Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Strukturierte Teamreflexion


von khGast (Gast)


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Was versteht man unter diesem Begriff? Google bringt leider nur 
spärliche, nicht vielsagende Infos.

von Floh (Gast)


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Interpretation:
Das Team hockt zusammen und reflektiert (redet) über das bearbeitete 
Projekt, um Verbesserungen, bla bla bla zu erkennen. Strukturiert ist 
das Ganze, wenn einer moderiert und ein anderer protokolliert.
:-)

von Mark B. (markbrandis)


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Floh schrieb:
> Interpretation:
> Das Team hockt zusammen und reflektiert (redet) über das bearbeitete
> Projekt, um Verbesserungen, bla bla bla zu erkennen.

Das nennt man "lessons learned meeting".

von Jogi Löw (Gast)


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Reflexion hat ja was mit zurückgeworfenen Schall- oder Lichtwellen zu 
tun. "Strukturierte Teamreflexion" ist dann wahrscheinlich so was wie 
eine Tanzdarbietung in der Gruppe (Polonaise oder so).

von Jogi Löw (Gast)


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Jogi Löw schrieb:
> Reflexion hat ja was mit zurückgeworfenen Schall- oder Lichtwellen
> zu
> tun. "Strukturierte Teamreflexion" ist dann wahrscheinlich so was wie
> eine Tanzdarbietung in der Gruppe (Polonaise oder so).

bzw. Gaucho Dance

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, khGast

> Was versteht man unter diesem Begriff? Google bringt leider nur
> spärliche, nicht vielsagende Infos.

Die Bezeichnungen kommen und gehen so schnell, wie die zugehörigen 
Methoden versagen und in Ungnade fallen.

Wichtiger ist, ob die Relexion manipuliert ist, durch wen und in wessen 
Auftrag.

Ciao
Wolfgang Horn

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Hi
Also alternative Bezeichungen sind "Lessons learned" 
"Erfahrungssicherung" "Wissenstransfer" etc.
Typische Bullshit-Wortschöpfung aus dem "Ich bin BWLer und deswegen 
Manager" Vokabular.

Strukturiert = "man braucht einen Manager der die Struktur kennt" und 
soll ein geleitetes Vorgehen implizieren
Team = soll das "Ich kenn das Wort" assiziieren" vorantreiben und ein 
positives Herangehen ermöglichen
Reflexion = Zurückblicken auf das Vergangene (in diesem Kontext wird die 
Definitiona us der Psychologie benötigt und nciht die aus der Physik!)

Es geht immer um den Sachverhalt, dass ein Projekt von einer Phase 
definiert in eine neue Pahse eintritt (z.B. nach Erreichen eines 
Meilensteins) oder ein Projekt endet (Ende wäre streng genommen auch ein 
Meilenstein, es spielt an dieser Stelle keine Rolle ob das Projekt 
erfolgreich war oder nicht).
Die im Rahmen der Zusammenarbeit gemachten Erfahrungen werden gesammelt 
und dokumentiert.

In der Realität sieht das eher so aus,
dass diese "Meetings" (Bingo!) aus "Kapazitätsgründen" nicht 
stattfinden.

Dazu geeigneter Wiki Eintrag:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lessons_Learned

von ausbilder meier (Gast)


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khGast schrieb:
> Was versteht man unter diesem Begriff? Google bringt leider nur
> spärliche, nicht vielsagende Infos.
* Diskussionen an der Pissrinne unter männlichen Kollegen.
* Kaffeepausenschnack in der Teeküche
* Papierwechseltalk am Kopierer
...

von khGast (Gast)


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As-I-Roved-Out schrieb:
> Typische Bullshit-Wortschöpfung aus dem "Ich bin BWLer und deswegen
> Manager" Vokabular.

Ja, davon gibt es leider viel zu viele. Btw, auch die Nutzung engl. 
statt deutscher Bezeichnungen zeigt m. E. einen Defizit beim Stolz 
Deutscher zu sein. Gilt im Gegensatz aber nicht beim 
WM-Fussballergebnis... ;)

Danke für Eure Hilfe. Jemand in meinem nahen Umfeld muss sich leider 
damit auseinadersetzen als zuk. Vorgesetzter.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, khGast,

> Danke für Eure Hilfe. Jemand in meinem nahen Umfeld muss sich leider
> damit auseinadersetzen als zuk. Vorgesetzter.

