Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wiedereinstieg als Informatiker (M.Sc.)?


von Rüdiger M. (rme)


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Hallo,

von 2003 bis 2006 habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker 
absolviert, da ich schon jahrelang Spaß am Programmieren als Hobby 
hatte, inkl. Beteiligung an OpenSource-Projekten und später auch eigenen 
Projekten. Nach der Ausbildung habe ich 2 Jahre lang als Programmierer 
gearbeitet und dabei hauptsächlich Web-Entwicklung betrieben (PHP, Ruby 
on Rails, J2EE). Ich fand das ziemlich monoton, da man nach meinem 
empfinden nie anspruchsvolle Sachen entwickeln mussten, sondern schon 
nach ein paar Monaten alles wiederkehrende Programmierung war. Deshalb 
habe ich eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker im Bereich 
Informatik gemacht, um darüber die universitäre Hochschulreife für 
Informatik zu bekommen.

Im Oktober werde ich fertig mit dem Studium (Uni, Bachelor und Master in 
Regelstudienzeit, Note im Bachelor 1.5, Note im Master 1.2) und schaue 
mich gerade nach passenden Stellen um. Mein Problem: Fast alle Stellen 
hätte ich gefühlt auch schon vor dem Studium auf Basis der Ausbildung 
besetzen können. Die Stellen sind zwar an Absolventen gerichtet, aber 
die Tätigkeitsbeschreibungen zählen sehr oft einfache Web-Entwicklung 
auf. Es gibt ein paar Sachen, die anspruchsvoller zu sein scheinen, aber 
die sind ausschließlich von Zeitarbeitsfirmen, Personaldienstleistenr 
usw. ausgeschrieben und so etwas lehne ich aus weltanschaulichen Gründen 
ab.

Liegt das Problem an der Art meiner Stellensuche (Seiten wie Stepstone, 
Anschauen der Webseiten lokaler Unternehmen, bund.de zur Stellensuche im 
öffentlichen Dienst, Beschränkung auf Orte nördlich von NRW) oder habe 
ich eine falsche Vorstellung davon, was Informatik-Absolventen in der 
Praxis machen?

Gruß

rme

von Antimedial (Gast)


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Rüdiger Meinhard schrieb:
> Liegt das Problem an der Art meiner Stellensuche (Seiten wie Stepstone,
> Anschauen der Webseiten lokaler Unternehmen, bund.de zur Stellensuche im
> öffentlichen Dienst, Beschränkung auf Orte nördlich von NRW) oder habe
> ich eine falsche Vorstellung davon, was Informatik-Absolventen in der
> Praxis machen?

Beides.

Die meisten Absolventen werden Standard-Entwicklung machen. Man kann da 
seine Ausbildung durchaus nutzbringend einsetzen. Da zeigt sich dann, ob 
du überhaupt etwas gelernt hast oder nur stur Klausuren geschrieben 
hast.

Die anspruchsvollen Dinge lässt man nicht von Anfängern machen. Ist doch 
logisch. Da muss man sich hoch arbeiten. Bei großen Unternehmen macht 
man das vor Abschluss. Also entsprechend für Praxissemester und 
Abschlussarbeit bewerben. Dann kommt man an die richtige Stelle. Bei 
kleineren Unternehmen geht das später noch eher. Da muss man aber auch 
erst einmal ganz klein anfangen.

Die Alternative ist selbst gründen. Wenn man es wirklich drauf hat, kann 
man sich selbst beliebig anspruchsvolle Tätigkeiten suchen. Wenn das 
dann noch ein konkretes Problem seiner (potentiellen) Kunden löst, hat 
man es geschafft.

von K. S. (incognito)


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Antimedial schrieb:
> Die anspruchsvollen Dinge lässt man nicht von Anfängern machen. Ist doch
> logisch. Da muss man sich hoch arbeiten.

Im Web-Bereich? Da gibts kein oben.

von Ananas (Gast)


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Wieso schaust du nur Webentwicklung an? Es gibt bestimmt noch andere 
Tätigkeitsfelder

von K. S. (incognito)


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Was für ein Nebenfach hattest du eigentlich und worauf hast du dich im 
Master spezialisiert?

von Top-Entwickler (Gast)


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Rüdiger Meinhard schrieb:
> Mein Problem: Fast alle Stellen
> hätte ich gefühlt auch schon vor dem Studium auf Basis der Ausbildung
> besetzen können. Die Stellen sind zwar an Absolventen gerichtet, aber
> die Tätigkeitsbeschreibungen zählen sehr oft einfache Web-Entwicklung
> auf.

Du hättest eine vernünftige Programmiersprache lernen sollen. PHP ist 
nur was für Frickler.

von Rüdiger M. (rme)


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Ananas schrieb:
> Wieso schaust du nur Webentwicklung an? Es gibt bestimmt noch andere
> Tätigkeitsfelder

Ich habe mich beim Anschauen gar nicht eingeschränkt, sondern einfach 
keine anderen Tätigkeitsfelder in den Stellenbörsen gefunden.

> Was für ein Nebenfach hattest du eigentlich und worauf hast du dich im
> Master spezialisiert?

Im Bachelor hatte ich Mathematik als Nebenfach und mich auf 
Bildverarbeitung spezialisiert, insbesondere die automatische Analyse 
medizinischer Bilder mit OpenCV. Für den Master bin ich umgezogen, um 
mit meiner Freundin zusammenziehen zu können, und konnte diese 
Vertiefung an der neuen Uni nicht fortsetzen - stattdessen habe ich mich 
dann auf Kryptographie und FPGAs spezialisiert, insbesondere 
Brute-Force-Angriffe mit massiv-parallelen Systemen.

> Du hättest eine vernünftige Programmiersprache lernen sollen. PHP ist
> nur was für Frickler.

