Forum: Offtopic biete Ausbildungsplatz, aber..


von papa_of_t (Gast)


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Meine Firma bietet einen sehr attraktiven Ausbildungsplatz in Berlin für
einen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Leider kam die
Entscheidung zu so einer Suche zur unpassenden Zeit. So haben wir also
bei der IHK und auch im Internet allgemein gesucht - konnten aber die
Stelle noch nicht besetzen.

Voraussetzung ist, daß der Bewerber in Mathe und Englisch mindestens
"gut" oder besser sein sollte und ein paar allgemeine "soft skills"
- also schon mal eine Idee, wie so eine Programmiersprache funktionieren
könnte, Lust auf die Ausbildung und geradeaus reden und schreiben..

Bis jetzt konnten wir die Stelle noch nicht besetzten, und wir werden
wohl ab Frühjahr weiter suchen, aber komisch ist es schon: Von den
eingegangenen Bewerbungen erfüllte ein Einziger die o.g. Kriterien -
heißt das, daß die -zigtausenden, die noch keinen Ausbildungsplatz
haben, zu schlecht sind, gerade nicht suchen oder haben sie die Anzeige
nicht gesehen?

Evtl. haben wir auch nicht optimal gesucht / wir haben wie gesagt
inseriert bei der IHK und unter www.fachinformatiker.de. Das sind nach
Auskunft der IHK auch die Stellen, wo sich Lehrstellensuchende
vorrangig hinwenden. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß
wie das Arbeitsamt auch informiert haben, allerdings ohne große
Erwartungen.

Also - vom unpassenden Zeitpunkt mal abgesehen - hat die PISA-Studie
Deutschland noch viel zu gut aussehen lassen, oder liegt es wirklich
primär am Zeitpunkt (Die Ausbildung sollte am 10.10. anfangen)?

Vielleicht haben wir uns ja auch zu ungeschickt angestellt - ist unser
erster Ausbildungsplatz.. :-)

von Daniel B. (khani)


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Hallo,

sehr lobenswert.

Vielleicht liest ja der eine oder die andere hier das Forum quer und
ist nicht uninteressiert, was das Angebot angeht. Vielleicht einfach
mal eine Kontaktadresse angeben und schauen, ob sich hier wer findet ?

MfG, Daniel.

von papa_of_t (Gast)


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von Unbekannter (Gast)


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@papa:

So ist es. P.I.S.A. ist nur die Spitze eines Eisbergs. Die "Bildung"
der heutigen "Schul"abgänger ist grottenschlecht.

In anderen Berufsgruppen ist das Problem noch viel extremer. Frage mal
bei Handwerkern, KFZ-Werkstätten usw. nach, was die für Probleme haben,
Auszubildende zu finden die ohne Fehler bis 100 zählen können, einen
Deutschen Text lesen und verstehen können, und die vier Sätze
geschrieben bekommen so dass sie einen Sinn ergeben.

von Ratber (Gast)


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Kleine Anmerkungen ohne Wertung:


Ja,wer meint das man einen Ausbildungsplatz bei knapp 5 Millionne
Arbeitslosen schnell belegen kann der sollte sich mal überlegen wieviel
von den 5 Mio eigentlich zur Zielgruppe gehöhren.

ie anzeige erweckt in mir den eindruck das Junge Leute gesucht werden
damit fällt schonmal der größte Teil ab.

Dann Lese ich folgendes:

===================================
Sie sollten einen guten Realschulabschluss/Abitur oder
Fachhochschulreife besitzen. Insbesondere sollten Sie gute oder sehr
gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Englisch vorweisen können.
Sollten Sie diese Voraussetzung nicht erfüllen, sehen Sie bitte von
einer Bewerbung ab.
===================================

Damit ist wieder ein großteil raus.


Und mit........

=====================================
Sie bringen eine schnelle Auffassungsgabe, logisches Denkvermögen,
Talent zur Problemlösung, ein hohes Maß an Eigeninitiative und
Lernbereitschaft mit.
=====================================

....schraubt man dieMesslatte noch weiter nach oben .Zudem sind das
alles schwammige Begriffe die jeder anders interpretiert.




Sorry,das es sich wie meckerei anhöhrt aber auf Deutsch würde sowas
folgendermaßen klingen:

==============
Suche Meister mit 40 Jahre berufserfahrung unter 22 der sofort unsere
komplette software übernehmen kann.
Ohne Papiere keine chance.
==============

Das sind die Typischen Anzeigen wie man sie überall lesen kann und
deren Bedingungen nur wenige wirklich erfüllen können.

auf dem IT-Markt herscht immernoch Chaos.
Jede FH lehrt nach eigenem Gusto,es gibt zig Titel unter denen sich
kein Mensch mehr was vorstellen kann und die nötige Grunderfahrung wird
nicht mehr vermittelt weil sich keinr mehr auskennt.

Da jemanden zu finden ist schwer.





Wie gesagt ,soll keine Meckerei sein aber ich sehe es seit anfang der
90er das die Erwartungen stetig hochgeschraubt werden und da muß es zu
Problemen kommen.


