Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Varistor in Schaltnetzteil zerstört


von DetlefNord (Gast)



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Hallo Zusammen,

bei meinem Kompressorkühlschrank, der mit 12V und Netzspannung betrieben 
werden kann ist im Netzbetrieb mit einem lauten Knall das Netzteil 
abgeraucht.
Bei der Fehlersuche und Information hier im Forum habe ich zunächst 
einen defekten Varistor SVR  7D/431 K  RJ SEC identifizieren können und 
durch S10K275 430 V Epcos ersetzt (mit 10 mm etwas größer).
Das Netzteil mit Kühlschrank hat auch für kurze Zeit funktioniert, dann 
war wieder Stille und beim Öffnen war wieder der Varistor explodiert.
Hier handelt es sich doch wohl um ein Schaltnetzteil, von dem ich leider 
keine Ahnung habe (meine Elektronikkenntnisse haben nicht mit der Zeit 
mithalten können)
Wird hier der Varistor Netzspannung abfiltern oder ist er innerhalb der 
diversen Transformationsstufen aktiv?
Ich blick da nicht durch...
Kann mir Jemand anhand der Fotos vielleicht weitere Fehlermöglichkeiten 
und Tips zur Fehlersuche geben?
Zur Orientierung:
Das Relais und die dicken Kabel sind für den 230 V "Vorzugsmodus" 
gedacht.
Die Kfz Bordspannung (rot/schwarz)wird hier durchgeschleift bzw. die 12 
V vom Netzteil weiter geleitet (weiß).
Der Kühlschrank zieht mit dem 12 V Kompressor 7A Einschaltstrom, 4 A 
Dauerstrom und wohl gelegentlich auch noch höhere Lastspitzen.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Detlef

: Verschoben durch Admin
von eProfi (Gast)


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Kann es sein, dass durch Nullpunktverschiebung (Suchwort 
Bauerndrehstrom, schlechte Verbindung des N-Leiters) die Spannung erhöht 
ist? Was sagt das Voltmeter am 230V-Eingang?

von Sascha W. (sascha-w)


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Hallo,

der Varistor ist zum Ableiten von Überspannungen gedacht. Wenn er kaputt 
geht, dann war die Eingansspannung zu hoch. Durch Alterung kann wohl die 
Schwellspannung sinken, was irgendwann zum Ausfall führt. Wieso der neue 
aalerdings auch wieder hinüber ist?

Für die eigentliche Funktion des Netzteils ist er nicht notwendig. Somit 
sollte das Netzteil auch mit defektem (wenn er nicht gerade einen 
Kurzschluss hat) oder ohne funktionieren.


Sascha

von MaWin (Gast)


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Also der Varistor sitzt nach dem Netzfilter und der Sicherung und vor 
dem Brückengleichrichter zum Elko, der ist schon zum Unterdrücken von 
Spannungsspitzen aus dem Stromnetz da.

Und diese Spannungsspitzen produziert ein Kompressormotor. Allerdings 
hat dein Kühlschrank wohl keinen für 230V da drin.

Dein 275V Typ sollte ausreichend gewesen sein und entsprach dem alten 
431 Type (bei dem wurde die Spitzenspannung genannt).

von DetlefNord (Gast)


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Schon mal vielen Dank für die Hilfe.
Das Netzteil hatte ohne den defekten Varistor keine Funktion mehr.
Ich habe es etwas frustiert ausgebaut, nachdem der neue Varistor gleich 
wieder kaputt war ohne viel zu messen...
Morgen werde ich noch einmal die Eingangsspannung messen, auch wenn ich 
das mit dem Bauerndrehstrom nicht ganz verstanden habe.
Gibt es das nicht nur bei Drehstrom ohne Schutzleiter?
Das würde dann ja eine fehlerhafte Installation vorraussetzen oder 
nicht?

Der Kompressor ist ein 12/24 V von Danfoss Typ BD 35F.

Vielleicht ist das jetzt unfachmännisch, aber kann bei dem Netzteil eine 
"Rückwärtsspannung" durch Induktion beim Abschalten der doch relativ 
hohen Ströme auftreten? Ich komme darauf, da bei einem Relais so etwas 
ja auch auftritt.

Ist die Netzspannung in unserem Netz ansonsten so instabil, dass so ein 
Varistor gleich wieder überlastet ist?

Anbei noch ein Foto mit ein paar Beschriftungen.
Mag mir mal Jemand sagen, welche Teile da so in der Nähe rumstehen?

1 Spule? wofür
2, 12, 13 Kondensatoren?
3 Spule wofür?
4,5,6,7 Kondensatoren (das kenne ich :-))
8 der Varistor
9 SDK 054 (was ist das)
10 Spule? wofür
11 ?
14 der Gleichrichter?

Dann gibt es noch viel mehr...
Können die Ics und Leistungstransistoren/Regler? an den Kühlkörpern 
einen mitbekommen haben?
Das ganze Ding werde ich vermutlich sowieso nicht verstehen, aber ich 
freue mich, wenn ich ein wenig schlauer werde :-)

von Technikfreak (Gast)


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Hallo Detlef

also, so wie die Fotos zeigen, hab ich eine abweichend mögliche Ursache 
erkannt: Wenn der Varisator wiederholt explodiert ist, hat vermutlich 
der Übertrager-Trafo selbst entweder Windungsschluß wegen dem ersten 
verursachten Schaden - oder genau deswegen "knallen" dann die ca 380 V - 
Zerhackerspannung des Übertragers auf die Netzschleife zurück!