Dann sollte er sich besser heimlich bei seinem Vorgeetzten oder 
Personalentwickler erkundigen, als mit Fragen an seine Kumpel seine 
Unwissenheit zu offenbaren - und das Risiko von Antworten einzugehen, 
die zwar gut gemeint sind, aber gerade in seinem Umfeld nicht passen.

Ciao
Wolfgang Horn

von khGast (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Dann sollte er sich besser heimlich bei seinem Vorgeetzten oder
> Personalentwickler erkundigen, als mit Fragen an seine Kumpel seine
> Unwissenheit zu offenbaren - und das Risiko von Antworten einzugehen,
> die zwar gut gemeint sind, aber gerade in seinem Umfeld nicht passen.

Danke für den Rat, Wolfgang. Das sähe ich ja auch so, wenn es richtig 
wär. Es war doch aber auch schon für mich ausreichend erklärt worden. 
Hatte mich deshalb ja auch schon bedankt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Sorry, khGast,

aber wenn dieser Satz so gemeint war, wie er sich liest, dann muß ich 
widersprechen:
>
> Das sähe ich ja auch so, wenn es richtig wär.

Es ist richtig:
Von allen Rudersklaven auf der Galeere wird nur derjenige zum Navigator 
befördert, der über einen überragenden Weitblick verfügt und über gute 
Kenntnisse und Fähigkeiten in der Navigation.
Von allen Fachkräften wird nur diejenige zur Führungskraft befördert, 
deren Eignung dafür für überragend beurteilt wurde.

Wer keine wertvolle Arbeitszeit in unnützen Diskussionen verschwenden 
will, der überzeugt besser durch seine Taten von seinen überragenden 
Führungsfähigkeiten und baut diese aus.
Für denselben Zweck tarnt er seine Schwächen besser und lässt sich in 
der Kantine eher im Kreise anderer Führungskräfte sehen als im Kreise 
seiner ehemaligen Kumpel.


Dilberts Klitsche verrät, Catbert, der Personalchef, hat von Menschen 
keine Ahnung und legt bei der Auswahl von Führungskräften unzweckmäßige 
Maßsstäbe an.

So sehr Dir ein Fehler in der Formulierung unterlaufen sein sollte 
erübrigt sich diese Gegenrede.

Ciao
Wolfgang Horn

von khGast (Gast)


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Nun wirds nicht mehr nachvollziehbar für mich, macht aber nix.

Vielleicht war "richtig" nicht das richtige Wort, passender wäre wohl 
gewesen: "Wenn das zutreffend gewesen wäre." Es gibt keine "Kumpel", es 
war kein "Risiko" für mich hier zu posten, denn es gab passende 
Antworten, also auch keine unpassenden.

von Udo S. (urschmitt)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Von allen Rudersklaven auf der Galeere wird nur derjenige zum Navigator
> befördert, der über einen überragenden Weitblick verfügt und über gute
> Kenntnisse und Fähigkeiten in der Navigation.

Oder der dem Kapitän am besten ... rein gekrochen ist.

Wolfgang Horn schrieb:
> Von allen Fachkräften wird nur diejenige zur Führungskraft befördert,
> deren Eignung dafür für überragend beurteilt wurde.

Wolfgang, hast du wirklich schon mal in einem richtigen Unternehmen 
gearbeitet?
Es wird meist der befördert, der seine Ellenbogen am geschicktesten 
benutzt, zur richtigen Zeit die passende positive oder auch negative 
Bemerkung fallen lässt und es schafft Erfolge, die meist in der 
Gemeinschaft erbracht wurden, als seine darzustellen.
Ab und zu wird auch tatsächlich der richtige befördert, die 
Wahrscheinlichkeit dazu ist aber umgekehrt proportional zur Firmengröße.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Udo,

> Wolfgang, hast du wirklich schon mal in einem richtigen Unternehmen
> gearbeitet?

