Forum: Haus & Smart Home Installation Lautsprecherkabel - welche nehmen


von Renovator (Gast)


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Hallo,

ich wollte mir bei der Renovierung vom Elektriker gleich 
Lautsprecherkabel (im Fussboden) in jede Ecke legen lassen.
Ich hatte eigentlich an normales 2,5 mm² gedacht, der Elektriker hat 
allerdings 4x0,5 mm² Steuerleitung für jeden LS verlegt.
Außerdem hat er die Kabel in einer Ecke gesammelt, so dass zwei 
Leitungen im Raum mehrmals hin und her gehen statt direkt zu verbinden - 
Leitungslänge in Summe dann 10..15 m.

Ich habe ihn darauf angesprochen, er meinte:
- er würde je 2x0,5 zusammenschalten
- das mache er immer so, da gab es noch nie Probleme - auch wenn da 
große Standboxen dran sollen
- die Leitungslänge ist unkritisch
- die sind viel besser als normales Lautsprecherkabel wegen der 
Schirmung

Meine Fragen:
Die Schirmung sollte bei normalem Audiokabel doch völlig unnötig sein, 
oder nicht?

Und wegen Querschnitt / Länge: letztendlich werden denke ich maximal 
20..30 W übertragen, wenn ich mal richtig aufdrehe, da sollte das doch 
prinzipiell reichen. Aber warum nimmt man dann überhaupt dickere 
LS-Kabel?

Gruß

Renovator

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Renovator schrieb:
> Aber warum nimmt man dann überhaupt dickere
> LS-Kabel?

Das ist eine "audiophile" Frage. "Audiophilie" ist das Zusammenstoßen 
von nicht vorhandenem Halbwissen mit festen Glaubensvorsätzen - das 
Resultat sind oberschenkeldicke "sauerstoffarme" Silberkabel, von 
speziell trainierten Jungfrauen bei Vollmond auf der Innenseite ihrer 
Oberschenkel gewickelt, in einer Isolation aus handgeschöpftem 
japanischen Reispapier ... natürlich mit massivvergoldeten 
Kontaktklemmen, und das ganze für drei- bis vierstellige Euro-Beträge 
pro Meter.

Bereits die von Dir erwähnten 20..30 W sind als Audioleistung in einem 
normalen Wohnraum infernalischer Lärm, und daher sind für 
nicht-"audiophile" bei den von Dir genannten Kabellängen Querschnitte 
von 0.5 bis 0.75 mm² völlig ausreichend. Größere Querschnitte sind 
nötig, wenn man Diskotheken o.ä. beschallen möchte, oder wenn man 
erheblich längere Strecken überwinden und trotzdem sehr, sehr laute 
Bässe wiedergeben können will. Das sind dann aber Lautstärken, die man 
ohne Gehörschutz nicht anwenden sollte, und die außer in freistehenden 
Einfamilienhäusern ohne Nachbarn nicht sozialkompatibel sind.

Es ist auch völlig wurscht, ob die Kabel rechts/links unterschiedlich 
lang sind; eine Schirmung ist bei Lautsprecherkabeln nur dann 
erforderlich, wenn der Verstärker defekt ist und einen starken HF-Anteil 
auf das Lautsprecherkabel ausgibt, was in der Umgebung lebende Funker 
stören dürfte.

Üblicherweise aber ist die Bandbreite eines NF-Verstärkers so ausgelegt, 
daß das nicht nur sicher auszuschließen, sondern sogar ziemlich 
unmöglich ist.


"Audiophile" sehen das natürlich anders, aber das ist Religion, und 
Religion kennt keine Argumente, nur Glaube.

von MaWin (Gast)


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Renovator schrieb:
> Die Schirmung sollte bei normalem Audiokabel doch völlig unnötig sein,
> oder nicht?


Bei NORMALEM Audiokabel ist Schirmung wichtug, bei Lauzdprecherkabel 
überflüssig.

> Und wegen Querschnitt / Länge: letztendlich werden denke ich maximal
> 20..30 W übertragen, wenn ich mal richtig aufdrehe, da sollte das doch
> prinzipiell reichen.