Nun, das als Usache leuchtet ein, wenn man bedenkt, dass der  Übertrager 
die gleichgerichteten 230 V --> folglich etwa 380 V bei Windungsschluss 
ja "irgendwohin "anleiten" muss, und das passiert nun mal bei dieser 
Bauart Netzteilen laufend und überall. Also platzen zB in der 
Netz-Nulleiter-Schleife auch die Varisatoren.  Der eingesetzte 
Mosfet-Transistor, der das Schaltnetzteil takten soll, hat unter 
Umständen auch was abbekommen.

Ein Austauschen dieser Bauteile alleine hilft Dir nicht weiter, Du 
solltest beim Hersteller versuchen, den ORIGINAL-Übertrager-Trafo 
zunächst zu bekommen und austauschen. Natürlich auch alle in der 
"Umgebung" liegenden Bauteile wie die ICs und die Widerstände / 
Kondensatoren auf Kurzschluss prüfen, gegebenfalles sowie austauschen, 
vor der erneuten Inbetriebnahme.

Nun bleibt Dir ja nur, alles einzeln sauber auszulöten, Bauuteile 
beschaffen, einlöten, für nen Betriebstest dann - oder was ich tun würde 
- Original-Netzteil bestellen und tauschen!

Ob sich das wirklich lohnt???

Gruß Technikfreak

von Gerd E. (robberknight)


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Technikfreak schrieb:
> deswegen "knallen" dann die ca 380 V -
> Zerhackerspannung des Übertragers auf die Netzschleife zurück!

wie soll denn das genau gehen?

Zwischen dem geladenen Zwischenkreiskondensator und dem Varistor sitzen 
ja noch die Gleichrichterdioden. Wie soll da was in den Varistor 
"zurückknallen"?

Wenn die Spule einen Windungsschluss hätte, würde es wohl eher den 
Transistor zerhauen.

von Andreas L. (andi84)


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Mahlzeit,

bei Windungsschluss würde ich ja eher einen Zerschossenen Mosfet 
erwarten, da der Trafo des Sperrwandlers (der hier scheinbar vorliegt) 
dann eine geringere Primärinduktivität hat und somit füher in Sättigung 
geht,
gleichzeitig dürfte es dann irgendwann die Gleichrichterdioden Sekundär 
rösten, da die nun höhere Spitzenspannungen abbekommen.
Wo bei einem Windungsschluss nun plötzlich 380V herkommen sollen, und 
dann noch vor dem Gleichrichter erschließt sich mir da weniger.
Eventuell kann man mal die Gleichrichterbrücke durchmessen, wobei wenn 
die nen Schlag weghat werden noch ganze andere Bauteile zum Raucher, 
wenns nicht vorher die Sicherung wegfläzt.
An was für einer Steckdose hängt die Kühlbox? Ist das nach dem ersten 
Ausfall die gleiche geblieben?
Wenn z.B. in einem Unterverteiler der Nulleiter ab oder lose ist, kann 
sich dessen Potenzial in Richtung der stärker belastet Phasen 
verschieben, was dann höhere Spannung auf den weniger belasteten Phasen 
mit sich bringt.
Das kommt in der Veranstaltungsbranche hin und wieder mal vor, wenn da 
eine Drehstromverlängerung schrottreif geworden ist. Deswegen haben da 
inzwischen fast alle größeren Verteiler Spannungsmesser für alle drei 
Außenleiter.
Wenn man sowas nicht merkt, kommt das zu lustigen Effekten:
Lampen die plötzlich heller werden als je zuvor und eben auch 
abgebrannten Netzteilen all over the place.

Grüße

von Technikfreak (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Technikfreak schrieb:
>> deswegen "knallen" dann die ca 380 V -
>> Zerhackerspannung des Übertragers auf die Netzschleife zurück!
>
> wie soll denn das genau gehen?
>
> Zwischen dem geladenen Zwischenkreiskondensator und dem Varistor sitzen
> ja noch die Gleichrichterdioden. Wie soll da was in den Varistor
> "zurückknallen"?
>
> Wenn die Spule einen Windungsschluss hätte, würde es wohl eher den
> Transistor zerhauen.

Naja nicht ganz: Sicher KANN DAS auch passieren,  aber ich versuchs mal, 
so zu erklären.

Die Dioden des Gleichrichters zerhauts nicht unbedingt, denn der Trafo 
liefert ja mehrere Abzweigspannungen. Und wenn 1 Sekundärkreis 
Windungsschluss hat, haben die "begrenzten" Trafo-Ausgänge bis zur 
20-fachen Stromstärke zu verkraften, was die nicht können. So summiert 
sich die Spannung und der benannte Transistor (hier als Mosfet) ist ja 
auch nur ein "Schalter" verkraftet das paar Mal (vielleicht), denn der 
arbeitet im Primärzweig als "Zerhacker-Treiber", schaltet also die 380 V 
- Gleichspannung vom Gleichrichter gegenphasig auf den Trenntrafo / 
Übertrager. Somit PULSIERT dieser Trafo nur, und Spannungsspitzen aus 
der "Hilfswicklung" (die ja jedes Netzteil zum "Anlauf" 
benötigenderweise hat!! - die aus diesem Trenntrafo kommen!! genügen 
aber wiederum schon, um den Transistor durchzuschlagen oder eben auch 
nicht. Sicher passiert dies auch häufig, aber meist ists die gesättigte 
380-V-Gleichspannung nach dem Gleichrichter --> zuuuu viel für den 
Übertrager, sofern die Secundärwicklungen -oder auch nur die 
Hilfsspannung der Regelspamnnungs-Anlauf-Schleife zu hoch getaktet wird. 
Und wenn dann ein Windungsschluss da ist - knallts nicht (oder nur 
selten) vorm Gleichrichter, sondern an der NULLSPANNUNGS-Schleife - 
dort, wo der Primär-Teil vom Secundär-Teil des Trenntrafos auf 
gemeinsames Massepotiential durch die Varisatoren verbunden ist. Die 
halten diesen durch Windungsschluss entstehenden Spannungs-"Hub" 
natürlich nicht aus. AUCH WENN die Durchschlagspannung mit bis zu 3 KV 
vertragen sollten, meistens tuts das aber nicht, weil die  Stromstärke 
selbst - nicht die Spannung - dafür zu hoch ist. Und an einem 
Schaltnezteil-Sekundär-Anschluss liegt RECHTECKSPANNUNG  an, diese 
Impulsspitzen sind um ein vielfaches höher als normale Wechselspannung! 
Und deshalb zerknallen die Varisatoren.

