Forum: PC Hard- und Software PC-Synthesizer mit Cubase


von Nürnberger (Gast)


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Hallo,
Ich habe kürzlich eine LE-Edition von Cubase installiert, und fand 
Interesse daran.
(Vorher habe ich für Audio-Sachen (HD-Recording) meistens Audacity 
verwendet.)
Man kann vom Internet (www.vst4free.com) viele VST-Instrumente/Plugins 
laden, und hat schnell ein SW-Synthesizer.
D.h. einfach Midi/USB-Masterkeyboard reinstecken und spielen.
Die Latenz (Zeit zwischen Tastenanschlag und akustischem Signal) ist 
spürbar aber noch einigermaßen akzeptabel.
(ASIO4ALL-Treiber und eingebauter Notebook-Sound-chip Realtek, Windows 7 
32bit)

Dann habe ich den freeware "VST-HOST" von www.hermannseib.com 
ausprobiert.
Man kann damit praktisch viele Sachen machen, die Cubase zur Verfügung 
stellt, z.B. den SW-Synthesizer. (Aber natürlich nicht den gleichen 
Funktionisumfang).
D.h. auch wieder Master-Keyboard angeschlossen, VST-Plugins geladen und 
"verdrahtet".
Aber die Latenz empfand ich größer und nicht mehr vertretbar.
Da stellt sich die Frage, warum das so ist bei gleicher Hardware?

Hat jemand Erfahrung in SW-Instrumenten?
Würde die Cubase-Hauptversion Vorteile in Latenz bieten?
Wie könnte man die Latenz messen?

von Rolf Magnus (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Die Latenz (Zeit zwischen Tastenanschlag und akustischem Signal) ist
> spürbar aber noch einigermaßen akzeptabel.
> (ASIO4ALL-Treiber und eingebauter Notebook-Sound-chip Realtek, Windows 7
> 32bit)

Ein gescheites Audio-Interface würde da wahrscheinlich noch einiges 
rausholen können. Ich hab's mit dem Notebook-Sound bisher nur per 
DirectX versucht und nicht mit dem ASIO4ALL, aber da war die Latenz 
katastrophal.

> Aber die Latenz empfand ich größer und nicht mehr vertretbar.
> Da stellt sich die Frage, warum das so ist bei gleicher Hardware?

Evtl. andere Einstellungen in der Software? Welche Puffergröße hast du 
denn eingestellt?

> Hat jemand Erfahrung in SW-Instrumenten?
> Würde die Cubase-Hauptversion Vorteile in Latenz bieten?

Ich denke, eher nicht. Mir wäre nicht bekannt, daß bei Audio-Software in 
der Demo-Version die Latenz künstlich erhöht würde.

> Wie könnte man die Latenz messen?

Normalerweise wird sie vom Program und auch von der 
ASIO-Treiber-Konfiguration angezeigt. Wo Cubase das anzeigt, weiß ich 
nicht, aber in Ableton Live steht das in den Konfigurations-Optionen zum 
Audio-Interface.

von Nürnberger (Gast)


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> Ein gescheites Audio-Interface würde da wahrscheinlich noch einiges
> rausholen können.

Vllt. Aber ich verwende zusätzlich die Sampler-SW "MyOrgan"/"Hauptwerk"
sowohl auf dem Netbook mit ASIO4ALL, als auch auf einem Desktop mit 
Audiophile 2496 und native Asio-Treiber, und da sind die Unterschiede 
bzgl. Latenz gering.
D.h. der ASIO4ALL kann schon sehr schnell sein.
Wobei Hauptwerk besteht nur aus einem SW-Block und ist nicht modular 
(VST) wie Cubase aufgebaut.

> Welche Puffergröße hast du denn eingestellt?
Die geringste, bei der PC noch stabil (Audioverarbeitung) läuft.

> aber in Ableton Live steht das

Das wäre eine interessante Alternative zu Cubase. Scheint mir etwas 
teurer,
aber kann auch VST integrieren.

