Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Röhrenschaltung


von Borg (Gast)


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Hallo

ich möchte diesen Röhrenverstärker nachbauen:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/Testamp/Testamp.htm

Achtung, es ist meine erste Röhrenschaltung :-)

o.k. die ganzen Dinge die da erklärt werden, leuchten mir ein und kommen 
mir von den JFETs her recht bekannt vor. Aber was ich nicht verstehe: 
wie kommt er da auf eine Verstärkung von 40? woher hat er die 
Arbeitskennlinie für Ra 50kOhm? in diesem Diagramm:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/Testamp/Kennlinie.jpg

wenn ich den Amp jetzt nachbaue muss ich natürlich wissen, wie ich das 
umdimensioniere. Beim JFET ist ja Vu = S x Rd und hier ist halt Vu = S x 
Ra. Aber anscheinend hängt S auch von Ra ab?

hoffe ihr könnt mich aufklären.

von Harald W. (wilhelms)


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Borg schrieb:

> http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/Testamp/Kennlinie.jpg
> Beim JFET ist ja Vu = S x Rd und hier ist halt Vu = S x Ra. Aber
> anscheinend hängt S auch von Ra ab?

Wie man am Diagramm deutlich erkennen kann, sind die Kennlinien ja
nicht gerade, sondern gebogen. Das heisst, die Steilheit ist nicht
konstant, sondern auch von Spannung und Strom abhängig. Da gibt es
m.E. aber auch keinen Unterschied zwischen FET und Röhre.
Gruss
Harald

von Dataschiet (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Da gibt es
> m.E. aber auch keinen Unterschied zwischen FET und Röhre.

Doch 'ne Röhre glüht! Wenn ein FET glüht arbeitet er vermutlich im 
falschen Arbeitsbereich. :-)

von Paul Baumann (Gast)


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Dataschiet schrub:
>Doch 'ne Röhre glüht! Wenn ein FET glüht arbeitet er vermutlich im
>falschen Arbeitsbereich. :-)

Das ist sachlich vollkommen richtig!
:-))

Übrigens ist Dataschiet ein sehr schöner Nutzername.

Respekt, mein Lieber!

MfG Paul

von Tom K. (ez81)


Angehängte Dateien:

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Das Diagramm, in das man die Arbeitskennlinie einträgt, um Arbeitspunkt 
und Verstärkung zu bestimmmen/festzulegen, fehlt in dem Artikel.

Im Anhang ein Beispiel mit ECC83, 300V Versorgung, 100k Anodenwiderstand 
(rot), Arbeitspunkt 1.1mA (türkis), Verstärkung (223V-160V)/(-2V - 1V) = 
-63 (grün).

Zwei Anmerkungen:
Zum Musikhören taugt das verlinkte Beispiel wenig, mangels Gegenkopplung 
ergibt sich ein Dämpfungsfaktor <1.

EC92 werden nicht mehr gebaut, sind deshalb inzwischen teuer und sollten 
für die Besitzer von Radios mit EC92 im UKW-Teil reserviert bleiben 
meld. ECC82 sind zwei EC92 in einem Kolben und überall billig (für 
Röhrenverhältnisse) aus neuer Produktion zu haben.

von Bastler (Gast)


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Wenn die (ganze) Röhre glüht, ist aber auch was falsch.

von Harald W. (wilhelms)


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Dataschiet schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Da gibt es
>> m.E. aber auch keinen Unterschied zwischen FET und Röhre.
>
> Doch 'ne Röhre glüht!

Deshalb sind die Kennlinien ja auch rot gezeichnet.

von Borg (Gast)


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Hallo

danke, jetzt ist es klar, hatte nicht an die Widerstandsgerade gedacht. 
Aber jetzt leuchtet es mir ein.

Weiter oben hiess es, dieser Verstärker sei nicht gut. Was wäre denn 
eine bessere Verstärkerschaltung, welche möglichst einfach ist? wie 
gesagt ist es meine erste Röhrenschaltung. Und EL84 habe ich hier, wäre 
also auch ganz nett wenn ich diese benutzen könnte. Schlussendlich will 
ich den Verstärker an meinen Plattenspieler anschliessen, damit ich von 
The Who und Pink Floyd auch anständig was höre :-) ;-)

Gruss.

von oszi40 (Gast)


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Borg schrieb:
> EL84 habe ich hier

Dann such Dir erst mal den passenden NF-Ausgangstrafo bevor Du weiteres 
Geld ausgibst. Als Vorverstärkerröhre wurde speziell die ECC83 u. EF86 
entwickelt.  Die passenden Schaltungen findest Du im Netz od. 
Radiomuseum.
Die ECC82 ist weniger optimal, sie ist für Kippstufen im TV.

Früher wurde die Anodenspannung über eine GleichricherRÖHRE erzeugt. Das 
hatte den Nachteil, daß es länger dauerte bevor das Gerät spielte. Es 
hatte aber auch den Vorteil, daß die Anodenspannung nicht hochlief wenn 
die restlichen Röhren NOCH nicht warm waren. Heute sollte man deshalb 
gut auf die Spannung der Elkos achten wenn man da 
Halbleitergleichrichter einsetzt!

von Borg (Gast)


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Hallo,

ja also die Gleichrichtung würde ich mit einer EZ80 machen. Eine solche 
habe ich nämlich auch hier. Netztrafo ist auch kein Problem, werde einen 
bestehenden uralt-Trafo umwickeln. Das sollte gehen.