Mehr als vier Jahrzehnte hat mir die Arbeit Freude gemacht. Auch die 
Überstunden, wenn beispielsweise Factory Acceptance Test anstand.
>
> Oder der dem Kapitän am besten ... rein gekrochen ist.
> Es wird meist der befördert, der seine Ellenbogen am geschicktesten
> benutzt, zur richtigen Zeit die passende positive oder auch negative
> Bemerkung fallen lässt und es schafft Erfolge, die meist in der
> Gemeinschaft erbracht wurden, als seine darzustellen.

Solche Manager habe ich auch erduldet, bei den einen habe ich meine 
Rebellion besser unterdrückt als bei den anderen.

> Ab und zu wird auch tatsächlich der richtige befördert...,

Die meisten meiner Chefs waren in Ordnung in diesem Sinn:
"Niemand ist gut genug, einen anderen ohne dessen Zustimmung zu 
regieren." (Abraham Lincoln)

Heute vermittle ich Manager, die ihren Kollegen in Dilberts wider Willen 
gleichen, Weitblick. Den Weitblick, mit dem sie erkennen, wie sie 
bessere Ergebnisse im Miteinander erzielen als im Gegeneinander.
"Ex unitate vires!", "Einigkeit macht stark!" war nicht nur dem 
lateinichen Volksmund bekannt, sondern gilt auch heute.

Das Wissen darum scheint ist im Zeitalter des Börsenwahns fast verloren 
gegangen - und die Personalfachkräfte wissen nicht, wie sie die 
Interessen ihres Unternehmens gegen die der Heuschrecken durchsetzen 
können:
„Der Börsenwahnsinn hat Unternehmens- und Investorenziele gleichgesetzt. 
Ein kollektiver Irrtum.“ (Prof. Fredmund Malik, Managementzentrum St. 
Gallen)

Ciao
Wolfgang Horn

von John Wayne sein Schwiegervater (Gast)


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Wolfgang Horn brachte rauhe Mengen an Zitaten:

>"Niemand ist gut genug, einen anderen ohne dessen Zustimmung zu
>regieren." (Abraham Lincoln)

>"Ex unitate vires!", "Einigkeit macht stark!"

>„Der Börsenwahnsinn hat Unternehmens- und Investorenziele gleichgesetzt.
>Ein kollektiver Irrtum.“ (Prof. Fredmund Malik, Managementzentrum St.
>Gallen)

Weiterhin schrieb er stolz:

>Heute vermittle ich Manager, die ihren Kollegen in Dilberts wider Willen
>gleichen, Weitblick.

Bevor Du Dir selbst weiter auf die Schulter klopfst, überlege, ob Dein
Satz das ausdrückt, was Du sagen wolltest. Ich nehme an, daß er so
lauten sollte:
"Heute vermittle ich Managern, die ihren Kollegen in Dilberts
Widerwillen gleichen, Weitblick."


Da habe ich auch einen Sinnspruch:
"Ein vernünftiger Arbeiter ersetzt 10 Dummschwätzer in der Verwaltung!"

von auch ein Ingenieur (Gast)


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Kann es sein, dass in Grossfirmen ganze Abteilungen nur damit 
beschäftigt sind, sich solche "Verbesserungsprogramme" einfallen zu 
lassen?

Würde man mal ein oder zwei Entwickler mehr einstellen, könnten wir 
entspannter und sinnreicher arbeiten.

Ohne die Fuzzis aus der 5. Etage!

von Joey (Gast)


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Das beste was ich je in die Richtung gelesen habe, ist erst eine Woche 
her.
Auf Xing gibt es einen Typen, der sich als Betriebs-Energetiker 
bezeichnet

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Joey,

> Auf Xing gibt es einen Typen, der sich als Betriebs-Energetiker
> bezeichnet

Daran ist der Fortschritt der Natur- und Ingenieurwissenschaften zu 
sehen, sit noch vom Stein der Weisen und vom Perpetuum mobile geträumt 
wurde.

