Hi miteinander! angeregt durch den Thread zum Grimeton SAQ hier habe ich mich in der Zwischenzeit etwas mit Morsen auseinandergesetzt. Obwohl uralt, erscheint es mir doch als recht interessante Technik, da man mit recht einfachen Mitteln eine Kommunikation aufbauen kann. Was ich mich jetzt aber frage ist folgendes: Beim Empfang solcher Morsetelegrafie hört man immer diese charakteristischen Pfeiftöne für lang und kurz. Wie entstehen die: Wird beim Sender wirklich ein Träger (z.B. 7 MHz) mit einem Pfeifton (z.B. 500 Hz) moduliert (AM weil Demodulation einfacher ist?) ? Ich glaube ja nicht, weil das wäre ja schon wieder aufwendig weils dazu einen Mischer bräuchte. In den gängigen Schaltungen, die ich beim Gurgeln gefunden habe, wird in der Tat die Sendefrequenz selbst (also z.B. die 7 MHz) getastet, d.h. der Sender sendet einfach einen unmodulierten Träger oder aber gar nichts. Eigentlich On-Off-Keying wenn man so will. Wie wird dann aber daraus beim Empfang der Piepton? Ist meine folgende Überlegung richtig: man mischt den Träger einfach herunter. Ist die Sendefrequenz beispielsweise 7 MHz, dann mischt man mit 6.9995 MHz herunter und erhält dann einen 500 Hz Piepton. Stimmt das? Allerdings wäre das ja auch recht unpraktisch, denn wenn man sich genau bei 7 MHz "treffen" würde, dann würde der Empfänger einfach gar nix hören, weil das Mischprodukt dann wieder DC ist.... Bitte klärt mich auf :-)
Arthur W. schrieb: > Wird beim Sender wirklich ein Träger (z.B. 7 MHz) mit einem Pfeifton > (z.B. 500 Hz) moduliert (AM weil Demodulation einfacher ist?) ? Nein, der Sender wird bei der Sendeart A1 ein- und ausgeschaltet. Der Pfeifton entsteht im Empfänger, weil dort ein Oszillatorsignal (BFO) dazu gemischt wird, des um die Tonhöhe neben der Sendefrequenz liegt.
Arthur W. schrieb: > > Bitte klärt mich auf :-) Nicht nötig, du hast alles 100%ig richtig beschrieben :-) Auch der Effekt, wenn man genau auf der Frequenz ist, daß man dann gar nichts hört. Das nennt man dann "Schwebungsnull", weil die NF bei Annäherung an den Träger immer tiefer wird und schließlich null wird. Deshalb wird immer mit einem Versatz gesendet, die einem hörbaren Ton entspricht, z.B. 800Hz. Ansonsten herzlich willkommen und viel Erfolg beim CW-Lernen.
Sind etwa alle Suchmaschinen gleichzeitig kaputt? http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_F._B._Morse Da findest Du Links zu den Werken des Herrn Morse. Unter anderem diesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Telegrafie Und da ist haarklein beschrieben, wie das Dingens funktioniert. Piepen tun die ersten Geräte übrigens nicht.
Saubere Sache. Wie macht man das denn dann, wenn einer sagt: ich sende auf Frequenz X ? dann sendet er genau bei X und ich muss bei X + irgendwas empfangen, oder sendet er bei X + irgendwas, und ich kann ihn bei X hören? Angenommen mein Nachbar sagt mir er sendet mir eine Botschaft bei 7 MHz. Wo soll ich dann empfangen? :-)
>Angenommen mein Nachbar sagt mir er sendet mir eine Botschaft bei 7 MHz. >Wo soll ich dann empfangen? :-) Bei 6999kHz. Wenn Du am Empfänger aber rumdrehst und 7Mhz einstellen willst, dann hörst Du es schon "von weitem" pipsen. Kennst Du websdr in Twente ? http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
Arthur W. schrieb: > Angenommen mein Nachbar sagt mir er sendet mir eine Botschaft bei 7 MHz. > Wo soll ich dann empfangen? :-) Na auf 7 MHz! Klingt komisch, ist aber so :-) Die Erklärung ist ganz einfach. Beim Empfänger wird die CW-Ablage in die Frequenz-Anzeige mit eingerechnet, so daß der Empfänger auch 7MHz anzeigt. Wohlgemerkt in der Betriebsart CW. Wenn du auf AM oder FM schaltest, ist die Frequenzanzeige wieder identisch mit dem Träger.
Arthur W. schrieb: > dann sendet er genau bei X und ich muss bei X + irgendwas empfangen, So ist es. Immer die Sendefrequenz ist das ausschlaggebende. > Angenommen mein Nachbar sagt mir er sendet mir eine Botschaft bei 7 MHz. > Wo soll ich dann empfangen? :-) Wo auch immer dein Empfänger in der Lage ist, die 7 MHz zu empfangen. Die einfacheren können das empfangen, indem sie entweder mit 6,9993 MHz oder mit 7,0007 MHz mischen, die besseren empfangen nur eins der beiden Seitenbänder und filtern das andere weg.
