Forum: Offtopic Papiertaschentücher gegen Ebola?


von Unbekannt U. (Gast)


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Sollte man mal der Berliner Polizei sagen, dass ihre 
"Papiertaschentücher" vor Mund und Nase wirkungslos gegen Ebola sind?

   http://www.bild.de/regional/berlin/ebola/verdachtsfall-in-berliner-jobcenter-37307992.bild.html

Oder kann sich Berlin FFP-3 Masken nicht leisten? Dazu müsste man den 
Beamten ja auch noch die korrekte Verwendung beibringen.

Ansonsten würde ich sagen, der Westen sollte, so bitter wie es auch ist, 
über die Einstellung des Flugverkehrs nach Afrika nachdenken.

von Karl O. (knorke)


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>wirkungslos gegen Ebola sind?

Glaub ich ehrlich gesagt nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Unbekannt U. (Gast)


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Karl Otto schrieb:
> Glaub ich ehrlich gesagt nicht.

Nun, für den Glauben sind andere Vereine zuständig.

Mir geht es auch nicht um die Bild-Zeitung usw. Mir geht es um das Foto 
mit den Beamtinnen. Die haben einen Mundschutz an.

Die Funktion dieses Mundschutz wie auf dem Bild zu sehen ist es aber, 
die Umwelt vor dem Träger des Mundschutzes zu schützen. Wenn also die 
Beamtinnen an einer per Tröpfcheninfektion übertragbaren Krankheit 
leiden, ist es sinnvoll, dass sie diesen Mundschutz tragen, um andere 
nicht anzustecken.

Sprich, diese Art von Mundschutz hält den Sabber von der feuchten 
Aussprache etc. zurück.

Nur mal kurz nachdenken, wo diese Art von Mundschutz herkommt: Aus den 
OP-Säälen. Dort trägt das medizinische Personal einen solchen Mundschutz 
um den Patienten, der operiert wird, nicht mit ihrem Zeug anzustecken.
Genau so, wie wenn Du als Besucher zu einem Imungeschwächten Patient 
gehts, ziehst Du als Besucher so einen Mundschutz an, damit Du den 
empfindlichen Patient nicht anspuckst.

Für schon in der Luft befindliche Aerosole oder gar Viren etc. ist 
dieser Mundschutz aber wirkungslos, da die Maschenweite viel zu groß 
ist.

Gewiss, ein reduzierter Schutz ist vorhanden. Mit so einem Mundschutz 
stehst Du besser da wenn Dich jemand anhustet als ohne. Allerdings ist 
der Schutzfaktor sehr gering. Und wenn er dann noch, wie auf dem Foto zu 
sehen, falsch getragen wird, ist er ein reines Placebo. Gut 
Placeboeffekt wirkt auch... Alternativ kann man aber auch zum Schamanen 
um die Götter anzubeten...


A. K. schrieb:
> http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-08/ebola-virus-deutschland-europa

Ja. Typische Beruhigungspille. Unbestritten, bis jetzt ist die 
Wahrscheinlichkeit dass ich einfach tot umfalle bedeutend größer als 
Ebola in DE. Es geht um etwas anderes: Ständig wird gebetsmühlenartig 
wiederholt, wieviel besser im Westen die Standards etc. sind.

Doch bei einem einfachen Verdachtsfall wie jetzt in Berlin zeigt sich 
eben, dass die Angelegenheit doch nicht in trockenen Tüchern ist:

- Der Patient wird mit einem einfachen Rettungswagen transportiert, 
obwohl in Berlin ein Spezialfahrzeug für genau solche Fälle vorhanden 
ist.

- Die Beamten sind mit völlig unzureichenden Mundschutz ausgestattet und 
augenscheinlich nicht mal in der korrekte Verwendung unterrichtet.

- Auch in DE gibt es sozialen Gruppen mit geringerer Bildung und anderem 
Verantwortungsgefühl, die nicht sofort den Arzt anrufen wenn sie Fieber 
haben und bluten oder in der Arge umkippen wo es gebildete Menschen 
gibt.

In einer so mobilen Welt wie im Westen kann sich ein Virus sehr schnell 
verbreiten. Ein Virus mutiert auch ständig. Es ist nur ein Frage der 
Zeit, bis sich eine Mutation verbreitet. Diese Mutation kann harmloser 
sein, oder auch gefährlicher. Bald ist es wieder Winter, und die 
Menschen in Europa laufen wieder mit Rotznase etc. durch die Gegend und 
husten sich gegenseitig in U-Bahn und Büro an.

von Lothar S. (loeti)


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Ebola ist Tröpfchen- und/oder Schmierinfektion.

