Forum: Offtopic Oxidierte Kontakte, wie hinkriegen?


von Kurt B. (kurt-b)


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Fusspedal einer Orgel in einer wohl zu selten besuchten Kirche.

Die Kontakte bestehen aus einem festem (gewinkeltem) Draht und einer 
Spiralfeder welche bei -Fusseinsatz- auf den Draht gedrückt wird.

Die Kontaktdrähte und Federn sind mit einem schwarzgrauen Belag 
überzogen. Kratzt man den weg spricht der Summer/Ohmmeter an.

Bisher hab ich immer Kontakt61 genommen und mechanisch nachgeholfen.
Ist das noch zeitgemäss oder gibts inzwischen was Bessers?


 Kurt

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Kurt Bindl schrieb:

> Ist das noch zeitgemäss oder gibts inzwischen was Bessers?

Wird das jetzt wieder eine Diskussion über Zeit?

von Kurt B. (kurt-b)


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Patrick Dohmen schrieb:
> Kurt Bindl schrieb:
>
>> Ist das noch zeitgemäss oder gibts inzwischen was Bessers?
>
> Wird das jetzt wieder eine Diskussion über Zeit?

Ja wenn genügend viele antworten und dagegensprechen, sicherlich (denn 
über etwas das nicht existiert lässt sich trefflich reden).

Mich interessiert aber ob ich mit meinem Kontakt61 da richtig liege oder 
mehr schade als nütze.

Wie schauts aus: nach der Reinigung möchte einfetten damits geschützt 
bleibt.

Ist das OK?


 Kurt

(Bei der -Orgelfusstastenabfrage- handelt es sich um eine 4 zu 8 Matrix, 
über Dioden entkoppelt.)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick Dohmen schrieb:
> Wird das jetzt wieder eine Diskussion über Zeit?
Bitte bei der Sache bleiben. Es mag ja sein, dass Kurts Ansichten zur 
Existenz etwas fremdartig sind, aber die Antwort auf die Frage hier ist 
zeitlos und durchaus interessant.

Ich hätte auch ein paar solche Fälle (alte Instrumente aus dem letzten 
Jahrtausend). Das Wegkratzen dieser Oxidschicht verschlimmert die Sache 
eigentlich nur: die Zeitdauer bis zum nächsten Ausfall verkürzt sich 
dann einfach... :-/

von Peter D. (peda)


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Kurt Bindl schrieb:
> Die Kontaktdrähte und Federn sind mit einem schwarzgrauen Belag
> überzogen. Kratzt man den weg spricht der Summer/Ohmmeter an.

Das wird eine oxydierte Silberschicht gewesen sein, die Du abgekratzt 
hast.

von Paul B. (paul_baumann)


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Man sollte gut überlegen, was mat tut, bevor man am Abkratzen ist...

Putzen mit "Elsterglanz" ist schahrweinlich schonend genug.

MfG Paul

von Hans H. (loetkolben)


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Aber nicht das dann die Elster die Kontakte klaut ;-)

von Kurt B. (kurt-b)


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Lothar Miller schrieb:
>
> Ich hätte auch ein paar solche Fälle (alte Instrumente aus dem letzten
> Jahrtausend). Das Wegkratzen dieser Oxidschicht verschlimmert die Sache
> eigentlich nur: die Zeitdauer bis zum nächsten Ausfall verkürzt sich
> dann einfach... :-/

Da wo die Federn im Pedal stecken, geschützt vor Feuchtigkeit, da sind 
sie -wie neu- also schön glänzend.
Die Federn und die Gegenkontakte sind auf einer Platine festgelötet, 
also lötfägig.

Das -Problem- dürfte im Winter entstanden sein wenn zwischendurch eine 
Menge Leute drin sind und ihre Feuchtigkeit hinterlassen haben, diese 
dann wegen der abfallenden Temperatur sich auf dem Material abgesetzt 
hat und eben entsprechend -gewirkt-.

