Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Als Ingenieur verbeamten lassen?


von Minx (Gast)


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Hallo,

ich habe von der Bayerischen Staatsbauverwaltung ein Angebot für 
Vorbereitungsdienst (16 Monate) und anschließende Verbeamtung (2 Jahre 
auf Probe, dann richtig) vorliegen.

Ich weiß nicht, ob ich das Angebot annehmen soll. Was meint ihr?

Ich besitze den Bachelor Elektrotechnik (7 Semester). Meine Aufgabe wäre 
die Auslegung der Elektrotechnik in Gebäuden und im Straßenbau, wobei 
ich die gültigen Rechtsgrundlagen berücksichtigen muss.
Laut Vorstellungsgespräch gibt es immer genug zu tun, sodass eher Stress 
als Langeweile aufkommt.
Überrascht hat mich auch, dass angeblich nur in 2% der Fälle Termine und 
Budgets in den Projekten überschritten werden.

Im Vorbereitungsdienst erhält man 1000 Eu pro Monat.
Rechnet man die private Krankenversicherung mit ein, bleiben mir zu 
Dienstbeginn etwa 2000 Eu netto im Monat bei einer 40h Woche.

Wenn ich diesen Weg wähle, wird es mit einem Zurückkehren in die freie 
Wirtschaft sicher schwierig.

von qwertzuio (Gast)


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Minx schrieb:
> Im Vorbereitungsdienst erhält man 1000 Eu pro Monat.
> Rechnet man die private Krankenversicherung mit ein, bleiben mir zu
> Dienstbeginn etwa 2000 Eu netto im Monat bei einer 40h Woche.

Kann ich nicht rechnen oder stimmt da was nicht?

von fraud (Gast)


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Minx schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe von der Bayerischen Staatsbauverwaltung ein Angebot für
> Vorbereitungsdienst (16 Monate) und anschließende Verbeamtung (2 Jahre
> auf Probe, dann richtig) vorliegen.
>
> Ich weiß nicht, ob ich das Angebot annehmen soll. Was meint ihr?
>
> Ich besitze den Bachelor Elektrotechnik (7 Semester). Meine Aufgabe wäre
> die Auslegung der Elektrotechnik in Gebäuden und im Straßenbau, wobei
> ich die gültigen Rechtsgrundlagen berücksichtigen muss.
> Laut Vorstellungsgespräch gibt es immer genug zu tun, sodass eher Stress
> als Langeweile aufkommt.
> Überrascht hat mich auch, dass angeblich nur in 2% der Fälle Termine und
> Budgets in den Projekten überschritten werden.
>
> Im Vorbereitungsdienst erhält man 1000 Eu pro Monat.
> Rechnet man die private Krankenversicherung mit ein, bleiben mir zu
> Dienstbeginn etwa 2000 Eu netto im Monat bei einer 40h Woche.
>
> Wenn ich diesen Weg wähle, wird es mit einem Zurückkehren in die freie
> Wirtschaft sicher schwierig.

Mit was würdest Du dann nach dem Vorbereitungsdienst (heißt das 
"Anwärterschaft"?) einsteigen? Mit A9, A10, A11?

Aber ich würde es annehmen. Arbeitsplatzsicherheit, sichere und hohe 
Pension, weniger Druck als in der freien Wirtschaft, viele Zulagen 
(Kinder, Ehefrau usw.), viele "Boni" ggü. der freien Wirtschaft, wie 
z.B. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Kredite, Sabbatjahr, usw.

Wenn ich die Gelegenheiten als Ingenieur mal haben sollte, dann werde 
ich definitiv sofort zuschlagen, vor allem in heutigen globalisierten 
Zeiten, wo man als Arbeitnehmer in der Freien mit der ganzen Welt 
konkurriert...

von Minx (Gast)


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qwertzuio schrieb:
> Kann ich nicht rechnen oder stimmt da was nicht?
Vorbereitungsdienst: 1000Eu.
Danach: Ca. 2000Eu netto.
Wo ist das Problem?

fraud schrieb:
> Mit was würdest Du dann nach dem Vorbereitungsdienst (heißt das
> "Anwärterschaft"?) einsteigen? Mit A9, A10, A11?

A10, Stufe 2. Das Grund-Gehalt steigert sich mit den Jahren, aber sehr 
langsam. Grob gibts so alle 2 Jahre 70 Euro netto mehr.

von Harald W. (wilhelms)


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fraud schrieb:

> viele Zulagen (Kinder, Ehefrau usw.),

Vorsicht, dafür wird dann die Krankenversicherung deutlich teurer!

von Marx W. (Gast)


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fraud schrieb:
> Aber ich würde es annehmen. Arbeitsplatzsicherheit, sichere und hohe
> Pension, weniger Druck als in der freien Wirtschaft, viele Zulagen
> (Kinder, Ehefrau usw.), viele "Boni" ggü. der freien Wirtschaft, wie
> z.B. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Kredite, Sabbatjahr, usw.
Es gibt in der freien Wirtschaft def. besser bezahlt Jobs, aber dafür 
hat man ned die Sicherheit.
Aber für den TO eröffnet der Staat halt die Möglichkeit seinen Master 
nebenberuflich wirklich "locker" zu machen.
Mit den Master kann er in die höheren Laufbahnen ebenen einsteigen!
Ist er politisch noch aktiv, ha, da ist dann auf den besten Weg!
> Wenn ich die Gelegenheiten als Ingenieur mal haben sollte, dann werde
> ich definitiv sofort zuschlagen, vor allem in heutigen globalisierten
> Zeiten, wo man als Arbeitnehmer in der Freien mit der ganzen Welt
> konkurriert...
Das ist der Knackpkt.
Die Firmen wollen halt nur mehr Leihnomaden als Ing. billig und 
jederzeit entsorgbar!

von test (Gast)


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habe das vor vier jahren auch so gemacht, zwar ohne Vorbereitungsdienst 
aber zuerst 2 jahre als angestellter und dann in a10/3 ins 
Beamtenverhältnis übernommen worden. nach weiteren zwei jahren auf 
Lebenszeit.

als angestellter schluckt man ganz schön beim gehalt. aber jetzt geht 
es. größter Vorteil bei mir war, dass ich nicht mehr 80km einfache fahrt 
habe und meine Dienststelle bei mir 10min zu fuss entfernt ist.

denke man muss, wenn man zum Staat geht in dekanden denken. in 20 jahren 
hat sich das ganze bestimmt gerechnet bzw. gelohnt...

von Harald W. (wilhelms)


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test schrieb:

> ...in dekanden denken...

...bis die Dekandenz kommt. :-)

von Marx W. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> test schrieb:
>
>> ...in dekanden denken...
>
> ...bis die Dekandenz kommt. :-)

Demenz ist schlimmer.

von Marx W. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Vorsicht, dafür wird dann die Krankenversicherung deutlich teurer!

Gibt Zulagen und Zuschüsse.

von Minx (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Aber für den TO eröffnet der Staat halt die Möglichkeit seinen Master
> nebenberuflich wirklich "locker" zu machen.

Bin mir nicht so sicher, ob es so easy ist. Wie gesagt, 40h-Woche und 
angeblich hat man schon gut zu tun.

test schrieb:
> habe das vor vier jahren auch so gemacht, zwar ohne Vorbereitungsdienst
> aber zuerst 2 jahre als angestellter und dann in a10/3 ins
> Beamtenverhältnis übernommen worden. nach weiteren zwei jahren auf
> Lebenszeit.

@test: Wo hast du das den gemacht? Auch beim Freistaat Bayern? Warum 
muss ich dann diesen schlecht bezahlten Vorbereitungsdienst machen? Am 
Ende des Vorbereitungsdienstes gibt es ja auch eine Abschlussprüfung.
Hast du den Thread "Beamten laufvahn wirklich sinnvoll?" als yannik 
erstellt?

Danke übrigens für die Antworten und dafür, dass das Niveau nicht so 
mies ist, wie in vielen anderen Threads auf dem Board :)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Minx schrieb:
> Ich besitze den Bachelor Elektrotechnik (7 Semester). Meine Aufgabe wäre
> die Auslegung der Elektrotechnik in Gebäuden und im Straßenbau, wobei
> ich die gültigen Rechtsgrundlagen berücksichtigen muss.
> Laut Vorstellungsgespräch gibt es immer genug zu tun, sodass eher Stress
> als Langeweile aufkommt.

Also du hast ein alte FH Bac.
Frage wie alt bist du?
Was willst haben
in 2- 3 Jahren?
Familie oder so?
Am Anfang halte ich die Verbeamtung für ein bißchen früh, aber wenn du 
mehr der Heimatmensch bist dann ist das in Ordnung.
Ausserdem biste Landesbeamter, da kann es dir passiern, dass du von 
Rosenheim nach Hof versetzt wirst. Ist aber in der "freien" Wirtschaft 
bei den Konzernen noch schlimmer, da kannste ein Ersatzjobangebot 
bekommen in Sibiu,
wenn dein Arbeitgeber glaubst dort "billiger" produziern zu können.

von Ich (Gast)


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Minx schrieb:
> Rechnet man die private Krankenversicherung mit ein, bleiben mir zu
> Dienstbeginn etwa 2000 Eu netto im Monat bei einer 40h Woche.

Die private Krankenversicherung wird sicher im Laufe der Jahre richtig 
teuer.