Vor der Tröpfcheninfektion durch Einatmen schützt der Mundschutz.

von (prx) A. K. (prx)


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Unbekannt Unbekannt schrieb:
> Ebola in DE. Es geht um etwas anderes: Ständig wird gebetsmühlenartig
> wiederholt, wieviel besser im Westen die Standards etc. sind.

Der Unterschied bei der Verbreitung liegt im Kern woanders: im Verhalten 
der Bevölkerung. Beispielsweise indem sich sämtliche Familienmitglieder 
durch Körperkontakt von den Toten verabschieden, weil es fester 
Bestandteil der Kultur ist. Wenn das Volk wenig Erfahrungen mit 
Medizinern hat, umso schlechtere mit staatlichen Institutionen, und wie 
Aliens wirkende Ärzte gruppenweise auftauchen sieht, diese ihre 
Angehörigen wegnehmen und die kurz darauf tot sind, dann ist das in 
traditionsverhafteten Kulturen auch nicht unbedingt Vertrauen erweckend.

Unbekannt Unbekannt schrieb:
> Ja. Typische Beruhigungspille.

Ich neige eher dazu, Informationsquellen zu verwenden, die oft von jenen 
gelesen werden, die davon etwas Ahnung haben. Weniger jedoch jene, die 
gezielt darauf hinwirken, viel Emotion mit wenig Sachlichkeit zu 
kombinieren.

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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Ich wüsste da wen, der günstige Schutzmasken abzugeben hätte:
http://www.profil.at/articles/1225/560/331994/mensdorff-275-000-euro-grippemasken-hersteller

von G. C. (_agp_)


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A. K. schrieb:
> Unbekannt Unbekannt schrieb:
>> Ebola in DE. Es geht um etwas anderes: Ständig wird gebetsmühlenartig
>> wiederholt, wieviel besser im Westen die Standards etc. sind.
>
> Der Unterschied bei der Verbreitung liegt im Kern woanders: im Verhalten
> der Bevölkerung.

Vielleicht auch mal was ganz anderes ins Kalkül ziehen. Was würde werden 
wenn eine Gruppe durchgeknallter Aktivisten wie auch immer motiviert 
(man denke an die Schergen im Irak oder irgendwelche Salafisten usw.) 
sich mal als lebende Virenschleudern probieren, um mal eben dem Westen 
kräftig eins mitzugeben? Eine Reise ins Ebola Gebiet sollte ausreichen, 
um sich "zu bewaffnen". Die Waffe ist für ausreichend Zeit unsichtbar. 
Nach der Rückkehr wird dort angeheuert, wo Lebensmittel schnell unter 
die Leute gebracht werden, Döner Stände oder Mac D. usw. Ich glaube dann 
bräuchtest du dir keine Gedanken mehr über zu viel Emotionen zu machen. 
Wie war das gerade mit dem Beispiel in Berlin? Ein ganzes Gebäude 
abgeriegelt wegen EINES Verdachtfalles?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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g. c. schrieb:
> Vielleicht auch mal was ganz anderes ins Kalkül ziehen. Was würde werden
> wenn eine Gruppe durchgeknallter Aktivisten wie auch immer motiviert
> (man denke an die Schergen im Irak oder irgendwelche Salafisten usw.)

Dem "Zeit"-Text kann man entnehmen, dass eine Ansteckung erst erfolgt, 
wenn der Kranke kaum noch reisefähig ist. Im Sinne eine mögliches weiten 
Verbreitung sollten sich solche Irre eine Krankheit suchen, die schon 
lange vor dem Auftreten solcher Symptome ansteckend ist. Das sind 
Krankheiten, die eine weltweite Verbreitung fördern. Nicht ausgerechnet 
Ebola.

Derzeit mache ich mir mehr Sorgen über die grassierenden 
Geisteskrankheiten. Die Mortalität ist bei den infizierten zwar 
geringer, aber der Schrecken für die Anderen nicht.

> Ich glaube dann
> bräuchtest du dir keine Gedanken mehr über zu viel Emotionen zu machen.

Mir ging es oben um emotionale Berichterstattung in den Medien. Heute, 
jetzt. Da gibts hierzulande bislang mehr Anlass, sich um die nächste 
Grippewelle Sorgen zu machen. Macht aber keiner, nicht zuletzt aufgrund 
Panikrallys vergangener Jahre, die im Verdacht stehen, eher pekuniär 
motiviert gewesen zu sein.

