Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Schaltungsentwurf als Dienstleistung


von JackieElek (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

gibt es eigentlich Dienstleister oder Freelancer die im Auftrag von 
Privatpersonen Schaltungen entwerfen?
Und wenn ja, kennt ihr welche die man empfehlen kann oder bietet ihr 
selbst so etwas?

Ich stelle mir das so vor, ich sage was meine Schaltung tun soll und 
bekomme dafür ein Schaltplan das für die Produktion bereit ist und je 
nachdem die Programmierung für ein Mikrocontroller enthält.

Mit welchen Kosten muss man mindestens in diesem Bereich rechnen?
Und sollte man etwas unbedingt beachten, wenn man so eine Dienstleistung 
in Anspruch nimmt?
Hat jemand Erfahrung damit?


Gruß

: Verschoben durch Admin
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Suche Dir ein geeignetes Ingenieurbüro. Es gibt zwar durchaus einige 
Gründe, keine Geschäfte mit Privatpersonen machen zu wollen, aber das 
lässt sich vertraglich durchaus in den Griff bekommen.

Allerdings solltest Du die Kosten für solch eine Entwicklungsleistung 
nicht unterschätzen, denn diese werden sich nicht von denen für 
gewerbliche Kunden unterscheiden. Für Werkverträge, d.h. 
Komplettlieferung mit Übernahme des Zeit- und Kostenrisikos durch den 
Lieferanten, solltest Du mit äquivalenten Stundensätzen von 80-150 EUR 
rechnen. Ggf. kann man für Beratungsleistungen, z.B. Unterstützung bei 
der Formulierung des Projektziels, günstigere Stundensätze von 70-100 
EUR aushandeln.

Als Lieferant muss man, außer für allerkleinste Trivialschaltungen, 
eigentlich immer einen oder mehrere Prototypen aufbauen und testen, um 
die Funktion der entwickelten Schaltung nachzuweisen. Gerade wenn der 
(wenig fachkundige) Kunde meint, das Gerät selbst aufbauen zu wollen, 
können sich dort nämlich Unmengen als Fehlerquellen befinden. Und wie 
soll ein Lieferant da bitteschön die Haftung übernehmen können?

Natürlich kann man auch eine Beauftragung auf Dienstvertragsbasis 
durchführen. Dann schuldet der Lieferant nämlich nur das Bemühen und 
nicht das Ergebnis. Dann hätte man ggf. als Kunde erhebliche Probleme, 
festzustellen, ob die gelieferte Schaltung überhaupt prinzipiell 
funktionsfähig wäre.

Wenn es Dir also wirklich schon Trivialschaltungen mehrere tausend Euro 
wert sind, kannst Du gerne Deine Anfrage an mich richten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

JackieElek schrieb:
> gibt es eigentlich Dienstleister oder Freelancer die im Auftrag von
> Privatpersonen Schaltungen entwerfen?
Ja.

> Ich stelle mir das so vor, ich sage was meine Schaltung tun soll und
> bekomme dafür ein Schaltplan das für die Produktion bereit ist und je
> nachdem die Programmierung für ein Mikrocontroller enthält.
Und du selber baust die Prototypen auf und nimmst sie auf eigenes Risiko 
in Betrieb?

> Mit welchen Kosten muss man mindestens in diesem Bereich rechnen?
Ich sag mal pauschal: unter 10k€ wirst du mit uC und Programm nichts 
finden oder bekommen.
Du könntest bestenfalls einen Studenten ködern, der dir unter der Hand 
ohne jede Verpflichtung irgendwas zusammenbastelt. Nur: es sollte ein 
guter Student sein, der sich mit sowas auskennt. Und das kannst du nicht 
überprüfen.
Einen guten Studenten erkennst du daran, dass er das Geld mindestens zur 
Hälfte vor Beginn der Arbeit will...  :-/