Das weiß ich. Aber als ich Webentwicklung gemacht habe, war es 2006 und 
es gab nur wenig Alternativen - als Ruby on Rails veröffentlicht wurde, 
haben wir von da an nur noch damit gearbeitet, da das Unternehmen von 
der Steigerung der Produktivität in unserer Abteilung sofort beeindruckt 
war.

> Bei großen Unternehmen macht man das vor Abschluss. Also entsprechend
> für Praxissemester und Abschlussarbeit bewerben. Dann kommt man an die
> richtige Stelle.

An unserer Uni gab es kein Praxissemester und ich kenne niemanden, der 
nebenbei eine studienbezogene Stelle in einem Unternehmen hatte. Ich 
habe wie die meisten anderen an Projekten verschiedener Lehrstühle 
gearbeitet.

: Bearbeitet durch User
von ohne Worte (Gast)


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> Du hättest eine vernünftige Programmiersprache lernen sollen. PHP ist
> nur was für Frickler.
die Sprache allein wird es nicht bringen in Bezug auf anspruchsvolle 
Sachen - die Frage ist inwieweit Du mathematische Kenntnisse nachweisen 
kannst, die die Klickibunti-Programmierung sprengt - besser wäre es 
gewesen, wenn Du angewandte Mathe studiert hättest und Du Referenzen 
hast, also abseits der Jedermann-Webprogrammierung.
Deine Beschränkung auf NRW ist natürlich auch ein NoGo.
Wenn Du schon hohe Ansprüche hast, mußt Du Ausland als Möglichkeit 
gleich mit einkalkulieren.
Na ja, aber vielleicht hast Du ja auch Glück und findest per Zufall die 
richtige Stelle auch noch ortsnah; interessante Stellenangebote sind, 
wenn Du keine Beziehungen hast, reine Glückssache.

von K. S. (incognito)


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Rüdiger Meinhard schrieb:
> Für den Master bin ich umgezogen, um mit meiner Freundin zusammenziehen zu
> können.

Lass mich raten: Die wohnt nicht im Süden oder? :D

Ansonsten: Für FPGAs, embedded und anderen Ingenieurskram nimmt man kaum 
Informatiker, sondern meist Elektrotechniker, die keinen Plan von 
Softwareentwicklung haben. Du könntest dich natürlich im Consulting bei 
den Bullshit-Berufen umsehen; also Business Intelligence, SAP usw. . Ich 
weiß allerdings nicht wie deine Chancen da ohne BWL-Kenntnisse sind.

Ich finde deine Studienwahl allerdings ziemlich interessant. NF Mathe, 
FPGAs, Kryptografie, OpenCV - ich würds genau so machen! Im Gegensatz zu 
dir stehe ich allerdings noch vor dem Studium und zweifle an dieser 
Entscheidung aufgrund der miesen Berufsaussichten.

von ohne Worte (Gast)


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> Das weiß ich. Aber als ich Webentwicklung gemacht habe, war es 2006 und
> es gab nur wenig Alternativen - als Ruby on Rails veröffentlicht wurde,
> haben wir von da an nur noch damit gearbeitet, da das Unternehmen von
> der Steigerung der Produktivität in unserer Abteilung sofort beeindruckt
> war.
mhm, was hatten die denn vorher?
Wahrscheinlich wurde nur die Oberfläche etwas aufpoliert?
Letztendlich kommt es auf die Algorithmen an und genau da trennt sich 
die Spreu vom Weizen.

von Led Fritz (Gast)


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K. Salomo schrieb:
> Ansonsten: Für FPGAs, embedded und anderen Ingenieurskram nimmt man kaum
> Informatiker, sondern meist Elektrotechniker, die keinen Plan von
> Softwareentwicklung haben. Du könntest dich natürlich im Consulting bei
> den Bullshit-Berufen umsehen; also Business Intelligence, SAP usw. . Ich
> weiß allerdings nicht wie deine Chancen da ohne BWL-Kenntnisse sind.


Woher kommt dieses wissen , wenn Studium noch nichtmal begonnen?

von K. S. (incognito)


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Led Fritz schrieb:
> Woher kommt dieses wissen , wenn Studium noch nichtmal begonnen?

Welches wissen? Dass Elektrotechniker für Softwareentwicklung im 
hardwarenahen Bereich bevorzugt werden? Steht doch in jeder 
Stellenanzeige. Gibt natürlich Ausnahmen, wo auch Informatiker, Physiker 
und Mathematiker zur Bewerbung aufgerufen werden. Aber selbst 
Maschinenbauer werden da noch öfter erwähnt - wieso die für 
Embedded-Entwicklung sonderlich geeignet sind weiß ich aber auch nicht.

von Antimedial (Gast)


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Rüdiger Meinhard schrieb:
> An unserer Uni gab es kein Praxissemester und ich kenne niemanden, der
> nebenbei eine studienbezogene Stelle in einem Unternehmen hatte. Ich
> habe wie die meisten anderen an Projekten verschiedener Lehrstühle
> gearbeitet.

Typisch Uni halt, möglichst lange den Praxiseinstieg verzögern und sich 
hinterher wundern, dass man von Studenten anderer Hochschulformen 
überholt wird.

Eine Chance gibt es noch, wenn du wirklich noch einmal anspruchsvoll 
arbeiten willst: Eine Industriepromotion. Erwarte aber nicht, dass du 
danach auch zu 100% einen anspruchsvollen Job bekommst. Meist landet man 
damit irgendwie im unterem Management und darf Excel und Powerpoint 
bedienen.

Ansonsten ist die Ausbildung eine gute Voraussetzung für die 
Selbstständigkeit. Falls du dein Wissen auch auf die Straße, sprich in 
die Praxis umsetzen kannst. Allerdings ist das gerade bei Uniabsolventen 
eher Glückssache...

von K. S. (incognito)


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PUSH

Sehen die Berufsaussichten für Informatiker denn wirklich so schlecht 
aus?

