Forum: PC Hard- und Software Mainboard mit möglichst niedrigem Idle Stromverbrauch


von avr (Gast)


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Hallo zusammen

Ich suche ein Mainboard das einen möglichst geringem (~10W) Idle 
Stromverbrauch (auch mit gelötetem Prozessor). Leider findet man solche 
Angaben, aus welchen Gründen auch immer, nicht beim Hersteller. 
Vielleicht habt ihr Erfahrungen/Vorschläge oder betreibt sogar selbst 
einen kleinen Mini-PC, der einen ähnlichen Verbrauch erreicht und könnt 
ein bisschen davon berichten.

von Simon S. (-schumi-)


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Da du die Anwendung ja nicht gennant hast: Spricht etwas gegen einen der 
unzähligen Einplatinencomputer wie BeagleBone, Banana Pi, Odroid, 
Wandboard, Raspberry Pi etc. ?

Die schaffen es auch bei voller Last unter 10W

von Gero (Gast)


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Welche CPU-Leistung benötigst Du?

Es gibt von AMD den AM1-Sockel - diese Boards sind recht sparsam und 
dennoch Leistungsstrark. Sowas eignet sich auch hervorragend alös 
Medienserver für FullHD, MKV, Blue-Ray ect.pp.
Intel Atom & Celeron halte ich für zu leistungsschwach...
Vlt. ein Intel NUC?

Wenn du aber keinen Medienserver bauen möchtest sondern nur einen 
WLAN-Türöffner, dann greif' lieber zu nem rasPi oder ähnlichem.

Um was passendes zu finden müsste man den anwendungszweck kennen...

von Oliver S. (oliverso)


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von Εrnst B. (ernst)


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Intel NUC: die neuen kommen angeblich mit 6 Watt Idle aus, haben bei 
Bedarf aber richtig Rechenleistung in Reserve.

Oder z.B. Fujitsu Esprimo Q520, ist auch super-sparsam.

Die Intel-Grafik hat sogar für manch ältere Spiele genug 3D-Leistung.

AMDs mit integrierter Grafik bieten da zwar mehr, aber beim 
Idle-Verbrauch hat Intel (Dank im CPU-Gehäuse integriertem 
Spannungswandler) meilenweit die Nase vorn.

von greg (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> AMDs mit integrierter Grafik bieten da zwar mehr, aber beim
> Idle-Verbrauch hat Intel (Dank im CPU-Gehäuse integriertem
> Spannungswandler) meilenweit die Nase vorn.

Naja, nicht wirklich. Hast du das mal realistisch verglichen? Der "hohe" 
Stromverbrauch bei den AM1-Boards kommt eher daher, dass Leute da 
500W-Netzteile und 3,5"-HDDs ranhängen, auch in den Reviews. Kabini ist 
sehr stromsparend und ein vollständiger System on Chip.

Siehe auch:

http://www.planet3dnow.de/cms/10159-athlon-vs-celeron-es-treten-an-athlon-5350-celeron-j1800-und-celeron-1037u/subpage-praxiserfahrungen-und-idle-verbrauch/

Aber irgendwie hat AMD noch (unberechtigterweise) den Stromfresser-Ruf 
weg.

von avr (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Spricht etwas gegen einen der
> unzähligen Einplatinencomputer wie BeagleBone, Banana Pi, Odroid,
> Wandboard, Raspberry Pi etc. ?

Die haben zu wenig Leistung und auch sehr wenige oder keine 
Schnittstellen, wie SATA, USB 3.0 oder Gbit-Lan (oder können es nicht 
ausreizen).

Gero schrieb:
> Es gibt von AMD den AM1-Sockel - diese Boards sind recht sparsam und
> dennoch Leistungsstrark. Sowas eignet sich auch hervorragend alös
> Medienserver für FullHD, MKV, Blue-Ray ect.pp.

Ja, es geht in Richtung NAS/Mediaplayer. Boards mit AM1 habe ich auch 
schon ein paar interessante gefunden.

Oliver S. schrieb:
> http://www.heise.de/ct/projekte/Bauvorschlaege-fuer-PCs-und-Server-1375124.html

Die Stichworte zum kostenpflichtigen Artikel überzeugen mich nicht 
wirklich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man mit einem 300W Netzteil 
11W im Idle erreichen kann.

Εrnst B✶ schrieb:
> Intel NUC: die neuen kommen angeblich mit 6 Watt Idle aus, haben bei
> Bedarf aber richtig Rechenleistung in Reserve.

Intel NUC scheint ziemlich teuer zu sein. Da lohnt es sich nicht 
wirklich die paar Watt mehr einzusparen.

greg schrieb:
> 
http://www.planet3dnow.de/cms/10159-athlon-vs-celeron-es-treten-an-athlon-5350-celeron-j1800-und-celeron-1037u/subpage-praxiserfahrungen-und-idle-verbrauch/

Das Board mit dem Athlon sieht interessant aus. Es hat allerdings ein 
bisschen wenig SATA-Ports. Ich habe noch nichts genaueres zum gesuchten 
Board geschrieben. Es sollte Gbit-Lan mindestens 3 SATA-Ports haben. USB 
3.0 wäre auch ganz nett. Der Stromverbrauch sollte im Einstelligen 
liegen.

