Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Staatlich geprüfter Techniker - Jobs?


von Graustein (Gast)


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Servus,

momentan stehe ich vor einer Entscheidung, wie die nächsten Jahre bei 
mir ablaufen sollen.
Stand momentan:
Ausbildung IT-Systemelektroniker, danach 7 Jahre im 
Sicherheitselektronikbereich gearbeitet (Alarmanlage, 
ZeitZutritt,Videoüberwachung).
FHR nachgeholt, 1 Semester Informatik studiert, abgebrochen wegen 1. 
Nachwuchs und 2. hab ich gemerkt, dass mich eher ET bzw. TI reizt.
Wegen dem Nachwuchs arbeite ich derzeit in einem sichereren, recht gut 
(42k brutto - max 51k möglich, öD - sehr sicher) bezahltem Job als 
IT-Administrator. Macht auch Spaß, so ist es nicht, nur die Erfüllung 
ist es auch nicht.

ZIEL:
Ich würde gerne im Bereich C/C++/C# Programmierung  embedded system  
Mikrocontroller /Programmierung arbeiten.

Die Entscheidung die ich jetzt treffen muss ist:
1. Weiterbildung zum staatlich geprüftem Techniker Informatiktechnik
oder
2. Zum SS 15 Studium an der FH München ET - Schwerpunkt TI aufnehmen

Zu 1.

Inhalt:
https://www.isb.bayern.de/download/15181/fs_informatiktechnik_entwurf_stand_august_2014.pdf
http://www.tsm.musin.de/images/tsmdoc/Info_Informatik_14.pdf

Vorteile:
Fortbildung geht nebenbei, kostet nichts, ich behalte meinen Job, hab 
also sehr viel Sicherheit, riskiere nichts.
Die Fortbildung hat viel C/C++/C# und es gibt ein Wahlfach für 
Mikrocontroller

Nachteile:
"Nur" Techniker, auf der Arbeit kaum/keine praktischen Tätigkeiten im 
Bereich wo ich hin will.

zu 2.

http://w3-mediapool.hm.edu/mediapool/media/fk04/fk04_lokal/studienplan__modulhandbuch__neu_/StdPl_EI-RE-EM_2014-06-25ver1.pdf

http://w3-mediapool.hm.edu/mediapool/media/fk04/fk04_lokal/studienangebot_7/bachelorelektrotechnikundinformationstechnik/studienplan_5/Bild_Studienplan_EI_2014-04-09.jpg

Vorteile:
Anerkannter B.Eng. (Viele Ausschreibungen sind nun mal anscheinend nur 
für Akademiker), tieferes Wissen als beim Techniker, Möglichkeit für 
Praktika die mit meinem Ziel zusammenhängen.

Nachteile:
Wenig Geld während des Studiums (klappt gerade so, aber viel schiefgehen 
darf nicht!), sicheren Job aufgegeben, hinsichtlich der boomenden 
Anfängerzahlen und des nicht existenten Fachkräftemangel eine gute Idee?


Was erhoffe ich mir jetzt?

Meinungen von Personen, die ggf. was zu meiner "Misere" sagen können.
Techniker, die jetzt in dem Bereich arbeiten, andere Personen, die etwas 
zum Techniker sagen können, ob das Ziel realistisch ist oder ob man doch 
eher den unsicheren Schritt zum Bachelor gehen sollte.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Willst was wissen, oder nur deine intensive Eigenbauchnabelschau von uns 
bestaunt werden lassen.

Du bist im ÖD, ned schlecht.
Nachwuchs schon da, ok, was sagt der/die Koproduzentin zu deinen 
Vorhaben?

Misere? Bei EK von 42k bzw. max. 51k?
Dann biste in EG 10 Endvergütung, und jede Minute Mehrarbeit wird 
Vergütet!
Mit FH-Bac. bekommste auch ned mehr!

Graustein schrieb:
> ZIEL:
> Ich würde gerne im Bereich C/C++/C# Programmierung  embedded system
> Mikrocontroller /Programmierung arbeiten.