Da haben ja selbst Maschinenbauer bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt - 
es gibt anscheinend noch viel zu wenig Ingenieure.

von Crank (Gast)


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Wenn du CAD-Äffchen spielen willst, bitte ;)

von Gerhard (Gast)


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K. Salomo schrieb:
> Sehen die Berufsaussichten für Informatiker denn wirklich so schlecht
> aus?

nö die sind nicht schlecht. Sondern relativ gut. Maschinenbauer dagegen 
gibt es immer mehr. Bald kann es in der Informatik aber auch so ergehen. 
Besser ist Elektrotechnik, weil das studieren nicht so viele und der 
Großteil der Elektrotechniker ist über 50, dagegen sind viele 
Informatiker unter 40.

von K. S. (incognito)


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Gerhard schrieb:
> Besser ist Elektrotechnik, weil das studieren nicht so viele und der
> Großteil der Elektrotechniker ist über 50, dagegen sind viele
> Informatiker unter 40.

Wie schätzt du technische informatik, automatisierungstechnik und 
elektro- und informationstechnik ein?

von Rüdiger M. (rme)


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> Sehen die Berufsaussichten für Informatiker denn wirklich so schlecht
> aus?

Ich würde nicht sagen, dass es schlecht aussieht - ich bekomme täglich 
Mails von Stellenbörsen, dass es neue Jobs zu einer gespeicherten Suche 
von mir gibt. Alle paar Tage sind auch welche dabei, bei denen es nicht 
um Zeitarbeit geht.

Das Problem ist nur: Die Stellen richten sich an Master-Absolventen, 
obwohl das vom Anspruch her auch Bachelor-Absolventen oder ausgebildete 
Fachinformatiker könnten. Auf bund.de kann man sich 
Stellenausschreibungen des öffentlichen Diensts anschauen, da sind die 
Stellen wenigstens vernünftig gekennzeichnet - für Bachelor-Absolventen 
gibt es viele Stellen (gehobener Dienst), für Master-Absolventen 
(Höherer Dienst) gibt es genau 3 bundesweit.

Eher sieht es also so aus, als ob man mit einem Master in Informatik 
überqualifiziert für fast alle Stellen ist. An eine Promotion in einem 
Bereich, der mich besonders interessiert, habe ich auch schon gedacht - 
aber dafür habe ich erstrecht noch nie eine Stellenanzeige für die Zeit 
nach der Promotion gesehen. Und mit befristeten PostDoc-Verträgen an 
Unis möchte sich kaum jemand herumschlagen.

Falls ich in den nächsten Wochen keine geeignete Stelle finde, werde ich 
mich wohl um eine Stelle als Quereinsteiger für Berufsschulen bewerben - 
da ist Informatik gerade ein Mangelfach.

> Deine Beschränkung auf NRW ist natürlich auch ein NoGo.

Das war so gemeint, dass ich ungefähr nördlich von NRW bleiben wollte, 
d.h. in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachen, 
Mecklenburg-Vorpommern, Berlin oder so.

von K. S. (incognito)


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Rüdiger Meinhard schrieb:
> Das Problem ist nur: Die Stellen richten sich an Master-Absolventen,
> obwohl das vom Anspruch her auch Bachelor-Absolventen oder ausgebildete
> Fachinformatiker könnten.

Also Stellen für Master-Absolventen sind doch echt selten. Meistens 
werden aber Code-Monkeys gesucht, wofür man tatsächlich kein 
(Informatik)-Studium braucht.

> Eher sieht es also so aus, als ob man mit einem Master in Informatik
> überqualifiziert für fast alle Stellen ist. An eine Promotion in einem
> Bereich, der mich besonders interessiert, habe ich auch schon gedacht -
> aber dafür habe ich erstrecht noch nie eine Stellenanzeige für die Zeit
> nach der Promotion gesehen.

Isses bei den anderen Fachgebieten eigentlich genau so? Dass promovierte 
Informatiker oft noch als Programmieräffchen arbeiten ist ja nicht 
ungewöhnlich, aber muss z.B. ein promovierter Elektrotechniker noch 
Steckdosen installieren und Kabel verlegen? Oder ein promovierter 
Mechatroniker Autos reparieren? Eigentlich nicht oder? Insofern könntest 
du dich ja auf diese Stellen bewerben. Es gibt ja ne Hand voll Stellen 
(bei Bosch z.B.), die einen PhD oder Master in Mechatronik, 
Elektrotechnik, Informatik o.Ä. fordern. Da käme man dann ja auch mit 
Informatik rein.

> Falls ich in den nächsten Wochen keine geeignete Stelle finde, werde ich
> mich wohl um eine Stelle als Quereinsteiger für Berufsschulen bewerben -
> da ist Informatik gerade ein Mangelfach.

Mit Informatik hat das Fach "Informatik" in der Schule aber meist wenig 
zu tun. Is ja echt deprimierend, dass man als Informatiker aufs Lehramt 
ausweichen muss. Es gibt anscheinend keine Stellen für "echte" 
Informatiker. Jetzt wird mir klar, wieso Alan Turing in den Apfel biss 
:D

> Das war so gemeint, dass ich ungefähr nördlich von NRW bleiben wollte,
> d.h. in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachen,
> Mecklenburg-Vorpommern, Berlin oder so.

Machts auch nicht besser.

von Antimedial (Gast)


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K. Salomo schrieb:
> Also Stellen für Master-Absolventen sind doch echt selten. Meistens
> werden aber Code-Monkeys gesucht, wofür man tatsächlich kein
> (Informatik)-Studium braucht.