Was mir in der Tat etwas Sorge bereitet ist der Ausgangsübertrager. 
Diesen werde ich wohl ganz selber wickeln müssen. Die grundsätzliche 
Wickeltechnik kenne ich, also mehrlagig und alles. Die Schwierigkeit 
wird wohl eher noch darin bestehen, den passenden Trafokern zu finden.

Meine Grundidee bisher sah also so aus: EZ80 als Gleichrichter, EL84 als 
Verstärker und dann noch eine Vorverstärkerröhre, die wohl demnach eine 
ECC83 oder so werden wird.

von Holm T. (Gast)


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Hmmm... EF86 und ECC83 erzeugen heute zu Tage in üblichen Schaltungen 
viel zu hohe Verstärkungsfaktoren, da die zum Konstruktionszeitpunkt 
üblichen Spannungspegel auf NF Leitungen bei ca 100mV lagen, heute 
Locker 1,5 - 2,5V.

Es hat also durchaus Sinn solche Schaltungen zu überdenken und nicht 
einfach stoisch nach zu bauen. Eine ECC82 (so ein Quatsch .. ist für 
Kippschaltungen, die ist auch für andere niederohmige Anwendungen, wofür 
wurde ein 100 Ohm Widerstand entwickelt?) ist nicht gerade das Optimum, 
aber eine ECC81 oder ECC85 ist sicherlich besser geeignet und liegt mit 
Ihrer Verstärkung in der Mitte der beiden Kandidaten (nicht ganz).

Gruß,

Holm

von Ralph B. (rberres)


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Holm Tiffe schrieb:
> Hmmm... EF86 und ECC83 erzeugen heute zu Tage in üblichen Schaltungen
> viel zu hohe Verstärkungsfaktoren, da die zum Konstruktionszeitpunkt
> üblichen Spannungspegel auf NF Leitungen bei ca 100mV lagen, heute
> Locker 1,5 - 2,5V.

Was hälst du denn von der Idee, das man auch Röhrenverstärkerschaltungen 
über alle Stufen gegenkoppelt?

In Hifi Röhrenverstärker wurde das schon wie oft erfolgreich angewendet.

Und gerade die ECC83 wird hier gerne verwendet.

Es linearisiert den Frequenzgang und mindert die nichtlinearen 
Verzerrungen genau um dem Maß was an Verstärkungsüberschuss vorhanden 
ist.

Übrigens Transistorverstärker haben ohne Gegenkopplung auch um Faktor 
100 bis Faktor 10000 zu große Verstärkung.

Ralph Berres

von Michael_ (Gast)


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Und die EF86 ECC83 sind Brumm- und Klingarm, das können deine anderen 
Typen nicht.

von Holm T. (Gast)


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Jaja, war klar.
Die ECC83 ist dermaßen hochohmig das man sich gerne zusätzliches 
Rauschen und Brummen einfängt. Auch war damals nicht alles HIFI was die 
Leute so gebaut haben. Ein Abfall der Höhen in einem ECC83 Verstärker 
ist keine Ausnahme. Das die "gerne genommen" wird liegt daran, das alle 
alten Schaltungen immer mit 4 Typen Röhren funktionieren, ECC83, EL84, 
EF86 und EL34, nicht daran, das man keine andere Röhre gegenkoppeln 
könnte...
Eine Gegenkopplung "über alle Stufen" ist eher das was man nicht möchte, 
da dreht sich die Phase gerne mal auf Oszillator. Lokale Gegenkopplungen 
über 1 oder 2 Stufen sind i.A. besser geeignet.

Übrigens betreibt gerne die "audiophile Kaste" Triodenverstärker ohne 
Gegenkopplung und das aus mehreren lächerlichen Gründen.

@Michael: das ist Nonsense. Brumm- und Klingarm wird bei hohen 
Verstärkungen interessant und genau die braucht man wegen der höheren 
Quellenpegel eben nicht. Eine EL84 oder EL34 ist auch nicht brumm- und 
klingarm, das sind i.A. Röhren die für Mikrofonverstärker verwendet 
werden und deshalb mit niedrigen Pegeln zu kämpfen haben.

Gruß,

Holm

von Borg (Gast)


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Hallo,

o.k. da jetzt das mit den Röhren geklärt ist (werde EL84 verwenden) 
stellt sich noch die Frage des Ausgangsübertragers. Soll ich da einfach 
einen alten Netztrafo zerlegen und umwickeln, oder gibt es evtl unter 
Zuhilfenahme von etwas mehr Elektronik eine Möglichkeit, den Übertrager 
einzusparen?

Wie gesagt ist es ja mein erster Röhrenamp und muss noch nicht perfekt 
sein ;-)

von Holm T. (Gast)


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Die letzte Frage kann Dir Keiner beantworten und zwar aus folgendem 
Grund:

Mit dem Ausgangsübertrager steht und fällt die Qualität Deines Amps.