Ich sage mal so, selbst bei Leihbuden könntest Du mehr verdienen.
Als Beamter hast Du eine sichere Perspektive, was die Jobsicherheit 
angeht.
In NRW wird versucht an den Beamten zu sparen.

Was ist Dir lieber, einen Beamtenjob, mit vergleichsweise geringer 
Bezahlung, dafür einen sehr sicheren Job - dafür musst Du mit 
Versetzungen rechnen.
oder
Mehr Kohle, dafür die Gefahr auch mal vor die Tür gesetzt zu werden, 
dafür auch mehr Abwechslung, umziehen musst Du dort aber auch 
einkalkulieren, da eher mind. bundesweit.

Mit Frau und 2 kleinen Kindern, hat das Beamtentum schon so seine 
Vorzüge.
Als Single, ich weiß nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Cha-woma M. schrieb:

> Am Anfang halte ich die Verbeamtung für ein bißchen früh,

Je später die Verbeamtung, desto teurer die Krankenversicherung

> da kannste ein Ersatzjobangebot bekommen in Sibiu,

Du meinst das: http://de.wikipedia.org/wiki/Sibiu
Soll sehr hübsch sein, der Ort. :-)
Gruss
Harald

von MS-DOS13 (Gast)


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Minx schrieb:
> Im Vorbereitungsdienst erhält man 1000 Eu pro Monat.

Brutto oder Netto?

>inb4 Nutto

von fraud (Gast)


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Minx schrieb:
> qwertzuio schrieb:
>> Kann ich nicht rechnen oder stimmt da was nicht?
> Vorbereitungsdienst: 1000Eu.
> Danach: Ca. 2000Eu netto.
> Wo ist das Problem?
>
> fraud schrieb:
>> Mit was würdest Du dann nach dem Vorbereitungsdienst (heißt das
>> "Anwärterschaft"?) einsteigen? Mit A9, A10, A11?
>
> A10, Stufe 2. Das Grund-Gehalt steigert sich mit den Jahren, aber sehr
> langsam. Grob gibts so alle 2 Jahre 70 Euro netto mehr.

A10 Stufe 2....
http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/by?id=beamte-bayern&g=A_10&s=2&f=0&z=100&zulage=&stj=2014&stkl=1&r=0&zkf=

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/

Wenn ich mich nicht irre...
Ist für den Einstieg doch gar nicht schlecht!?
Also im Mittelstand bekommt man netto auch nicht mehr, außer man landet 
in 'nem IGM Betrieb...

Beihilfe zur Krankenversicherung bekommst Du ja dann wohl auch, oder?
Als Single lohnt sich PKV, bei Familie mit Kindern kann sich aber 
durchaus GKV (ohne Beihilfe) lohnen, weil man dann alle über die 
Familienversicherung mitversichern kann...

Harald Wilhelms schrieb:
> fraud schrieb:
>
>> viele Zulagen (Kinder, Ehefrau usw.),
>
> Vorsicht, dafür wird dann die Krankenversicherung deutlich teurer!

Gibt aber Beihilfe und im Falle einer größeren Familie (Frau + Kinder) 
kann man verschiedene Kombinationen durchrechnen ^^

von fraud (Gast)


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richtig lohnen tut sich das vor allem dann, wenn Frau und Kinder dazu 
kommen:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/

Ihr könnt ja mal mit dem Besoldungsrechner rumspielen ;=)

Marx W. schrieb:
> Das ist der Knackpkt.
> Die Firmen wollen halt nur mehr Leihnomaden als Ing. billig und
> jederzeit entsorgbar!

Ja, und es wird definitiv nicht einfacher werden.
Die Chinesen machen ordentlich Druck und deren Produkte werden auch 
stetig besser. Über den Preis und die Qualität werden wir langfristig 
nicht mithalten können und Innovation & Investition ist in Deutschland 
in den letzten Jahren auch nicht besonders groß geschrieben worden...

Die kommenden Jahre werden "interessant"...

von soso (Gast)


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Auf den ersten Blick fährst du mit der Besoldung A10/2 schlechter als in 
der Industrie. Aber man darf folgende Punkte nicht vergessen:

- Jobsicherheit
- Pension
- Automatischer Aufstieg in höhere Stufen (s. Link)
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/stufen.html
- Tariferhöhungen des ÖD
- Hohe Zuschläge für Ehe/Kinder
- Arbeitsort ist relativ sicher
- Auch Beamte können Dienststellen/Abteilungen wechseln
Der Staat hat viele interessante Bereiche

Nachteil ist, dass du bei Problemen kaum in die Wirtschaft zurück 
wechseln kannst.

Die Frage ist, wie sich die Wirtschaft hier in Deutschland 
weiterentwickelt. Gibt es noch mehr Verlagerung ins Ausland oder erleben 
wir wg. des demografischen Wandels ein Job-Wunder in den nächsten 20 
Jahren. In letzterem Fall wäre ein Job in der Wirtschaft vorzuziehen.

Der Öffentliche Dienst war vor rund 30, 40 Jahren deutlich unattraktiver 
als ein Job in der Industrie. Doch damals hatte niemand die 
Globalisierung auf dem Schirm, sodass heute die meisten Beamten und vor 
allem die Pensionäre deutlich besser dastehen als der normale 
Arbeitnehmer.

Es ist und bleibt eine Wette.

von Harald W. (wilhelms)


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fraud schrieb:

> Gibt aber Beihilfe und im Falle einer größeren Familie (Frau + Kinder)
> kann man verschiedene Kombinationen durchrechnen ^^

Auf jeden Fall muss jede Person einzeln versichert werden.
Gruss
Harald

von Minx (Gast)


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Danke für die guten Beiträge :)

Cha-woma M. schrieb:
> Frage wie alt bist du?
> Was willst haben in 2- 3 Jahren? Familie oder so?

27. Bis jetzt ist nichts geplant. Man weiß es nicht.

Im Vorbereitungsdienst gibt es ca. 1030 Eu brutto im Monat.
Beim richtigen Dienst sind es ca. 2200 Eu netto, wenn man die 
Krankenversicherung nicht berücksichtigt.
Von der Krankenversicherung zahlt der Freistaat Bayern 50%.

Ein großes Problem bei der Entscheidung ist, ob mir der Job gefällt. Das 
kann ich schlecht beurteilen, wenn ich nicht mal die konkreten 
Arbeitsbedingungen gesehen habe.
Wenn ich im Vorbereitungsdienst merke, das ist nichts für mich, dann 
kann ich immer noch ein Master-Studium zum nächsten Semester anfangen.

Mein Ziel ist es, genügend Geld für eine eigene Wohnung anzusparen, auch 
wenn ich mir vorerst keine kaufen werde, solange weder Familienlage noch 
Arbeitsort gefestigt sind. Ich habe als finanzielles Ziel 200k Eu 
angepeilt (entspricht dem Preis für eine gute Wohnung, oder?), wobei ich 
aktuell bei 160k Eu stehe.
Sobald ich dieses Ziel erreicht habe, fallen die monatlichen 
(Kalt-)Mietkosten weg und ich habe mein Netto-Einkommen für die 
sonstigen Lebenshaltungskosten zur Verfügung. Dementsprechend muss der 
Netto-Verdienst dann auch nicht mehr so hoch sein und ich kann mir einen 
Job suchen, der Spaß macht aber dafür schlechter bezahlt ist.

Alternativen wären:
- Die nächsten Jare in der Wirtschaft ( evtl. per Dienstleister) 
arbeiten, bis ich mein finanzielles Ziel erreicht habe.
- Kurzzeitig in der Schweiz arbeiten (es lässt sich netto mehr 
ansparen), bis ich mein finanzielles Ziel erreicht habe un dann nach 
Deutschland zurückkehren.
- Master-Studium, um meine Einstellungs-Chancen / meinen Wert auf dem 
Arbeitsmarkt zu verbessern.

von Harald W. (wilhelms)


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Minx schrieb:

> Von der Krankenversicherung zahlt der Freistaat Bayern 50%.

Sicher? Üblich bei Beamten ist es 50% der Krankheitskosten zu bezahlen.
Gruss
Harald

von Kritiker (Gast)


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Minx schrieb:
> Mein Ziel ist es, genügend Geld für eine eigene Wohnung anzusparen, auch
> wenn ich mir vorerst keine kaufen werde, solange weder Familienlage noch
> Arbeitsort gefestigt sind. Ich habe als finanzielles Ziel 200k Eu
> angepeilt (entspricht dem Preis für eine gute Wohnung, oder?), wobei ich
> aktuell bei 160k Eu stehe.

Und wegen den läppischen 40k machst du so rum? Wenn es dir möglich war, 
mit 27 Jahren 160k anzusparen, solltest du den Rest eh bald zusammen 
haben.

Außerdem frage ich mich, warum du so konkret auf 200k fixiert bist, wenn 
du noch nicht einmal weißt, wo diese Wohnung genau sein soll. Es gibt da 
in Bayern regional sehr große Unterschiede (z.B. München vs. Hof).