Wobei ich die Preisgestaltung von Steinberg nicht ganz verstehe.
Die LE-Versionen haben fast den gleichen Funktionsumfang und bekommt 
diese teilweise nachgeworfen (z.B. in "Keys"-Zeitschrift), oder wenn man 
manche Hardware kauft, wird eine LE-DVD mir Lizenz reingelegt, z.B.
http://www.thomann.de/de/esi_u24_xl.htm
Die normalen Versionen kosten aber richtig viel Geld.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Nürnberger schrieb:
> Würde die Cubase-Hauptversion Vorteile in Latenz bieten?
> Wie könnte man die Latenz messen?

Es wird Dir wenig bringen, wenn du die Latenz misst. Kein Mensch spielt 
den SW-Synthie live über das MKBD. Es wird immer über Hardware 
eingespielt und SW-Plugins offline verwendet, wenn die Latenz 
unerheblich ist.

von Rolf Magnus (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>> Welche Puffergröße hast du denn eingestellt?
> Die geringste, bei der PC noch stabil (Audioverarbeitung) läuft.

Und welche ist das?

von Marc (gierig) Benutzerseite


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> Die LE-Versionen haben fast den gleichen Funktionsumfang und bekommt
> diese teilweise nachgeworfen (z.B. in "Keys"-Zeitschrift), oder wenn man

Achtung

Die "LE" Version ist nicht gleich "Elements" Version und natürlich nicht
gleich den anderen höherwertigen.

Ein Vergleich zwischen Elements, Artist und Voll Version PDF Anbei

Die LE Dinger sind gerne bei Hardware Interfaces bei (oder halt in 
Zeitschriften). ist noch viel beschnittener

16 Audiospuren
24 Midispuren
8 VST-Instrumentenspuren
Es können maximal 8 Spuren gleichzeitig aufgenommen werden.
(Bezogen auf die Aktuelle 7er Reinkarnation)

von Nürnberger (Gast)


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>> Die geringste, bei der PC noch stabil (Audioverarbeitung) läuft.

>Und welche ist das?

bei 44.1kHz, ca 7ms.

> (LE) ist noch viel beschnittener

aber diese Begrenzungen stören mich als Hobby-Anwender überhaupt nicht.
Störend wären so Sachen wie,
 -zeitliche Begrenzung bei Aufnahmen
 -Keine Möglichkeit der Abspeicherung
..., was man ja bei Demo-Software so kennt.
Wäre die Frage, ob die LE eine schlechtere Latenz hat, aber davon habe 
ich noch nichts gehört und mangels einer Vollversion kann ich das nicht 
ausprobieren.
Wobei ich das nicht glaube, denn eine abgespeckte Version soll ja als 
Anreiz zum Kauf einer Vollversion dienen, und da würde man eher Features 
streichen, wo man es als offensichtliche Einschränkung erkennt, z.B. 
Begrenzung der Spuren.


> Kein Mensch spielt den SW-Synthie live über das MKBD.

Naja, seit dem Giga-Sampler Ender der 90er Jahre, sind diese virtuellen 
SW-Instrumente der Verkaufsschlager und haben viele elektronische 
Normal-Instrumente verdrängt.
Wobei in der HW fast das gleiche drinsteckt. Habe letzte Woche ein 
Korg-Keyboard mit Touch-Display und üblichen PC-Schnittstellen (USB, CD) 
ausprobiert: Das musste auch erst booten, und hatte vielleicht ein 
PC-Motherboard eingebaut?!

von Rolf Magnus (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>>> Die geringste, bei der PC noch stabil (Audioverarbeitung) läuft.
>
>>Und welche ist das?
>
> bei 44.1kHz, ca 7ms.

Das sollte eigentlich noch ok sein. Ist natürlich nicht ausgeschlossen, 
daß deine Soundkarte bzw. deren Treiber noch irgendwelche zusätzlichen 
Verzögerungen bringt.

>> Kein Mensch spielt den SW-Synthie live über das MKBD.
>
> Naja, seit dem Giga-Sampler Ender der 90er Jahre, sind diese virtuellen
> SW-Instrumente der Verkaufsschlager und haben viele elektronische
> Normal-Instrumente verdrängt.