Toll, willst wohl "straight on" in HIV landen?

von Graustein (Gast)


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Meine Fragen stehen doch zum Schluss, ich suche Meinungen von Personen 
die in diesen Bereichen arbeiten, ob der Techniker (und private 
Selbst-Weiterbildung) ausreichend ist um in diesen Bereichen zu arbeiten 
oder ob man ohne B.Eng. eher keine Chance hat.

Misere ist ja extra in Anführungszeichen.
Aber Geld ist nun mal nicht alles.
Lehre und danach gearbeitet habe ich bei Bosch, da hatte ich das gleiche 
Geld wie jetzt bei 35h, wenn es nur danach gehen würde wäre ich da 
geblieben!

Und das man als B.Eng FH auch deutlich mehr verdienen kann sieht man ja 
an dem Gehaltsfaden hier im Forum.

Meine Frau ist eher nicht begeistert hinsichtlich des Studiums, würde 
mich aber unterstützen.

Bevorzugen würde ich aber auch den Techniker, außer quasi jeder meint 
damit klappt es null, dann würde ich nochmal drüber nachdenken.

Zum HIV, also ich sehe hier im Münchner Raum viele Stellen, auch für 
Anfänger. Natürlich ist auch bei mir etwas die Angst da, sonst hätte ich 
schon zum WS mit dem Studium angefangen ;)

von foo (Gast)


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Wie alt bist du jetzt?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Graustein schrieb:
> Zum HIV, also ich sehe hier im Münchner Raum viele Stellen, auch für
> Anfänger. Natürlich ist auch bei mir etwas die Angst da, sonst hätte ich
> schon zum WS mit dem Studium angefangen ;)

DL-Stellen!

Wie sowas:
http://espex.de/stellenangebote/software-entwickler-wm-cc-fuer-mmi-und-user-interfaces/

Red mal mit dem Typen, vllt. biste danach geheilt!


Graustein schrieb:
> Meine Frau ist eher nicht begeistert hinsichtlich des Studiums, würde
> mich aber unterstützen.

Vllt. hat die mehr Verstand als du?

Mal ehrlich, warum will einer unbedingt HW-nahe Programmierung machen?
Willste allen Ernst dich in den Keller irgeneiner Firma hocken und dort 
auf 7 qm SW-für irgendeinen µC schreiben?
In 10 jahren bisßte 40.
Mit 40 kicken sie sich raus, was ist dann?

von Graustein (Gast)


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Werde im Januar 29.
Ist halt schon recht "alt", andererseits sind das auch noch ~39 Jahre 
bis zur Rente.

Wäre aber letzte Chance, danach gibt es kein Bafög mehr.

von Graustein (Gast)


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Gibt nicht nur DL.

http://www.mixed-mode.de/themen/karriere-bei-mixed-mode/

Oder Rhode&Schwarz
Oder meine alte Firma Bosch

von typ (Gast)


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wie wärs mit neben dem beruf studieren? so hast du geld + die 
sicherheite.. nur halt mehr aufwand!

von Max B. (theeye)


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Das alter ist doch gar kein Problem. Wenn dich dein aktueller Job nicht 
auf Dauer glücklich macht musst du eh wechseln. Mein Rat: Geh studieren!

Gruß Max

von Graustein (Gast)


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Neben dem Beruf habe ich auch überlegt, allerdings gibt es hier nur die 
FOM und der Inhalt da ist, naja durchschnittlich + halt private FH und 
deren Ruf.
Kostet außerdem einen Haufen Geld, 320 Euro im Monat.

Dann gibt es weiter weg noch Deggendorf oder Aschaffenburg, aber das 
sind schon Strecken + die nehmen auch 3000Euro im Semester + Geld für 
die Fahrten

von foo (Gast)


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Graustein schrieb:
> Werde im Januar 29.
> Ist halt schon recht "alt", andererseits sind das auch noch ~39 Jahre
> bis zur Rente.

