Forum: HF, Funk und Felder Groundplane-Antenne auf Dachlüfterhaube


von Antennenyogi (Gast)


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Hallo,
ich möchte eine Groundplane-Antenne für 1090 MHz bauen, indem ich 
einfach ein Lambdaviertel langes Stück vom Innenleiter eines 
Koaxialkabels durch ein Loch in einem Blechdach schiebe und das 
Abschirmgeflecht von unten neben dem Loch ans Blech löte. Die 
Innenleiterisolierung möchte ich als Korosionsschutz dran lassen und das 
obere Ende mit dem Feuerzeug zuschmelzen. Ist das ok?

Das Loch am Fußpunkt würde ich gern auch noch abdichten. Was soll ich 
nehmen:
Heißkleber, Silikonkautschuk, Epoxy oder Acrylharz? Am Fußpunkt ist ja 
ein Spannungsknoten, da kommt es doch auf die HF-Eigenschaften des die 
PE-Innenleiterhülle umgebenden Materials nicht so sehr an, oder?

Lambdaviertel ist bei 7cm. Das "Blechdach" ist ein Kegelförmiges 
Lüftungsrohr-Hütchen aus Zinkblech, Radius 10cm, über die Schräge 
gemessen ca. 14cm. Das entspräche Radials von Lambdahalbe Länge. Gibt 
das Probleme?

Viele Grüße,
Antennenyogi

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan M. (derwisch)


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Im Prinzip sollte das klappen.

Am Fußpunkt würde ich Silikonkautschuk verwenden.
Heisskleber ist nicht wetterfest.

Aber beachte, dass die tatsächliche Länge des Strahlers etwas kürzer 
ist, als das pure Rechenergebnis.
Das Dielekrikum um den Strahler verschiebt die Resonanz ja nach unten.

Aber: So oder so ist diese Antenne eine Annäherung an das was man will, 
denn nur mit den geeigneten Messgeräten kann man eine Aussage über die 
Antenne machen. ( Networkanalyzer )

von ham (Gast)


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Ich vermute mal, dass hier Transpondersignale von Luftfahrzeugen 
empfangen werden sollen. Die Empfangscharakteristik der beschriebenen 
Antennenanordung dürfte jedoch für diesen Verwendungszweck nicht 
sonderlich gut geeignet sein. Signale, die unter höheren 
Elevationswinkeln einfallen, werden signifikant abgeschwächt.

Die mechanische Umsetzung des Antennenprojekts finde ich ganz 
interessant. Soll hier etwa die Verwendung einer handelsüblichen 
Lüftungshaube Tarnungszwecken dienen? (HF-Phobie der Nachbarschaft)?

Übrigens nutzen Vögel solche Hauben auch gerne mal als Landeplatz
und könnten auf Dauer den Strahler killen. Für freche Rabenvögel
stellt das bisweilen sogar eine richtige Herausforderung dar.  ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Antennenyogi schrieb:
> Das Loch am Fußpunkt würde ich gern auch noch abdichten.

Naja, mehr als ein Jahr an Langzeitstabilität brauchst du von einer
so einfachen Konstruktion nicht erwarten.  Das Wasser wird früher oder
später einen Weg finden, ins PE-Dielektrikum des Kabels einzudringen,
und dann sukzessive die HF-Parameter verändern sowie zu Korrosion an
den Metallteilen führen.

Insbesondere den Einfluss des Sonnenlichts sollte man nicht
unterschätzen.  Die schwarze Farbe einer Kulikow-Antenne:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kulikow-Antenne

(immerhin eine Konstruktion, die militärischer Nutzung gerecht werden
sollte) hat sich bei mir nach zwei Jahren komplett in Wohlgefallen
aufgelöst, die Antenne ist jetzt metallisch blank.  Eine Schachtel
aus Polypropylen, in der sich der Balun meiner Kurzwellenantenne
befand, hat nach 1,5 Jahren aufgegeben, das Material hatte die
Konsistenz von Wachsplättchen.

von Michael M. (technikus)


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Antennenyogi schrieb:
> Die Innenleiterisolierung möchte ich als Korosionsschutz dran lassen und
> das obere Ende mit dem Feuerzeug zuschmelzen. Ist das ok?

Allzu dauerhaft wird diese Lösung nicht sein. Bei vielen Koaxkabeln ist 
das Dielektrikum aus PE und das wird von der UV-Strahlung in Jahresfrist 
mürbe und rissig.

> Das Loch am Fußpunkt würde ich gern auch noch abdichten.

Das ist dringed anzuraten. Das Schirmgeflecht neigt dazu, Wasser zu 
ziehen und korrodiert dann. Koaxkabel können absaufen! Aber 
wahrscheinlich hält die ganze Antennenkonstruktion auch nicht viel 
länger, s.o.

> Am Fußpunkt ist ja
> ein Spannungsknoten, da kommt es doch auf die HF-Eigenschaften des die
> PE-Innenleiterhülle umgebenden Materials nicht so sehr an, oder?

Am Fußpunkt ist ein Stromknoten, sonst wäre die brauchbare Anpassung an 
die 50 Ohm Systemwiderstand nämlich nicht gegeben. Was außerhalb des 
Dielektrikums passiert ist trotzdem nicht so tragisch.

Servus
Michael

: Bearbeitet durch User
von npn (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Am Fußpunkt ist ein Stromknoten, sonst wäre die brauchbare Anpassung an
> die 50 Ohm Systemwiderstand nämlich nicht gegeben.

Falsch.
Am Fußpunkt ist ein Strombauch und Spannungsknoten.

Wenn da ein Stromknoten wäre, müßte gleichzeitig ein Spannungsbauch 
sein, das heißt, die Antenne wäre hochohmig. Das ist aber ein 
Viertelwellenstrahler am Fußpunkt nicht. Er hat bei waagerechtem Ground 
ca. 35Ohm Fußpunktwiderstand.

von npn (Gast)


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@Antennenyogi

Ich hab dir mal ein PDF angehängt, wo ein paar Grundlagen drin stehen 
zum Viertelwellenstrahler.

von Rainer V. (rudi994)


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Falls der Kabelverkürzungsfaktor zum Tragen kommt, wird der Strahler bei 
z.B. RG58 mit Vk=0.65 kaum länger als 1/6-Lambda. Je kürzer die Antenne, 
desto geringer die empfangene Feldstärke.

