Forum: Ausbildung, Studium & Beruf E-Technik oder Informatik studieren?


von Tobias J. (neutronium)


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Hey,

Ich habe grade mein Fachabitur gemacht, mit Berufsabschluss 
(Informationstechnischer Assistent) und jetzt stehe ich vor der Wahl. 
Entweder Elektrotechnik oder Informatik.

Lieder kannn ich derzeit ja "nur" an einer FH studieren aber auch da 
sind doch die Aussichten nicht schlecht oder? Ich bin mir auch nicht 
sicher, ob ich jetzt noch einen Platz für ein Abitur finden könnte. Ich 
könnte das ja dann in einem Jahr machen aber ich weiß nicht, ob das Sinn 
macht.

Ich interessiere mich sowohl für den technischen Aspekt, also warum das 
Gerät oder der PC so funktioniert und auch für das Programmieren, also 
die Software, die ja auch heute dazu gehört, allerdings würde ich ungern 
jeden Tag, also wirklich fast immer nur vor dem PC sitzen. Wenn ich dann 
wirklich in die Softwareentwicklung gehen würde, dann wäre das ja wohl 
mehr oder weniger der Fall.
Leider habe ich auch nicht die besten Augen. Eins meiner Augen ist ja 
leider nicht ganz ausgereift und dadurch sehe ich auf dem Auge so um die 
30$ und auf dem anderem 100%+.

Ich habe auch schon einige Pratikas in dem Bereich gemacht und ich 
glaube, das wirklich den ganzen Tag nichts für mich ist. Es ist ja schon 
klar, das ich wohl auch mal ab und zu an den PC gehen werden muss oder 
auch nicht aber das reine entwickeln von Software ist glaube ich nichts 
für mich.

Ich habe mein Fachabitur mit 3.0 abgeschlossen, das vor allem weil mich 
die Softwareentwicklung nachher einfach auch ein wenig so genervt habe 
und weil ich nicht wirklich viel gelernt habe. Ich hatte aber vor allem 
keine Motivation, weil ich mir wie oben beschrieben nicht sicher war, ob 
das wirklich das ist, was ich auch später machen will.
Wir haben da hauptsächlich Software entwickelt und das, was wir da 
gemacht habe fande ich einfach nicht interesant genug. Ich würde gerne 
vor allem im Bezug mir technischen Geräten programmieren.

Ich hatte zwar keine einzige 4 auf dem Zeugnis aber leider auch keine 
einzige eins. In Mathe stande ich leider vier, weil ich die erste Arbeit 
total vermasselt habe aber in der zweiten habe ich dann ne 2 geschrieben 
aber das spielt ja nicht unbedingt für das Studium ne Rolle?

In den restlichen Technischen Fächer hatte ich alle drei, bis auf 
Programmierung, da hatte ich eine 2, so viel dazu.

Ich wollte damals eigentlich immer Physik studieren aber jetzt bin ich 
mir einfach gar nicht mehr sicher, nur das es auf jeden Fall was 
technisches werden sol.
Das bauen und enwickeln und erforschen hat mich schon immer fasziniert ( 
Antriebe, Robotik, Umwelttechnologie) aber wie gesagt ich bin mir 
absolut nicht sicher, was ich jetzt machen soll und ich will auch die 
richtige Wahl treffen.
Die Umweltechnologie finde ich mittlerweile auch immer interessanter, 
also Windanlagen, Solarenergie, Wasser etc. vielleicht wäre das ja auch 
was.

Ein Jahr rumhocken und vielleicht noch einmal irgendwo reinschnuppern 
kommt ja bestimmt auch nicht gut auf dem Lebenslauf oder? Ich habe mich 
jetzt vorläufig für beide Studiengänge angemeldet, somit habe ich 
wenigsten noch ein wenig Zeit, für meine Entscheidung.

Ich wollte damals eigentlich immer Software entwickeln aber wegen den 
oben genannten Umständen bin ich mir da jetzt nicht mehr sicher.

Also, falls jemand auch Emfpehlungen hat, wie ich das richtige für mich 
finde wäre ich sehr dankbar und danke schon einmal im vorraus für alle 
Antworten.
Ich war auch schon bei der Berufsberatung aber ich denke eher, das mir 
Leute helfen können, die auch in dem Bereich arbeiten, bzw. schon 
Erfahrung in dem Bereich haben. Die Perspektiven sollen ja nachher auch 
ziemlich gut sein?