> Und sollte man etwas unbedingt beachten, wenn man so eine Dienstleistung
> in Anspruch nimmt?
Dass man das selbe Wörterbuch verwendet. Also, dass man mit 
irgendwelchen Begriffen das selbe meint.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Je nach Fachbereich und Projektgrösse:

 http://www.elektrik-trick.de/ (EMV, Entwicklung)
 http://www.ecs-online.org/ (Entwicklung vor allem für Akkusysteme)
 http://www.hermes-electronic.de/ (Entwicklung und Produkte 
Töpferofen-Temperaturcontroller und Gebäudeleittechnik)
 http://www.preis-ing.de/ (Entwicklung und Produkte für KFZ Hersteller)
 http://www.budelmann-elektronik.com/ (Entwurf)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Ich sag mal pauschal: unter 10k€ wirst du mit uC und Programm nichts
> finden oder bekommen.

Na ja, das ist so ähnlich wie beim Programmieren.

Nachbarssohn macht schon mal eine Homepage oder App für ein Taschengeld, 
wofür eine gestandene Firme deinen Monatslohn nimmt.

Dabei ist das Ergebnis der gestandenen Firma manchmal schlechter ...

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:

> Du könntest bestenfalls einen Studenten ködern,

Theoretisch könnte man sowas auch als Studienarbeit vergeben. Aber
es wird nicht ganz einfach sein, einen Professor zu finden, der ein
solches Projekt unterstützt. Grundvoraussetzung dafür wäre, das es
ein interessantes Projekt ist, welches es auch in ähnlicher Form
bislang nicht gegeben hat.
Gruss
Harald

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Warum schreibst du nicht, was du konkret vor hast? Vielleicht findet 
sich hier jemand, der das auch schon immer mal machen wollte. Und dann 
geht ihr zusammen da dran.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Den Verwendungszweck, resp den Zielmarkt sollte man auch angeben, sodass 
die CE Richtlinien passen. Das Problem mit studenten ist, dass sie das 
Interesse verlieren koennen, seidas wegen einem neuen Job, oder sei das 
wegen der geplanten Weltreise oder sonstwas. Mit Wartung ist dann auch 
nichts mehr...

ein Profi verliert allerdings auch das Interesse wenn nach einem Drittel 
der Zeit das Budget schon weg ist..

: Bearbeitet durch User
von Worker (Gast)


Lesenswert?

JackieElek schrieb:
> Und sollte man etwas unbedingt beachten, wenn man so eine Dienstleistung
> in Anspruch nimmt?

Das nach Pflichten- und Lastenheft gearbeitet wird.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Worker schrieb:

> Das nach Pflichten- und Lastenheft gearbeitet wird.

Lustig.

Welcher Kunde ist denn in der Lage, seine Anforderungen auch nur 
halbwegs sachgerecht formuliert in einem Lastenheft zu übergeben?

Das sind in der Regel nur die Kunden, die das Problem sehr wohl auch 
alleine lösen könnten, aber Kosten sparen wollen.

Nö, der ganze Aufwand mit Lastenheft und Pflichtenheft rechnet sich für 
den potentiellen Auftragnehmer in aller Regel nur dann, wenn der 
potentielle Auftragggeber schon verzweifelt genug ist, daß er den 
potentiellen Auftragnehmer bereits für die Erarbeitung eines 
sachgerechten Lastenheftes bezahlt.

Und solche Glücksfälle sind erfahrungsgemäß sehr selten...

Viel öfter:

potentieller Kunde liefert ein Lastenheft, daß unter aller Sau ist, die 
Anforderungen nicht sauber definiert, von logischen Widersprüchen nur so 
strotzt und im großen und ganzen nur das zusammenkopierte Exzerpt einer 
Reihe von Arbeitsgruppentreffen darstellt, die sich dadurch auszeichnen, 
daß keiner der Beteiligten auch nur halbwegs einen Überblick über das 
abzubildenden Gesamtproblem hat. Jeder kennt nur sein kleines Stück und 
möchte am liebsten alles so haben, wie man es dort schon immer gemacht 
hat. Nur halt viel leichter und viel effizienter...