Guckmal hier:

http://www.roehrentechnik.de/html/eintakt.html

Das ist die Webseite eines für sehr gute Qualität bekannten deutschen 
Trafowicklers der Ausgangstrafos für Röhrengeräte herstellt.
(Er ist leider dieses Jahr verstorben (mein bester Freund) die 4ma wird 
aber von neuen Eignern weiter geführt)

Ein Ausgangstrafo für die EL84 schlägt hier mit 57 Euro zu Buche, ein 
Preis der durchaus begründet ist bei all der Arbeit die da drin steckt.

Die Trafoimpedanz der EL84 bei Eintaktbetrieb liegt bei Ra ca 5,2 Kohm, 
Du kannst für Experimente auch einen Printtrafo oder einen anderen 
Netztrafo verwenden der Dir diese Impedanz auf die eines Lautsprechers 
transformiert.
Das Verhältnis der Impedanzen verhält sich dabei wie das Quadrat der 
Windungszahlen bzw. der Spannungen. Dabei kommt es nicht auf ein 1Kohm 
mehr oder weniger an (besser mehr). Röhren nehmen das eher nicht übel, 
ein Lautsprecher hat auch seinen Nennimpedanz nur bei exakt 1Khz, nach 
oben und unten gibts da teilweise erhebliche Abweichungen (bis 500Ohm 
bei Resonanzfrequenz).

Netztrafos haben aber i.A. zu wenig Eisen (weil sie für 50Hz und nicht 
für 20Hz berechnet wurden) und zu wenig Draht drauf, die Primärimpedanz 
ist zu gering, die Kopplung teilweise beschissen. Das führt dann zu 
Enttäuschungen wenn das Gesamtergebnis entsprechend beschissen klingt 
(Wumsen der Bässe, fehlende Höhen und Ähnliches).

Die mehrfache Verschachtelung der größere aus dünneren Blechen und 
besserem Material des Kerns und das viele Kupfer machen den 
Preisunterschied zu einem Billignetztrafo aus.

Das beste Billigergebnis bekommst Du wenn Du einen möglichst großen EL84 
Trafo aus einem ollen Radio ausschlachtest...

Gruß,

Holm

von Peter D. (peda)


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Für eine A-Endstufe brauchst Du einen EI-Kern, um den nötigen Luftspalt 
einzustellen.

Es gab früher mal Radios mit eisenloser Endstufe, die benötigten 
spezielle 200 Ohm Lautsprecher.
Ich hab auch schon eisenlose Freakschaltungen gesehen mit je 16 
Endstufenröhren parallel.
Eisenlos ist die Domäne von Transistoren/FETs.

von Borg (Gast)


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Hmm aber ich verstehe nicht ganz wieso der Trafo exakt zur Röhre passen 
muss. Theoretisch transformiert der doch nur die 4 Ohm des 
Lautsprechersbauf einige kOhm, die dann als Anoden Arbeitswiderstand 
dienen, beim JFET wärs der Drainwiderstand und die Verstärkung ist 
Steilheit mal dieser Arbeitswiderstand. DC-mässig ist es ein 
Kurzschluss, was dann den Anodenstrom liefert. Nein?

von Holm T. (Gast)


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Der Trafo muß nicht exakt passen, die Röhre liefert dort nur brauchbare 
Ergebnisse, also relativ hohe Ausgangsleistung bei vertretbarem 
Klirrfaktor.

Nochwas zur Trafowahl: Es ist kein Problem eines cleveren Einkaufs bei 
diesen Dingern, Teile vergleichbarer Qualität sind wo anders gleich 
teuer, you get what you pay vor. Auch auf Ebay bekommt man EL84 
Ausgangstrafos...jeder Qualität.

Gruß,
Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Borg

Der Frequenzgang hängt von der Impedanzanpassung und vom Koppelfaktor 
ab. Bei geringem Koppelfaktor fehlen Höhen und Tiefen. Falls per Zufall 
das Maximum bei 1kHz liegt, kann der Verstärker wenigstens noch Sprache 
übertragen.

Aber ohne Luftspalt geht der Eisenkern in die Sättigung, dadurch

- verringert sich die Induktivität -> Tiefen fehlen
- Der Koppelfaktor verringert sich -> Tiefen, Höhen und Leistung fehlen
- die Übertragung wird unlinear -> Verzerrungen

Es gibt IMO zwei Möglichkeiten, entweder Du kaufst Dir einen neu 
gewickelten Übertrager oder Du verwendest Altteile wie sowas:

http://www.ebay.de/itm/Loewe-Spinett-Rohrenradiochassis-/141385257197?pt=Radio_TV_Musik

Das Chassis stammt aus einem Schmuckstück mit EL84 als Endröhre:
http://www.radiomuseum.org/r/loewe_opta_spinett_551tp_neu.html

Bitte kein Radio in gutem Zustand zerdeppern, das ist bä!