Ähnliches Thema hatten wir die Tage schon mal:

Beitrag "Studium mit 32 anfangen?"

von Graustein (Gast)


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Naja, da sind es ja doch ein paar Jährchen mehr.
Und als Single würde ich keine 5 Minuten drüber nachdenken.
Dann hätte ich gleich von Inf. auf ET gewechselt letztes Jahr.

Ich tendiere ja auch eher zum Techniker statt zum Studium, in dem Faden 
heißt es ja eher Studium ja oder nein.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Graustein schrieb:
> Dann gibt es weiter weg noch Deggendorf oder Aschaffenburg, aber das
> sind schon Strecken + die nehmen auch 3000Euro im Semester + Geld für
> die Fahrten

Wie wär`s mit Ösi-land?
AKAD ist auch noch da.
Zur Info mal hier schauen:
http://www.zfh.de/fuer-interessierte/studienangebote/bachelor-studiengaenge/von-a-z

Und mal einfach auch ins Auge fassen unbezahlten Urlaub beim AG zu 
beantragen.
Dürfte beim ÖD kein Problem sein!

von Graustein (Gast)


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Also Fernstudium schließe ich aus, da habe ich mich relativ ausgiebig 
mit beschäftigt.
AKAD auch, aber ich bin eher der "Präsenzlerner", nicht einer der 
ausschließlich 95% zuhause hockt und die Hefte durchliest.


Mir gehts eigentlich nur um:

Komm ich mit dem Techniker und dem Inhalt + zuhause C und Konsorten 
vertiefen auch in den Bereich rein oder ist zwingend ein Studium 
notwendig.

von foo (Gast)


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Graustein schrieb:
> Mir gehts eigentlich nur um:
>
> Komm ich mit dem Techniker und dem Inhalt + zuhause C und Konsorten
> vertiefen auch in den Bereich rein oder ist zwingend ein Studium
> notwendig.

Fachlich ist das durchaus möglich, aber dir wird kaum jemand eine Chance 
geben...

von Peter (Gast)


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heute gibt es immer mehr Bachelors, immer mehr beginnen aufgrund der 
Fachkräftepropaganda ein Studium. Daher wird man es mit einem Techniker 
in ein paar Jahren wohl noch schwerer haben. Wenn eine Firma schon 
genügend Bewerbungen von Bachelors oder gar Master bekommt, wozu einen 
Techniker einstellen? Bachelor/Master die neben dem Studium Praxis 
gesammelt haben, gibt es genügend. An deiner Stelle würde ich dir, wenn 
du einfach mehr geistige Herausforderung willst, auf gar keinen Fall ein 
Vollzeitstudium empfehlen, sondern nur Teilzeit oder Fernstudium. Auch 
wenn du sagst du bist nicht der Typ dafür. Einfach mal durch beißen und 
gut. Bedenke wie immens hoch die Opportunitätskosten für ein 
Präsenzstudium in deinem Fall sind, weil du einen gut bezahlten und sehr 
sicheren Job aufgeben würdest. Hier im Forum gibt es einen Kandidaten, 
der einen ähnlich sicheren Job mit Mitte 30 aufgab um noch E-Technik auf 
Diplom zu studieren. Studium hat er geschafft, anfangs auch den 
Jobeinstieg. Allerdings ist er seit ca. 5 Jahren arbeitslos.

von foo (Gast)


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Peter schrieb:
> Hier im Forum gibt es einen Kandidaten,
> der einen ähnlich sicheren Job mit Mitte 30 aufgab um noch E-Technik auf
> Diplom zu studieren.

Meinst den Ferkes?

von Peter (Gast)


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foo schrieb:
> Meinst den Ferkes?

natürlich. Wen auch sonst? er war in einer ähnlichen Situation, er war 
ja quasi auch sowas wie ÖDler, er sagte mal, er hatte vor ca. 20 Jahren 
ein Brutto von 56k DM für einen recht ruhigen Job. Aber er wollte 
nochmal was anderes machen. Wobei man fairerweise sagen muss, Ferkes 
musste mit Mitte 30 noch sein Fachabi/Abi nachholen und ging dann an 
eine FH und studierte auf Diplom, der TO ist erst 29, hat schon die 
Hochschulzugangsberechtigung. Allerdings trägt er Verantwortung für eine 
Familie, das tut bzw. tat Ferkes m.W. nicht, weil sonst hätte er es in 
einer seiner vielen Anekdoten mal erzählt.

