Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zu gute Noten?


von Student (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Ich studiere derzeit Elektrotechnik und bin gerade mit dem 2. Semester 
fertig geworden.
in den letzen 3 Tagen wurden die letzten Noten veröffentlicht. Ich habe 
in fast allen Modulen (1. und 2. Semester) eine 1,0. Nur in Mathe 1 habe 
ich eine 1,7.
Jetzt habe ich bedenken, dass ich für viele Firmen "überqualifiziert" 
sein werde (wenn meine Noten auch in Zukunft so bleiben).
Ist meine Angst begründet? Wie sehen eure Erfahrungen aus?

von Pascal P. (pionraylz)


Lesenswert?

Kommt auf die Uni an ;-)

von ./. (Gast)


Lesenswert?

Alles was schlechter als 1.0 ist, ist persoenliches Versagen.

von Chefkoch (Gast)


Lesenswert?

Ja, das Problem kennen viele Ingenieurstudenten. Das Studium ist einfach 
viel zu einfach. Mach's wie die meisten, korrigiere die Note auf der 
Urkunde mit Photoshop runter in den gesunden 3-er-Bereich.

von Matthias K. (rino1)


Lesenswert?

Was kannst denn scho?

nicht viel behaupte ich mal ganz frech.

sei doch froh das du gute Noten hast.
Damit hast du wenigstens ein Druckmittell, warum du mit 55.000€ Anfangen 
willst und nur 35 Stunden pro Woche arbeiten willst.

Ein Studium soll zum größtenteil zeigen, du hast dich mit der Materie 
beschäftigt und durch die guten Noten kannst du zeigen, dass du 
Leistungsstark bist.

Nach meiner Meinung nach siehst du es aus dem falschen Blickwinkel.

Gruß,
Matthias k.

von 5% (Gast)


Lesenswert?

Für 10% von deinem zukünftigem Einkommen, deiner kompletten 
Berufskarriere,  sorge ich Persönlich dafür das deine Noten schlechter 
werden.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Student schrieb:
> Jetzt habe ich bedenken, dass ich für viele Firmen "überqualifiziert"
> sein werde (wenn meine Noten auch in Zukunft so bleiben).
> Ist meine Angst begründet? Wie sehen eure Erfahrungen aus?

Wenn Du in einem Vorstellungsgespräch den hohen Anforderungen gerecht 
wirst und Du auch als Mensch gut rüberkommst, also kein Fachidiot bist, 
ist das kein Problem.

Mit nur 1.0 - 1.3 kannst Du die Leute kaum noch fachlich positiv 
überraschen.
Mit so 3.0-4.0 schon eher.

Wobei mit 3.0 wirst du bei den großen Firmen erst gar nicht vorgelassen.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Guten Morgen miteinander. Ein fröhliches Lol in die Runde. :)

von Der Gast (Gast)


Lesenswert?

Keine Sorge!
Das zeigt wieder mal, dass Noten nicht immer mit der Intelligenz 
korrelieren.

von trollfutter (Gast)


Lesenswert?

Du bist einfach zu schlau. Um dem entgegenzuwirken einfach mehr Saufen, 
Kiffen, Fortgehen und Vorlesungen schwänzen. Das Lernen auch sofort 
einstellen, dann wird das auch was mit den schlechten Noten.

von asdf (Gast)


Lesenswert?

Ich habe gute Noten (insb. in den ersten Semestern) gehabt und habe 
jetzt ein gutes Job angebot.

Das ist ok.

von Fred (Gast)


Lesenswert?

Ich habe mittelmäßige Noten (insb. in den letzten Semestern) gehabt und 
bin seit Studienabschluss arbeitslos.

Das ist nicht ok.

von asdf (Gast)


Lesenswert?

Fred,

mein Job angebot ist auch nicht durch die Noten begründet, sondern 
anderweitig.


Du brauchst irgendetwas, was dich von anderen abhebt. Im plumpen Fall 
sind das Beziehungen. Im besseren Fall sind das Fähigkeiten, 
Fremdsprachen, Hobbybastelei, hohe soziale Kompetenz, durchgezogene 
Projekte, praxisrelevante Unitätigkeiten (gibts das?), Mitarbeit bei der 
freiwilligen Feuerwehr, Vereinstätigkeiten.

Gute Studierende und gar erst durchschnittliche Studierende gibts wie 
Sand am Meer. Du wirst ja wohl irgendetwas vorweisen können, was nicht 
jeder kann?

