Forum: Platinen Muss man die Folie für die Belichtun schwarz bedrucken ?


von Sascha (Gast)


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Ich will mich demnächst ans Belichten/Entwickeln/Ätzen wagen.

Ich habe mit meinem Drucker experimentiert und festgestellt, dass die
schwarze Tinte zwar schön schwarz ist, aber auf einer Folie auch nicht
ganz dicht bzw. spröde/rissig erscheint.

Drucke ich im Foto-Modus, so wird scheinbar nicht das echte Schwarz
verwendet, sondern eher eine Mischung aus den Farben. Das Ergenis ist
messerscharf und überall deckend. Das Problem: Es ist lichtdurchlässig.
Das Schwarz ist eher ein dunkelgrün-grau.

Daher meine Frage: Muss man unbedingt deckendes Schwarz verwenden oder
kann man auch andere Farben (rot, dunkelgrün, ...) benutzen ? Das wäre
dann quasi wie ein Farbfilter. Ein roter Farbfilter zu Beispiel, sollte
ja keine UV-Strahlen durchlassen ?

Ich könnte natürlich auch zwei Folien übereinander legen, aber das will
ich mir eigentlich ersparen.

von Thorsten (Gast)


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Meine Erfahrung ist, dass der Fotomodus komplett unbrauchbar ist. Das
Schwarz wird durch Mischen der Grundfarben erzeugt und ist leider sehr
lichtdurchlässig und somit unbrauchbar. Drucke am besten mit reinem
Schwarz und benutze Bungard-Material. Das sollte dann problemlos
funktionieren.

Meine Methode: Layout mit 300dpi reines Schwarz (original HP-Tinte) auf
besseres Transparentpapier (einmal) drucken, 2 Minuten mit
Gesichtsbräuner belichten. Dann in NaOH entwickeln und mit Fe-III-Cl
ätzen. Bringt für mich sehr brauchbare Ergebnisse, Pinabstände von
0.5mm sind reproduzierbar.

Viel Erfolg!

Thorsten

von Black Friday (Gast)


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Hier stand in irgend einem Thread ein Link, unter dem jemand viele
Versuche mit verschiedenen Phototinten gemacht hat.
Dabei kam heraus, daß sich die speziellen Phototinten viel besser zum
belichten eignen als schwarz.
Es kommt nicht auf die Durchlässigkeit für sichtbares, sondern für UV -
Licht an.
Am besten mal eine Versuchsplatine mit verschiedenen Farben machen und
die Ergebnisse hier posten.

von PeterL (Gast)


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wenn die schwarze Farbe pigmentiert ist (epson) geht kein Licht durch,
alle anderen Farben absorbieren nur einen gewissen Prozentsatz,
wobei gelb (Komplementärfarbe zu blau) noch am Besten erscheint

Peter

von Objektif (Gast)


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hallo,

Es ist egal wenn Schwarz etwas Licht durchlässt.

Man kann auch mit Dunkelrot belichten.

Rot filtert UV-Licht!

MfG
Objektif

von Patrick (Gast)


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Hi Objektif,

dein Beitrag revolutioniert die subtraktive Farbmischung ;-)

von Unbekannter (Gast)


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Es gibt so viele verschiedene Tinten, Drucker, Papiere und Folien, da
hilft praktisch nur probieren.

Was meisten gar nicht probiert werden muss, weil es garantiert Probleme
macht, sind Risse, helle Flecken (gerne bei Laser) und dergleichen auf
der Folie. Durch diese Stellen geht das UV-Licht garantiert durch und
das gibt dann Haarrisse in den Leiterbahnen.

Natürlich ist es besser, wenn eine Vorlage absolut blickdicht ist, also
ein sehr hohes Kontrastverhältnis hat. Aber das braucht es eigentlich
fast nie. Die Vorlage muss nur ausreiched blickdicht sein. Was nun
"ausreichend blickdicht" genau ist, kommt immer auf das Gesammtpaket
an. Also Drucker, Tinte, Folie, Belichtungslampe, Belichtungsabstand,
Belichtungsdauer, Entwicklerdosierung und Entwicklertemperatur.

Du kommst nicht drum herum, Versuchsreihen zu machen um zu sehen, wo
für Deine Materialen das Optimum liegt.

Das wichtigste an diesen Versuchsreihen ist, dass Du systematisch
vorgehst und alles dokumentierst, so wie Wissenschaftler ein
Laborbuch schreiben. Blindes rumversuchen ohne konkretes Ziel bringt
gar nichts.

Also immer eine Reihe machen in der ein Parameter, z.B. Belichtungszeit
variert wird. Diese Reihe komplett, vom geplanten Anfang bis Ende
durchziehen. Wenn die Reihe komplett ist, entspannen, zurücklehen und
die Ergebnisse nebeneinander auf den Tisch legen und genau studieren.
Dann sieht man schnell, ob sich etwas ändert und was sich wie ändert.
Dann z.B. aus dieser Belichtungsreihe die beste Belichtungszeit
notieren. Wenn mehrere Zeiten gut sind, die Mitte davon nehmen.

Danach überlegt man sich, ob man vielleicht mit verschiednen
Drucker-Treiber-Einstellungen experimentiert. Oder mit verschiedenen
Entwicklungszeiten. Oder verschiedenn Entwicklerkonzentrationen.

Usw....

Das wichtigste dabei: Geduld, systematik, und alles aufschreiben und
keine Testplatinen wegwerfen oder doppelt benutzen. Jedes Ergebnis
beschriften, z.B. nummerieren und in einer Tabelle alle Werte
festhalten.

Dann klappt es auch mit der optimalen Platinen-Entwicklung.

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