Ich bin seit meiner Jugend Hobbybastler und seit Ende der 70er auch im
Computerbereich aktiv (Apple,Homecompis,ab 84 auch PC,ab 86 nur noch
PC) und kann behaupten kein laie zu sein und einige erfahrungen
mitzubringen auch wenn das Gesammtwissen sicher Lücken aufweist (Was
man selten oder garnicht macht da hat man eben kein oder nur
rudimentäres Wissen).
Anfang der 90er hab ich dann versucht in den EDV-Sktor zu wechseln
weils mir einfach mehr Spaß macht als mein erlernter Beruf
(Elektriktrick).
Auf 80% der Bewerbungen gabs kein oder nur abschlägige Antworten.
Beim rest kam es wenigstens zu Gesprächen und Eignungstests wovon alle
im Endeffekt negativ ausgingen (Wir melden uns...blabla...etc.) .
Die Tests liefen recht gut was mein wissen anging (Auch Netzwerk was
zb. ano 93 noch nicht selbstverständlich war) aber wenn ich mal
nachgefragt habe warum abgelehnt wirde kam nach einigem Boren immer das
gleiche heraus:

Keine Papiere,kein Job.
Auf Deutsch: Meine Erfahrungen und Kenntnisse sind Wertlos wenn ich sie
nicht Amtlich nachweisen kann.

Heute bin ich dafür zu alt um überhaupt eine Chance zu haben denn man
sucht ja Frischfleisch.
Ich hab mich damit abgefunden das echtes Wissen bei der Jobsuche nur
selten was nützt.
Man muß nur mit genug Papier wedeln und dreist auftreten wie es
scheint.




So,das waren meine 2 Cent.
Nicht einfach zu verstehen nehme ich an aber man sollte sich mal
überlegen was man wirklich haben will.

Gerade jetzt wo die Abschlüsse  schlechter den je sind (Warum auch
immer) sollte man die Messlatte nicht zu hoch setzen sonst schafft es
keiner.

Nochwas zum Zeitpunkt:

Wann ist die Stelle denn Offeriert worden ?
Vieleicht zu spät ?


Möchte das nochmal betonen das obiges keine Meckeri sein soll.
Nur mal so lose Gedanken die bei dem Thema immerwieder aufkommen.

von papa_of_t (Gast)


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@Ratber

Zugegeben, die Meßlatte liegt nicht niedrig. Das tut sie im Berufsleben
aber auch nicht - Willkommen in der Realität. Es ist teilweise unscharf
formuliert, um auch Leuten Mut zu machen, die sich etwas zutrauen. Wenn
ich aber > 80% Zeugnisse mit Mathe = 4 oder schlechter kriege, und das
bei dem niedrigen Niveau das in der Schule gefordert ist - tut mir
leid, da hat sich jemand zuviel zugetraut bzw. das tue ich mir nicht an
- dann warte ich lieber.

@Unbekannter

Dazu fallen mir nur 2 Worte ein: Armes Deutschland! Also ich hab ja
"nur" in der DDR Abitur gemacht, wo wir so ein veraltetes und
unflexibles Schulsystem mit nur einem Lehrplan für das ganze Land
hatten.. und man beim Abitur rein gar nichts abwählen konnte.. Finnland
soll heute noch in Teilen genauso rückständig sein! Aber mal Spaß bei
Seite: Was soll da auch besser werden? Im Bundestag und in den
zuständigen Landes-Bildungsministerien verteidigen die Lehrer offenbar
ihre (zahlreichen) Sessel, weil man als Lehrer alles besser weiß muß
das gegenwärtige Bildungssystem ja das Beste sein! Für die gesetzl.
Krankenkassen gilt für mich das Gleiche in Grün (Es sind n-1 zu viele)
..

Aber selbst wenn die Bildungsmisere noch schlimmer wird, werden wir den
Status quo beibehalten: Der Bundestag ist mal voller und mal leerer,
aber immer voller Lehrer! :-)

Sorry ich bin vom Thema abgeschweift, aber wir sind ja hier auch unter
"Sonstiges"..

von Netbandit (Gast)


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Hi,

interessante Ausbildung kann ich da nur sagen. Leider könnte ich mir
eine Aus-/ bzw. Umbildung nicht leisten und wohne nicht mehr in Berlin
:)

Aber mal eine Anmerkung zu den Vorraussetzungen:

>Voraussetzung ist, daß der Bewerber in Mathe und Englisch mindestens
>"gut" oder besser sein sollte und ein paar allgemeine "soft
skills"
>- also schon mal eine Idee, wie so eine Programmiersprache
>funktionieren könnte, Lust auf die Ausbildung und geradeaus reden und
>schreiben..

Jemand der in beiden Fächern gut oder sehr gut hat wird heutzutage wohl
keine Ausbildung mehr machen (in der Regel) sondern gleich studieren.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung, vielleicht sieht das ja ein
Schulabgänger anders :)

Grundsätzlich bin ich jedoch dafür, daß man jeden Bewerber nicht einzig
und alleine nach seinen Noten beurteilt. Denn diese sind heutzutage ganz
und gar kein Maßstab mehr.
Ich z.b. habe auf einer Gesamtschule gelernt und in Mathe eine "FE 3"
auf meinem Abschlußzeugnis zu stehen. (FE Bedeutet, daß ich im besseren
Mathekurs war wo die Anforderungen höher waren)
Trotz meiner Mathe 3 bin ich ja kein Depp und würde schon behaupten,
daß ich mich hinter meinem logischen Denkvermögen nicht verstecken
brauche.
Darüber hinaus gebe ich zu, daß die Schule mich nicht gerade zu einer
perfekten Arbeitsmoral gebracht hat. Doch mein Ausbilder damals hat das
wieder hingeboegen bekommen.

