Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 4-20mA Stromtransmitter


von Blubber (Gast)


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Hallo!

Für eine Ausarbeitung (Studium) soll ich eine Schaltung analysieren und 
simulieren. Mein Thema ist ein 4-20mA Stromtransmitter, welcher in einer 
anderen Vorlesung (gleicher Prof) behandelt wurde. Mein Problem ist, 
dass ich gewisse Schritte in der Dimensionierung der Schaltung überhaupt 
nicht nachvollziehen kann. Ich sehe nur dass es in der Simulation 
funktioniert, warum, weiß ich nicht.
Angehängt habe ich eine in der Simulation funktionierende 
Dimensionierung und das dazugehörige Diagramm.
Die folgenden Rechnungen und Bezeichnungen beziehen sich auf das 
Schema-Bild.
Ich hoffe jemand erbarmt sich meiner und hilft mir auf die Sprünge.

Die in LaTeX-Formel-Art geschriebenen Zeilen sind Abschriebe aus den 
Unterlagen, meine Fragen und Kommentare in normaler Art:

Gleichungen:
 (weil Gegenkopplung)

Soweit klar.
Die 1,2V- und 5,5V-Annahme wurde augenscheinlich quasi als zweiter 
Versuch genommen und später wurde mit diesen beiden Werten 
weitergerechnet.

Ich gehe davon aus dass die Annahmen einfach ins Blaue geraten sind. Die 
1V bzw. 1,2V am Messwiderstand stören mich jedoch. Wie kann das schon 
feststehen? oder soll es damit einfach festgesetzt werden, weil es 
evtl. Erfahrungssache ist? Die daraus folgenden Gleichungen sind 
plausibel:

Dann jedoch kommt etwas, das ich überhaupt nicht verstehe:

Warum müssen die Ströme gleich sein?
Was ich nicht verstehe ist, wie ich an dieser Stelle diese Anforderungen 
erkennen kann, und welchem Zweck sie dienen.

Die daraus gefolgerten Gleichungen kann ich nachvollziehen, aber eben 
nicht den Grund für die obigen Annahmen.

Werte wurden eingesetzt:
Wo wurde die 3 nun hergezaubert?
Hier wird einfach mit 1V maximalem Spannungsabfall über R_Mess 
weitergerechnet, trotz obiger Annahme von 1,2V. Und wo die 0,2V für den 
Messanfang herkommen, weiß ich auch nicht:
Warum plötzlich 5V statt, wie oben, 5,5 oder 6V angenommen werden 
erschließt sich mir nicht.

Bis hierhin (die meisten werden -verständlicherweise- wohl keine Lust 
gehabt haben das alles zu lesen) gab es meiner Wahrnehmung nach viele 
Unstimmigkeiten. Vor Allem verstehe ich nicht, warum es trotz sich 
_ständig ändernder Annahmen dennoch augenscheinlich funktioniert!?_ 
(siehe Simulation)
Und dabei sind nichtmal die Widerstände R2 und R4 dimensioniert...
Die bisherige Rechnung habe ich aus meinen Unterlagen. Bei uns wurde R1 
und R3 dimensioniert, bei einem anderen Semester R2 und R4 - warum? man 
weiß es nicht...)
Die folgende Dimensionierung also aus den Unterlagen eines anderen 
Semesters:
Soweit wieder klar.
In meinen Augen nicht plausibel, da sowohl U_1 als auch U_Soll_max als 
5V angenommen wurden.
warum?

Das Widerstandsverhältnis (R1/R3=3) aus Teil1 habe ich ins blaue 
hineingeraten auf 30k/10k gesetzt und die Widerständer R_2 und R_4 wie 
gerade beschrieben (siehe LTStpice-Schaltplan).
Was ich außerdem nicht verstehe ist , warum es nicht funktioniert, wenn 
ich R1/R3 auf beispielsweise 3k/1k dimensioniere, obwohl doch nur das 
Verhältnis beider von Bedeutung sein sollte.

