Zur Zeit grassiert ja mal wieder die Unvernunft bei den Herrschaften die in Politik, Posten und Pensionen ihren Lebenssinns sehen. Unsere ach so klugen Parteibonzen verstricken sich in hirnlose Sanktionitis. Die Gründe gehören nicht hierher, wohl aber die Auswirkungen. Wenn ich mir meine Hersteller- und Lieferantenlisten so anschaue sind die meisten Firmen in US Besitz. Auch die Schlüsseltechnologien ob nun Pic oder Atmega, Arm oder Flash kommen von dort. Die guten deutschen Hersteller sind übrigens fast alle aufgekauft. Da niemand weiß was für Kapriolen die Bürohengste- und Stuten in Brüssel und sonstwo so schlagen scheint mir das doch arg einseitig. Egal wie wahrscheinlich irgendwelche Szenarien sind, als verantwortungsvoller Unternehmer muss ich mir die Frage stellen wie ich das diversifizieren kann. Die Frage: wie könnte ein Plan B in Sachen Beschaffung aussehen falls es mal "Engpässe" bei unseren US Freunden gibt?
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"Früher" haben "Unsere Freunde im Osten" alles Nachgebaut. So wird das wohl auch noch sein. Auch für verschiedene "Osten".
Du wirst dann auf japanische, chinesische, malaysische Erzeugnisse zurückgreifen können und müssen. Der beste Rat ist der Vorrat! MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Du wirst dann auf japanische, chinesische, malaysische Erzeugnisse > zurückgreifen können und müssen. Ja, aber welche? > > Der beste Rat ist der Vorrat! Das ist mir schon klar.
Ob sich sich die Amerikaner eine Sanktion per Liefersperre leisten koennen ist fraglich. Bei deren Defizit ... zumal die Teile eh aus Asien kommen. Eigentlich haette sich Europa einen Boykott der USA ueberlegen koennen, als diese kuerzlich quasi grundlos Laender ueberfielen und platt machten ...
>Paul schrub: >> Du wirst dann auf japanische, chinesische, malaysische Erzeugnisse >> zurückgreifen können und müssen. Der Rächer frog: >Ja, aber welche? Bambussprossen, Litschis, Nasi Goreng etc.! ;-) Vielleicht aber auch Mikrocontroller von Mitsubishi, Hyundai und weiteren Leuten, deren Namen mir im Moment nicht einfallen... MfG Paul
>Die Gründe gehören nicht hierher, wohl aber die Auswirkungen.
Eben, lasst die sich die Köpfe und die Infrastruktur zusammenkloppen.
Die darauf nötigen Reparaturen, können wir bequem, so's bezahlt wird,
erledigen. Die damit einhergehende Not drückt auch noch die
Lohnvorstellungen vor Ort. Also prima von Anfang bis Ende.
Der einzige, winzige Nachteil ist: Die Kosten für die Grenzsicherung
steigen.
Neben Politikern, gibts ja auch noch andere Naturkatastrophen. Müssen nur mal zwei drei kritische Fabriken abbrennen oder von Erdbeben / Tsunami erwischt werden... insbesondere wenns Komponenten sind die auf einen bestimmen nicht mehr ganz taufrischen Produktionsprozess angewiesen sind den nur noch wenige Fabriken fahren. Günstigstensfalls steigen dann nur die Preise wenns noch Alternativen gibt. (hatte ja "vor kurzem" z.B. mal einige Festplatten Fabriken getroffen) > Auch die Schlüsseltechnologien ob nun Pic oder Atmega, > Arm oder Flash kommen von dort. Infineon? Produzieren die ihre ARM Mikrocontroller in DE?
