Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik wie Heizdraht anschliessen?


von Frank (Gast)


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Ich möchte in meinem WE-Haus eine elektrische Fußbodenheizung selber 
bauen.

Dazu habe ich passenden Chrom-Nickel-Heizdraht mit 0,5 mm Dicke und 6 
Ohm pro Meter gekauft. In der entsprechenden Länge, im Zickzak verlegt 
und fixiert auf ca. 4 qm direkt unter den Fliesen, ergibt sich bei 230V 
(nach galv. Trennung per Ringkern-Trenntrafo!) eine Heizleistung von ca. 
400W ...

Soweit so gut, aber: Wie schliesse ich die Enden des Drahtes dauerhaft 
und zuverlässig an? Ich dachte z.B., die Enden des  Heizdrahtes auf 
10..15 cm Länge um einen 1mm-Kupferdraht zu wickeln und so oft wie 
möglich mit aufgeschobenen Einsätzen aus Lüsterklemmen festzuklemmen. 
Oder genügt eine einfache Klemmschraube? Schliesslich wird der Draht nur 
30..40 Grad warm. Wago-Klemme wohl besser nicht, oder?

Andere Ideen?

von 0815 (Gast)


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Draht blank schleifen, sofort danach mit Zinkchlorid oder Salzsäure als 
Flussmittel verlöten. Danach natürlich gründlich spülen.

von Purzel H. (hacky)


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Sicher nicht loeten. Entweder klemmen, mit einer Schraubklemme, 
Luesterklemme, oder Krimpen.

: Bearbeitet durch User
von Kopfschüttel (Gast)


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Wieder ein Anwärter auf den Darwin Award

von 0815 (Gast)


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Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb:
> Sicher nicht loeten.

Der 0,5mm dünne Draht ist sogar ziemlich easy zu löten...
Wenn er den um den Kupferdraht wickelt, Zinkchlorid verwendet, schießt 
das Lot nur so zwischen die Drähte.

von Basti (Gast)


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Kopfschüttel schrieb:
> Wieder ein Anwärter auf den Darwin Award

Wieso`?

von Guest (Gast)


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Basti schrieb:
>> Wieder ein Anwärter auf den Darwin Award
>
> Wieso`?

Isolation?

Auf einer Seite (unbemerkt) Erdschluss und schon ist der Trenntrafo für 
die Katz!

Entweder er grillt sich selbst, oder die abfackelnde Hütte grillt ihn...

von Peter II (Gast)


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Frank schrieb:
> Soweit so gut, aber: Wie schliesse ich die Enden des Drahtes dauerhaft
> und zuverlässig an?

ich würde ein Pressverbinder nehmen.

Aber ich finde die Lösung mit dem Draht auch sehr schlecht. Es gibt 
dafür fertige Systeme.

http://www.giga-handel.com/product_info.php?products_id=2535&refID=99

von Frank (Gast)


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Prinzipiell hatte ich nat. auch an Löten gedacht, aber bei einem 
Heizdraht? Der Denkfehler war, dass der Draht ja nicht heiss, sondern 
nur warm wird, also kein Problem. Klemmen geht sicher auch ... mal 
sehen.

Was die Sicherheit betrifft: Wo ist bei einem Ringkern-Trenntrafo das 
Problem? Das ist doch potentialfrei ... bitte erklären.

http://www.giga-handel.com/product_info.php?products_id=2535&refID=99

Das würde ich mir gerne ansehen, der Link (auch nur die Domäne) führt 
leider zu einem Verbindungsfehler. Bitte noch mal checken.

von oszi40 (Gast)


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Frank schrieb:
> Ich möchte in meinem WE-Haus eine elektrische Fußbodenheizung selber
> bauen.

Habe ich vor Jahren im Baumarkt als Bausatz mit Glasfasermatte und 
Temperaturfühler usw. bekommen. Würde ich wieder so verlegen.
Allerdings Dein blanker Draht scheint mir weniger ideal, da Fliesen auch 
reißen. Dann ist die ganze Heizung futsch! Heute würde ich neben dem 
Thermostat und dem Heizungsnotschalter auch noch zusätzlich eine 
Zeitschaltuhr mit einplanen, da es durch die thermische Trägheit einige 
Stunden dauert, bevor die FBH ausreichend Wärme abgibt.

von Guest (Gast)


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Frank schrieb:
> Was die Sicherheit betrifft: Wo ist bei einem Ringkern-Trenntrafo das
> Problem? Das ist doch potentialfrei ... bitte erklären.