Ja, 1mm2 reicht für 30W

> Aber warum nimmt man dann überhaupt dickere
> LS-Kabel?

Damit der HiFi Verkäufer mehr Geld dafür verlangen kann. Dabei sich die 
dicken Kabel meist CLA copper cladded aluminium, also billige und 
schlecht leitende Alukabel, verkupfert um so auszusehen wie Kupfer, also 
vorsätzlicher Betrug.

Dein geschirmtes Kabel hat den Vorteil, dass du auch Audiosignale (und 
ein Steuersignal) an aktive Lautsprecherboxen übertragen kannst.

Es hat den Nachteil, dass die Dämpfung der normalen Lautsprecher etwas 
sinkt weil sie doch etwas dünn und damit hochohmig sind.

Sengpiel sagt:

Tabelle für Lautsprecherkabel (Audiosignale)

Kabel-Durchmesser d   0,798 mm  0,977 mm  1,128 mm  1,382 mm  1,784 mm 
2,257 mm  2,764 mm  3,568 mm
Kabel-Nennquerschnitt A  0,5 mm2  0,75 mm2  1,0 mm2  1,5 mm2  2,5 mm2 
4,0 mm2  6,0 mm2  10,0 mm2
Maximale Stromstärke  3 A  7,6 A  10,4 A  13,5 A  18,3 A  25 A  32 A 
     -
Wie groß muss der Leitungsquerschnitt sein?
Diese Frage hängt von mehreren Komponenten ab:

● von der zu übertragenden Leistung
● von der Lautsprecherimpedanz
● von der Verlegungsart des Kabels
● von der Leitungslänge


Prinzipiell gilt: mit höherer Leistung und größerer Leitungslänge - aber 
auch mit geringerer Impedanz - muss der
Leitungsquerschnitt vergrößert werden. Hier ist eine Tabelle für den zu 
erwartenden prozentualen Leistungsverlust.

Kabellänge
in m  Querschnitt
in mm2  Widerstand
in Ohm  Leistungsverlust bei   Dämpfungsfaktor bei
Impedanz
8 Ohm  Impedanz
4 Ohm  Impedanz
8 Ohm  Impedanz
4 Ohm
1  0,75  0,042  0,53%  1,05%  98  49
1,50  0,021  0,31%  0,63%  123  62
2,50  0,013  0,16%  0,33%  151  75
4,00  0,008  0,10%  0,20%  167  83
2  0,75  0,084  1,06%  2,10%  65  33
1,50  0,042  0,62%  1,26%  85  43
2,50  0,026  0,32%  0,66%  113  56
4,00  0,016  0,20%  0,40%  133  66
5  0,75  0,210  2,63%  5,25%  32  16
1,50  0,125  1,56%  3,13%  48  24
2,50  0,065  0,81%  1,63%  76  38
4,00  0,040  0,50%  1,00%  100  50
10  0,75  0,420  5,25%  10,50%  17  9
1,50  0,250  3,13%  6,25%  28  14
2,50  0,130  1,63%  3,25%  47  24
4,00  0,080  1,00%  2,00%  67  33
20  0,75  0,840  10,50%  21,00%  9  5
1,50  0,500  6,25%  12,50%  15  7
2,50  0,260  3,25%  6,50%  27  13
4,00  0,160  2,00%  4,00%  40  20
Die Dämpfungsfaktor-Werte zeigen, was von einem angenommenen 
Dämpfungsfaktor
von 200 übrig bleibt, in Abhängigkeit von der Kabellänge, dem 
Kabelquerschnitt
und der Impedanz des Lautsprechers.