Wer entsprechendes Interesse hat, der kann sich ja mal die konkret 
erfassten Verbreitungswege der Vergangenheit genauer ansehen. Ganz so 
neu sind diese Epidemien nicht, insbesondere wenn man das verwandte, in 
der gleichen Region häufigere und sich ähnlich ausbreitende Lassa-Fieber 
mit einrechnet, weshalb Erfahrungen vorliegen. Soweit mir bekannt hat 
sich bei keinem dieser Krankeiten ein Ausbreitungsweg gezeigt, der 
annähernde Ähnlichkeit mit der Ausbreitung von Grippe zeigt. Sowohl 
Lassa als auch Marburg sind bereits in Europa aufgetreten.

Man hat also reale Erfahrung mit der Art der Verbreitung. Ein Grund, 
darüber zu theoretisieren, besteht nicht. Man kann sich daran 
orientieren, wie es bisher konkret ablief.

: Bearbeitet durch User
von Rudi P. (Firma: keine) (rudippunkt)


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Interessant finde ich auch, das die Ammis ein Patent auf Ebola haben.
Was das wohl zu bedeuten hat???

von (prx) A. K. (prx)


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von Unbekannt U. (Gast)


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Nun, um es mal zynisch zu sagen: Die Entwicklung nimmt ihren Lauf:

   http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-madrid-103.html

Inzwischen sind es über 3.000 Tote in Afrika. Mehr als 6.000 sind 
infiziert. Bei einer Überlebensrate von ca. 50% sind die nächsten 3.000 
Toten schon "garantiert".

Und der Virus will sich einfach nicht an die Prognosen der zahllosen 
Journalisten halten: Er will nicht in Afrika bleiben. Und die Vergleiche 
mit der ach so gefährlichen Grippe sind auch bald Makulatur.

In ca. 6 bis 12 Wochen werden wir uns hier im Thread wiedersehen und die 
öffentlichen Beruhigunspillen werden dann ausgelutscht sein. :-(

von Georg A. (georga)


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> Interessant finde ich auch, das die Ammis ein Patent auf Ebola haben.

Sagt der Kopp-Verlag oder wie?

von John D. (Gast)


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Ich kann mich noch an einen Club 2 erinnern, bei dem ein Tierarzt der 
Meinung war, wir würden durch Creutzfeldt-Jakob ausgerottet werden.

Und nach diesem Poster sollten wir längst in einen Krieg verwickelt 
sein:
 Beitrag "Privater Schutzraum einrichten"

Da stört das bisschen Ebola ja auch nicht mehr...

von Michael L. (michaelx)


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Unbekannt Unbekannt schrieb:
> Sollte man mal der Berliner Polizei sagen, dass ihre
> "Papiertaschentücher" vor Mund und Nase wirkungslos gegen Ebola sind?
>
> 
http://www.bild.de/regional/berlin/ebola/verdachtsfall-in-berliner-jobcenter-37307992.bild.html

Zumindest helfen diese "Papiertaschentücher" bei Mysophobie ganz gut.

;-)

von Purzel H. (hacky)


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>Sollte man mal der Berliner Polizei sagen, dass ihre
"Papiertaschentücher" vor Mund und Nase wirkungslos gegen Ebola sind?

Da Viren kleiner als Zellen sind, viel kleiner, wuerd ich mich nicht auf 
Test rauslassen. Ein virus ist in der Groesse mit einem Nanopartikel 
vergleichbar. Ein Filter kriegt ein Virus nicht sicher raus. Es wird 
einen Unterschied machen, ob die Anzahl Viren um einen Faktor 1'000'000 
gesenkt wird, oder eben auf Null. Die letzte Zahl, die ich hoerte, war, 
10 Viren sind genuegend fuer eine Ansteckung. Das scheint mit etwas 
tief...

Daher halte ich einen Aufenthalt in so einem Gebiet als hoechst 
fahrlaessig. Und versteh nicht ganz weshalb noch ein Flugzeug hinfliegt.

Statistik in russischem Roulette..

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Rudi P. schrieb:
> Interessant finde ich auch, das die Ammis ein Patent auf Ebola haben.
> Was das wohl zu bedeuten hat???

Ja haben sie, auf eine abgeschwächte Variante. Da Fehlen irgendwelche 
Wiederhacken am Virus und der Kranheitsverlauf dauert deutlich länger.

In Fachkreisen nennt man diese Virenvariante auch "Impfstoff".

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