Darum sind ja normalerweise immer 2 in REIHE geschaltet - nicht immer, 
aber meistens. damit sich dieser Stromhub soweit abschwächen kann, dass 
der ungefährlich gegen die Masseschleife abgeleitet werden kann. Bestes 
Beispiel hierfür: PC-Netzteile der gehobenen Preisklasse - die haben 
durchweg immer 2 in Reihe geschaltete Varisatoren.! Egal, WELCHER 
Hersteller. Und die Trenn-Übertrager-Trafos dieser Bauart haben auch 
Nachteile, denn sie reagieren bei Stromspitzen aus dem Taktzweig 
empfindlich und schlagen durch - meist "verbrennen" die INTERNEN 
Wicklungen, die immer gegenphasig gewickelt sind bei nur einem einmal 
aufgetretenen Kurzschluss auf der Schalt-PRIMÄRSEITE - da, wo die ca 380 
V-Gleichspannung auf den Trafo aufgetaktet wird!!

Ok, Was ich beschrieb, war nur 1 von mehreren möglichen Ursachen Deines 
Postings hier. Wenns was andres ist - kann ich auch nichts dafür - die 
Meinung war eindeutig erklärt worden.

Gruß Technikfreak

Tip: Aufbau eines "Trenn-Trafos" in Schaltnetzteilen - Infos und 
Erläuterungen einschliesslich Aufbau und Wirkungsweise-Erklärungen dazu 
gibts im Netz zu hauf, daher hier Verzicht auf Verlinkung.

von hinz (Gast)


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Technikfreak schrieb:

<Jede Menge zusammenphantasiertes Zeug.>

von Gerd E. (robberknight)


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Technikfreak schrieb:
> schaltet also die 380 V
> - Gleichspannung vom Gleichrichter gegenphasig auf den Trenntrafo /
> Übertrager.

Von den Bildern her sieht mir das nach nem ganz normalen Flyback aus, 
also nix mit Gegenphasig. Der normale Flyback passt auch gut zu den 
angegebenen 100W.

> sondern an der NULLSPANNUNGS-Schleife -
> dort, wo der Primär-Teil vom Secundär-Teil des Trenntrafos auf
> gemeinsames Massepotiential durch die Varisatoren verbunden ist.

Hä? Der Primär-Teil vom Secundär-Teil? Und dort sitzen die Varistoren?

Ne, das ergibt keinen Sinn.

Bitte schau Dir mal einen Schaltplan an wie sowas wirklich geht. Hier 
mal ein Beispiel:
http://www.onsemi.com/pub/Collateral/AND8327-D.PDF

Dort in Fig. 13 siehst Du den gesamten Schaltplan.

Was dort nicht so ausführlich drin ist wie bei dem Modell vom TO, ist 
der Eingangsschutz mit passiver PFC, NTC und Varistor. Aber das Prinzip 
wird gut gezeigt.

: Bearbeitet durch User
von DetlefNord (Gast)


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ähem...

Danke vielmals und Kompliment für das ganze Fachwissen, das ich aus den 
Beiträgen lese.
Leider übefordert mich das doch jetzt völlig.
Ich komme aus der Zeit, wo ein Netzteil immer größere Transformatoren 
bekam, wenn es mehr Leistung bewältigen musste.
Also EIN Trafo.
Ich steige leider schon aus bei:
Übertragertravo?
Zwischenkreiskondensator?
Sperrwandler?
Primärinduktivität?
und dann ist wirklich Schluss???

Falls das noch mal einfacher geht, hier noch ein paar Informationen.
Der erste Defekt trat nach mehrmonatigen Betrieb an einer 230 V 
Steckdose meiner Wohnung auf. Diesen langen 230 V Betrieb soll der 
Kühlschrank laut Hersteller aushalten, obwohl es sicherlich primär ein 
12V Gerät ist.

Der zweite Ausfall kam direkt nach dem Einlöten des neuen Varistors.
Der Kühlschrank lief für ca 2 Stunden ohne Probleme.
Dann habe ich ihn ausgeschaltet und danach nicht mehr einschalten 
können.
Die 2.5A Schmelzsicherung vor dem Netzspannungseingang ist heil 
geblieben.
Dieser Probebetrieb fand allerding in einer Bastlergarage statt, in dem 
theoretisch mit verschiedenen Phasen von Drehstrom und Nulleiter nicht 
alles ganz OK sein könnte.
ich komme da nicht an die Verteilung ran, da es ein Garagenhof ist, aber 
kann das nachher mal nachmessen...
Tja, und wenn sich da keine einfache Erklärung finden lässt, dann muss 
das Teil in den Müll oder ich finde Jemanden der das für mich machen 
kann.
Mir fehlt einfach der Verständnis das Ding komplett durchzumessen bzw. 
auch noch auseinanderzubauen.
Mag mit noch mal Jemand mit der Identifizierung der Bauteile helfen, 
damit ich vielleicht ein bisschen lernen und mitdenken kann?

von MaWin (Gast)


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DetlefNord schrieb:
> Der zweite Ausfall kam direkt nach dem Einlöten des neuen Varistors.
> Der Kühlschrank lief für ca 2 Stunden ohne Probleme.
> Dann habe ich ihn ausgeschaltet und danach nicht mehr einschalten
> können.