Man könnte glatt wahnsinnig werden angesichts der geballten Idiotie 
mancher Lastenhefte...

Aber das ist nicht Idiotie, das ist Methode. Denn irgendein noch viel 
verzweifelterer potentieller Auftragnehmer sieht keinen Ausweg und macht 
sich die Mühe, zu dem idiotischen Lastenheft ein Angebot samt 
Pflichtenheft zu liefern, was einigermaßen Hand und Fuß hat (soweit das 
mit dem eingeschränkten Informationsstand halt möglich ist).

Dieser arme Irre wird natürlich den Auftrag nicht bekommen, denn er hat 
in seinen Preis ja notgedrungen den Aufwand einkalkulieren müssen, den 
er zur sachgerechten Aufdröselung dieses Pamphlets von einem Lastenheft 
bereits vorab unternehmen mußte.

Er hat aber dem Auftraggeber sehr billig (nämlich für lau) die Vorlage 
geliefert, mit deren Hilfe ein jetzt schon sehr viel besseres Lastenheft 
für die nächste Runde der Ausschreibung generiert werden kann...

So funktioniert das mit Lastenheft und Pflichtenheft! Wer das noch nicht 
begriffen hat, steht nicht wirklich im Leben...

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> So funktioniert das mit Lastenheft und Pflichtenheft! Wer das noch nicht
> begriffen hat, steht nicht wirklich im Leben...

So sieht es aus!

JackieElek schrieb:
> Mit welchen Kosten muss man mindestens in diesem Bereich rechnen?

Das kannst Du erst erfahren, wenn Du sagst, was Du haben möchtest.

> Und sollte man etwas unbedingt beachten, wenn man so eine Dienstleistung
> in Anspruch nimmt?

Dass man diese auch bezahlen kann.

> Hat jemand Erfahrung damit?

Ja. Wenn der AG nicht zu Potte kommt, zeige ich als AN alsbald die rote 
Karte.

Lothar Miller schrieb:
> Ich sag mal pauschal: unter 10k€ wirst du mit uC und Programm nichts
> finden oder bekommen.

Na Du kennst Dich ja aus :-(

von Worker (Gast)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Welcher Kunde ist denn in der Lage, seine Anforderungen auch nur
> halbwegs sachgerecht formuliert in einem Lastenheft zu übergeben?

Wir, weil wie später formuliert, es auch selbst lösen könnten (außerdem 
müssen wir die doc genauso auch für die internen Projekte erstellen). 
Uns geht es nicht darum Kosten zu sparen sondern um mehr 
Entwicklungskapazität zu erhalten. Time to market ist manchmal wichtiger 
als R&D cost.
Mit den wenigen Stamm Externen läuft es nur so, beide Seiten sind 
zufrieden, seit Jahren (keine Einmannbuden). Wenn ein neuer nicht will, 
will er halt nicht.
Aber der TO steht ja auf der anderen Seite.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> So funktioniert das mit Lastenheft und Pflichtenheft! Wer das noch nicht
> begriffen hat, steht nicht wirklich im Leben...

ACK! Und ich dachte das läuft nur bei uns so...

Worker schrieb:
> Wir, weil wie später formuliert, es auch selbst lösen könnten (außerdem
> müssen wir die doc genauso auch für die internen Projekte erstellen).

Der Kunde muss es nicht selbst lösen können, aber zumindest die 
Problemstellung ordentlich im Lastenheft erfassen können. Im LH muss ja 
nicht jede Kleinigkeit festgelegt werden.

von Bernhard S. (dl9rdw)


Lesenswert?

Da kann ich den Ausführungen von C-hater nur zustimmen.
Diese Erfahrung mache ich auch immer und immer wieder.