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Harald Wilhelms schrieb:
> Minx schrieb:
>
>> Von der Krankenversicherung zahlt der Freistaat Bayern 50%.
>
> Sicher? Üblich bei Beamten ist es 50% der Krankheitskosten zu bezahlen.
> Gruss
> Harald

Ja, was aber wiederrum dazu führt das der Versicherte nur 50% seines 
Gesundheitsrisikos versichern muss was im Ergebnis dann wieder um 50% 
reduzierte Beiträge bedeutet.
(Wobei das allerdings auch wieder stark vereinfacht ist, tatsächlich 
muss man noch schauen was alles versichert wird und wo die Heilfürsorge 
dann 50% übernimmt und wo nichts. Daher ist es nicht immer wirklich um 
genau 50% reduziert. Auch kann der Anteil der Heilfürsorge je nach 
Dienststelle, Dienstalter und Aufgaben variieren. 50% ist aber wohl das 
häufigste)

Also: Rechtlich eine ganz andere Geschichte bei der untem Strich aber 
genau dasselbe Ergebnis steht.
Wobei dieser scheinbar unbedeutende rechtliche Unterschied für einige 
Beamte trotzdem große (negative!) Auswirkungen hat. Es gibt ja auch 
Beamte die auf Grund von Vorerkrankungen oder Alter nur mit enormen 
Zuschlägen oder gar nicht an einen PKV Vertrag kommen. Selbst dann wenn 
die Vorerkrankungen abgehandelt sind und vorraussichtlich keine teuren 
Auswirkungen mehr haben würden (sonst wäre eine Verbeamtung ja nicht 
möglich).

Diese Betroffenen müssen sich dann freiwillig gesetzlich versichern, wo 
aber immer der volle Beitag gezahlt werden muss. Einen 50% Vertrag gibt 
es da nicht. Die Beihilfestelle zahlt aber nur bei tatsächlich 
anfallenden Behandlungskosten und lehnt die Übernahme von 
Arbeitgeberanteilen wie sie ein privater AG abführen müsste ab.(Es gibt 
wohl einzelne Härtefallentscheidungen wo dann bei nachgewiesenen 
Problemen doch gezahlt wird, aber m.W. noch keinen Rechtsanspruch)

Daher muss der Beamte in der GKV doppelt so viel zahlen wie als normaler 
Arbeitnehmer mit demselben Bruttogehalt während er in der PKV nur die 
Hälfte zahlt (was aber nichts bringt wenn der Beitrag exorbitant hoch 
ist). Es ist also tatsächlich so das viele Beamte keinesfalls 
"freiwillig" in der PKV sind. Im Bekantenkreis habe ich durchaus mehrere 
die lieber heute als morgen wechseln würden und auf die 
"Bürgerversicherung" hoffen. Und das trotz jungem Alter!

Aber BTT:

soso schrieb:
> Es ist und bleibt eine Wette

So ist es:
Immer vorrausgesetzt du bestehst die Laufbahnprüfung am ende des 
Vorbereitungsdienstes hast du so lange du nicht straffällig wirst für 
den Rest deines Lebens ein sicheres Einkommen von dem sich vernünftig, 
aber nicht luxoriös, leben lässt. Insbesondere im Pensionsalter wirst du 
damit besser dastehen als die meisten Rentner.
(Wobei die PKV dabei noch ein gewisses Risiko darstellt. Theoretisch 
könnte die so teuer werden das dein Vorteil wieder aufgefressen 
wird.Oder die Bürgerversicherung kommt in ca. 25 Jahren, dann hättest 
KV-Kostenmäßig den Jackpot gewonnen- Früher oder Später ist aber auch 
OK, dann ist der Vorteil nur nicht Maximal)

Bleibst du in der freien Wirtschaft hast du die Chance auf ein deutlich 
höheres Gehalt. Aber keinerlei echte Sicherheiten ausser dem bis dahin 
angesparten Vermögenswerten!

Es ist halt eine Frage was dir wichtiger ist. Und das kannst nur du 
alleine entscheiden. Nur eines muss dir unbedingt klar sein. Je älter du 
wirst um so schwerer wird es eine Stelle als Beamter zu bekommen! Zudem 
wird deine Endeinstufung (wichtig für Pension!) um so geringer sein je 
später du einsteigst. Wie es mit den heute schon sehr umkämpften Plätzen 
für den Laufbahnaufstieg in der Zukunft aussieht ist erst recht 
ungewiss.
Wenn beamter für dich also eine erstrebenswerte Funktion ist, dann nimm 
diese Chance JETZT an. Es KÖNNTE schwierig sein diese Chance ein 
weiteres mal zu bekommen.

Allerdings darfst du bei all dem auch nicht vergessen das vor der 
Karriere als Beamter noch der Vorbereitungslehrgang mit 
Abschlussprüfung(Laufbahnprüfung) absolviert werden muss. Das ist im 
Prinzip ein sehr kurzes Studium. Diese Hürde ist definitiv nicht sehr 
groß, ausser jemand leidet an Prüfungsangst  o.ä.
Falls du also schon im Studium selbst für einfache Prüfungen aus 
nervosität mehrere Anläufe gebraucht hast oder dir sonstwie das Lernen 
schwergefallen ist, so würde ich es mir doch noch einmal sehr genau 
überlegen.
Denn wenn diese Laufbahnprüfung nicht bestanden wird, so erfolgt auch 
keine Einstellung und du stehst auf der Strasse.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Minx (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Sicher? Üblich bei Beamten ist es 50% der Krankheitskosten zu bezahlen.
Nein, da hast du anscheinend recht. Bin noch nicht gut genug bei dem 
Thema informiert.

Kritiker schrieb:
> Und wegen den läppischen 40k machst du so rum? Wenn es dir möglich war,
> mit 27 Jahren 160k anzusparen, solltest du den Rest eh bald zusammen
> haben.
Nachdem ich das erreicht habe brauche ich trotzdem ein Einkommen. Ich 
wollte nur aufzeigen, dass ich jetzt nicht auf einen Topverdienst 
angewiesen bin, weil ich schon eine gute Summe angespart habe.

Kritiker schrieb:
> Außerdem frage ich mich, warum du so konkret auf 200k fixiert bist, wenn
> du noch nicht einmal weißt, wo diese Wohnung genau sein soll.
Da Wohnort und Familie nicht fix sind, sind die 200k auch nicht fix. Ich 
finde aber, es ist ein guter Wert, mit dem man an den meisten Orten 
(abgesehen von München) eine gute Wohnung bekommt. Es ist außerdem 
besser als gar kein Ziel zu haben. Beim Kauf eines Autos hat man 
schließlich auch eine grobe Preisvorstellung im Kopf von der man immer 
noch in einem gewissen Rahmen abweichen kann.

von Minx (Gast)


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@Carsten Sch.: Wow, danke für den Beitrag! :)

Carsten Sch. schrieb:
> Allerdings darfst du bei all dem auch nicht vergessen das vor der
> Karriere als Beamter noch der Vorbereitungslehrgang mit
> Abschlussprüfung(Laufbahnprüfung) absolviert werden muss. Das ist im
> Prinzip ein sehr kurzes Studium. Diese Hürde ist definitiv nicht sehr
> groß, ausser jemand leidet an Prüfungsangst  o.ä.
Bisher habe ich jede Prüfung ohne Wiederholung bestanden. Sollte daher 
schon klappen.

Habe übrigens nochmal nachgerechnet, was die Gehaltssteigerung angeht: 
In den ersten 24 Jahren erhöht sich im Durchschnitt das Monatsgehalt 
jährlich um ca. 23 Eu netto. Sprich, man kommt nur im Schneckentempo von 
seinem Einstiegsgehalt weg.

von Ratgeber (Gast)


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Was ist dir wichtiger? Sicherheit oder Risiko?

Das Risiko existiert in beide Richtungen, d.h es kann auch bedeuten, 
dass du finanziell deutlich besser abschneidest, z.B. als AT-Kraft in 
einem großen Konzern.

Bist du eher so der Sparbuch- oder der Aktien-Typ?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich weiß nicht, ob ich das Angebot annehmen soll. Was meint ihr?

Wenn du keine größeren Ambitionen im Leben mehr hast und als Ing auch 
nicht das größte Licht bist, solltest du das Angebot annehmen.

von Ratgeber (Gast)


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> Ich weiß nicht, ob ich das Angebot annehmen soll. Was meint ihr?

Wenn du noch größere Ambitionen im Leben hast und als Ingenieur auch
ein schlaues Kerlchen bist, solltest du das Angebot lieber ausschlagen. 
Sicherheit ist im Leben eben nicht alles (Stichwort: verpassten Chancen 
nachtrauern).

von Staatsdienen (Gast)


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Also je älter du wirst, desto mehr lohnt sich die Verbeamtung.
In der freien Wirtschaft steigt dein Wert bis ca. 40 Jahre und sinkt 
dann.
Je nach Jobmarkt musst du dann bei neuer Suche mit weniger Geld 
auskommen.

Bei der Verbeamtung hast du die Spitze des Einkommens am Ende, je älter 
du wirst.
Deshalb musst du einen Lebensvergleich machen, keinen momentanen nur für 
jetzt. Und über das Leben gesehen verdienen Beamte so gut wie immer mehr 
als die Leute in der Wirtschaft. Garantiert gilt das, wenn man nur 
Sachbearbeiter bleibt.

Durch die Pension in Höhe von 75% des höchsten Einkommens (also direkt 
vor der Rente) bekommen Beamte teilweise mehr Pension als Ingenieure in 
der Wirtschaft fürs Arbeiten.