Gruß, Bernd

von Borg (Gast)


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Hmm ich werde es für den Anfang mit einem Netztrafo versuchen. Er muss 
halt genug Eisen dran haben um die tiefen Frequenzen übertragen zu 
können. Oder ist es den Versuch nicht wert?

möchte nur paar einzelne Watt Ausgangsleistung (<10 Watt).

von B e r n d W. (smiley46)


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Die EL84 liefert "nur" 5-6 Watt, falls alles optimal funktioniert. Aber 
ein Netztrafo ist kein Beinbruch, falls Du nicht zufrieden bist, kann 
der gute Übertrager immer noch nachgerüstet werden.

von Borg (Gast)


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OK. Habe berechnet, dass ich einen Trafo für 230V -> 6V brauche um mit 
dem 4Ohm Lautsprecher auf die paar kOhm zu kommen. Könnte das hinhauen?

von B e r n d W. (smiley46)


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> dass ich einen Trafo für 230V -> 6V brauche um mit
> dem 4Ohm Lautsprecher auf die paar kOhm zu kommen

Ja, das passt so. Der Trafo sollte aber wenigstens 6V / 2-3A können.

: Bearbeitet durch User
von Borg (Gast)


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Ja, etwas mehr als 5..6 Watt oder?
wie ist es mit dem Luftspalt? so einen hat der sicher nicht. Das stört 
nicht?

Habe mir auch grade überlegt, ob es u.U. möglich wäre, den Übertrager 
kapazitiv anzukoppeln damit er nicht von DC durchflossen wird. Ob sowas 
geht?

Auch habe ich überlegt dass ich mir den Trafo sparen kann wenn ich mit 
einem Transistor die Impedanz umsetze. Was wäre hiervon zu halten?

von Holm T. (Gast)


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5867,56 Ohm...ja.

Nimm aber keinen Klingeltrafoartigen mit getrennten Wickeln ohne 
Kopplung.

Der Ruhestrom belastet das Ding mit einer Vormagnetisierung, er wird 
sich nicht symmetrisch aussteuern lassen. Nimm einen möglichst großen 
Kern (das wird Dich wieder die Höhen kosten).


Ja, die kapazitive Kopplung funktioniert, Sowas nennt man Parafeed. Du 
brauchst dann allerdings für den Anodengleichstrom eine (brauchbare) 
Drossel ..lustig, nicht?


Klar kannst Du auch mit dem Transistor die Impedanz umsetzen, das haben 
Andere auch vor Dir schon gemacht. Die haben dann gleich noch die nicht 
mehr notwendige Röhre weggelassen :-)

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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> wie ist es mit dem Luftspalt?

Du hast dann keinen Luftspalt. Spendier der Röhre einen größeren 
Kathodenwiderstand, um den Ruhestrom durch den Übertrager zu halbieren. 
Es sinkt zwar die max. Ausgangsleistung der Röhre, aber der Übertrager 
kommt weniger stark in die Sättigung.

> den Übertrager kapazitiv anzukoppeln

Dann brauchst Du eine Anodendrossel, welche wieder das selbe Problem 
aufwirft. Ohne Luftspalt geht es nur mit einer Gegentakt-Endstufe oder 
einem stark überdimensionierten Übertrager.

> dass ich mir den Trafo sparen kann wenn ich mit
> einem Transistor die Impedanz umsetze

Es gibt Röhren-Hybridverstärker aber dann kannst du gleich den 
Vorverstärker mit einer Röhre bauen und die Endstufe mit IC inclusive 
dem Brüllwürfel-Klang.

von Borg (Gast)


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Nee ich will schon noch ein paar Röhren im Signalweg :-D mein Grossvater 
hatte früher so ein schönes Röhrengerät. Ich fand das immer interessant. 
Sowas will ich jetzt auch, und zwar selbstgebaut ;-) 60€ für den 
Übertrager finde ich ansich nicht schlimm, aber das möchte ich erst 
investieren, wenn ich weiss dass meine Schaltung mit diesem Übertrager 
auch wirklich gut funktioniert. Wenn es mit dem Netztrafo geht, ziehe 
ich aber das vor ;-) und: wenn der die Höhen schlechter überträgt 
(dämpft) kann ich die ja mittels Hochpassfilter beim Verstärkereingang 
anheben (mehr verstärken) sodass sich das ganze ausgleicht. Die 
Messtechnik für solche Spässe hätte ich hier. Das ginge also auch oder?

von Holm T. (Gast)


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Du hast das Problem noch nicht geschnallt.

Dein Verstärker wird so funktionieren wie es der Trafo tut. Es gibt 
Nichts an der Schaltung das ausprobiert werden müßte, das ist 
Technologie aus den Jahrzehnten davor und diese ist bis ins letzte 
Detail erforscht.

Du nimmst also eine Menge Geld in die Hand und erhältst den 
entsprechenden Gegenwert in Form eines entsprechend perfomenden 
Röhrenverstärkers. Sparst Du am Trafo spart der Amp mit Dir. Irgendwas 
geht mit Netztrafo, irgendwas kommt raus, aber das was da raus kommt 
beschreibt nicht das was rauskommen könnte wenn man die richtigen 
Bauelemente verwendet hätte.

Werde Dir klar darüber was Du eigentlich willst und dann investiere das 
Notwendige uhnd es wird funktionieren.
Ich bin mir recht sicher das das was Du willst kein 3 Watt Röhrenamp mit 
beschissenem Sound ist.