Irgendetwas, wo du sagen kann, "Diese Kombination aus $Studium, 
$Fähigkeit und $Persönlichkeit habe nur ich; Ich bin der Beste für genau 
diesen Job!"
Dazu musst du natürlich viele Jobangebote kennen und auch deine 
Fähigkeiten einschätzen können.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

asdf schrieb:
> Ich habe gute Noten (insb. in den ersten Semestern) gehabt und habe
> jetzt ein gutes Job angebot.

Naja, als Absolvent einer Hochschule/Universität würde ICH mich nicht 
mehr mit einem "Job" zufrieden geben. Ich habe gerne einen Arbeitsplatz 
;-)

von Jan R. (elektronik4life)


Lesenswert?

The trolls come out at night ...

https://www.youtube.com/watch?v=JLYC7ltxOrk

von asdf (Gast)


Lesenswert?

Martin Schwaikert schrieb:
> Naja, als Absolvent einer Hochschule/Universität würde ICH mich nicht
> mehr mit einem "Job" zufrieden geben. Ich habe gerne einen Arbeitsplatz
> ;-)

Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz.

Gibt es im deutschen einen Unterschied zwischen Job und Arbeitsplatz?

von Ich (Gast)


Lesenswert?

asdf schrieb:
> Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz.
>
> Gibt es im deutschen einen Unterschied zwischen Job und Arbeitsplatz?

Job: Irgendeine Tätigkeit, von der man mehr oder weniger gut Leben kann.

Alles andere ist Beruf, tolle Tätigkeit, bei der ich mich richtig 
fachlich austoben kann, aber ggf. nur schlecht leben kann.

von Ich kanns nicht mehr hören (Gast)


Lesenswert?

asdf schrieb:
> Gute Studierende und gar erst durchschnittliche Studierende gibts wie
> Sand am Meer. Du wirst ja wohl irgendetwas vorweisen können, was nicht
> jeder kann?

Was soll das denn schon wieder heißen? Es fallen Etliche durch das 
E-Technik-Studium. Bei jeder Ausbildung reicht der IHK-Abschluss, nur 
das Studium wird als totaler Crap hingestellt, so nach dem Motto, du 
hast ein Diplom und was kannst du noch?
Auf wird oft auf Werkstudententätigkeiten verwiesen, nur ein Bruchteil 
der Unternehmen bietet das überhaupt an, dementsprechend niedrig sind 
die Chancen für den Einzelnen.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

asdf schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Naja, als Absolvent einer Hochschule/Universität würde ICH mich nicht
>> mehr mit einem "Job" zufrieden geben. Ich habe gerne einen Arbeitsplatz
>> ;-)
>
> Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz.

Außer, dass dieses Wort die eigene sprachliche Inkompetenz 
unterstreicht, gibt es de facto keinen Unterschied.

> Gibt es im deutschen einen Unterschied zwischen Job und Arbeitsplatz?

Ja, zumindest einen juristischen. Dort gibt es das Wort "Job" nicht.

von Comeback K. (fork_m)


Lesenswert?

Matthias K. schrieb:
> Damit hast du wenigstens ein Druckmittell, warum du mit 55.000€ Anfangen
> willst und nur 35 Stunden pro Woche arbeiten willst.

Hab ich nach dem Bachelor auch mit meinem 2.0er Schnitt geschafft. Dank 
ein paar Wochen IBN werde ich wohl sogar darüber liegen. ;)

Gut waren die Noten in den ersten beiden Semestern (Schnitt knapp <1,2) 
bei mir auch, danach hab ich viel gearbeitet, da kamen vermehrt 2er 
rein. Eine Bewerbung, ein VG, keine Fragen bzgl Noten, den Makel im 
Lebenslauf mit Humor erläutert und Jobangebot mit gutem Gehalt bekommen.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

asdf schrieb:

> Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz.

It can mean "die Arbeit" in general or informal variations of it such as 
"Kram", "Zeug" etc.

"Do your job" doesn't mean "Mach Deinen Arbeitsplatz." :-P

von asdf (Gast)


Lesenswert?

@hipot

Thanks for your answer.
Soon I'll be living in California, having a 'job' instead of an 
'Arbeitsplatz'.

So apart from that, I'd have no idea about the difference.
Have fun!

von Schreiberling (Gast)


Lesenswert?

./. schrieb:
> Alles was schlechter als 1.0 ist, ist persoenliches Versagen.

Bestimmt ;-)
1,0 um jeden Preis ist zwar toll, aber unökonomisch. Wie sagt man so 
schön: "in time quality and budget".