Bei der Groundplane sind die Radials freistehend und nicht zuletzt der 
Winkel zw. Strahler und Radials beeinflußt Z am Fußpunkt. Wie ist das 
bei diesem Blechhütchen? Das hängt sicher nicht in der Luft.

Vllt. könnte man das Kabel aus dem Hütchen herausgucken lassen und eine 
mittels Servo drehbare Doppelquad aus Silberdraht draufsetzen ;-)

von Michael M. (technikus)


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npn schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Am Fußpunkt ist ein Stromknoten, sonst wäre die brauchbare Anpassung an
>> die 50 Ohm Systemwiderstand nämlich nicht gegeben.
>
> Falsch.
> Am Fußpunkt ist ein Strombauch und Spannungsknoten.

Sorry, stimmt! Da hatte ich Knoten im Kopf und habe die Knoten und 
Bäuche verwechselt. Sonst passt es ja auch mit dem zweiten Halbsatz 
nicht zusammen.

Servus
Michael

: Bearbeitet durch User
von npn (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Sorry, stimmt! Da hatte ich Knoten im Kopf und habe die Knoten und
> Bäuche verwechselt. Sonst passt es ja auch mit dem zweiten Halbsatz
> nicht zusammen.

Kann ja mal passieren. Kein Problem :-)

von Antennenyogi (Gast)


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Hallo,
vielen Dank für die vielen Tipps! Inzwischen habe ich die Antenne 
fertiggestellt und installiert.

Als Dipol habe doch keinen isolierten Draht verwendet sondern einen 
Sockel in den spitzen Trichter geschraubt, eine Nirosta-Nadel 
hineingesteckt und mit Epoxy fixiert. Somit erfüllt die Konstruktion 
gleich drei Funktionen:

- Antenne

- Regendach für's Lüftungsrohr

- Taubenabwehr (Nadel und 45 Grad steile Blechhaube)

Noch ein paar Bemerkungen. Der dielektrische Verkürzungsfaktor ist 
natürlich beim Koaxialkabel zu berücksichtigen, aber beim offenen Draht 
wohl eher nicht. Allerdings passen auf eine dicke Isoliertülle mehr 
Wassertropfen als auf die dünne Nadel :-) Die könnten die Antenne ein 
wenig kapazitiv verstimmen.

Ein vertikaler Dipol empfängt Signale vom Horizont viel besser als 
solche von oben. Macht aber nichts, Flugzeuge hoch oben am Himmel sind 
ja viel näher und schon deshalb besser zu empfangen.

Zum Aufbau: ich habe eine 3/8-32 Mutter (F-Stecker-Gewinde) in die 
Trichterspitze gelötet und eine F-Stecker-Durchführungsbuchse 
hineingeschraubt. Unten hängt per F-Stecker ein Sat-Kabel runter in den 
Kaminzug.

3/8 Zoll-Muttern mit 32er Feinstgewinde (32 Umdrehungen pro Zoll) kann 
man in Europa nicht kaufen, deshalb habe ich welche von F-Steckern 
abgesägt. Bei Ebay verkauft jemand F-Stecker aus "vernickeltem Kupfer". 
Das ist natürlich Messing, kein Kupfer, aber die sind sehr gut lötbar.

Ausprobieren konnte ich das Ganze noch nicht, da ich für meinen 
aktuellen USB-Empfängerstick keinen F-Adapter habe. Ein Empfängerstick 
mit Fernsehsteckereingang ist bestellt. Ich werde berichten, 
versprochen.

Im Anhang noch ein paar Bilder

Viele Grüße,
Yogi

von Thorsten S. (thosch)


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Antennenyogi schrieb:
> Somit erfüllt die Konstruktion
> gleich drei Funktionen:
>
> - Antenne
>
> - Regendach für's Lüftungsrohr
>
> - Taubenabwehr (Nadel und 45 Grad steile Blechhaube)

Vier Funktionen! Du hast eine vergessen:

- Blitzableiter, direkt in den Rechner.


jetzt mal ganz im Ernst, hat das Ding 'ne Blitzschutzerde?
Ist zwingend vorgeschrieben, wenn es so den höchsten Punkt des
Hauses darstellt...

von Ralph B. (rberres)


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Thorsten S. schrieb:
> jetzt mal ganz im Ernst, hat das Ding 'ne Blitzschutzerde?
> Ist zwingend vorgeschrieben, wenn es so den höchsten Punkt des
> Hauses darstellt...

Ich sehe das auch so. Zumal der Strahler am Ende ziemlich spitz ist, und 
den Blitz geradezu anzieht. An den scharfen Kanten des Drahtes ist die 
Feldstärke nun mal am höchsten.

Streng genommen müsste vom Innenleiter des Koaxkabels eine kleine 
Induktivität ausreichenden Drahtquerschnittes gegen Masse geschaltet 
werden, und der Kegel mit einer 16mm² Leitung auf dem kürzesten Wege mit 
einen Blitzschutzerder verbunden werden.( Zumindest mit der 
Potentialausgleichschiene, der hoffentlich an dem Fundamenterder des 
Hauses angeschlossen ist ). Der ortsansässige Elektriker sollte die dazu 
geltenden VDE Vorschriften kennen, und danach handeln.

Ein direkten Blitzeinschlag in einer ungeerdeten Antenne sieht hinterher 
recht ulkig aus, und kann sogar Konsequenzen bezüglich der 
Gebäudeversicherung nach sich ziehen. ( Die zahlt nämlich dann nicht ).

Ralph Berres

von DingDa (Gast)


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Antennenyogi schrieb:
> Verkürzungsfaktor ist
> natürlich beim Koaxialkabel zu berücksichtigen, aber beim offenen Draht
> wohl eher nicht

Aber sicher doch. Man rechnet bei blankem Draht im Schnitt mit einem
Verkürzungsfaktor von 97%. D.h., die Länge des Strahler wird um 3% 
gegenüber der errechneten Länge gekürzt. Viele rechnen auch mit 5% 
Verkürzung, das ist
aber auch vom Schlankheitsgrad der Antenne abhängig.
Kauf Dir mal den Rothammel, das Antennenbuch schlecht hin.
Ist sehr zu empfehlen, wenn Du dich ausführlicher über das Thema 
Antennen
informieren willst.