Des Weiteren verstehe ich die Funktion des OPV und Transistors nicht, da 
die Ausgangsspannung oder der Strom in keiner einzigen Rechnung 
vorkommen. Die in der Simulation eingesetzten Widerstande an Basis und 
Kollektor habe ich dimensionslos einem weiteren Schema in meinen 
Unterlagen entnommen und ohen nachzudenken kleine Werte eingesetzt


Wer sich dieses ewiglange Pamphlet nun tatsächlich zu Gemüte geführt hat 
und auch noch in der Lage ist mir mein Nichtverständnis zu nehmen, dem 
sei von Herzen gedankt.

von Helge A. (besupreme)


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Hier taucht eine Festlegung nicht auf: Der Meßwiderstand wurde auf 50Ω 
festgelegt.

Der in den Meßwiderstand eingeprägte Strom bewirkt einen Spannungsabfall 
zwischen 0V bei 0mA bzw. 0,2V bei 4mA und 1,2V bei 20mA. Diese Größen 
sowie der erlaubte Eingangsspannungsbereich sind die Grundlage für die 
Berechnung der 4 Widerstände an den Eingängen des Operationsverstärkers.

Die Übertragungssteilheit ΔI(a):ΔU(e) legen deine Widerstände R1 und R3 
fest. Eine Verschiebung dieser Linie wird durch R2 und R4 in deiner 
Schaltung erreicht.

von Blubber (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Hier taucht eine Festlegung nicht auf: Der Meßwiderstand wurde auf 50Ω
> festgelegt.

Das stimmt. Es sollte auch eigentlich noch weitergehen. Allerdings 
wollte ich erst die anderen Ungereimtheiten geklärt haben. Vor allem 
welche Aufgabe der OPV mit dem Transistor erfüllt. Denn bisher und auch 
in der halben Seite Untelagen in der es um den Messwiderstand geht wird 
nirgends die Ausgangsspannung des OPV oder mit nur einem 
Wort/Formelzeichen der Transistor erwähnt.
Bisher wurde gerechnet als wären die Bauteile überhaupt nicht vorhanden 
und einfach die Knoten der beiden Spannungsteiler miteinander verbunden.
Der einfachste Schluss der sich mir Aufdrängt ist natürlich sie einfach 
weglassen zu können. Dass das aber nicht funktioniert, da sie sicherlich 
eine Aufgabe, die auch formelmäßig ausdrückbar sein muss, zu erfüllen 
haben.
Aber wie lässt es sich formelmäßig ausdrücken? Vor allem da die Größen 
des Basiswiderstandes und des Strombegrenzungswiderstandes fast egal zu 
sein scheint.
(R_B lässt sich von 10-1k und R_Begrenz von 10-250 varieren ohne 
merkliche Auswirkung auf das Ergebnis)

Helge A. schrieb:
> Die Übertragungssteilheit ΔI(a):ΔU(e) legen deine Widerstände R1 und R3
> fest. Eine Verschiebung dieser Linie wird durch R2 und R4 in deiner
> Schaltung erreicht
Das hätte ich gerne formelmäßig einzuordnen gewusst. Aber ich danke dir! 
Da du es erwähnst, fällt mir auf, dass ich das beim herumspielen mit den 
Widerständen beobachtet, aber wohl nicht beachtet habe.

von Helge A. (besupreme)


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Basiswiderstand, Strombegrenzungswiderstand und der kleine Kondensator 
helfen, die Schaltung zu stabilisieren und dürften Oszillationen gut 
vermeiden. Im statischen (ausgeregelten) Verhalten der Schaltung sind 
diese Bauteile aber kaum noch wirksam.

