Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Brauche besseres Kreissägeblatt - Durchmesser, Zähne ?


von Info (Gast)


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An einer metabo KGS 216 ist ein "precision cut" Sägeblatt mit 216 mm und 
40 Zähnen (30 mm Aufnahme).

Leider reißt der Schnitt durch 40 mm Kantholz (Fichte/Tanne gehobelt) 
rückseitig stark auf (Splitter / Fasern).

Gibt es Sägeblätter, die für diese Schnitt/Holzart bei gegebener 
Drehzahl und "Vorschub" bessere Ergebnisse bringen? Mehr Zähne? Dünneres 
Blatt? Ist es nur die Qualität der Schneidplättchen?

von Thomas F. (igel)


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Wenn der Vorschub gleich bleibt, helfen mehr Zähne.

Ich habe mir für meine Handkreissäge ein billiges Blatt HM-Sägeblatt mit 
60 Zähnen in der Bucht geholt. Damit werden die Schnitte schon deutlich 
sauberer als mit dem originalen Sägeblatt mit 24? Zähnen.

Scharf muss es natürlich auch sein.

von Flip (Gast)


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Sägeblatt drehrichtungsrichtig einbauen!

von Udo S. (urschmitt)


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Info schrieb:
> Gibt es Sägeblätter, die für diese Schnitt/Holzart bei gegebener
> Drehzahl und "Vorschub" bessere Ergebnisse bringen? Mehr Zähne? Dünneres
> Blatt? Ist es nur die Qualität der Schneidplättchen?

Welche Zahnungstyp hat das Blatt?
Einen besseren Schnitt (Querholzschnitt) bekommst du mit:

Wechselzahl, statt Trapezzahn.
möglichst scharfem Blatt.
hohe Blattgeschwindigkeit
möglichst viele Zähne
eher niedriger Vorschubgeschwindigkeit

Mit dem Beilegen eines Opferstücks kann man das Ausreißen auch stark 
vermindern.
Wenn man die Schnittlinie ziemlich genau kennt, kann man mit einem 
Stahllineal vorsichtig einen Cutterschnitt vor dem Sägen seitlich der 
Schnittlinie an der Seite ziehen wo durch den Zahnaustritt das größte 
Ausreißen zu befürchten ist (Unterseite + Rückseite).

Bei Platten möglichst immer erst die Querschnitte machen und dann die 
Längsschnitte. Damit fällt das ausgerissene ab.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Info schrieb:
> metabo KGS 216

Eine KGS 216M oder 216 Plus? Die M ist die Baumarktversion ohne 
geregelten Motor und meines Wissens auch ohne Sanftanlauf und mit einer 
um etwa 20% niedrigeren Schnittgeschwindigkeit. Auch die Führungen sind 
weniger aufwändig.

von Info (Gast)


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Danke für die Hinweise.
Ich werde berichten, falls ich bessere Schnitte hinbekommen sollte.

Sägeblätter
http://www.metabo.de/Zubehoer-Metabo-Kapp-und-Gehrungssaegen.29733.0.html

-> Wechselzahn

KGS 216M ungeregelt und laut, 250 € im Baumarkt, online 30% günstiger. 
Ich durfte erstmal ein Gewinde der "Niederhalter"-Befestigung 
nachschneiden. Das Ding schiebt das Werkstück beim Anziehen von der 
Anlage weg..
Eins der ausziehbaren Seitenteile war vermutlich werksseitig schon mal 
auf den Boden gefallen (Dreck am roten Gummi).
Naja, für das Geld kann ich keine Säge selber bauen und freihand sägen 
kann ich auch nicht so wiederholbar.. :-)

von Mitleser (Gast)


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Guten Morgen,

ich überklebe solche Stellen immer mit TESA Gewebeband. Man muss nur 
aufpassen, dass eventuelle Farbe etc. nicht im Nachhinein mit 
heruntergeholt wird. Das Splittern hält sich somit in Grenzen. Kannst du 
mit einem Reststück ja mal testen.

Aber ist schon richtig - ein ordentliches Sägeblatt kombiniert mit der 
richtigen Geschwindigkeit ist unersetzlich.

MfG

von abc.def (Gast)


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Im Baumarkt an der Tafelsäge haben sie mir gesagt, daß sie das Blatt 
täglich wechseln und schärfen lassen.
Ich verwende 2 Kreissägen: eine für gutes Holz und Präzision, die andere 
für sonstiges Holz, Spanplatten, Kunststoff. HM-Blätter 
selbstverständlich, da ich nicht selbst schärfen kann. Querholz ist 
immer ein Problem, da wurde hier schon einiges gesagt. Schnittiefe 
gering einstellen, damit das Blatt möglichst flach aus dem Material 
herauskommt.

von user (Gast)


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Paketklebeband an die zu sägende Stelle kleben und dann durch das 
Klebeband sägen. Funktioniert super.

von mec (Gast)


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Schau die mal das u-cut von Flai an, bin damit wirklich zufrieden, jetzt 
bräuchte ich noch eine bessere Kreissäge (höhere Drehzahl und besserer 
Rundlauf), um das Blatt wirklich ausnutzen zu können ;)

von Udo S. (urschmitt)


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user schrieb:
> Paketklebeband an die zu sägende Stelle kleben und dann durch das
> Klebeband sägen.

