Forum: FPGA, VHDL & Co. Welche Einsatzgebiete ?


von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Ich wollte mal fragen, wozu setzt ihr denn so FPGAs, CPLDs ein?

Ich hab hier schon einiges gelesen, wie 7Segment-Anzeigen multiplexen,
RC5 oder DCF77 dekodieren und da dreht sich mir, sorry, der Magen um.
Sowas kann man doch viel besser mit einem MC erledigen.


Ich erzähl einfach mal, wozu ich CPLDs einsetze:

16V8 .. 22V10:
- Adreßdekoder für memory mapped Peripherie am MC
- memory mapped Matrix-Keyboardcontroller

Atmel ATF750:
- Z80-Interruptlogik + Vektorgenerator
- SPI-Expander 9 In + 9 Out

Atmel ATF2500:
- GPIB-Controller,
- I2C-Masterinterface
- I2C-Slave: Frequenzzähler 24 Bit, 1..255ms Zeitbasis

Coolrunner XCR3128:
- Adreßdekoder + Bootloader + I2C + IO-Expander
- GPIB-Controller
- 160MHz Counter

Die Portierung GPIB von ATF2500 (Cupl) auf XCR3128 (Abel) ging dabei
sehr leicht.

Also bei mir sind die CPLDs immer Zuarbeiter für einen MC.


Peter

von Thorsten (Gast)


Lesenswert?

Setze ein XC9536 zur Erzeugung von Chipselects sowie zur Speicherung des
Lowbytes einer 16-Bit Adresse ein. Außerdem ist ein weiteres 8-Bit Latch
implementiert, insgesamt ersetzt das CPLD also 5 herkömmliche TTLs.

von Michael Werner (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich generiere 16-Bit PWM mit 333Hz. Insgesamt 84 Kanäle.
Angesteuert durch DMX. Ich benutze Altera Acex 1K.

von Daniel R. (Gast)


Lesenswert?

FPGAs sind viel leistungsfähiger als CPUs, da sie parallel arbeiten
können. Bei mir wird es zukünftig so sein, dass ich den FPGA als Kern
benutze und vielleicht ein paar Mikrocontroller, die seine Signale
weiterverarbeiten.
Mit FPGAs kann man Projekte realisieren, die mit normalen CPUs
unmöglich sind. FPGAs sind einfach schneller!!!

Gruß Daniel!

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

@Daniel

"FPGAs sind einfach schneller!!!"

Das ist kein Geheimnis.


Meine Frage ist aber, wobei kann man diese Geschwindigkeit auch
sinnvoll einsetzen ?

Um z.B. 1Hz DCF77-Empfang oder 100Hz LED-Multiplex zu realisieren nützt
Dir Geschwindigkeit nicht die Bohne.

Dagegen ist es schon schön, wenn ich alles in einen 20-Pin MC
reinkriege und nicht einen riesen FPGA-Flatschen mit 500 Pins brauche,
vom Stromverbrauch ganz zu schweigen.


Peter

von Christian (Gast)


Lesenswert?

Schau mir gerade die Möglichkeiten an, bestimmte Algorithmen statt in
der CPU auf einem FPGA laufen zu lassen. Mal schauen ... . Gibt da
Anbieter die entsprechende Beschleunigerkarten mit FPGA anbieten, hat
sich aber in meinen Gebiet nie durchgesetzt. Da geben die Leute lieber
paar 100k fürn schnelleren Computer aus.

von FPGA-User (Gast)


Lesenswert?

man muss sicher zwischen Privat-Anwendungen und den Sachen
unterscheiden die man in der Firma macht (falls man in dem
Bereich arbeitet)
FPGA-Anwendungen dürften für den Bastler rar gesät sein,
die Gehäuse lassen sich besch. löten, Spannungen von 1.2V
... 3.3V sind das übliche, 5V sind absolute Veteranen in der
progr. Logik. Dazu noch das PROM oder ein MC mit großem Flash
was zur Programmierung eines SRAM-FPGAs nun mal nötig ist, also
da kann man eigentlich nur Starter-Kits verwenden, wo das alles
dabei ist.
Hat man diese Hürden überwunden, sind mit FPGAs fantastische
Sachen möglich.
Man könnte z.B. das Signal von einer CCD-Kamera digitalisieren
und im FPGA in Echtzeit verarbeiten. Bewegungen und Formen
feststellen usw.
Oder Daten schnell via Ethernet abschicken, z.B. mit 90MBits/s
per Raw-Ethernet Paket.
Man könnte auch einen Logic-Analyzer bauen, aber da ist man ja
vermutlich aus Angst vor FPGAs auf den CPLD-Trip gekommen.

Fazit : für den priv. Hobby-Bastler dürften FPGAs eher unattraktiv
sein, da teuer, aufwändig in der Anwendung und für den Nicht-Experten
kaum zu durchschauen.

von ope (Gast)


Lesenswert?

> Man könnte auch einen Logic-Analyzer bauen, aber da ist man ja
> vermutlich aus Angst vor FPGAs auf den CPLD-Trip gekommen.

Yep, ich sehe durchaus den Vorteil von FPGA für den LA, allerdings
ermöglicht der CPLD imo eine (naive) Ansicht eines konfigurierbaren
"TTL Grabes" on Chip und ist somit für mich (als VHDL/CPLD/FPGA
Anfänger) daher (scheinbar) einfacher/schneller beherrschbar - auch
wenn man aufgrund der "Größe" ständig irgendwo aneckt. Zumal ich
hauptberuflich keine Schaltungsentwicklung in diesem Umfang bzw.
professionell betreibe. Der nächste LA (oder wenn es einen zwingenden
Grund für den aktuellen LA gibt) wird wohl mit FPGA laufen, aber dann
kann man auf Erfahrungen zurückgreifen.

Viele Grüße
Olaf

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.