: Bearbeitet durch User
von Jubi (Gast)


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Als Ingenieur oder Informatiker in der Entwicklung wirst du 90% deiner 
Arbeitszeit vor dem PC verbringen, das macht wenig Unterschied. Entweder 
entwickelst du Software, simulierst, konstruierst, dokumentierst oder 
erstellst Präsentationen. Die restlichen Prozent sind Kaffeetrinken und 
Meetings.

Also überleg's dir gut, ob das wirklich willst.

Übrigens, in beiden Studiengängen brauchst du extrem viel Mathematik! 
Das muss man können und mögen.

von Donalas (Gast)


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OF: Im Titel schreibst du "Informationstechnik" und im Text redest du 
über Informatik. Das sind 2 unterschiedliche paar Schuhe. ;)

von Schwachmaten² (Gast)


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> Ich war auch schon bei der Berufsberatung aber ich denke eher, das mir
> Leute helfen können, die auch in dem Bereich arbeiten, bzw. schon
> Erfahrung in dem Bereich haben. Die Perspektiven sollen ja nachher auch
> ziemlich gut sein?
die Perspektiven sind immer gut - ob Du gut genug bist, weißt Du dann 
irgendwann später.
Ehrlich gesagt tust Du mir leid ... hier im Forum wirst Du keine Hilfe 
finden außer den üblichen Verdächtigen.
Leben bedeutet Risiko - finde selbst Deinen Weg!

von Tobias J. (neutronium)


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Jubi schrieb:
> Als Ingenieur oder Informatiker in der Entwicklung wirst du 90% deiner
> Arbeitszeit vor dem PC verbringen, das macht wenig Unterschied. Entweder
> entwickelst du Software, simulierst, konstruierst, dokumentierst oder
> erstellst Präsentationen. Die restlichen Prozent sind Kaffeetrinken und
> Meetings.
>
> Also überleg's dir gut, ob das wirklich willst.
>
> Übrigens, in beiden Studiengängen brauchst du extrem viel Mathematik!
> Das muss man können und mögen.

Naja, solange man auch ab und an mal was anderes macht, ist mir das 
eigentlich egal.

Das hat mir aber nicht bei der Entscheidung geholfen und dabei brauche 
ich eigentlich hilfe. Falls hier sonst jemand nen besseren Vorschlag 
hat, her damit. ;)

@Donalas

Danke , ich habe das geändert. Ich meinte natürlich Informatik. Das 
steht auch bei der FH, an der ich mich eingeschrieben habe.

von oder einloggen (Gast)


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Eingeschrieben hast du dich sicher noch nicht, du hast dich dort 
beworben...

Wenn du meinst du willst auf technischer Seite Programmieren solltest du 
Elektrotechnik machen, aber auch als Elektrotechniker hast du ohne Ende 
programmier Vorlesungen. Auch nicht ausschließlich Hardwarenahes 
programmieren, die Grundlagen in Informatik wird am ehesten normale 
Software für den Computer sein.
Wie schon in der Schule. Du solltest aber definitiv an deiner Motivation 
arbeiten, weil so wie du schreibst hast du nicht wirklich Lust zu 
lernen. Wenn du studierst muss sich das ändern. Sich ohne was zutun mit 
3 durch die Schule zu schleusen ist vorbei. Gerade Hochschulmathe ist 
furchtbar fad und nicht ganz ohne, da muss man sich durch beißen. Bei 
längst nicht allen Modulen sieht man als Student den sofort den Sinn 
dahinter und ist nur am kotzen über das Thema was einen nicht im 
geringsten Interessiert.

Für deine Fachabi Noten interessiert sich im Studium keine Sau, es wird 
bei 0 Angefangen und du bist nur für dich selbst verantwortlich im 
Studium.
Ob du nen Schnitt von 1,0 oder einen von 4,0 hast ist egal, wichtig ist 
das wenn defizite in den Grundlagen Vorhanden sind du diese Rechtzeitig 
in den ersten beiden Semestern aufspürst und diese selbständig sofort 
nachholst.
Das gilt sowohl für Info als auch für ET.

von carlos (Gast)


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Geh nach Hessen an die TU Darmstadt, die nehmen auch Leute mit FH-Reife, 
und Du bekommst dort eine bessere Ausbildung und sparst dir wenn Du zum 
Master an die Uni wechseln willst die Auflagen. (Solltest Du es dort 
nicht packen - kannst Du immer noch an die FH)

von Dax (Gast)


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Ich persönlich würde E-Technik nehmen, insbesondere weil du Physik auch 
interessant findest und das der beste Kompromiss ist. Danach kannst du 
immernoch in die Softwareentwicklung gehen. Außerdem soll die Mathematik 
im Informatik-Studium ne Nummer abstrakter sein (Beweise beherrschen und 
Co.).