Der Unterschied zwischen einem Hochschulabsolventen und einem 
Facharbeiter/Fachinformatiker ist üblicherweise nicht die 
Aufgabenstellung im Beruf, sondern die Art, mit der er Probleme angeht. 
Das gilt für Informatiker als auch Ingenieure. Die meisten 
Ingenieursjobs können auch von Technikern erledigt werden. Trotzdem 
nimmt man trotz des höheren Preises lieber Ingenieure. Aus 
Prestigegründen schmeißen die Firmen das Geld nicht zum Fenster hinaus. 
Also gibt es handfeste Gründe für diese Wahl.

von sdfsdf (Gast)


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Die meisten Berufe sind doch anspruchsloser als es das Studium vermuten 
ließe. Der Arzt verbrigt 90% seiner Zeit mit "Sie sind krank; legen Sich 
sich schlafen" und der Anwalt verbringt seine Zeit mit Parkdelikten.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Liegt das Problem an der Art meiner Stellensuche (Seiten wie Stepstone,
> Anschauen der Webseiten lokaler Unternehmen, bund.de zur Stellensuche im
> öffentlichen Dienst, Beschränkung auf Orte nördlich von NRW) oder habe
> ich eine falsche Vorstellung davon, was Informatik-Absolventen in der
> Praxis machen?

Liegt vor allem an der Fahkräfte bzw. Informatikerschwemme

Auf eine real existierende Stelle kommen gut und gerne mehr als 100 
Bewerber ..

von K. S. (incognito)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Liegt vor allem an der Fahkräfte bzw. Informatikerschwemme
>
> Auf eine real existierende Stelle kommen gut und gerne mehr als 100
> Bewerber ..

Wissen wir. Nur was macht man dagegen? Einen höheren Abschluss anstreben 
(eventuell auch promovieren) scheint ja nichts zu nützen. Was anderes 
Studieren auch nicht. Vielleicht ne Lehre? Wohl kaum.

http://www.stepstone.de/gehaltsreport/docs/download/topflop_branchen.pdf
Pharmaindustrie und Banken. Da will man hin!

@rme, hast du es schon als Berater probiert? Probiers mit dem Schnitt 
doch einfach mal bei Bayer oder einer Bank als SAP Business Management 
Consultant (oderso). Oder auch Unternehmensberatung. Das sind 
Berufsbilder für die es kein Studium gibt und die (meiner Einschätzung 
nach) durch die Fachkräfteschwämme nicht so stark überlaufen sind.

von ohne Worte (Gast)


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> Das gilt für Informatiker als auch Ingenieure. Die meisten
> Ingenieursjobs können auch von Technikern erledigt werden.
Punkt 1 (Behauptung ohne Begründung).
Ich kann auch das Gegenteil behaupten: Ing.jobs können nicht Technikern 
erledigt werden, weil diese dann nur in Flickschusterei erledigt werden 
... sie können es einfach nicht.
> Trotzdem nimmt man trotz des höheren Preises lieber Ingenieure. Aus
> Prestigegründen schmeißen die Firmen das Geld nicht zum Fenster hinaus.
> Also gibt es handfeste Gründe für diese Wahl.
... und damit widersprichst Du gerade Punkt1 Deiner Argumentationskette!
Die handfesten Gründe bleiben weiterhin offen.

von Antimedial (Gast)


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ohne Worte schrieb:
> Ich kann auch das Gegenteil behaupten: Ing.jobs können nicht Technikern
> erledigt werden, weil diese dann nur in Flickschusterei erledigt werden
> ... sie können es einfach nicht.

Man kann es auch etwas präziser definieren: Die meisten Ingenieursjobs 
könnte man auch als Technikerjobs auslegen. Oder: In den meisten 
Ingenieursteams könnte man auch Techniker (oder Facharbeiter) einsetzen. 
Das kommt aber alles auf das gleiche hinaus: Für viele Aufgaben eines 
Ingenieurs könnte man auch Techniker einsetzen. Immerhin sind die 
meisten Ingenieure, besonders bei Konzernen, als technische 
Sachbearbeiter eingesetzt.

Aber gute Ingenieure gehen in diese Aufgaben anders an und erledigen sie 
besser oder effektiver, sind flexibler, oder können Erfahrung besser 
umsetzen.

ohne Worte schrieb:
> ... und damit widersprichst Du gerade Punkt1 Deiner Argumentationskette!
> Die handfesten Gründe bleiben weiterhin offen.

Nein, da gibt es keinen Widerspruch.

von Comeback K. (fork_m)


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K. Salomo schrieb:
> Wissen wir. Nur was macht man dagegen? Einen höheren Abschluss anstreben
> (eventuell auch promovieren) scheint ja nichts zu nützen.

Erfasst und gleichzeitig das Problem beim Namen genannt.
Löst euch von eurer linearen Bildungsprogression; das ist zu 
eindimensional. Es gibt mehr als nur Bachelor -> Master -> Promotion. 
Geht in die Breite. Macht euch interessant, sammelt Praxiserfahrungen 
etc pp.

So habe ich es schon immer gemacht und interessanterweise immer auf 
Anhieb eine Stelle gefunden.

*Ausbildungsplatz in einem Konzern
*Nebenjobs in diversen Maschinenbaubetrieben
*Werksstudentenjob in einem Konzern
*Abschlussarbeit in einem (anderen) Konzern
*Festanstellung in einem (wiederum anderen) Konzern

Dazu immer souverän auftreten. Ich war in jedem VG absolut ehrlich, 
Schönheitsfehler im Lebenslauf habe ich einfach entsprechend verkauft 
("Erfahrungsgewinn - In Zukunft mache ich es anders!"). Keine Ausreden!

Dazu schreibe ich sehr individuelle Bewerbungen und habe schon allerhand 
blödsinnige Zertifikate mitgeschickt. Das Ganze hebt aber von der Masse 
ab!

Man kann soziale Inkompetenz nicht mit einem höheren akademischen Grad 
kompensieren. Man kann damit auch keine Defizite in der Anwendbarkeit 
der theoretischen Uni-Stoffs herbeiführen. Wenn ich von Studenten aus 
dem sechsten Semester die Frage höre: "Was ist das?" und dabei wird auf 
einen Elko gezeigt, dann frage ich mich ernsthaft wie der im Job 
bestehen will. Da bringt auch kein Master was.

von ohne Worte (Gast)


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> Man kann es auch etwas präziser definieren: Die meisten Ingenieursjobs
> könnte man auch als Technikerjobs auslegen. Oder: In den meisten
> Ingenieursteams könnte man auch Techniker (oder Facharbeiter) einsetzen.
okay, Du meinst etwas ganz anderes:
es sind eigentlich Technikerstellen, aber man möchte lieber einen Ing., 
weil dieser die Technikeraufgaben ebenfalls erfüllen kann.