Weil ich fürchte dass man da ev. nur verschlimmbessert hab ich halt 
einfach hier gefragt um nicht die Fehler die möglich sind blind zu 
machen.

 Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


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Paul Baumann schrieb:
> Man sollte gut überlegen, was mat tut, bevor man am Abkratzen ist...
>
> Putzen mit "Elsterglanz" ist schahrweinlich schonend genug.
>
> MfG Paul

Wenn es sich um eine Silberschicht handelt und diese ist oxidiert, krieg 
ich die überhaupt noch -gangbar- oder ist diese in Oxid umgewandelt und 
somit weg?

Wenn ja, dann hilft wohl nichts ausser neue Kontakte zu besorgen/suchen 
und diese ev. mit Fett vor neuer -Umwandlung- zu schützen.
Oder gleich Reddrelais hinzubasteln.


 Kurt

(was ist "Elsterglanz"?)
Natron oder sowas ähnliches?

von Paul B. (paul_baumann)


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Kurt frog:
>(was ist "Elsterglanz"?)Natron oder sowas ähnliches?

Das ist Elsterglanz:
http://www.ostprodukte-versand.de/cnr-24_46/Drogerie-Reinigungsmittel/anr-660/Elsterglanz-Universal-Polierpaste-150ml.html

von Kurt B. (kurt-b)


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Paul Baumann schrieb:
>
> Das ist Elsterglanz:
> 
http://www.ostprodukte-versand.de/cnr-24_46/Drogerie-Reinigungsmittel/anr-660/Elsterglanz-Universal-Polierpaste-150ml.html

OK dann ists klar.
Grundlage warsch. Quarzmehl.

Ich hab soeben einen Satz Kontakte bestellt, denn das mit dem 
saubermachen ist nicht so sehr vertrauenserweckend (es wird nicht mehr 
glänzend, also Silber > Oxidschicht).

Danke für die Anregungen


 Kurt

von Oliver S. (phetty)


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Elsterglanz gabs neulich bei Aldi-sued. Patentes Mittel zum Polieren!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ha,


 ich reinige meine Kontakte mit Strom.

Besonders alte zuselten Aktive oder zu schwach bestromte schützkontakte 
oxidiern gern und machen dann kontaktprobleme.

je nach kontaktbelastbarkeit verwende ich eine hinreichend genaue 
Stromquelle um durch wiederholtes Schalten der Kontakte unter Nennlast 
selbige wieder kontaktfreudiger zu machen.


So habe ich schon auf Platinen aufgelötete Schütze ohne Auslöten wieder 
Flott bekommen. Platine ausgebaut schütz Kontakte mit 12V 2 A (25 W 
Autobirne )bestromt und mechanisch geschaltet bis der 
Übergangswiderstand wieder zuverlässig und reproduzierbar messbar unter 
0,2 Ohm ankommt.

Es ist ein verbreiteter Irrtum ein nicht ausgenutzter Nennstrom erhöhe 
die Lebnsauer der Kontakte. Oft ist das Gegenteil der Fall.

zum Thema siehe Seite 18 Trockenes Schalten:

http://www.controllersandpcs.de/lehrarchiv/pdfs/elektronik/pass04_01x.pdf

Namaste

Ein alter Relaiseflüsterer

Achja  das von kollegen gern benutzte Sandpapier geht schneller, aber 
nicht oft ;)

: Bearbeitet durch User
von Kurt B. (kurt-b)


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Winfried J. schrieb:
>
> Es ist ein verbreiteter Irrtum ein nicht ausgenutzter Nennstrom erhöhe
> die Lebnsauer der Kontakte. Oft ist das Gegenteil der Fall.
>

Richtig, darum achte ich darauf dass dann, dann wenn nur "Kontakt 
geschlossen" ausgewertet wird, Goldkontakte verwendet werden, denn 
anders ist das nicht in den Griff zu bekommen.