Ich persönlich studiere E-Technik an einer Uni (RUB) und hatte in den 
ersten beiden Semestern C und Java (Nicht im Bezug auf Hardware). Und 
das ist schon mehr an Programmiersprachen als manche Informatikstudenten 
im gesamten Studium als Pflichtkurs haben. Somit hat man schonmal ein 
kleines Sprungbrett falls man am Ende doch in die SW-Entwicklung gehen 
möchte.

von Quack (Gast)


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Tobias J. schrieb:
> Ich wollte damals eigentlich immer Software entwickeln aber wegen den
> oben genannten Umständen bin ich mir da jetzt nicht mehr sicher.

Wolltest du? Dann koenntest du das schon und haettest entsprechende 
Noten. Nein, Softwareentwickler werden willst du nicht wirklich.

von Sassi (Gast)


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Jetzt auf dem historischen BRD-Hoch bzgl. Ingenieur-Einschreibungen an 
klassischen Hochschulen kann das in 5 Jahren ganz ganz bitter für dich 
aussehen.

Wäre ich Du, würde ich mich nach einem Dualen Studium bzw. 
Berufsakademie umsehen, also mit Übernahme-Garantie. Da verdienst Du 
Geld, sammelst Berufserfahrung während des Studiums und wirst mit hoher 
Wahrscheinlichkeit direkt übernommen. Solltest Du dich danach 
weiterbilden wollen, machst DU einfach einen Master an einer 
Fernhochschule ;=)

Ein klassisches Studium zum jetzigen Zeitpunkt wäre mir zu riskant. 
Damit fällst Du voll in den Schweinezyklus. Musst dich nur mal 
umschauen... die jetzigen Absolventen haben es immer schwerer nach dem 
Studium was brauchbares zu finden...

Aber jedem das seine.

von Rotz (Gast)


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Alternative:
Einen Job suchen (Du hast ja einen Berufsabschluss) und ein paar Jahre 
arbeiten. Das schafft Klarheit und gibt Dir Zeit, zu reifen.

von Sassi (Gast)


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Tobias J. schrieb:

> ob ich jetzt noch einen Platz für ein Abitur finden könnte. Ich
> könnte das ja dann in einem Jahr machen aber ich weiß nicht, ob das Sinn
> macht.

Wäre doch ideal! Noch ein Jahr Abi dranhängen und währenddessen schon 
für ein DUALES Studium/Berufsakademie zum Spätsommer 2015 bewerben...

Dann bist DU 2018 durch und stehst voll im Leben.

> Ich wollte damals eigentlich immer Physik studieren aber jetzt bin ich
> mir einfach gar nicht mehr sicher, nur das es auf jeden Fall was
> technisches werden sol.

Physik: 5 Jahre Studium + 5 Jahre Promotion.
D.h. 10 Jahre Ausbildung und kein bis wenig Geld! ;=)

Wenn man sich für Physik begeistern kann, dann sollte man das auch 
studieren, aber um "Karriere" zu machen und schnell im Beruf zu sein, 
gibt es bessere Wege.

von Zocker_26 (Gast)


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> Re: E-Technik oder Informatik studieren?

E-Technik und Informatik studieren !

von Seb (Gast)


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Wenn Du dein Fachabitur mit 3,0 und ähnlich schlechten Noten in Mathe 
beendet hast solltest Du vielleicht lieber die Finger vom Studium der 
Elektrotechnik und der Informatik lassen. (ca. 30 von 180 ECTS sind 
alleine für Mathe vorgesehen und für die Grundlagen der Elektrotechnik 
sollte man zumindest Integral/Differenzial/Vektorrechnung beherrschen 
(das wird Vorausgesetzt!))

