Hallo, Ich studiere derzeit Elektrotechnik und bin gerade mit dem 2. Semester fertig geworden. in den letzen 3 Tagen wurden die letzten Noten veröffentlicht. Ich habe in fast allen Modulen (1. und 2. Semester) eine 1,0. Nur in Mathe 1 habe ich eine 1,7. Jetzt habe ich bedenken, dass ich für viele Firmen "überqualifiziert" sein werde (wenn meine Noten auch in Zukunft so bleiben). Ist meine Angst begründet? Wie sehen eure Erfahrungen aus?
Ja, das Problem kennen viele Ingenieurstudenten. Das Studium ist einfach viel zu einfach. Mach's wie die meisten, korrigiere die Note auf der Urkunde mit Photoshop runter in den gesunden 3-er-Bereich.
Was kannst denn scho? nicht viel behaupte ich mal ganz frech. sei doch froh das du gute Noten hast. Damit hast du wenigstens ein Druckmittell, warum du mit 55.000€ Anfangen willst und nur 35 Stunden pro Woche arbeiten willst. Ein Studium soll zum größtenteil zeigen, du hast dich mit der Materie beschäftigt und durch die guten Noten kannst du zeigen, dass du Leistungsstark bist. Nach meiner Meinung nach siehst du es aus dem falschen Blickwinkel. Gruß, Matthias k.
Für 10% von deinem zukünftigem Einkommen, deiner kompletten Berufskarriere, sorge ich Persönlich dafür das deine Noten schlechter werden.
Student schrieb: > Jetzt habe ich bedenken, dass ich für viele Firmen "überqualifiziert" > sein werde (wenn meine Noten auch in Zukunft so bleiben). > Ist meine Angst begründet? Wie sehen eure Erfahrungen aus? Wenn Du in einem Vorstellungsgespräch den hohen Anforderungen gerecht wirst und Du auch als Mensch gut rüberkommst, also kein Fachidiot bist, ist das kein Problem. Mit nur 1.0 - 1.3 kannst Du die Leute kaum noch fachlich positiv überraschen. Mit so 3.0-4.0 schon eher. Wobei mit 3.0 wirst du bei den großen Firmen erst gar nicht vorgelassen.
Keine Sorge! Das zeigt wieder mal, dass Noten nicht immer mit der Intelligenz korrelieren.
Du bist einfach zu schlau. Um dem entgegenzuwirken einfach mehr Saufen, Kiffen, Fortgehen und Vorlesungen schwänzen. Das Lernen auch sofort einstellen, dann wird das auch was mit den schlechten Noten.
Ich habe gute Noten (insb. in den ersten Semestern) gehabt und habe jetzt ein gutes Job angebot. Das ist ok.
Ich habe mittelmäßige Noten (insb. in den letzten Semestern) gehabt und bin seit Studienabschluss arbeitslos. Das ist nicht ok.
Fred, mein Job angebot ist auch nicht durch die Noten begründet, sondern anderweitig. Du brauchst irgendetwas, was dich von anderen abhebt. Im plumpen Fall sind das Beziehungen. Im besseren Fall sind das Fähigkeiten, Fremdsprachen, Hobbybastelei, hohe soziale Kompetenz, durchgezogene Projekte, praxisrelevante Unitätigkeiten (gibts das?), Mitarbeit bei der freiwilligen Feuerwehr, Vereinstätigkeiten. Gute Studierende und gar erst durchschnittliche Studierende gibts wie Sand am Meer. Du wirst ja wohl irgendetwas vorweisen können, was nicht jeder kann? Irgendetwas, wo du sagen kann, "Diese Kombination aus $Studium, $Fähigkeit und $Persönlichkeit habe nur ich; Ich bin der Beste für genau diesen Job!" Dazu musst du natürlich viele Jobangebote kennen und auch deine Fähigkeiten einschätzen können.
asdf schrieb: > Ich habe gute Noten (insb. in den ersten Semestern) gehabt und habe > jetzt ein gutes Job angebot. Naja, als Absolvent einer Hochschule/Universität würde ICH mich nicht mehr mit einem "Job" zufrieden geben. Ich habe gerne einen Arbeitsplatz ;-)
Martin Schwaikert schrieb: > Naja, als Absolvent einer Hochschule/Universität würde ICH mich nicht > mehr mit einem "Job" zufrieden geben. Ich habe gerne einen Arbeitsplatz > ;-) Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz. Gibt es im deutschen einen Unterschied zwischen Job und Arbeitsplatz?
asdf schrieb: > Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz. > > Gibt es im deutschen einen Unterschied zwischen Job und Arbeitsplatz? Job: Irgendeine Tätigkeit, von der man mehr oder weniger gut Leben kann. Alles andere ist Beruf, tolle Tätigkeit, bei der ich mich richtig fachlich austoben kann, aber ggf. nur schlecht leben kann.
asdf schrieb: > Gute Studierende und gar erst durchschnittliche Studierende gibts wie > Sand am Meer. Du wirst ja wohl irgendetwas vorweisen können, was nicht > jeder kann? Was soll das denn schon wieder heißen? Es fallen Etliche durch das E-Technik-Studium. Bei jeder Ausbildung reicht der IHK-Abschluss, nur das Studium wird als totaler Crap hingestellt, so nach dem Motto, du hast ein Diplom und was kannst du noch? Auf wird oft auf Werkstudententätigkeiten verwiesen, nur ein Bruchteil der Unternehmen bietet das überhaupt an, dementsprechend niedrig sind die Chancen für den Einzelnen.
asdf schrieb: > Martin Schwaikert schrieb: >> Naja, als Absolvent einer Hochschule/Universität würde ICH mich nicht >> mehr mit einem "Job" zufrieden geben. Ich habe gerne einen Arbeitsplatz >> ;-) > > Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz. Außer, dass dieses Wort die eigene sprachliche Inkompetenz unterstreicht, gibt es de facto keinen Unterschied. > Gibt es im deutschen einen Unterschied zwischen Job und Arbeitsplatz? Ja, zumindest einen juristischen. Dort gibt es das Wort "Job" nicht.