Du kennst dich selbst am Besten, überlege womit du wohl besser dastehst.
Auch ist es als Beamter deutlich einfacher, mal auf Teilzeit zu 
wechseln.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Minx schrieb:
> @Carsten Sch.: Wow, danke für den Beitrag! :)
Keine Ursache ;-)
>
> Carsten Sch. schrieb:
>> Allerdings darfst du bei all dem auch nicht vergessen das vor der
>> Karriere als Beamter noch der Vorbereitungslehrgang mit
>> Abschlussprüfung(Laufbahnprüfung) absolviert werden muss. Das ist im
>> Prinzip ein sehr kurzes Studium. Diese Hürde ist definitiv nicht sehr
>> groß, ausser jemand leidet an Prüfungsangst  o.ä.
> Bisher habe ich jede Prüfung ohne Wiederholung bestanden. Sollte daher
> schon klappen.

Ja, dann sollte das ja wirklich kein ernstes Problem sein.
Schließlich schaffen diese Prüfung jedes JAhr auch sehr viele ehemalige 
Real- und Hauptschüler die dazu manchmal schon ein bis zwei Jahrzehnte 
im Job sind und das Lernen fast verlernt haben dürften.
Für jemanden der vor noch nicht all zu langer Zeit ein ET Studium 
abgeschlossen hat ist das dann sicher keine Hürde wenn man sich ranhält.

>
> Habe übrigens nochmal nachgerechnet, was die Gehaltssteigerung angeht:
> In den ersten 24 Jahren erhöht sich im Durchschnitt das Monatsgehalt
> jährlich um ca. 23 Eu netto. Sprich, man kommt nur im Schneckentempo von
> seinem Einstiegsgehalt weg.

Grundsätzlich richtig. Allerdings gilt das nur wenn du dein Leben lang 
Single bleibst. Bei Heirat und für jedes Kind gibt es monatlich 
Extra-Geld.

Bei einem Laufbahnaufstieg gilt das mit dem Gehaltssprung erst recht. 
Wobei dieser im Fall gD -> hD nur mit sehr viel Glück und Einsatz zu 
erreichen ist. Und selbst bei den wenigen glücklichen zumeist nur mit 
privat (nebenberuflich) absolviertem Masterstudium. Aber mit 27 hat man 
ja noch viel Zeit!

Noch etwas zur KV:
Falls du später mal eine Frau bekommen solltest die Brutto geringfügig 
mehr verdient als du (z.b. Kollegin auf der selben Stufe aber in der 
Angestelltenlaufbahn) so kann man evtl. Kinder auch über die 
Familienversicherung in der GKV kostenlos versichern. PKV kostet ja pro 
Kopf, wenn auch überschaubar für  Kinder. (Für die Mitversicherung der 
Kinder zählt das Elternteil mit dem höchsten Bruttoeinkommen. Ist dieses 
GKV so können die Kinder kostenlos mitversichert werden, ISt dieses PKV 
muss einzeln in der PKV versichert werden. Nettolohn ist irrelevant)

Gruß
Carsten

von Chris M. (yoblid) Benutzerseite


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Staatsdienen schrieb:
> Durch die Pension in Höhe von 75% des höchsten Einkommens (also direkt
> vor der Rente) bekommen Beamte teilweise mehr Pension als Ingenieure in
> der Wirtschaft fürs Arbeiten.

71,75 % ist der Höchstsatz (40 Dienstjahre).

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Chris M. schrieb:

> 71,75 % ist der Höchstsatz (40 Dienstjahre).

Ja, die 75% galten zu einer Zeit, als Rentner netto teilweise mehr
Geld bekamen, als vor der Verrentung.
Gruss
Harald

von NOmadd (Gast)


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Chris M. schrieb:
> Staatsdienen schrieb:
>> Durch die Pension in Höhe von 75% des höchsten Einkommens (also direkt
>> vor der Rente) bekommen Beamte teilweise mehr Pension als Ingenieure in
>> der Wirtschaft fürs Arbeiten.
>
> 71,75 % ist der Höchstsatz (40 Dienstjahre).

75%, wenn man die 13. Monats-Pension dazurechnet ;=)

von Karl (Gast)


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NOmadd schrieb:
> 75%, wenn man die 13. Monats-Pension dazurechnet ;=)

Dann mußt du aber auch beim Gehalt das Weihnachtsgeld dazurechnen!!

von Nomadd (Gast)


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Karl schrieb:
> NOmadd schrieb:
>> 75%, wenn man die 13. Monats-Pension dazurechnet ;=)
>
> Dann mußt du aber auch beim Gehalt das Weihnachtsgeld dazurechnen!!

hier geht es um die Pension...
D.h. Du müsstest die Rente vergleichen und bei der gibt es keine 13. 
Auszahlung im Jahr.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Nomadd schrieb:
> hier geht es um die Pension...
> D.h. Du müsstest die Rente vergleichen und bei der gibt es keine 13.
> Auszahlung im Jahr.

Und genau wegen solcher Unstimmigkeiten habe ich mir angewöhnt 
Vergleiche nur auf Basis des Jahresgehalts vorzunehmen. In welchen 
Stückelungen ausgezahlt wird ist dann egal.

Wobei man bei den Pensionären aber nicht vergessen darf das diese noch 
Einkommensunabhängig Ihren Beitrag für die PKV bezahlen müssen. Und der 
ist im Alter oft sehr Happig! Wenn es dann noch ein Alleinverdiener war 
von dessen Pension dann nun zwei Senioren Privatversichert werden müssen 
kann das schon mal trotz im Vergleich zum Rentner guter Pension bedeuten 
das man mit dem Grundsicherungsniveau auskommen muss.

Sicher, ein ehemaliger hD hat trotzdem noch ein gutes Auskommen. Und die 
derzeitigen Pensionäre in einer gD Laufbahn dürften im Ergebnis auch 
noch recht gut da stehen.
Aber ehemalige mD-ler haben teilweise heute schon an einem einzigen PKV 
Beitrag zu knabbern. Bei zweien sieht es dann düster aus. Und vom 
"einfachen Dienst" den es ja lange Zeit auch noch gab und daher bei den 
Pensionären immer noch gibt mal ganz zu schweigen.

Da sind bei einem Pärchen das von einer Pension lebt schnell mal über 
1000 Euro der Bezüge weg! Der GKV-Versicherte Rentner mit seinen 8,2% KV 
Beitrag (wenn GKV Mindestzeit erfüllt auch nur vom Rentenbeitrag, nicht 
vom sonstigen Einkommen) kann da dann -bei der heutigen Situation- 
schnell auch mal sehr viel besser unter dem Strich dastehen wie ein 
Beamter in den unteren Laufbahnen.

Wobei die Beiträge für Pensionäre im Vergleich zu den Beiträgen von 
ehemals PKV-Versicherten Angestellen ja nur die Hälfte sind. Für ein PKV 
versichertes Rentnerpärchen ohne Heilfürsorgerabatt sind auch schon mal 
schnell 2000Euro jeden Monat weg. Da muss man schon verdammt gut 
vorgesorgt haben um da nicht aufs Sozialamt angewiesen zu sein. Wer sich 
da nur auf die Rente verlassen hat, der ist wirklich verlassen.

Gruß
Carsten

von Michael (Gast)


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bekommt ein pensionierter Beamter nicht 80% Beihilfe für die PKV
und muss ein "normaler" Renter nicht etwa noch den ehemaligen Anteil des 
Arbeitgebers zur GKV auch noch bezahlen?

Wenn ich das alles so sehe, reiten die Beamten auf einem verdammt hohen 
Ross...

von Staatsdienen (Gast)


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Nein, die Menschen in der freien Wirtschaft haben sich einfach nur die 
Butter vom Brot klauen lassen.

Da haben die Beamten eine deutlich bessere Lobby.

von Michael (Gast)


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Vmtl. brauchen die auch gar keine Lobby, weil die Entscheider ja selbst 
Beamte sind... ;)

von omg (Gast)


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Michael schrieb:
> bekommt ein pensionierter Beamter nicht 80% Beihilfe für die PKV
> und muss ein "normaler" Renter nicht etwa noch den ehemaligen Anteil des
> Arbeitgebers zur GKV auch noch bezahlen?
>
> Wenn ich das alles so sehe, reiten die Beamten auf einem verdammt hohen
> Ross...

Die Höhe der Beihilfe für Versorgungsempfänger liegt bei 70%.

von Minx (Gast)


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@Carsten Sch.: Du schreibst immer von "Heilfürsorge". Bekomme ich sowas 
überhaupt als Ingenieurs-Beamter? Ich weiß, dass es das z.B. bei der 
Polizei gibt.
Meinst du nicht teilweise "Beihilfe"? Wie ist da der Unterschied?

von billydeedaniels (Gast)


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Der Mantel des Staates ist zwar eng, aber er hält dich warm.
Mit anderen Worten: wenn es der Wirtschaft gut geht, wird dich jeder Ing 
in der freien Wirtschaft belächeln. Geht es der Wirtschaft schlecht wird 
man dich beneiden.

von Hauptmann aus Köpenick (Gast)


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soso schrieb:
> - Arbeitsort ist relativ sicher

Nope, gerade Beamte müssen sich nach Belieben des Dienstherrn versetzen 
lassen. In Bayern diskutiert man gerade zur Strukturförderung einige 
Behörden in strukturschwache Gebiete zu verlagern.
Strafversetzung ist auch so ein Thema ...