Durch die sehr hohe Verstärkung des OPV läßt sich die Baugruppe aus 
diesen Bauteilen, dem OPV und dem Transistor statisch mit guter Näherung 
als eine Funktionseinheit betrachten, deren Verhalten ausschließlich 
durch die Außenbeschaltung gegeben ist.

von Gegenkopplung (Gast)


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Bist du dir sicher, dass die Schaltung passt? Mir fehlt die 
Gegenkopplung in der Regelung; es ist aber schon spät. ;-)

von Blubber (Gast)


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Ich sehe da auch keine, aber die Simulation funktioniert. Das ist auch 
eine der Sachen die mich wurmt. Habe ohne Ja überhaupt keinen 
Zusammenhang zwischen Eingängen und Ausgang des OPV,  was mich wieder zu 
der Frage bringt welchen Zweck dieser überhaupt erfüllt. Lade mogen (bzw 
heute) die Simulation hoch.

von Blubber (Gast)


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Die Simulation. Komme immernoch nicht ganz weiter

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gegenkopplung schrieb:
> Mir fehlt die Gegenkopplung in der Regelung; es ist aber schon spät.
Na, die geht über R4.

Der Trick ist, dass die "Speisung" nicht das selbe Massepotential hat 
wie das "Signal"...

von Helge A. (besupreme)


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Der Minimalstrom durch den Lastwiderstand wird generiert über die beiden 
Widerstände am Spannungsregler (330 + 1k) sowie den relativ kleinen 
Betriebsstrom des Operationsverstärkers. Die schwimmende Versorgung in 
dieser Anordnung sorgt schon dafür, daß der Mindeststrom von 4mA immer 
fließt.

Damit muß die Stromregelung nur noch einen Bereich von 0-16mA steuern.

Kommst du jetzt weiter?

von Blubber (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Damit muß die Stromregelung nur noch einen Bereich von 0-16mA steuern

Das hab ich auch erst gestern gemerkt, in dem ich festgestellt habe, 
dass am Emitterwiderstand des Transistors gerade dieser Strom fließt.
Dann habe ich mich zunächst eine (etwas längere) Weile gewundert wo denn 
die 4mA Offset herkommen, bis ich dann an R2 gemessen habe.

edit2: Warum ich allerdings den Spannungsregler nicht mit 330/1k 
beschalten und (91k+10k~~) 100k belasten kann und er mir den gleichen 
Strom durch R2 liefert. (Und die Ausgangsspannung wird bei über 5k(?) 
Last auch instabil)

Die Fragen die sich mir noch stellen, sind, warum der Strom am 
Emitterwiderstand (in gewissen Grenzen) scheinbar unabhängig davon ist, 
wie groß Basis- und Emitterwiderstand sind. Meines bisherigen 
OPV-Verständnisses her, treibt der OPV-Ausgang kaum Strom, sondern das 
Signal kommt in Form einer Spannung. Ändere ich aber Basis- und/oder 
Emitterwiderstand müsste sich laut U_Ausgang = I * (R_Basis + 0,7V + 
R_Emitter) der Strom ändern. Damit sollte wiederum die Stromverstärkung 
des Transistors zunehmen.
[U_Ausgang bzgl. interner Masse]

edit: Könnte es sein, dass du gerade diese Frage mit deinem zweiten 
Posting versucht hast zu beantworten? Wenn ja habe ichs es nicht 
verstanden, wenn nein, auch nicht :-/

Helge A. schrieb:
> Die schwimmende Versorgung in dieser Anordnung sorgt schon dafür ...

Ist damit gemeint, dass die Masse nicht wieder zurückgeführt wird?

von Helge A. (besupreme)


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Natürlich kommt auch Strom aus dem OP-Ausgang raus. Mit den beiden 
Widerständen wird der Transistor "schlechter" gemacht, aber das ist im 
ausgeregelten Zustand von außen nicht mehr sichtbar: Der OP hat ja 
selber eine sehr hohe Verstärkung, und dazu kommt noch die Verstärkung 
des Transistors. Das ganze funktioniert so lange, wie der OP noch genug 
Spannungsreserve hat, um den Transistor anzusteuern.

R_B begrenzt den Strom in die Basis, R_Strombegrenzung begrenzt den 
Emitterstrom. Dadurch wird die Schaltung eigensicher. Wenn man aber die 
Widerstandswerte zu groß macht, reicht irgendwann der Spannungshub am 
Ausgang des OP nit mehr aus.