Grüße Bernhard

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

m.n. schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Ich sag mal pauschal: unter 10k€ wirst du mit uC und Programm nichts
>> finden oder bekommen.
> Na Du kennst Dich ja aus :-(
Ja, und ich habe GENAU diese Erfahrung gemacht: es kostet auch nur dann 
so wenig, wenn ich selber alle Komponenten, deren Funktion und den 
exakten zeitlichen Ablauf kenne und die Spec genau definiere.

Die Frage war:
>>> Mit welchen Kosten muss man mindestens in diesem Bereich rechnen?
Wäre ich dann besser gelegen, wenn ich gesagt hätte: "Mindestens ne 
Schachtel Kippen, ne Kiste Bier und ein Dankeschön"?

Ich hatte mit "mindestens" auch die erwähnten Begriffe "Dienstleister" 
und "Freelancer" verknüpft. Also nicht "Student" oder "Schüler".

Oder hast du eine bessere Zahl? Ich sag mal: liefere mir eine kleine 
Kaffemaschinensteuerung mit uC und funktionsfähigem Programm mit 
Sourcecode und Bibliotheken(!). Da ist wirklich nicht viel dran und 
jeder kann sich vorstellen, was da alles wie abläuft. Und jetzt rechne 
mal die nötigen Stunden für Schaltplan, Layout, Programmerstellung, 
Dokumentation(!) und Nachsorge zusammen und sag mir, wie du meinst, dass 
man da mit weniger als 2 Wochen Zeit auskommen könnte...

Und dann nimmst du die Stunden und multiplizierst das mit (mindestens) 
100€ (zur Info: in Autowerkstätten sind Stundensätze um 100€ normal, und 
da arbeiten meist keine Ingenieure: 
http://www.motor-talk.de/blogs/all-about/wie-hoch-ist-der-stundensatz-eurer-vw-werkstatt-t3916046.html). 
So kommst du dann realistisch gesehen ganz schnell auf die 10k€. Lass es 
meinetwegen 7k€ oder 15k€ sein, das ist die selbe Größenordnung. Auf 
jeden Fall macht dir ein professioneller Anbieter für 1k€ (das wäre eine 
andere Größenordnung) nicht die Finger krumm. Da bleibt ihm nach Steuern 
nicht mal das Spritgeld über...

: Bearbeitet durch Moderator
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


Lesenswert?

So sieht es aus. Andreas hat ja oben auch schon typische Stundensätze 
genannt. Wobei man die unteren Werte bei seriösen Anbietern nur dann 
bekommen wird, wenn das Projekt ein entsprechendes Volumen hat und der 
Aufwand klar abzuschätzen ist. Um so "kleiner" ein Projekt ist und um so 
unklarer die Aufgabenstellung, um so höher fällt i.A. der 
Studen-/Tagessatz aus, weil man zwangsläufig mehr Overhead einrechnen 
muss.

Anfänger bieten ggf. auch niedrigere Sätze an, müssen dann aber schnell 
feststellen, dass sie damit auf Dauer nicht über die Runden kommen. Das 
Beispiel KFZ-Werkstatt ist hier ganz passend. Im Gegensatz zum 
Bekannten, der einem das "unter der Hand macht", muss die KFZ-Werkstatt 
Sozialabgaben und Werkstatt-Tester bezahlen, Beiträge an die 
Handwerkskammer und eine Haftpflichtversicherung abdrücken und nicht 
zuletzt MwSt. vereinnahmen und abführen. Auch der Urlaub der Mitarbeiter 
will bezahlt sein, genauso wie das Weihnachtsgeld und die Fehltage wegen 
Krankheit.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Es ist schon bemerkenswert: keiner weiß, worum es genau geht, aber die 
Prophiten wissen schon, was es mindestens kosten wird. Unter 10 Riesen 
geht garnichts und die USt. kommt sicherlich auch noch drauf.

Thorsten Ostermann schrieb:
> Auch der Urlaub der Mitarbeiter
> will bezahlt sein, genauso wie das Weihnachtsgeld und die Fehltage wegen
> Krankheit.