1mm2 bei 10m ist also schon verschlechternd, insbesondere an 4 Ohm.

von Renovator (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist eine "audiophile" Frage.
Danke, das bestätigt meine Vermutungen

> Bereits die von Dir erwähnten 20..30 W sind als Audioleistung in einem
> normalen Wohnraum infernalischer Lärm,
Ich weiß, das wäre nur, wenn ich im Nebenraum noch was hören will


> eine Schirmung ist bei Lautsprecherkabeln nur dann
> erforderlich, wenn der Verstärker defekt ist und einen starken HF-Anteil
> auf das Lautsprecherkabel ausgibt

Der Elektiker meinte das Argument aber genau andersrum, dass durch den 
Schirm die Musik weniger gestört wird wg. Handy, WLAN etc. :-)

von typ (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es ist auch völlig wurscht, ob die Kabel rechts/links unterschiedlich
> lang sind;

aua, wohl kaum :(

von tex (Gast)


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Zum Einen ist das von den Lautsprechern abhängig, welche Du ansteuerst.
Die heute üblichen 5.1 oder 7.1 Systeme sind da ehr unkritisch, solange 
das Kabel zum Sub etwas üppiger dimensioniert ist.
Ein etwas volumiger Standlautsprecher mit großen Tieftönern wird dieses 
Kabel mit einem Blechernen, kraftlosen Klang und knarrenden Geräuschen 
quittieren.
Zum Anderen ist es auch von der Art der Töne abhängig, welche du 
wiedergeben willst. Bei dem üblichen Radio-Gedudel ist es egal, weil man 
den Unterschied ohnehin kaum hört. Bei Rock und Metall fehlen die Bässe, 
aber nach 4 Minuten Headbanging spielt das keine Rolle mehr. Wenn aber 
Lang Lang andauernd neben die Tasten zu greifen scheint, ist das schon 
sehr störend.
Was bei Lautsprechern auch gerne verwechselt wird, ist Leistung und 
Lautstärke. Die 30W Deiner Lautsprecher braucht Du nicht, wenn Du den 
Regler auf 11 stellst, dann ist es sowieso egal, was da raus kommt, Du 
brauchst Sie wenn Du den Regler im unteren Viertel zu stehen hast, denn 
dann muss Dein Ohr den Ton von den Umgebungsgeräuschen trennen können 
und dann muss er möglichst klar und unverzerrt sein.

von Renovator (Gast)


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tex schrieb:
> Zum Einen ist das von den Lautsprechern abhängig, welche Du
> ansteuerst.
Standlautsprecher

> Ein etwas volumiger Standlautsprecher mit großen Tieftönern wird dieses
> Kabel mit einem Blechernen, kraftlosen Klang und knarrenden Geräuschen
> quittieren.
Woran liegt das?

> Zum Anderen ist es auch von der Art der Töne abhängig, welche du
> wiedergeben willst.
ausgewählte Musik querbeet :-)

> Du brauchst Sie wenn Du den Regler im unteren Viertel zu stehen hast, denn
> dann muss Dein Ohr den Ton von den Umgebungsgeräuschen trennen können
> und dann muss er möglichst klar und unverzerrt sein.
Hat das Kabel (v.a. der Querschnitt) da wirklich einen Einfluss?
Die Leistung hab ich nur angebracht, weil mit höherer Leistung ja ein 
größerer Querschnitt sinnvoll ist.

von F. F. (foldi)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist eine "audiophile" Frage. "Audiophilie" ist das Zusammenstoßen
> von nicht vorhandenem Halbwissen mit festen Glaubensvorsätzen - das
> Resultat sind oberschenkeldicke "sauerstoffarme" Silberkabel, von
> speziell trainierten Jungfrauen bei Vollmond auf der Innenseite ihrer
> Oberschenkel gewickelt, in einer Isolation aus handgeschöpftem
> japanischen Reispapier ... natürlich mit massivvergoldeten
> Kontaktklemmen, und das ganze für drei- bis vierstellige Euro-Beträge
> pro Meter.