Ja, solange Du keinen Isolationsfehler hast, ist er Potentialfrei.
Hast Du aber an einem Ende des Heizdrahtes einen Erdschluss, ist es 
nicht mehr Potentialfrei. Diesen einen Erdschluss bemerkst Du zunächst 
nicht, bis ein zweiter Isolationsfehler auftritt....
Also Kauf Dir Heizkabel, welche dafür ausgelegt und entwickelt wurden.
--> Mechanisch Stabil, Isoliert gegen Feuchtigkeit (Du glaubst ja wohl 
nicht, dass eine Fliesenfuge wasserdicht ist), Selbstregulierend, PE 
Schirm, etc pp.
Im Falle eines Falles hat mit einem zugelassenen Kabel die Versicherung 
weniger Argumente nicht zu zahlen.

von Peter II (Gast)


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Frank schrieb:
> http://www.giga-handel.com/product_info.php?products_id=2535&refID=99
>
> Das würde ich mir gerne ansehen, der Link (auch nur die Domäne) führt
> leider zu einem Verbindungsfehler. Bitte noch mal checken.

geht bei mir.

Suche einfach mal nach:Devi DTIF 150 Dünnbett-Heizmatte

von Bitflüsterer (Gast)


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Bitte stelle klar, ob der Heizd-Draht isoliert ist, oder nicht.

Du wirst im Haushaltsbereich keine unisolierten Heizdrähte zur 
Verlegung finden (es sei denn für sehr spezielle Fälle). Das hat einen 
prinzipiellen Grund und ist keine Geldschneiderei.
Du kannst nämlich z.B. bei Fliesen nie sicher sein, daß nicht doch 
Feuchtigkeit etc. zum einen einen Erdschluß und zum anderen einen 
Kontakt zu einer Person auf den Fliesen herstellt. (Übliche Fliesen und 
Fugenmörtel vorausgesetzt).
Ein anderer Punkt - der zwar bei keramischen Fliesen nicht relevant ist, 
aber vielleicht bei dem Untergrund - ist, dass die Isolierung auch die 
Wärme von potentiell zu Schwelbränden neigenden Untergründen trennt.

D.h. wer auf Deinem Fußboden spazierengeht, wem ein Glas Wasser 
runterfällt, wer mit nackten Füssen in Deinem Häuschen herumgeht, 
schwebt akut in Lebensgefahr .

Ein Trenntrafo hilft dabei nicht weiter. Das ist schon erwähnt worden. 
Denn wenn der Draht selbst an einer Stelle Erdkontakt bekommt, dann ist 
jeder weitere Kontaktpunkt (z.B. durch Flüssigkeit) eine Todesfalle.

Ich weiß nicht ob Du Kinder oder Frau hast. Ein paar Freunde hast Du 
vielleicht auch. Willst Du denen hinterher erklären, dass Dir das Geld 
für die Isolation zu schade war und Du lieber das Risiko einer 
(mindestens) fahrlässigen Tötung eingegangen bist? Wenn ich Dein Richter 
wäre, würde ich Dir unterstellen, dass Du hättest wissen müssen, das 
Haushaltsstrom lebensgefährlich ist.

Also, bitte, ich bitte Dich herzlich, das nicht so zu machen.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Unabhängig von der Isolation gibt es noch einen Grund, der gegen einen 
Widerstandsdraht als Fußbodenheizung spricht: der Temperaturkoeffizient.

Das Problem ist, der ist beim Widerstandsdraht positiv. Weil der Strom 
konstant ist wird dann dort, wo es eh schon wärmer ist mehr geheizt.

Ich weiß, der Effekt ist nicht gerade riesig, insbesonders da normale 
Widerstandsdrähte ja einen möglichst kleinen Temperaturkoeffizient 
haben.