Als: Junge Menschen die gerade aus der Schule kommen sind Formbar! Oft
fehlt einfach nur der Antrieb. Jeder der weiß wie es in heutigen
Schulen aussieht kann es ihnen wohl auch kaum verübeln :)

Also ladet doch ruhig auch ein paar Leute ein, welche angeben, daß sie
sich im Hobby viel mit Computern oder Programmierung beschäftigen. Oder
Laden Bewerber ein, welche eine gute Informatiknote haben. Auch dann
wenn sie Mathe eben nur 3 sind und vielleicht keine Englischgenies.
Immerhin wollt ihr sie Ausbilden und sie nicht als reguläre
Arbeitskraft einstellen. Ich wette, daß ihr so schnell jemand findet
dem dieser Job Spaß macht und der trotz nicht 100% perfekter
Schulbildung ein guter Fachinformatiker wird. :)

von Maik Pieper (Gast)


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Nichts gegen www.fachinformatiker.de, aber wer sich dort rumtreibt,
liebäugelt doch schon mit diesem Beruf. Vielleicht würde es Sinn
machen, an z.B. Berufsschulen (mit entsprechendem Zweig) einen Aushang
zu machen.
Desweiteren müssen vielleicht auch noch Anreize geschaffen werden wie
z.B.:
"
Gerne sind wir Ihnen bei der Wohnungssuche behilflich.
Wir bieten eine überdurchschnittliche Ausbildungsvergütung und die
Chance auf Übernahme und Weiterqualifizierung nach der Ausbildung.

Für diese Privilegien sollten Sie gute Kenntnisse in Mathe und Physik
haben, sich idealerweise schon mit Programmiersprachen auskennen.
"

Das Bewerber mit den falschen Anforderungen nicht erwünscht sind,
sollte eigentlich klar sein... Desweiteren finde ich es etwas komisch,
dass man Abi oder einen guten Realschulabschluss haben sollte. Wenn man
die Mathematik und Physik vergleicht, ist das ja ein ganz anderes Maß,
da ich auch "nur" auf der Realschule war und mich während des
Studiums ganz schön durchbeißen musste...

Viel Glück bei der Suche :-)

von papa_of_t (Gast)


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so eine "FE3" wär kein Hinderungsgrund, wenn der Rest umso besser
paßt. Eine 4 schon. Und mit meinen internationalen Kollegen geht es
halt nur auf Englisch. Trotzdem Danke für Deinen Beitrag.

von Freddy (Gast)


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Hallo!

Also ich kann da durchaus beide Ansichten nachvollziehen. Zum einen
muss ich sagen das wirklich viele Schulabgänger schon bei den
Grundlagen wie lesen und rechnen große Defizite haben. Zum anderen muss
ich zugeben das ich selbst in der Realschule ne Niete war und da mit
einem Notendurchschnitt von 3,0 (Mathe und Physik mit 2) raus gegangen
bin. Das hat mich aber nicht dran gehindert meine Ausbildung zum
Elektroniker und die Techniker-Schule mit "sehr gut" abzuschliessen.
Auch meine bisherigen Arbeitgeber waren mit mir bis jetzt zufrieden.

Es ist also durchaus möglich das jemand der sich mit einem schlechten
Zeugniss bewirbt, hinterher doch ganz gute Leistungen bringt. Trotzdem
beneide ich niemanden der versuchen muss aus den ganzen Bewerbern
den/die richtigen raus zu fischen.

Gruß, Freddy

von Maik Pieper (Gast)


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@Freddy

Natürlich kann man das sicher nicht verallgemeinern, aber ich würde
auch niemanden einstellen, der selbst auf der Realschule in Mathe eine
4 hatte... Zumindest nicht in einem halbwegs qualifizierten Beruf.
Ich habe gehört, dass viele Bäcker z.B. das Problem haben, jemanden zu
finden, der so grundlegende Sachen wie Dreisatz kann...
Ist schon traurig.

Noch einen Tipp an den potentiellen Ausbilder, wie wäre es, wenn du ein
Praktikum für z.B. 2 Tage anbietest um die Bewerber zu prüfen. Wichtig
wäre ja vorallem die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln. Wenn jemand
Montags ankommt und keinen Schimmer von programmieren hat und Dienstags
schon viel dazugelernt hat, dann steckt darin ja viel Potenzial

von Amsel (Gast)


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Ich hatte in der Realschule in Mathe auch immer ne 4, mein ET-Studium
habe ich dann aber mit 1.7 geschafft. Also Noten können mal direkt in
die Tonne getreten werden, leider schnallen das viele
"Personalbteilungsmitarbeiter(innen)" nicht.

von Netbandit (Gast)


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>Noch einen Tipp an den potentiellen Ausbilder, wie wäre es, wenn du
ein
>Praktikum für z.B. 2 Tage anbietest um die Bewerber zu prüfen.
Wichtig
>wäre ja vorallem die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln. Wenn jemand
>Montags ankommt und keinen Schimmer von programmieren hat und
Dienstags
>schon viel dazugelernt hat, dann steckt darin ja viel Potenzial

Ja genau das meinte ich... :)
Ein Azubi der lernen will (und das ist wohl die einzige wirklich
wichtige Vorraussetzung für jeden Job) der wird es schaffen.
Klar wenn jemand einfach kein logisches Denkvermögen hat wird er nie
wirklich programmieren können, aber das erfährt man halt nur indirekt
durch die Mathe oder Physiknote...