Ich halte ein Vollzeitstudium oder ein Vollzeittechniker in der 
Situation des TOs für sehr gewagt. Es kann einem auch keiner sagen, wie 
der Arbeitsmarkt in einigen Jahren aussieht. Es gibt ja derzeit eine 
Unsicherheitsfaktoren. Wäre er frischer Abiturient mit 19, könnte man 
ihm zum Studium raten. Auch noch wenn er Single wäre, Anfang 20 und in 
einer kleinen Klitsche für 1,8k Brutto Strippen ziehen würde. Aber in 
der Situation ist es schon riskant. 42k als Nicht-studierter, dazu noch 
im sicheren ÖD, mit Option auf über 50k zu kommmen und sogar einen 
Unkündbar Status zu erreichen, das ist Luxus. Davon würden viele aus 
diesem Forum sogar MIT Studium träumen.

von Graustein (Gast)


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Der Techniker ist in Teilzeit.

Denke den werde ich jetzt erstmal beginnen, da er mir vom Wissen auch 
recht viel für meinen jetzigen Job bringt, wenn auch leider nicht mehr 
Gehalt, da bin ich eben schon am Ende angelangt.
Aber da er mir nur Zeit kostet und nachher auch einen "Wisch" wo eben 
draufsteht was ich kann ist es sicher die beste Option für jetzt.

Fernstudium mache ich ggf. später.
Wenn dann Informatik an der Fernuniversität Hagen, die privaten kosten 
mir persönlich alle zuviel.

Ich bin ab nächstes Jahr für 2 Jahre auch in Teilzeit, da meine Frau 
wieder arbeiten geht, da findet sich sicher Zeit für ein paar Module.

Danke jedenfalls für das Feedback!

von foo (Gast)


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Ferkes hat seinen Job glaub nicht ganz freiwillig aufgeben.

Dann dachte er noch, er wird als Ing. weiter gut Geld verdienen und zu 
guter letzt taugt er nichts als Ing. (Und nicht als Beispiel hier, 
Ferkes ist Ferkes).

von Logger (Gast)


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Graustein schrieb:
> wo eben
> draufsteht was ich kann ist es sicher die beste Option für jetzt.

So Aussagekräftig ist der Wisch gar nicht. Lass dir doch mal
ein Muster zeigen. Wenn ein Techniker gesucht wird, ist das schon
mal eine Eintrittskarte, aber man muss dann trotzdem durch mehrere
Türen, bevor man Erfolg hat. Hier zählen dann aussagekräftige
Arbeitszeugnisse und da kann das oft unpassend sein.
Ich würde mal den Bachelor eher für nützlich halten. Surf doch
mal in der Jobbörse oder im Web nach Entwicklungstechniker und
nach Entwicklungsingenieur. An der Anzahl der Hits kannst du dann
schon eher ein Urteil über die Nachhaltigkeit abgeben.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Graustein schrieb:
> Fernstudium mache ich ggf. später.
> Wenn dann Informatik an der Fernuniversität Hagen, die privaten kosten
> mir persönlich alle zuviel.

Ist jetzt wider Fernuni Boh-hay-day?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Logger schrieb:
> über die Nachhaltigkeit abgeben.

Weist du überhaupt was Nachhaltigkeit bedeutet?

von warumTechniker (Gast)


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wozu braucht man heute noch überhaupt Techniker? heute wird doch jeder 
Job bis zum geht nicht mehr überakademisiert. Oft hat teilweise noch der 
letze Dulli Webentwickler mindestens einen Bachelor. Da wird die Luft 
für Techniker ziemlich dünn, ausser man hat aus der Praxis sehr gute 
Referenzen vorzuweisen.