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Egal wie wahrscheinlich irgendwelche Szenarien sind, als > verantwortungsvoller Unternehmer muss ich mir die Frage stellen wie ich > das diversifizieren kann. Äh, jetzt ernsthaft? Hast du auch einen Plan dafür, wenn dir der Himmel auf den Kopf fällt? Oder mal anders gefragt: Hast du dir den mal die Zuliefer- und Herstellerlisten der Hersteller der Objekte deiner Begierde angeschaut, und mal kurz nachgedacht, was die wohl noch tun können, wen unserer US-Freunde mal Engpässe aufmachen? Sollte es soweit kommen, hast du ein Problem. Allerdings nicht das, daß du keine Teile mehr bekommst... Oliver
Darüber habe ich auch schon nachgedacht und mir ATMELs für die nächsten 3 Jahre auf Lager gelegt. Ob die dannn allerdings noch lötbar sind, bzw. meine Kunden bei mir noch was kaufen (können/ wollen) wenn die Amis nicht mehr liefern können/ wollen ist natürlich fraglich...
Naja, neben Infineon gibt es auch noch andere Hersteller... ST sind Schweizer oder Franzosen NXP sind glaube ich Niederlande AMS ist zwar nicht so groß, sind aus Österreich
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > > Die Frage: wie könnte ein Plan B in Sachen Beschaffung aussehen falls es > mal "Engpässe" bei unseren US Freunden gibt? Vergiss es. Das ist alles viel zu eng verzahnt. Wenn Atmel/Microchip etc. nicht mehr wollen, werden alle versuchen, Ihren Bedarf bei Toshiba, ST, Renesas etc. zu decken. Dann bekommmst du da auch nichts mehr. Und Du kannst in einem solchen Fall davon ausgehen, dass das nicht nur die Controller betrifft. Obwohl: Wenn die Amerkaner keine Micros mehr liefern gibt es Spannungsregler vielleicht billig. Gruss Axel
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Wenn ich mir meine Hersteller- und Lieferantenlisten so anschaue sind > die meisten Firmen in US Besitz. Auch die Schlüsseltechnologien ob nun > Pic oder Atmega, Arm oder Flash kommen von dort. Die guten deutschen > Hersteller sind übrigens fast alle aufgekauft. > > Da niemand weiß was für Kapriolen die Bürohengste- und Stuten in Brüssel > und sonstwo so schlagen scheint mir das doch arg einseitig. > Versuchs mal im PLK (psychiatrisches Landeskrankenhaus)
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Die Frage: wie könnte ein Plan B in Sachen Beschaffung aussehen falls es > mal "Engpässe" bei unseren US Freunden gibt? Wer kennt es nicht - das Thema Second Source. Sicherlich hilft die nicht wenn alle Sourcen dann doch letztendlich bei einem Werk kaufen - wir hatten das schon zum Thema Pacakgaing von etwa 2 Jahrzehnten. Wer das Thema aber vernünftig gestaltet - der Leser wende Unterscheidungsvermögen an - kann in Krisenzeiten durchaus etwas Druck asu der SupplyChain rausnehmen. Allerdings gibt es Technologien die nun mal nicht duplizierbar sind. Das wusste man aber auch schon als man die ganzen Fabriken nach China verlagerte und Technologien nach Fernost oder den wilden Westen verkaufte. Allein es blieb ungehört. Eine generelle Aussage aber wie: kauf' doch da oder dort wird es nie geben. Liefersicherheit gibt es nur dort wo man sich die Mühe macht diese auch explitzit einzudesignen. Und DTC (Design to Cost) oder auch Second Source macht eben nur in der Entwicklungsphase Sinn und nicht erst wenn das Produkt schon im Markt ist. rgds
Franz F. schrieb: > ST sind Schweizer oder Franzosen Und haben Ihre FABs in Fernost :) Wir haben leider nicht mehr das diversitäre Szenario das wir von 30Jahren hatten. Heute gibt es nur noch 1,75 Gebiete in denen Schlüsseltechnologen der Elektronikindustrie entwickelt und produziert werden: 1x Fernost (Taiwan, Korea, Japan, Malaysia, Indonesien) 0,5x USA 0,25x EU Ich hätte es auch gerne anders - es ist aber leider so. :) rgds Eugen schrieb: > Darüber habe ich auch schon nachgedacht und mir ATMELs für die nächsten > 3 Jahre auf Lager gelegt. Das halte ich mit Verlaub für eine überzogene Lösung. In großen Firmen geht das garnicht, da reden wir über Bestände von 30...60 Tagen, prefer weniger. In Mittelständlern geht's inzwischen auch dahin, die können sich schon mal an bestimmten Teilen für 3 oder 6 Monate eindecken. rgds