> Das kommt aber alles auf das gleiche hinaus: Für viele Aufgaben eines
> Ingenieurs könnte man auch Techniker einsetzen.
definitiv nicht, wenn es ein Ing. Stelle im eigentlichen Sinn ist - 
wobei heute ja sowieso alles wischiwaschi ist ... insofern hast Du 
recht.

> Immerhin sind die meisten Ingenieure, besonders bei Konzernen, als
> technische Sachbearbeiter eingesetzt.
aus Prestigegründen bzw. damit man sie notfalls just in time schnell 
umshiften kann, falls die Produktion,etc. lahm liegt.

> Aber gute Ingenieure gehen in diese Aufgaben anders an und erledigen sie
> besser oder effektiver, sind flexibler, oder können Erfahrung besser
> umsetzen.
"gute" Ings. tuen sich solche Murgsstellen gar nicht erst an, weil es 
sie sich selbst damit disqualifizieren.

> Nein, da gibt es keinen Widerspruch.
Behauptung1: Wenn ein Apfel eine Birne ist, sind beide gleich.
Behauptung2: Wenn eine Birne ein Apfel ist, sind beide gleich.
nach diesen beiden Behauptungen habe ich bewiesen, daß Äpfel Birnen sein 
müssen ... nur leider gibts da sehr wohl einen Knick in der 
Aussagenlogik.
Du stellst pauschale Behauptungen in den Raum und kommst dann zu 
irgendwelchen Schlußfolgerungen.

von K. S. (incognito)


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Comeback Kid schrieb:
> Löst euch von eurer linearen Bildungsprogression; das ist zu
> eindimensional. Es gibt mehr als nur Bachelor -> Master -> Promotion.
> Geht in die Breite. Macht euch interessant, sammelt Praxiserfahrungen
> etc pp.

Dann muss man aber was praxisrelevantes studieren :(
Und man kann sich nicht mit seinem Doktor und seiner theoretischen 
wissenschaftlichen Arbeiten elitär aufführen :(

Schon ziemlich deprimierend das ganze...

Aber jetzt weiß ich wenigstens wieso meine (Deutsch-)Lehrer immer nen 
Doktor hatten :D

von Antimedial (Gast)


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ohne Worte schrieb:
> es sind eigentlich Technikerstellen, aber man möchte lieber einen Ing.,
> weil dieser die Technikeraufgaben ebenfalls erfüllen kann.

Reine Ingenieurstellen gibt es in der Industrie quasi nicht, weil man 
eigentlich immer in gemischten Teams arbeitet. Die Ing-Aufgaben machen 
die Ing, die Technikeraufgaben werden von allen erledigt. Und 
handwerliche Aufgaben übernehmen normalerweise Techniker und 
Facharbeiter, wobei es auch vorkommt, dass ein Dr.-Ing. Strippen zieht.

ohne Worte schrieb:
> aus Prestigegründen

Das wäre betriebswirtschaftlich ziemlich dämlich. Das machen allenfalls 
ein paar Konzerne, die es sich leisten können.

ohne Worte schrieb:
> "gute" Ings. tuen sich solche Murgsstellen gar nicht erst an, weil es
> sie sich selbst damit disqualifizieren.

Nur dass es keine "Murgsstellen" sind. Das ist wieder so ein typisches 
Uni-Klausur-Ing-Problem. Die glauben, dass man unbedingt möglichst 
schwere Mathematikaufgaben lösen muss, alles andere ist nur Murks.

ohne Worte schrieb:
> nur leider gibts da sehr wohl einen Knick in der
> Aussagenlogik.
> Du stellst pauschale Behauptungen in den Raum und kommst dann zu
> irgendwelchen Schlußfolgerungen.

Nein, du magst es nur nicht verstehen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Das Ganze hebt aber von der Masse ab!

Bringt auch nicht so viel bei mehr als 100 Bewerbungen ..

von doedel (Gast)


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ich habe mich vor nun schon vor mehr als 15 Jahren selbstständig gemacht 
als Programmierer - übrigens vollkommen ohne Studium! Seit dem arbeite 
ich durchgehend für irgendwelche Banken in Frankfurt ... meist für 
mehrere Jahre im gleichen Projekt. Nach einem Abschluss hat dabei 
übrigens in all den Jahren NIE jemand gefragt ;-)

Festangestellte Software-Entwickler findet man dort übrigens so gut wie 
keine mehr. In dem Haus, für das ich aktuell arbeite läuft es in der 
IT-Abteilung zum Beispiel so, dass dort nur noch Specs geschrieben 
werden. Ausprogrammiert werden die dann von einem externen Dienstleister 
auf den Philippinen.

Grundsätzlich würde ich aber auch Comeback Kit Recht geben: ein breites 
Wissen ist die beste Voraussetzung. Natürlich kommt man damit nicht auf 
Anhieb in den Bereich der KI-Programmierung oder ähnliches. Aber mit in 
der Praxis wird eben der Allrounder gesucht und weniger der 
spezialisierte Nischen-Nerd.

Wirklich langweilige 0815 Projekte hatte ich übrigens in all den Jahren 
kein einziges :-)

von ohne Worte (Gast)


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> Nein, du magst es nur nicht verstehen.
das sind einfach nur Probleme jammernder Firmen, die nichts in der 
Portokasse haben und gleichzeitig gespenstigte Erwartungen an Ihre 
potentiellen Bewerber haben.

von Cyblord -. (cyblord)


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K. Salomo schrieb:

>> Auf eine real existierende Stelle kommen gut und gerne mehr als 100
>> Bewerber ..

> Wissen wir.

Wissen wir nicht. Die Theorie ist und bleibt humbug.