Auf der anderen Seite sind die (fertig käuflichen) Heizdrähte da 
deutlich besser: da wird ein Kaltleiter zwischen zwei Leitungen 
verwendet.
Wo es schon wärmer ist wird weniger geheizt.

von 0815 (Gast)


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Frank schrieb:
> dass der Draht ja nicht heiss, sondern
> nur warm wird

Wenn der Heizdraht 0,5mm Durchmesser hat, und die Kupfer-Zuleitung z.B. 
1,5mm², so erwärmt sich die Lötstelle vielleicht um 1-2°. Einerseits 
durch den Querschnittssunterschied, und andererseits durch den sehr 
hohen Unterschied bei der Wärmeleitung.

von oszi40 (Gast)


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> der 0,5mm dünne Draht

...war leider ein Fehlkauf.

Nimm gleich eine handelsübliche Heizmatte und Du sparst mindestens 1x 
Fliesen aufhacken. Achte auf die beiliegende Anleitung. Außerdem sollte 
der Untergrund gegen verschwindende Wärme etwas isoliert sein und eine 
im Estrich verlegte Stahlmatte das schnelle reißen des Estrichs 
möglichst ewig verhindern.

von Max D. (max_d)


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Wenn man eh schon die Verluste von einem Trafo in Kauf nimmt warum nimmt 
man dahinter wieder 230 V ?
Wenn der Trafo stattdessen 12/24/48? V liefert kannst du das Kabel sogar 
ablecken ohne dich zu fürchten (das bisschen Kribbeln stört keinen 
großen Geist ^^).
Wenn du extra sparsam sein willst nimmst du ein GUTES Schaltnetzteil und 
halbierst mit etwas Glück nochmal die el. Verluste (bei dem DC müsste 
man aber wegen Korrosion sehr aufpassen).
Was die Versicherung zu Bränden und dgl. sagt ist was anderes, aber da 
kann man aus elektrischer Sicht auch nicht wirklich was beitragen.

von Harald W. (wilhelms)


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Guest schrieb:

> Auf einer Seite (unbemerkt) Erdschluss und schon ist der Trenntrafo für
> die Katz!

Vielleicht könnte man ja zusätzlich eine Erdschlussüberwachungsschaltung
einbauen.

von Peter II (Gast)


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Max D. schrieb:
> Wenn man eh schon die Verluste von einem Trafo in Kauf nimmt warum nimmt
> man dahinter wieder 230 V ?
> Wenn du extra sparsam sein willst nimmst du ein GUTES Schaltnetzteil und
> halbierst mit etwas Glück nochmal die el. Verluste (bei dem DC müsste
> man aber wegen Korrosion sehr aufpassen).

ein 400VA Ringkerntrafo kommt auf 94% Wirkungsgrad, welchen GUTES 
Schaltnetzteil ist denn da besser?

https://www.distrelec.de/ringkern-transformator-400-va-18-v/block/rkd-400-2x18/354724

von Purzel H. (hacky)


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> ... 94% Wirkungsgrad ...

bei Nennleistung. Ist aber eigentlich egal, denn solange der Trafo in 
der Huette steht, traegt er zur Heizung bei.

Aber 400W sind eher ein Witz. Wieviele Quadratmeter sollen denn da 
geheizt werden ? Lieber zuviel Heizung installieren. Muss ja nicht 
gebraucht werden. zB die isolierten Heizdraehte doppelt oder dreifach 
legen. Wenn mal einer kaputt geht.

von F. F. (foldi)


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Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb:
> Aber 400W sind eher ein Witz. Wieviele Quadratmeter sollen denn da
> geheizt werden ?

Steht doch oben. 4m². Bei normaler Raumhöhe in etwa 10m³
Da kommt er bei moderner Isolierung gut auf 28°C.

Da das Wärmeempfinden bei Fußbodenheizung noch besser ist, wird er 
selbst bei schlechterer Isolierung auf ein angenehmes Raumklima kommen.

: Bearbeitet durch User
von Flow (Gast)


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> ..im Zickzak verlegt und fixiert auf ca. 4 qm direkt unter den Fliesen

Es fehlt noch die Angabe "wo?"
Sag nur nicht, daß es im Bad ist!

von Peter II (Gast)


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Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb:
>> ... 94% Wirkungsgrad ...
>
> bei Nennleistung. Ist aber eigentlich egal, denn solange der Trafo in
> der Huette steht, traegt er zur Heizung bei.

ja, aber bei einer Heizung kann man den Trafo so auslegen, das er immer 
bei Nennleistung arbeitet. Leistungsregelung kann man über Ein/Aus im 
Minuten Takt lösen.

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