Viel Erfolg!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DingDa schrieb:
> D.h., die Länge des Strahler wird um 3% gegenüber der errechneten Länge
> gekürzt.

Allerdings ist diese Antenne sicher so breitbandig, dass man das
nahezu vernachlässigen kann für den Zweck.

Antennenyogi schrieb:
> Ein vertikaler Dipol empfängt Signale vom Horizont viel besser als
> solche von oben. Macht aber nichts, Flugzeuge hoch oben am Himmel sind
> ja viel näher und schon deshalb besser zu empfangen.

Direkt über der Antenne hat sie jedoch eine Nullstelle, in der sie
theoretisch gar nichts empfängt und praktisch zumindest eine große
Dämpfung hat.  Du solltest dich also nicht wundern, wenn die Flugzeuge
über dir kurz verschwinden. ;-)

von Antennenyogi (Gast)


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Das Gebäude ist samt Antenne keine 25m hoch, also nicht 
blitzschutzpflichtig. Für Blitzschutz nimmt man auch nicht 
16qmm-Kupferkabel sondern nach dem Prinzip des Faraday-Käfigs (AUSSEN!) 
am Haus angebrachte dicke verzinkte Stahlstäbe oder Flachbänder. Aber 
klar, die Antenne wird noch geerdet. Auf dem Dach liegt noch so ein 
Erdungs-Kupferkabel von einem ehemaligen Antennenmast, daran schließe 
ich unsere Satellitenschüsseln und das "Antennen-Hütchen" an.

Aber damit ist der Innenleiter natürlich noch nicht geerdet. Nun gibt es 
ja solche Überspannungsschutz-Zwischenstücke für die Antennenleitung, 
z.B.

https://www.xmediasat.com/shop/artikel/XM28460.php

http://www.satmarket.de/product_info.php?pName=ueberspannungsschutz-satkabeltv-52400-mhz-p-1170

http://www.conrad.de/ce/de/product/944126/SAT-Ueberspannungsschutz

...und jede Menge mehr:
https://www.google.com/search?lr=&newwindow=1&safe=off&hl=en&biw=853&bih=453&tbm=isch&sa=1&q=Satelliten|SAT+Blitzschutzfilter|%C3%9Cberspannungsfilter|%C3%9Cberspannungsschutz&oq=Satelliten|SAT+Blitzschutzfilter|%C3%9Cberspannungsfilter|%C3%9Cberspannungsschutz&gs_l=img.3...873249.895141.0.896226.14.13.0.0.0.0.515.2211.0j7j1j1j0j1.10.0....0...1c.1.48.img..14.0.0.Sz62LTq2Mkk

Was ist davon zu halten? Da sind offenbar nur so eine Art 
"Glimmlämpchen" drin, die zünden so bei 100-200V, und wenn die 
verlöschen, sind immer noch einige zig Volt auf dem Innenleiter. Die 
könnte man noch hochohmig oder durch eine Induktivität ableiten.

Wir haben es ja bei einem einfachen Groundplane-Halbdipol mit statischer 
Aufladung (etwa durch geladene Nieselregentröpfchen) und mit 
Induktionsspannung durch Blitzeinschläge in der näheren Umgebung zu tun.

BTW, da ich ja jetzt doch keine Koaxialkabelantenne gebaut habe - kann 
mal jemand den Thread-Titel in "Groundplane-Antenne auf Dachlüfterhaube" 
ändern?

von Ralph B. (rberres)


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Antennenyogi schrieb:
> Das Gebäude ist samt Antenne keine 25m hoch, also nicht
> blitzschutzpflichtig. Für Blitzschutz nimmt man auch nicht
> 16qmm-Kupferkabel sondern nach dem Prinzip des Faraday-Käfigs (AUSSEN!)
> am Haus angebrachte dicke verzinkte Stahlstäbe oder Flachbänder.

Dem Blitz ist das egal, ob sich das Blitzschutz oder Potentialausgleich 
nennt. Er wird vorzusweise in die Spitze des Strahlers einschlagen.

Es ist auch egal ob ein vorschriftsmäßig installierter Blitzableiter am 
Haus vorhanden ist oder nicht. Die Antenne muss in deinem Falle auf 
jeden Fall geerdet sein.

Es gibt für Koaxkabel solche Überspannungsableiter, bei welcher man die 
Patronen wechseln kann, und die auch bei 1,3GHz noch funktionieren.

Diese müssen aber auch an den Erdungsleiter mit ausreichenden 
Querschnitt angeschlossen sein.

Im Empfänger wird für die Restspannung abzuleiten  wohl eh der 
Eingansschwingkreis für Gleichspannung einen Kurzschluss darstellen.

Bleibt zu hoffen, das der Eingangstransistor die Transienten verkraftet, 
oder wenigstens dafür noch ein Schutz im Antenneneingang ist.( Transorb 
Dioden ).

Ich habe mal bei einen Kunden gesehen, wie es bei einer nicht geerdeten 
Antennenanlage nach einen Blitzeinschlag in der selben aussah.

Der Kunde brauchte keine neue Schlitze fürs neue Koaxkabel mehr zu 
klopfen. Das hat der Blitz für Ihn entlang des alten Koaxkabel schon 
besorgt. Sah nur nicht ganz so schön aus und der Schlitz war etwas 
breiter.

Auch der Fernseher sah etwas verändert innen drin aus.


Ralph Berres

von sven (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Im Empfänger wird für die Restspannung abzuleiten  wohl eh der
> Eingansschwingkreis für Gleichspannung einen Kurzschluss darstellen.
>
> Bleibt zu hoffen, das der Eingangstransistor die Transienten verkraftet,
> oder wenigstens dafür noch ein Schutz im Antenneneingang ist.( Transorb
> Dioden ).

Ich tippe mal das der Empfåenger ein DVB-T Stick+PC ist.

73

von Antennenyogi (Gast)


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Ja, Empfänger soll ein USB-Stick sein. Der, den ich aktuell hier habe, 
hat eine Doppeldiode ("ESD-Diode" auf dem Bild) am Eingang, ca. 600 Ohm 
in beide Richtungen. Besser wäre natürlich eine TVR-Diode (Transient 
Voltage Suppression), aber vielleicht ist das ja eine, und es handelt 
sich nur um eine Begriffsverwechselung. ESDs sind ja in die ICs und 
Mosfets bereits integriert.