MfG,

von hal9000 (Gast)


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Ich kann Dir nur raten mache es.
Ich hatte mich 1976 beim FTZ beworben, man hätte mich auch genommen. Ich
habe jedoch die Stelle des schnöden Mammons wegen nicht genommen. Ich
ärgere mich heute noch Grün und Blau deswegen. Damals gab es bis zur
Verbeamtung 1000DM im Monat. Zwei Mitstudenten hatten es gemacht. Die
wurden damals verlacht. Nur können die heute über uns lachen. Das FTZ
wurde irgendwann aufgelöst, die Herren wurden gefragt ob sie denn Ihren
Beamtenstatus aufgeben würden um zur Telekon zu gehen. Antwort "Nein",
da hat man sie nach Hause geschickt. Mit nicht einmal 50 Jahren, bei
voller Kohle. Grrrrrrrrr bin ich sauer. Was hätte ich mir alles ersparen
können in all den Jahren in der Industrie.

von Andreas (Gast)


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>Nur können die heute über uns lachen.

Zum Lachen finde ich diese Steuergeldverschwendung nicht. Da möchte ich 
auch kein Teil davon sein.

Ist nicht die wichtigste Frage: Macht der Job Spaß?

von Minx (Gast)


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hal9000 schrieb:
> Ich kann Dir nur raten mache es.
> Ich hatte mich 1976 beim FTZ beworben, man hätte mich auch genommen. Ich
> habe jedoch die Stelle des schnöden Mammons wegen nicht genommen.

Naja, das konnte ja keiner ahnen, dass die Leute unter 50 nach Hause 
geschickt wurden. Wie sähe deine Entscheidung denn aus, wenn die jetzt 
genauso hätten weiterarbeiten müssen?

Andreas schrieb:
> Ist nicht die wichtigste Frage: Macht der Job Spaß?

Ja. Ich kann das aber nicht sicher beurteilen, weil ich ihn ja noch 
nicht gemacht habe... Der Vorbereitungsdienst geht im Januar los. Zuvor 
werde ich ca. 2 Monate als Angestellter eingestellt und kann ein 
bisschen reinschnuppern. Ob es dauerhaft abwechslungsreich bleibt ist 
die nächste Frage.

von Martin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, die 75% galten zu einer Zeit, als Rentner netto teilweise mehr
> Geld bekamen, als vor der Verrentung.
> Gruss
> Harald

Das hört sich hier teilweise auch so an als ob man sein halbes Leben nur 
dafür vorbereiten soll damit man noch nen halbwegs erträglichen 
Lebensabend haben kann.

Wenn ich denke mein Großvater wurde 74 Jahre alt, das wären gut 9-10 
Jahre Rentenbezüge, so viel spar ich mir in meinem Arbeitsleben so oder 
so auch locker ohne Rentenbeiträge an.

Und das Ende war auch eher schlecht als recht sozusagen hatte er noch 
nach 65 Jahren vielleicht noch 5-6 Jahre ein richtiges Leben, danach 
wurde er nur noch am Leben gehalten.

Es ist halt alles ein Glücksspiel irgendwie.

von test (Gast)


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ja, ich bin bayerischer Beamter. Versetzungen gibt es so gut wie keine, 
ausser man möchte es selbst. der Personalrat hat da immer ein sehr 
großes wort mitzureden. als Ingenieur bleibt man so gut wie immer in 
seinem Bereich. wieso du einen Vorbereitungsdienst machen musst, weiss 
ich nicht. stand bei mir nie zur debatte. vielleicht lag es daran, dass 
ich erst als Angestellter angefangen habe... die Zusatzversicherung bei 
der pkv beträgt bei einem Kind rund 36 euro. von der Beihilfe erhält man 
jedoch jeden Monat 30 euro zuschuss für die Versicherung des kindes. 
meine frau ist Lehrerin und derzeit in elternzeit. sie muss sich nur zu 
30 Prozent versichern, den rest erledigt meine Beihilfe für sie.

in der gesetzlichen Krankenversicherung habe ich wesentlich mehr 
gezahlt. kommt natürlich darauf an, wann du einsteigst bei der pkv. ich 
hatte noch den alten Tarif, also keinen unisextarif.

großer Vorteil beim Staat ist, dass der master für die 
4.Qualifikationsstufe (4.QE) (früher höherer Dienst ab A13, ende A16) 
zählt. ich habe nach meinem fh-diplom an der fernuni in drei Semester 
meinen master gemacht. werde demnächst die Behörde wechseln und 
wahrscheinlich in die 4.QE wechseln können. ein wechsel von einer 
Behörde zur anderen zahlt sich sehr gut aus. kommt nicht häufig vor und 
man kann dann fast wie in der freien wirtschaft verhandeln, in welche 
Stufe man kommt. stellen in der 4.QE gibt es im technischen Dienst aber 
sehr wenige, deshalb brauch man geduld und glück, wie überall eben...

ich würde es wieder machen!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Minx schrieb:
> @Carsten Sch.: Du schreibst immer von "Heilfürsorge". Bekomme ich sowas
> überhaupt als Ingenieurs-Beamter? Ich weiß, dass es das z.B. bei der
> Polizei gibt.
> Meinst du nicht teilweise "Beihilfe"? Wie ist da der Unterschied?

Im ganz strengen Wortsinn des Gesetzes hast du recht. DA gibt es schon 
gewisse Unterschiede - nicht nur bei den "Prozenten".
Im Umgangssprachlichen Sinn (und der war hier gemeint) werden zumindest 
von Nichtbeamten die Begriffe meist synonym verwendet.

Michael schrieb:
> bekommt ein pensionierter Beamter nicht 80% Beihilfe für die PKV
> und muss ein "normaler" Renter nicht etwa noch den ehemaligen Anteil des
> Arbeitgebers zur GKV auch noch bezahlen?

Ich meine die Beihilfesätze bei den Ruheständlern können schwanken - je 
nachdem wann und wo der Angefangen hat, bin mir aber nicht sicher.

Ein Rentner muss im "Normalfall" von seiner Rente nur den 
Arbeitnehmeranteil  (8,2%) abführen! Der Rest kommt von der Rentenkasse.
Der "Normalfall" liegt vor wenn ein Rentner in der zweiten Hälfte seines 
Arbeitslebens mindstens 50% der Zeit in der GKV versichert war! (das 
wird TAGGENAU kontrolliert)

War er aber zwischendurch in der PKV versichert und zwar den (sehr 
schwierigen) Rücksprung in die GKV rechtzeitig geschafft um als Rentner 
weiterhin GKV versichert bleiben zu dürfen, allerdings nicht rechtzeitig 
um die 50% voll zu bekommen, so kann er nicht in die GKV der Rentner 
sondern muss sich zu normalen Bedingungen freiwillig in der GKV 
versichern. DA sind dann AN und AG Beiträge zusammen fällig. Und zwar 
auf ALLE Einkünfte. Trotzdem ist dies meist sehr viel günstiger als in 
der PKV zu bleiben. Aber wie gesagt: Über diesen Sonderfall müssen sich 
nur diejenigen Gedanken machen die zeitweise PKV Versichert waren und 
jetzt wieder in der GKV untergekommen sind.

Gruß
Carsten

von Klingel (Gast)


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hal9000 schrieb:
> Ich kann Dir nur raten mache es.
> Ich hatte mich 1976 beim FTZ beworben, man hätte mich auch genommen.

Meinst du etwa das ehemalige Forschungs- und Technologiezentrum (FTZ) in 
Darmstadt am Kavalleriesand?

von Harald W. (wilhelms)


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Carsten Sch. schrieb:

> Der "Normalfall" liegt vor wenn ein Rentner in der zweiten Hälfte seines
> Arbeitslebens mindstens 50% der Zeit in der GKV versichert war! (das
> wird TAGGENAU kontrolliert)

Schön wärs. Das wurde irgendwann mal auf 90% hochgesetzt. Auf diese
Art und Weise kann der Staat dann dieganze Lebensplanung über den
Haufen werfen.
Gruss
Harald

von Jo S. (Gast)


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hal9000 schrieb:
> Ich kann Dir nur raten mache es.

> Zwei Mitstudenten hatten es gemacht. Die
> wurden damals verlacht. Nur können die heute über uns lachen.

Bei uns (NT) hatten sich 89/90 rund 5% für die Beamtenlaufbahn (gD) 
entschieden. Die können jetzt ein entspannteres Leben führen, als die 
meisten anderen. Einer ist Labor-Ing. an einer FH, hat noch nebenbei 
gemütlich den Master gemacht und ist nun als "Oberingenieur" in A14, das 
sind rund 4.000 netto bei StKl III.

Andere sind als "Postbeamte" bei der Telekom gelandet und kommen bei A12 
so auf knappe 3.500 netto. Wer die Umwandlung zum unkündbaren 
Angestellten akzeptiert hat, verdient nun 85.000 € im Jahr. Und das für 
Tätigkeiten, die in der sog. freien Wirtschaft höchstens mit der Hälfte 
dessen vergütet werden würden.

Die Beamtenpensionen sind rund doppelt so hoch wie die entsprechenden 
Renten. Die PKV-Beiträge sind auch nicht so hoch, wie hier genannt, denn 
70% trägt die Staatskasse, bei Ehepartnern sogar 80% (Kinder 90%).

> da hat man sie nach Hause geschickt. Mit nicht einmal 50 Jahren, bei
> voller Kohle.

> Was hätte ich mir alles ersparen
> können in all den Jahren in der Industrie.