Außerdem funktioniert die Bandbreitenbegrenzung durch C4 nur dadurch, 
daß einer Stromänderung auch ein nennenswerter Spannungshub am Ausgang 
des OP zugeordnet werden kann.

von Gegenkopplung (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Gegenkopplung schrieb:
> Mir fehlt die Gegenkopplung in der Regelung; es ist aber schon spät.
>
> Na, die geht über R4.
>
> Der Trick ist, dass die "Speisung" nicht das selbe Massepotential hat
> wie das "Signal"...

Bild oben rechts??? Die beiden negativen Anschlüsse der Spannungsquellen 
sind gebrückt. Neee, da passt was mit dem Schaltplan nicht.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
ich versuche mal die Schaltung verständlich zu machen.

Dabei beziehe ich mich auf die vereinfachte Schaltung, oben rechts.
Allerdings hat die einen kleinen Fehler:
Die Versorgungsspannung U1 gehört mit Minuspotential gang unten an 
R_mess

1) In normaler Funktion versucht ein OPV immer die Differenzspannung an 
den Eingängen zu Null zu machen.
Darauf basiert die Stromregelung, die im Prinzip den Spannungabfall
über R_mess und U_soll an den Eingängen vergleicht.
(siehe angehängte Schaltung)
Durch Veränderung der Ausgangsspannung soll die obige Bedingung
(+In) = (-In) hergestellt werden.

2) Damit der OPV aber normal arbeiten kann,
müssen die Eingänge und auch die Ausgänge zwischen +Ub und -Ub liegen
Deshalb darf keine Eingangsspannung bei U_in = 0V nicht auf dem 
Potential -Ub liegen, sondern ein Stück höher.
Im konkreten Fall ist aber keine negative Betriebsspannung vorhanden.
Um dem OPV also einen vernünftigen Arbeitspunkt für (+In) zu geben,
wird der Spannungsteiler R2/R4 benutzt.
Sinniger weise sollte gelten R2+R4 >> R_mess

3) Außerdem soll der Strom bei Uin = 0 ja nicht 0mA sondern 4mA sein.
4mA an 50 Ohm -> 0,2V über R_mess
Das wird einmal dadurch erreicht, dass das Bezugspotential U_soll
nicht auf -Ub liegt, sondern oberhalb von R_mess
-> also bei 4mA mind. ca. 0,5V über -Ub.
Das ist recht wenig. Deshalb braucht es trotzdem sogenannte LowDrop-OPV.
Dann wird  R2/R4 so eingestellt, dass bei U_soll = 0V eben genau 4mA
fließen ( U_mess = 0,2V)

4) R1/R3 sind nun bloß noch dafür da, die Verstärkung von U_soll zum 
Strom zu bestimmen. Bei U_soll(max) sollen ja 20mA fließen.

5) Der Transistor kann im Prinzip als Bestandteil des OPV verstanden 
werden.
Dieser dient nur als Booster, um die Stromfähigkeit des OPV zu erhöhen.
Der Transistor nimmt auch die Verlustleitung der Stromquelle auf und 
kann sich erhitzen. Je nach max. Spannungshub der Stromquelle muss 
dieser also auch evtl. gekühlt werden.
Außerdem entkoppelt der Trans. die Verlustleitung vom OPV, so dass 
weniger Temperaturdrift am OPV zu Stande kommt. Deshalb sollte der 
Trans. vom OPV thermisch entkoppelt werden.
Gruß Öletronika

von Blubber (Gast)


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U. M. schrieb:
> Dann wird  R2/R4 so eingestellt, dass bei U_soll = 0V eben genau 4mA
> fließen ( U_mess = 0,2V)

Aber das erreiche ich doch durch die Beschaltung des Spannungsreglers.

Was ich bräuchte wäre der formelmäßige Zusammenhang für die 
Ausgangsspannung des OPV (bzw. des Emitterstroms) in Abhänigkeit zu den 
Eingängen des OPV. Komme leider zu keinem sinnvollen Schluss. Und ja, 
ich habe mir diverse Seiten zu Operationsverstärkern durchgelesen und 
mich mit dem Thema ein wenig auseinandergesetzt. Dennoch erkenne ich 
hier keine Gegenkopplung, aber auch eine Messung in der Simulation 
ergibt, dass U+ = U-, wodurch ich doch zwangläufig auf eine 
Gegenkopplung schließen muss, oder etwa nicht?

