Forum: Haus & Smart Home Indoor IP Kamera + Wetterschutzgehäuse draußen einsetzen?


von Robin S. (der_r)


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Hallo zusammen,

vorweg, die Frage mag vielleicht ziemlich dämlich sein, aber ich war 
schon oft überrascht, wie breit gefächert das Wissen vieler Leute hier 
ist und hoffe deshalb, dass mir auch hierbei jemand helfen kann. Deshalb 
stelle ich sie trotz aller Befürchtungen ;-)

Folgendes Szenario liegt vor: Ich besitze daheim mehrere Intellinet 
NSC11 Netzwerkkameras, die mit meiner Synology DS114 verbunden sind, 
welche wiederum 24/7 nichts anderes tut, als bei Bewegung im Bild 
Videoclips aufzunehmen. Die genannte Kamera ist meiner Meinung nach 
preiswert, zuverlässig und für meinen Einsatz vollkommen ok.

Nun ist hier noch eine solche Kamera übrig, gleichzeitig benötige ich 
noch eine IP-Cam im Außenbereich. Da dachte ich mir, warum nicht diese 
Indoorkamera outdoorfähig machen... Ich arbeite gerne mit Holz, deshalb 
habe ich mal als Konzept ein Gehäuse hochgezogen, welches ihr im Bild 
oben sehen könnt. Rechts davon ist die Cam.

Ich frage mich nun: Ist das vertretbar? Die Kamera würde in dieses Haus 
montiert werden (Dachpappe und Holzschutz fehlen noch), und das gesamte 
Häuslein dann an meinen Schuppen im Garten, sogar unter Dach. Abwärme 
ist kaum ein Thema, das Teil wird quasi nicht warm.

Was mir Bauchschmerzen bereitet: Das Datenblatt gibt als 
Betriebstemperatur-Untergrenze 0°C an- aber ich habe ernsthafte Zweifel, 
ob sich der innere Aufbau der Kameras wirklich derart von "richtigen" 
Outdoorkameras im unteren Preissegment unterscheidet, die dann ja auch 
mal -10°C oder weniger aushalten müssten. Sichert sich der Hersteller 
hier einfach ab oder hat diese Untergrenze einen anderen Grund?

Das Holzgehäuse selbst ist im zusammengebauten Zustand absolut vor Regen 
geschützt, Nuten für das Glas sind so gefräst, dass kein Wasser ins 
Gehäuse kommt, auch bei quasi waagrechtem Starkregen. Diesbezüglich 
mache ich mir also weniger Gedanken, es geht eher um Dinge wie eben 
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, usw.

Wenn das "einzige" Risiko wäre, dass die Kamera irgendwann das zeitliche 
segnet, würde ich das gerne ausprobieren. Trotzdem -oder vielleicht auch 
gerade deshalb- würde ich gerne Meinungen hören, ob all dies vertretbar 
klingt?

MfG Robin

von Einhart P. (einhart)


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Mach das Gehäuse kleiner damit es etwas warm darin wird. Dein 
Hauptproblem wird Kondensation werden. Je wärmer desto kleiner das 
Problem. Zu warm durch direkte Sonneneinstrahlung ist natürlich auch 
schlecht.

Wenn kein Kondensat auftritt musst du dir um die untere 
Betriebstemperatur keine Gedanken machen. Bei -10° wird sie noch laufen 
und wenn sie bei -25° nicht mehr arbeitet ist sie deshalb nicht kaputt.

von Ich (Gast)


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Wenn das Teil in der Sonne hängt: Lüftung vorsehen, wird sonst schnell 
sehr warm.

Winter: Kondensat und Frost ist das Problem. Notfalls Heizung vorsehen, 
ein paar Watt dürften schon helfen. Oder bewusst altes Netzteil (mit 
Trafo und Linearregler) nehmen, vielleicht reicht das schon ;-)

von Robin S. (der_r)


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Hallo,

kleiner wird schwierig, denn leider ist die Kamera was den 
Wandmontagesockel angeht relativ sperrig gebaut und die LAN-Dose usw. 
soll ja auch noch mit rein... Müsste es denn aber nicht so sein, dass in 
der Kamera selbst als allerletztes Kondensation auftritt, da sie ja 
innerlich im Verhältnis noch wesentlich wärmer sein wird als der Rest im 
Winter?

Vielleicht wäre es ja dabei auch förderlich, das Holz innen nicht zu 
sehr zu behandeln, damit es atmungsaktiv bleibt, oder?

