Forum: Offtopic Frage bzgl, Zeit (Donna Leon: Beweise, dass es älter ist)


von Norbert M. (Gast)


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Guten Abend,

schon länger befasse ich mit der Frage, wie man bei einem Objekt 
beweisen könnte, daß es älter als Zeitpunkt Y ist. Ich weiss nicht genau 
wie ich mein Problem sagen soll aber wenn man zum Beispiel das Problem 
hat, dass man beweisen soll, dass irgendein Objekt zum Zeitpunkt Z noch 
existiert, dann ist das ganz leicht möglich, indem man zum Beispiel "O" 
in Z ablichtet.

Beispiel: Herr S. hat am 01. 02. 2001 noch sicher gelebt, weil es eine 
Photographie von ihm gibt, in der er eben die Tageszeitung vom 01.02. 
hält.

Aber wie macht man das Umgekekehrte, also beispielsweise "Herr S." war 
"bereits" am Zeitpunkt "X" am Ort "N"? Eine Photographie koennte ja 
immer nachgemacht sein. Gibt's für diese Problematik eine Lösung, oder 
ist dieses Problem in einem nichtinvarianten Universum einfach nicht 
lösbar?

LG, N0R

von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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Norbert M. schrieb:
> Aber wie macht man das Umgekekehrte, also beispielsweise "Herr S." war
> "bereits" am Zeitpunkt "X" am Ort "N"?

Viell. bin ich noch nicht ganz wach. Ich versteh die Frage nicht, sorry.

Ich möchte nur anmerken, dass auch Dein Beispiel ebenso getürkt sein 
kann. Datum der Zeitung: Eigener Druck oder Bildbearbeitung. Hilft Dir 
jetzt nicht weiter, ich weiß.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Norbert M. schrieb:
> Aber wie macht man das Umgekekehrte, also beispielsweise "Herr S." war
> "bereits" am Zeitpunkt "X" am Ort "N"?

NSA fragen -.-

: Bearbeitet durch User
von Nitram L. (nitram)


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Hallo Norbert,
das geht schon...

Beispiel: Ein Bild mit der Person X vor einem Haus. Das Gebäude wurde 
1970 abgerissen. Dann muss die betreffende Person vor 1970 dagewesen 
sein. Oder jetzt steht dort ein neues Hotel. Baubeginn 2012 => ergo das 
Bild stammt aus der Zeit davor.
Du kannst auch natürliche Dinge auswerten. Wenn Herr Meyer auf einem 
Bild neben einem Baum steht der erst einen Meter hoch ist, und heute 
schon 3,5m dann kann dir ein Fachmann bestimmt sagen wie alt das Bild 
ist.

Auch Bilder ohne Narben, abgetrennte Körperteile können da helfen....



nitraM

von Karl O. (knorke)


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Alles sinnlos, wenn man annimmt, dass jedes Bild gefälscht ist. Denn um 
zu wissen, dass es zB die Zeitung von heute ist, muss heute ja schon 
eingetreten sein, so dass man sie erkennt. Und dann hat theoretisch auch 
ein Fälscher Gelegenheit gehabt, die ins Bild zu manipulieren.
Solche Sachen gehen immer nur relativ. In dem Moment, wo man gezielte 
Manipulationen einschließt, geht gar nichts mehr sicher zu beweisen. Nur 
noch zu einem gewissen Grade sicher. Mathematisch entspricht dass einer 
Entfernung der zugrundeliegenden Axiome. Und wnn man keine mehr hat, 
kann man auch nichts mehr beweisen.

von Marek N. (Gast)


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Eben, da muss man aber vor 1970 schon wissen, dass genau dieses Gebäude 
abgerissen wird.

Bilder, wie solchge 
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article126920527/Die-Entfuehrung-des-Multimillionaers-Reemtsma.html
wären evtl. noch vor 20 Jahren authentisch gewesen, aber heute könnte 
man es vorbereitet, in dem man die Person mit einem beliebigen Stück 
Papier oder einer alten Zeitung photographiert, dann könnte man sie 
beruhigt beseitigen und einfach vom Wunschtag die aktuelle Zeitung 
reinpasten.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> wären evtl. noch vor 20 Jahren authentisch gewesen, aber heute könnte
> man es vorbereitet, in dem man die Person mit einem beliebigen Stück


Das Handwerk der Bildmanipulation ist schon etwas älter...