Eine Gegenkopplung würde ja über R_Begrenz + R_Mess + R4 laufen. Eine 
Mitkopplung über R_Begrenz + R6. Aber das sind doch nur 50 Ohm 
Unterschied. oder machen diese etwa den Unterschied zu Gegenkopplung 
statt Mitkopplung.

[Aber wie wäre es dann bei realen Bauteilen? 10k+-1% = 100Ohm Toleranz. 
Was bedeuten würde, dass es passieren könnte dass durch die Toleranz 
eine Mitkopplung entsteht... und das kann ja irgendwie nicht sein.]

von Gegenkopplung (Gast)


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Schon zwei Tippgeber haben auf eine falsche Schaltung hingewiesen. Ganz 
oben in der linken wird mit dem Spannungsregler ein zweites 
Bezugspotential gebildet, um konstant und unabhängig von der Verstärkung 
die 4mA zu subtrahieren. Die Gegenkopplung erfolgt mit R6, der nicht 
mit er negativen Versorgung vom OP verbunden ist, sondern ausschließlich 
am Spannungsteiler RStrom und RMess. Über die andere Schaltung wurde 
schon geschrieben.

Scan das Original aus dem Buch oder Aufgabenstellung und zeige es hier.

Oder Lothar M. legt Hand auf. Dann geht es auch so. ;-)

von Blubber (Gast)



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Gegenkopplung schrieb:
> Scan das Original aus dem Buch oder Aufgabenstellung und zeige es hier.

Kommt sofort.

Gegenkopplung schrieb:
> Die Gegenkopplung erfolgt mit R6, der nicht
> mit er negativen Versorgung vom OP verbunden ist, sondern ausschließlich
> am Spannungsteiler RStrom und RMess

Doch, ist er.
Meinst du vielleicht: 'der nicht mit der negativen Versorgung vom OP 
verbunden SEIN SOLLTE.'?

von Blubber (Gast)


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Entschuldigt bitte meine Sauklaue.

von Helge A. (besupreme)


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Für deine Formelaufstellung unterscheide die Fälle 4mA und 4-20mA.

Für den 4mA-Fall sind die Ströme maßgeblich ohne Regelung.

Der Fall 4-20mA wird durch das Regelverhalten bestimmt.  Kommst du 
weiter mit den in blau in die Schaltung geschriebenen Hinweisen?

von Blubber (Gast)


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Der Zusammenhang war mir klar. Aber ich weiß eben nicht wie ich I(out) 
bestimmen kann, weil ich nicht genau weiß wie sich der OPV bei gegebener 
Schaltung verhält.

von Gegenkopplung (Gast)


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So, jetzt sieht man, wie das funktioniert. Ist gibt keine Gegenkopplung 
über den invertierenden Eingang, sondern der "Sollwert" am nicht 
invertierenden Eingang wird über den Rmess beeinflusst. In einer realen 
Schaltung dürfte hierbei die Bauteilauswahl "OP" von besonderer 
Bedeutung sein. Zum Lernen ist das vielleicht interessant, aber in der 
Praxis würde ich einen gegen gekoppelten Verstärker nehmen.

Zum Verständnis für die Berechnung:
Der OP versucht die Spannungsdifferenz zwischen den Eingängen auf Null 
zu halten. Bei gegebenem Usignal kannst du über die Spannungsteiler 
Urmess und damit Imess bestimmen. Der Rest ist dann kein Problem mehr.

von Blubber (Gast)


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Das heißt eigentlich geht es gar nicht um die Ausgangsspannung am OPV, 
sondern nur um seine Eigenschaft die Eingangsdifferenz auszugleichen?
Warum aber dann der Transistor am Ausgang?

(Aber ich liege doch in Sachen OPV-Verständnis richtig damit, dass je 
höher die Differenz am Eingang, desto höher die Ausgangsspannung ist, 
oder?)