Gerade wollte ich mal den Erdwiderstand des alten 
Antennen-Potentialausgleichskabels messen, aber das scheint irgendwo 
unterbrochen zu sein. Das Ende verschwindet im Garten hinter Gebüsch und 
gestapeltem Holz. Da muss ich wohl ein bisschen graben...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Antennenyogi schrieb:
> Besser wäre natürlich eine TVR-Diode

Naja, die fetten haben so viel Kapazität, die willst du auch nicht
an einem UHF-Eingang haben.

von Rainer V. (rudi994)


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Muß für den Blitzschutz nicht eine dicke Kugel auf die Antennenspitze 
drauf, wie früher bei den Radio-Antennen auf dem Dach?

von Ralph B. (rberres)


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Rainer V. schrieb:
> Muß für den Blitzschutz nicht eine dicke Kugel auf die Antennenspitze
> drauf, wie früher bei den Radio-Antennen auf dem Dach?

Nein das war kein Blitzschutz, sondern es verhinderte eine 
Sprühentladung, welches sich in den AM Empfängern als Knattern bemerkbar 
machte.

Dieser LMK Stab ( um den handelt es sich hier ja ) war elektrisch 
isoliert und war oft nur mit einer Funkenstrecke gesichert.

Geerdet musste der Antennenträger trotzdem werden.

Bei deiner Groundplane wäre eine Kugel kontraproduktiv, da die Kapazität 
viel zu hoch wäre bei der Frequenz.

Ralph Berres

von Receiver-Dongle (Gast)


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Eine Kugel erlaubt die Verkürzung des Dipolstabs und senkt, glaub ich, 
den Wellenwiderstand ein wenig. Kann man sogar für 1090 MHz fertig 
kaufen:

http://www.air-store.eu/Transponder-ADS-B-DME+Antenne+RAMI+AV-22.htm

Was sagt denn der Rothammel dazu? Ich konnte mir den immer nur 
kurzzeitig ausleihen, hab leider nie einen besessen.

BTW, dem Verkürzungsfaktor komme ich entgegen, indem ich mit einem 
aufgelöteten kleinen Ring auf der Trichterspitze den Fußpunkt ein paar 
Millimeter höher lege. Die eingegossene (Taubenschutz-) Nadel will ich 
nicht wieder rausreißen.

73,
Yogi

ps
mein Receiver-Dongle mit Fernsehkabelbuchse ist gekommen. Hab schon 
alles angeschlossen, scheint gut zu funktionieren. Messen wär natürlich 
besser. Wenn ich den Überspannungsschutz einbaue, nehm ich die Antenne 
zum Abstimmen mal mit zu nem Freund, der die entsprechenden 
Gerätschaften hat.

pps @moderator: kann man den Thread-Titel nicht mal in 
"Groundplane-Antenne auf Dachlüfterhaube" ändern?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Receiver-Dongle schrieb:

> Was sagt denn der Rothammel dazu? Ich konnte mir den immer nur
> kurzzeitig ausleihen, hab leider nie einen besessen.

Naja, die älteren Semester solltest du durchaus preiswert kaufen
können, und für die Grundlagen ist das allemal OK.

> pps @moderator: kann man den Thread-Titel nicht mal in
> "Groundplane-Antenne auf Dachlüfterhaube" ändern?

Done.

von Antennenyogi (Gast)


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Danke!

Ich habe einen Koaxial-Überspannungsschutz bestellt und werde die 
Antenne vorerst nicht wieder anschließen.

Heute war es etwas gewittrig hier, nicht direkt über mir, aber ich 
konnte in ein paar km Entfernung sehr schöne Blitze zucken sehen. Keine 
Einschläge, hauptsächlich horizontale Entladungen.

Radio und Fernseher hatte ich ausgeschaltet, und in der Stille des 
Wohnzimmers konnte ich jetzt bei jedem Blitz ein leises "Tick" hören, 
bei besonders kräftigen oder nahen Blitzen auch "Tick Tick Tick Tick 
Tick Tick Tick Tick Tick", bis zu 10 mal schnell nacheinander, wie ein 
Potential, das sich tropfenweise über eine Funkenstrecke entlädt. Es 
schien aus der noch über ein 20 m langes Antennenkabel an die 
Sat-Schüssel angeschlossenen DBox2 zu kommen. Sie funktioniert aber 
noch, und das seit über 10 Jahren :-) Ich kenne die Eingangsschaltung 
des DBox-Tuners nicht (nein, es ist kein Röhrengerät!), will mich aber 
mal erkundigen.

Blitzeinschläge sind in städtischem Siedlungsgebiet ja eher selten. In 
meiner Nachbarschaft kann ich außer auf einem öffentlichen Gebäude auch 
keine Blitzableiteranlagen erkennen. Es gibt noch etliche Antennenmasten 
mit LMK-Stäben. Auch die werden vom Blitz verschmäht, wahrscheinich 
wegen der Kugeln ;-)

von Antennenyogi (Gast)


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Hallo,
ich wollt mich nochmal melden. Mit dem Thema Erdung/Potentialausgeich 
bin ich noch nicht weiter. Im Garten findet sich kein Erdungsanschluss, 
das Ende vom Kabel ist einfach abgerissen. Jetzt, wo ich gar keine Erde 
auf dem Dach habe, muss ich neu überlegen.

Was bringt mir eigentlich ein in Blitzableiter-Manier an der Außenwand 
verlegtes Erdungskabel? Das ist ja eine große Induktionsschleife, 
gewisermaßen eine Antenne für atmosphärische "Hochstrom-Ereignisse" in 
der näheren Umgebung.

Im ganzen Haus sind keine Potentialschienen verlegt, aber jede Steckdose 
hat natürlich einen Schutzleiter und jede Wohnung ist mit FI- 
Schutzschaltern gesichert. Wo kommt der Schutzleiter eigentlich her, 
direkt vom Stromversorger?

Egal, für meine ADS-B Antenne (und für unsere Satellitenempfangsanlagen) 
ist die Stromsteckdose des jeweiligen Receivers der Bezugspunkt. Und da 
würde ich gern die Antennenmasse an den Schutzleiter anschließen, über 
ein 6-qmm-Flexkabel, das zusammen mit dem Koaxkabel durch den 
Schornstein verläuft. Ist das erlaubt, oder muss ich das geheimhalten 
:-) ?