Es gibt sogenannte virtuell-analoge Synthesizer. Die enthalten dann 
einen DSP, der einen Synthesizer in Software simuliert. Aber es gibt 
auch noch echte Analogsynthies.

von Nürnberger (Gast)


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> Die enthalten dann einen DSP, der einen Synthesizer in Software simuliert.

Hat z.B. die Firma Creamwe@re in Siegburg (jetzt sonic-core) in den 
90ern hergestellt. (Plattform "Scope" mit DSP-Audio als PCI-Karte)

Mittlerweilen sind PCs so rechenstark, dass man auf DSP verzichten kann.


Allerdings beziehe ich mich in dem Thread nicht auf so professionelle 
Geräte, sondern Instrumente für den Hausgebrauch des Hobby-Musikers.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
>>> Kein Mensch spielt den SW-Synthie live über das MKBD.
>>
>> Naja, seit dem Giga-Sampler Ender der 90er Jahre, sind diese virtuellen
>> SW-Instrumente der Verkaufsschlager und haben viele elektronische
>> Normal-Instrumente verdrängt.
>
> Es gibt sogenannte virtuell-analoge Synthesizer. Die enthalten dann
> einen DSP, der einen Synthesizer in Software simuliert.

... was aber praktisch in Echtzeit, also praktisch latenzfrei nutzbar 
war, zumindest bei wenigen Stimmen.

>Gigasampler
... war auch rein SW-basiert und hatte richtig massiv Latenz. Für 
production prima, fürs Einspielen ein Unding.

von Rolf Magnus (Gast)


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Jürgen Schuhmacher schrieb:
> Rolf Magnus schrieb:
>>>> Kein Mensch spielt den SW-Synthie live über das MKBD.
>>>
>>> Naja, seit dem Giga-Sampler Ender der 90er Jahre, sind diese virtuellen
>>> SW-Instrumente der Verkaufsschlager und haben viele elektronische
>>> Normal-Instrumente verdrängt.
>>
>> Es gibt sogenannte virtuell-analoge Synthesizer. Die enthalten dann
>> einen DSP, der einen Synthesizer in Software simuliert.
>
> ... was aber praktisch in Echtzeit, also praktisch latenzfrei nutzbar
> war, zumindest bei wenigen Stimmen.

Im Gegensatz zum PC kann man solche DSPs ja entsprechend auslegen. Beim 
PC alles eigentlich auf hohen Datendurchsatz getrimmt, nicht auf geringe 
Latenzen. Daher ist sowohl das Betriebssystem, als auch die Hardware für 
low-latency-Aufgaben eigentlich eher ungeeignet.

von min (Gast)


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Unter Linux mit einem Echtzeit-Kernel habe ich keine Latenzprobleme.
Der AlsaModularSynthesizer ist ein geniales Instrument. Über jack lassen
sich verschiedenste Audio und Midiverbindungen routen. Aufgenommen wird 
mit
Ardour. Ohne Echtzeitkernel läuft aber gar nichts. Es gibt eine Ubuntu
Audiosuite in der Echtzeitkernel und viele Programme schon frei 
verfügbar sind.

von Nürnberger (Gast)


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> Daher ist sowohl das Betriebssystem, als auch die Hardware für
> low-latency-Aufgaben eigentlich eher ungeeignet.

Brrrr!
Unter low-tatency wird aber was ganz anderes verstanden.
1ms ist für einen Computer (selbst einen AVR 8bit) eine Ewigkeit.
Und die meisten Menschen würden bei einem Keyboard eine Latenz von 10ms 
gar nicht hören, und 5ms bei einem Keyboard ist schon ein guter Wert.

Nur per Midi einen Note-On zu senden, dauert ja schon mindestens ca. 1ms
(3 Bytes á 10 Bit (inkl. Start/Stopp) @ 31.25kBaud)
Wenn da ein paar Merger und In/Thru zusammenkommen, dann mehr.