Ich sehe gerade, mein Berliner Mietshaus ist auch noch nicht abbezahlt 
:-(

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo "m.n."

> Es ist schon bemerkenswert: keiner weiß, worum es genau geht, aber die
> Prophiten wissen schon, was es mindestens kosten wird. Unter 10 Riesen
> geht garnichts und die USt. kommt sicherlich auch noch drauf.

Die 10 Riesen kommen nicht von mir, warem aber ein Beispiel für ein 
mögliches Projekt. Der OP rückt ja nicht mit weiteren Infos raus. 
Letztlich sind die genannten Stundensätze entscheidend. Kein fähiger 
Entwickler wird für 20-30 EUR die Stunde arbeiten.

Wie du dein Mietshaus abbezahlst ist übrigens dein Problem. Ich habe nur 
versucht hier deutlich zu machen, wie sich die Kosten zusammen setzen, 
die zu solchen Stundensätzen führen. Am Stammtisch werden ja die 
KFZ-Werkstattpreise gerne als "Abzocke" bezeichnet. Der Glaspalast beim 
Markenhändler ist übrigens einer der Gründe, warum der höhere Sätze 
abrechnen muss als der Schrauber um die Ecke. Aber sowas gibt es ja bei 
Entwicklungsdienstleister wohl kaum. Und die teuren Autos fahren eher 
die Consultants, aber nach denen war ja nicht gefragt. ;)

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Thorsten Ostermann schrieb:
> Letztlich sind die genannten Stundensätze entscheidend. Kein fähiger
> Entwickler wird für 20-30 EUR die Stunde arbeiten.

Ich sage ja nichts gegen die Stundensätze, aber ohne zu wissen, worum es 
geht, kann man die Anzahl der Stunden nicht ermitteln. Solange der 
Multiplikator 0h ist, bleibt auch das Produkt € 0.00.

Als gewerblicher AN ist man für Privatleute kaum bezahlbar, es sein 
denn, es geht um eine ganz spezielle Aufgabe und der AG ist auch bereit 
und in der Lage (!), dies zu bezahlen. Natürlich gibt es Leute mit 
vollen Brieftaschen, aber diese verirren sich sicher nicht in dieses 
Forum.
Bitte korrigiere mich, falls ich falsch liege!

Dass Leute bereit sind, für Ihr Auto hohe Beträge auszugeben, ist ein 
etwas schlechter Vergleich; Hellseher und Wunderheiler haben auch hohe 
Stundensätze :-)

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Andreas Schweigstill schrieb:
> Wenn es Dir also wirklich schon Trivialschaltungen mehrere tausend Euro
> wert sind, kannst Du gerne Deine Anfrage an mich richten.

Wenn ein Entwickler für eine Trivialschaltung dermassen viel Zeit 
benötigt, ist er ein schlechter Entwickler mit unzureichender Erfahjrung 
der mit schlechter Ausstattung und Vorbereitung zu kämpfen hat, den 
sollte man nicht beauftragen.

Nur mal als Beispiel einer Trivialschaltung eine Schaltung mit zwei 
Tastern, zwei 7-Segment-Anzeigen an einer 9V Batterie, die bei jedem 
Tastendruck aufwärts zählt bis zum Reset, wahlweise mit uC oder CD4028 
aufgebaut auf einer Platine die in eine ausgesuchtes Fertiggehäuse 
passt,

sollte den Entwickler keine Arbeitsstunde kosten, den Kunden also 
ungefähr einen Hunderter. Darin enthalten das Zeichnen des Schaltplans, 
das Layout der Platine, das Absenden an einen Platinenfertiger und der 
Bestellung an Reichelt - die Wartezeit bis die Platinen und Bauteile 
eintreffen nicht gezählt - das Einlöten der Bauteile und Aushändigen der 
Schaltung im Gehäuse mit Rechnung und Konformitätserklärung.