Daher Noten sind eben nur ein ganz grobes Raster... dort kann man eben
grob das Wissen einschätzen.
Wichtiger ist es gerade bei Azubis nach Interessen und Hobbys zu
schauen... z.b. Hat der Bewerber als Wahlpflichtfach Informatik
gewählt? Arbeitet der Bewerber gerne am Rechner oder spielt er dort
nur. Hat er vielleicht schonmal programmiert und das am besten in
seiner Freizeit als Hobby?
Jemand der in seiner Freizeit schon programmiert wird wohl Spaß daran
haben und Spaß an einer Ausbildung ist die beste Vorraussetzung für
einen erfolgreichen Abschluß.

Na gut, aber wir sind ja keine Personalchefs... ich wünsche deiner
Firma viel Erfolg bei der weiteren suche. Vielleicht findet ihr ja doch
den Musterschuler oder entscheidet euch für einen Außenseiter und seid
damit erfolgreich oder auch nicht.
Du kannst uns ja auf dem Laufenden halten :)

P.S.: wir könnten ja Spaßeshalber alle unsere Noten hier reinstellen
und gucken wer die Chance hat Fachinformatiker zu werden ;)

von Maik Pieper (Gast)


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Ich bestimmt nicht, habe Informatik 1 2,0 und Informatik 2 3,7 und
beides mit mehr Glück als Verstand... :-)
Aber ich studiere auch nur Elektrotechnik, ist nur doof, dass wir jetzt
Software Engineering haben und da muss ich schon heftig viel tun...

von Ratber (Gast)


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@Papa_of_t

> Wenn
>ich aber > 80% Zeugnisse mit Mathe = 4 oder schlechter kriege, und
das
>bei dem niedrigen Niveau das in der Schule gefordert ist

Is vieleicht nicht so rübergekommen aber mal in Kurzform:

Die meisten Unternmen klammern sich zu eng an Noten und sonstigem
Papier.
Selbst wenn der Bewerber getestet wird und sich auf einigen Gebieten
als wesentlich besser erweist als es seine Unterlagen zeigen glaubt man
dennoch mehr den Unterlagen.
Frei nach dem Motto "Ich sehe das es Rund ist aber es steht "Eckig"
drann also ist es Eckig".

von Ratber (Gast)


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Ergänzung um missverständnisse zu vermeiden:

@Papa_of_t

...Im allgemeinen stimme ich dir aber etwas zu.
So desinteressiert waren die Schüler lange nicht.
Das ist wohl der Preis den wir für die "Spaßgeneration" zahlen
müssen.

von Netbandit (Gast)


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@Ratber:

Ich glaube da hast du aber auch recht...
Wenn ich mir manchmal im Bus so einige Schüler ansehe werde ich immer
Nachdenklich: "War ich auch mal so einer?"

Hehe ich wollte seit der 5. Klasse Programmierer werden, was dann aber
dazu führte, daß ich anstatt für die Schule zu lernen lieber den ganzen
Tag vorm Rechner saß und programmiert habe. Durch die darauf folgenden
schlechten Noten wurde ich eben kein Programmierer sondern
Informationselektroniker ;)

von pumuckel (Gast)


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Die Schulnoten sind manchmal was von A**** ...

Wir hatten einen in der Berufsschule , der bekam immer bestnoten .
Zum Ende der Ausbildung stellte sich heraus , er hatte alles nur
auswendig gelernt , aber fast nix verstanden .

Ich hatte Glück ( ist ja länger her ), trotzt schwacher Noten einen
Ausbildungsplatz zu bekommen .
Im Berufsschulabschlusszeungniss hatte ich einen Schnitt von 1,3 .
War aber nur geschenkt , so toll war ich doch nicht .
Die anderen Schüler waren so schlecht , musste wohl den
Klassendurschschnitt heben ;-)

von Ratber (Gast)


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Ja,so einen hatten wir auch in der Lehre.

Hatte in der Prüfung 1:1
Es wurden damals nur 3 Leute übernommen.
Die beiden Jahrgangschaoten mit 4:4 bzw 4:3 weil sie Verwandte in der
Verwaltung hatten und natürlich unser Musterschüler.

Der bekam 1000 DM Prämie,3 Wochen Urlaub in Berlin und einen
Unbefristeten Vertrag ohne Probezeit.

Der Rest konnte sich gleich was anderes suchen.

Nach einem Jahr ham se den rausgeworfen weil er praktisch dauernd mit
"Is nicht nach Norm .mach ich nicht" kam.
So verschwendet man 3 Plätze.


Ja und seit es überall Internet gibt trifft man im Web dauernd Leute
die ihr Wissen praktisch ergoogelt haben.
Trifft man ab und an welche Privat in einer "Webfreien Zone" dann
merkt man schnell was Ambach ist. Lach



Noten sind Sinnvoll als Anhaltspunkt aber nicht als einzigste
Bewertungsquelle.
Jemanden ganuer zu betrachten erfordert aber ebenfalls Denkvermögen und
Sinn für das Wesentliche.

von pumuckel (Gast)


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Naja , die Arbeitgeber haben jetzt ein Problem : die riesige Auswahl
an jungen , billigen und willigen Arbeit-/Ausbildungsuchenden .

Man möchte schon die Sahne haben . Ist aber schwer 'ranzukommen .
Und , sind die guten etwa alle schon vergeben ?

Dann auch noch die Mühe , die man sich machen muss , die guten zu
erkennen . Der IQ steht ja ( noch nicht ) im Zeugnis geschrieben .
Oder auf der Stirn .( naja , hoher IQ heißt nicht gleich fleißig )
Die Schulnoten könnten erschwindelt sein ...
Und und und ...

von Ratber (Gast)


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IQ ist relativ wnn man mal nachbohrt wie er ermittelt wird.