Gruß,
Yogi

ps
die 1090 MHz ADS-B Antenne hat übrigens jetzt einen 
Koaxial-Überspannugsschutzstecker

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Antennenyogi schrieb im Beitrag #3743566:
> Egal, für meine ADS-B Antenne (und für unsere Satellitenempfangsanlagen)
> ist die Stromsteckdose des jeweiligen Receivers der Bezugspunkt. Und da
> würde ich gern die Antennenmasse an den Schutzleiter anschließen, über
> ein 6-qmm-Flexkabel, das zusammen mit dem Koaxkabel durch den
> Schornstein verläuft. Ist das erlaubt, oder muss ich das geheimhalten

Hauserde und Blitzschutz sind nicht das selbe.

Selbst wenn alles aus ist haut es dir die kabel aus der Wand, sofern ein 
Blitz einschlägt.
Ausserdem ist es nicht erlaubt (zumindest von Amtswegen). Es ist Erlaubt 
die Antenne über den Blitzableiter zu erden wenn dies zweckmäßig ist, du 
mindestens 16qmm kabel nimmst und die verbinder die gefordete 
Strom/Spannungsfestigkeit haben.

Alles andere würde ich nicht tun.
Bekommt das einer mit, oder sollte (wünsche ich keinem) was passieren 
bist du der Schuldige weil du unvorsichtig warst.

Ist hier aber auch in anderen Beiträgen schon Beschprochen worden.
(Ich selbst hab mich für meine Antenne auch mal schlau gemacht)

Link noch eben wiedergefunden.
http://www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/FAQ/bs/oeffentlich/Seiten/Blitzschutz-Antennenerdung.aspx

: Bearbeitet durch User
von Antennenyogi (Gast)


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Hallo,
ich brauche keinen Blitzchutz, dafür ist das Haus nicht hoch genug, und 
es  steht auch nicht allein. Echter Blitzschutz ist auch nur sinnvoll, 
wenn das ganze Haus Faradaykäfig-mäßig eingepackt wird mit einem 
Firstleiter und am besten 4 symmetrischen Ableitern. Ja, und den 
Ringerder nicht vergessen!

Die VDE-Empfehlungen habe ich gelesen, da steht, dass (private) Antennen 
mit 16 qmm (Blitzableiter-Querschnitt) geerdet werden sollten. Es dürfen 
aber offenbar auch 6 qmm sein, nur nicht dazwischen, nicht 7 und nicht 
15? Ist wohl auch egal, bei einem Einschlag verdampfen auch die 16 qmm. 
Insofern wäre Stahl besser wegen des höheren Schmelz- und Siedepunktes.

Wenn die Erdung aber nicht gegen direkten Blitzschlag schützen kann, 
sondern nur gegen statische Aufladung und Sekundärinduktionsspannung, 
warum dann überhaupt solche Starkstrom-Leiterquerschnitte?

von Antennenyogi (Gast)


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ps
putzig finde ich auch die vom VDE-Blitzforscher empfohlene "optimal: 
isoliert montierte Fangstange". Soll der Blitzstrom erst mal auf 
Dachniveau runter und dann im spitzen Winkel wieder hoch zum 
Firstleiter? Wenn das Dach nass ist, geht's unten gleich weiter ins 
Antennenrohr und durchs Koxakabel rein in die gute Stube.

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Antennenyogi schrieb:
> ich brauche keinen Blitzchutz, dafür ist das Haus nicht hoch genug, und
> es  steht auch nicht allein.

Wenn du meinst... Wäre aber auch gleichzeitig deine Erdung und sollte 
doch mal ein Blitz einschlagen, ein sehr sehr überzeugendes argument das 
die Versicherung zahlt...

Aber hey... Dein leben, dein Geld.

P.S
Hier hat es vor 14 Tagen einen Blitzeinschlag in einen Apfelbaum 
gegeben, der selbst niedriger liegt als die umliegenden Häuser aber 
gerade einmal eine Straßenbreite davon weg.
Ergo: Auch wenn dein Haus nicht das höchste in der umgebung ist, ist das 
keine garantie das der Blitz nicht auch bei dir einschlagen kann.

von npn (Gast)


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Kelvin S. schrieb:
> P.S
> Hier hat es vor 14 Tagen einen Blitzeinschlag in einen Apfelbaum
> gegeben, der selbst niedriger liegt als die umliegenden Häuser aber
> gerade einmal eine Straßenbreite davon weg.

Stimmt, selbst bei 30m hohen Stahlgittermasten hat der Blitz schon 2m 
neben dem Mast in die Erde eingeschlagen. Das mit dem höchsten Punkt ist 
also nicht unbedingt der letzte Schluß der Wahrheit.
Und umgekehrt gibt es auch Beispiele von Häusern, die ganz allein am 
höchsten Punkt auf einem Berg stehen, keinen Blitzschutz haben und dort 
hat selbst bei den stärksten Gewittern noch nie ein Blitzeinschlag 
stattgefunden.

Also letzten Endes geht es nicht drum, einen Einschlag zu verhindern 
oder die Wirkungen zu mildern. Es geht lediglich darum, die Vorschriften 
zu erfüllen. Das ist alles.

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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npn schrieb:

> Also letzten Endes geht es nicht drum, einen Einschlag zu verhindern
> oder die Wirkungen zu mildern. Es geht lediglich darum, die Vorschriften
> zu erfüllen. Das ist alles.

Richtig.
Zudem: Antenne (und Mast) Erden schützt vor Blitzeinschlag nicht! Es 
kann aber, auch ohne zusätzliche Blitzschutzmaßnahmen, völlig den 
Vorschriften entsprechen. Wie will man denn Beispielsweise an einem Haus 
mit Bj. 1784 irgendwie Wirtschaftlich Blitzschutz nachrüsten, abgesehen 
davon, dass solche Häuser in der Regel nicht mal Blitzschutzpflichtig 
sind?

Schlägt ein Blitz in eine geerdete Antennenanlage ein wird das Bild 
nicht wesentlich von dem ohne Blitzschutz abweichen.