Es wird öfters behauptet das diese zweijährigen Ausbildungen von der 
Industrie nicht angenommen werden, ggf. mach eine "Aufbauausbildung" 
oder den Techniker mit den kannst du dann der HS Darmstadt auch direkt 
in den Master einsteigen (und so all die anspruchsvollen 
Bachelor-Veranstaltungen umgehen (halt wie man mit der FH-Reife das 
anspruchsvollere Abitur umgeht;)))

von Bonner (Gast)


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ob der Unterschied zwischen FH und UNI im Berufsleben, wenn du dann 
einmal Fuß gefasst hast, so groß ist, bezweifle ich. Ich hatte bis jetz 
noch nicht große Probleme, binn aber auch noch nicht fertig, also als 
studentische Hilfskraft angestellt. Habe aber auch schon 4 Jahre 
Praxiserfahrung durch eine Ausbildung und anschließender Übername. Meine 
sehr guten Arbeitszeugnisse kommen auch gut an. Das sage ich, damit ich 
mich mit dem erten Satz nicht zu weit aus dem Fenster lehne.
(An den Ing Mangel glaube ich auch nicht.)

Um Fuß zu fassen musst du schon wärend deinem Studium anfangen zu 
arbeiten.
Als Studentische Hilfskraft.
Damit würd ich aber die ersten Semester noch Warten um zu sehen ob du 
Überhaupt mit dem Studium zurecht kommst.

Ich würde dir E-Technik empfehlen aber das ist eine Entscheidung, die 
dir keiner wirklich abnehmen kann. Für die Entscheidung könntest du ja 
auch mal nach Stellenangeboten suchen, Stellungsbeschreibungen 
durchlesen und mal schauen wie der Markt in deiner Umgebung aussieht.
Evtl. willst du ja aus deiner Umgebung gar nicht weg. Evtl. musst du das 
aber.

Ich weiß nicht was das, was du gelernt hast alles beinhaltet, aber wenn 
du ganz neu in der E-Technik bist und dir URI nichts sagt würd ich dir 
Informatik empfehlen.
Für E-Technik im Berufsleben ist Praxiswissen erforderlich und das 
lernst du nicht auf der UNI oder FH.

Wenn du deinen Abschluss mit schlechter als 2 machst wird es, denke ich, 
Schwer eine Anstellung an einer Firma zu bekommen. Heißt du bist 
Leiharbeiter. Die werden nicht gut Betreut und du wirst schwer die 
Praxiserfahrung sammeln können und immer weiter gereicht werden.

Eins steht aber auf jedenfall fest: Du musst jetzt Studieren oder eine 
richtige Ausbildung in der Industrie machen. Auch den Techniker auf 
deine Ausbildung drauf zu setzen empfehle ich dir nicht, außer du hast 
die Ausbildung in der Industrie.

Also zusammengefasst: Wenn du noch nicht viel mit E-Technik zu tun 
hattest empfehle ich dir Informatik, denn da ist mit der Theorie alleine 
mehr an zu fangen.

Wenn du noch fragen hast, wie ich bestimmte Sachen genau meine kannste 
ja noch mal fragen. Weiß nicht ob das so verständlich rüber kommt, was 
ich meine. Habe da viele sich kreuzende Gedanken in meinem Kopf zu 
diesem Thema.

von automatisierung (Gast)


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habe e-technik mit der Vertiefung Automatisierung studiert.
fand ich ne gute Mischung aus et und it. Wobei der Schwerpunkt klar auf 
et lag.

Viele meiner Kollegen programmieren nun SPSen, mich hats in die 
Softwareentwicklung verschlagen. Ich denke mit dem ET-Studium ist ein 
Einstieg in die IT einfacher als umgekehrt, falls du es dir später doch 
nochmal anders überlegt hast

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Man kann durchaus beides mischen.

Ich habe damals Informatik mit Schwerpunkt E-Technik studiert - 
vermutlich geht Ähnliches auch heute noch.

So etwas reicht jedenfalls zur Selbstständigkeit, Angestellten und 
eigenen Produkten/eigener Produktion und einem zufriedenen Leben :-)

Und das Geld? Ja, wird immer mehr - interessiert mich aber nicht so 
sehr. Für mich ist das eigentlich nur der Nachweis, dass ich das, was 
ich mache, gerne und gut mache.

Ich würde auch nicht auf irgendwelche Schweinezyklen etc. schauen.

Mach genau das, was Dich interessiert und wo Du Dein Talent hast.

Wer sich gegen sein Talent entscheidet, entscheidet sich für die 
Mittelmäßigkeit.

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