So einene würde ich nicht einstellen: Man erhält dann perfekt umgesetzte 
Projekte, die viel zu viel Zeit beanspruchen. Solche Leute kann man nur 
in Behörden brauchen.

von DrTech (Gast)


Lesenswert?

Noten sind generell immer nur temporär wichtig d.h. nach Abschluss ein 
paar Wochen/Monate wenn es um die nächste Stelle gehen soll, oder bei 
Bewerbung bei einem Professor , ansonsten > dev/null.

Nach dem Studium sind dann wieder diese Noten von Bedeutung, nicht mehr 
die des Abis. Das auch nur temporär.

von meckerziege (Gast)


Lesenswert?

Es ist auch die Frage was du später machen willst. Ist euer Master 
zulassungsbeschränkt?
Willst du mal promovieren?

In beiden Fällen sind gute Noten sehr hilfreich.
Aber auch wenn du in Firmen reinkommen willst als Werkstudent: Wenn sich 
jemand mit schlechten Noten bewirbt, muss er anderswo mehr überzeugen. 
Denn während des Studium sagen die Noten teils durchaus etwas darüber 
aus, was man von den Studenten dann verlangen kann. Einen mit 1,0 wirst 
du schneller einarbeiten können und anspruchsvollere Aufgaben übertragen 
können als einen der einen 3,8er Schnitt hat. Mag ausnahmen geben, 
bisher aber bestätigt sich das eher.

von Comeback K. (fork_m)


Lesenswert?

meckerziege schrieb:
> Einen mit 1,0 wirst
> du schneller einarbeiten können und anspruchsvollere Aufgaben übertragen
> können als einen der einen 3,8er Schnitt hat.

Was aber erfahrungsgemäß nichts mit der Intelligenz oder des Könnens der 
Studenten/Absolventen zu tun hat, sondern eher mit dem persönlichen 
Einsatz/ der Einsatzbereitschaft.

von Dumdi D. (dumdidum)


Lesenswert?

Man ist mit sehr guten Noten nicht überqualifiziert. 
'Überqualifizierung' trifft nur die Leute mit schlechten Noten. Die 
finden damit keinen Job der ihrer Ausbildung/Studium entspricht, und für 
schlechtere Jobs, die diese Ausbildung/Studium nicht erfordert sind sie 
halt ... 'überqualifiziert'.

von Sneim (Gast)


Lesenswert?

Comeback Kid schrieb:
> Was aber erfahrungsgemäß nichts mit der Intelligenz oder des Könnens der
> Studenten/Absolventen zu tun hat, sondern eher mit dem persönlichen
> Einsatz/ der Einsatzbereitschaft.

Das ist absoluter quatsch. Es gehört beides dazu. Blanker Aktionismus 
hilft genauso wenig wie ewiges theoretisieren. Die Kunst ist es sein 
Handeln zu hinterfragen und sich Gedanken darüber zu machen warum sich 
ein System verhält wie man es beobachtet und wie man es auf die 
einfachste Weise beschreiben kann.

Ansonsten verhält es sich wie schon von einem Vorredner angestoßen 
wurde: Wenn man kein Vitamin B vorzuweisen hat spielen Noten eine 
entscheidende Rolle bei der Bewerbung als Absolvent. Ich würde sagen 
dass der Ermessenspielraum aber auch hier recht groß ist. Wenn man zum 
VG eingeladen wird dann sind die Noten erstmal vom Tisch. Ab hier zählt 
dann das eigene Geschick und die Persönlichkeit. Ich würde die Zensuren 
als eine Art Türöffner beschreiben, durch die Tür hindurchgehen muss man 
aber schon noch selber.

von DB (Gast)


Lesenswert?

Über eine Überqualifizierung würde ich mich solange keine Gedanken 
machen wie du versuchst auch praktische Erfahrungen zusammen. Wenn du 
Praktikas machst oder einen StudiJob in deinem Bereich machst, und vll 
noch ein paar signifikante Hobbys hast oder einen Auslandsaufenthalt 
wird jeder über deine guten Noten erfreut sein.
Doof ist es wenn es so rüber kommt als hättest du die ganze Zeit hinter 
Büchern verbracht und nicht nach links und rechts gesehen nur um deinen 
Schnitt zu halten. Das Zeigt nämlich nicht ob du Teamfähig bist, 
praktisch arbeiten kannst usw.
Wenn du das komplett Paket mit guten Noten liefern kannst umso besser. 
Aber Noten alleine sind eben nicht entscheidend, sondern die Kombi aus 
allem.

Beitrag #4987522 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4987551 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.