Bitte nicht falsch verstehen: ich möchte dem Blitzschutz hier nicht 
unterstellen, dass er sinnlos ist, aber die globale Keule "jede 
Stricknadel muss vor Blitzschlag geschützt sein" ist einfach falsch.

von Michael M. (technikus)


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Kelvin S. schrieb:
> Antennenyogi schrieb:
>> ich brauche keinen Blitzchutz, dafür ist das Haus nicht hoch genug, und
>> es  steht auch nicht allein.
>
> Wenn du meinst... Wäre aber auch gleichzeitig deine Erdung und sollte
> doch mal ein Blitz einschlagen, ein sehr sehr überzeugendes argument das
> die Versicherung zahlt...

Der ganze Blitzschutz hat nur einen Zweck: Daß die Bude bei Blitzschlag 
nicht abbrennt. Die ganze Elektronik im Haus stirbt sowieso an der 
Induktionsschleife, die die Blitzschutzanlage mit den kA des 
abgeleiteten Blitzes bildet. Zum Glück ist das Risiko eines direkten 
Blitzschlages eher gering. Daher kann ich Antennenyogi gut verstehen, 
wenn er auf eine Blitzschutzanlage verzichtet.
Die indirekten Blitzschäden (Überspannungen im Strom/Telefonnetz, 
elektrische/magnetische Felder) sind deutlich häufiger und daher für die 
Elektronik das eigentliche Gefahrenpotential.

HF-Erde und Blitzschutzerde sind übrigens durchaus unterschiedliche 
Dinge, vor allem bei 1090 MHz. HF braucht keinen Erdungsleiter, der in 
einigen scharfen Kurven auf den Fundamenterder führt. Eine HF-Erde kann 
auch aus in der Luft aufgespannten Drähten (elevated radials) bestehen. 
Man beachte auch, daß Antennenyogi einen als "Groundplane" bezeichneten 
Antennentyp gewählt hat. Der braucht erstmal überhaupt keinen 40 lambda 
langen Erdungsleiter.

@Antennenyogi
Dein Schutzleiter sollte eigentlich vom Potentialausgleich des Hauses 
kommen, der mit dem Fundamenterder verbunden ist. Wie gut das umgesetzt 
ist, kommt auf die Elektroinstallation an.
Welchen Sinn das 6 mm2 Kabel parallel zum Schirm des Koaxkabels haben 
sollte, ist mir allerdings nicht klar. Als Pseudo-Blitzschutz ist es 
eher kontraproduktiv. Damit holt man sich im Zweifelsfall (direkter 
Blitzeinschlag) den Blitzstrom in die Hausinstallation. Die typisch 1,5 
mm2 an der Steckdose mit den wackeligen Steckverbindern sind im 
kA-Bereich Garanten für einen Brand.
Als Potentialausgleich ist ein zusätzliches Kabel nutzlos, das übernimmt 
schon der Schirm des Koaxkabels.

Laß Dich von den Blitzschutzfetischisten hier im Forum nicht irre 
machen. Ein 6 cm Stäbchen auf dem Dach macht das Kraut bezüglich 
direkter Blitztreffer auch nicht fett.
Schutz der Eingangsstufe des DVB-T Sticks ist wieder ein anderes Thema. 
Da kann ein koaxialer Überspannungsableiter, ein großer 
Widerstand/Drossel zwischen Innenleiter und Schirm schon Sinn machen.

Servus
Michael

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Patrick Dohmen schrieb:
> Bitte nicht falsch verstehen: ich möchte dem Blitzschutz hier nicht
> unterstellen, dass er sinnlos ist, aber die globale Keule "jede
> Stricknadel muss vor Blitzschlag geschützt sein" ist einfach falsch.

Nein da hast du auch recht mit.
Deswegen sagte ich in klammern auch "Von amtswegen"

Aber alleine aus sicht der Versicherung wäre er dennoch schuldig an 
eventuellen schäden am Haus. Wenn es nun noch ein Mehrfamilienhaus ist 
hat er bei jedem geschädigten zu zahlen. Ganz zu schweigen davon das die 
kosten für die reperatur leicht in den X0.000€ bereich gehen können.
(Wenn nicht noch mehr!)

Patrick Dohmen schrieb:
> Wie will man denn Beispielsweise an einem Haus
> mit Bj. 1784 irgendwie Wirtschaftlich Blitzschutz nachrüsten, abgesehen
> davon, dass solche Häuser in der Regel nicht mal Blitzschutzpflichtig
> sind?

Wieso sollte das unwirtschaftlich sein?
Okay selbst wenn Blitzschutz keine pflicht ist, wenn es einschlägt und 
es ist kein Blitzschutz vorhanden, wie sieht die versicherung das?

Hier bei mir am Haus zb. (vermutlich auch ohne Blitzschutzpflicht weil 
sehr sehr alt) sind auch Blitzableiter installiert worden.
Wennn ich das richtig verstanden habe, nachträglich von meinem vermieter 
für knappe 3000€. (inkl. abnahme eines Elektriker! das war wohl auch das 
teuerste an der sache)
Ich denke das ist es wert wenn ich überlege das eine Versicherung sagen 
kann:
"ÄÄÄÄÄTSCH... Selbst schuld ohne Blitzschutz zahlen wir auch nicht."

Aber wie gesagt:
Sein Leben, sein Geld.

Bei so einer verantwortung würde ich es aber machen.
Schon aufgrund dessen das wenn es VDE gerecht gemacht ist er nach dem 
besuch des Versicherungsfritzen keine Finanziellen verpflichtungen zu 
befürchten hat.

P.S
Selbst wenn ich meine Antenne am Rande meines gartens aufbaue, werde ich 
für Blitzschutz sorgen! Alleine weil der Garten Gemeinsam genutzt wird 
und meine halterung auf einem gartenhäuschen montiert werden soll.
Ich will nichtmal die alte Holzbarracke zahlen die sich mein vermieter 
da gezimmert hat! Und die ist im Vergleich zu einem Haus echt billig!

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Wie soll das denn bitte aussehen?
Schon mal einen Fundamenterder in so einem alten Haus gesehen?
Direkte Ableitung in den Boden unter dem Mast! Wie?

Es geht einfach nicht und es ist auch nicht erforderlich, wenn man nicht 
Blitzschutzpflichtig ist. Eine Antenne auf dem Dach macht den 
Blitzschutz nicht unbedingt erforderlich. Anders sieht es mit der Erdung 
dieser Antenne und gfs vorhandener Masten aus.

