Hallo ich habe zwei Fragen zu Breitbandübertragern. Ich möchte einen solchen selber herstellen, der von 10 Mhz bis 20 MHz funktioniert. Dafür habe ich Ringkernferrite gekauft, die sollten passen. Jetzt habe ich die Windungszahlen zu berechnen versucht. Ich habe mir gesagt: XL der Primärwicklung soll bei der kleinsten Arbeitsfrequenz mindestens 20 mal so gross sein wie die 50 Ohm vom Generator, der da angeschlossen wird. Weil, ich will ja den Generator nicht mit dem Übertrager belasten, sondern der soll nur die Impedanzen transformieren! Damit konnte ich das XL der Primärwicklung festlegen und mit der Frequenz und dem AL-Wert die Windungszahl bestimmen. Ergibt bei mir 14 Windungen, soweit o.k.! Kann man das so rechnen? Dann, um die Impedanz der Last anzupassen, brauche ich Sekundär 25 Windungen. Das ist einfach zu rechnen (N1^2 / N2^2 = Z1 / Z2). Aber, wie wickle ich jetzt den Übertrager am einfachsten, dass ich 14 und 25 Windungen sauber drauf bringe? es darf ruhig ein Autotransformator sein. Und da es ein HF-Transformator ist, denke ich, müssen die Wicklungen verdrillt sein, oder? aber bei 14 und 25 geht das ja nicht, da bleibt am Schluss immer was 'über'. Wie macht man es richtig? Gruss Kremit der Forg ;-)
Verdrillen nützt nur etwas bri einem Leitungsuebertrager (Transmission Line Transformer), wo die Wicklung eine Leitung mit definiertem Wellenwiderstand ist. Bei gebrochenen Transformationsverhaeltnissen lassen sich nicht mit einem TLT realisieren. Man kann die Wicklung einfach durchwickeln und anzapfen. Zwar ist die erreichbare Bandbreite nicht so hoch wie bei einem TLT aber du willst ja nur eine Oktave. Das ist ziemlich unproblematidch. Uebrigens erscheinen mir deine Windungszahlen bzw die Impedanzen zu hoch. Das kann die obere Grenzfrequenz beeintraechtigen.
Lade dir mal den "mini Ringkern Rechner" herunter. Damit geht es schneller. Ringkerne ohne Kenntnisse von Material sind eher was für lange Winterabende. Außerdem empfehle ich dir mal die Seite von Wolfgang Wipperman DG0SA. Der hat jede Menge online Rechner für Afu Zwecke eingebaut.Viel Spass damit!
Hallo Formit (oder Kremorg?) Ein Übertrager hat einen sogenannten Koppelfaktor. Ein Faktor von 0,99 bedeutet, 1% der Induktivität befindet sich nicht im gemeinsamen Feld. Die Eingangsinduktivität wirkt als Hochpass, wie Du schon befürchtet hast. Aber die parasitäre Induktivität der Sekundärwicklung wirkt als Tiefpass. Zusammen ergibt sich also ein Bandpass. Bei Deinen geplanten Parametern befindet sich das Maximum des Bandpasses bei ca. 3,5 MHz. Mit einer primären Induktivität von 4µH und einer sekundären von 12,8µH befindet sich das Maximum ungefähr in der Mitte bei 15 MHz. Da Du die Drähte nicht verdrillen kannst, ist der Koppelfaktor mit einem Ringkern noch deutlich kleiner, eher bei 0,95. Damit passen Werte von 2µH und 6,4µH besser, natürlich mit mehr Verlusten. Ein Doppelloch-Kern würde deutlich bessere Eigenschaften erreichen. Mit einer "Schweinenase" können halbe Windungen verwirklicht werde. Eventuell kann man damit auch das optimale Windungsverhältnis besser treffen. Gruß, Bernd
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Hallo allerseits vielen Dank für eure Antworten bisher. weiter oben wurde gesagt, dass meine Auslegung zu hochohmig sei. Wie hoch sollte denn das XL der Primärwicklung sein bei der kleinsten Arbeitsfrequenz? die Primärwicklung wirkt ja, wenn sie sehr niederohmig ist, für den Generator auch wie eine 'Last'. @ernd Danke, der Tipp mit dem Doppellochkern ist gut. Werde ich ausprobieren. Wie hoch ist da der zu erwartende Koppelfaktor in etwa? habe auch schon bemerkt, dass in der Realität der Koppelfaktor selten in die Nähe von 1 kommt, aber wie gross er wirklich ist, keine Ahnung. Weiss auch nicht, wie ich das messen könnte. Gruss
http://www.dg0sa.de/ Kremit der Forg schrieb: > aber wie gross er wirklich ist, keine Ahnung. Weiss auch nicht, > wie ich das messen könnte. schau mal hier: http://www.dg0sa.de/ unter Messschaltungen - Zubehör -> Koppelfaktoren messen EMU
Hallo Kremorg Z.B. ist das Ergebnis "bifilar auf Ferritstab" mit 0,98 relativ gut: http://www.wolfgang-wippermann.de/kf4.gif In der Regel werden im höheren MHz Bereich Eisenpulver-Kerne verwendet, da Ferrite keine hohe Güte mehr erreichen. Mich würde die Kombination "bifilar auf Eisenpulver-Ringkern, einseitig" interessieren. Eisenverluste können verringert werden, indem man das Eisenvolumen verkleinert. Deshalb kann ein kleiner Ferritkern als Breitbandübertrager trotzdem funktionieren. In der Simulation bringt ein hoher Koppelfaktor kombiniert mit einer leichten Fehlanpassung das bessere Resualtat. Am besten funktioniert der Spartrafo, da die parasitäre Induktivität von beiden Strömen durchflossen wird. Hier ein Beispiel für einen hohen Koppelfaktor: http://www.andreadrian.de/sdr/#mozTocId626994 Nimmt man 4 Ferritperlen, kann daraus sowas wie ein Doppellochkern gebildet werden. Eine Windung hat dann 5µH, zwei Windungen würden einen guten Spartrafo ergeben. Ob der Draht dann verdrillt ist oder nicht, macht nur einen minimalen Unterschied. Gruß, Bernd
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B e r n d W. schrieb: > In der Regel werden im höheren MHz Bereich Eisenpulver-Kerne verwendet, > da Ferrite keine hohe Güte mehr erreichen. Das mag für Resonanzkreise gelten. Bei Übertragern ist eine hohe Güte weder erforderlich noch gewünscht. Breitbandübertrager werden daher in aller Regel mit Ferritkernen gefertigt, weil wegen der höheren Permeabilität mit weniger Windungen eine höhere Induktivität erreicht wird. Das kommt der Bandbreite zu Gute. Und nach der Frage des TO nach der sinnvollen Impedanz für die unterste Betriebsfrequnez: Die 3dB Grenzfrequenz eines Übertragers ergibt sich, wenn die Wicklungsimpedanz gleich der Lastimpedanz ist. Legt man also die Wicklungsimpedanz um den Faktor 4...5 höher, ist man auf der sicheren Seite. Grüße
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