=D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> 
=D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> 
=D> =D>

Telefonkabel, die gegenüberliegenden verdrillten Kabel, wurde auch als 
Geheimrezept propagiert.
Bei mir hörte sich von dick, dünn, verdrillt oder sonst was, alles für 
mich immer gleich an.

von F. F. (foldi)


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Die CT hatte vor Jahren mal einen Test gemacht. Es waren hochkarätige 
Fachleute und echte hardcore HiFi Freaks dabei. Sie konnten am Ende 
nicht sagen, ob es MP3 war oder "reinst Klang".
Wenn ich also nur noch 10% der ursprünglichen Daten habe, den 
Unterschied nicht hören kann, dann wird das Bisschen Frequenzverlust am 
Kabel sicher nicht zu hören sein.
Wir können eh nicht so hoch hören und mit zunehmenden Alter nimmt die 
Fähigkeit hohe Tone zu hören eh ab.

Telefonkabel hat es bei mir bis heute gut getan.

von Peter II (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Wir können eh nicht so hoch hören und mit zunehmenden Alter nimmt die
> Fähigkeit hohe Tone zu hören eh ab.

beim Querschnitt geht es aber mehr um die Tiefen als um die hohen töne. 
Und für Tiefe töne braucht man möglichst "viel" Strom. Da kann sich der 
Widerstand vom Kabel durchaus negativ auswirken.

von F. F. (foldi)


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Noch was zu diesem Thema am Rande.
Ich habe mal erlebt wie ein Verkäufer ein Glasfaserkabel *mit 
Goldkontakten* für 76 Euro verkaufen wollte. Ein Glasfaserkabel. Dort 
mischte ich mich ins Gespräch ein und fragte wie das Gold außen drum rum 
das Licht innen positiv beeinflussen würde.
Der Kunde nahm dann das billige und der Verkäufer grübelte doch sehr 
über das was man ihm beigebracht hatte.

@TO
Gib lieber was für die Lautsprecher aus, denn den Unterschied hörst du 
sicher.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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typ schrieb:
> aua, wohl kaum :(

Ach? Glaubst Du etwa an Laufzeitunterschiede?

von Peter II (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Renovator schrieb:

> ich wollte mir bei der Renovierung vom Elektriker gleich
> Lautsprecherkabel in jede Ecke legen lassen.
> Ich hatte eigentlich an normales 2,5 mm² gedacht,

"Normal" ist eigentlich 1,5 mm². Das wäre für Lautsprecher auf jeden
Fall ausreichend gewesen.

> der Elektriker hat
> allerdings 4x0,5 mm² Steuerleitung für jeden LS verlegt.

Das halte ich zumindest bei etwas teureren für grenzwertig

> - er würde je 2x0,5 zusammenschalten

Das verbessert die Situation natürlich etwas, insbesondere wenn
man 8 Ohm-Boxen hat. Es geht bei dem Querschnitt darum, das
Lautsprecher einen Parallelwiderstand benötigen, um nicht nach-
zuschwingen. Dieser Widerstand wird durch den Innenwiderstand
des Verstärker zur Verfügung gestellt und beträgt bei guten
Verstärkern einige Zehntel Ohm. Dieser Wert wird durch einen
grösseren Leitungswiderstand natürlich schon verschlechtert.
Ob man diesen Unterschied dann auch hört, ist eine andere Frage.

> - die sind viel besser als normales Lautsprecherkabel wegen der
> Schirmung

Schirmung bringt für Lautsprecherkabel keine Vorteile. Die
Verwendung von irgendwelche "Voodoolautsprecherkabel"
normalerweise auch nicht. Sinnvoll ist nur ein gewisser
Mindestquerschnitt. Die Art des Kabels ist da m.E. völlig egal.
Gruss
Harald

von Helmut L. (helmi1)


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F. Fo schrieb:
> Der Kunde nahm dann das billige und der Verkäufer grübelte doch sehr
> über das was man ihm beigebracht hatte.