Wenns ein -Schützkontakt- ist und da kein Strom drüberläuft dann hilft 
(wenns nicht zeitkritisch ist) das Entladen ein kleinen Elkos über den 
Kontakt, dies brennt dann die Schicht weg.


 Kurt

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kurt Bindl schrieb:
> Wenns ein -Schützkontakt- ist und da kein Strom drüberläuft dann hilft
> (wenns nicht zeitkritisch ist) das Entladen ein kleinen Elkos über den
> Kontakt, dies brennt dann die Schicht weg.
>
>  Kurt

Da hänge ich gern eine Zusatzlast drann (R, Lampe....)

Meine Sicherheitskreise haben das Problem häufiger und auch die 
Schützüberwachung.

: Bearbeitet durch User
von Kurt B. (kurt-b)


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Winfried J. schrieb:
> Kurt Bindl schrieb:
>> Wenns ein -Schützkontakt- ist und da kein Strom drüberläuft dann hilft
>> (wenns nicht zeitkritisch ist) das Entladen ein kleinen Elkos über den
>> Kontakt, dies brennt dann die Schicht weg.
>>
>>  Kurt
>
> Da hänge ich gern eine Zusatzlast drann (R, Lampe....)
>
> Meine Sicherheitskreise haben das Problem häufiger und auch die
> Schützüberwachung.

Ja das ist ganz normal, kleine Ströme und grosse Kontakte mögen sich 
nicht.
Wenn ich eine sehr wichtige Meldung nicht verpassen darf dann gibt's 
noch die Lösung mit einem parr-Relay und dieses dann in 
Goldkontaktausführung.

Selbstverständlich wird das dann als "Öffner" betrieben, dann bekommt 
man halt eine Störung wenn ev. keine anliegt, aber es wird auf jeden 
Fall keine -übersehen-.

Es gibt auch selbstreinigende Kontakte die beim Schliessen gegeneinander 
ackern und sich so selber vom Oxid befreien.

 Kurt

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kurt Bindl schrieb:
> Es gibt auch selbstreinigende Kontakte die beim Schliessen gegeneinander
> ackern und sich so selber vom Oxid befreien.

Ja die schindler Schachttürkontakte sind so konstruiert und
auch die von Schmersal..

Es gibt immer eine Vielzahl von Lösungen. Neue Kontakte sind oft nicht 
einfach zu bekommen. Um das Problem an der Wurzel zu packen ist die 
passende Kontaktbelastung sicherzustellen oft die einfachste  und 
dauerhafteste Lösung.

Namaste

von Kurt B. (kurt-b)


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Winfried J. schrieb:
> Kurt Bindl schrieb:
>> Es gibt auch selbstreinigende Kontakte die beim Schliessen gegeneinander
>> ackern und sich so selber vom Oxid befreien.
>
> Ja die schindler Schachttürkontakte sind so konstruiert und
> auch die von Schmersal..
>
> Es gibt immer eine Vielzahl von Lösungen. Neue Kontakte sind oft nicht
> einfach zu bekommen. Um das Problem an der Wurzel zu packen ist die
> passende Kontaktbelastung sicherzustellen oft die einfachste  und
> dauerhafteste Lösung.
>
> Namaste

Ich hatte schon quecksilberbenetzte Reedkontakte die ausfielen.
Wenn die Anschlussdrähte zu kurz am Glas gebogen werden entstehen Risse 
durch die dann das Schutzgas entweicht.
Da sind die die in Plastik eingegossen zuverlässiger.

Das Sprichwort: jede Steckverbindung und jeder Schaltkontakt ist einer 
zuviel gilt halt immer noch.


 Kurt

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Lothar:

Danke fürs Ausrichten, ich habe allerdings tatsächlich befürchtet, dass 
das hier wieder eine Frage wird, die anders endet, als man von der 
Ursprungsfrage erwartet hätte! Ist nicht so gekommen, danke Kurt! ;-)

: Bearbeitet durch User
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