Hallo Forum! Ich suche ein IC, besser gesagt die Empfehlung für ein bestimmtes IC, das den Frequenzbereich zwischen ca.700 Hz und 1,5 KHz stark dämpfen kann. Analog rein und analog raus. Da gibt es so viel verschiedenes Material und das Thema Filter ist so gewaltig, dass ich da gern etwas Unterstützung von jemandem mit Erfahrung haben würde. Schön wäre, wenn es dieses IC sowohl in DIP als auch in SMD geben würde. Am Ende muss das Ganze relativ klein sein. Vielen Dank!
F. Fo schrieb: > Frequenzbereich zwischen ca.700 Hz und 1,5 KHz stark dämpfen Ein Notch-Fiter. Wie stark (dB) soll die Dämpfung denn sein, und wie steil (dB/oktave) soll der Filter einsetzen? Evtl. ist es recht einfach so etwas mit einem OpAmp aufzubauen.
Easylife schrieb: > Ein Notch-Fiter. > Wie stark (dB) soll die Dämpfung denn sein, und wie steil (dB/oktave) > soll der Filter einsetzen? > Evtl. ist es recht einfach so etwas mit einem OpAmp aufzubauen. So ein bisschen habe ich schon gelesen, aber wirklich noch nicht viel verstanden. Dass sie Notch Filter heißen, das wusste ich schon. Aber erstmal vielen Dank für dein Interesse! Vielleicht kennst du diese elektronischen Gehörschutze? Es geht vornehmlich darum Gewehrschüsse von Flinten (Schrotgewehre) auf unter ca. 40 dB zu senken. Das mit OpAmp habe ich schon gesehen, aber ich suche so was als IC, wo nur noch durch äußere Beschaltung die Frequenz angepasst wird. Mein Ziel ist im Moment noch nicht die perfekte Lösung, der IC soll mir helfen den Weg dahin leichter zu finden. Ich plane etwas in diese Richtung zu bauen. Es würde vielen Schießsportbegeisterten sicher gefallen. Auf das Endprodukt möchte ich nicht weiter eingehen, da ich das auch irgendwann mal verkaufen will.
Vielleicht kann jemand auch noch ein Buch, leicht verständlich, wenn es das gibt, empfehlen, das speziell auf die Filtertechniken eingeht. Natürlich kann man das alles lernen, aber ich ja nicht in erster Line Filter bauen, sondern was anderes.
Noch eine Information dazu. Die Frequenzen habe ich mit dem Handy gemessen und kann natürlich nicht sagen wie genau diese Programme sind.
F. Fo schrieb: > Ich suche ein IC, besser gesagt die Empfehlung für ein bestimmtes IC, > das den Frequenzbereich zwischen ca.700 Hz und 1,5 KHz stark dämpfen > kann. Da gibt es als eierlegende Wollmilchsau den MF10. http://www.ti.com/lit/ds/symlink/mf10-n.pdf
Hallo Mike, kennst du auch was mit SingleSupply 5V?
Ich möchte in ca. einem Jahr den Prototype laufen haben und da ich mich ja eh noch nicht so ewig und mit Audio erst seit kurzem befasse, habe ich da sicher noch riesig viel zu lernen. Genau aus diesem Grund will ich an Hand eines IC's meine Erfahrungen machen und damit lernen. Tut mir leid, dass ich die Spannung vergessen habe zu erwähnen.
Wenn es analog sein soll dann nimmst du am besten ein 700Hz SC-Tiefpassfilter und ein 1500Hz SC-Hochpassfilter. SC steht für "switched capacitor". Die beiden Ausgangssignale addierst du dann z. B. über zwei Widerstände im Kiloohmbereich. Die SC-Filter-ICs gibt es von verschiedenen Herstellern. Vor langer Zeit habe ich so ein SC-Filter von Maxim eingesetzt. Der Vorteil dieser Filter ist, dass sie eine sehr hohe Steilheit der Filterkurve haben und die Grenzfrequenz allein durch ändern der Taktfrequenz einstellbar ist.
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Helmut S. schrieb: > Der Vorteil dieser Filter ist, dass sie eine sehr hohe > Steilheit der Filterkurve haben Ja, das ist genau das was ich brauche. Es fehlen einem manchmal halt nur die Suchbegriffe. Vielen Dank, Helmut. Da werde ich mal googlen.