Wer meint, es mit uC und Spannungsregler billiger als mit 3 CMOS Chips 
hinzubekommen, kann auch das machen, soll dann aber nicht lamentieren 
seine Programmierkosten wären nicht berücksichtigt.

Ja, es gibt auch Schaltungen die nicht ganz so trivial sind, die dauern 
dann vielleicht länger, aber hier war explizit von Trivialschaltung die 
Rede und dem Schwachsinn, sie müssten dann mehrere tausend Euro kosten.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

> .. sollte den Entwickler keine Arbeitsstunde kosten, den Kunden also
ungefähr einen Hunderter. Darin enthalten das Zeichnen des Schaltplans, 
das Layout der Platine, das Absenden an einen Platinenfertiger und der 
Bestellung an Reichelt - die Wartezeit bis die Platinen und Bauteile 
eintreffen nicht gezählt - das Einlöten der Bauteile und Aushändigen der 
Schaltung im Gehäuse mit Rechnung und Konformitätserklärung.


Aeh ... ja. ich haett dann auch noch ein paar Projekte an diesen 
Entwickler.

: Bearbeitet durch User
von Mikki M. (mmerten)


Lesenswert?

Naja, der Entwickler der einen zweistelligen Zähler und nachfolgendem 
Sieben-Segment Decoder, mit einem BCD Dezimaldecoder (CD4028) aufbaut 
muss wohl schon ein kleines Genie sein. Dann schafft er das auch in 
einer Stunde mit allen Nebenarbeiten ;-)

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Michael,

> Nur mal als Beispiel einer Trivialschaltung eine Schaltung mit zwei
> Tastern, zwei 7-Segment-Anzeigen an einer 9V Batterie, die bei jedem
> Tastendruck aufwärts zählt bis zum Reset, wahlweise mit uC oder CD4028
> aufgebaut auf einer Platine die in eine ausgesuchtes Fertiggehäuse
> passt,
>
> sollte den Entwickler keine Arbeitsstunde kosten, den Kunden also
> ungefähr einen Hunderter. Darin enthalten das Zeichnen des Schaltplans,
> das Layout der Platine, das Absenden an einen Platinenfertiger und der
> Bestellung an Reichelt - die Wartezeit bis die Platinen und Bauteile
> eintreffen nicht gezählt - das Einlöten der Bauteile und Aushändigen der
> Schaltung im Gehäuse mit Rechnung und Konformitätserklärung.

Ne, ist klar. Und weil er damit nicht ausgelastet ist kocht er sich 
zwischendurch noch einen Kaffe und schreibt drei Mails an den Kunden um 
die Details der Auftragsabwicklung zu klären.

So Leute wie du machen in Großkonzernen die Projektpläne und wundern 
sich dann, warum ihre Projekte nie "in time" fertig werden.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Michael Bertrandt (laberkopp)

Nomen est Omen.

>Nur mal als Beispiel einer Trivialschaltung eine Schaltung mit zwei
>Tastern, zwei 7-Segment-Anzeigen an einer 9V Batterie, die bei jedem
>Tastendruck aufwärts zählt bis zum Reset, wahlweise mit uC oder CD4028
>aufgebaut auf einer Platine die in eine ausgesuchtes Fertiggehäuse
>passt,

Also ein Steckbrett in einem Gehäuse.

>sollte den Entwickler keine Arbeitsstunde kosten, den Kunden also
>ungefähr einen Hunderter. Darin enthalten

- das Zeichnen des Schaltplans,
- das Layout der Platine
- das Absenden an einen Platinenfertiger
- und der Bestellung an Reichelt
- das Einlöten der Bauteile
- und Aushändigen der Schaltung im Gehäuse mit Rechnung
- und Konformitätserklärung.

>dann vielleicht länger, aber hier war explizit von Trivialschaltung die
>Rede und dem Schwachsinn, sie müssten dann mehrere tausend Euro kosten.