Hatte nach dem Studium nach 10 Bewerbungen,4 VG und 4 Vertragsangebote. 
Allesamt IGM oder ähnlich bezahlt. Entwicklungsstellen Embedde HW/SW. Wo 
waren die 100 Leute pro Stelle? Wer von euch Jammerlappen hat sich 
darauf denn beworben? NIEMAND hatte sich beworben. Die hatten jeweils 
2-3 Bewerber und das wars. Also erzählt nicht immer so einen Psalm vom 
Pferd.

gruß cyblord

von Pana (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Hatte nach dem Studium nach 10 Bewerbungen,4 VG und 4 Vertragsangebote.
> Allesamt IGM oder ähnlich bezahlt. Entwicklungsstellen Embedde HW/SW. Wo
> waren die 100 Leute pro Stelle? Wer von euch Jammerlappen hat sich
> darauf denn beworben? NIEMAND hatte sich beworben. Die hatten jeweils
> 2-3 Bewerber und das wars. Also erzählt nicht immer so einen Psalm vom
> Pferd.

Die sitzen lieber rum und heulen!

Aktueller Stellenwechsel nach sechs Jahren:
zwei passende Stellen (beide Firmen > 5000 MA) rausgesucht, Bewerbung 
abgeschickt, zwei Einladungen und zwei Vertragangebote, eine Stelle 
angenommen und glücklich.

Geht also...

von didl dödl dodl (Gast)


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doedel schrieb:
> ich habe mich vor nun schon vor mehr als 15 Jahren selbstständig gemacht
> als Programmierer - übrigens vollkommen ohne Studium!

Gratuliere. Aber auch dir würde es bestimmt etwas bringen, mit einer 
wissenschaftlichen Herangehensweise zu arbeiten. Spart Zeit, spart Geld. 
besten drückst du nochmal die Schul, äh Unibank?

von didl dödl dodl (Gast)


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Pana schrieb:
> Aktueller Stellenwechsel nach sechs Jahren: zwei passende Stellen (beide
> Firmen > 5000 MA) rausgesucht, Bewerbung abgeschickt, zwei Einladungen
> und zwei Vertragangebote, eine Stelle angenommen und glücklich.
>
> Geht also...

Richtig, für qualifizierte Ing. ists immer noch nicht schwierig, 
passende Stellen zu finden. Ich selbst hatte vielleicht auch 2-4 
Gespräche davon 2 fixe Zusagen.

von Pana (Gast)


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didl dödl dodl schrieb:
> Pana schrieb:
> Aktueller Stellenwechsel nach sechs Jahren: zwei passende Stellen (beide
> Firmen > 5000 MA) rausgesucht, Bewerbung abgeschickt, zwei Einladungen
> und zwei Vertragangebote, eine Stelle angenommen und glücklich.
> Geht also...
>
> Richtig, für qualifizierte Ing. ists immer noch nicht schwierig,
> passende Stellen zu finden. Ich selbst hatte vielleicht auch 2-4
> Gespräche davon 2 fixe Zusagen.

Stimmt, bin Ingenieur und kein Informatiker. Wer Hardware Kenntnisse 
mitbringt, der hat im embedded Bereich gute Chancen. Auch wenn man 
ausschließlich Software Entwicklung betreibt.

von ohne Worte (Gast)


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> Pana schrieb:
> Aktueller Stellenwechsel nach sechs Jahren: zwei passende Stellen (beide
> Firmen > 5000 MA) rausgesucht, Bewerbung abgeschickt, zwei Einladungen
> und zwei Vertragangebote, eine Stelle angenommen und glücklich.
> Geht also...
>
> Richtig, für qualifizierte Ing. ists immer noch nicht schwierig,
> passende Stellen zu finden. Ich selbst hatte vielleicht auch 2-4
> Gespräche davon 2 fixe Zusagen.

> Stimmt, bin Ingenieur und kein Informatiker. Wer Hardware Kenntnisse
> mitbringt, der hat im embedded Bereich gute Chancen. Auch wenn man
> ausschließlich Software Entwicklung betreibt.

stimmt nicht. Wenn Du die Qualifikation hast, aber entsprechende BE 
fehlt oder der Lebenslauf nicht geradlinig ist, oder, oder ... kannst Du 
Dich bewerben bis Du schwarz wirst - keine zweite Chance, auch bei 
Fachkräftemangel - zumindest nicht in Deutschland, so meine Erfahrung.
Absagegrund ist dann "Ihre Bewerbung konnte nicht berücksichtigt 
werden". Damit zählt die Bewerbung nicht und dann kommt die Firma auf 2 
Bewerber, etc. und wundert sich, weshalb sich keiner mehr bewirbt ... 
wenn die noch nicht mal eine freundliche Absage zustandebekommen ist das 
ein Armutszeugnis als Firma und wirkt sich im übrigen auf die gesamte 
Branche aus!
Gut, eine Chance gäbe es - Urkundenfälschung - das ist strafbar und 
überlasse ich anderen Strategen, hab ich nicht nötig - auf solche Firmen 
sch... ich.
Ihr habt das Glück gehabt nach dem Studium eine passende Stelle zu 
finden, etc. und verallgemeinert die eigenen Erfahrungen.
Das nennt man in der Psychologie (okay, als engstirniger Fachidiot kann 
man das nicht wissen): ein VORURTEIL.
Klar, wenn man nur Asse hat, kann und sollte man Grand Hand spielen.

