Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spule als Spannungsteiler?


von Andreas G. (andig2)


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Ich habe ein kleines Bastelprojekt bei dem ich einen alten Mono 
Lautsprecher mittels RasPi und Volumio in ein WebRadio verwandeln will. 
Am Raspi hängt billige USB Soundkarte und danach einen kleinen Sure 
Electronics Digitalverstärker (2 X 8Watt +8V-19V Class D TPA3110 Audio 
Amplifier). Der scheint ein wenig überdimenioniert zu sein :O

Das Problem: der Lautsprecher brüllt, auch wenn die USB Karte auf 
Minimum gedreht ist.

Der Lautsprecher hat einen internen Trafo. Die jeweils drei linken und 
restlichen rechten Anschlüsse des Trafo scheinen ja einen 
Spannungsteiler zu bilden. Habe allerdings keinen Weg gefunden das 
auszunutzen.

Sehr ihr Möglichkeiten den Trafo zu nutzen um von der brachialen 
Lautstärke runter zu kommen? Sonst brauchts wohl einen neuen, kleineren, 
Verstärker :(

: Bearbeitet durch User
von Nachtaktiver (Gast)


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Das ist kein Spannungsteiler im klassischen Sinne. Das ist ein 
Übertrager um dem Lautsprecher an die Impendanz der Ausgangsstufe 
anzupassen.

von HerrBert (Gast)


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Nachtaktiver schrieb:
> Das ist ein
> Übertrager um dem Lautsprecher an die Impendanz der Ausgangsstufe
> anzupassen.

Jo! Ich würde es statt TPA3110 mal mit einer Röhrenendstufe probieren! 
EL84 dürfte hinkommen...

von Andreas G. (andig2)


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HerrBert schrieb:
> Nachtaktiver schrieb:
>> Das ist ein
>> Übertrager um dem Lautsprecher an die Impendanz der Ausgangsstufe
>> anzupassen.

Im Ursprungszustand- also als der LS noch ein LS war, waren die externen 
Eingänge direkt auf die dicken roten und gelben Kabel geflanscht. Nach 
meinem Verständnis also nicht im Trafobetrieb, sondern parallel zum LS.
Wenn ich Dich richtig verstehe dann wird damit die Induktivität des 
Lautsprechers einfach durch Parallelschaltung der Übertragerinduktivität 
nach Extern hin angepasst?

Ließe sich das dafür nutzen eine besser passende Konstellation für die 
mit 8W vmtl. etwas überdimensionierte Endstufe zu finden?

HerrBert schrieb:
> Jo! Ich würde es statt TPA3110 mal mit einer Röhrenendstufe probieren!
> EL84 dürfte hinkommen...

Andere Endstufe ist natürlich eine Variante, aber es wäre schön das mit 
Boardmitteln zu lösen- oder sagst Du das passt einfach nicht?

Vielen Dank,
Andreas

von Tom K. (ez81)


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Theoretisch (Notfall auf einsamer Insel ohne Bauteile und Werkzeug) 
kannst du den Verstärker an schwarz-gelb, schwarz-grün oder schwarz-blau 
anschließen. Sinnvoller wäre ein Poti zwischen USB-Soundkarte und 
Verstärker. Manche USB-Soundkarten ignorieren die am PC eingestellte 
Lautstärke und laufen immer mit Vollgas EDIT: und übersteuern so evtl. 
nachfolgende Verstärker.

Der Übertrager sieht aus wie einer für 100V-Systeme (100V@800R => 12.5W 
passt ungefähr zur Trafogröße) und taugt nicht für eine Röhrenendstufe 
mit Gleichtrombelastung. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroakustische_Anlage#100-Volt-Technik

: Bearbeitet durch User
von Andreas G. (andig2)


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Tom K. schrieb:
> Theoretisch (Notfall auf einsamer Insel ohne Bauteile und Werkzeug)
> kannst du den Verstärker an schwarz-gelb, schwarz-grün oder schwarz-blau
> anschließen.

Also LS bleibt rot-braun wie gehabt, Endstufe an schwarz-irgendwas? Im 
Moment (mit Endstufe ebenfalls an rot-braun) ist der Übertrager faktisch 
ausgeschaltet?