Mir fehlt der Zusammenhang zwischen Eingangsdifferenz und 
Ausgangsspannung. Müsste doch ein linearer Zusammenhang sein...
Aber wenn keine Gegenkopplung am inv. Eingang existiert, warum dann die 
Annahme, dass U+ = U-. Ich habe gelernt, dass dieser Zusammenhang nur 
bei Gegenkopplung gilt. (Warum, habe ich bisher nicht verstanden. Dazu 
müsste ich mir wohl den inneren Aufbau des OPV ansehen...und verstehen)

von Gegenkopplung (Gast)


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Es gibt einen linearen Zusammenhang zwischen Eingangsdifferenz und 
Ausgangsspannung:
http://service.projektlabor.tu-berlin.de/onlinekurs/schaltungshilfe/img/opvfunc.png
Die Schaltung funktioniert solange man sich nicht in der Sättigung 
befindet.

Der Transistor dient der Stromverstärkung.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
liest du auch die Antworten, die dir gegeben werden?

> K. S. schrieb:
> Das heißt eigentlich geht es gar nicht um die Ausgangsspannung am OPV,
> sondern nur um seine Eigenschaft die Eingangsdifferenz auszugleichen?
Das habe ich oben recht ausführlich beschrieben -> unter Pkt.1.

> Warum aber dann der Transistor am Ausgang?
Das habe ich oben beschrieben -> unter Pkt.5.

> (Aber ich liege doch in Sachen OPV-Verständnis richtig damit, dass je
> höher die Differenz am Eingang, desto höher die Ausgangsspannung ist,
> oder?)
Ein idealer OPV hate eine unendliche Leerlaufverstärkung.
Praktisch ist die Leerlaufverstärkung typisch zw. 100dB....120 dB
Das bedeutet, dass 1uV Differenzspannung am Eingang
1V bis über 100V Hub am Ausgang verursachen kann.

> Mir fehlt der Zusammenhang zwischen Eingangsdifferenz und
> Ausgangsspannung.
Nimm zu einfachen Verständnis zur Kenntnis, das jede winzige Differenz 
am Eingang die Spannung am Ausgang gleich bis zum Anschlag treibt.

> Müsste doch ein linearer Zusammenhang sein...
Ja, aber praktisch erst mit Rückkopplung.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0209092.htm

> Aber wenn keine Gegenkopplung am inv. Eingang existiert,
??? Ist den der Eingang in der Schaltung nicht beschaltet???
Ich sehe, dass dies an R_mess geht.
Der OPV vergleicht die Spannung über R_mess mit U_soll
Das habe ich oben beschrieben -> unter Pkt.1.


>warum dann die Annahme, dass U+ = U-.
??? Wo steht so was?

> Ich habe gelernt, dass dieser Zusammenhang nur
> bei Gegenkopplung gilt. (Warum, habe ich bisher nicht verstanden.
??? unverständlich

> Dazu müsste ich mir wohl den inneren Aufbau
> des OPV ansehen...und verstehen)
Und dann? Das wird dir nichts bringen.
Man kann die Eigenschaften gut verstehen,
wenn man den OPV als Blackbox betrachtet.
Gruß Öletronika

von Gegenkopplung (Gast)


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Einmal anders, es handelt sich nicht um die klassische Beschaltung als 
invertierender oder nicht invertierender Verstärker. Der invertierende 
Eingang wird konstat gehalten und die Eingangsdifferenz über den nicht 
invertierenden Eingang verändert. Der OP sieht nur die Differenz, egal 
welchen Eingang man verändert.

von Blubber (Gast)


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Gegenkopplung schrieb:
> Es gibt einen linearen Zusammenhang zwischen Eingangsdifferenz und
> Ausgangsspannung:
> 
http://service.projektlabor.tu-berlin.de/onlinekurs/schaltungshilfe/img/opvfunc.png
> Die Schaltung funktioniert solange man sich nicht in der Sättigung
> befindet.
Diesen Faktor V_D, den benötige ich. Und ich habe das Gefühl ihr wollt 
mich alle zur Antwort hinlocken, bin aber zu blind oder blöd sie zu 
sehen.
Wie der Verstärkungsfaktor bei bspw. einem Inv. Verstärker zu berechnen 
ist, weiß ich. Aber ohne Gegenkopplung (die nur U.M. zu sehen scheint) 
nicht.