Gut aber wenn nur der Träger ein- und ausgeschaltet wird im Sinne des on-off-Keying, dann habe ich ja keine Seitenbänder, oder? Ich muss einfach nach dem Runtermischen noch ein Bandpassfilter benutzen, um die Spiegelfrequenzen zu entfernen. Oder vorher? weiss es gerade auch nicht, muss mir schnell eine Skizze malen :-) Wie kann ich auf AM oder FM morsen?
Arthur W. schrieb: > Gut aber wenn nur der Träger ein- und ausgeschaltet wird im Sinne des > on-off-Keying, dann habe ich ja keine Seitenbänder, oder? Stimmt, du hast nur den reinen Träger. Um die benötigte Bandbreite zu verringern, wird die Tastung des Senders aber nicht hart geschaltet, sondern relativ "weich" ein- und ausgeschaltet. Bei harter Tastung würden die Oberwellen der steilen Tastflanken sonst auf den Träger moduliert und das ausgesendete Signal wäre dann unsauber und würde einen ganzen Lattenzaun an Nebenaussendungen aufweisen. Bei weicher Tastung verhindert man das. > Ich muss einfach nach dem Runtermischen noch ein Bandpassfilter > benutzen, um die Spiegelfrequenzen zu entfernen. Oder vorher? weiss es > gerade auch nicht, muss mir schnell eine Skizze malen :-) Besser nach dem Mischen, dann hast du nämlich eine feste Frequenz, nennt sich "ZF" (Zwischenfrequenz). Die stellt immer den Abstand zwischen der Empfangsfrequenz und der Oszillatorfrequenz dar. Und eine feste Frequenz kann man besser filtern, weil da nicht die Filterstufen mit der Empfangsfrequenz gemeinsam verstimmt werden müssen. > Wie kann ich auf AM oder FM morsen? Da kann man einen NF-Ton tasten, den man dann auf den Sender moduliert. Ist aber recht unüblich. Das wird manchmal auf UKW (2m, 70cm) gemacht, wenn dort beispielsweise auf einem Relais ein Morselehrgang stattfindet. Aber im allgemeinen ist das Tasten eines NF-Tones kaum gängige Praxis.
Arthur W. schrieb: > Gut aber wenn nur der Träger ein- und ausgeschaltet wird im Sinne des > on-off-Keying, dann habe ich ja keine Seitenbänder, oder? Naja, Seitenbänder hättest du nur dann nicht, wenn du einen Dauerträger empfängst. Sowie der Träger getastet wird, hast du welche. :-) Bei langsamen Gebetempi ist das noch nicht so auffällig, aber wenn schneller gegeben wird, braucht man schon ein wenig Bandbreite. Hier ging's aber darum, dass ein einfacher Mischer als Empfänger beide Seitenbänder empfängt, dein Signal jedoch nur in einem von beiden liegt. Hast du nun im anderen Empfangsseitenband einen Störer, dann schlägt er dir über das gewünschte Signal mit durch. Das ist das Grundproblem einfacher Direktmischempfänger. > Ich muss einfach nach dem Runtermischen noch ein Bandpassfilter > benutzen, um die Spiegelfrequenzen zu entfernen. Oder vorher? Davor. Allerdings ist ein entsprechend schmalbandiges und noch dazu abstimmbares Filter direkt auf der Empfangsfrequenz irgendwo zwischen unpraktikabel und unmöglich (als rein analoges Filter). Daher wurde der Superhet erfunden … Bei dem filtert man auf der Empfangsfrequenz nur vor und auf der ZF dann richtig. > Wie kann ich auf AM oder FM morsen? Tastung eines Modulationstones eines AM- oder FM-Senders sind natürlich möglich, aber (abgesehen vom bei AM einfacheren Empfänger) nicht sinnvoll, weshalb man das in der Regel nicht macht.
Arthur W. schrieb: > dann habe ich ja keine Seitenbänder, oder? Die entstehen im Empfänger am Mischer.
Mike schrieb: > Arthur W. schrieb: >> dann habe ich ja keine Seitenbänder, oder? > > Die entstehen im Empfänger am Mischer. Möööp, falsch. :-) Die entstehen im Sender am Modulator (bzw. in diesem Falle der Taststufe). Stell dir mal vor, du schaust dir das Signal am Spektrumanalyzer an. Da sind die Seitenbänder genauso vorhanden. Sie gehören zum Sendesignal.
npn schrieb: > Möööp, falsch. :-) Er meinte wohl, dass der Empfänger zwei Aliase empfangen kann durch den Mischer.
Jörg Wunsch schrieb: > npn schrieb: >> Möööp, falsch. :-) > > Er meinte wohl, dass der Empfänger zwei Aliase empfangen kann durch > den Mischer. Das ist gut möglich, da hast du recht. Aber deswegen entstehen die Seitenbänder ja nicht im Empfänger. Wenn das so wäre, würde der Sender ja nur einen sauberen Träger ausstrahlen mit der Bandbreite == 0. Das wollte ich nur klarstellen :-)
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