Oder wie er dich aus dem Laden rausschmeissen kann :=)

von F. F. (foldi)


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Helmut Lenzen schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Der Kunde nahm dann das billige und der Verkäufer grübelte doch sehr
>> über das was man ihm beigebracht hatte.
>
> Oder wie er dich aus dem Laden rausschmeissen kann :=)

Kann natürlich sein. :-O

von typ (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> typ schrieb:
>> aua, wohl kaum :(
>
> Ach? Glaubst Du etwa an Laufzeitunterschiede?

glauben heißt nicht wissen:)
aber das hört doch wirklich jeder
natürlich nicht bei wenigen cm, aber bei mehreren Metern 
Kabellängenunterschied gibts keinen echten mittigen Mono-Klang mehr

von Renovator (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Schirmung bringt für Lautsprecherkabel keine Vorteile. Die
> Verwendung von irgendwelche "Voodoolautsprecherkabel"
> normalerweise auch nicht. Sinnvoll ist nur ein gewisser
> Mindestquerschnitt. Die Art des Kabels ist da m.E. völlig egal.

Okay danke, noch jemand der meine Vermutungen bestätigt.
Spätestens als der Eli mit Schirmung anfing hab ich an seiner Ahnung 
ertwas gezweifelt, aber man kann ja selbst auch irren.

Also soll er die Kabel tauschen, preislich ist es ja eh kein Unterschied 
zwischen Steuer- und LS-Kabel.

@PeterII: Danke auch für den Link

von Helmut L. (helmi1)


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typ schrieb:
> aber das hört doch wirklich jeder
> natürlich nicht bei wenigen cm, aber bei mehreren Metern
> Kabellängenunterschied gibts keinen echten mittigen Mono-Klang mehr

Wenn man mal exterm mit 10m rechnet sind das gerade mal 50ns. Und das 
meinst du hoert man?

von F. F. (foldi)


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Helmut Lenzen schrieb:
> typ schrieb:
>> aber das hört doch wirklich jeder
>> natürlich nicht bei wenigen cm, aber bei mehreren Metern
>> Kabellängenunterschied gibts keinen echten mittigen Mono-Klang mehr
>
> Wenn man mal exterm mit 10m rechnet sind das gerade mal 50ns. Und das
> meinst du hoert man?

=D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D>
=D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D> =D>

von Gerd (Gast)


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Zum Kabel:
Milchmädchenrechnung:
Strom = sqrt(Pmaxverstärker/Rimplautsprecher)
=> Kabelquerschnitt aus Tabelle und man kommt mit 1,5 mm²
für so ziemlich jeden Verstärker hin.
Wenn man irgendwas gerechnet hat ist das immer gut fürs Gewissen. :-)
Klingeldraht wäre mir rein gefühlstechnisch schon suspekt,
es sieht einfach falsch aus. ;-)

Zur Laufzeit:
Genau darum richtet man sein Stereoanlage an der Position des
Heizkörpers im Raum aus, durch Variation der Temperatur des
Heizkörpers im 0,1 °C bereich ändern man den Luftdruck im Raum
und damit die Schallgeschwindigkeit, sodass die Laufzeit des
Schalls sich der Laufzeitverzögerung im Kabel anpasst.
Schwieriger ist das bei Fußbodenheizungen, hier müssen Teile des
Fußbodens mit Decken, Teppichen oder Oberbetten abgedeckt werden, 
mancher
verwendet auch Styroporplatten.
Der Vorteil bei Fußbodenheizungen ist, dass die Ausrichtung der
Stereoanlage nicht so präzise sein muss und die Temperaturen
viel exakter eingestellt werden können.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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typ schrieb:
> aber das hört doch wirklich jeder

Nein. Das hört niemand. Da bist Du einem Gerücht aufgesessen.

Gerd schrieb:
> Zur Laufzeit:
> Genau darum richtet man sein Stereoanlage an der Position des
> Heizkörpers im Raum aus

Blafasel aus der "audiophilen" Glaubensecke. Bloß nicht über reale 
Physik nachdenken, und völlig unrealistische Angaben andererseits 
machen.

> durch Variation der Temperatur des Heizkörpers im 0,1 °C bereich
> ändern man den Luftdruck im Raum und damit die Schallgeschwindigkeit

Schlimmerer Blafasel; die Raumtemperatur ist alles andere als homogen 
und ändert sich mit jedem Lufthauch -- und erst recht bei der 
Anwesenheit von Menschen.