Vor 20 Jahren gab es schon die Digital-Pianos (z.B. Yamaha Clavinova, 
hatte selbst eins). Ich weiß nicht, wie der Sound gemacht wurde 
(synthetische/gesampelt), aber bin sicher, die Rechenleistung des 
verwendeten Prozessor war um Faktor 1000 kleiner als bei einem modernen 
PC.


>>Gigasampler
>... war auch rein SW-basiert und hatte richtig massiv Latenz. Für
>production prima, fürs Einspielen ein Unding.

Hatte selbst keinen, nur auf der Musikmesse FFM ausprobiert.
Damals hatten die PCs ca 64MB RAM, und zu wenig um alles Samples im RAM 
zu halten. D.h. da kam bei der Latenz die mittlere Zugriffszeit der HD 
drauf.

Bei den heutigen Samplern ist es so, dass die ersten millisek. jedes 
Tones im RAM gehalten wird (mindestens maximale Zugriffszeit der HD).
D.h. bei MIDI-In kann sofort gespielt werden vom RAM. Ist dieser Anfang 
des Samples abgespielt, liegen auch schon die Daten von der HD parat.

Also ich kann nicht erkennen, wo da eine merkliche Latenz herkommen 
soll!?

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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[Edit:Trägt eigentlich nichts dazu bei, aber wem´s interessiert:]

MidiEvent -> Audigy4 Pro Uart In -> Win7 x64 -> KX-Treiber
-> FL-Studio + KX-Asio-Treiber -> "Routing" zu Midi Out -> KX-Treiber
-> Win7 x64 -> Audigy4 Pro Uart Out -> MidiEvent
= dauert ca. 8-12ms. (Soll 6ms / 256 Samples)
Ohne Generierung irgendwelcher Töne @ Q6600 4x2,4Ghz.
Gruß

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Nürnberger schrieb:
>> Daher ist sowohl das Betriebssystem, als auch die Hardware für
>> low-latency-Aufgaben eigentlich eher ungeeignet.
>
> Brrrr!
> Unter low-tatency wird aber was ganz anderes verstanden.
> 1ms ist für einen Computer (selbst einen AVR 8bit) eine Ewigkeit.

Ja, für einen AVR schon, aber nicht für einen PC, vor allem mit einem 
Standard-Desktop-Betriebssystem. Der hat in der Zeit zwar einige 
Millionen Taktzyklen zum Rechnen zur Verfügung, aber wenn's um 
Reaktions- oder Zykluszeiten geht, sieht das schlecht aus. 1 ms ist da 
ohne spezielle Echtzeiterweiterungen kaum zu erreichen, und zuverlässig 
ist das schon gar nicht. Wenn da sowas wie Auslagerung dazwischenfunkt 
oder der Prozessortakt dynamisch geändert wird, war's das.
Meiner Erfahrung nach steigt die Rechenlast bei kleineren 
Latenz-Einstellungen im unteren Millisekundenbereich auch sehr stark an.

> Nur per Midi einen Note-On zu senden, dauert ja schon mindestens ca. 1ms
> (3 Bytes á 10 Bit (inkl. Start/Stopp) @ 31.25kBaud)
> Wenn da ein paar Merger und In/Thru zusammenkommen, dann mehr.

Heut werden die Geräte ja oft per USB angeschlossen, und MIDI-over-USB 
ist da nicht so begrenzt.

> Vor 20 Jahren gab es schon die Digital-Pianos (z.B. Yamaha Clavinova,
> hatte selbst eins). Ich weiß nicht, wie der Sound gemacht wurde
> (synthetische/gesampelt), aber bin sicher, die Rechenleistung des
> verwendeten Prozessor war um Faktor 1000 kleiner als bei einem modernen
> PC.