Natürlich bin ich kein Rechtsverdreher und erhebe keinerlei Anpspruch 
auf Rechtssicherheit ;-)

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Patrick Dohmen schrieb:
> Wie soll das denn bitte aussehen?
> Schon mal einen Fundamenterder in so einem alten Haus gesehen?
> Direkte Ableitung in den Boden unter dem Mast! Wie?

Nein Fundamenterde nicht. Aber es lässt sich bewerkstelligen!

"Mast" ist bei mir Holz!
Daher ein min. 16mm² Kupferleiter.
Mit einem 1m Stahlstab der 75cm tief in den Boden gehauen wird.

Selbst wenn es nicht viel bringt, mit meinem Vermieter ist es so 
abgesprochen. (Der steht auf placebos glaub ich ;) Zumindest gibt es ihm 
die nötige Pseudo sicherheit das er zustimmt.)
Für die sicherheit meiner Geräte verwende ich eine entsprechende 
PL-Kupplung die es mir erlaubt das Antennenkabel zu trennen.

Wie gesagt:
Bei der Verantwortung würde ich nicht darauf verzichten wollen.

Aber meine güte er macht ja am ende eh was er will.

: Bearbeitet durch User
von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Dann handelt es sich dabei um die Erdung der Antennenanlage, aber 
nicht um Blitzschutz! Ja, das ist spitzfindig... ;-)

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Nuja nuja mag durchaus sein.
 (Wobei meine GPE 5/8 durch Transformation so oder so alles in die 
spitze einschlagende in die erde ableiten würde. [DC erdung!] wo ich 
aber nicht weiß ob die im fuß verbaute spule auch noch in der lage ist 
den blitz "Abzuleiten")

 Wie gesagt mein Vermieter steht wohl auf placebos!


OK!
Wiki sagt mir 20m ... Übel Übel den werd ich bei dem (Ruderalboden) 
erdreich nicht in die erde bekommen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Blitzschutzerdung#Erderauslegung

: Bearbeitet durch User
von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Eine korrekte Lösung gibt es m. E. nach in so einer Situation nicht.
Dehn hat da einiges an Informationen frei Zugänglich; da erkennt man 
auch ziemlich schnell, was tatsächlich als Blitzschutz anerkannt wird 
und was nur Erdung bedeutet. Ich habe ja das gleiche Problem: Staberder 
im Keller, den ich (natürlich nach Anweisung des damals mit der Abnahme 
beauftragten Elektrikers) im Keller in den Boden getrieben habe, um eine 
Erdung der elektrischen Anlage in meinem Haus herzustellen. Jetzt kommt 
demnächst ein Mast auf's Dach und die einzige Möglichkeit die ich habe, 
ist eine "Blitzstromtragfähige Erdung" des Mastes, es ist aber einfach 
mal kein Blitzschutz. Das geht alleine deswegen schon nicht, weil beim 
Blitzschutz "beide" Erden miteinander verbunden sein müssen (hier geht 
es wohl um Potentialunterschiede bei Blitzschlag). Wäre mein Haus 
Blitzschutzpflichtig, hätte ich ein echtes Problem...

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Patrick Dohmen schrieb:
> Eine korrekte Lösung gibt es m. E. nach in so einer Situation nicht.
> Dehn hat da einiges an Informationen frei Zugänglich; da erkennt man
> auch ziemlich schnell, was tatsächlich als Blitzschutz anerkannt wird
> und was nur Erdung bedeutet. Ich habe ja das gleiche Problem: Staberder
> im Keller, den ich (natürlich nach Anweisung des damals mit der Abnahme
> beauftragten Elektrikers) im Keller in den Boden getrieben habe, um eine
> Erdung der elektrischen Anlage in meinem Haus herzustellen. Jetzt kommt
> demnächst ein Mast auf's Dach und die einzige Möglichkeit die ich habe,
> ist eine "Blitzstromtragfähige Erdung" des Mastes, es ist aber einfach
> mal kein Blitzschutz. Das geht alleine deswegen schon nicht, weil beim
> Blitzschutz "beide" Erden miteinander verbunden sein müssen (hier geht
> es wohl um Potentialunterschiede bei Blitzschlag). Wäre mein Haus
> Blitzschutzpflichtig, hätte ich ein echtes Problem...

Das ist doch mal was wo ich etwas mit anfangen kann!

Hier wurde eben ein Ringerder verbaut als Blitzschutz.
(In eigenarbeit! Aber vom Sachverständigen Elektriker als "Sicher" 
abgenommen!)

Ist es für dich nicht möglich die nachträglich angebrachte, mit dem 
staberder verbundene potentialausgleichsschiene mit der 
"Blitzstromtragfähige Erdung" zu verbinden?

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Leider nicht, das Haus ist nicht vollständig unterkellert.

von Kelvin S. (kelvin_s)


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Patrick Dohmen schrieb:
> Leider nicht, das Haus ist nicht vollständig unterkellert.

:( Das ist echt schade ich hätte es dir von herzen gewünscht!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Antennenyogi schrieb:
> bei einem Einschlag verdampfen auch die 16 qmm.

Das haben übrigens die Monteure des neuen Blitzschutzes an meinem 
Elternhaus ausdrücklich verneint. Die Ableitungen aus 16mm² Cu würden 
selbst ein dutzend Blitzeinschläge ohne Probleme verkraften und müssten 
nicht nach jeden Einschlag erneuert werden.
Die Jungs begründeten das mit der extrem kurzen Belastung, bei der sich 
das Cu nicht mal gross erwärmen könnte.

von Antennenyogi (Gast)


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@Matthias
Die haben deinen Eltern echt 16 qmm Cu-Draht als "Blitzschutz" 
(Blitzableiter) verkauft?

An meine Hütchen-Antenne soll einmal als Dauerlösung ein Raspberry Pi 
als Receiver. Den könnte ich mit einem kleinen Solarpanel und einem Akku 
versorgen und über WLAN potentialfrei vernetzen. Allerdings ist nach 
einem Tag mit bedecktem Himmel der Akku wahrscheinlich leer. Also doch 
lieber ein großes Panel - ab welcher Größe müssen eigentlich Solarpanels 
geerdet werden?

Bei unseren Fernsehantennen werde ich wahrscheinlich die außen am Haus 
vorhandene Erdleitung an die Schüssel-Halterungen anschließen. Unten 
haue ich einen Erdungsstab ins Gartenbeet und schließe das abgerissene 
Ende dort an. Die LNBs werden über die Koax-Kabel mit dem 
Gehäusepotential der Receiver verbunden, diese allerdings noch an den 
Schutzleiter angeschlossen.

