Hallo liebes Forum, immer öfter lese ich in Beiträgen und Artikeln, dass sich Leute mit dem Modell von Franchising selbständig machen. Zu Beginn war ich da eher skeptisch, aber mittlerweile finde ich es eigentlich sehr vielversprechend für junge Absolventen, die sich selbständig machen wollen, aber nicht das "komplette" Geschäftsrisiko eingehen möchten. Schließlich ist da ja doch ein Unterschied zu einer ganz neuen Existenzgründung. Nun würde mich mal eure Meinung dazu interessieren. Was denkt ihr darüber?
Martin Höfler schrieb: > ... die sich selbständig machen > wollen, aber nicht das "komplette" Geschäftsrisiko eingehen möchten. Das sagt doch schon alles aus. Will man sich jetzt selbständig machen, das volle Risiko eingehen, mal 'auf die Fresse' fallen, daraus lernen und gestärkt hervorgehen und auch - falls es gut geht - den vollen Gewinn einstreichen? Oder Will man ohne nennenswerten Spielraum eine Geschäftsidee 'verwirklichen', die man quasi aufgezwängt bekommt? Und wenn dann der Franchisegeber merkt, dass da einer viel Gewinn macht wird er die Gebühren erhöhen oder 300m weiter eröffnet eine 2. Filiale (siehe Bericht unten). http://www.stern.de/tv/sterntv/fastfood-kette-subway-mit-franchise-in-die-pleite-646018.html http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/strategie/existenzgruendung-die-schattenseiten-des-franchising/2718996.html http://www.brandeins.de/archiv/2007/mehr-selbststaendigkeit/unternehmer-ohne-freiheit.html
An welche Franchising-Unternehmen denkst du? Du fragst ob das vielversprechend für Absolventen sein kann. Mir fällt dazu kein Franchising-Unternehmen ein, wo ein Studium notwendig wäre. Aber vielleicht ist es auch mein Fehler bei Franchising nur an Fastfood und Computerverkäufer zu denken.
Das Geschäftsrisiko bleibt immer bei dem, der das Geschäft hat. Der Franchisegeber wird nichts umsonst geben. Auch wenn Franchise Vorteile geben kann, würde ich es nicht in Betracht ziehen. Bedenke: oftmals wurden Franchisemodelle dazu genutzt um Geschäftspartner auszunehmen und über den Tisch zu ziehen. Für den normalen Ingenieur/Informatiker würde ich das nicht empfehlen. Für Juristen und BWLer, die sich mit sowas schon beschäftigt haben, kann das meiner Meinung nach interessant sein. Das wichtigste: Das volle! Risiko hast immer Du als Geschäftsmann. Egal ob Franchise oder nicht. Du solltest aber jedes Risiko minimieren. Und zwar rigoros. Sonst wird dich genau dieses Risiko irgendwann mal treffen. Merke: Das mit dem Risikoargument zählt nicht!! Ich denke nicht, daß der Unterschied zu einer wie du sagst "Ganz neuen Geschäftsgründung" so groß ist. Ich denke eher, daß aus längerfristiger Voraussicht des Gründers Franchise eher ähnlich zu Venturecapital zu sehen ist. Du hast dann nicht die gesamte unternehmerische Freiheit. Schwierige Fälle, von denen ich gehört habe: Mit der "U-Bahn" gibts in Karlsruhe nicht nur kommunal/verkehrstechnisch Streit, sondern auch mit englisch klingenden Restaurant/Bachwarenketten. Gerade wegen Franchisethemen. Der Bürgerkönig hat auch oft Schwierigkeiten mit Franchisenehmern, oder andersrum. Das kann man von außen so nicht beurteilen. Literatur/Videos, die ich gut finde: Faltin: Kopf schlägt Kapital. In seinen Reden auf Youtube betont Faltin oft die notwendigkeit zur Risikominimierung und die Freiheit die eine Gründung ohne Partner(hier: VC) hat. Osterwalder, Pigneur: Businessmodel Generation Damit kann man verstehen wie Geld verdient wird. Damit kannst Du Dir auch überlegen ob Franchise für Dich sinnvoll sein kann. Für Techniker und ähnliche Nerds finde ich Videos von Guy Kawasaki und Gunter Dueck interessant. ==> Volles Geschäftsrisiko hast Du so oder so, mit Franchise kannst Du Schwierigkeiten kriegen, die Du anders niemals hättest.
Martin Höfler schrieb: > die sich selbständig machen > wollen, aber nicht das "komplette" Geschäftsrisiko eingehen möchten. Du hast das wohl was missverstanden: Das Geschäftsrisiko hast zu voll am Hals, sogar noch etwas verschärft. Du musst dir nur keinen Kopf um die Geschäftsidee und deren Umsetzung machen und kannst auf einen gewissen Bekanntheitsgrad hoffen, was dir den Einstieg etwas erleichtert, das ist aber auch schon alles. Ansonsten zahlst du deine Gebühren, musst alle Vorgaben einhalten und hast genau das gleiche Risiko am Hals, wie jeder andere Geschäftsführer auch. Zudem trägst du das Risiko der Franchisekette mit, wenn deren Ruf den Bach runter geht, hängst du mit dran und kannst fast nichts dagegen machen.