Rechenleistung sagt nichts über die Latenz aus. Wie gesagt hat der PC 
zwar massiv Rechenleistung, ist durch die ganze Architektur aber eher 
weniger gut für geringe Latenzen geeignet. Versuch mal auf dem PC ohne 
spezielle externe Prozessoren sowas simples wie die Ansteuerung eines 
Modellbauservos rein in Software. Ein mickriger AVR mit 1MHz hat da gar 
kein Problem damit, beim 3-GHz-Quadcore-PC ist es eine Herausfoderung 
und ohne Echtzeitkernel sowieso unmöglich.

von Nürnberger (Gast)


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>> Daher ist sowohl das Betriebssystem, als auch die Hardware für
>> low-latency-Aufgaben eigentlich eher ungeeignet.

Ok, die mainstream-OS sind nicht so recht dafür geeignet.
Aber ich habe schon unter DOS auf 386-PC mit Midi programmiert,
da waren Latenzen kein Thema.
Aber das Interrupt-Handling war nicht so toll. Entweder busy-loop 
polling oder TSR-Zeugs.

Freedos hätte mit heutiger HW sicherlich superschnellen Durchsatz.
von Midi-In auf Midi-Out vielleicht <4ms.
Aber was solls, ich brauche HW/OS, wo auch Tonerzeugung möglich ist, 
damit fällte Freedos aus.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Nürnberger schrieb:
> Vor 20 Jahren gab es schon die Digital-Pianos (z.B. Yamaha Clavinova,
> hatte selbst eins). Ich weiß nicht, wie der Sound gemacht wurde
> (synthetische/gesampelt),
Bei digitalen Pianos in der Regel samples. Sie waren nur teuer, wegen 
des RAMs. Rechenleistung brauchte man keine, nur EEPROMs und einen PLD, 
der die Adressen abnudelt. Es gab allerdings schon eine Reihe 
integrierter Spezial-Chips, z.B. einiges von E-mu. Chips aus dieser 
Schmiede waren auch auf SOundblasterkarten verbaut, die mit samples 
arbeiteten. Ich erinnere mich immer wieder an meine SB gold von 1993: 
Die hatte 8MB frei belegbares RAM.

von Thomas Strauß (Gast)


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Hallo Nürnberger,

ich habe Erfahrung mit SW-Synthesizern. Auf der Seite 
http://www.elektrostudio.ovh.org/?lang=en findet man kostenlose 
SW-Synthesizer.

Darunter auch Micromoog, Minimoog und Moog Prodigy. Diese und andere 
findet man auch auf der DVD des Magazins Beat 5/15 (aktuelle Ausgabe). 
In der darauffolgenden Ausgabe sollen dann SW-Instrumente ein Hauptthema 
sein.

Gruß Thomas

von Nürnberger (Gast)


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Danke für den Link.
Mittlerweilen suche eher virtuelle natürliche Instrumente, z.B. Ivory 2

http://www.bestservice.de/ivory_ii_american_concert_d.html

Ich habe es noch nicht gekauft,
will nur sichergehen, dass ich die passende HW/PC habe.
Ein Paket mit mehreren virtuellen Instrumenten (z.B. GM, General Midi 
Instrumente) wäre super.

von Nürnberger (Gast)


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Der Kontakt 5 von native-instruments wäre vielleicht was brauchbares,
aber mit 399€ nicht gerade preiswert:

http://www.native-instruments.com/de/products/komplete/samplers/kontakt-5/pricing/

von Ehemaliger Waldörfer (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Hat z.B. die Firma Creamwe@re in Siegburg (jetzt sonic-core) in den
> 90ern hergestellt. (Plattform "Scope" mit DSP-Audio als PCI-Karte)
Nicht nur Creameware hatte das. Sydec (jetzt SSL) waren die Bekanntesten 
auf dem Markt mit den typischen 5630x Plattformen die auch in vielen 
Synthesizern der 90er verbaut waren. Es hatte schon seinen Grund, warum 
HW bevorzugt wurde:

> Mittlerweilen sind PCs so rechenstark, dass man auf DSP verzichten kann.
Bei Weitem nicht. Nein, absolut bei Weitem nicht!