Mir ist das hier egal, ich hab ja Arbeit - aber wie man so engstirnig 
sein das spricht ja schon Bände.
Wenn man schon doof rumzetert, sollte man in der Lage sein zu helfen - 
könnt Ihr doch gar nicht, Ihr habt doch nicht mal Prokura in Eurer 
mittleren Angestelltenposition und noch viel schlimmer, Ihr wollt auch 
nicht helfen (das ist aber u.a. der Sinn eines Forums!), sondern nur den 
eigenen Frust ablassen.
Das eigentlich Schlimme ist aber mangelndes Vorstellungsvermögen!!!
Falls Ihr wirklich Ings. seid, was ich stark bezweifle, ist das wirklich 
traurig.
Was mache ich denn so wie im Fall Ferkes, etc. wenn nichts klappt?
Dann ist man ein schlechter Ing., die Welt ist wieder in Ordnung und das 
ist dann die Lösung?!
Daß sich hier soviel Engstirnigkeit zusammenfindet, ist schon echt 
erstaunlich.

von ohne Worte (Gast)


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> Eher sieht es also so aus, als ob man mit einem Master in Informatik
> überqualifiziert für fast alle Stellen ist. An eine Promotion in einem
> Bereich, der mich besonders interessiert, habe ich auch schon gedacht -
> aber dafür habe ich erstrecht noch nie eine Stellenanzeige für die Zeit
> nach der Promotion gesehen.
ich verstehe nicht, wieso Du nicht auch das Ausland in Betracht ziehst?
Geht das aus familiären Gründen, etc. nicht?

> Falls ich in den nächsten Wochen keine geeignete Stelle finde, werde ich
> mich wohl um eine Stelle als Quereinsteiger für Berufsschulen bewerben -
> da ist Informatik gerade ein Mangelfach.
wenn das in eine Verbeamtung mündet, kann man das in Betracht ziehen.
Ansonsten muß man abwägen, ob sich das lohnt.

von K. S. (incognito)


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ohne Worte schrieb:
> ich verstehe nicht, wieso Du nicht auch das Ausland in Betracht ziehst?

Welches Land denn? Ich dachte in den USA geht alles den Bach runter und 
in Europa ist Deutschland noch am besten dran - oder ziehen die Leute 
hier nur hin, um (kranken-)versichert zu sein?

von Antimedial (Gast)


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ohne Worte schrieb:
> stimmt nicht. Wenn Du die Qualifikation hast, aber entsprechende BE
> fehlt oder der Lebenslauf nicht geradlinig ist, oder, oder ... kannst Du
> Dich bewerben bis Du schwarz wirst - keine zweite Chance, auch bei
> Fachkräftemangel - zumindest nicht in Deutschland, so meine Erfahrung.

Nun, das kommt sehr darauf an, was man unter geradlinig versteht. Gerade 
Menschen mit sehr ungeradlinigen Lebensläufen sind durchaus sehr 
gefragt, weil die Leute Lebenserfahrung haben. Jemand, der ständig von 
Firma zu Firma herumgereicht wurde, weil er nichts taugt, hat allerdings 
einen sehr geradlinigen Lebenslauf! Geradlinig definiert sich nicht 
anhand der Anzahl der Stationen, die im Lebenslauf stehen sondern eben 
anhand der Unterschiedlichkeit der Tätigkeiten und Ziele.

ohne Worte schrieb:
> Gut, eine Chance gäbe es - Urkundenfälschung - das ist strafbar und
> überlasse ich anderen Strategen, hab ich nicht nötig - auf solche Firmen
> sch... ich.

Nein. Es reicht, wenn man den Lebenslauf individuell anpasst, um seine 
Chancen enorm zu verbessern. Das ist noch lange keine Urkundenfälschung, 
sondern ein übliches und legales Vorgehen.

ohne Worte schrieb:
> Ihr habt das Glück gehabt nach dem Studium eine passende Stelle zu
> finden, etc. und verallgemeinert die eigenen Erfahrungen.
> Das nennt man in der Psychologie (okay, als engstirniger Fachidiot kann
> man das nicht wissen): ein VORURTEIL.

Es gibt aber durchaus Menschen, die in der Lage sind, auch mit anderen 
Menschen zu reden und daher nicht nur ihre eigene Person einschätzen zu 
können. Und wenn ich auf einer Messe tausenden Ingenieuren über den Weg 
laufe, kann ich nicht behaupten, dass kein Ingenieur Jobs finden kann.

ohne Worte schrieb:
> Mir ist das hier egal, ich hab ja Arbeit - aber wie man so engstirnig
> sein das spricht ja schon Bände.

Die Masche kauft dir keiner ab, Michael.

ohne Worte schrieb:
> Ihr wollt auch
> nicht helfen (das ist aber u.a. der Sinn eines Forums!), sondern nur den
> eigenen Frust ablassen.

Wir sollen dir helfen, einen Job zu finden? Träume weiter. Und ja, ich 
hätte die Möglichkeit, auch ohne Prokura.

ohne Worte schrieb:
> Was mache ich denn so wie im Fall Ferkes, etc. wenn nichts klappt?
> Dann ist man ein schlechter Ing., die Welt ist wieder in Ordnung und das
> ist dann die Lösung?!

Ja, er hat sehr viele Anhaltspunkte geliefert, die ihn als schlechten 
Ingenieur outen, zum Beispiel das ewige nachtrauern von uralten 
Bauteilen. Mit neuen Technologien hat er sich wohl nie befasst oder er 
hält nichts davon. So jemanden kann man nicht gebrauchen. Davon 
abgesehen wollte er gar nicht mehr arbeiten und hatte gesundheitliche 
Probleme. Traurig, ja - aber trotzdem ein Einzelfall.

von Comeback K. (fork_m)


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ohne Worte schrieb:
> Das nennt man in der Psychologie (okay, als engstirniger Fachidiot kann
> man das nicht wissen): ein VORURTEIL.

Jetzt kommt der Hobbypsychologe?
Hier springen zu 95% Trolle rum. Warum soll man das Gejammer von denen 
ernst nehmen, die meinen sie bekommen keine Stelle, aber im gleichen 
Atemzug von sich geben, dass eine Anreise zum Arbeitsplatz von 30 km 
bedingungsfeindlich sei? (Ich weiß nicht mehr wo oder bei wem ich es 
gelesen haben, aber es war in diesem (Unter-)Forum). Ich hatte übrigens 
von 1,5km bis 70km (einfach) bisher alles dabei. Derzeit sind es 33 km.