Takao K. schrieb: > Versuchs mal im PLK (psychiatrisches Landeskrankenhaus) Erinnert mich an den goldenen Reiter :)
Also ich glaube nicht, dass das transatlantische Verhältnis so schlecht werden kann, dass es da zu solchen Engpässen kommt. Es wird ja noch nicht mal so schlecht, dass wir aufhören die Überwachungsanlagen mit denen uns die NSA überwacht mit zu finanzieren. Das könnten sich die USA gar nicht leisten, denn die sind stärker auf Importe von uns angewiesen als wir auf Importe aus den USA. Schlimmer sind schon Ausfälle von Fabriken. Gegen dieses Problem nutzten viele Firmen Second Sources. Bis in die 1980ger hinein war es sogar üblich, dass Chipfirmen ihre Designs nicht geschützt haben, so dass möglichst viele Konkurrenten die Chips kopiert haben. Dadurch war sichergestellt, dass selbst wenn ein Hersteller Pleite geht, die Kunden immer noch versorgt waren. Das war, besonders in der Anfangszeit, ein wichtiges Argument. An sonsten denke immer an die langfristige Verfügbarkeit. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, die ihre Produkte nur auf einfachen Transistoren, OPVs und normalen passiven Bauteilen aufgebaut hat. Der komplexeste IC war ein 3,5 Stellen LCD Multimeter IC. Das Teil stammte aus den 1970gern und wird auch heute noch in so ziemlich jedem billigen Multimeter verbaut. Das Teil wird es wohl noch die nächsten 20 Jahre geben, und selbst wenn der mal abgekündigt werden sollte, sollte es ziemlich bald Alternativen geben... nur not eine kleine Platine mit Mikrocontroller die das SIP-40 Teil ersetzt.
6a66 schribbelte: >In großen Firmen >geht das garnicht, da reden wir über Bestände von 30...60 Tagen, prefer >weniger. Warum geht das nicht? Wie ich oben schon schrob, ist der beste Rat der Vorrat. Die Kontroller sind so teuer doch nicht und in großen Mengen gibt es bestimmt auch noch Rabatt drauf. Das erinnert mich immer an diesen saublöden "Just in Time" Mumpitz, wo man auf minutengenaue Lieferung eines 8-er Federrings angewiesen ist. Wenn der LKW einen zugesetzten Luftfilter hat, kommt er 2 Minuten später und die ganze Produktionsbude steht still -alles nur, weil kein Vorrat da war. MfG Paul
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Auf Vorrat kaufen hat schließlich auch einen Vorteil: günstigere Preise, bessere Mengen-Rabatte und man muss ein Bauteil auch nicht so oft bestellen, was auch wiederum die Kosten der Bearbeitung spart (z.B. Einkauf und Einlagern) Hinzu kommt noch die Ersparnis bei Preiserhöhungen, die man erst bei Bestellung viel Später erfährt. Aber das kalkulieren die doofen FH BWL Studenten nicht. Natürlich liegt totes Kapital auf Lager - dennoch ist es in Summe eine Ersparnis.
6A66 schrieb: > Eine generelle Aussage aber wie: kauf' doch da oder dort wird es nie > geben. Liefersicherheit gibt es nur dort wo man sich die Mühe macht > diese auch explitzit einzudesignen. Und DTC (Design to Cost) oder auch > Second Source macht eben nur in der Entwicklungsphase Sinn und nicht > erst wenn das Produkt schon im Markt ist. Und manchmal lügen einem die Drecksbeutel das Blaue vom Himmel herunter und wpööem trotz Zusage nicht mehr liefern.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Die Frage: wie könnte ein Plan B in Sachen Beschaffung aussehen falls es > mal "Engpässe" bei unseren US Freunden gibt? Hamsterkäufe? ;-)
Wolfgang Erbes schrieb: > > Hamsterkäufe? ;-) Es ging bis jetzt nur um Bauteilknappheit, nicht um Lebensmittelknappheit. Außerdem wären da Meerschweinchen effektiver.
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