Soweit ich mich informiert habe, sollte man:
- Nur einen Ramriegel benutzen
- Eine PicoPSU statt normalem PC-Netzteil nehmen, da deren Wirkungsgrad 
im einstelligen Wattbereich mies ist.
- SSD (wahrscheinlich besser) oder USB-Stick für das System, damit alle 
Festplatten abgeschaltet werden können

von Oliver S. (oliverso)


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avr schrieb:
> Ich kann mir kaum vorstellen, dass man mit einem 300W Netzteil
> 11W im Idle erreichen kann.

Macht nix.

Da du aber nicht mal richtig definiert hast, was der Rechner eigentlich 
können können soll, ist die Diskussion sowieso zweckfrei.

Oliver

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ein Beispiel für ein stromsparendes Gesamtsystem ist der Mac mini. Der 
braucht im idle etwa 10 Watt (2011er Modell mit 2.3-GHz Core i5, 
1-TB-Festplatte und 8 GiB RAM). Primärseitig gemessen mit KD-302.

von tk (Gast)


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avr schrieb:
> - Eine PicoPSU statt normalem PC-Netzteil nehmen, da deren Wirkungsgrad
> im einstelligen Wattbereich mies ist.
Bei dieser Betrachtung wird ein ganz wichtiger Punkt vergessen: Du 
brauchst noch ein Netzteil um von Netzspannung auf 12V zu kommen. Egal 
wie effizient so eine PicoPSU ist, das extra Netzteil macht den Vorteil 
wieder zunichte.
Habe den Verlgiech selbst gemacht und eine PicoPSU zusammen mit einem 
effizienten externen Netzteil nimmt sich nahezu nichts mit einem 
aktuellen 0815 ATX-Netzteil (FSP Fortron mit um die 300W).

Da du explizit nach Mainboards gefragt hast: Die von MSI, insbesondere 
die kleinen (also keine aufgemotzten Zocker-Dinger), sind oftmals mit 
die sparsamsten. Empfehlen kann ich die Dinger trotzdem nicht, hatte 
schon zu viel Ärger damit.

Ansonsten finde ich den Tipp mit Fujitsu Esprimo super. Auch wenn es 
ganz normale Bürorechner sind, ist Leistung und Effizienz sehr gut. Idle 
können die, je nach Ausstattung, durchaus unter 15W liegen.

von (prx) A. K. (prx)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Oder z.B. Fujitsu Esprimo Q520, ist auch super-sparsam.

Fujitsu pflegt beim Stromverbrauch stets zu den Besseren zu gehören, 
aber beim Q920 haben sie sich nochmals übertroffen. Der hat einen 
typischen Stromverbrauch von sagenhaften 0,0kWh/Jahr:
http://docs.ts.fujitsu.com/dl.aspx?id=89eaad8b-c053-42b2-8d0b-86d50ad99523

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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tk schrieb:
> Ansonsten finde ich den Tipp mit Fujitsu Esprimo super. Auch wenn es
> ganz normale Bürorechner sind, ist Leistung und Effizienz sehr gut. Idle
> können die, je nach Ausstattung, durchaus unter 15W liegen.

Bürorechner sind nicht auf Benchmarktests von Gamersites optimiert, 
sondern auf Laufruhe (*) und Stromverbrauch.

Zu den Nebeneffekten davon zählen bisweilen proprietäre Auslegungen von 
Mainboard- und Netzteil-Bauform und -Anschlüssen. So ist das Netzteil 
bei HP ein reines 12V Netzteil (+Standby), mit Sekundärreglern für 5V 
und 3,3V auf dem Mainboard.

*: Was aber nicht immer klappt. Ein Fujitsu der Sandy Bridge Generation 
im Minitower brummte aufgrund Gehäuseresonanz recht hässlich. Bei den 
kompakteren und im Bürobereich verbreiteteren SFF Gehäusen ist dieses 
Risiko geringer. Weniger Blech.

: Bearbeitet durch User
von avr (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Da du aber nicht mal richtig definiert hast, was der Rechner eigentlich
> können können soll, ist die Diskussion sowieso zweckfrei.

avr schrieb:
> Es sollte Gbit-Lan mindestens 3 SATA-Ports haben. USB
> 3.0 wäre auch ganz nett. Der Stromverbrauch sollte im Einstelligen

tk schrieb:
> Bei dieser Betrachtung wird ein ganz wichtiger Punkt vergessen: Du
> brauchst noch ein Netzteil um von Netzspannung auf 12V zu kommen. Egal
> wie effizient so eine PicoPSU ist, das extra Netzteil macht den Vorteil
> wieder zunichte.
> Habe den Verlgiech selbst gemacht und eine PicoPSU zusammen mit einem
> effizienten externen Netzteil nimmt sich nahezu nichts mit einem
> aktuellen 0815 ATX-Netzteil (FSP Fortron mit um die 300W).