Stimmt, das hatte ich bei meiner Aufzählung vergessen.

mec schrieb:
> Schau die mal das u-cut von Flai an

Die Metabo Sägeblätter sind eigentlich gut. Das ist normalerweise 
Handwerkerqualität.
Keine Ahnung ob bei der Baumarktware da auch schlechtere Sägeblätter mit 
verkauft werden.

von Marcel V. (antis)


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Also ich habe die KGS216 plus und bin mit dieser sehr zufrieden. Mit dem 
40er Sägeblatt konnte ich dort sehr gute Ergebnisse erzielen. Ich 
versuche dem Ausriss durch das richtige Eintauchen des Sägeblatts in das 
Holz zu verhindern. Heißt im Klartext: Der Zahn muss in das Holz 
arbeiten. Ich säge also beim herausziehen der Säge die obere Seite 
leicht an (ca. 2mm), tauch dann vorne ganz in das Holz ein und auf dem 
Rückweg mache ich dann den eigentlichen Schnitt. Damit reißt sehr wenig 
bis gar nichts aus. Ich bin mit meinen Schnitten zumindest zufrieden.

Gruß
Marcel

von Thomas F. (igel)


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Marcel V. schrieb:
> tauch dann vorne ganz in das Holz ein und auf dem
> Rückweg mache ich dann den eigentlichen Schnitt.

Wodurch ein Schnittkraftvektor nach vertikal nach oben entsteht, eine 
Richtung in der üblicherweise kein Anschlag wirkt. Das Werkstück nur 
halbherzig festgehalten, kann einem dies schnell um die Ohren fliegen.
Aus meiner Sicht ein falsches Vorgehen.

Thomas

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas Forster schrieb:
> Aus meiner Sicht ein falsches Vorgehen.

Kein falsches Vorgehen, aber eins, bei dem man auf jeden Fall deinen 
Hinweis bedenken muss.
Wobei die KGSxxx plus meines Wissens mit einem Niederhalter ausgeliefert 
werden den man natürlich auch benutzen muss.

Wobei durch die max.Tiefe des Blattes nur wenige mm unterhalb der 
Unterseite des Schnittguts sich bei nicht zu dicken Werkstücken der 
Kraftvektor eher nach hinten Richtung Anschlag als nach oben zeigt.

Da man bei dem Vorgehen sowiso die Säge sehr präzise und bewusst führen 
muss ist das eh ein Schnitt um besonders sauber zu arbeiten und kein 
'normaler' Schnitt. Also hat man da (hoffentlich) auch seine Sinne 
beieinander.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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abc.def schrieb:

> gering einstellen, damit das Blatt möglichst flach aus dem Material
> herauskommt.

Vorschub nicht zu kräftig, Blatt mit vielen Zähnen schneidet meist 
sauberer solange es NOCH scharf und geschränkt ist. Bei Hartholz ist die 
Freude am scharfen Blatt "etwas" kürzer. Im Zweifel ein "Opferbrett" mit 
Nutzbrett zusammen sägen damit die Abplatzung am späteren Feuerholz 
auftritt.

von Marcel V. (antis)


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Thomas Forster schrieb:
> Marcel V. schrieb:
>> tauch dann vorne ganz in das Holz ein und auf dem
>> Rückweg mache ich dann den eigentlichen Schnitt.
>
> Wodurch ein Schnittkraftvektor nach vertikal nach oben entsteht, eine
> Richtung in der üblicherweise kein Anschlag wirkt. Das Werkstück nur
> halbherzig festgehalten, kann einem dies schnell um die Ohren fliegen.
> Aus meiner Sicht ein falsches Vorgehen.
>
> Thomas


Da hast du schon Recht. Man muss eben wissen was man tut. Das das 
Sägeblatt auf dem Rückweg versucht das Holz nach oben zu ziehen ist mir 
klar. Anders gesehen entsteht beim Sägen in meine Richtung, wo der Zahn 
das Holz herunterdrückt, das Problem, dass das Blatt auf mich zu läuft, 
wenn ich die Säge nicht richtig festhalte. Theoretisch kann mir die Säge 
dann ordentlich einen auf die Brust hauen.... Ich habe bisher bei beiden 
Schnittrichtungen noch keine negativen Erfahrungen gemacht.

von Ulrich (Gast)


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Bei einer Säge zum rausziehen braucht man im Prinzip ein Sägeblatt mit 
negativem Spanwinkel. Da ist die Auswahl oft nicht so groß. Bei der 
Größe gibt es noch Blätter mit 48 Zähnen - das sollte normal ausreichen. 
Noch mehr Zähne sind eher was für sehr dünne Leisten. Ideal wäre ein 
Blatt mit spitzeren Zähnen - ist aber recht teuer und mehr für furnierte 
Platten gedacht.

Ganz einfache Sägeblätter sind teils nicht seitlich geschliffen und 
schneiden dann sehr schlecht. Die Seiten der Zähne sollten bei einem 
brauchbaren Blatt richtig blank sein. Unterschiede bei der Qualität der 
HM  Bestückung wirken sich mehr auf die Standzeit aus - die 
Schnittqualität hängt mehr vom Schliff ab.

Ein dünneres Sägeblatt bringt eher einen schlechteren Schnitt, weil das 
Blatt mehr zu schwingen neigt. Außerdem kann das Blatt auch noch 
seitlich weglaufen, an Ästen oder wenn man schräg zu Maserung sägt. Es 
geht halt etwas leichter und hilft einer schwachen Säge etwas.

Wichtig ist auch noch das das Blatt keinen seitlichen Schlag hat - das 
könnte man ggf. kontrollieren. Manchmal kann man da noch was retten 
indem man den Flansch auf der Welle bzw. das Blatt auf dem Flansch 
dreht.

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