Gruß,

Holm

von Harald W. (wilhelms)


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Borg schrieb:

> Schlussendlich will ich den Verstärker an meinen Plattenspieler
> anschliessen, damit ich von The Who und Pink Floyd auch anständig
> was höre :-) ;-)

Was für ein Plattenspieler ist das denn? Falls es einer mit
magnetischem Tonabnehmer ist, brauchst Du noch einen speziellen
Vorverstärker.
Gruss
Harald

von Peter D. (peda)


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Harald Wilhelms schrieb:
> damit ich von The Who und Pink Floyd auch anständig
>> was höre :-) ;-)

Wenn Du nicht >100dB Boxen hast, kannst Du das voll abschminken.
Ich brauche dazu Quadral 89dB an 2*130W Onkyo.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Peter Dannegger schrieb:
> Quadral 89dB an 2*130W Onkyo.

Igitt! Floyd auf einem Japaner ;-)

von Michael_ (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Für eine A-Endstufe brauchst Du einen EI-Kern, um den nötigen Luftspalt
> einzustellen.

Das geht auch mit einem M-Kern. Er muß nur einseitig geschachtelt sein 
und die Zunge den entsprechenden Abstand haben. Die Werte sind da 
besser, aber er ist schwieriger herzustellen und teurer.
Das wichtigste ist aber anderes Blech als wie bei Netztrafos.

von Holm T. (Gast)


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Reinhöfer Elektronik hat prinzipiell Ausgangsübertrager mit M-Kernen 
hergestellt und wird das auch in Zukunft tun. Der erforderliche 
Luftspalt wird dort in einer speziellen Stanze nach den Erfordernissen 
hergestellt, also nixda mit unbedingt EI-Kern.

Gruß,

Holm

von Bastler (Gast)


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Vorsicht! The Who ordentlich zu hören kann auf Dauer zu schweren 
Gehörschäden führen. Pete T. kann da ein Lied von singen ;-)

von Michael_ (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Reinhöfer Elektronik hat prinzipiell Ausgangsübertrager mit M-Kernen
> hergestellt und wird das auch in Zukunft tun.

Schade und traurig ist, das es diesen kreativen Menschen nicht mehr 
gibt.

von Harald W. (wilhelms)


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Holm Tiffe schrieb:

> Der Luftspalt wird dort in einer speziellen Stanze nach den
> Erfordernissen hergestellt, also nixda mit unbedingt EI-Kern.

Ich glaube nicht, das man es als Privatanwender schafft, den Luftspalt
von M-Blechen zu vergrössern, während es bei EI eher trivial ist.
Gruss
Harald

von DingsDa (Gast)


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Da hier scheinbar einige Experten zu Gang sind, habe ich noch eine Frage 
zu
dem Thema Trafo:
Habe hier noch Spannband-Trafos im Leistungsbereich bis 200VA.
Durch die saubere Zweiteilung der Eisenpakete bei diesen Trafos, könnte 
man den Luftspalt problemlos durch einlegen von Iso-Streifen herstellen.
Meine Frage nun:
Sind Spannband-Trafos überhaupt als Übertrager für Audio geeignet und
liege ich mit meiner Idee richtig?

Danke für die Antworten.

von Michael_ (Gast)


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Bei solchen Übertragern ist es nicht so wichtig, wie groß der Spalt ist.
Es muß bei Eintaktübertragern nur einer da sein, wegen der 
Gleichstromvormagnetisierung.
Das erreicht man durch einseitiges schachteln.
Bei gegenseitigen schachteln ist da kein Luftspalt mehr vorhanden.
Übertrager für Gegentaktendstufen sind immer gegenseitig geschachtelt, 
also ohne Luftspalt.

von Matthias K. (Gast)


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Hallo
Also hier wird ja einiges geschrieben, was mir doch wie völliger 
Blödsinn vorkommt.
Ein Trafo soll einen Luftspalt bekommen, damit der Kern nicht so schnell 
gesättigt wird...??
Luftspalte wurden schon mal für Messzwecke eingebracht. Ansonsten gibt 
das nur Verluste.
Soll es keine fruehzeitige Sättigung durch den Gleichstromanteil geben, 
bietet sich noch eine
Gegentaktendstufe mit Trafo an.
Der Aufwand ist dann aber ungleich größer.

von Tom (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> Also hier wird ja einiges geschrieben, was mir doch wie völliger
> Blödsinn vorkommt.
> Ein Trafo soll einen Luftspalt bekommen, damit der Kern nicht so schnell
> gesättigt wird...??

Bei einem auf Lernwilligkeit schließenden Tonfall hätte ich jetzt das 
Kapitel aus entsprechender Fachliteratur eingescannt, in dem unter 
anderem genau das ausführlich erklärt wird.

von Matthias K. (Gast)


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Soll wohl heissen,du hast Beweise.
Ich schau mal selber nach.
Ich bin schon 51, vielleicht kommt es daher, hehe

von oszi40 (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> Ansonsten gibt das nur Verluste.

Scheinbar fehlt Wissen, was unsere Väter sich mühsam erarbeitet haben. 
Gute NF-Trafos mit verschachtelten Wicklungen sind hohe Schule. Ein 
weiterer Punkt ist die Gegenkopplung, die auch den Trafo MIT 
einschließen kann.

von Holm T. (Gast)


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Die Sättingungskurve (B-H Kurve) eines Eisenkerns ist bekannt Matthias? 
Google ansonsten mal danach.