Bin ich gleich auf MAX291 MAX292 gestoßen. Welchen würdest du mir für meine Zwecke (eher Versuche) empfehlen?
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Helmut, vielen Dank! Das ist genau das was ich suche. Nach kurzem Überfliegen des Datenblattes, sieht es so aus wie ich mir das wünschen würde, Von den Spannungen und der geringen Beschaltung drum rum. Das ist ein wirklich guter Tipp. Vielen, vielen Dank! So habe ich was, wo ich das mit ausprobieren kann, ohne wirklich die ganze Filtertechnologie lernen zu müssen.
F. Fo schrieb: > Natürlich kann man das alles lernen, aber ich ja nicht in erster Line > Filter bauen, sondern was anderes. Ich denke, es ist genau anders herum. Du willst in erster Linie einen Filter bauen. Der Rest ist ja vermutlich ein Mikrofon aussen an einem Gehörschutz, und innen ein Kopfhörer, dazwischen dein Filter oder eine andere Elektronik. Die Frequenzen, die du dir ausgesucht bzw. gemessen hast, liegen halt dummerweise genau in dem Bereich, der für menschliche Sprache wichtig ist. D.h., wenn der Filter immer an ist, dann nützt dir das Ganze evtl. gar nicht besonders viel, wenn das Ziel ist, sich zwischen den Schüssen normal unterhalten zu können. Ich würde einen anderen Weg gehen. Kein Frequenzfilter, sondern ein "Limiter". Also ein Verstärker, der bei normaler Lautstärke alles ganz normal durchlässt. Sobald ein Audio-Ereignis eine gewisse Lautstärke überschreitet, wird blitzschnell die Verstärkung runtergefahren, und anschließend langsam wieder auf normal. So blendest du einen kurzen, lauten Knall einfach komplett aus. Egal welche Frequenzen er hat. Insbesondere die hohen Frequenzen sind für das Gehör schädlich.
F. Fo schrieb: > So habe ich was, wo ich das mit ausprobieren kann, ohne wirklich die > ganze Filtertechnologie lernen zu müssen. So schlimm wäre das auch nicht. Bei TI gibt es eine Software (FilterPro, frei oder frei mit Registrierung), mit der man durch Vorgabe einiger Charakteristika verschiedene Filterkonfigurationen mit Operationsverstärkern und die dazugehörende Dimensionierung berechnen lassen kann. Damit ist der Aufwand deutlich größer im Vergleich zu den genannten SC-Bausteinen, aber du musst auch dort noch einen analogen Tiefpass vor und nach dem Filter wegen Anti-Aliasing und Glättung vorsehen.
Easylife schrieb: > Ich denke, es ist genau anders herum. Du willst in erster Linie einen > Filter bauen. So habe ich das noch nicht betrachtet, aber da ist was dran. Ja das ist wohl wahr, die Sprache befindet sich ganz genau in diesem Bereich. Mein jetziger Gehörschutz blendet dann komplett aus und viel zu lange, ich will das nur dämpfen und dann in realen Versuchen (also ich höre dann selbst) sowohl den optimalen Bereich heraus finden, als auch die nötige Dämpfung bestimmen. Von MSA Sordin gibt es ganz hervorragende Gehörschutze, die so um die 300 Euro kosten. Da kannst du noch in 20 Metern jemanden flüstern hören, aber der Schuss wird sehr weit gedämpft und ist nur minimal zu hören. Da sowas nur mit speziellen DSP geht, will ich mich zunächst an eine analoge Lösung ran wagen. Auch analoge Gehörschutze gibt es, die sehr gut sind, das ist alles nicht das Thema. Ich will was bauen, mein Schießlehrer sagte dazu, "Auf so was warten wir schon lange!".