Es geht z.B. auch um die Themen einer vernüftigen Reaktion auf 
User-Eingaben und da ist speziell Windows gelinde gesagt schlimm. Leider 
ist es mit aktuellen Systemen kaum besser geworden, obwohl die 
Prozessoren sehr stark geworden sind.

von ... (Gast)


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Kontakt von NI ist ein aufgebohrter Sampler.
Ziemlich langweilig.
Wenn Dir sowas gefaellt, kauf Dir ein paar alte Soundblaster AWE32
oder Soundblaster Live.
Die sind dann sogar ohne wahrnehmbare Latenz zu spielen...

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Naja, die Qualität der AWE ist halt aber auch 90er style :-) Immerhin 
hatte die AWE aber einen S/PDIF Output und wenn man es gepackt hat, 
einen guten Soundfont mit vollen 16MB zu generieren, der entsprechend 
hochwertig war, hatte man einen echt guten Sampler in guter Qualität. Im 
Gegensatz zu modernen Samplern fehlen einem damit aber die steuerbaren 
Filter und noch so einiges mehr.

von Rolf M. (rmagnus)


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Jürgen Schuhmacher schrieb:
> Im Gegensatz zu modernen Samplern fehlen einem damit aber die steuerbaren
> Filter und noch so einiges mehr.

Die AWE32 hat für jeden ihrer 32 Kanäle einen Filter mit einstellbarer 
Grenzfrequenz und Resonanz. Einstellbar über die entsprechenden MIDI-CC.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Bei mir hat mal das abschalten von vor allem WLAN Geräten sehr geholfen. 
Da ist die Latenz um Welten besser geworden. Und damit kann man durchaus 
live spielen, habe das schon mehrfach auf einem alten laptop mit Celeron 
CPU gemacht. Dein besagtes Programm " vsthost" und mit einem VST piano 
drin. Damit bekommt man aus einem ganz billigen e-piano auch einen ganz 
anständigen sound..


Dennis

von Rolf Magnus (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Bei mir hat mal das abschalten von vor allem WLAN Geräten sehr geholfen.

Den Schalter, um alle Funktechniken auszuschalten, sollte man auf jeden 
Fall nutzen, sofern man noch zu den glücklichen gehört, deren Notebook 
so einen Schalter hat und auch zuverlässig darauf reagiert.
Andere Dinge, die helfen können, ist bei Win7 die Desktop-Effekte 
ausschalten, Stromspartechniken ausschalten, vor allem dynamische 
Taktung. Dann kann man noch das sounderzeugende Programm mit 
Realtime-Priorität laufen lassen. Virenscanner temporär deaktivieren und 
mal schauen, was so an Hintergrunddiensten läuft und vielleicht nicht 
unbedingt nötig ist.

Wobei ich sagen muß, daß ich all das gemacht hab, aber trotzdem 
Aussetzer im Sound habe. Das sind allerdings nicht nur Kackser, sondern 
können auch mal eine ganze Sekunde oder zwei dauern. Hab noch nicht 
rausgefunden, woran es genau liegt. Mit einem USB-Audio-Interface tritt 
es auf, mit einem Firewire-Gerät nicht. Vor dem Upgrade auf Win7, also 
mit XP, gab es das Problem auch mit dem USB-Gerät nicht. Ich habe ein 
IRQ-Sharing-Problem im Verdacht, aber leider lassen sich die Interrupts 
weder unter Windows, noch im BIOS manuell konfigurieren. Der 
USB-Controller teilt sich mit der Grafikkarte einen Interrupt, der 
Firewire-Controller nicht.

von Maik M. (myco)


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Bei 64Bit Systemen muss man einigermaßen aufpassen, dass die Soundkarte 
nicht nur ASIO Treiber für 64Bit hat. Wenn die VST-Host Software zB. nur 
32Bit ist, benötigt man einen 32Bit ASIO Treiber dafür auch auf einem 
64Bit Windows.
Auch können höhere Latenzen entstehen wenn VST Plugins gebridged werden. 
Dass passiert wenn man zB. ein 32Bit VST in einen 64Bit VST-Host lädt 
oder ümgekehrt. Beim Bridgen laufen nämlich zwei Prozesse die 
miteinander kommunizieren müssen.
Heutzutage kann man selbst mit günster Konsumer-Hardware sehr niedrige 
Latenzen erreichen. Bei meiner Sound Blaster Z geht die Latenz zB. bis 
runter auf 5ms. Das erfordert allerdings einen sehr schnellen Prozessor 
und ordentlich RAM.

