Forum: PC Hard- und Software Festplatten Zustand sicher beurteilen.


von herbert (Gast)


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Hallo!
Nachdem ich vor kurzem mich mit einer "kranken" Festplatte zum 
erstenmale beschäftigen mußte habe ich diesbezüglich noch  Fragen. Ich 
benutze zum auslesen CDI. Neulich stellte ich zu meinem erstaunen fest, 
das ich mit einem höherstellen der "Alarmschwelle" aus einer Platte mit 
"Vorsicht" wieder eine mit "Gut" zaubern kann. Mir ist zur Zeit nicht 
klar was definitiv ein Grenzwert ist. Sind es fünf ,fünfzehn oder 
vierzig ersetzte Sektoren oder so wie CDI es in der Grundeinstellung 
hält schon eine einzige ersetzte die dann das "Vorsicht" auslöst. Ebenso 
Verhält es sich mit den anderen Parametern. Was darf sein und ab wann 
wird es brenzlig? Leider habe ich im Netz nichts brauchbares gefunden. 
Ich könnte jetzt die Alarmschwelle in allen Bereichen auf maximal 
stellen und mich an dem "Gut" erfreuen aber welchen Sinn macht dann das 
Tool?

Danke schon mal!

von mhh (Gast)


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Es gibt Platten mit defekten (und dann ausgetauschten) Sektoren, die 
noch jahrelang keine Probleme machen. Und es gibt auch vorher 
fehlerfreie Platten mit dann plötzlichem Totalausfall.

Mit anderen Worten: eine Vorhersage zum Ausfall ist absolut unmöglich.

Die Platten, von denen die Daten mehrfach gesichert sind, halten 
definitiv am längsten.  :)


herbert schrieb:
> elchen Sinn macht dann das
> Tool?

Keinen. Ist nur was für den ruhigen Schlaf.

von B. S. (bestucki)


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Ist zwar nicht direkt eine Antwort auf deine Frage, aber schau mal im 
hier verlinkten Dokument:
Beitrag "Re: Neue Festplatte nötig?"

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Es gab Plattenserien, die starben wie die Fliegen, andere HDs starben 
weil sie vom Tisch fielen und das falsche Netzteil nicht vertragen 
haben. So gesehen muß man eben Glück haben. Die meisten Platten haben 
eine Badewannenkurve bei der Ausfallwahrscheinlichkeit also 
Frühausfälle, plötzlicher Kindstod oder Alterserscheinung. Go*gle kennte 
davon einige Typen persönlich. Sonst besteht noch die Möglichkeit die 
SMART-Werte mit der Laufzeit auszulesen. 
z.B.http://www.heise.de/download/smartmontools.html
Das Tool weiß aber nicht wann diese HD vom Tisch fällt ...

von Michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> Ich
> benutze zum auslesen CDI.

Dann nimm noch andere Tools. Jedes interprediert die Daten ein wenig 
anders.
Mir fällt da HD-Tune, HDD-health ein.
Und als Rundum-programm war ich bis XP mit Everest zufrieden. Da konnte 
man auch die Smart-Werte schön auslesen.

von herbert (Gast)


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Ich denke, dass man früher in smart und toollosen Zeiten nicht 
schlechter geschlafen hat als heute. Ich denke auch, wenn neue Platten 
schon mit ersetzten Sektoren ausgeliefert werden nur der Kunde kann das 
nicht sehen, dann wird das Thema einfach zu hoch gehandelt. Eine meiner 
alten Platten hat fünf ersetzte Sektoren. Hätte ich kein Tool so wie 
früher, dann wäre mir das gar nicht aufgefallen. Wer regelmäßig Daten 
sichert dem kann das eh Salami sein. Ich hätte halt gerne "tragfähiges" 
gelesen ...von einer Uni oder als Diplomarbeit. ;-)...  besser noch was 
von den Herstellern. Habe ich nicht gefunden....schade.

von Icke ®. (49636b65)


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herbert schrieb:
> Ich denke, dass man früher in smart und toollosen Zeiten nicht
> schlechter geschlafen hat als heute.

Hmm, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. SMART ist schon nicht 
verkehrt, um drohende Ausfälle zu erkennen. Man muß die Daten jedoch 
richtig deuten. Allein das Vorhandensein ersetzter Sektoren ist nicht 
zwangsläufig ein Indiz für baldigen Ausfall. Seagate Platten haben bspw. 
oft schon im Neuzustand jede Menge davon. Man muß beobachten, wie bzw. 
in welcher Zeit die Zahl ersetzter Sektoren ansteigt. Alle paar Monate 
einer ist kein Grund zur Sorge, mehrere in kurzen Abständen geben jedoch 
Anlaß für schleunigste Datensicherung.

von herbert (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Man muß die Daten jedoch
> richtig deuten.