U. M. schrieb:
> liest du auch die Antworten, die dir gegeben werden?
Ja, natürlich. Heißt aber nicht, dass ich alle verstehe.

U. M. schrieb:
> Ja, aber praktisch erst mit Rückkopplung.
Und die ist durch U_BE + U_R-Strombegrenz + U_R6 gegeben?

U. M. schrieb:
>>warum dann die Annahme, dass U+ = U-.
> ??? Wo steht so was?
Mit U+ und U- sind natürlich die beiden Eingänge des OPV gemeint.
Mitschrift Seite 5, erste Zeile 
(Beitrag "Re: 4-20mA Stromtransmitter").
Stammt vom Prof. (diese Aussage lässt sich auch in Mitschriften zu 
anderen Volesungen von ihm wiederfinden)

U. M. schrieb:
> ??? unverständlich
Mir auch.

Gegenkopplung schrieb:
> Der OP sieht nur die Differenz, egal
> welchen Eingang man verändert.
Heißt das, dass er immer versucht den Ausgang so weit auszusteuern, 
dass am Eingang keine Differenz mehr vorliegt? Wenn ja, wie lässt sich 
formelmäßig der Verstärkungsfaktor bestimmen?

Ich habe das Gefühl immer die gleichen Fragen zu stellen und immer die 
gleichen Antworten zu bekommen. Entweder stelle ich meine Fragen zu 
schlecht oder ich verstehe eure Antworten nicht (obwohl ich das Gefühl 
habe sie zu verstehen, aber vielleicht erschließt sich mir die 
wesetliche Essenz nicht).

Was ich meine ist, dass sich die äußere Beschaltung doch irgendwie in 
eine Formel, welche die Gesetzmäßigkeiten abbildet, fassen lassen muss 
um die entsprechenden 0-16mA am Emitterwiderstand hervorzurufen.
Diese Formel kann ich aber nicht bestimmen ohne die Gegenkopplung (die 
ja augenscheinlich vorliegen muss) zu kennen.
Warum ich keine Gegenkopplung sehe: Der Widerstand vom Ausgang zum 
-Eingang ist genauso(bzw. ähnlich - nur 50 Ohm Unterschied) groß, wie 
der Widerstand zum +Eingang.Ich habe gelernt, den niederohmigsten Weg 
vom Ausgang zu den Eingängen zu suchen. Komme ich beim -Eingang raus -> 
Gegenkopplung, komme ich beim +Eingang raus -> Mitkopplung.
Hätte ich damit nicht sowohl eine Gegen- als auch Mitkopplung vorliegen? 
Augenscheinlich nicht, aber warum?

von Helge A. (besupreme)


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Die genaue Rückwirkung ist U(R_OUT)=-I(OUT) x R_mess. Diese wirkt als 
Mitkopplung in den Verstärkerkreis hinein. Und das (-) in der Formel 
bewirkt, daß aus der Mitkopplung eine Gegenkopplung wird.

Übrigens kommt auch aus dieser Gegenkoppungsmethode die etwas erhöhte 
Schwingneigung und die Notwendigkeit des Gegenkoppelkondensators. Hinter 
diesen Zusammenhang zu kommen brauchts allerdings ein besseres 
Verständnis der internen Kopplungen im Baustein selber.