Ein 300W Netzteil wird bei 10W mit unter 4% belastet. Wenn man sich z.B. 
folgenden Test anschaut:
http://www.computerbase.de/2010-12/test-seasonic-x-400fl-fanless/6/#abschnitt_effizienz
Ab 20% beginnt die Effizienz stark zu sinken. Und die Steigung bei 
weniger Belastung nicht sinken. 50% Effizenz bei 10W ergeben nunmal 20W.

Bei welcher Belastung hast du denn deinen Test gemacht? Ich kann es mir 
kaum vorstellen, dass bei diesen Leistungen ein normales Netzteil besser 
sein soll. Bei einer PSU werden übrigens nur 5V und 3,3V erzeugt. Die 
12V werden durchgeschleift und damit wird der Wirkungsgrad der Hauptlast 
nicht verschlechtert. Ich denke ein gut dimensioniertes 12V Netzteil mit 
80% Wirkungsgrad müsste ein PC-Netzteil mit 300W+ schlagen. Ich lasse 
mich aber auch gerne eines Besseren belehren.


Zum Mac Mini und Fujitsu Esprimo: Das sind zwar nette Systeme, aber für 
ein NAS, auf dem unter anderem auch Xbmc laufen soll völlig 
überdimensioniert. Ich stelle mir das Ganze eher in der Größenordnung 
~200€ vor (Mainboard, CPU, Ram, Netzteil, SSD).

von (prx) A. K. (prx)


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avr schrieb:
> Ich denke ein gut dimensioniertes 12V Netzteil mit
> 80% Wirkungsgrad müsste ein PC-Netzteil mit 300W+ schlagen. Ich lasse
> mich aber auch gerne eines Besseren belehren.

Geht schon, wenngleich wohl nicht mit Standardnetzteil vom 
Kistenschieber: Fujitsu Esprimo P920: 280W Netzteil, 14,2W Leerlauf 
(SSD). Da im gemessenen Betriebsmix von Büro-PCs der Leerlauf recht 
dominant ist, sind die entsprechend gebaut.

: Bearbeitet durch User
von avr (Gast)


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A. K. schrieb:
> Geht schon, wenngleich wohl nicht mit Standardnetzteil vom
> Kistenschieber: Fujitsu Esprimo P920: 280W Netzteil, 14,2W Leerlauf

Natürlich lassen sich niedrige Werte auch mit PC-Netzteilen erreichen. 
Die entscheidende Frage ist nur: Wie viel Leistung verbraucht das 
Netzteil selbst? Gute 12V Schaltnetzteile (für eine PSU) erreichen mehr 
als 80%.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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avr schrieb:
> Ich stelle mir das Ganze eher in der Größenordnung
> ~200€ vor (Mainboard, CPU, Ram, Netzteil, SSD).

Äh, da eine 256-GB-SSD etwa 100 EUR kostet, darf der Rest also nur noch 
100 EUR kosten ...

von avr (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Äh, da eine 256-GB-SSD etwa 100 EUR kostet, darf der Rest also nur noch
> 100 EUR kosten ...

Der Server braucht doch keine 256GB. 8GB (20€) reichen üppig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ah, ich nahm an, daß das auch der Speicher fürs NAS selbst sein sollte 
...

Was unterscheidet Dein Selbstbauprojekt von kommerziell verfügbaren 
NAS-Geräten?

von avr (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ah, ich nahm an, daß das auch der Speicher fürs NAS selbst sein sollte

Nein, das wird sonst viel zu teuer.

> Was unterscheidet Dein Selbstbauprojekt von kommerziell verfügbaren
> NAS-Geräten?

Ich möchte auf dem Server mehrere Dienste laufen lassen (unter anderem 
auch Schneiden von aufgenommenen Filmen über Nacht). Bisher läuft das 
auf einem Raspberry Pi, wenn auch nicht ganz zufriedenstellend (es wird 
nur an Key-Frames geschnitten) und vor allem langsam. Kommerzielle NAS, 
die derart erweiterbar sind, kosten meistens recht viel.

von fchk (Gast)


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http://www.supermicro.com/products/motherboard/Atom/X10/A1SAM-2750F.cfm

Das ist eines von mehreren Serverboards mit dem Intel Avoton Atom SOC. 
Der Chip enthält bis zu 8 Atom Kerne bis 2.6 GHz, 6 SATA, 4 Gigabit 
Ethernet und den ganzen Rest des PC Chipsatzes. Diese Teile sind extra 
für NAS und Netzwerk ausgelegt. Es gibt auch Boards mit 16 SAS/SATA 
Ports.

Je nach Anzahl der Kerne und Takt wird ein Leistungsbedarf von 8 bis 20 
W angegeben.

fchk

von greg (Gast)


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avr schrieb:
> Das Board mit dem Athlon sieht interessant aus. Es hat allerdings ein
> bisschen wenig SATA-Ports.

Der dort verwendete Kabini-SoC hat nur zwei SATA-Ports. Wenn das Board 
mehr anbietet, ist da ein zusätzlicher Chip im Spiel, der natürlich auch 
zusätzlich Strom frisst... wahrscheinlich auch dann, wenn er nichts zu 
tun hat.

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