Das ist alles "audiophile" Esoterik. Ideales Geschäftsgebiet für 
Betrüger, Bauernfänger und Beutelschneider.

von Gerd (Gast)


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Du hast das nicht wirklich ernst genommen, oder? :D

von Harald W. (wilhelms)


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Gerd schrieb:

> Du hast das nicht wirklich ernst genommen, oder? :D

Auch auf "virtuelle Smilys" sollte man gelegentlich hinweisen...

von John D. (drake)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
>
> Blafasel aus der "audiophilen" Glaubensecke. Bloß nicht über reale

Ich glaub' das war Ironie. Falls nicht:
Fussbodenheizungen sind problematisch. Sie führen zu einem vertikalen 
Temperaturkoeffizienten und damit zu einem akutischen 
Gradientenindexprisma, welches den Schall zur Zimmerdecke lenkt.

von Harald W. (wilhelms)


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John Drake schrieb:

> Ich glaub' das war Ironie. Falls nicht:
> Fussbodenheizungen sind problematisch. Sie führen zu einem vertikalen
> Temperaturkoeffizienten und damit zu einem akutischen
> Gradientenindexprisma, welches den Schall zur Zimmerdecke lenkt.

Das könnte man ja durch Anbringen der Sitzgelegenheiten unter der
Decke kompensieren. :-)

von Helmut L. (helmi1)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das könnte man ja durch Anbringen der Sitzgelegenheiten unter der
> Decke kompensieren. :-)

Und wenn das nicht geht, eine Deckenheizung installieren :-)

Oder ganz einfach, setzt euch einen Kopfhoerer auf.

von J. A. (gajk)


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MaWin schrieb:

> Bei NORMALEM Audiokabel ist Schirmung wichtug, bei Lauzdprecherkabel
> überflüssig.

So ist es.

> Damit der HiFi Verkäufer mehr Geld dafür verlangen kann. Dabei sich die
> dicken Kabel meist CLA copper cladded aluminium, also billige und
> schlecht leitende Alukabel, verkupfert um so auszusehen wie Kupfer, also
> vorsätzlicher Betrug.

Wollte ich auch drauf hinweisen. Lieber vernünftiges Kupfer in dünner 
als fake-Alu-Kram (habe leider so ne Spule gekauft und erst zu spät 
bemerkt, aber was solls).

> Prinzipiell gilt: mit höherer Leistung und größerer Leitungslänge - aber
> auch mit geringerer Impedanz - muss der
> Leitungsquerschnitt vergrößert werden. Hier ist eine Tabelle für den zu
> erwartenden prozentualen Leistungsverlust.
> ...
> 1mm2 bei 10m ist also schon verschlechternd, insbesondere an 4 Ohm.

Bei 10 m würde ich schon 2,5er nehmen, zumal es preislich jetzt auch 
nicht so der Killer ist. Aber bitte Cu-Kabel (siehe oben).

von F. F. (foldi)


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> typ schrieb:
>> aber das hört doch wirklich jeder

Das Einzige was du wirklich hörst, das sind gescheite Lautsprecher.

Aber auch da, jeder empfindet da anders. Ich mag den weichen Klang von 
Infinity Boxen sehr gern.
In Essen gab es mal einen HiFi Laden, die hatten auch ein extra 
Hörstudio mit Boxen jenseits der 10000DM.
Leider (oder Gott sei Dank) machte ich den Fehler und wohnte einer 
Vorführung bei (es ging da um Boxen die um die 15000-20000DM lagen), 
danach mochte ich mir nicht mehr die Boxen für 1000DM kaufen, für die 
ich so lange gespart hatte.

von J. A. (gajk)


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Renovator schrieb:
> Hallo,
>
> ich wollte mir bei der Renovierung vom Elektriker gleich
> Lautsprecherkabel (im Fussboden) in jede Ecke legen lassen.
> Ich hatte eigentlich an normales 2,5 mm² gedacht,

Ja, klingt doch vernünftig.