> Sinnvoller wäre ein Poti zwischen USB-Soundkarte und
> Verstärker. Manche USB-Soundkarten ignorieren die am PC eingestellte
> Lautstärke und laufen immer mit Vollgas EDIT: und übersteuern so evtl.
> nachfolgende Verstärker.

Dann wirds halt wieder gefrickel. So gibts ein einfaches Kabel mit 2x 
Klinke. Und die USB Karte lässt sich schon steuern, aber mit der HW 
wie's jetzt steht nur zwischen richtig laut und unerträglich laut...

Vielen Dank!

von Tom K. (ez81)


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Andreas G. schrieb:
> Also LS bleibt rot-braun wie gehabt, Endstufe an schwarz-irgendwas?

Ja, du schaltest so den Trafo zwischen Endstufe und Lautsprecher und es 
sollte 18dB (schwarz-gelb), 25dB (schwarz-grün) oder 28dB (schwarz-blau)
leiser werden. Herauszufinden wäre noch, ob die Endstufe sich mit der 
induktiven Last verträgt.

von Andreas G. (andig2)


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Tom K. schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Also LS bleibt rot-braun wie gehabt, Endstufe an schwarz-irgendwas?
>
> Ja, du schaltest so den Trafo zwischen Endstufe und Lautsprecher und es
> sollte 18dB (schwarz-gelb), 25dB (schwarz-grün) oder 28dB (schwarz-blau)
> leiser werden. Herauszufinden wäre noch, ob die Endstufe sich mit der
> induktiven Last verträgt.

SEHR GEIL- Vielen Dank! Als kleiner Nebeneffekt haben sich durch den 
Übertrager (eigentlich logisch...) jetzt auch die Einstrahlungen aus dem 
WLAN Adapter verflüchtigt. Und bei einem kurzen Test nervt auch der 
miese Analogausgang des Raspi nicht mehr weil die hohen Frequenzen vom 
Übertrager eliminiert werden.

Sicher kein Hifi Genuss, aber tut das was ein "rat (web) radio" machen 
soll im netten Antiklook ;)

von U. B. (Gast)


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Nostalgie pur !

Diese Fragmente habe ich auch noch:

Isophon-Lautsprecher (5 Ohm, gute Qualität) mit abgebildetem 
Transformator. Mit einem zusätzlichen Drahtpotentiometer 50 Ohm konnte 
man die Lautstärke einstellen. Meine Eltern kauften das Ding als 
Zweitlautsprecher zum Röhrenradio ...

von Andreas G. (andig2)


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Ich hab Euch nochmal ein Foto von dem guten Stück angehängt- mit 
Netzanschluss und WLAN ;=)

von albatros (Gast)


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Hallo andig2.

Das was Du da hast ist wohl ein Ela-Lautsprecher aus einer 100 Volt 
Anlage mit einem 100V Übertrager. Im Verstärker ist ein 100 Volt 
Übertrager der z.B. die Ausgangsimpedanz von 8 Ohm auf 100 Ohm 
transformiert und dann an 100 Volt 100 Watt abgibt (100V/100Ohm =1A*100V 
=100W). Dein Übertrager am Lautsprecher hat 800, 4000 und 7000 Ohm.
Laut Ohmschem Gesetz sind das 12,5W / 2,5W / 1,5W. Das ist im 
übertragenen Sinn schon ein Spannungsteiler, ein induktiver halt.
Ein Anpassübertrager wäre z.B. der Ausgangsübertrager in einem 
Röhrenverstärker. Er passt die hohe Spannung und den hohen 
Röhrenwiderstand an die Laustsprecherimpedanz von z.B. 4, 8 oder 16 Ohm 
an.

von albatros (Gast)


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PS:
Da der LS bestimmt nicht mehr als 6-7 Watt verträgt, wird die Anlage 
wohl über einen 50 Watt Verstärker gespeist werden.(U= sqr(P*R) also 
Wurzel aus
50*100= sqr 5000= ~70,71V/800ohm= 0,088A*70,71V= 6,25W. Puh....
Schönen Tach ooooch!!!!

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