Hmm, du sagtest explodiert, nun ging er einfach nicht mehr an.

Deine Platine sieht um die Lötstelle zum Varistor schwarz und mit 
Kupfermetalldampf belegt aus.

Reinige die mal. Schwarz=Kohlenstoff leitet, Kupferdampf erst recht.

Solche Kupferspuren gibt es, wenn Überschläge auftreten. Defekte 
Varistoren gibt es bei Überspannung. Das passt also zusammen, aber nur 
beim Ersten mal.

Deine Beschreibung klingt also unplausibel. Auch ist der Varistor zur 
Funktion nicht nötig, du schreibst da also noch was unplausibles wenn du 
schreibst daß es ohne Varistor nicht funktioniert.

Das Netzteil ist recht aufwändig gebaut, gut gefiltert, dick 
dimensioniert, aber die Sicherung hätte auslösen müssen.

von Andreas L. (andi84)


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@Technikfreak:

Das ist alles, aber nicht plausibel.
Zwischen Primär- und Sekundärseite gibt es keine Varistoren.
Das wäre lebensgefährlich.
Dort sitzen Y2-Kondensatoren zur Entstörung.
Die sollten auch bei krassesten Überspannnungen nicht durchschlagen.
Bei Windungsschluss im Primärkreis wird folgendes Passieren:
1) Die Ausgangsspannugen werden bei deutlich weniger Duty Factor im 
Eingang erreicht.
2) Der Stromhub Ein- und insbesondere Ausgangsseitig wird dabei deutlich 
größer.
Nun zerlegt es entweder
3.a) Den Schalttransistor aufgrund der jetzt zu geringen Induktivität 
des Trafos
3.b) Den Reglerbaustein aufgrund von Überspannung (meisten haben die 
eine interne Z-Diode, die die Betriebsspannung begrenzt, die heizt den 
Chip dann bis zum Ableben auf)
3.c) Die Ausgangsdioden, deren maximale Pulsbelastbarkeit jetzt deutlich 
überschritten wird.

Bei 3a und meistens auch bei 3b fliegt jetzt sofort die Sicherung am 
Eingang.
Bei 3c kann das Netzteil nun noch eine Weile vor sich hinfiepen, da es 
aufgrund des jetzt kurzgeschlossenen Ausgangs nicht mehr laufen kann, 
aber dauernd versucht neu zu starten (Stützkondensator für V_aux lädt 
sich über den Startwiderstand auf, UVLO-Schwelle wird erreicht, Regler 
läuft an, kann aber keine Spannungen erzeugen, sodass der Regler nach 
ein paar Zyklen von der UVLO wieder abgeschaltet wird und das SPiel 
beginnt von vorne. Das ganze schießt dannfrüher oder später den 
Ausgangselko und Worst Case die nachfolgenden Komponenten in der 
versorgten Schaltung. Ist aber eher ein seltener Failure Mode, der dafür 
aber auch gänzlich ohne Windungsschluss auftreten kann, wenn die 
Ausgangsdiode unterdimensioniert war.

Der Varistor im Eingang sitzt VOR dem Gleichrichter. Er geht bei 
Netzseitugen Überspannungen hoch, und eigentlich auch nur dann.
Ein Auslösen des Varistors geht praktisch immer mit ausgelöster 
Vorsicherung einher.

von DetlefNord (Gast)


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Sorry, ich hatte mich unpräzise ausgedrückt.

Das erste mal gab es einen lautem Knall (Explosion), den ich zwei Zimmer 
weiter gehört habe.

Nach der Reparatur mit neuem Varistor ging der Kühlschrank nicht mehr 
an.
Ob es eine Explosion gab, kann ich nicht genau sagen, da der Kühlschrank 
im Auto mit Verlängerungskabel lief und ich in der Garage war. Wenn es 
eine gab, war sie vermutlich nicht so stark, sonst hätte ich sie ja 
gehört...

Der Varistor ist aber wieder aufgeplatzt und schwarz.

Ich werde mal den Rat befolgen und die Platine reinigen.

Bei der Stromversorgung in der Garage konnte ich heute keine Fehler 
messen.

Am Tag des zweiten Ausfalles habe ich aber in der Garage mit Maschinen 
(Stichsäge, Bohrmaschine, ectl. Kreissäge) am gleichen Stromkreis 
gearbeitet. Jetzt habe ich so viel von Überspannungen aus dem Netz 
gelesen.
Können meine Geräte Überspannung produziert haben?