Als einstieg:

http://www.welt.de/kultur/history/article13794477/Wie-Stalin-und-Ulbricht-Fotos-retuschieren-liessen.html

Würde sagen das es heutzutage dank Computer nur einfacher geworden ist
und in einer breiteren Masse auch angewendet wird....

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn jedwede Fälschung mit eingerechnet werden muss, dann reduziert sich 
die Fragestellung darauf, ob es überhaupt etwas gibt, das definitiv 
nicht fälschbar ist. Die Antwort darauf ist recht einfach, will mir 
scheinen.

Andernfalls musst du erst einmal die Kriterien dafür festlegen.

: Bearbeitet durch User
von Norbert M. (Gast)


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Karl Otto schrieb:
> Alles sinnlos, wenn man annimmt, dass jedes Bild gefälscht ist. Denn um
> zu wissen, dass es zB die Zeitung von heute ist, muss heute ja schon
> eingetreten sein, so dass man sie erkennt. Und dann hat theoretisch auch
> ein Fälscher Gelegenheit gehabt, die ins Bild zu manipulieren.

Genau, stimmt schon! Wenn man einen Fälscher annimmt, ist die Sache 
natür hinfällig. Das

> Solche Sachen gehen immer nur relativ. In dem Moment, wo man gezielte
> Manipulationen einschließt, geht gar nichts mehr sicher zu beweisen. Nur
> noch zu einem gewissen Grade sicher. Mathematisch entspricht dass einer
> Entfernung der zugrundeliegenden Axiome. Und wnn man keine mehr hat,
> kann man auch nichts mehr beweisen.
A. K. schrieb:
> Wenn jedwede Fälschung mit eingerechnet werden muss, dann reduziert sich
> die Fragestellung darauf, ob es überhaupt etwas gibt, das definitiv
> nicht fälschbar ist. Die Antwort darauf ist recht einfach, will mir
> scheinen. Andernfalls musst du erst einmal die Kriterien dafür festlegen.

Naja, ich weiss ja nicht genau wie ich mein Problem mathematisch korrekt 
ausdrücken kann, ich sehe das eben so:
1.) Es ist möglich, zu beweisen, daß "Herr Z." noch lebt, indem man ihn 
mit einer neuen Tageszeitung in Händen photographiert(1). Der Kidnapper 
hat nämlich nicht Tage vorher wissen können, welche Schlagzeile die 
"Zeitung von morgen" aufweisen wird.(2)

(1) Bildbearbeitung natürlich ausgenommen, hineinkopieren kann man 
immer.
(2) Verschwörungen der Komplexität, in welcher schon heute das 
Titelblatt von morgen dem Kidnapper bekannt sein könnten ausgenommen.

Dazu finde ich aber kein Gegenteil, oder wie der Mathematiker wohl sagt, 
eine "inverse Funktion". Ich hoffe, meine Frage kommt jetzt besser 
rüber.

Lg, N0R

von Achim H. (anymouse)


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Norbert M. schrieb:
> Aber wie macht man das Umgekekehrte, also beispielsweise "Herr S." war
> "bereits" am Zeitpunkt "X" am Ort "N"?

Variante a) Ein Bildgebendes Verfahren mit Zeitstempel verwenden. 
Beispiel: Stationär aufgestellte DriveBy-Fotoautomat :)

Variante b) Person zusammen mit einem einzigartigen Gegenstand 
aufnehmen, der kurz danach nachweislich zerstört oder unwiederbringlich 
verändert wird.

Beispiele: zu fällender Baum, unabgestempelter Brief.

von Manuel X. (vophatec)


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Herr Meyer, sofern er noch lebt, umbringen und die C14 Aktivität 
messen...

;)

So machens doch die Archäologen.. manchmal...

von Achim H. (anymouse)


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Achim Hensel schrieb:
> unabgestempelter Brief.

Bessere Idee:

Foto machen, Briefmarke und Adresse drauf und als Postkarte verschicken. 
Sofern man dem Poststempel traut...

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Genau zu diesem Zweck gibt es das Hilfsmittel der notariellen 
Hinterlegung.

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