Da zählen fast nur Sachen wie Gedächtnis,Kombinationsgabe und
Räumliches Denken usw.

Kann mein Rechner auch wenn das richtige Programm läuft folglich hätte
er eigentlich einen recht hohen IQ.
Aber schon beim kleinsten Problem ausserhalb dieser Fähigkeiten isser
aufgeschmissen.

Also Intelligenz ist in meinen Augen mehr als das was man Heute als
solche definiert.

Wir haben in der Entwicklung einen Mann der Zwei Doktoren und einen
Professortitel trägt. (Mathematik,Informatik,Elektronik allgemein usw.
in der Richtung.Liest sich spannend die Liste).

Er kann dir Programme/Schaltungen entwickeln und kennt sich auch so
ganz gut in der umliegenden Materie aus.
Da sollte man meinen das Triviale Sachen erst recht kein Akt sind.

Es ist aber so das er mit einfachsten Sachen wie nem deffekten Stecker
oder Schalter an einem Küchengerät überhaupt nicht klarkommt und mir
sowas öfters auf den Tisch knallt weil er keinen dunst hat wie er den
Fehler lokalisiert,entsprechende Bauteile auswählt und auch ersetzt.
Dabei gehöhrt das Wissen zwingend zu seiner ausbildung.
Obendrein ist mit ihm schwer auf ganz normaler interpersoneller Ebene
zu komunizieren (Einfach Schnacken) und damit meine ich nicht das er
eventuell Klischeehaft wie ein zerstreuter Professor wirkt und
handelt.


In übertriebener Kurzform:

Der Mann baut dir einen Teilchenbeschleuniger aber wenn der Wecker
kaputt ist findet man ihn nach 3 Wochen verhungert im Bett weil er
nicht wußte ob schon Zeit zum aufstehen ist. :D

von Unbekannter (Gast)


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Schulnoten hin oder her. Sicher gibt es Fälle, in denen die Schulnoten
nichts aussagen. Aber die Schulnoten geben eine Richtung vor. Wenn
jemand ankommt, der nur Vierer hat, oder genau so viel Dreier um eine
Fünf zu kaschieren etc. ist eben schon klar, dass da etwas im argen
liegt.

Es kann natürlich sein, dass der Bewerber mit den schlechten Noten im
Grunde nicht doof ist, sondern sehr intelligent vielleicht sogar
Überbegabt ist, aber dafür faul oder es gibt Probleme im sozialen
Umfeld die ihm einen ordentlichen Abschluß versalzen haben.

Aber egal was es ist, für den Arbeitgeber ist eben wichtig, dass der
Bewerber nicht optimal ist und irgendwelche Probleme hat. Und ein
Arbeitgeber ist weder Sozialamt noch Entwicklungshelfer. Sicher, ein
Arbeitgeber hat auch soziale Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.
Aber in erster Linie muss der Arbeitgeber sich darum kümmern, wie er
nicht unter die Räder der Konkurenz kommt. Und dafür kann er sich
Mitarbeiter, die geforderte Leistungen der Schule, aus welchen Gründen
auch immer, nicht erbracht haben, nicht gebrauchen.

So einfach ist es.

Wenn ihr im Laden etwas einkauft, und es da z.B. zwei Computer gibt,
der eine hat in einem Test mit 5 Sternchen abgeschlossen, der andere
wurde im Test zerissen, welchen kauft ihr dann? Den schlechten, der im
Test versagte, oder den guten, der den Test gewonnen hat?

von Stefan (Gast)


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Hallo,

ich bin auch der Meinung das einen Bewerber nur anhang der Noten zu
beurteilen ziemlich schwierig ist und auch falsch!

Viel wichtiger ist fest zu stellen ob der jenige für den Berufszweig
überhaupt Interesse hat und von der Persönlichkeit auch ins Team passt.
Es sind Chefs gefragt die die Menschen richtig einschätzen können und
deren Fähidkeiten, und über den Tellerrand hinausschauen können.

Hätte mein damaliger Chef der mich nach der Schule eingestellt hat
solche Einstellung wie du " Papa_of_t " und alle anderen auch, dann
hätte ich nie die Möglichkeit dazu die Berufsschulzeit aufgrund guter
Noten zu verkürzen und mit 2 die Prüfung zu bestehen, und später genau
so die Elektromeister Prüfung.

Es gibt viele junge Menschen die viel Potenzial haben, es gilt
lediglich dieses Potenzial zu entdecken, zu fördern und effiktiv zu
nutzen.

von Thomas (Gast)


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Irgendwie scheinen hier doch recht viele Leute der Meinung zu sein, daß
Arbeitgeber und deren Anhang (Personalabteilung etc.) nichts
wichtigeres zu tun haben, als das ganze Jahr einen geeigneten Azubi zu
suchen. Dem ist sicher nicht so. Also müssen irgendwelche Kriterien
her, und welche außer den Noten sind nun mal für eine Vorauswahl
vorhanden ?
Ansonsten liegt der Witz sicherlich in der Art und Weise , wie sich ein
Bewerber anbietet.
Das macht zumindest auf mich immer Eindruck.

Gruß Thomas

von Thomas P. (Gast)


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Hallöchen,

wir haben ähnliche Probleme gehabt.
Bei über 100 Bewerbungen für die Stelle zum Fachinformatiker war keiner
dabei, der einen Schnitt besser 2,0 hatte. Mathe, Englisch, Phsyik
meistens 3,0 - eher schlechter!