Da hast du schon recht, aber bittschön auf welcher Grundlage? Leider bin 
ich nicht mit speziellen Festplatten Kenntnissen auf die Welt gekommen 
und die Muttermilch hat mir dies bezüglich auch nicht geholfen. Ich 
wollte SMART jetzt nich schlecht reden. Nützlich ist das allemal zu 
sehen, da tut sich was auch wenn man es nicht oder noch nicht bewerten 
kann. Mal schauen eventuell komme ich noch auf den Trichter...

von Icke ®. (49636b65)


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herbert schrieb:
> aber bittschön auf welcher Grundlage?

Hauptsächlich Erfahrungswerte, mit der Zeit entwickelt man eine Nase 
dafür. Natürlich nur, wenn man damit häufig zu tun hat.

von 132 (Gast)


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Google hat in ihren Festplattenarray ermittelt, dass 64% aller Ausfälle 
mit SMART vorhersagbar wären! Nähreres dazu 
http://static.googleusercontent.com/media/research.google.com/de//archive/disk_failures.pdf

Ansonsten hilft einfach nur Sichern, sichern, sichern so wie es jeder 
machen sollte. Bei Livedrive z.B. kannst du einen ganzen Rechner in eine 
Cloud sichern, das kostet 3,xx€ im Monat (unbegrenzt Speicherplatz). Das 
sollte es einem wohl wert sein. Wer paranoid ist und denkt die NSA würde 
sich für Furzbürger wie uns interessieren, der muss sich halt selbst 
eine 2 verschiedene Platte kaufen, draufspiegeln und die in regelmäßigen 
Abständen austauschen. Alle 2 Jahre austauschen und es passiert wohl 
kaum was. Das ist recht einfach. Wer das nicht macht der hat eben Pech 
gehabt und die Urlaubsbilder und Geschäftsdaten sind dahin. Wer ein 
Unternehmen hat der muss ohnehin eine vernünftige Lösung (also kein 
Pillepalle Glump) haben. Dazu gehören regelmäßige inkrementelle 
Sicherungen Nachts auf Raidarrays und alle 7 Tage ein ganzer Backup auf 
Band. Das erfordert einen 24h laufenden Server und und und. Das ist eine 
Kostenfrage.

von mhh (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Seagate Platten haben bspw.
> oft schon im Neuzustand jede Menge davon.

Noch nie erlebt, und ich verbaue Seagate vorwiegend.
Hast Du da vllt. wiederverkaufte Reklamationen angedreht bekommen?


Ich kaufe alle HDDs bei einem ortsansässigen Händler, welcher diese 
Kistenweise einkauft. D.h. 2 übereinanderliegende Schaumstoffquader mit 
Einlassungen für 15-20 HDDs. Wenn man Amazon und andere Händler mit 
ihren HDD-Verpackungen erlebt hat, weiß man das zu schätzen und pfeift 
auf 3 Euro mehr beim Preis.

von Icke ®. (49636b65)


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mhh schrieb:
> Hast Du da vllt. wiederverkaufte Reklamationen angedreht bekommen?

Nein, das dachte ich auch zuerst. Laut Auskunft des Supportes sind die 
ungewöhnlich hohen SMART-Werte bei Seagate normal, weil die irgendwie 
anders zählen als all die anderen. Recherchen im Web bestätigen es, 
viele User sind deswegen verunsichert. Bei der Beurteilung des 
Gesundheitszustandes der Platte ist dies natürlich wenig hilfreich.

von mhh (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Laut Auskunft des Supportes sind die
> ungewöhnlich hohen SMART-Werte bei Seagate normal, weil die irgendwie
> anders zählen als all die anderen.

Da dürften die drei gemeint sein: Raw Read Error Rate, Seek Error Rate 
und Hardware ECC Recovered. Vom Gefühl her beschönigen oder verfälschen 
die anderen Hersteller diese Werte. Denn ohne die Hilfe einer ständig 
arbeitenden Fehlerkorrektur geht nichts mehr auf den Platten bei den 
Spurbreiten.

Wenn der "überschwebte" Weg der Köpfe in cm mitgeloggt werden würde, 
erschienen diese 3 Werte als Zahl bedeutungslos.  :)

von Icke ®. (49636b65)


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mhh schrieb:
> Da dürften die drei gemeint sein: Raw Read Error Rate, Seek Error Rate
> und Hardware ECC Recovered.

Richtig. Hat hier einer erklärt:

http://www.hardwareluxx.de/community/f15/smart-werte-einer-seagate-792949.html#post16439231

> Vom Gefühl her beschönigen oder verfälschen
> die anderen Hersteller diese Werte.

Oder sie schreiben einfach nur das rein, was wirklich relevant ist.

von Tany (Gast)


Angehängte Dateien:

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mhh schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Seagate Platten haben bspw.
>> oft schon im Neuzustand jede Menge davon.
>
> Noch nie erlebt, und ich verbaue Seagate vorwiegend.
> Hast Du da vllt. wiederverkaufte Reklamationen angedreht bekommen?
>

Ich schon öfter...

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