Bei einem Eintakttrafo fließt der Ruhestrom der Endstufe durch den 
Übertrager und magnetisiert den Kern mit einem Gleichfeld vor, er läßt 
sich dann durch die überlagerte Wechselspannung nur noch bis zur 
Sättigungsgrenze weiter aussteuern, danach gibt es exzessive 
Verzerrungen.
Ein Luftspalt im Kern bewirkt das eine Scherung zwischen den Kurven von 
Eisen und Luft entsteht, die die Kurve nach oben und unten lang zieht. 
Die Aussteuerbarkeit steigt. Ein Großteil des Gleichfeldes entsteht über 
dem Luftspalt.


..ja, Schnittbandkerne (SM,SU Kerne) sind für Audiotransformatoren 
geeignet, verschiedene Hersteller produzieren hauptsächlich derartige 
Trafos (Lundahl z.B.) Die Unterschiede im Vergleich zu einem M Kern aus 
gutem Material sind aber sehr gering, der höhere Preis lohnt nicht und 
die Teile sehen beschissen aus....

Gruß,

Holm

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias K. schrieb:

> Also hier wird ja einiges geschrieben, was mir doch wie völliger
> Blödsinn vorkommt.
> Ein Trafo soll einen Luftspalt bekommen, damit der Kern nicht so schnell
> gesättigt wird...??

Ja, das sind Grundlagen der Elektrotechnik, die man schon seit
mindestens 100 Jahren kennt. :-)
Gruss
Harald

von Timm T. (Gast)


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Borg schrieb:
> 60€ für den
> Übertrager finde ich ansich nicht schlimm, aber das möchte ich erst
> investieren, wenn ich weiss dass meine Schaltung mit diesem Übertrager
> auch wirklich gut funktioniert.

Nu, wenn die Schaltung nicht tut, kannst Du immer noch die Schaltung 
optimieren, und hast schonmal einen guten Übertrager.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Nu, wenn die Schaltung nicht tut, kannst Du immer noch die Schaltung
> optimieren, und hast schonmal einen guten Übertrager.

Der Übertrager ist bei Röhrenschaltungen zu mindestens 80% für
den guten Klang des Verstärkers verantwortlich. Und gerade für
die EL84 wirst Du (Borg) da jede Menge Anwendungsschaltungen
finden. Andererseits, Gegentaktschaltungen mit 2xEL84 sind vom
Klang her noch etwas besser. Vielleicht solltest Du Dich besser
auf eine solche Schaltung konzentrieren und einen dafür passenden
Übertrager suchen.
Gruss
Harald
PS: Für Gegentaktschaltungen könnte man nach meiner Erinnerung
für erste Tests auch einen umgekehrten Netztrafo nehmen, weil
für diese Schaltung der Trafo keinen Luftspalt braucht. Einen
optimalen Klang kann man so natürlich nicht erzielen. Ich ver-
mute das damit sowohl die tiefen wie auch die hohen Töne fehlen
werden.

von oszi40 (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Für Gegentaktschaltungen könnte man nach meiner Erinnerung
> für erste Tests auch einen umgekehrten Netztrafo nehmen
Ob da weniger Verzerrungen auftreten habe ich noch Zweifel.

Für erste Erkenntnisse empfehle ich wärmstens das "Das große 
Radiobastelbuch" von K-H Schubert. Da ist alles schön beschrieben, auch 
die mechanische Seite wie in den 60er Jahren gebaut wurde.

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Ob da weniger Verzerrungen auftreten habe ich noch Zweifel.

Durch die Überlagerung der beiden Kennlinien wird deren Krümmung
zumindest teilweise kompensiert.

von Holm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> oszi40 schrieb:
>
>> Ob da weniger Verzerrungen auftreten habe ich noch Zweifel.
>
> Durch die Überlagerung der beiden Kennlinien wird deren Krümmung
> zumindest teilweise kompensiert.

Ja, das ist richtig, wobei aber dafür beide Röhren im entsprechenden 
Teil der Kennlinie aktiv sein müssen für diese Kompensation, also 
hauptsächlich im A oder auch noch im AB Betrieb.

Gruß,

Holm

von Borg (Gast)


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Also ich habe mich jetzt nochmals mit diesem Ausgangstrafo befasst. Es 
scheint wirklich eine Wissenschaft für sich zu sein. Ich habe mich daher 
entschieden, dass ich doch besser eine Gegentakt-Schaltung baue. Könnt 
ihr mir eine besonders einfache Schaltung empfehlen?

Den Trafo werde ich dennoch selber bauen. Ich habe vorhin mit einem 
Verkäufer von einem Trafowickler in der Nähe gesprochen. Ich kriege ein 
paar M102 Trafos (Wickelkörper und Bleche) geschenkt. Ich denke, damit 
lässt sich was anstellen. Denn wenn ich ja einen Gegentaktverstärker 
baue, brauche ich keinen Luftspalt, somit ist M-Blech genau richtig. :-)

Taugt dieser Verstärker was?