Wie sind denn die normalen Außenkameras gegen Kondensation geschützt? 
Vor allem im unteren Preissegment sehe ich da oft auch nur "normale" 
Elektronik mit ebensowenig dichten Gehäusen, ist da bei teureren 
Modellen die Platine beschichtet oder vergossen?

von Bussard (Gast)


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Robin S. schrieb:
> Abwärme
> ist kaum ein Thema, das Teil wird quasi nicht warm.

Das ist das (kleine) Problem.
Sowas geht jahrelang gut, wenn, wie oben schon geschrieben wurde, ein 
wenig Wärme gegen Betauung erzeugt wird.
Wir haben ähnlich große Gehäuse (mit Absicht nicht vollständig dicht, 
nach unten Ablauföffnungen) in unterirdischen Wasserpumpstationen 
(ständig abtropfende Betondecken) an feuchten Wänden betrieben, dabei 
Heizwiderstände mit ca. 2-3W je Gehäuse vorgesehen und auch nach Jahren 
keine Feuchtigkeit in den Gehäuse gehabt. Die Elektronik hatte ebenfalls 
ohne besondere Maßnahmen keine Korrosion gezeigt.

Gruß

von Robin S. (der_r)


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>Das ist das (kleine) Problem.

Ohje, da hab ich mich echt dumm ausgedrückt! Sorry dafür, die Kameras 
werden schon warm, man fühlt das auch von Hand, ich wollte damit 
eigentlich nur sagen, dass die Abwärme jetzt nicht so übermäßig ist, als 
dass es in dem Gehäuse zur Überhitzung kommt!

Ich muss wohl mal mein Strommessgerät dranhängen, dann kann man ja 
wenigstens grob die Dimensionen der Heizleistung schätzen. Ich habe hier 
einen Raspberry Pi rumfliegen, den ich (ebenfalls für eine IP-Cam ;) ) 
mit einem Schaltregler etwas weniger hungrig gemacht habe, der ist in 
einem Hutschienengehäuse verbaut und als dort noch der Linearregler dran 
war, ist das Hutschienengehäuse außen in etwa gleich warm geworden... 
falls man sich das in etwa vorstellen kann.

von Einhart P. (einhart)


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Meine Dahua IP Dome Kameras haben keinen besonderen Schutz. Der Dome ist 
klein und annähernd Wasserdicht und die Kamera erzeugt genug Wärme. Sie 
machen bisher kein Problem und beschlagen auch nicht.

von Oliver S. (phetty)


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Statt Heizwiderstand kann man auch einfach eine 25W Glühbirne mit 
reinbauen.

von Robin S. (der_r)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Statt Heizwiderstand kann man auch einfach eine 25W Glühbirne mit
> reinbauen.

Meinen Stromanbieter wirds freuen ;-)

Edit: Ich lasse jetzt mal die Kamera eine Weile lang angeschlossen und 
vergewisser mich dann, ob das Gehäuse gleichmäßig warm wird.

Edit 2: 28,8°C sagt der nur lose aufgelegte Temperatursensor über die 
Temperatur des Kameragehäuses.Raumtemperatur 21,0°C. Das Gehäuse ist 
ringsum ungefähr gleich warm, und das nach wenigen Minuten. Hätte ich 
nicht gedacht, ist ja aber für das Problem nur positiv.

Was meint ihr, könnte reichen? Bei 27€ Kamerapreis werde ich es wohl 
einfach ausprobieren...

: Bearbeitet durch User
von Martin H. (sirius79)


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Also ich finde das eine äußerst passable Lösung und sehr kreativ :-). 
Würde das Gehäuse aber vielleicht auch ein wenig kleiner machen. Die 
Idee muss ich mir auf alle Fälle merken. Hatte auch schon mal so ein 
ähnliches Problem.

von heavybyte (Gast)


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Dein Projekt sollte keine Probleme bereiten.

Kondensat kann doch garnicht auftreten, denn die Kamera erzeugt in jedem 
Fall Wärme. Das bedeutet, daß die relative Feuchte sinkt.

Kondensieren kann feuchte Luft aber nur an einer kalten Fläche.

Ich sehe überhauptkein Problem für dein Unterfangen.

Btw. ichselbst betreibe schon etwa 1 Jahr eine Indoor-Kamera in meinem 
Hasenstall welcher draussen im Garten steht. Rundherum offen. Null 
Problemo.

Gruß

von Andreas (Gast)


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Hallo Robin,
kannst du mir verraten, welches Kameramodell du in der Synology 
Surveillance Station ausgewählt hat? Die NSC11 ist nämlich leider nicht 
aufgelistet und die übrigen Modelle von Intellinet funktionieren bei mir 
nicht.
Vielen Dank und Gruß
Andreas

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