Ciao
Wolfgang Horn

von Paul B. (paul_baumann)


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Joey wunderte sich:
>Auf Xing gibt es einen Typen, der sich als Betriebs-Energetiker
>bezeichnet

Energetiker war in der DDR die Bezeichnung für Jemanden, der den
Energieumsatz des Betriebes überwachte und zu reduzieren versuchte,
so gut es ging. Bei mir im Betrieb war das ein Elektromeister.

MfG Paul

von fill_out (Gast)


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bei einer Teamreflexion stellt sich doch ausnahmslos die Frage @cui bono 
- wem nuetzt es?@

Wie von Wolfgang angesprochen typischerweise in dem Sinne manipuliert 
das mittels Moderator im Team gemeinsam reflektiert wird um auf magische 
Art und Weise zu einem Ergebnis zu kommen welches einer bestimmten 
Gruppe/Person den meisten Nutzen bringt (cui bono?). Der Ausgang ist 
quasi nie zufaellig sondern "geplant". Theoretisch kann eine 
Teamreflexion verbal ausarten, aber dann ist Hopfen und Malz verloren.

Solche Teamreflexionen werden meines Wissens oft gemacht wenn ein neuer 
Chef kommt und er sich in die Gruppe "integrieren" soll.

Im englischen als Team Reflection bekannt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, fill_out,

> bei einer Teamreflexion stellt sich doch ausnahmslos die Frage
> @cui bono  - wem nuetzt es?@

Der Nutzen der Relektion an sich steht nicht in Frage. Wenn ein Baby auf 
zwei Beinen zu laufen versucht und auf die Pampers fällt, dann nutzt es 
dies Ereignis zur eigenen Reflektion.

Aber auch nützliche Prozesse lassen sich mißbrauchen. Da liefern die 
einen gutgläubg Material, der Boss fasst zusammen und plötzlich steht 
ein Unschuldiger als Sündenbock da - und der Boss als eigentlicher 
Sünder ist weiß gewaschen Bäh.

Schlimme Szenen habe ich erlebt, wo eine Psycho-Tante mit einem 
unverständlichem Brimborium ihrem Auftraggeber die Gegenargumente 
zerredete.

Da hilft nur Flucht.

Ciao
Wolgang Horn

von Johannes K. (johannes86)


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Da hab ich auch schon shclimmes miterlebt.. bis hin zu tränen und vor 
wut zittern wurde alles mögliche beobachtet.. ich halte mich da lieber 
raus und schalte manchmal auch gern auf durchzug.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Johannes,

> Da hab ich auch schon shclimmes miterlebt.. bis hin zu tränen und
> vor wut zittern wurde alles mögliche beobachtet..

Beweis für
a) Fehlbsetzung des Chefpostens.
b) Unzureichende Dienstaufsicht des nöchsthöheren Verantwortlichen.

Mindestens der Personalchef ist wegen Inkompetenz zu feuern - denn er 
sollte den Produktionsfaktor Personal in Schuss halten.


Tränen und Wut sind nicht immer die Anzeichen von Versagen der 
Fachleute, sondern oft auch die von mangelhaftem Management.

Ciao
Wolfgang Horn

von Johannes K. (johannes86)


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Hallo Wolfgang,

auch wenn Tränen nicht unbedingt an den Arbeitsplatz "gehören", so 
zeigen sie doch, dass wir eben (noch) keine Roboter sind. Es sollte 
zumindest mal darüber gesprochen werden, was dahinter steckt, als weiter 
Dienst nach Plan zu verrichten und Probleme gibt es - bei uns aber 
natürlich nicht! Das Leben kann so einfach sein.

“Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu 
machen.” - Konfuzius

Grüße,
Johannes

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Johannes,

> Es sollte
> zumindest mal darüber gesprochen werden, was dahinter steckt,

Nun, Kreationisten sehen die Schuld beim Teufel, Ideologen bei ihren 
Feinden, und schon schlägt man sich gegenseitig die Köpfe ein.

Konkret obliegt dem Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht für seine abhängig 
Beschäftigten. Wo in der Gruppe die Tränen fließen, da habn mindestens 
zwei Vorgesetzte versagt.