von Rolf Magnus (Gast)


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Maik M. schrieb:
> Bei 64Bit Systemen muss man einigermaßen aufpassen, dass die Soundkarte
> nicht nur ASIO Treiber für 64Bit hat.

Ich habe eher das Problem, daß es nur einen 32-Bit-ASIO-Treiber gibt 
(für ein Gerät, das seit ca. 1,5 Jahren auf dem Markt ist). Pioneer ist 
wohl noch nicht im 64-Bit-Zeitalter angekommen.

> Auch können höhere Latenzen entstehen wenn VST Plugins gebridged werden.
> Dass passiert wenn man zB. ein 32Bit VST in einen 64Bit VST-Host lädt
> oder ümgekehrt.

Sofern der das überhaupt unterstützt. Ableton Live kann's leider nicht. 
Deshalb nutze ich davon noch die 32-Bit-Version, da ich noch ein paar 
alte VST-Plugins habe, die es nicht in 64 Bit gibt.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Rolf Magnus schrieb:
> Den Schalter, um alle Funktechniken auszuschalten, sollte man auf jeden
> Fall nutzen, sofern man noch zu den glücklichen gehört, deren Notebook
> so einen Schalter hat und auch zuverlässig darauf reagiert.

Ansonsten halt im Gerätemanager das Gerät deaktivieren. So habe ich es 
gemacht, weil ich den alten Laptop sonst nicht mehr nutze und ich nicht 
jedes mal diese Taste aufs neue drücken möchte.

Rolf Magnus schrieb:
> Wobei ich sagen muß, daß ich all das gemacht hab, aber trotzdem
> Aussetzer im Sound habe. Das sind allerdings nicht nur Kackser, sondern
> können auch mal eine ganze Sekunde oder zwei dauern.

Einfach mal an den Asio-Parametern spielen. Ich nutze auch ein billigst 
USB-Audio Interface, da die Buchse am Laptop selbst kaputt ist. Ich 
nutze (glaub ich) 400 Samples bei 48khz. Zu viele Samples ist Mist, zu 
wenige kann die Hardware nicht schaffen. Das hat bei mir bei Knacksern 
geholfen. Achso, ist auch alles auf XP, Win7 schafft der Rechner nicht..


Dennis

von J. W. (nuernberger)


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Ich habe mal fluidsynth auspropiert.
Das hat eine unerträgliche Latenz.
Wenn man fluidsynth/portaudio mit Asio-Unterstützung kompiliert,
soll es besser sein.
Hat das schon jemand gemacht? Wenn ja, wie ist dann die Latenz?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
> Jürgen Schuhmacher schrieb:
>> Im Gegensatz zu modernen Samplern fehlen einem damit aber die steuerbaren
>> Filter und noch so einiges mehr.
>
> Die AWE32 hat für jeden ihrer 32 Kanäle einen Filter mit einstellbarer
> Grenzfrequenz und Resonanz. Einstellbar über die entsprechenden MIDI-CC.

Schon klar, habe ja selber mit der AWE64 produziert, aber ein richtiger 
Synthy hat ein paar mehr Filter - auch und vor allem, wenn es um wave 
table Synthese geht. Ich stimme aber nochmal der Haltung zu, dass die 
Softwaresynthies nicht so sonderlich praktikabel sind.

Heute gibt es da aber Möglichkeiten: Wave mit 384kHz sampeln, ins 
DDR3-RAM vom FPGA board laden und per DDS abspielen. Dahinter Filter 
noch und nöcher. Dann noch die richtige Oberfläche als Skin für den 
MIDI-Controller und fertig ist das Revival der Flagschiffe der 90er :-D

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