Das ist aber nicht nur bei den Bewerbungen auf die Stelle zum
Fachinformatiker gewesen. Bürokaufleute mit einer 5 in deutsch bzw. 5
in Mathe sind auch nicht sehr vertrauenserweckend.

Die Auswahl fällt letztendlich so, das mehrere (also die mit guten
Noten - bzw. schönes Photo :) ) in die engere Wahl kommen und
eingeladen werden. Wenn einer von denen dann noch weiß, was Visual
Basic ist, dann hat er den Job fast sicher. Andere Kriterien müssen
natürlich auch stimmen - aber grob geht es in die Richtung.

Wir haben uns mehr erhofft von den Bewerbern!

von T.M. (Gast)


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Schnitt besser als 2 nach dem Abi hat man aber noch nie in Mengen
gefunden. Wenn es so wäre, stimmte was am Bildungssystem nicht, oder es
wäre zu leicht. Ausserdem ist kaum jemand auf jedem Gebiet eine Leuchte.
Meinetwegen 2er oder besser in technischen Fächern, aber über alle
Fächer halte ich für übertrieben.

von Jens (Gast)


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/*
Wichtiger ist es gerade bei Azubis nach Interessen und Hobbys zu
schauen... [...] Arbeitet der Bewerber gerne am Rechner oder spielt er
dort nur. Hat er vielleicht schonmal programmiert und das am besten in
seiner Freizeit als Hobby?
*/

Die gleichen Fragen werden auch im Vorstellungsgespräch gestellt, wenn
man sich um eine Stelle als Dipl.-Ing. bewirbt. Nur wenn man da sagt,
dass man als Hobby gerne programmiert, ist die Chance auf diese Stelle
fast Null, da man als Bitautist abgestempelt wird.

von Maik Pieper (Gast)


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Wer einen Schnitt besser als 2,0 hat und dann eine Ausbildung anstrebt,
dann läuft ja wohl auch was falsch...
Wer soll denn dann noch anständiger Wissenschaftler werden?

von Ratber (Gast)


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>Und ein Arbeitgeber ist weder Sozialamt noch Entwicklungshelfer.
>Aber in erster Linie muss der Arbeitgeber sich darum kümmern, wie er
>nicht unter die Räder der Konkurenz kommt. Und dafür kann er sich
>Mitarbeiter, die geforderte Leistungen der Schule, aus welchen
Gründen
>auch immer, nicht erbracht haben, nicht gebrauchen.


Auf Deutsch: "Nicht denken,nur Papier zählt"


>Irgendwie scheinen hier doch recht viele Leute der Meinung zu sein,
daß
>Arbeitgeber und deren Anhang (Personalabteilung etc.) nichts
>wichtigeres zu tun haben, als das ganze Jahr einen geeigneten Azubi
zu
>suchen. Dem ist sicher nicht so. Also müssen irgendwelche Kriterien
>her, und welche außer den Noten sind nun mal für eine Vorauswahl
>vorhanden ?


Was ein Wiederspruch.
Man will gute Leute aber die Zeit die Bewerber etwas genauer unter die
Lupe zu nehmen nimmt man sich dann doch nicht weil lästig.
Also heißte es dann wieder : Einfache Formel "Papier Zält".



>Ansonsten liegt der Witz sicherlich in der Art und Weise , wie sich
>ein Bewerber anbietet.Das macht zumindest auf mich immer Eindruck.

Aha,schüchterne ohne Modischen Geschmack haben also keine Chance.
Was ist aus dem Klischee des Hochintelligenten geworden den sowas nun
ganrich interessiert ?
Mit der Methode kann man das Inserat dan sehr einfach gestallten:

"Suche gutaussehenden Schauspieler gegen Gage"

Irgendwie dachte ich man sucht Leute die wirklich was können und nicht
irgendeinen Blender. Kratz



=====================================0

Unterm Strich gesagt sehe ich hier genau die Tendenz durchscheinen nur
auf Titel zu setzen.

Lehrer,Dozenten usw. die genauso handeln und lustlos nur ihre Pflicht
runterleiern (Ausnahme Junglehrer die sich oft in Feldzügen
persönlicher Natur verrennen bis sie sich nach 2-3 Jahren fangen.)
fördern das ganze nur.

von Netbandit (Gast)


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>Die gleichen Fragen werden auch im Vorstellungsgespräch gestellt, wenn
>man sich um eine Stelle als Dipl.-Ing. bewirbt. Nur wenn man da sagt,
>dass man als Hobby gerne programmiert, ist die Chance auf diese
Stelle
>fast Null, da man als Bitautist abgestempelt wird.

Tja dann sollte die Firma mal ihre Strategie überdenken, denn einen
besseren Arbeitnehmer wirst du kaum finden als jemanden der ähnliche
Arbeit als Hobby hat und somit hochmotiviert auf der Arbeit erscheint
und sich zu allem Übel sogar noch selbst zu Hause und somit für den
Arbeitgeber kostenlos weiterbildet :)

>Aber egal was es ist, für den Arbeitgeber ist eben wichtig, dass der
>Bewerber nicht optimal ist und irgendwelche Probleme hat. Und ein
>Arbeitgeber ist weder Sozialamt noch Entwicklungshelfer. Sicher, ein
>Arbeitgeber hat auch soziale Verantwortung der Gesellschaft
>gegenüber.
>Aber in erster Linie muss der Arbeitgeber sich darum kümmern, wie er
>nicht unter die Räder der Konkurenz kommt. Und dafür kann er sich
>Mitarbeiter, die geforderte Leistungen der Schule, aus welchen
>Gründen auch immer, nicht erbracht haben, nicht gebrauchen.