Ebenfalls aus der Sicht des Arbeitgebers, der wettbewerbsfähig bleiben 
will und dafür das Engagement seiner Leute braucht. Bei Sklavntreibern 
allerdings gehörten Schläge bis zu Tränen zum System. Auch im KZ Dachau 
mit seinem Managementsystem "Tod durch Arbeit".

Ciao
Wolfgang Horn

von Guck och nur! (Gast)


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Wolfgang Horn faselte:
>Bei Sklavntreibern
>allerdings gehörten Schläge bis zu Tränen zum System.

Bei PKW gehörten Ersatzräder früher zur Standardausrüstung.
(Diese Feststellung hat mit dem Thema exakt so viel zu tun, wie Deine.)

>Auch im KZ Dachau mit seinem Managementsystem "Tod durch Arbeit".

Diese Sprüche kannst Du Dir verchromen lassen!
:(
NIEMAND hier ist dafür verantwortlich.

SCNR

von khGast (Gast)


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Ich schliesse mich da voll "Guck och nur!" an. Und vielen anderen 
bereits vorher. Meine Frage wurde hinreichend beantwortet. Wie der 
Thread hier durchs Wolfgangs Sprüche (zum Selbstzweck?) nun ausgeartet 
ist, das hatte ich weder erwartet noch gewollt.

Ich würde es begrüssen, wenn der Thread geschlossen werden könnte. Es 
artet ziemlich ungut aus.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, khGast,

Du hast it "Taemreflektion" eine harmlos scheinende Frage gestellt, die 
durch Mißbrauch bis zu Tränen alles andere als harmlos ist.

Dein Erschrecken ist verständlich - aber diesen Mißbrauch darf man nicht 
tolerieren.

Ciao
Wolfgang Horn

von Michael W. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Ebenfalls aus der Sicht des Arbeitgebers, der wettbewerbsfähig bleiben
> will und dafür das Engagement seiner Leute braucht. Bei Sklavntreibern
> allerdings gehörten Schläge bis zu Tränen zum System. Auch im KZ Dachau
> mit seinem Managementsystem "Tod durch Arbeit".

Wenngleich ich Deine Beispiele verstehe, so ist ein Vergleich der 
deutschen Arbeitgeberlandschaft des 21.Jhdts mit den Sklavenhaltern des 
19.Jhdts sowie den Gründern der KZs aus dem 20. Jhdt leicht daneben. Mit 
Blick auf die geschichtliche Bedeutung ist ein Vergleich zu Dachau sogar 
ziemlich sehr weit daneben.#

von Plasmon (Gast)


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fill_out schrieb:
> Wie von Wolfgang angesprochen typischerweise in dem Sinne manipuliert
> das mittels Moderator im Team gemeinsam reflektiert wird um auf magische
> Art und Weise zu einem Ergebnis zu kommen welches einer bestimmten
> Gruppe/Person den meisten Nutzen bringt (cui bono?).

Kennt ihr den?

<http://www.youtube.com/watch?v=BKorP55Aqvg>;

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Markus,

> ... so ist ein Vergleich der deutschen Arbeitgeberlandschaft des 21.Jhdts mit 
den Sklavenhaltern des 19.Jhdts sowie den Gründern der KZs aus dem 20. Jhdt leicht 
daneben.

Ja, etwa so, wie ein Mord nicht mit einem Faustschlag verglichen werden 
kann. Obwohl die Bösartigkeit dieselbe ist, unterschiedlich ist 
lediglich die Intensität.

Die Bösartigkeit beginnt schon da, wo der Boss sich auf Kosten eines 
Mitarbeiters gehen lässt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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Hallo Wolfgang,

nach längerer Zeit mal wieder Sprüche klopfen? Was macht deine eigene 
"Agentur für natürliche Führung"?