Matthias K. schrieb: > Damit hast du wenigstens ein Druckmittell, warum du mit 55.000€ Anfangen > willst und nur 35 Stunden pro Woche arbeiten willst. Hab ich nach dem Bachelor auch mit meinem 2.0er Schnitt geschafft. Dank ein paar Wochen IBN werde ich wohl sogar darüber liegen. ;) Gut waren die Noten in den ersten beiden Semestern (Schnitt knapp <1,2) bei mir auch, danach hab ich viel gearbeitet, da kamen vermehrt 2er rein. Eine Bewerbung, ein VG, keine Fragen bzgl Noten, den Makel im Lebenslauf mit Humor erläutert und Jobangebot mit gutem Gehalt bekommen.
asdf schrieb: > Job [engl.]: Die Arbeitsstelle, der Arbeitsplatz. It can mean "die Arbeit" in general or informal variations of it such as "Kram", "Zeug" etc. "Do your job" doesn't mean "Mach Deinen Arbeitsplatz." :-P
@hipot Thanks for your answer. Soon I'll be living in California, having a 'job' instead of an 'Arbeitsplatz'. So apart from that, I'd have no idea about the difference. Have fun!
./. schrieb: > Alles was schlechter als 1.0 ist, ist persoenliches Versagen. Bestimmt ;-) 1,0 um jeden Preis ist zwar toll, aber unökonomisch. Wie sagt man so schön: "in time quality and budget". So einene würde ich nicht einstellen: Man erhält dann perfekt umgesetzte Projekte, die viel zu viel Zeit beanspruchen. Solche Leute kann man nur in Behörden brauchen.
Noten sind generell immer nur temporär wichtig d.h. nach Abschluss ein paar Wochen/Monate wenn es um die nächste Stelle gehen soll, oder bei Bewerbung bei einem Professor , ansonsten > dev/null. Nach dem Studium sind dann wieder diese Noten von Bedeutung, nicht mehr die des Abis. Das auch nur temporär.
Es ist auch die Frage was du später machen willst. Ist euer Master zulassungsbeschränkt? Willst du mal promovieren? In beiden Fällen sind gute Noten sehr hilfreich. Aber auch wenn du in Firmen reinkommen willst als Werkstudent: Wenn sich jemand mit schlechten Noten bewirbt, muss er anderswo mehr überzeugen. Denn während des Studium sagen die Noten teils durchaus etwas darüber aus, was man von den Studenten dann verlangen kann. Einen mit 1,0 wirst du schneller einarbeiten können und anspruchsvollere Aufgaben übertragen können als einen der einen 3,8er Schnitt hat. Mag ausnahmen geben, bisher aber bestätigt sich das eher.
meckerziege schrieb: > Einen mit 1,0 wirst > du schneller einarbeiten können und anspruchsvollere Aufgaben übertragen > können als einen der einen 3,8er Schnitt hat. Was aber erfahrungsgemäß nichts mit der Intelligenz oder des Könnens der Studenten/Absolventen zu tun hat, sondern eher mit dem persönlichen Einsatz/ der Einsatzbereitschaft.
Man ist mit sehr guten Noten nicht überqualifiziert. 'Überqualifizierung' trifft nur die Leute mit schlechten Noten. Die finden damit keinen Job der ihrer Ausbildung/Studium entspricht, und für schlechtere Jobs, die diese Ausbildung/Studium nicht erfordert sind sie halt ... 'überqualifiziert'.
Comeback Kid schrieb: > Was aber erfahrungsgemäß nichts mit der Intelligenz oder des Könnens der > Studenten/Absolventen zu tun hat, sondern eher mit dem persönlichen > Einsatz/ der Einsatzbereitschaft. Das ist absoluter quatsch. Es gehört beides dazu. Blanker Aktionismus hilft genauso wenig wie ewiges theoretisieren. Die Kunst ist es sein Handeln zu hinterfragen und sich Gedanken darüber zu machen warum sich ein System verhält wie man es beobachtet und wie man es auf die einfachste Weise beschreiben kann. Ansonsten verhält es sich wie schon von einem Vorredner angestoßen wurde: Wenn man kein Vitamin B vorzuweisen hat spielen Noten eine entscheidende Rolle bei der Bewerbung als Absolvent. Ich würde sagen dass der Ermessenspielraum aber auch hier recht groß ist. Wenn man zum VG eingeladen wird dann sind die Noten erstmal vom Tisch. Ab hier zählt dann das eigene Geschick und die Persönlichkeit. Ich würde die Zensuren als eine Art Türöffner beschreiben, durch die Tür hindurchgehen muss man aber schon noch selber.
Über eine Überqualifizierung würde ich mich solange keine Gedanken machen wie du versuchst auch praktische Erfahrungen zusammen. Wenn du Praktikas machst oder einen StudiJob in deinem Bereich machst, und vll noch ein paar signifikante Hobbys hast oder einen Auslandsaufenthalt wird jeder über deine guten Noten erfreut sein. Doof ist es wenn es so rüber kommt als hättest du die ganze Zeit hinter Büchern verbracht und nicht nach links und rechts gesehen nur um deinen Schnitt zu halten. Das Zeigt nämlich nicht ob du Teamfähig bist, praktisch arbeiten kannst usw. Wenn du das komplett Paket mit guten Noten liefern kannst umso besser. Aber Noten alleine sind eben nicht entscheidend, sondern die Kombi aus allem.
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