So ab 50 überwiegen die Vorteile des öffentlichen Dienstes (insbesondere 
bei Beamten) gegenüber der freien "Wildnis" ganz deutlich - und das bis 
ans Lebensende.

hal9000, was hast Du in der Industrie gemacht?

von Jo S. (Gast)


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Andreas schrieb:
> Ist nicht die wichtigste Frage: Macht der Job Spaß?

Nein! Die Wichtigste Frage ist, ob man mit dem Job dauerhaft seinen 
Lebensunterhalt bestreiten kann.

von Jo S. (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> in der zweiten Hälfte seines
> Arbeitslebens mindstens 50% der Zeit in der GKV versichert war

Es sind 90%.

von €-Man (Gast)


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Hier kann man schauen, was man so verdient...

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/

von So leicht geht es (Gast)


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Die Seite ist gut, allerdings fehlen da noch die Ortszuschläge und 
weitere Sonderzulagen.

von Minx (Gast)


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test schrieb:
> ja, ich bin bayerischer Beamter. Versetzungen gibt es so gut wie keine,
> ausser man möchte es selbst. der Personalrat hat da immer ein sehr
> großes wort mitzureden. als Ingenieur bleibt man so gut wie immer in
> seinem Bereich.

@test: Schön zu hören. Du bist genau derjenige, der mir mit Abstand am 
meisten weiterhelfen kann. Hast du einen Account hier im Forum, sodass 
ich dir auch persönlich schreiben könnte (oder mal kurz telefonieren?). 
Hätte schon einige Fragen, z.B. Was machst du genau? Seid ihr mit 
Ingenieuren eher überbesetzt oder unterbesetzt, bzw. wie stressig ist 
der Job? Gab es bei euch Teilzeitanträge?

test schrieb:
> großer Vorteil beim Staat ist, dass der master für die
> 4.Qualifikationsstufe (4.QE) (früher höherer Dienst ab A13, ende A16)
> zählt. ich habe nach meinem fh-diplom an der fernuni in drei Semester
> meinen master gemacht. werde demnächst die Behörde wechseln und
> wahrscheinlich in die 4.QE wechseln können. ein wechsel von einer
> Behörde zur anderen zahlt sich sehr gut aus. kommt nicht häufig vor und
> man kann dann fast wie in der freien wirtschaft verhandeln, in welche
> Stufe man kommt.

Kann man da auch in der QE 3 verhandeln wie in der Wirtschaft? Die ca. 
2200 Eu netto (ohne Berücksichtigung der Krankenversicherung) zum 
Einstieg und die jährliche Steigerung um ca. 23 Eu netto sind schon 
etwas mager.

Jo S. schrieb:
> Bei uns (NT) hatten sich 89/90 rund 5% für die Beamtenlaufbahn (gD)
> entschieden. Die können jetzt ein entspannteres Leben führen, als die
> meisten anderen. Einer ist Labor-Ing. an einer FH, hat noch nebenbei
> gemütlich den Master gemacht und ist nun als "Oberingenieur" in A14, das
> sind rund 4.000 netto bei StKl III.
>
> Andere sind als "Postbeamte" bei der Telekom gelandet und kommen bei A12
> so auf knappe 3.500 netto. Wer die Umwandlung zum unkündbaren
> Angestellten akzeptiert hat, verdient nun 85.000 € im Jahr. Und das für
> Tätigkeiten, die in der sog. freien Wirtschaft höchstens mit der Hälfte
> dessen vergütet werden würden.

Das sind schon sehr hohe Gehälter und vermutlich nicht die Regel. Die 
Zahlen hier im Thread sind deutlich niedriger. Es haben bestimmt auch 
einige in der Wirtschaft noch mehr netto.

So leicht geht es schrieb:
> Die Seite ist gut, allerdings fehlen da noch die Ortszuschläge und
> weitere Sonderzulagen.

Was wären denn so typische Ortszuschläge und Sonderzulagen (jetzt bitte 
nicht gerade für München)? Wie finde ich die heraus?

von Harald W. (wilhelms)


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Rolf-Diether Scheide schrieb im Beitrag #3760538:

> Da fällt mir ein Beamtenwitz ein:

Hat man den nicht neulich bei Ausgrabungen im alten Ägypten gefunden?

von Matthias L. (limbachnet)


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Ja, auf Tontafeln, die frühägyptische Ausgräber schon für Altertümer 
hielten...

Und der Rest seines Postings ist dümmstes Bildzeitungsniveau. Natürlich 
gibt es unter Beamten faule Gestalten, aber die gibt es auch unter 
Angestellten und unter Nichtbeschäftigten - und ob jemand seinen 
Arbeitgeber nur Geld kostet oder ihm Nutzen bringt ist individuell 
verschieden und hat arg wenig mit dem Beschäftigungsverhältnis zu tun.

von Minx (Gast)


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Wer ist denn hier ein verbeamteter Ingenieur?
Hat jemand noch qualifizierte Antworten zu meinem letzten Beitrag?

von Chris (Gast)


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Interessanter Thread. Ich würde mich nur fragen, ob da als Beamter nicht 
irgendwann die Motivation nachlässt und somit auch die Arbeitsmoral.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Martin schrieb:
> Das hört sich hier teilweise auch so an als ob man sein halbes Leben nur
> dafür vorbereiten soll damit man noch nen halbwegs erträglichen
> Lebensabend haben kann.

Ja, so ist!

von Sepp (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
>> Das hört sich hier teilweise auch so an als ob man sein halbes Leben nur
>> dafür vorbereiten soll damit man noch nen halbwegs erträglichen
>> Lebensabend haben kann.

DAS halte ich für falsch! Mit 67 (oder bald 70?) weiß keiner, was die 
Gesundheit macht. Lieber jetzt Leben! Und nicht das Leben "aufschieben".

Minx schrieb:
>> Bei uns (NT) hatten sich 89/90 rund 5% für die Beamtenlaufbahn (gD)
>> entschieden. Die können jetzt ein entspannteres Leben führen, als die
>> meisten anderen. Einer ist Labor-Ing. an einer FH, hat noch nebenbei
>> gemütlich den Master gemacht und ist nun als "Oberingenieur" in A14, das
>> sind rund 4.000 netto bei StKl III.
>>
>> Andere sind als "Postbeamte" bei der Telekom gelandet und kommen bei A12
>> so auf knappe 3.500 netto. Wer die Umwandlung zum unkündbaren
>> Angestellten akzeptiert hat, verdient nun 85.000 € im Jahr. Und das für
>> Tätigkeiten, die in der sog. freien Wirtschaft höchstens mit der Hälfte
>> dessen vergütet werden würden.

In der freien Wirtschaft auf 3000 netto zu kommen, ist auch nicht sooo 
einfach. Manch Altervertrag vielleicht. Ich hab gerade so mal 3000 
netto. OK, Urlaubs und Weihnachsgeld kommt noch drauf. Das mit 37 in der 
freien Wirtschaft bei 42h/Woche, nicht 40h!!
Bei den Gehältern in Deinem dem Post sollte man sich umorientieren, wenn 
man (noch) kann!

von Rolf (Gast)


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Guten Abend!

Im Jahre 1972 verließ ich die Industrie (gehobene Ing. Lohngruppe
plus 30% Zulage)und absolvierte den 2-jährigen Vorbereitungsdienst für 
den gehobenen Dienst als Beamter. Anschließend, natürlich nach 
bestandener Abschlussprüfung, begann ich als Beamter zur Anstellung in 
der Besoldungsgruppe A11. Was den Stress im Dienst betrifft: Es war der 
Teufel los, weit über die vorgesehene Arbeitszeit. Nach 2 Jahren wurde 
ich zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Ein ehemaliger Arbeitskollege 
von mir ging zur Post - ähnlicher Berufsweg als Dienststellenleiter.
Ich blieb in der gesetzlichen Krankenversicherung. Das hat auch 
Vorteile.
Als ich durch eine Erkrankung bedingt, im Alter von 42 Jahren vorzeitig
pensioniert wurde, da zeigten sich die Vorteile. Da sich der Beitrag zur 
gesetzlichen Krankenversicherung nach dem Bruttoeinkommen berechnet, 
sank der Beitrag erheblich ab. Der Beitrag in der privaten 
Krankenversicherung wäre gleich geblieben und mit dem Lebensalter 
ständig angestiegen. Eine private Zusatzversicherung läßt sich immer 
noch abschließen.

Ich habe heute ein recht gutes Auskommen. Wäre ich in der Industrie 
geblieben, würde ich heute knapp vor dem Elend leben.

Übrigens wäre damals meine Alternative zum Staatsdienst die Aufnahme 
einer
Tätigkeit beim CERN (Genf !) gewesen.

Ich hoffe eine Entscheidungshilfe aus der Praxis gegeben zu haben.

Beste Grüße

R-E.

von Noname (Gast)


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Hallo,
ich arbeite als EIng bei der im Eingangspost genannten Behörde, 
Motivation für meine Antwort ist unser interner Aufruf zur Anwerbung von 
Nachwuchs, welcher speziell im Bereich Elektrotechnik dringend gesucht + 
erforderlich ist. Ich bemühe mich also um eine möglichst objektive 
Antwort ;)

Gehalt/Besoldung:
Als Bachelor Einstieg in A10/3 (nach den 16 Monaten mit 1.000 netto...)
Nach ca. 6 Jahren A11,  nach ca. 25 Jahren A12, weiterer Aufstieg selten
Was das in € ist kann man ja nachschlagen, Stufenerhöhung alle 3-4 Jahre 
automatisch, allg. Besoldungserhöhung i.d.R. ähnlich TVL (2-3%/a)
Ortszuschläge gibt's keine, Verhandlung um Gehalt  Aufstieg  Karriere 
etc. nicht möglich. Wechsel von g.D. in h.D. selten, Regelfall ist der 
oben beschriebene Ablauf.