Laut Homepage seit 2012 keine öffentlichen Veranstaltungen mehr. Läuft 
dein Geschäft so gut, daß du keine Werbung mehr brauchst oder will 
keiner mehr zu deinen Events?

von Johannes K. (johannes86)


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Ich frag mich wie du anhand meiner aussage auf sowas kommst wolfgang :(

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Johannes,

> Ich frag mich wie du anhand meiner aussage auf sowas kommst wolfgang

Weil Deine Aussage seht gut zu der Fehlentwicklung passt, die Scott 
Adams mit seinem Dilbert karikiert - und weil kurze Aussagen sehr weit 
gedeutet werde, ohne dass die Deutung falsch wird.

„Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten 
sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des 
Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch 
in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)

Aus diesem Wir-Gefühl ist nicht nur vereinzelt, sondern weitgehend das 
"jeder für sich" geworden, das "jeder gegen jeden, und unser Boss gegen 
alle, bis er wegen ständig roter Zahlen oder wegen Burnout ausfällt."

Die Symptome dieser Fehlentwicklung mag jedes Unternehmen auf seine 
eigene Art und Weise erleben, auch jeder Arbeitnehmer, auch jeder, der 
wegen ständig roter Zahlen überlegt, sein Geschäft nach China zu 
exportieren.


Ich gestehe Schwierigkeiten ein, die Diagnose und einen Ausweg so zu 
formulieren, dass ich die Ohren derjenigen öffnen kann, die sich vor 
lauter Hass eingeigelt haben. Die meinen, Wettbewerbsfähigkeit nur noch 
auf Kosten ihrer Ingenieure erreichen zu können.

Hämische Spott wie der von "Backflow" tragen dazu gar nichts bei.

Ciao
Wolfgang Horn

von Joey (Gast)


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Hallo Herr Horn,

kann es sein, dass Sie noch nie einem Industrieunternehmen gearbeitet 
haben?

Es passiert dort von Zeit zu Zeit, dass man mit unangenehmen Situationen 
konfrontiert ist, die man durchstehen muss.

lg,

von Joey (Gast)


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Achja, eins noch.

Die Arbeitsbedingungen für Akademiker, speziell technische Akademiker, 
finde ich in Mitteleuropa nicht schlecht. Ja, jeder hat so seinen 
Stress; ja, wir ernten die Früchte unserer Tätigkeit nicht selber, 
sondern werden dafür über Sozialleistungen und eine gesicherte Existenz 
belohnt.

Sie, Herr Horn, sind das lebende Beispiel der zunehmenden Dekadenz 
unseres Kulturkreises. Wir reden übers Arbeiten, aber wir arbeiten nicht 
mehr. Dafür wollen wir für jede Mikro - Minderheit Sonderregelungen und 
Sozialleistungen.

MfG,

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Joey,

> kann es sein, dass Sie noch nie einem Industrieunternehmen gearbeitet
> haben?

über drei Jahrzehnte als Entwickler, Systemingenieur und auch in 
Positionen mit Verantwortung.

> Es passiert dort von Zeit zu Zeit, dass man mit unangenehmen Situationen
> konfrontiert ist, die man durchstehen muss.

Die man aber besser im Miteinander durchsteht. Besser, alle schlucken 
trocken, als dass einer in Tränen ausbrechen muss.

Der Team-Gedanke muss auch bei Misserfolgen zählen, damit er im nächsten 
Vorhaben wieder keimen und wachsen kann. Damit jedem klar ist, auch 
diesmal werden Freud und Leid gemeinsam geteilt werden.


Nebenbei: Die wenigsten Vorhaben scheitern wegen des Fehlverhaltens 
eines einzelnen Wertschaffenden. Sondern erst, wenn dessen Kollegen ihm 
nicht beispringen. Allein das ist schon di Folge eines Führungsfehlers.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Auch dazu noch, Joey,

> Ja, jeder hat so seinen Stress;

Das scheint mir der Preis für die Menschenwürde zu sein. Wer meint, er 
allein bestimme über sein Leben, der muss auch die Schattenseiten 
erdulden.


> ja, wir ernten die Früchte unserer Tätigkeit nicht selber, sondern werden
> dafür über Sozialleistungen und eine gesicherte Existenz belohnt.

Die Entfremdung von der Arbeit hat schon Karl Marx tüchtig angeprangert, 
aber ohne einen Ausweg, der für Industrien brauchbar gewesen wäre.