Es ist hier nun mal notwendig, alle einfacheren Zusammenhänge einzeln 
als Formel aufzunehmen und dann durch geschickte Umstellung und 
Kombination den gewünschten Zusammenhang rauszuarbeiten.

von Blubber (Gast)


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Helge A. schrieb:
> U(R_OUT)

Du meintest U(R_Mess), odeR?
Das Minus hatte ich in deinem vorigen Posting übersehen, danke.

von Blubber (Gast)


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Ich stelle mich anscheinend total blöd an, aber ich kenne aus dem 
Studium nur die Grundschaltungen des OPV, und kann z.B. beim 
invertierenden oder nichtinvertierenden Verstärker durch Maschen- und 
Knotenregeln die Ausgangsspannung bestimmen. Leider schweigt sich 
jegliche Literatur darüber aus, wie diese zu berechnen ist, wenn es mal 
keine Gegenkopplung geben sollte die direkt, z.B. per Widerstand 
zwischen Ausgang und negativem Eingang, ersichtlich ist.
Ich kann mir mit gelerntem nicht herleiten, wie ich bei dieser Schaltung 
auf die Ausgangsspannung des OPV, und damit auch nicht wie ich auf den 
Ausgangsstrom, kommen soll. Und ich verstehe auch nicht was damit 
gemeint sein soll den OPV und den Transistor "als ein ganzes" zu 
betrachten, denn ohne zu wissen was der OPV am Ausgang macht, weiß ich 
nicht was der Transistor am Eingang hat, und kann dementsprechend auch 
keine Aussage über dessen Kollektorstrom sagen.
Aber auch wenn ich Rückwärts rechnen will: Also von 0-16mA I_C (bzw. 
I_E) durch die Kennlinie auf I_B zu schließen brauche ich ab dann eine 
Information darüber wie der OPV aus den Spannungsteilern die 
entsprechende Ausgangsspannung, welche den dem Transistor zugeleiteten 
Strom zu Folge hat, macht.

Bin mittlerweile über den Abgabetermin der Ausarbeitung hinaus und kann 
nur hoffen dass mein Prof. Milde walten lässt. (alle Hilfeanfragen 
meinerseits an ihn, wimmelte er ab "er müsse jetzt gehen")
Versteht mich nicht falsch, ich bin euch sehr dankbar dafür, dass ihr 
Geduld und Zeit aufbringt mir Denkanstöße und Schubser zu geben, die 
mich auf die richtige Fährte bringen sollen, aber ich stehe vollkommen 
auf dem Schlauch.

Und so muss ich ein weiteres Mal darum bitten (und ja, ich schäme 
mich):
Wie kann ich in gegebener Schaltung den Ausgangsstrom in Abhängigkeit 
vom Spannungssignal bestimmen?

€: Rechtschreibung

von Gegenkopplung (Gast)


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Betrachte die Stromrichtungen im Rmess wenn
a) nur Usignal
b) nur Uspeisung
Berücksichtigt werden. Was fällt auf?

von Blubber (Gast)


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Gegenkopplung schrieb:
> Was fällt auf?

Bei nur U_Signal: Von R_Mess nach GND.
Bei nur U_Speisung: Von GND nach R_Mess.

Die Stromrichtung dreht sich also, wenn ich keine Versorgungsspannung 
habe? Hilft mir nicht weiter.

von Helge A. (besupreme)


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Die Spannung über den Messwiderstand ist im Betrieb immer negativ 
bezogen auf den jetzt "GND" bezeichneten Strompfad. Die Regelung durch 
den OP setzt aber erst ein, wenn der Soll-Strom oberhalb der 
Ruhestromaufnahme von ca. 4mA ist.

Das Symbol "Masse" ist nur eine Krücke für die Simulationssoftware. Das 
niedrigste Potential ist hier z.B. immer an (-) der Versorgungsspannung.

Die Ableitung einer Formel aus einer bestehenden Schaltung ist eine 
Sache der Übung. Nicht alles setzt sich zusammen aus 
"Standard-Lehrbuch-Schaltungen" ;)

von Gegenkopplung (Gast)


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K. S. schrieb:
> Bei nur U_Signal: Von R_Mess nach GND.
> Bei nur U_Speisung: Von GND nach R_Mess.

Was bedeutet das für die Stromsumme im Widerstand? Wie ändert sich der 
Strom im Widerstand wenn nur
a) Usignal
b) Uspeisung
Geändert wird?

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