen/werkstoffe/rapidtechnologien/articles/427350/

von MaWin (Gast)


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Bloss handelt es sich dabei um schweineteuren 
Stereolithographie-3D-Druck, so dass es billiger wäre, die 100 
Prototypen selbst direkt 3D zu drucken, vor allem wenn es auch 10 
Prototypen aus PLA tun. Der Druck ist eher für die Formenbauer, die 
damit gucken können, obi ihre komplexe Form überhaupt zusammenpasst.

von maschbauer (Gast)


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...Ob du dich wirklich auf die Beratung von jemanden verlassen willst, 
der noch kein Stereolithographiemodell in der Hand hatte...und nicht 
weiss, das Unterschneidungen Hinterschnitt heissen, bleibt dir 
überlassen.
Ich empfehle dir Prototypen aus AccuraXtreme. Standard Material, bieten 
viele an, ist aber nicht ganz billig. Aber die Auflösung ist super, und 
schnapper schnappen auch.
Und such dir jemanden, der dir das Kunststoffgerecht konstruiert. Das 
spart dir hinterher viel Geld.
Such dir jemanden, der dir eine günstige aluform macht, da kenne ich nur 
protomold, die sind schnell, aber nicht billig. Und ich rate von China 
ab . Wer keine Ahnung von der Materie hat, verbrennt sich da schnell die 
Finger. Such halt mal intensiv in Deutschland, es gibt kleine Läden, die 
dir so was bezahlbar machen, wenn deine Ansprüche nicht so hoch sind. 
Aber ein paar tausende musst du hin legen.

von MaWin (Gast)


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maschbauer schrieb:
> der noch kein Stereolithographiemodell in der Hand hatte

Erneut lügt maschbauer frech über Menschen von denen er nichts weiss.

von maschbauer (Gast)


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MaWin schrieb:
> maschbauer schrieb:
> der noch kein Stereolithographiemodell in der Hand hatte
>
> Erneut lügt maschbauer frech über Menschen von denen er nichts weiss.

Hast du Trottel selbst geschrieben. Also lügst du?

von Sabine W. (sabine_w)


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Das mit dem "nicht in der Hand" bezog sich auf Lasersintern, nicht auf 
Lithographie.

: Bearbeitet durch User
von maschbauer (Gast)


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Sabine W. schrieb:
> Das mit dem "nicht in der Hand" bezog sich auf Lasersintern, nicht
> auf Lithographie.

Na, meinetwegen... zumindest ist sein rapid prototyping wissen aus dem 
letzten Jahrtausend, und sein Kunststoffe Halbwissen ist noch viel 
älter. Wer heute vorschlägt ein Modell aus PMMA fräsen zu lassen und 
dann noch, es für den Frässprozess umzukonstruieren, hat von 
wirtschaftlichem Arbeiten keine Ahnung. Aber dies ist ein freies Forum, 
jeder kann sabbern was er will.

von Martin (Gast)


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Müsste mich hier mal registrieren.

Wir machen gerade unser 2. Gehäuse (Spritzguss) in Taiwan, kann die 
Firma voll und ganz empfehlen. Qualität und vor allem zuverlässigkeit 
1a.
Wir hatten beim ersten Gehäuse Sonderwünsche im Nachhinein, diese wurden 
alle für Kleingeld eingearbeitet.
Kosten TW 10000 USD, Kostenvoranschlag Deutschland 30k+ EUR.
Beide Kostenangaben sind für das Werkzeug. Der Spritzgussfertiger hatte 
auch eigene Designvorschläge eingebracht welche wir auch angenommen 
haben da es einfach besser aussah.

Habe eine Bekannte in Taiwan welche mit der Firma kommuniziert. Unser 
Gehäuse ist ähnlich wie deines (von der grösse her).

Bezahlung, 50% im Vorhinein wir haben dann 700 Gehäuse erhalten, 
Prototypenrun haben wir übersprungen da wir die Gehäuse sofort 
benötigten. Der Rest wurde dann bezahlt als alles zu unserer 
Zufriedenheit fertig war.

Uns wurde die Firma damals auch von einer befreundeten Firma 
empfohlen,war deshalb wohl auch recht locker.
Ein Platinenmockup ist hilfreich um Probleme zu vermeiden.

von Malte M. (degenhardt)


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@Martin

Wie kann man Dich denn erreichen?

von butsu (Gast)


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Ich habe kürzlich Prototypen von Gehäusen aus Polyamid sintern lassen, 
incl. Schnappverschlüssen etc., ähnliche Größenordnug wie dein Gehäuse. 
Hat funktioniert, war aber an der Grenze. Deutlich besser aber auch viel 
teuerer, wie hier schon erwähnt: Stereolithographie. Eine Alternative 
ist auch das PolyJet Verfahren. Sehr gute Auflösung, mechanisch aber 
nicht so stabil.

Noch was zum Design: Es kann täuschen, aber ich kann keine 
Entformschrägen erkennen. Die gefüllten "Stummel" im Bodenteil könnten 
auf der Unterseite zu Einfallungen führen,je nach Wandstärke. Ist so 
schwer abzuschätzen. Das Batteriefach ist auf jeden Fall nicht besonders 
Spritzgussgerecht konstruiert. Aber da haben andere ja schon drauf 
hingewiesen.

Wer meint, dass Protomold teuer ist, möge mir bitte einen günstigeren 
Service für Schnellspritzguss (also (begrenzt haltbare) Alu Formen) 
nennen, der die komplette Abwicklung macht. Würde mich wirklich 
interessieren. Übrigens kannst du da auch Prototypen aus Kunststoffen 
und Metallen fräsen lassen. Habe gerade einen Prototypen eines Gehäuses 
mit 25mm Durchmesser und 5mm Höhe aus PA66GF30 und Alu fräsen lassen und 
bin zufrieden.

@Martin: Dein Kontakt in Taiwan interessiert mich auch!

von suisse (Gast)


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Es gibt auch auch hier tolle Anbieter die ab 1500 EUR ein 
Spritzgusswerkzeug bauen: www.torson.ch Bei denen kannst Du sogar mit 
einer Skizze kommen. Sind superkompetent und haben immer die Termine 
gehalten.

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