> Wir reden übers Arbeiten, aber wir arbeiten nicht mehr.

Das habe ich so nicht erlebt. Auch die Weitergabe von Informationen ist 
Arbeit.

Ciao
Wolfgang Horn

von HunzenStrunz (Gast)


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Joey schrieb:
> Wir reden übers Arbeiten, aber wir arbeiten nicht
> mehr. Dafür wollen wir für jede Mikro - Minderheit Sonderregelungen und
> Sozialleistungen.

Wie realitätsfremd muss man eigentlich sein, um sich immer an den vom 
Staat beschlossenen Ausgaben für die Verwaltung der Armut zu 
orientieren, bei gleichzeitigem Reichtum der gesellschaftlichen 
Nutznießer dieser Wirtschaftsweise. Die schaffen es gar nicht das Geld 
auszugeben. Und dann kommt so ein Pfosten und fordert man soll nicht 
über dieses hohe Gut "Sozialleistungen" streiten. Woher kommt die 
Mentalität sich an der Armut zu orientieren, und nicht an dem 
vorhandenen Reichtum einiger anderer.

von Joey (Gast)


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@Hunzenstrunz

Sie verstehen mich nicht ganz richtig, vielleicht hab ich mich 
mißverständlich ausgedrückt. Ich orientiere mich nicht an der Armut 
anderer sondern trachte danach, es selber zu etwas zu bringen.

Durch Arbeit, Intelligenz und mit hohem zeitlichem Aufwand, guter 
Planung und Inkaufnahme der Schattenseiten, die das Ganz auch hat.

Soll ich Ihnen noch etwas verraten? Die Rechnung geht für mich auf!

Seit ich mich vor 5 Jahren selbständig gemacht habe, geht es mir immer 
besser. Ich muss mich halt entscheiden zwischen arbeitsintensiven Phasen 
mit hohem Einkommen und Phasen, während derer ich für 6-8 Wochen kein 
Projekt habe.

Dazu gehört Eigenverantwortung und Mut, die eigenen Fehler auszubüßen. 
Insofern kann ich mit Herrn Horn wenig anfangen, da für mich bei seinen 
Aussagen immer durchklingt, dass man im Notfall auf die Kollegen 
vertrauen können sollte (was in einer idealen Welt gut ist, in der 
Realität m.E. aber dazu führt, dass man weniger sorgfältig arbeitet, da 
man ja vom Kollektiv aufgefangen wird. Wenn sich das dann jeder denkt, 
gute Nacht....)

Übrigens sehe ich die Auswüchse des Kapitalsmus genau so kritisch, wie 
Sie es, glaube ich, tun. Die ganz ganz Reichen werden ohne eigenes Zutun 
immer reicher, investieren in deutsche Banken, die in Griechenland 
investiert haben und jetzt mit deutschen Steuergeld ihre Einlagen 
gerettet und vermehrt bekommen. So viel seh ich schon noch....

Das darf aber nicht dazu führen, dass wir alle Leistungsbereitschaft 
aufgeben, "weil's eh wurscht ist". Der wahre Hintergrund hinter solche 
einer Einstellung ist oft schlicht und ergreifend Faulheit.

Es ist sehr wohl möglich, es mit etwas Eigeninitiative und 
Durchhaltevermögen zu etwas zu bringen.

Das ist vermutlich der Grund, wieso ich auf Herrn Horn etwas allergisch 
reagiere. Während meiner Selbständigkeit hatte ich über diverse 
Förderungen schon sicher zu (geschätzt) 20 Beratern Kontakt. Und von 
denen ist keinem einzigen zuzutrauen, dass sie im Projektgeschäft 
bestehen könnten. "30 Jahre Erfahrung" haben die üblicherweise alle 
behauptet. Die Wahrheit liegt aber näher am Burnout nach 5 Jahren und 
Umsatteln auf ein Geschäft, wo man keine Verantwortung übernehmen muss.

Hunzenstrunz: Ich wollte dich nicht persönlich beleidigen. Falls ich's 
doch getan habe, dann tut's mir leid. Ich wollte nur einen Kontrapunkt 
zum Geschwafel von Herrn Horn setzen.