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/12-Watt-EL84.htm

Die Gleichrichtung möchte ich natürlich auch mit einer Röhre machen. 
Kann ich hierzu eine EZ80 verwenden? solche habe ich nämlich noch hier. 
Wie ich lese kann die 90 mA oder in der Grössenordnung, aber ich kann im 
Moment noch überhaupt nicht abschätzen, ob das reicht. Sollte ich besser 
EZ81 nehmen?

Dann werde ich mir aus Holz einen Rahmen schreinern lassen und oben als 
Deckel ein Stahlblech drauf montieren, das dient mir dann als Chassis. 
Und da drauf dann die Transformatoren und Röhren, und unten herum alles 
verdrahten. Das wäre so mein Plan. :-)

klingt das vernünftig?


Gruss!

von Timm T. (Gast)


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Borg schrieb:
> Ich kriege ein
> paar M102 Trafos (Wickelkörper und Bleche) geschenkt.

Eine Rolle Isolierfolie und ein paar Isolierschläuche wären auch nicht 
schlecht, um die Lagen ordentlich trennen und die Anschlüsse rausführen 
zu können.

von Borg (Gast)


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Jaa solche Sachen habe ich hier. Nur halt keinen Kern, aber den kriege 
ich ja jetzt ;-) und M102a sollte gemäss Jogis Röhrenbude genügen.

von oszi40 (Gast)


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Borg schrieb:
> M102a sollte gemäss Jogis Röhrenbude genügen.

Könnte funktionieren. M-Bleche Stopfen macht aber weniger Spaß als EI.

von Michael_ (Gast)


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Bleche vom Netztrafo gehen trotzdem nicht.
Schwierigkeiten wirst du haben, die zwei Anodenwicklungen symmetrisch 
hinzukriegen.

von Borg (Gast)


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Warum gehen Bleche vom Netztrafo nicht? das Blech muss halt für den 
Frequenzbereich tauglich sein. Ich hatte gestern einen normalen 
Netztrafo am Funktionsgenerator angehangen. Der Trafo ging fast bis 60 
kHz - trotz Netztrafoblech. Wo liegt mein Denkfehler?

von Michael_ (Gast)


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Einmal sind die Bleche dünner und aus einer anderen Legierung.
Hauptsächlich die Wirbelstromverlußte bei höheren Frequenzen.
Solche Übertrager sind nicht umsonst so teuer.

von Holm T. (Gast)


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Es wird auch mit den Netztrafoblechen funktionieren, aber "Haient" wird 
es nicht. Versuche wenigstens 0,35mm Bleche zu bekommen.

Bitte eine Windung neben die andere, den Draht nicht rechtwinklig ohne 
Isolierschlauch über andere führen. Nach jeder Lage eine Lage gefiederte 
Isolierfolie.

Die Schaltung an sich taugt schon, nur solltest Du die "eventuelle 
Gegenkopplung" unbedingt vorsehen und zwar auf die Kathode der ersten 
Vorstufenröhre, Du mußt das RC-Glied in der Kathode entsprechend 
aufteilen.
Weiter Änderung: Bitte jede Endstufenröhre einen eigenen Widerstand 
(200R) in der Kathode (mit C).

Es ist nicht nur eine  "Wissenschaft" es ist nahezu eine Kunst wirklich 
gute Ausgangstrafos zu bauen. Viel Detailwissen gehört dazu.

Noch ein Tip: Eine weitere Sekundärwicklung als unterste Lage wäre gut, 
Du mußt natürlich den Drahtdurchmesser entsprechend umrechnen sonst paßt 
der Kram eventuell nicht auf den Kern. Ein Kupferfüllfaktor von 50% ist 
schon sportlich..

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Die EZ80 ist zu schwach, Du brauchst eine EZ81.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Borg schrieb:
>> M102a sollte gemäss Jogis Röhrenbude genügen.
>
> Könnte funktionieren. M-Bleche Stopfen macht aber weniger Spaß als EI.

Da sehe ich kaum einen Unterschied. Man kämpft nur mit den letzten 
Blechen.

Gruß,

Holm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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oszi40 schrieb:
> Für erste Erkenntnisse empfehle ich wärmstens das "Das große
> Radiobastelbuch" von K-H Schubert.

Ein weiterer Schatz aus den 60er Jahren sind die Radio RIM Kataloge, in 
denen oft die gesamte Innenschaltung des Gerätes mit abgedruckt ist. 
Sind als PDF im Netz zu finden. So etwa ab 1972-1973 werden allerdings 
die Röhrenschaltungen selten, also 60er sind schon die richtigen.

Holm Tiffe schrieb:
> Die EZ80 ist zu schwach, Du brauchst eine EZ81.

So isses, steht bei Jogi auch so drin:
>Je nachdem, ob man einen Mischverstärker mit aus diesem Netzteil versorgen
>will oder nicht, muß die Gleichspannung mit 120 bis 150 mA belastet werden
>können. Für die Gleichrichtung wird die Röhre EZ 81 empfohlen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas T. (runout)


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Interessant wieviel Röhrenbudler sich hier tummeln ;-)

Ihr arbeitet euch offensichtkich von hinten nach vorn...