Ich selbst kenne einige Technikerschüler, die halten sich alle für die 
Kings of Universe. Von wegen sie würden ja "auch studieren" und meinen 
sie können von der Theorie her mindestens das selbe wie Ingenieure, bzw. 
nein sie sehen sich sogar als Ingenieure und dazu haben sie noch eine 
Ausbildung + Praxis.

Mancher Ingenieur hier der am jammern ist, sollte sich mal von diesen 
Jungs etwas Selbstbewusstsein kaufen. Dann klappt es auch mit den Jobs.

von Graustein (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ist jetzt wider Fernuni Boh-hay-day?

Die Fernuniversität bietet für mich den besten Mix aus Preis, Ruf, und 
sogar teilweise Präsenz an.

Das Angebot der HTW Dresden z.b. finde ich auch gut, aber 
München-Dresden ist einfach arschweit weg um da mehrfach im Semester 
hinzufahren.

Private Fernstudiengänge sind wie gesagt teuer und "meh" = auch nicht 
besser als die Fernuniversität Hagen. Dazu noch weniger Präsenz, z.b. 
AKAD pro Modul 1 Tag, ja sehr toll.

Die Hochschule München bietet ja nix an und im Umkreis ist auch nichts, 
wo ich nicht min 500 Euro im Monat Kosten hätte. Danke, da lege ich die 
lieber weg für meine Tochter.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Graustein schrieb:
> Private Fernstudiengänge sind wie gesagt teuer und "meh" = auch nicht
> besser als die Fernuniversität Hagen. Dazu noch weniger Präsenz, z.b.
> AKAD pro Modul 1 Tag, ja sehr toll.

Wie jetzt, du willst mehr Präsenz?
Mußt du nach NRW umziehen. In M gibt`s nämlich nix an Präsenz bzgl. 
FernUni.

von Flow (Gast)


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Studier!

Weil:
* Zusätzliche Bildung rechnet sich immer! Auch wenn es eine befürchtete 
Bachelor-Schwemme geben sollte wird sie dich als Techniker treffen. 
Siehe Bemerkungen der anderen hier.

* Du bist 29, hast also abzüglich Studium noch mindestens (!) gute 25 
Jahre Arbeit vor dir. Das ist praktisch so viel wie dein bisheriges 
Leben. Mal drüber nachdenken und wirken lassen. In 25 Jahren kann und 
wird sicher viel passieren. Zusätzliche Bildung öffnet zusätzliche 
Möglichenkeiten.

* Du musst es auch nicht beim Bachelor belassen. Ich würd eh gleich auf 
den Master zielen. Ein Bachelor wird nicht ohne Grund in vielen 
Unternehmen als "Dipl-Ing"-Light gesehen.

* Private Hochschule sein lassen. Trotz der ganzen Moserei leben wir 
hier verglichen mit dem Groß der Rest der Welt in einem 
Bildungsparadies. Staatliche Schulen auf international oberem Niveau für 
Lau - jeder Ami bekäme hier feuchte Augen! Warum Privatschule? Das wird 
dir später im Beruf null angerechnet. Da heist es, "der hat xy studiert" 
und fertig. Eher im Gegenteil, da private Schulen einen weniger 
geregelten Lehrplan haben hat es Potential Skepsis zu schüren.