Mit freundlichen Grüssen

von Backflow (Gast)


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>Hämische Spott wie der von "Backflow" tragen dazu gar nichts bei.

Dann scheinen meine kritischen Äußerungen ja prinzipiell der Wahrheit zu 
entsprechen:

"Spott ist oft ein Mittel der Polemik. Der Spötter vermag Schwachstellen 
eines vermeintlich Mächtigen, eines Widerparts zu enthüllen"

siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Spott

Damit hätte ich also zumindest deine Erfolglosigkeit als Berater 
enthüllt.

von Johannes K. (johannes86)


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>Die man aber besser im Miteinander durchsteht. Besser, alle schlucken
>trocken, als dass einer in Tränen ausbrechen muss.

das sehe ich auch so,man sollte es gemeinsam durchstehen aber wenn es 
eben zwei parteien gibt die sich widersprechen gibt es selbst bei 
offener, professioneller mediation konfrontationen die manche einfach 
"trocken runterschlucken" und andere gehen damit anders um, werden 
knallrot im gesicht oder - fangen eben an zu weinen. meistens ist es 
nach der konfrontation und der entladung dann ja auch besser.

LG; johannes

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Johannes,

> das sehe ich auch so,man sollte es gemeinsam durchstehen aber wenn es
> eben zwei parteien gibt die sich widersprechen gibt es selbst bei
> offener, professioneller mediation konfrontationen die manche einfach
> "trocken runterschlucken" und andere gehen damit anders um, werden
> knallrot im gesicht oder - fangen eben an zu weinen.

Ein Mediator ist billiger als zwei Anwälte plus Gerichtskosten.
Aber wenn aus einem Unternehmen einer gerufen werden sollte, dann hat 
der Vorgesetzte der Streitenden versagt.
Denn er hätte sie auf ein gemeinsames Ziel einigen müssen, das auch er 
als sein Ziel anstrebt.
Möglicherweise lag auch ein Organisationsverschulden vor.

Aber wenn er nun gerufen wurde und es fließen trotzdem Tränen, dann hat 
der Mediator nicht meditiert, sondern einen Sündenbock präsentiert, der 
sich gegen Gruppendruck plus Mediatorendruck nicht mehr wehren konnte.

Verantwortliche, die ihren Mitarbeitern die Angst vor solch einem 
Karriereknick nehmen, die haben bessere Chancen auf bessere Ergebnisse 
durch angstfreies Arbeiten.

Sollte ich den Eindruck erweckt haben, die Mitarbeiter seien für 
Miteinander verantwortlich - dazu fehlen ihnen die Befugnisse. Ein 
Unternehmensgründer hat die. Wenn ein Vorgesetzter die nicht hat, dann 
hat zuvor eine höhere Führungskraft fehlerhaft entschieden.
Das sind alles so Fälle, über die jeder gern schweigt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Zum Zweiten, Joey,

> Das ist vermutlich der Grund, wieso ich auf Herrn Horn etwas allergisch
> reagiere. Während meiner Selbständigkeit hatte ich über diverse
> Förderungen schon sicher zu (geschätzt) 20 Beratern Kontakt.

Der Quacksalbermarkt der Weiterbildner, Trainer, Coaches - Mediatoren - 
und Pseudoberater ähnelt dem zur Zeit Iwans des Schrecklichen: Wer guten 
Rat nicht von schlechtem unterscheiden kann, der wird bevormundet und 
abgezockt bis zur Burnout-Nachsorge. Wer es kann, der braucht weder Rat, 
noch Nachsorge.
Hier ist ein "Schwarzes Loch" für Eigenkapital.

Die Hauptursache des Quacksalbermarktes in den "Soft Facts" ist genau 
dies "Softe" - da haben Wissenechaftler ihr Forschen eingestellt.

Ich hole vom Versäumten das nach, was für mich in der Industrie wichtig 
gewesen wäre - für meine Mitarbeiter und für meinen Arbeitgeber.

Ciao
Wolfgang Horn

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