So pauschal gefragt wirst du keine passenden Antworten bekommen. Als Gegenpol zu den bisherigen Antworten: einer meiner Nachbarn ist McDonalds-Franchise-Nehmer. Dem rennen sie, nur wegen dem Namen, noch um zwei Uhr Früh die Bude ein. Der weiß gar nicht mehr wohin mit dem ganzen Geld.
Jan Hansen schrieb: > Der weiß gar nicht mehr wohin mit dem ganzen > Geld. Das Problem kenn ich nur zu gut, das haben aber nicht nur Selbständige, sondern auch viele IGM-Disneyland-Ingenieure.
Ein Bekannter von mir macht das mit einer Firma die Keller trocken legt... Der geht darin auf und macht gut Kohle...
Daniel schrob: >Ein Bekannter von mir macht das mit einer Firma die Keller trocken >legt... >Der geht darin auf und macht gut Kohle... Na, das passt ja gut, daß der im Keller Kohle macht. Da brauchen sich die Leute keine mehr liefern lassen. ;-) MfG Paul
Vielen Dank für eure interessanten Antworten und Ansichten! Vielleicht habe ich das mit dem "geringen Risiko" etwas unglücklich formuliert...natürlich hat man bei Franchising genau so ein Geschäftsrisiko dabei wie bei einer komplett neu aufgezogenen Sache. Man investiert schließlich Geld und wenn man nicht richtig dahinter ist, dann kann sowas auch ganz schnell scheitern - egal ob Franchising oder nicht. Finanzielle Rücklagen bzw. ein Startkapital sollte man also auf alle Fälle mitbringen. Ich denke nur, dass die Einstiegsgebühr gegenüber den ganzen Investitionen bei einer komplett neuen Selbständigkeit schon etwas "geringer" ist. Und wie ihr richtig gesagt habt, man bekommt hier dann auch gleich Unterstützung in puncto Marketing, Vertrieb etc. Deswegen finde ich es persönlich aber nicht "schlechter", das ist eben Geschmackssache. Ein entfernter Bekannter von mir hat zum Beispiel vor einiger Zeit eine Subway Filiale eröffnet und soweit ich weiß, läuft die ziemlich gut, da er sich sehr geschickt dabei anstellt und auch einen guten Standort hat. Viele Leute denken ja oft, dass sie sich dann quasi ins gemachte Nest setzen und nichts mehr machen müssen und das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum man dann scheitert. @JanHansen: würde das Geld auch nehmen :-)
Martin schrieb: >Finanzielle Rücklagen bzw. ein Startkapital sollte man also auf >alle Fälle mitbringen. Sag bloß!? Hallo!! Was glaubst Du, wer die Franchisinggebühren und die Erstausstattung bezahlt? Genau: DU! >Ein entfernter Bekannter von mir hat zum Beispiel vor >einiger Zeit eine Subway Filiale eröffnet und soweit ich weiß, läuft die >ziemlich gut, da er sich sehr geschickt dabei anstellt und auch einen >guten Standort hat. Die läuft nur wegen des Standortes. Geschickt anstellen? So lange es Leute gibt, die für ein belegtes Brötchen 3 Euro bzw. 6 D-Mark bezahlen, so lange läuft das -und weil es neu in der Stadt ist.
Franchising, Du steigst mit einem bekannten Namen ins Geschäftsleben ein und kannst an diesem guten Namen verdienen. Deine Möglichkeiten als Unternehmer zu handeln, Preisgestaltung, Einrichtung, Warenangebot, Öffnungszeiten, ... sind sehr stark eingeschränkt. McDonalds, bekannt für schnell gelieferte Burger, die schnell für kurze Zeit den Hunger stillen und für das Pappbrötchen mit der kleinen Fleisch(?)einlage und dem Gemüse eigentlich zu teuer ist. OK, ich kriege den Burger auch nachts um 3 Uhr, da wird es mit dem Pizzataxi oft schwierig.