Mal abgesehen davon, dass auch genügend Aussagen bezüglich erfundener 
Top-Position im Konzern (bei sechsstelligem Gehalt) nach dem verkürztem 
Uni-Abschluss (bei gleichzeitiger Mitarbeit an 17 relevanten 
Forschungsprojekten in Forschung und Wirtschaft) auch einfach nur 
schlecht getrollt sind um den wirklich verzweifelten Leuten hier im 
Forum den Gnadenstoß in Richtung Selbstwertgefühl zu geben.

Warum aber auf der anderen Seite nicht ehrlich sein und seine 
tatsächlichen Erfolge schildern (immerhin mit dem Hinweis, wie ich es 
angegangen bin). Darf man hier nur hinkommen um zu jammern? Das man hier 
selektiv lesen muss sollte auch klar sein.


PS: Sorry fürs Trolle füttern. ;)

von doedel (Gast)


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didl dödl dodl schrieb:
> doedel schrieb:
>> ich habe mich vor nun schon vor mehr als 15 Jahren selbstständig gemacht
>> als Programmierer - übrigens vollkommen ohne Studium!
>
> Gratuliere. Aber auch dir würde es bestimmt etwas bringen, mit einer
> wissenschaftlichen Herangehensweise zu arbeiten. Spart Zeit, spart Geld.
> besten drückst du nochmal die Schul, äh Unibank?

erstens hast Du keine Ahnung von meiner Herangehensweise und kannst 
deshalb nicht beurteilen, ob sie wissenschaftlich ist oder nicht und 
zweitens habe ich schon genug Vollpfosten frisch von der Uni gesehen, 
bei denen man sich wirklich fragt, wo es mit dem akademischen Nachwuchs 
enden soll! Ein Studium ist nunmal keine Garantie für Qualität oder 
Können ... und anders herum ist es auch nicht zwingend die einzige 
glückseelig machende Voraussetzung hierfür.

von ohne Worte (Gast)


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> PS: Sorry fürs Trolle füttern. ;)
jeder, der hier seine Zeit vergeudet, ist doch einer ... außer Herr 
Minefields alias Antimedial - im Auftrag des VDI verständlich ;-)

von Antimedial (Gast)


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Deinen Größenwahn solltest du endlich mal behandeln lassen. Der VDI 
interessiert sich ganz sicher nicht so sehr für dich, dass er bezahlte 
Forenschreiber auf dich ansetzen würde.

von ohne Worte (Gast)


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> Der VDI interessiert sich ganz sicher nicht so sehr für dich, dass er
> bezahlte Forenschreiber auf dich ansetzen würde.
nicht auf mich, aber daß es so ist, dürfte klar sein. Wer eine andere 
Meinung vertritt, wird niedergebrüllt - das ist ein bewährtes Prinzip.

von Antimedial (Gast)


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ohne Worte schrieb:
> nicht auf mich, aber daß es so ist, dürfte klar sein. Wer eine andere
> Meinung vertritt, wird niedergebrüllt - das ist ein bewährtes Prinzip.

Hier gibt es aber niemanden, der auch nur annähernd für irgendwen so 
interessant ist, dass er dafür bezahlen würde. Und das bewährte Prinzip 
wendest du ja perfekt an, Michael.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:

> Liegt vor allem an der Fahkräfte bzw. Informatikerschwemme
>
> Auf eine real existierende Stelle kommen gut und gerne mehr als 100
> Bewerber ..

Jaja auf eine - aber nicht auf alle. Ist doch ganz klar, wenn bspw 100 
Absolventen 500 Bewerbungen schreiben, dann drücken alle eine in 
Richtung Top-Arbeitgeber vor Ort ab - die kriegen dann 100 Bewerbungen 
von 100 Absolventen. Bei den Top2 -5 sieht es ähnlich aus. Erst wenn die 
Top-stellen vergeben sind klappert der leer ausgegangene teil den 
Mittelstand ab. bei dem trudeln dann nach und nach eine höchstens 
einstellige Anzahl von Bewerbungen ein. Und der  hidden Champion, den 
kaum einer kennt oder die einzige Landeszweigstelle die nicht im 
Consumerbereich tätig ist erhält gar keine Bewerbung.

Bspw Harman International, allein in D 69 ausgeschriebene Positionen.
http://jobs.harman.com/content/location/

MfG,

von ohne Worte (Gast)


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> Und das bewährte Prinzip wendest du ja perfekt an, Michael.
Herr Minefields, Sie sind einfach nur perfekt.

von ohne Worte (Gast)


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> Und der  hidden Champion, den kaum einer kennt oder die einzige
> Landeszweigstelle die nicht im Consumerbereich tätig ist erhält gar keine > 
Bewerbung.
Dann muß die Champion-Firma wohl doch was falsch gemacht haben?
Vielleicht war sie mal gut und ist jetzt schlecht?

von ohne Worte (Gast)


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> http://jobs.harman.com/content/location/
aber nicht so viele Ing.-Jobs in DE, da mußt Du schon nach Bangelore 
umziehen ;-)
Also flexibel sein ist angesagt.

von nicht Willi, nicht Miki (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Bspw Harman International, allein in D 69 ausgeschriebene Positionen.

Deren Ruf ist unter aller Sau. Das kommt davon wenn man den Standort 
schließt. Das wurde übrigens vor einpaar Jahren ebenfalls mal hier im 
Forum diskutiert.

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Harman-Becker-schliesst-Labor;art372541,4132140

Nur war das damals ein etwas ausfallender Beitrag von jemand anders.

Jetzt war der ausgesourcte Rest wohl erfolgreich und wurde von Mentor 
Graphics geschluckt.
http://www.xs-embedded.de/index.php?cont=news

Da ja sowohl Mentor als auch Harman an der Börse immer wieder sehr aktiv 
sind, sollten sich jetzt doch Synergieeffekte realisieren lassen...

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