* Du musst dir gerade auch in deinem Bereich überlegen was du 
langfristig willst. Du sagst jetzt, du willst Programmieren. Reines 
Programmieren, also Code tippen am PC ist beruflich gesehen die 
Fleißarbeit. Die richtige Arbeitsleistung steckt in der Systemarchitekur 
und im Systemdesign. Das "Abtippen in Code" ist Fleißarbeit, die darum 
gern mal nach Indien exportiert wird. Man muss nur genau genug die 
Systemarchitektur beschreiben, dann kann "jeder Depp" Code schreiben. 
Denn für C/C++ braucht man keine 30 Jahre Berufserfahrung. Die aber 
wiederum ist beim eigentlichen Design des Gerätes/Projekts viel Wert. 
Das ist auf Dauer auch interessanter. Glaub mir. Am Anfang denkst du dir 
vielleicht "geil, meinen eigenen µC programmieren!", das machste dann 
für x Controller, bis du die Standardroutinen und die Toolchain nicht 
mehr sehen kannst. Je mehr Bildung man aber durchlaufen hat, sprich 
Bachelor und v.a. Master desto bessere Voraussetzungen hat man in 
tragenderen Projektteilen mitzuarbeiten. Hier wirds dann interessanter, 
weil auch abwechslungsreicher. Zumindest meine Meinung.

* Du hast bessere Chancen einen Job zu finden der dich glücklich macht. 
Und das sollte auch vor Geld gehen. Natürlich, am Hungertuch sollte 
niemand nagen aber all die gesparten Euros die du durch Bildungsverzicht 
akkumuliert hast bringen dir nicht viel wenn du sie durch einen Job 
anhortest der nicht deine Erfüllung ist.

von Tippgeber (Gast)


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Ich glaube auch, dass der Bachelor mehr Zukunft hat als der Techniker, 
gerade im Bereich IT. Wenn du den Bachelor hast und den Master machst, 
kannst du im ÖD sogar in den höheren Dienst als Beamter aufsteigen. D. 
h. A13+. Das ist besser viele Jobs in der Wirtschaft.

Gib deinen Job aber auf keinen Fall auf. Such dir ein Fernstudium. Die 
Kosten sind nicht ohne, lassen sich aber absetzen. Das Gleiche gilt für 
Fahrtkosten zu Präsenzveranstaltungen. 4-5 Mal im Jahr kann man schon 
500 km fahren, wenn der Rest stimmt.

Wenn du deinen Job behälst, hast du viele Vorteile. Wer nach einem 
Vollzeit-Studium den Einstieg verpasst, kann ganz böse auf die Nase 
fallen.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist inzwischen total verkommen. 
Quereinstieg ist inzwischen unmöglich. Es ist z. T. ja nicht mal möglich 
die Branche oder sogar den Fachbereich innerhalb einer Branche zu 
wechseln. Abweichungen, Lücken oder Brüche im Lebenslauf sind für viele 
Firmen leider Ausschlusskriterium.

von Logger (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Abweichungen, Lücken oder Brüche im Lebenslauf sind für viele
> Firmen leider Ausschlusskriterium.

...und zwar weil man es den Bonzen leicht macht keine Verantwortung
auf dem Arbeitsmarkt zu übernehmen. Teilweise ist auch der Gesetzgeber
schuld. Welche Firma will unter dem Damokles-Schwert des AGG da noch
Bewertungen abgeben? Verkommen ist da noch milde ausgedrückt. Sklaverei
und Zuhälterei haben da nur ein anderes Gesicht. Verträge und das
Zustandekommen sind heute nur noch Makulatur, kaum geeignet sein
Leben riskant (z.B. mit Krediten) zu planen. Wer es doch tut, muss
sich nicht wundern, wenn er im Worst-Case-Fall böse abstürzt.

von Kolophonium (Gast)


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@Logger,

mußt du unter deinem "neuen" Nick eigentlich ständig den gleichen 
penetranten Scheiß verbreiten, als du noch Michael S. warst?

von Martin (Gast)


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typ schrieb:
> wie wärs mit neben dem beruf studieren? so hast du geld + die
> sicherheite.. nur halt mehr aufwand!

Und die Frau sucht sich in der Zwischenzeit nen anderen. Beruf + 
studieren gerade wenn die Kinder noch klein sind ist das sicher nicht 
die beste Wahl.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist inzwischen total verkommen.

Sehr mild ausgedrückt !!

> Quereinstieg ist inzwischen unmöglich. Es ist z. T. ja nicht mal möglich
> die Branche oder sogar den Fachbereich innerhalb einer Branche zu
> wechseln. Abweichungen, Lücken oder Brüche im Lebenslauf sind für viele
> Firmen leider Ausschlusskriterium.