Macht es Sinn einen zweiten Versuch unter "Laborbedingungen" zu machen 
und dann ggf. zwei Varistoren in Serie zu verbauen (ich fand diese Idee 
aus den PC Netzteilen recht plausibel oder ist das murks?)

von DetlefNord (Gast)


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ach so, macht es Sinn die Kondensatoren rund um den Varistor zu 
ersetzen?
Die sehen auch recht mitgenommen aus.
Es kann aber nur Staub/Ruß sein...

von F. F. (foldi)


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Dieses "IC2", unterhalb vom roten Kabel, sieht an einem Pin 
(Pin5)ziemlich verbrutzelt aus.

von (prx) A. K. (prx)


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Der Optokoppler.

von F. F. (foldi)


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F. Fo schrieb:
> (Pin5)

Pin 4 ist das. hatte nicht gezählt und angenommen es wäre ein 8-pinner.

von F. F. (foldi)


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Habe mir die Bilder einige Male angeschaut und für mich sieht es fast so 
aus, als hätte es auf der Gehäuseunterseite einen Kurzschluss gegeben. 
Kontakt mit dem (Metall-)Gehäuse?

von DetlefNord (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wow, danke für die vielen Impulse auch wenn ich so manch fachlicher 
Tiefe nicht folgen kann.

Dass IC 2 sieht tatsächlich komisch aus aus.
Die Ecke glänzt auffalled.

Wenn das wirklich der Optokoppler ist, dann ist doch die galvanische 
Trennung nicht mehr gegeben oder?
Kann dann die Hochspannung von der "Hochspannungsstufe" durchschlagen?

Zum Kurzschluss kann es eine spezielle Form geben.
Die Platine ist in einer Plastikbox, also kein metallischer Kontakt 
möglich ABER...
... das ist ein Kühlschrank und ich bin bei meinen Recherchen auf 
Probleme mit Kondesfeuchtigkeit bei diesen Dingern gestoßen.
Das Netzteil ist hochkant innerhalb eines Kühlelementes eingebaut und es 
kann absolut sein, dass Wasser in das Netzteil gelaufen ist und es das 
erste mal zerlegt hat. (Beim zweiten mal bin ich mir da nicht so sicher)
Im Falle eines Kurtzschlusses durch Kondeswasser ist vielleicht noch 
mehr in die Grütze gegangen.
Könnt Ihr damit was anfangen?

Das Netzteil sitzt innerhalb des schwarzen Kunststoffkastens hochkant 
so, dass der Netzeinagng oben liegt. (siehe neues Bild)
Der Kasten ist zur rechten Seite (Kompressor) offen und hat an den 
Längstseiten zur Platinenseite (links) Lüftungsöffnungen. (Vermutlich 
soll das Netzteil innerhalb der Kühlelemente mitgekühlt werden)

von Barney G. (fuzzel)


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: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Das im zweiten Link, mit der Leistung die der TO braucht, kostet 
immerhin noch über 30 Euro.

von Schreiber (Gast)


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DetlefNord schrieb:
> Das erste mal gab es einen lautem Knall (Explosion), den ich zwei Zimmer
> weiter gehört habe.
>
> Nach der Reparatur mit neuem Varistor ging der Kühlschrank nicht mehr
> an.

Also wird der Fehler irgendwo auf der Primärseite vom Netzteil liegen.

Instandsetzung:
Den Varistor und zusätzlich alle Halbleiter auf der Primärseite gegen 
neue austauschen.
Dazu brauchts:
Varistor
Schaltregler-IC
Optokopler
Gleichrichter (primärseitig)
Mosfet

DetlefNord schrieb:
> Am Tag des zweiten Ausfalles habe ich aber in der Garage mit Maschinen
> (Stichsäge, Bohrmaschine, ectl. Kreissäge) am gleichen Stromkreis
> gearbeitet. Jetzt habe ich so viel von Überspannungen aus dem Netz
> gelesen.
> Können meine Geräte Überspannung produziert haben?

Möglich, besonders wenn die Elektroinstallation marode ist und/oder die 
Sicherung rausfliegt.

von Barney G. (fuzzel)


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F. Fo schrieb:
> Das im zweiten Link, mit der Leistung die der TO braucht, kostet
> immerhin noch über 30 Euro.

Zwei Mal bei Reichelt bestellt, weil der bestellte Varistor wieder hopps 
gegangen ist und man noch irgendwelche Elkos tauschen will und dann auf 
die Idee kommt die Uebertrager neu zu wickeln, steht da wohl in 
keinerlei Verhaeltnis.
Vor allem wenn der TO, ja selbst sagt "Ich habe keine Ahnung".

Es gibt ja auch mehrere Gebrauchte. Die kann man sicher fuer deutlich 
weniger schiessen.
Die Links sollten auch nur ein Beispiel sein, ich suche ihm jetzt nicht 
auch noch das passende Netzteil.
Pollin und Co haben da bestimmt auch irgendwas passendes im Angebot. 24V 
sind ja nun nicht gerade unueblich.

Und da es ein 12V /230V Kuehlschrank ist, tut es vielleicht auch ein 
olles Notebooknetzteil oder ein PC-Netzteil fuer n 10er. Aber das ist 
vermutet, ich kenne den Kuehlschrank nicht.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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DetlefNord schrieb:

> Nach der Reparatur mit neuem Varistor ging der Kühlschrank nicht mehr
> an.

Na ja, da war wohl noch was anderes kaputt als bloss der Varistor.

> Der Varistor ist aber wieder aufgeplatzt und schwarz.

Hmm, merkwürdig.

DetlefNord schrieb:
> Am Tag des zweiten Ausfalles habe ich aber in der Garage mit Maschinen
> (Stichsäge, Bohrmaschine, ectl. Kreissäge) am gleichen Stromkreis
> gearbeitet. Jetzt habe ich so viel von Überspannungen aus dem Netz
> gelesen.

Meiner Meinung nach hätte die Sicherung durchbrennen müssen, wenn der 
Varistor explodierte. Vielleicht ist die Sicherung ja defekt. Aber warum 
ist dann der zweite Varistor kaputt ?

> Können meine Geräte Überspannung produziert haben?