Hat von euch überhaupt schon mal jemand so einen Versuch begutachtet oder daran teilgenommen? Es soll dafür auch Prüfzertifikate > Referenzen geben, ob das gebende Francise-Modell oder -Unternehmen überhaupt die Rahmenbedingungen einhält, oder nur ebend abzockt. Im Dienstleistungs-Sektor für Vor-Service gibt es da ein ganz gutes Bsp. ... für absoluten Underground und Negativ-Bsp. on Mass! Vorgabe von Abhängigkeiten des FC-Gebers > fixe Einmal-Gebühr = "Einkaufspreis" + monatl. Gebühr + Gebietspauschale + zu akzeptierenden Festpreis für eine z.B. komplett auszuführende Leistung > unabhängig von den gesamten Kd.Standort-Bedingungen u.v.a.m.! Innovation wird dabei nicht vom FC-Geber gebracht, weil es nur ein Name und eine Anbieter-Fa. ist, die Leistung aber jeder selber durch sein eigenes Know-How bringen muß. Wozu auch der geschickte Umgang mit dem Kd. gehört. Also praktisch Nachunternehmertum in Abhängigkeit vom Haupt-AG > Francisegeber. Bei kritischer Betrachtung des Modells > Werbeveranstaltung mit anschl. Vertragsabschlüssen (oder ebend nicht) / Teilnahme mußt man sehr oft feststellen, dass die Masse der super schlauen Schäfchen, die sich dort einfach einkauften, hinterher meist nur Probleme am "Markt" produzierten. Was den FC-Geber aber relativ gelassen ließ, weil der ja sein Geld vom Kd. so oder so bekam > Knebelverträge über große Dienstleistungsanbieter u. der eigentl. End-Kd. gar keinen richtigen Plan > Durchblick dazu hatte. Solche FC-Unternehmen leben vom Bedarf und den unklaren Verhältnisse im Durchschnitt und bringen selber eigentl. nur Verwaltungs- und Verteilungsleistungen, aber keine wirkl. innovative Endleistung. Das Produkt an sich gibt es gar nicht, weil es nur eine de-weite Disposoition dessen ist, was sich manche Verkäufer > Anbieter für ihr Produkt einkaufen, und dann weitervermitteln. Am Ende der Kette steht dann ein so genannter Techniker, der durch mehrere Abhängig- und Zuständigkeiten vor Ort beim End-Kd. daraus dann ein funktionierendes Etwas machen muß! Sind in dem Prozess noch technisch-/funktionale Abhängigkeiten durch mehrere "Netz"- und Zugangsebenen präsent, wird es noch komplizierter. Also sollte man als fachkundiger Insider davon die Finger lassen, oder den armen FC-Nehmern dann hinterher mit ordentl. Rechnung die Pfuscherei geradebiegen. Bestes Negativ-Bsp.: FFM > Max Reger/Humperdink Str., gut situierte EFH-Siedlung, also keine Sozialbauten > DSL-Install.Paket am ISDN-MG-Anschl. > der beauftragte AD-MA(in) der Francise-Fa. steckt den Splitter an eine Tel.Dose im Arbeits-Zi., und wartet und wartet und wartet dass sich das DSL-Dignal am Modem mit i.O. meldet. Was natürl. nicht passiert, sagt dem/der Kdn. sie solle sich doch bitte darum kümmern, dass dies dann anliegt, und geht nach einer 1/2 Std. dieser Vorführung. Mit in Aussicht gestelltem neuen Termin, den der Kd. dann mitteilen soll, wenn die nun angebl. nicht existenten Vorausssetzungen dann gegeben wären. Was passiert daraufhin, Kdn. beschwert sich bei der fremden Tel.Gesellschaft > Störungsmeldung an Vorleistungsdienstleister > die schickt AD-Techniker dort hin, und der weiß eigentl. schon vor Eintreffen was los sein könnte. Und genau so war es > Dummdödel(in) von so genannten IT-Techniker(in) steckt den Splitter an eine int. Nst. des Hausnetzes nach der TK-Anlage. Kann ja nicht gehen. Aufwand das ordentl. zu verdrahten und durchzuschalten ca. 20 min. Und siehe da - es funktioniert, mehr war nicht gewünscht u. auch nicht möglich. Weil der Depp von der FC-Fa. sollte dafür ja noch mal kommen und dann den Rest machen! Was mich interessiert hätte waren die Kosten an den Fremd-Kdn. für diesen Einsatz, denn die kommen zu dem danach noch mal nötigen Install.Paket oben drauf, aber extra und direkt an den Anschlußinhaber. Schönes Bsp. wie man durch Geiz- und Spar-Wahnsinn sich selber ins Abseits jongliert. Da man die Tel.Nr. von der FC-Fa. und dem dortigen Chef hatte > Werbeveranstaltung, war dann anschließend ein kurzes Telefonat nötig. Es hat sich dabei nur einer blamiert, wollte das aber nicht so zugeben. Natürl. sind nur die AD-Subbis > FC-Nehmer für ihr Tun voll verantwortlich - ja ja wer das glaubt kommt in den Himmel. So viel zum Francising und dem was da Hinten raus kommen kann. Das besagte sehr große und de-weit agierende "Unternehmen" sucht auch indirekt laufend nach fähigem, und doch etwas trotteligem Frischfleisch, damit sich das System daran > Fremdleistungen gesundstoßen kann. Das Seltsame daran, das Modell scheint einzigartig zu sein, weil sehr viele Anbieter von "Produkten" auf diese Francise Firma zurückgreifen.... müssen! Fängt mit C an und hört S auf. Wie man gerade erkennen muss > Suchmaschine < bedient sich der größte FN-Monopolist auch dieser Firma! Was mag wohl dabei für die Beteiligten heraus kommen? Das angebotene Produkt spricht schon Bände > Entertain über SAT - somit alles klar, die eigenen Leute können das ja nicht > also auslagern.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.