Fachkräfteschwemme macht es möglich , aufgewacht wird später ..

von Graustein (Gast)


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Grundsätzlich habe ich nichts gegen ein Fern oder berufsbegleitendes 
Studium, allerdings finde ich eben hier in der Nähe kein adäquates 
Studium.
Anscheinend sind da meine Vorstellungen zu hoch.

Zeit hätte ich schon, ab nächstes Jahr bin ich auch 2 Jahre in Teilzeit 
um bei meinem Kind zu sein, wenn Mami wieder arbeiten geht.

Private FH will ich nicht.
In Bayern bleibt die FH Deggendorf mit TI und die FH Aschaffenburg mit 
EI übrig. Beide haben Kosten von ~2000-3000 im Semester + Fahrkosten für 
die Präsenzzeiten. Auch wenn man davon einen Teil von den Steuern 
absetzen könnte, mir ist das zuviel. Auch die Fahrzeit, in Deggendorf 
z.b. jeden Fr.+Sa. 2 Stunden hin 2 zurück. Freitag müsste ich früher 
gehen,was geht, aber die Zeit muss ich dann unter der Woche reinholen.

Ich habe grundsätzlich kein Problem für ein gutes Studium auch zu 
zahlen, aber dann sollte das auch vor Ort sein.

Bleibt die Fernuni.
Master Informatik kann man ja in München in Teilzeit machen 
mittlerweile.

von Logger (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> eigentlich ständig den gleichen
> penetranten Scheiß verbreiten,

Die Wahrheit gefällt dir wohl nicht? Sei lieber froh, das wir einen
sozialen Frieden haben, sonst würde dir was ganz anderes blühen.
Mittlerweile sind ja auch andere überzeugt, dass der Arbeitsmarkt
mehr bedingungsfeindlich, als bedingungsfreundlich ist.

von Kolophonium (Gast)


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>Sei lieber froh, das wir einen sozialen Frieden haben, sonst würde
>dir was ganz anderes blühen

Solange du also RTL II glotzen kannst, ist alles in Butter.

Im übrigen dürfest du selbst bei einem "Aufstand" deinen Arsch vom Sofa 
kaum hoch bekommen.

von Logger (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Im übrigen dürfest du selbst bei einem "Aufstand" deinen Arsch vom Sofa
> kaum hoch bekommen.

Schießen kann ich auch vom Sofa aus. ;-b
PC mit Netzanschluss, mehr brauchst nicht.

von Antimedial (Gast)


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Logger schrieb:
> Die Wahrheit gefällt dir wohl nicht? Sei lieber froh, das wir einen
> sozialen Frieden haben, sonst würde dir was ganz anderes blühen.
> Mittlerweile sind ja auch andere überzeugt, dass der Arbeitsmarkt
> mehr bedingungsfeindlich, als bedingungsfreundlich ist.

Selbsterfüllende Prophezeiung. Wer einen bedingungsfeindlichen 
Arbeitsmarkt will, der kriegt auch einen. Für den ist das dann auch die 
Wahrheit. Und für andere nicht. Ich bin lieber einer der anderen.

von Kolophonium (Gast)


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>PC mit Netzanschluss, mehr brauchst nicht

Du spamst das Internet solange zu bis alles zusammenbricht. Mein Gott, 
wie armselig kann man eigentlich sein.

So long Michael S., ich nutze das schöne Wetter im Gegensatz zu dir.

von Graustein (Gast)


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Wenn ich mal die Meinungen zusammenfasse:

Ich sollte auf jeden Fall studieren, da ein Techniker einen kaum 
weiterbringt, allerdings den Job nicht aufgeben, da der Arbeitsmarkt in 
Deutschland kaputt ist. Ein Fernstudium sollte ich allerdings auch nicht 
machen.
Aus dem anderen Faden mit "32 Studieren" kommt noch hinzu, dass man 
danach eh nicht im fachlichen Bereich arbeiten wird.
Wobei für "Bleib im Job" + "Studiere auf jeden Fall" + "Fernstudium = 
doof" gibt es eh keine Lösung.