Das können sie, und zwar vor allem wenn eine 5-adrige Leitung zur Garage 
geht mit 3 Phasen, und dann neben der Drehstromsteckdose auch ein paar 
einzelne Steckdosen an dem Kabel hänge.

Wenn dann der Nulleiter schlecht ist, erzeugen Geräte auf der einen 
Steckdose eine Überspannug auf der anderen Steckdose.

von Andreas L. (andi84)


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Moin,

ich fürschte, dass da wohl noch nen bisschen mehr im Eimer ist bei dem 
Netzteil. Ferner dürfte da in der Garage was faul an der Elektrik sein.
Die MeanWell-Netzteile bekommt man für vernünftigen Preis beim Reichelt, 
da braucht man nicht in der Bucht rumzufischen.
http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschlossen/SNT-MW100-24/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=4959&ARTICLE=57489

Die Sicherung sollte nach einem geplatzten Varistor eigentlich immer 
durch sein. Das ist ja Teil des Schutzkonzepts hier: Überspannung wird 
vom Varistor kurzgeschlossen und löst somit die Sicherung aus. Ergebnis: 
Varistor verbröselt sich in die Umgebung, Sicherung raus, Netzteil aus. 
Schaden meistens nur der Varistor und die Sicherung.
Dass es den Trafo durchgeschlagen haben soll mag ich immer noch 
bezweifeln, das ist ein doch sehr seltener Fehler. Meistens bräts noch 
irgendwelche Leitungshalbleiter (Gleichrichter, MOSFET).

Es dürfte für den TO sinnvoll sein, das Netzteil erstmal durch ein 
Industriemodul zu tauschen, vorher vielleicht nochmal prüfen, dass die 
4,5A der genannten MeanWell-Kisten auch reichen.
Von Superschnäppchen auf eBay ohne bekannte Marke würde ich eher 
abraten.
Die tun alle mehr oder minder, aber wenn sie unter Last laufen ist die 
Lebensdauer dann doch oft Glücksspiel.

Grüße
Andreas

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Wenn dann der Nulleiter schlecht ist, erzeugen Geräte auf der einen
> Steckdose eine Überspannug auf der anderen Steckdose.

Hatten wir doch vor gar nicht so langer Zeit. Da hat doch jemand mal den 
Nullleiter abgeklemmt und wunderte sich, dass er jetzt einige 
Haushaltsgeräte für seine Frau neu kaufen darf.

von F. F. (foldi)


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Sogar noch billiger für ihn.
http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschlossen/SNT-RS-75-12/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=137103&GROUPID=4959&artnr=SNT+RS+75+12

Der TO schrieb was von 7A Anlaufstrom und 4A Dauerstrom.

Kaufen und altes wegwerfen.

von Helge A. (besupreme)


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Lange Verlängerungskabel können durchaus ein Grund sein, daß die 
Sicherung ganz geblieben ist. Genauso kann es sein, daß das in 
Verbindung mit der Garagen-Elektrik dem neuen Varistor hingeholfen hat.

Ich würde den Varistor noch mal austauschen, die Platine reinigen, und 
die verdampfte Leiterbahn reparieren. Und dann das Teil mit einer 
halbwegs sicheren Steckdose noch mal testen.

Als Referenz ein Schaltplanausschnitt, der einen Netzteileingang zeigt 
ähnlich deinem.

von Gerd E. (robberknight)


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Helge A. schrieb:
> Als Referenz ein Schaltplanausschnitt, der einen Netzteileingang zeigt
> ähnlich deinem.

Warum setzt Du den Varistor erst hinter den Netzfilter und PFC?

Ich würde den direkt vor L1, parallel zu CX1 setzen. Denn wenn ein 
Spannungspeak vom Netz kommt, beginnt die Reaktionszeit des Varistors 
sofort und nicht erst, wenn der gefilterte Teil des Peaks nach einiger 
Zeit beim Varistor ankommt. Außerdem kriegen die Dioden so das selbe ab 
wie der Varistor. Wenn da der Filter dazwischen ist, hilft der die 
Dioden vor den Spitzen zu schützen. Und wenn der Rest des Peaks bei den 
Dioden ankommt, ist hoffentlich schon der Varistor aktiv und verheizt 
die Energie des Peaks.

von Helge A. (besupreme)


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Sollte so gemacht werden. Plötzliche Lastwechsel in Verbindung mit der 
passiven PFC können sonst hübsche Überspannungen im Elko erzeugen.

Der Schaltplanausschnitt ist übrigens aus einem PC-Netzteil mit 200W.

von Gerd E. (robberknight)


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Helge A. schrieb:
> Plötzliche Lastwechsel in Verbindung mit der
> passiven PFC können sonst hübsche Überspannungen im Elko erzeugen.

stimmt, das hatte ich nicht bedacht.

von Gerd E. (robberknight)


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Helge A. schrieb:
> Plötzliche Lastwechsel in Verbindung mit der
> passiven PFC können sonst hübsche Überspannungen im Elko erzeugen.

Hmm, könnte das nicht auch die Ursache für den Tod des Varistors des TO 
sein?

Also z.B. so: es gibt irgendwo anders in der Schaltung einen 
Wackelkontakt oder aber die PWM-Regelung ist durch irgendeinen anderen 
Defekt stark gestört. Damit wird ständig zwischen Nulllast und Volllast 
umgeschaltet und das verwandelt die PFC-Drossel in einen Stepup. Der 
Varistor schluckt die Überspannung bis er mit der Zeit niederohmig wird 
und dann platzt.

Ohne den Varistor könnte z.B. ein Überspannungsschutz im PWM-Regler 
abschalten oder aber die starken Spannungsschwankungen das ganze so 
durcheinanderbringen, daß gar nichts mehr geht.