Autor: Borg (Gast) schrieb:

Schlussendlich will
ich den Verstärker an meinen Plattenspieler anschliessen...

und Autor: Harald Wilhelms (wilhelms) schrieb:
...brauchst Du noch einen speziellen Vorverstärker.

das bisschen RIAA-Entzerrung und der Pegel bei MC
sind ja eher ein "Nebenschauplatz" ;-)

Viele Grüße Runout
(der an dieser Stelle (und nur an dieser Stelle) auf "Sand" baut)

von Holm T. (Gast)


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Thomas T. schrieb:
> Interessant wieviel Röhrenbudler sich hier tummeln ;-)
>
> Ihr arbeitet euch offensichtkich von hinten nach vorn...
>
Häh?

Was heißt hier Röhrenbudler, bist Du ausschließlich ARD 
Tagesschaugucker?
..und wieso von hinten nach vorn?

Gruß,

Holm

von Peter D. (peda)


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Thomas T. schrieb:
> Interessant wieviel Röhrenbudler sich hier tummeln ;-)

Die meisten sind einfach nur etwas älter.

Als ich meine ersten ungarischen 2N3055 erbeutet hatte und damit 
Verstärker gebaut, hab ich keine Röhren mehr angefaßt. Eisenlos klingt 
einfach den entscheidenden Tick sauberer. Damals konnte ich auch noch 
die Höhen so richtig hören. Und Bässe wollte man auch mehr. 1..2 cm Hub 
des Tieftöners hatten die Trafos nicht mehr geschafft.

von Thomas T. (runout)


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Hallo Holm,

von hinten nach vorn...:
schaltungstechnisch, von den Trafoblechen zum RIAA-Entzerrer ;-)

bist Du ausschließlich ARD
Tagesschaugucker?:

keine Glotze mehr seit 12 Jahren !
dafür PPP-Monoblöcke (natürlich mit Gerds Trafos)

Grüße Runout

von oldeurope O. (Gast)


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Ach wie schön - Ein Röhrenthema wozu ich direkt mal, zum Ärger der
Fachleuthe, meinen Senf geben kann. :-)

Borg schrieb:
> Hmm aber ich verstehe nicht ganz wieso der Trafo exakt zur Röhre passen
> muss. Theoretisch transformiert der doch nur die 4 Ohm des
> Lautsprechersbauf einige kOhm, die dann als Anoden Arbeitswiderstand
> dienen, beim JFET wärs der Drainwiderstand und die Verstärkung ist
> Steilheit mal dieser Arbeitswiderstand. DC-mässig ist es ein
> Kurzschluss, was dann den Anodenstrom liefert. Nein?

Ja wenn mit Röhre eine Pentode/Tetrode gemeint ist.
Im Gegensatz zum Transistor fliesst der Katodenstrom auch ohne
Anodenspannung weiter.
Nämlich über das Schirmgitter welches dann überlastet wird.
Die untere Amplitude wird folglich durch die Kniespannung im 
Ausgangskennlinienfeld bestimmt, die Spannung bei welcher die 
Stromübernahme durch das Schirmgitter stattfindet.
Fazit: Der Übertrager sollte den Lastwiderstand nicht zu hoch 
übersetzen.
Das weiß man in der Röhrenbude nicht und auch die Altvorderen wußten das 
eher selten:

http://commentatroehrenbude.blogspot.de/2012/12/kommentare-zu-forenbeitragen-verfasst.html

Was mich auch immer wieder wundert sind die FET-Trioden-Vergleiche der 
Fachleuthe.
Wenn Ihr eine Arbeitsgerade in das Kennlinienfled zeichnet -
fällt Euch da nicht auf, dass verglichen mit einem Widerstand,
die Triodenkennlinien eher senkrecht und die 
Transistor/Pentoden/Tetroden-
Kennlinien eher horizontal verlaufen?
Ist Euch der Unterschied zwischen einer realen Spannungs- und 
Stromquelle
unbekannt?
Warum werft Ihr beide in einen Topf?

oszi40 schrieb:
> Scheinbar fehlt Wissen, was unsere Väter sich mühsam erarbeitet haben.
> Gute NF-Trafos mit verschachtelten Wicklungen sind hohe Schule. Ein
> weiterer Punkt ist die Gegenkopplung, die auch den Trafo MIT
> einschließen kann.

Dann zerlege doch mal einen alten Übertrager aus einer Pentodenendstufe.
Die erinnern eher an einen Trafo mit Luftspalt denn an einen aufwendig 
geschachtelten Übertrager.
Man hat nämlich genau das begriffen, was Borg erklärt hat:
Die Pentode ist eine Stromquelle. Streuinduktivität ist ihr egal,
sie bringt einfach mehr Spannung um an der Last den gewünschten
Strom bereit zu stellen.
Wer nun meint von der Anode her gegenkoppeln zu müssen, die sog. 
Ultralinear- Splitloadschaltung oder eine Triode
verwendet, muss sich beim Übertrager weit mehr Mühe geben (d.h. 
schachteln), als jemand
der bei einer Pentode von der Sekundärwicklung her gegenkoppelt.
Das haben die Altvorderen erkannt und bei tausenden von Geräten auch 
ausgenutzt.

Und von wegen die Größe des Luftspaltes spiele keine Rolle!

http://air-gap.blogspot.de/

Euer oldeurope

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