> allerdings 4x0,5 mm² Steuerleitung für jeden LS verlegt.
> ...
> - das mache er immer so, da gab es noch nie Probleme -

Dieses "haben wir immer schon so gemacht" gefällt mir nicht. Hast du ihm 
nicht gesagt, dass du 2,5 möchtest? Wenn du es so beauftrag hast, müsste 
er mit dir Vorher sprechen bevor er eigenmächtig was anderes verwendet - 
"das macht man immer so"!

> - die sind viel besser als normales Lautsprecherkabel wegen der
> Schirmung

Bei unserer 433 MHz Garagentorfernsteuerung meinten die Leute auch, wenn 
man den Draht am Antennenanschluss nur lang genug manchen würde, würde 
sich der Empfang verbessern...

> Aber warum nimmt man dann überhaupt dickere
> LS-Kabel?
>
> Gruß
>
> Renovator

Die Sache "dicker ist besser" ist natürlich eine 
pi-mal-Daumen-Betrachtung. Es KANN sein, dass deine Boxen mit dünnen 
Kabeln genauso gut oder sogar besser klingen als mit sehr dicken - oder 
sie verhungern weil die Widerstände zu groß sind. Es gibt auch 
super-teure-Voodoo-Kabel, die sind auch SEHR dünn. Für den Normalhörer 
ist das aber Esoterik.

Nur das Verhalten des Elektrikers - das finde ich grenzwertig.

von Harald W. (wilhelms)


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J. Ad. schrieb:

>> DDabei sich die
>> dicken Kabel meist CLA copper cladded aluminium,
> Wollte ich auch drauf hinweisen. Lieber vernünftiges Kupfer in dünner
> als fake-Alu-Kram

Wenn der Querschnitt stimmt, bleibt sich das Material ziemlich egal.

> verkupfert um so auszusehen wie Kupfer,

Das macht man, da Kupfer, im Gegensatz zu Alu, normalerweise
nicht oxdidiert.
Gruss
Harald

von Renovator (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Hast du ihm nicht gesagt, dass du 2,5 möchtest?
Doch, er hat aber nicht richtig hingehört: "Keine Sorge, sowas ist unser 
Beruf, das passt dann schon."

> Nur das Verhalten des Elektrikers - das finde ich grenzwertig.
Ich auch, wollte nur nochmal Drittmeinungen einholen, bevor ich ihm 
siene Kabel um die Ohren hau :-) Wie gesagt, man kann selbst ja auch mal 
irren.

von Thomas M. (Gast)


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Hallo, eine ganz dumme Frage, ich bin nur ein Laie. Könnte man bei 
abgeschirmten Kabeln die Abschirmung auch zum Signal senden verwenden? 
Die Abschirmung also mit dem "Kernkabel" verbinden, damit der 
Leiterquerschnitt größer wird.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja, das kann man. Wenn es einzeln abgeschirmte Einzeladern sind, ist das 
am sinnvollsten; bei abgeschirmter Doppelader ist das aber wenig 
sinnvoll, weil man den Schirm nicht teilen kann (um jeder Doppelader 
gleichviel Schirmanteil zuzuordnen).

von Peter II (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> bei abgeschirmter Doppelader ist das aber wenig
> sinnvoll, weil man den Schirm nicht teilen kann (um jeder Doppelader
> gleichviel Schirmanteil zuzuordnen).

das ist dem Strom aber ziemlich egal. Ob nun der Hinweg einer kleineren 
Widerstand als der Rückweg hat ist egal, der Gesamtwiderstand zählt. 
Damit würde es auch schon etwas bringen wenn man nur auf einem Weg den 
Schirm mit dazu nimmt.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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typ schrieb:
> natürlich nicht bei wenigen cm, aber bei mehreren Metern
> Kabellängenunterschied gibts keinen echten mittigen Mono-Klang mehr

Vielleicht verwechselst du das mit der Aufstellung der Lautsprecher. Ein 
paar Meter mehr Abstand hört man schon. Aber das ist eher in größeren 
Hallen ein Problem. Zuhause kann wohl kaum einer einen Lautsprecher 25m 
weiter weg als den anderen stellen. Aber 25 bis 30 Meter hört man schon. 
Ist ja aber ganz leicht mit einem Delay zu kompensieren.