Hmm das stimmt nicht ganz! Immerhin wird hier ein Azubi gesucht... das
ist soetwas wie Entwicklungshilfe.
Das sind teilweise 16 jährige junge Menschen ohne jegliche Erfahrung im
harten Leben die gerade aus der Schule geplumpst sind und 300 EUR
Vergütung für ein MEGA Taschengeld halten ;)
Mit anderen Worten hier ist noch extrem viel Spielraum...

von MartinS (Gast)


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Irgendwo weiter oben habe ich was gelesen von "Wissen ergoogln" :

Das ist ja auch absolut ok. Ob ich mir nun ein Buch zur Hand nehme oder
meinen PC, das kommt auf gleiche raus. Wichtig ist, dass auch was hängen
bleibt, und zwar nicht nur auswendig lernen. Deswegen hier mal ein
Appell an einige hier im Forum.
1. Erst googeln und wenn man dann nicht weiter kommt hier posten.
(Nicht zu faul sein zum Suchen, das Spiegelt unsere heutige
Gesellschaft wieder.)
2. Sich mal ein paar Bauteile besorgen und damit spielen,
experimentieren. Dabei lernt man manchmal mehr als irgendwo sonst.
3. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. In Datenblättern steht fast
alles drin. Wenn man nicht zu faul ist danach zu suchen.

Bei mir in der Schule war es so, mein Interesse galt den
Naturwissenschaften -> Noten besser 2. Mein Hobby Elektronik, Computer.
Auf die Anderen Fächer hatte ich keinen Bock, was sich auch in den
Zensuren nieder geschlagen hat -> Notendurchschnitt nicht so toll. In
der Lehre ging es so weiter. In Informatik, Elektronik usw. habe ich
mich mehr gelangweilt als alles andere weil ich immer mit unter den
ersten war die fertig waren.
Als es dann um den ersten Job ging wurde mir oft an den Kopf geworfen
"Tut uns Leid, keine Berufserfahrung". Ich hatte zu diesen Zeitpunkt
aber schon 7 Jahre (oder so ???) Erfahrungen in meinen Hobby gesammelt
(Mein Vater konnte mir auch einiges bei bringen).
Nun zu meiner Situation Heute. Über mich sagen die Kollegen das ich ein
Glückstreffer war. Ein Kollege hat zwar einen Ing. aber außer sich gut
zu verkaufen kann er nicht viel. Ich habe hingegen kein Papier wo
Diplom drauf steht. Ich mache teilweise Hardware Entwicklung,
programmiere µC in Assembler, PC in C++ oder Delphi,
Netzwerinstallation und und und. In einer kleinen Firma muss man alles
können. Mein jetziger Chef hat mir dazu die Möglichkeit gegeben. Man
wächst mit den Aufgaben.

An die Firmen : Schaut euch eure Bewerber genau an.

An die Bewerber : Schaltet euer Gehirn ein, seid nicht zu faul es
einzusetzen.

von MartinS (Gast)


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@Netbandit : 100%ige Zustimmung.

von Benedikt (Gast)


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@MartinS
Das mit den Noten ist bei mir genauso.


Zum "Wissen ergoogeln":
Ich kenne viele Leute, die wirklich nur das wissen, was 1:1 in den
Büchern steht, was sie gelernt haben, und sobald irgendwelche Fragen
eine Kleinigkeit darüber hinausgehen ist Schluss.
Mein Eindruck ist, dass dies vor allem an der Schulbildung liegt:
Die meisten davon haben Realschulabschluss, während die Leute die
Abitur haben, eher gelernt haben von irgendetwas bekanntem was anderes
abzuleiten.
Dieser Eindruck wird durch mein Elektrotechnik Studium an einer FH
verstärkt:
Hier merkt man wer Abi, und wer BOS Abschluss hat. Beide haben meist
irgendwelche Probleme, wenn sie nicht unbedingt 1er Schüler waren. Die
wo Abi haben, kommen oftmals mit irgendwelchen Praxisbezogenen Sachen
nicht klar, während es bei den Leuten mit BOS oft bei der Mathematik
oder ähnlichem Schwierigkeiten gibt.
Ich habe Erfahrungen mit Elekronik seit ich im Kindergarten war. Daher
habe ich ziemlich gute Praxiserfahrungen, obwohl ich noch keine
Berufsausbildung habe. Meine Noten in der FH sind daher überall ein
gutes Stück besser als der Durchschnitt, obwohl ich eigentlich extrem
wenig dafür mache (das Hobby braucht eben zuviel Zeit...)

Allerdings mache ich mir bei der späteren Jobsuche ziemliche Gedanken,
da die meisten Firmen nicht amtlich bestätigte Praxiserfahrung komplett
ignorieren, weshalb ich auf jedenfall versuchen werde, mich bei einer
kleineren Firma zu bewerben, die hoffentlich das Bewerbungsgespräch
noch etwas persönlicher gestaltet, und mich nicht schon nach dem Blick
auf meine Abizeugnis ablehnt...