Daraus folgt: alles doof (außer Mutti), bleib beim Job.

von Antimedial (Gast)


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Das ist sicher erst einmal das Beste. Die Wahrscheinlichkeit, dass du 
nach einem Studium irgendwann einen Job findest, der dir viel mehr Spaß 
macht, ist eher gering. Der Aufwand dafür zu groß.

Die Alternative: Versuche dich konsequent weiter zu entwickeln, anstatt 
einen vollen Bruch in deinem Lebenslauf zu vollziehen. Du musst deinen 
jetzigen Job ja nicht bis zur Rente machen, auch wenn du jetzt nicht 
etwas völlig Neues studierst. Programmieren kannst du dir auch in der 
Freizeit bei bringen und dich von deinem IT-Job in die Entwicklung 
weiterentwickeln, indem du dich immer mehr mit Querschnittsthemen 
beschäftigst. DevOps ist z.B. ein Trend, der deinem Wunsch entgegen 
kommt. Der verstärkte Einsatz von Linux und Windows in eingebetteten 
Systemen auch.

von Graustein (Gast)


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Ok, der "Bruch" ist hinsichtlich EI einfach zu Groß für das Alter, ok.

Ich werde jetzt Informatik an der Fernuniversität Hagen studieren, das 
sollte eher zu meiner Berufstätigkeit passen. Den perfekten Job gibt es 
eh kaum, mein jetziger ist eh schon fast dran. Kleinigkeiten gibt es 
halt immer ;)

von Momps (Gast)


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Geh studieren,

Ich habe beruflich auch mit Technikern zu tun. Techniker ist eben eine 
weitergeführte Lehre. Die Leute haben hervorragende praktische 
Fähigkeiten, verstehen aber zu wenig von der Materie, d.h. es mangelt 
eben an Theorie und Grundlagen. Bei uns werden Techniker ausschließlich 
zur Reperatur / Instandhaltung von Anlagen und Geräten eingesetzt. 
Daraus resultiert die Notwendigkeit ständiger Verfügbarkeit, auch am 
Wochenende und an Feiertagen. Ich würde einen Techniker eher als 
modernen Handwerker bezeichnen. Den großen Unterschied zum Meister sehe 
ich jetzt nicht wirklich.

Wenn man durch und durch der Praktiker ist, der sich mit Lernerei schwer 
tut, dann würde ich den Techniker in betracht ziehen. Hast du aber 
Sitzfleisch und bist bereit Zeit zu investieren, dann rate ich dir zum 
Studium. Ingenieur heißt meiner Meinung nach auch mal den Stift in die 
Hand zu nehmen und mit Hilfe von Näherungen / Simulationen eine Lösung 
zu finden und das Problem auch von einer mathematischen Seite her zu 
durchdringen. Das finde ich ist die offensichtlichste Abgrenzung zum 
Techniker.

von Fred.om (Gast)


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Momps schrieb:
> Ingenieur heißt meiner Meinung nach auch mal den Stift in die
> Hand zu nehmen und mit Hilfe von Näherungen / Simulationen eine Lösung
> zu finden und das Problem auch von einer mathematischen Seite her zu
> durchdringen. Das finde ich ist die offensichtlichste Abgrenzung zum

Allerdings erfordern auch viele Jobs für Ingenieure nur eher selten 
solche Fähigkeiten. Dennoch stellt man lieber einen Ingenieur dafür ein, 
was heute auch möglich ist, da immer mehr studieren. Das sorgt einfach 
für einen Druck, sich immer mehr zu bilden. Manchen Techniker Job den du 
beschreibst, hätte früher ein Facharbeiter mit Berufserfahrung 
übernommen.

Da der TO Familie hat, bald 30 ist, würde ich ihm von einem 
Vollzeitstudium aber abraten.

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