Dennis

von npn (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> typ schrieb:
>> natürlich nicht bei wenigen cm, aber bei mehreren Metern
>> Kabellängenunterschied gibts keinen echten mittigen Mono-Klang mehr
>
> Vielleicht verwechselst du das mit der Aufstellung der Lautsprecher. Ein
> paar Meter mehr Abstand hört man schon. Aber das ist eher in größeren
> Hallen ein Problem. Zuhause kann wohl kaum einer einen Lautsprecher 25m
> weiter weg als den anderen stellen. Aber 25 bis 30 Meter hört man schon.
> Ist ja aber ganz leicht mit einem Delay zu kompensieren.
>
> Dennis

Man muß hier unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Laufzeiten. 
Einmal die elektrische Laufzeit im Kabel, die kann man getrost 
vernachlässigen. Das andere ist die akustische Laufzeit des Schalls 
zwischen den Boxen und den Ohren. Die kann man nicht vernachlässigen. Da 
macht ein Meter mehr oder weniger schon einen deutlichen Unterschied. 
Deswegen kann man in vielen Verstärkern auch die Laufzeit mit einem 
Delay kompensieren.

von J. A. (gajk)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Wenn der Querschnitt stimmt, bleibt sich das Material ziemlich egal.

Für den wudu-Mann mag das gelten, der spez. Widerstand von Alu ist 
deutlich höher als der von Kupfer, so dass man für den gleichen ohmschen 
Effekt auch einen größeren Querschnitt braucht.
Daher würde ich lieber dünnes Kupfer statt dickem Alu nehmen - auch wenn 
es dann nicht so protzig rüberkommt.

von Harald W. (wilhelms)


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J. Ad. schrieb:

> so dass man für den gleichen ohmschen
> Effekt auch einen größeren Querschnitt braucht.

Das meinte ich mit "Wenn der Querschnitt stimmt".

> Daher würde ich lieber dünnes Kupfer statt dickem Alu nehmen

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmach zu haben.
Zumindest ist Alu, bei gleicher Leitfähigkeit, deutlich leichter
als Kupfer. Und ich kann mir keine Anwendung vorstellen, wo der
etwas grössere Querschnitt einer Aluleitung mit gleicher Leit-
fähigkeit irgendwie stört. Mit "Protzen" hat das m.E überhaupt
nichts zu tun.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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> Zumindest ist Alu,
Ein Aludraht bricht schneller ab! Goto Baumarkt, hole Bund Cu 2,5mm² und 
Du bist für alle Fälle ausreichend gerüstet. Problem kommt erst wenn 
Deine Frau "neue Ideen" hat und die Kabel am falschen Fleck sind. :-)

von Timm T. (Gast)


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Renovator schrieb:
> Ich habe ihn darauf angesprochen, er meinte...

Nee, dass ist das, was er gesagt hat.

Gemeint hat er: Er hatte das Kabel grad da und es musste weg.

von J. A. (gajk)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmach zu haben.
> Zumindest ist Alu, bei gleicher Leitfähigkeit, deutlich leichter
> als Kupfer. Und ich kann mir keine Anwendung vorstellen, wo der
> etwas grössere Querschnitt einer Aluleitung mit gleicher Leit-
> fähigkeit irgendwie stört. Mit "Protzen" hat das m.E überhaupt
> nichts zu tun.
> Gruss
> Harald

Naja, wenn man überlegt, dass man einen 2,5er Alu braucht um in etwa die 
1,5er Leitfähigkeit von Cu zu haben, dann könnte das dicke Zeugs beim 
Verlegen in engen Rohren oder einfach auch so doch etwas sperrig sein.


Mit "Protzen" meinte ich die Hifi-Typen, die das Kabel möglichst 
sichtbar hinlegen, damit die Gäste gleich sehen, dass das dickste gerade 
gut genug war. Dass es Alu-Fusch ist, sieht man ja nicht sofort.

von Michael_ (Gast)


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Und das Alu-Gelumpe ist dann auch noch verkupfert!

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