Wenn mich eine Firma einstellen würde, und mich einfach mal testen
würde, wäre ich mir ziemlich sicher, dass sie mich auch nehmen würde.

von Andreas (Gast)


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Noten sind nicht mehr als ein grober Anhaltspunkt, da kann ich meinen
Vorrednern nur zustimmen. Kenne ich auch: Prüfungen Note 1-2, und wenn
dann ein asynchroner Zähler mal mit negativ (statt wie im Skript mit
positiv) flankengetriggerten Flip Flops aufgemalt ist, und sie die
Wahrheitstabelle zeichnen sollen, stehen sie wie der Ochs vor'm Berg.
Man kann sich fast überall mit sturem Auswendiglernen durchmogeln, ohne
irgend etwas wirklich verstanden zu haben.

von ---- (Gast)


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> Wenn mich eine Firma einstellen[einladen] würde, und mich einfach
> mal testen würde, wäre ich mir ziemlich sicher, dass sie mich auch
> nehmen würde.
Ohne jegliche Wertung(!): Wer würde das nicht von sich behaupten?

----, (QuadDash).

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Hey ich würde mich gerne für den ausbildungsplatz bewerben, kann aber
nix ausser zwei-einhalb ASM sprachen, ein wenig C, VB und HTML/PHP/SQL
ausserdem hab ich ein ziemlich schlechtes Zeugnis (12te klasse
momentan). Schade eigentlich :(

von Netbandit (Gast)


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@Marius:

damit kannst du in etwa schon 1000mal mehr als ein durchschnittlicher
"ich brauche meinen Rechner nur für CounterStrike" Schüler ;)

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Ja, aber das bringt mir ja nix wenn ich kein studium- oder
ausbildungs-platz habe. :(

von qf_ (Gast)


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"I have never let my schooling interfere with my education." by Mark
Twain

...gewiss eine kluge aussage. die wachsende prägung auf ein
'funktionierendes zahnrädchen' im getriebe der wirtschaft macht es
noch schlimmer. das schlimmste was einem dummen system passieren kann,
sind kluge personen... daher wird an schulen nicht nur gelehrt sondern
erzogen (verbogen?). missmut und die einschläferung jeglicher
eigenmotivation sind resultate aus der unterdrückung der eigenen
interessen der individuen, der schüler (dem kunden - man will ihm
bildung andrehen, wie der klinkenputzer die versicherungspolicen).

bildung ist ein gutes werkzeug, hilft aber rein gar nichts, wenn man es
nicht weiß zu benutzen.

überdurchschnittliche leistungen sind, schon definitionsgemäß, nicht
die regel - so viel 'sahne' ist nicht da, was will man als
arbeitgeber bitte abschöpfen? vielleicht sollte man einfach versuchen
selbst welche zu schlagen, milch gibt es schließlich genug; ohne
metapher: profis fallen nicht vom himmel.

von Läubi (Gast)


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Nicht für das Leben für die Schule lernen wir :)

von Jens (Gast)


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@Netbandid

/*
Tja dann sollte die Firma mal ihre Strategie überdenken, denn einen
besseren Arbeitnehmer wirst du kaum finden als jemanden der ähnliche
Arbeit als Hobby hat und somit hochmotiviert auf der Arbeit erscheint
und sich zu allem Übel sogar noch selbst zu Hause und somit für den
Arbeitgeber kostenlos weiterbildet :)
*/

Das Problem dabei ist, dass die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins
eines sozialen Defizits bei solchen Leuten sehr hoch ist. Also mit
anderen Worten sind solche Hobbyprogrammierer in den Augen der
Arbeitgeber eher Einzelgänger ohne jegliche soziale Kompetenz und
Teamfähigkeit. Dies zu erkennen ist Aufgabe der dem Gespräch
beisitzenden Psychologen.

von Netbandit (Gast)


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@Jens

gut das ist natürlich immer ein Problem aber ich bin mir sicher das
kommt auch bei anderen Menschen vor :)

Also ich bin auch seit Kindheit an jemand der sich gerne und oft
einfach mit sich selbst bzw. seinem Hobby beschäftigt. Aber trotzdem
habe ich einen guten Freundeskreis und verstehe mich mit meinen
Kollegen sehr gut  also gehe ich mal davon aus, daß ich auch Teamfähig
bin.

Aber selbst für Leute mit mangelnder sozialer Kompetenz wird es auch
genug Jobs geben. Immerhin sind Menschen ja individuell und keine
Massenware mit ein und der selben Firmware ;)

Übrings gibt es ja auch das Klischee, daß "Streber" ebenfalls nicht
alzu sozialtauglich sind. (Ob das stimmt weiß ich nicht). Aber einen
"Streber" einzustellen, damit haben die wenigsten Chefs ein Problem
:)

von Jens (Gast)


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> Aber selbst für Leute mit mangelnder sozialer Kompetenz wird es auch
> genug Jobs geben.

Aber leider nicht als Dipl.-Ing. in der Industrie. Ich kenne viele
Fälle, bei denen erstklassige Programmierer nicht eingestellt wurden,
eben weil sie nicht teamfähig waren. Von der fachlichen Seite hätten
die das Unternehmen bzw. die Abteilung um einiges voranbringen können,
aber eben das alleine zählt nicht. Wenn jemand nicht in der Lage ist,
mit Kollegen zu kommunizieren, dann ist dieser Mann bzw. diese Frau
völlig wertlos für das Unternehmen. Ich weis auch, dass viele
Unternehmen daher eher Leute einstellen, die schlechtere Leistungen
(Noten) vorweisen können, dafür aber im letzten Urlaub Gleitschirm
geflogen sind und darüber begeistert erzählen können.

Ok, war jetzt ein doofes Beispiel, aber ich denke es ist klar, was
damit gemeint ist.

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