Auch wenn das alles natürlich etwas vage ist, könnte man so wenigstens 
die Beschreibung des TOs erklären.

von Technikfreak (Gast)


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Andreas Lang schrieb:
> @Technikfreak:
>
> Das ist alles, aber nicht plausibel.
> Zwischen Primär- und Sekundärseite gibt es keine Varistoren.
> Das wäre lebensgefährlich.
> Dort sitzen Y2-Kondensatoren zur Entstörung.
>
Nun, dann habts die beschreibung von mir nur fehlverstanden! Ich hab 
nicht geschrieben, dass die Varisatoren ZWiSCHEN Secundär und 
Primär-Wickliung liegen, sondern: Diese Varisatoren führen 
Spannungsspitzen JEWEILS von der Primärseite UND der Secundärseite des 
Trafos an die GEMEINSAME MASSE-Verbindung (Gehäuse-Null!) der Schaltung! 
Das hat absolut NICHTS mit den Y-Kondensatoren zu tun!

Die Schleifen-Schutzleiter-Schaltung (So wird das auch genannt!) führen 
die Spannungspitzen über je einen solchen Varisator an die GEMEINSAME 
MASSE-Verbindung! Und wenn am Trafo (ob nun Secundär-oder Primärseitig 
!!) ein Kurzschluss auftritt, WEGEN z.B. Windungsschluss EINER dieser 
Wicklungen - entstehen Spannungs-ÜBERSCHLÄGE, die dann diese 
"Strom-/Spannungs-Überschälge" nicht mehr "abfangen" können! Und so 
diese Bauteile dann gegebenfalles auch mal explodieren / "verdampfen" - 
siehe seine Fotos oben! Solche "Verdampfungen" sind nur "Kohlestaub", 
der "übrigblieb" von den Bauteilen! Und wer hier was von "leitendem 
Kohle-/Kupferstaub" schrieb - dem sag ich mal: Blödsinn! Das istz reine 
"Asche" sonst garnichts! Denk mal drüber nach und benimm Dich hier nicht 
wie ein Wichtigtuer! Danke - das hilft allen Usern hier !

Also, wenn man schon hier was als Unsinn bezeichnet, dann sollte man 
zunächst mal technische Ahnung haben von den Dingen, die da beschrieben 
wurden und nicht aus Besserwisserei andre User hier öffentlich 
beleidigen!

Wie erwachsen seid ihr denn?

Gut, ich klinke mich aus diesem Thread aus - es gibt andre Leute, die 
ERST NACHDENKEN, bevor sie ihre Beleidigungen hier loswerden. Und die 
weitaus höflicher bleiben! Mancher ists hier tatsächlich NICHT wert, 
dass man ihm hilft, bei der Schadensbehebung/Ursachenforschung! Sowas 
hab ich dann auch nicht notwendig.

Sorry, solche Leute haben in meinen Augen KEINEN Verstand im Kopf!
Dann bleibt doch allein mit eurer Wichtigtuerei! Echt arm, solches 
Verhalten!

von MaWin (Gast)


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Technikfreak schrieb:
> Diese Varisatoren führen
> Spannungsspitzen JEWEILS von der Primärseite UND der Secundärseite des
> Trafos an die GEMEINSAME MASSE-Verbindung (Gehäuse-Null!) der Schaltung!
> Das hat absolut NICHTS mit den Y-Kondensatoren zu tun!

Es wird immer abstruser.

von DetlefNord (Gast)


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Noch mal ein herzliches Dankeschön an Alle, die mir hier weitergeholfen 
haben.
Ich habe einiges über Schaltnetzteile gelernt, auch wenn ich noch weit 
davon entfernt bin, diese im Detail zu verstehen und war sehr positiv 
angetan von den vielen Fachleuten, die mir hier ihre Hilfe angeboten 
haben.

Für die Tips mit den Industrienetzteilen bin ich besonders dankbar, da 
ich nicht auf die Idee gekommen bin, danach zu suchen.
Manchmal liegt die Lösung (zumindest kaufmännisch) so nah...

Da ich ein absoluter Gegener von unnötigem Müll und vorschnellem 
wegwefen bin, werde ich folgendermaßen vorgehen:

1. Schaltung reinigen, reparieren und Varistor erneut ersetzen (Ich habe 
einen in Reserve gekauft gehabt)

2. Jemanden finden, der vielleicht (als Hobby) die Gedanken von Euch 
einmal am Netzteil nachvollziehen/messen kann (mir fehlt bei einigem ja 
leider das Tiefenwissen)

3. Neues Netzteil kaufen. Hier muss ein Netzteil her, dass Stromspitzen 
von vermutlich deutlich über 10 A (Einschaltstrom), dann ca 7 A für 
einige Sekunden (Anlaufphase) und ca 4A Dauerstrom sicher alle 5 min 
verarbeiten kann. Das ist die Taktung, mit der der Kompressor jetzt im 
Sommer anspringt.
Dazu muss es, wenn es im Kühlschrank eingebaut werden soll, die 
passenden Abmessungen haben.
Aufgrund der Feuchtigkeitsproblematik denke ich aber darüber nach, das 
Netzteil grundsätzlich lieber außerhalb des Kühlschrankes zu belassen.

Detlef

von DetlefNord (Gast)


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Bitte noch eine eine kleine Extrafrage:

Auf der Platine ist auch die 230V Vorzugsschaltung über ein Relais 
realisiert und eine Absicherung über einen Polyswitch eingebaut.
Im ursprünglichen Zustand wird sowohl die 12 V Eingangsspannung vom 
Auto. als auch die erzeugte 12 V Spannung vom Netzteil über diesen 
Polyswitch geführt und abgesichert.