Arbeitsinhalt / Aufgaben:
- Tätigkeit praktisch ausschließlich Projektsteuerung, üblicher 
Volumenbereich ehr unter 100Mio€, also nicht ganz Elbphilharmonie...
- Keine "klassischen" Ing-Tätigkeiten, kein Entwerfen, Berechnen etc, 
dies wird i.d.R. an Dienstleister vergeben
- Im Vergleich zur Industrie ungewöhnlich schnell sehr hohe 
Verantwortung (für Steuergelder, externe Unternehmen usw...)

Umfeld:
Wichtiger Punkt ist das fehlende Leistungsprinzip im öD, Folgen:
- kein Karriereverhalten etc. nötig+möglich
- sehr unabhängige und sachorientierte Arbeit möglich
- interne Strukturen / Hirarchien sehr starr
- intrinsische Motivation nötig, "Nulleister" werden dauerhaft genauso 
entlohnt wie "Hochleister" usw...
Noch erwähnenswert:
-manche der bekannten Klischees treffen ehr nicht zu (Arbeitsbelastung, 
unmodern-konservativ etc...), manche treffen ehr zu (Regelungswut, 
starre Prozesse...)

Fazit: Entscheidung "öD oder privat" sollte man sich gut überlegen, ist 
m.E. vor allem eine Typfrage. Den Vorbereitungsdienst kann man auf jeden 
Fall mal machen, danach ist ein Wechsel zurück auch noch realistisch 
möglich.

Zum Schluss noch ein bisschen Werbung, der TE soll ja zusagen ;)
Für mich persönlich ist's ein absoluter Traumjob, hätte ich zunächst 
nicht gedacht, war vorher auf der Entwicklerschiene. Warum ist das so?
-persönliche Unabhängigkeit
-Sicherheit
-viel Außendienst
-abwechslungsreiche unt teilw. interessante Aufgaben (kein Witz!)

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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Rolf schrieb:

> Als ich durch eine Erkrankung bedingt, im Alter von 42 Jahren vorzeitig
> pensioniert wurde

Wie kommt es eigentlich, dass Beamte so oft frühpensioniert werden?
Kenne aus dem Bekanntenkreis auch einige, die mit 50 (Lehrer!) in 
Frühpension sind...

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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E. D. schrieb im Beitrag #3774559:
> Kriegsmaschine86 schrieb:
>> Wie kommt es eigentlich, dass Beamte so oft frühpensioniert werden?
>
> Soldaten gehen schon mit 54 in den wohlverdienten Ruhestand, weil sie
> völlig abgekämpft sind.

Soldaten - vor allem solche die regelmäßig in Krisengebieten rumhängen - 
ist was anderes. Da kann ich das noch irgendwo verstehen, aber ich kenne 
privat Lehrer, die mit 50 in Pension sind und sich jetzt in ihrem 
zwei-Hektar großen Garten austoben und leistungsintensiven 
Risikosportarten nachgehen... O_o

Das wirkt dann immer etwas komisch auf mich ^^

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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Kriegsmaschine86 schrieb:
> E. D. schrieb:
>> Kriegsmaschine86 schrieb:
>>> Wie kommt es eigentlich, dass Beamte so oft frühpensioniert werden?
>>
>> Soldaten gehen schon mit 54 in den wohlverdienten Ruhestand, weil sie
>> völlig abgekämpft sind.
>
> Soldaten - vor allem solche die regelmäßig in Krisengebieten rumhängen -
> ist was anderes. Da kann ich das noch irgendwo verstehen, aber ich kenne
> privat Lehrer, die mit 50 in Pension sind und sich jetzt in ihrem
> zwei-Hektar großen Garten austoben und leistungsintensiven
> Risikosportarten nachgehen... O_o
>
> Das wirkt dann immer etwas komisch auf mich ^^

Da muss man wohl ein gewisses schauspielerisches Talent haben, um vor 
den Amtsärzten den stark Leidenden zu mimen...

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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E. D. schrieb im Beitrag #3774576:
> Kriegsmaschine86 schrieb:
>> aber ich kenne
>> privat Lehrer, die mit 50 in Pension sind
>
> Du möchtest dich nicht wirklich mit der heutigen Jugend
> auseinandersetzen wollen - nicht mal als Hausmeister in einem
> (räumlich)regierungsnahen Gymnasium in Berlin.

OK, damit hast Du natürlich Recht. :=D
Wenn schon Lehrer, dann Gymnasiallehrer auf dem christlichen Gymnasium 
irgendwo in einer kleineren Ortschaft Ostdeutschlands gg

Ich kenne auch einen Lehrer, der auf der "GSM Hamburg" war... inkl. 
Morddrohungen und anderen "Scherzen".. O_o

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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E. D. schrieb im Beitrag #3774583:
> Es können gemäß Schengener Abkommen alle nach Deutschland kommen.
> Auch
> dürfen diese unsere Bildungsstätten nutzen. Als Vorbilder finanzieren
> wir dieses auch noch. Ich möchte kein Lehrer sein, der dieser
> immigrierten Jugend dann westeuropäische Werte vermitteln muß.

Wenn das so weitergeht, dann kollabiert die EU in der jetzigen Form auf 
jeden Fall. Die nationalen Parteien haben in fast allen europäischen 
Ländern regen Zulauf, viele Länder führen wieder Grenzkontrollen ein 
oder schmeißen Zigeuner gleich ganz aus dem Land, wie neulich 
Frankreich...

EU an sich ist keine schlechte Sache, aber nicht so gewaltsam 
durchgedrückt wie aktuell zu sehen...

von Thomas1 (Gast)


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E. D. schrieb im Beitrag #3774559:
> Soldaten gehen schon mit 54 in den wohlverdienten Ruhestand, weil sie
> völlig abgekämpft sind.


Kommt drauf an. Die meisten Soldaten beschäftigen sich jahrelang mit 
Eierschaukeln. Nur wenigfe sind im Kampfeinsatz. Da würde ichg es ja 
verstehen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Kriegsmaschine86 schrieb:
> Wie kommt es eigentlich, dass Beamte so oft frühpensioniert werden?
> Kenne aus dem Bekanntenkreis auch einige, die mit 50 (Lehrer!) in
> Frühpension sind...

Weil die die einzigen sind die bei "burn-out" sich berufsbedingt aus dem 
Erwerbsleben verabschieden können ohne finanzielle Abstriche!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Kriegsmaschine86 schrieb:
> Da muss man wohl ein gewisses schauspielerisches Talent haben, um vor
> den Amtsärzten den stark Leidenden zu mimen...

Was glaubtst wie die Ärtzte arbeiten?
Ich sags dir:
Auf Anweisung!
Wer zum Invaliden geschrieben wird, hängt zu 99% ned von seinem Leiden 
ab.
Das ist nur das Deckblatt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas1 schrieb:
> Kommt drauf an. Die meisten Soldaten beschäftigen sich jahrelang mit
> Eierschaukeln. Nur wenigfe sind im Kampfeinsatz. Da würde ichg es ja
> verstehen.

Für die Kampftruppen gilt das nicht.
Für die ist jetzt zum Teil schon bei "Friedenseinsätzen" 
lebensgefährlich!

von Matthias L. (limbachnet)


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Cha-woma M. schrieb:
> Weil die die einzigen sind die bei "burn-out" sich berufsbedingt aus dem
> Erwerbsleben verabschieden können ohne finanzielle Abstriche!

Blödsinn. Die Abzüge sind zwar geringer als bei einem erwerbsunfähigen 
Angestellten, aber durchaus merkbar. Ohne Abzüge erst nach 40 Jahren 
Dienstzeit:

http://www.paulsen.info/dienstunfaehigkeitsversicherung/dienstunfaehigkeitsversorgung.htm

von Flamm (Gast)


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Rolf schrieb:
> lieben und mit dem Lebensalter
> ständig angestiegen. Eine private Zusatzversicherung läßt sich immer
> noch abschließen.
>
> Ich habe heute ein recht gutes Auskommen. Wäre ich in der Industrie
> geblieben, würde ich heute knapp vor dem Elend leben.
>
> Übrigens wäre damals meine Alternative zum

Ja, aber die Mindestpension von ca. 1400€ bekommen sie theoretisch 
bereits nach 5 Jahren Dienst...

Nach 5 Jahren Berufsleben (Privatwirtschaft!) hätte man einen 
Frührentenanspruch von vielleicht 200€...

von Flamm (Gast)


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soso schrieb:
> Die Frage ist, wie sich die Wirtschaft hier in Deutschland
> weiterentwickelt. Gibt es noch mehr Verlagerung ins Ausland oder erleben
> wir wg. des demografischen Wandels ein Job-Wunder in den nächsten 20
> Jahren. In letzterem Fall wäre ein Job in der Wirtschaft vorzuziehen.
>
> Es ist und bleibt eine Wette.

Das stimmt! Das lässt sich schwer vorhersehen. Andererseits nimmt die 
Akademisierungsquote der Welt laufend zu, während des Arbeitsvolumen in 
der westlichen Welt stagniert bzw. abnimmt...