F. Fo schrieb: > Da kannst du noch in 20 Metern jemanden flüstern hören, und das wird mit einem einfachen Notch-Filter nicht so sein. > aber der Schuss wird sehr weit gedämpft und ist nur minimal zu hören. Eben. Da passiert eine "Schusserkennung" (ist ja bei dem Lautstärkeunterschied von normalen Geräuschen und einem Schuss auch analog nicht sehr schwierig zu machen). > Da sowas nur mit speziellen DSP geht, will ich mich zunächst an eine > analoge Lösung ran wagen. Das ist nicht richtig. Ein "Limiter" oder auch "Kompressor" ist duchaus und auch recht einfach analog realisierbar. Für die Augen macht man das übrigens ähnlich bei Schweisserbrillen: Glas durchlässig solange eine gewisse Lichtstärke (Lichtbogen) nicht vorhanden ist. Sobald ein gewisser Grenzwert erreicht ist, Glas dunkel schalten. Sobald Grenzwert wieder unterschritten wird: Glas wieder hell machen. Und genau so kann man das auch mit Audio machen. F. Fo schrieb: > Mein jetziger Gehörschutz blendet dann komplett aus und viel zu lange, > ich will das nur dämpfen das ist dann alleine die Frage einer entsprechenden Einstellung der Dämpfung, und der "Release-Time" des Limiters. http://de.wikipedia.org/wiki/Limiter
Ich würde dir folgende Vorgehensweise für dein Projekt empfehlen: Fange mal mit den Mikrofonen an. Entscheide dich für passende Mikrofonkapseln, baue diese in einen Gehörschutz ein, und baue einen Mikrofonvorverstärker auf. Das Ganze schließt du dann erstmal an einen Audioeingang eines Laptops an, und machst verschiedene Aufnahmen unter realen Bedingungen (indoor, outdoor, du schießt selber, dein Kollege schießt ein paar Meter abseits). Mit diesen Aufnahmen kannst du dann zuhause in aller Ruhe mit einem Audiobearbeitungsprogramm (z.B. Audiacity) alle Möglichen Filter und Limiter und -Einstellungen ausprobieren und direkt hören, ob das was bringt. Wenn du dann durch diese "Simulation" eine Lösung gefunden hast, die dir gefällt, dann kann man im nächsten Schritt, mit der Art des Filters oder des Limiters und passenden Parametern, eine entprechende Schaltung designen, die genau dies tut, was du im Audioprogramm simuliert hast.
Easylife schrieb: > Ich würde dir folgende Vorgehensweise für dein Projekt empfehlen: Den Anfang habe ich schon gemacht, zwar für was anderes, aber das funktioniert. Das ist wirklich eine gute Idee das mit meinem Laptop aufzunehmen. Das werde ich so machen. Wirklich gut dieser Tipp. Da du dich da sehr gut auskennst, was für ein Buch könnte ich mir kaufen, wo auf das alles etwas einfacher eingegangen wird und nicht gleich so wissenschaftlich? Mehr praxisorientiert.
Werde gleich noch mal an dem Audioausgang von dem Mikrofonverstärker (diesen will ich so oder so ähnlich einsetzen) ne 3,5er Klinkenbuchse anlöten. So kann ich dann in den Laptop gehen. Kann der Laptop überhaupt ca. 4 Volt Pegel vertragen? :-O
Das Progamm habe ich schon installiert, den Link zum "Limiter" habe ich, zum späteren lesen, auch schon abgespeichert. HildeK schrieb: > Damit ist der Aufwand deutlich größer im Vergleich zu den genannten > SC-Bausteinen, aber du musst auch dort noch einen analogen Tiefpass vor > und nach dem Filter wegen Anti-Aliasing und Glättung vorsehen. Habe schon mal solche Programme installiert und die sehen gut aus und mit dem von Linear komme ich auch einigermaßen klar, aber man muss schon wissen worum es da geht und im Moment bin ich noch ziemlich bar jeder Ahnung.
Wie schnell man Probleme im Audiobereich bekommen kann, zeigt dieser laufende Thread: Beitrag "Mini TDA7231A Verstärker rauscht"
F. Fo schrieb: > Kann der Laptop überhaupt ca. 4 Volt Pegel vertragen? :-O Am Lineeingang evtl. ja. Ansonsten ein (z.B. 10K) Poti als Spannungsteiler verwenden.
1 | 4V Sig >---+ |
2 | | |
3 | +++ |
4 | | | |
5 | | |<----> PC Line Eingang |
6 | | | |
7 | +++ |
8 | | |
9 | GND -------+------> GND PC |
Der Limiter von Audacity ist übrigens Mist. Falls du einen Apple hast, nimm den AUDynamicProcessor. Audiobeispiel hier: http://dropcanvas.com/x49ly (erster Teil unbearbeitet, 2. Teil mit Limiter). !!!VORSICHT, SEHR LAUT!!!