Eine zentrale Potentialausgleichsschiene hat das Haus nicht. Die 
Wasseruhr am Hauseingang ist aus Metall und außerdem durch die 
Montageschiene überbrückt. So ein Hirni von Kabeldeu. hat, wie ich jetzt 
gesehen habe, den Kabel-Verstärker an der vom Erdreich isolierten 
Gasleitung "geerdet", wahrscheinlich weil die neu ist und so schön 
kupfern glänzt.

Ich könnte nun Gas- und Wasserleitung einfach verbinden und vielleicht 
noch den Gaszähler überbrücken (genügen 6 qmm?), aber ist eigentlich 
auch Quatsch, da an der Gasleitung allein die Zentralheizung im Keller 
angeschlossen ist. Und eben die Kabelschland-Erdung. Vielleicht sollte 
ich die einfach auf die Wasserleitung verpflanzen, und gut ist.

Aber selbst wenn die Wasserleitung einen hinreichend kleinen 
Erdwiderstand hat (wie misst man sowas eigentlich?), darf ich die dann 
einfach mit dem Nulleiter des Stromversorgers verbinden bzw. vom 
Elektromeister meines Vertrauens verbinden lassen?

von Ralph B. (rberres)


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Antennenyogi schrieb:
> Aber selbst wenn die Wasserleitung einen hinreichend kleinen
> Erdwiderstand hat (wie misst man sowas eigentlich?), darf ich die dann
> einfach mit dem Nulleiter des Stromversorgers verbinden bzw. vom
> Elektromeister meines Vertrauens verbinden lassen?

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Erdungsmessung
http://www.haustechnikdialog.de/SHKwissen/Images/Hauptpotentialausgleich-.jpg

Meines Wissens darf man heute das öffentliche Wasserleitungsnetz nicht 
mehr als Erder verwenden, weil in immer mehr Gebieten die Metallrohre 
gegen Kunststoffrohre ersetzt werden, obwohl die Metallrohre einen recht 
guten Erder ergeben haben.

Im Keller müssen sämtliche metallene leitfähige Rohre und Leitungen an 
einer Potentialausgleichschiene verbunden sein. ( 
Ptentialausgleichschiene ist kein Fundamenterder ). Dazu gehört auch das 
Gas , Wasser, und Heizungsnetz, sofern aus Metall. Auch die 
Antennenanlage gehört dazu.

Hier unterscheidet sich Blitzschutz und Potentialausgleich.

Bei einen echten Blitzschutz wird nämlich verlangt, das eine Fangstange, 
überhalb der höchsten Stelle der Antenne, auf kürzesten Weg außen am 
Haus ( nicht innen ) mit mindestens 25mm² leitungsquerschnitt mit dem 
Blitzschutzerder ( welches maximal 2 Ohm Erdungswiderstand haben darf ) 
verbunden ist.

Den Antennenmast  kann man an einen eventuell vorhandenen 
Blitzschutzanlage anschließen, dann muss die Potentialausgleichleitung 
zur Potentialausgleichschiene im Keller nur 6mm² Querschnitt haben. 
Ansonsten
16mm².

Am Antennenmast müssen sämtliche abgehende Koaxkabel mit der Abschirmung 
in den Potentialausgleich mit einbezogen werden.

So war das jedenfalls mal 1994. Vermutlich haben sich aber einige 
Vorschriften mittlerweile geändert.

Aber egal wie man es macht, man wird sich immer entsprechend große 
Induktionsschleifen einhandeln, an welche bei Blitzeinschlag riesige 
Spannungen indiziert werden, welche angeschlossene Geräte vermutlich 
zerstören. Um das zu vermeiden wäre dann ein innerer Blitzschutz 
aufzubauen, welches entsprechend aufwendig ist.

Der Blitzableiter ( äußerer Blitzschutz ) hat nur die Aufgabe bei einen 
direkten Blitzeinschlag Schäden am Gebäude selbst zu vermeiden, in dem 
er die bis zu 30000 Ampere für wenige Mikrosekunden zuverlässig zur Erde 
ableitet.

Ralph Berres

von Antennenyogi (Gast)


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Hallo Ralph,
danke für den Link mit den Erdwiderstandsmessungen. Wenn ich das richtig 
verstanden habe, geht es da um Erdwiderstand als "Materialeigenschaft" 
des feuchten Erdreichs. Ich wollte aber nur messen, wieviel Ohm mein 
Erdungsstab zum EVU-Nulleiter hat, also eigentlich zur "Parallelität 
aller Erdungsmaßnahmen" der Häuser in meiner Nachbarschaft.

Inzwischen habe ich das Erdungsprojekt verworfen, ebenso den wie ein 
Blitzableiter an der Außenwand verlegten Draht von Dach zum Garten. 
Außenleitungen sind nur Induktionsschleifen (=Antennen). Den Außendraht 
hat vielleicht vor Jahrzehnten mal jemand auf die Schnelle verlegt, weil 
der neue LMKU-VHF-UHF-Antennenmast geerdet werden musste und kein 
unbenutzter Kaminzug verfügbar war. Seit hier zentral geheizt wird, 
liegen aber alle neu hinzugekommenen Steigleitungen in dan alten 
Kaminzügen aus der Ofenzeit.

Desweiteren habe ich festgestellt, dass das Haus keine zentrale 
Potentiaausgleichsschiene hat. Jede Etage hat natürlich eine moderne 
Verteilung mit Schutzleiter und FI-Schalter, aber die Schutzleiter sind 
offenbar ainfach an die Wasserleitung angeschlossen. Vom Hauseingang 
geht ein ca 6 - 10 m langes Bleirohr (!) zur Straße,das ist unser 
"Zentralerder".

Zum Potentialausgleich würde ich gern die Wasseruhr wirksamer 
überbrücken und außerdem die Gasleitung und das Heizungsrohrnetz 
einbeziehen.
Ich weiß, das ist nicht nach den heutigen Regeln der Baukunst, würde 
aber die Situation ggü. dem Ist-Zustand nur verbessern.

Dann senke ich einen Erdungsdraht von den Dachantennen durch den Kamin 
zur Wasserleitung ab, und gut ist.

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