Andererseits hängt auch der ÖD an den gut bezahlten Industriejobs...

von Mitarbeiter (Gast)


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es lässt sich nur schwer vorhersagen. Aber zumindest ist der Beamte auf 
der sichereren Seite als der Angestellte in der freien Wirtschaft. Wenn 
unsere Wirtschaft mal so hinüber sein sollte, dass der Staat 
Beamtengehälter nicht mehr zahlen kann, dann ging es mit den meisten 
guten Angestelltenjobs deutlich davor schon bergab. Hier im Forum wird 
ständig, zurecht, gesagt, dass Ingenieure kaum eine Lobby haben. Beamte 
haben dagegen haben diese. Wahrscheinlich heißt es in Zukunft um so 
mehr:

Reiche Unternehmer/Erben/Privaties > Beamte > DAX Konzern Mitarbeiter > 
Angestellte in IGM Zulieferbetrieben > Mittelstand/"bessere" 
Dienstleister > nicht tarfiliche KMUs > Leiharbeit

und wenn es mal richtig schlecht geht, wird das wohl auch die 
Reihenfolge, beginnend bei den Leiharbeitern, sein wer zuerst sein 
Auskommen verliert.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Flamm schrieb:
> Andererseits hängt auch der ÖD an den gut bezahlten Industriejobs...

Inwiefern?

von Flamm (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Flamm schrieb:
>> Andererseits hängt auch der ÖD an den gut bezahlten Industriejobs...
>
> Inwiefern?

Über das Steueraufkommen

von Mitarbeiter (Gast)


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Flamm schrieb:
> Über das Steueraufkommen

wenn das aber zurück geht, heißt es, dass die Privatwirtschaft schon zu 
Grunde geht => Massenentlassungen + Einsellungsstopp. Reichen die 
Steuergelder dann nicht um die Staatsbediensteten zu bezahlen, werden 
halt neue Schulden gemacht. Geht es Jahre lang so schlecht weiter, dann 
spart man zuerst an denen, die man am ehesten los wird, also befristete 
Angestellte im ÖD, Beamte auf Probe oder solche Angestellte im ÖD, die 
noch keinen Unkündbar Status haben. Wenn es nach Jahren immer noch so 
mies aussieht, wird man zuerst wohl woanders sparen, vielleicht an der 
Arbeitslosenunterstützung für die aus der freien Wirtschaft, die ihren 
Job verloren haben. Bis man bei den Beamten signifikant sparen muss, 
wird es ewig dauern. Und selbst dann wird man höchstens über einen Kniff 
versuchen deren Bezüge zu senken. Das ist zwar ein Einschnitt, aber 
wenigstens haben die dann noch einen Job.
Bevor Beamte auf Lebenszeit wirklich entlassen werden, müsste schon eine 
Krise ausbrechen, die quasi eine Art Revolution auslöst. Bis dahin ist 
die freie Wirtschaft sowieso hinüber. Man wird bei schlechter Kassenlage 
vielleicht nicht so leicht Beamter, wer es aber ist, bekommt seine 
Bezüge unabhängig der Kassenlage.

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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Mitarbeiter schrieb:
> Flamm schrieb:
>> Über das Steueraufkommen
>
> wenn das aber zurück geht, heißt es, dass die Privatwirtschaft schon zu
> Grunde geht => Massenentlassungen + Einsellungsstopp. Reichen die
> Steuergelder dann nicht um die Staatsbediensteten zu bezahlen, werden
> halt neue Schulden gemacht. Geht es Jahre lang so schlecht weiter, dann
> spart man zuerst an denen, die man am ehesten los wird, also befristete
> Angestellte im ÖD, Beamte auf Probe oder solche Angestellte im ÖD, die
> noch keinen Unkündbar Status haben. Wenn es nach Jahren immer noch so
> mies aussieht, wird man zuerst wohl woanders sparen, vielleicht an der
> Arbeitslosenunterstützung für die aus der freien Wirtschaft, die ihren
> Job verloren haben. Bis man bei den Beamten signifikant sparen muss,
> wird es ewig dauern. Und selbst dann wird man höchstens über einen Kniff
> versuchen deren Bezüge zu senken. Das ist zwar ein Einschnitt, aber
> wenigstens haben die dann noch einen Job.
> Bevor Beamte auf Lebenszeit wirklich entlassen werden, müsste schon eine
> Krise ausbrechen, die quasi eine Art Revolution auslöst. Bis dahin ist
> die freie Wirtschaft sowieso hinüber. Man wird bei schlechter Kassenlage
> vielleicht nicht so leicht Beamter, wer es aber ist, bekommt seine
> Bezüge unabhängig der Kassenlage.

OK, damit hast Du natürlich Recht! ;=)
Wie ist das eigentlich als öffentlich Angestellter?
Ich weiß, dass man nach 15 Jahren praktisch unkündbar ist... wie schaut 
es davor aus, auch wenn man z.B. einen unbefristeten Vertrag hat? :=)

von Thomas1 (Gast)


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Flamm schrieb:
> Andererseits nimmt die
> Akademisierungsquote der Welt laufend zu


Da gibts auch kein Duales Ausbildungssystem und keine Weiterbildungen 
(Meister, Techniker usw) wie hier.

von Mitarbeiter (Gast)


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Kriegsmaschine86 schrieb:
> OK, damit hast Du natürlich Recht! ;=)
> Wie ist das eigentlich als öffentlich Angestellter?
> Ich weiß, dass man nach 15 Jahren praktisch unkündbar ist... wie schaut
> es davor aus, auch wenn man z.B. einen unbefristeten Vertrag hat? :=)

natürlich hab ich da Recht :-). Zu deinen anderen Fragen:

http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/kuendigungsfristen.html

steht hier alles. Du hast Kündigungsfristen und unter Beachtung dieser, 
kannst du auch als unbefristet eingestellter Angestellter im ÖD 
entlassen werden. Ich persönlich denke, wenn Arbeiten beim Staat, dann 
am Besten als Beamter. Als Angestellter lohnt es sich nur in bestimmten 
Fällen.

von Kriegsmaschine86 (Gast)


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Mitarbeiter schrieb:
> Kriegsmaschine86 schrieb:
>> OK, damit hast Du natürlich Recht! ;=)
>> Wie ist das eigentlich als öffentlich Angestellter?
>> Ich weiß, dass man nach 15 Jahren praktisch unkündbar ist... wie schaut
>> es davor aus, auch wenn man z.B. einen unbefristeten Vertrag hat? :=)
>
> natürlich hab ich da Recht :-). Zu deinen anderen Fragen:
>
> http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/kuendig...
>
> steht hier alles. Du hast Kündigungsfristen und unter Beachtung dieser,
> kannst du auch als unbefristet eingestellter Angestellter im ÖD
> entlassen werden. Ich persönlich denke, wenn Arbeiten beim Staat, dann
> am Besten als Beamter. Als Angestellter lohnt es sich nur in bestimmten
> Fällen.


Ja, nur dass Ings eher selten verbeamtet werden, sondern i.d.R. 
angestellt...

von Flamm (Gast)


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soso schrieb:

> Die Frage ist, wie sich die Wirtschaft hier in Deutschland
> weiterentwickelt. Gibt es noch mehr Verlagerung ins Ausland oder erleben
> wir wg. des demografischen Wandels ein Job-Wunder in den nächsten 20
> Jahren. In letzterem Fall wäre ein Job in der Wirtschaft vorzuziehen.
>
> Der Öffentliche Dienst war vor rund 30, 40 Jahren deutlich unattraktiver
> als ein Job in der Industrie. Doch damals hatte niemand die
> Globalisierung auf dem Schirm, sodass heute die meisten Beamten und vor
> allem die Pensionäre deutlich besser dastehen als der normale
> Arbeitnehmer.
>
> Es ist und bleibt eine Wette.

Wie hast Du gewettet?

von Chris (Gast)


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@Noname: Danke für den super Beitrag :)

Noname schrieb:
> Noch erwähnenswert:
> -manche der bekannten Klischees treffen ehr nicht zu (Arbeitsbelastung,
> unmodern-konservativ etc...), manche treffen ehr zu (Regelungswut,
> starre Prozesse...)
Wie ist denn die Arbeitsbelastung? Ist man ständig gestresst? In diesem 
oder einem ähnlichen Thread habe ich gelesen, dass ständig über 40 
Stunden gearbeitet werden mussten, um die Arbeit zu bewältigen.

Noname schrieb:
> -viel Außendienst
Wieviel Außendienst?

von hab mal was gehört (Gast)


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Chris schrieb:
> Wie ist denn die Arbeitsbelastung? Ist man ständig gestresst? In diesem
> oder einem ähnlichen Thread habe ich gelesen, dass ständig über 40
> Stunden gearbeitet werden mussten, um die Arbeit zu bewältigen.

In Baden Württemberg haben die Beamten 41 h  pro Woche.
Andere Länder können das anders haben.

von Chris (Gast)


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@hab mal was gehört: Danke, aber es geht mir bei der Frage um die 
Überstunden / die Arbeit die tatsächlich geleistet werden muss.
In Bayern sind es vertraglich 40h, die man auf der Arbeit sein muss. Die 
Frage ist, ob man seine Aufgaben in der Zeit gut schaffen kann oder ob 
die Leute überlastet sind und praktisch doch mehr arbeiten müssen.

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