F. Fo schrieb: > Nur ein iPad. Dit nützt dafür nix ;-) Vielleicht guckste dir mal diese Teile an, könnte sein, dass die schon tun, was du brauchst: NJM2761 NJM2762
Easylife schrieb: > F. Fo schrieb: >> Nur ein iPad. > > Dit nützt dafür nix ;-) Nützt eigentlich zu gar nichts und liegt nur in der Schublade. > > Vielleicht guckste dir mal diese Teile an Mach ich.
Will mal sehen, dass ich den Eingang auch noch auf einen Komparator führe und dann den Mute vom TDA8551 damit ansteuere. Das war meine Überlegung, als Abdul den TDA hier angeboten hat. Wie gesagt, so lange mache ich das alles noch nicht. Habe zwar schon irre viel gelesen, aber noch nicht so wahnsinnig viel gebaut. Und mit Audio schon gar nicht. Die ganzen OpAmp Grundschaltungen habe ich mal (ist auch schon wieder eine Weile her) ausprobiert. Nur auf dem Steckbrett. Jetzt kommen sie erst wirklich zum Einsatz. Davor habe ich mit µC angefangen und ziemlich viel mit PWM gemacht oder halt Relais damit angesteuert.
F. Fo schrieb: > Will mal sehen, dass ich den Eingang auch noch auf einen Komparator > führe und dann den Mute vom TDA8551 damit ansteuere. Ist schon fast das, was ein Limiter macht. Der Limiter guckt sich die Lautstärke des Signals an. Das kann man auch simpel durch einen Komparator machen (sobald eine Halbwelle einen gewissen Level überschreitet, schlägt der Komparator zu). Im Unterschied zu "den Mute ansteuern" = Audio komplett aus, setzt der Limiter die Verstärkung herunter, und zwar genau soweit, dass das Ausgangssignal den eingestellten Maximalpegel hat. Wenn der Eingangs-Pegel wieder runter geht, regelt der Limiter die Vertärkung wieder Richtung 0dB. Und das passiert langsam, mit einer einstellbaren Release-Time. Insgesamt hört man also noch alles, aber die Lautstärke kann nie den eingestellten Pegel überschreiten. Problematisch am Komparator ist halt, dass er bei jeder Halbwelle, die den Pegel überschreitet ein- und ausschaltet. Daher ist das ganze nicht ganz so einfach, und man greift dann doch gerne auf fertige Lösungen (NRJ) zurück...
Toll, wie einfach du das erklären kannst. Brauche ich ja (fast) nichts mehr zu lesen. Selbst wenn ich mit meiner gedachten Variante "spielen" will, solche Limiter sind schon vorgesehen. Selbst wenn ich ihn nicht bräuchte, allein weil ich diesen IC interessant finde.
F. Fo schrieb: > Toll, wie einfach du das erklären kannst. Brauche ich ja (fast) nichts > mehr zu lesen. Nimm es mir nicht übel, aber ich habe eher das Gefühl, daß der Blinde gerade dem Tauben erklärt was Farben sind. Unabhängig davon halte ich das alles für ausgemachten Schwachsinn. Schon von der technischen Seite her: natürlich sind Filter vollkommen daneben. Limiter mit spezieller Ansprechcharakteristik und(!) Signalverzögerung mag gehen, ist aber definitiv ein Job für einen DSP. Aber auch ganz generell. Rumballern, gar mit Schrotflinten, ist kein Sport sondern ein recht infantiles "Vergnügen", das die meisten Menschen mit der Pubertät hinter sich lassen. Wer das trotzdem zu seinem Glück braucht, soll halt einen Gehörschutz tragen. Ich sehe gerade überhaupt nicht die Notwendigkeit, gleichzeitig mit der Schrotflinte rumballern zu müssen und dabei eine lockere Unterhaltung mit dem Nebenmann zu führen. Wollte ich nur mal gesagt haben. EOD für mich. XL
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Nein, das nehme ich dir nicht übel. DSP, so weit bin ich noch nicht. Vom Schießen hast du offenbar nur mal gehört? Da geht es zum Beispiel um Sicherheitsanweisungen. Aber auch im Wald, wenn man auf dem Ansitz ist, so kann man mit diesen MSA das Wild kommen hören. Da macht sich die Verstärkung von leisen Geräuschen nützlich. Diese Teile sind allerdings echte High Tech Dinger. Vor dem Jagdschein habe ich auch vieles anders gesehen. Aber willst du 400 000 Jägern und unzähligen Sportschützen (nur hier in Deutschland) unterstellen, sie hätten die Pubertät nicht überwunden?
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