Dient diese Absicherung dem Netzteil oder dem Kompressor?
Muss ich ich diesen Polyswitch "übernehmen", wenn ich ein (externes) 
Netzteil verwende?

von Andreas L. (andi84)


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Moin,

wenn auch der 12V-Eingang über die Polyfuse auf dem Netzteil geht, wird 
man diese wohl übernehmen müssen. Was die Vorrangschaltung angeht, 
spricht ansich nichts dagegen, diese auf einem separaten Board neu 
aufzubaun. Außer einem Relais ist das ja nicht wirklich viel.
Auf einem solchen Board wäre dann im Zweifel auch die Polyfuse zu Hause.

Grüße
Andreas

von Helge A. (besupreme)


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Wie ist der Kompressor selber angeschlossen, hat der nur 2 
Anschlußleitungen? Wenn ich das Bild richtig interpretiere, kommt der 
mit 12V oder 24V zurecht.

Aufgrund der Feuchtigket im Gerät würde ich in diesem Fall eher ein 
externes 24V-Netzteil vorziehen und dort nur eine gewöhnliche 
Autosicherung und eine große Zweifachdiode einbauen, z.B. sowas 
http://www.reichelt.de/MR-MURS-P600-RGP-Dioden/MBR-4050PT/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=41964&GROUPID=2990&artnr=MBR+4050PT 
mit einem kleinen Kühlkörper.

: Bearbeitet durch User
von DetlefNord (Gast)


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Der Kompressor ist nur mit einer Leitung angeschlossen und kommt auch 
mit 24V zurecht.
Ich habe dieses auch erst jetzt begriffen.
Das defekte Netzteil liefert auch 25V.

Wenn ich das Netzteil  nicht repariert bekomme, dann wird es ein 
externes 24V Netzteil werden.

Vielen Dank für den Link zu den Dioden.

von Bastler6 (Gast)


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Hallo Leute, habe nicht komplett alles durch gelesen.

Ist jemandem die Leiterbahnunterbrechung oben rechts auf dem Foto 
1019.jpg aufgefallen? Dort fehlt ein Stück Leiterbahn die weggebrannt 
ist. Müsste beim betrachten der Leiterzüge aufgefallen sein.

Habe Foto kopiert und mit Irfan View vergrößert. Dann fällt diese Stelle 
deutlich auf.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Technikfreak schrieb:
> Nun, dann habts die beschreibung von mir nur fehlverstanden! Ich hab
> nicht geschrieben, dass die Varisatoren ZWiSCHEN Secundär und
> Primär-Wickliung liegen, sondern: Diese Varisatoren führen
> Spannungsspitzen JEWEILS von der Primärseite UND der Secundärseite des
> Trafos an die GEMEINSAME MASSE-Verbindung (Gehäuse-Null!) der Schaltung!
> Das hat absolut NICHTS mit den Y-Kondensatoren zu tun!

Das liegt daran, daß Du einige Begriffe so benutzt wie sie nicht gedacht 
und definiert sind.

Wir haben es hier mit einem Schaltnetzteil und nicht mit einem Trafo mit 
fester installierter Zuleitung zu tun, auch wenn Schaltnetzteile intern 
ebenfalls Varianten von Trafos verwenden. Allein schon, wenn auch nicht 
nur, die Gleichrichtung am Eingang verändert so manches.

Netztseitig hat man Phase, Neutralleiter (oft noch von früher her nicht 
ganz korrekt als Null bezeichnet), Schutzleiter eines 
Wechselstromsystems. Aber nicht alle (Schalt)netzteile holen sich ihren 
Schutzleiter von der Steckdose ab. Also kann man den nicht so 
allgemeingültig in das Konzept mit einbeziehen, wenn er nicht immer da 
ist.

Der Brückengleichrichter macht dann aus dem Wechselstrom etwas anderes 
und wir befinden uns im sogenannten Primäteil des Schaltnetzteiles.

Sekundärseitig hat man Masse und eine oder mehrere unterschiedlich 
bezeichnete Spannungsschienen mit ihren jeweiligen Nutzspannungen 
relativ zur Masse.

Manchmal, aber nicht immer, wird die Masse (sekunsdärseite) über den 
Schutzleiter geerdet.

Was soll da die "GEMEINSAME MASSE-Verbindung (Gehäuse-Null!) der 
Schaltung!" sein? Wenn etwas "gemein" (nicht fies) sein soll, so muß es 
vorhanden sein, entweder zusätzlich oder eine der oben genannten 
Leitungen und mit beiden Seiten verbunden sein, spätestens wenn der 
Varistor in deiner Kontruktion zündet.

Versuch mal in einem "echten Schaltnetzteil" das von AC nach DC wandelt, 
ich meine also keine DC-DC-Wandler, irgendetwas zwischen Primärteil mit 
dem Sekundärteil zu verbinden. Ohne galvanische Trennung wird das ..., 
nun ja..., interessant

Es wird allenfalls der Schutzleiter, sofern er vom Netzt miteführt wird, 
am Primärteil vorbei verlegt und mit der Masse der Sekundärseite 
verbunden, wenn überhaupt. Und dahin leiten die Varistoren ganz gewiß 
nicht ab.

Ganz nebenbei kann der Varistor auch nicht wissen wie herum der Stcker 
in der Dose steckt. Er kann Neutralleiter und Phase nicht unterscheiden. 
Er schließt diese Beiden bei Überspannung nur kurz.

: Bearbeitet durch User
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