Solche Trivialschaltungen sind aber keine lohnenswerten Projekte für 
einen kommerziellen Entwickler. Und mit 1h bist du da ganz sicher NICHT 
dabei, selbst wenn man es quick & dirty macht! Und eine 
Konformitätserklörung gibt man bei sowas schon gar nicht ab!

So ein Projekt kann bestenfall ein Bastler zum Freundschaftspreis 
machen, und der ist dann immer nocht deutlich mehr als 1h beschäftigt, 
ich tippe mal auf 2-5h.

von JackieElek (Gast)


Lesenswert?

Interessante Beiträge.

Ich kann ja mal eine konkrete Vorgabe machen, vielleicht hilft das die 
Sache besser einzuschätzen:

Eine Schaltung mit dem STM32F4. Das Board soll eine einfache serielle 
Schnitstelle über "USB to Serial Converter" mit dem PC aufbauen und ein 
kleinen LCD Display (IC Driver z.B. ST7735R oder ILI9325) ansteuern.
Daten (Text) über die serielle Verbindung vom PC empfangen und den Text 
auf den LCD Display ausgeben.
Außerdem sollte der Kunde die Möglichkeit haben den STM32F4 selber 
umzuprogrammieren.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Solche Trivialschaltungen sind aber keine lohnenswerten Projekte für
> einen kommerziellen Entwickler.

Warum sollten sie das nicht sein ?

Sie lassen sich zeitlich meist gut in Leerlaufphasen einfügen
"wieder bis morgen warten bis die Antwort auf Rückfrage kommt"
amortisieren damit die Fixkosten, und ich gehe davon aus, daß
90 Prozent aller verkauften Elektronik so ein simples Niveau
hat: Schalter, Platine, LED, halt kundenspezifisch für den
Handstaubsauger, Akkuschrauber, Toaster, Nespressoautomaten.

Und natürlich reicht dafür 1 Stunde, die Trivialschaltungen
zeichne ich hier meist in 5 Minuten.

Wer sich dafür zu fein ist, ist selbstüberheblich. Das sind
allerdings Viele, vor allem die, die für so einen simplen Job
5 Stunden brauchen.

von Bitflüsterer (Gast)


Lesenswert?

JackieElek schrieb:

> gibt es eigentlich Dienstleister oder Freelancer die im Auftrag von
> Privatpersonen Schaltungen entwerfen?


JackieElek schrieb:

> Außerdem sollte der Kunde die Möglichkeit haben den STM32F4 selber
> umzuprogrammieren.

Was denn nun: Privat oder für einen Dritten, für den Du als Sprecher 
auftrittst?
Oder hat es das Vermittlergeschäft hat es bis in's Forum geschafft?

von m.n. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

JackieElek schrieb:
> Eine Schaltung mit dem STM32F4. Das Board soll eine einfache serielle
> Schnitstelle über "USB to Serial Converter" mit dem PC aufbauen und ein
> kleinen LCD Display (IC Driver z.B. ST7735R oder ILI9325) ansteuern.

Wenn Dir ein 4x20 LCD ausreicht, habe ich etwas in der Schublade.
Für Schnellbesteller gibt es eine Rabattaktion zum Sonderpreis
von nur € 9999,99 :-)

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ MaWin (Gast)

>> Solche Trivialschaltungen sind aber keine lohnenswerten Projekte für
>> einen kommerziellen Entwickler.

>Warum sollten sie das nicht sein ?

Weil sie technisch trivial und kommerziel wenig bis gar nicht attraktiv 
sind.

>Sie lassen sich zeitlich meist gut in Leerlaufphasen einfügen
>"wieder bis morgen warten bis die Antwort auf Rückfrage kommt"
>amortisieren damit die Fixkosten,

Dennoch Zeitverschwendung. Allein schon deshalb, weil man in der Zeit 
nicht nach neuen, deutlich lukrativeren Angeboten suchen kann. Und weil 
es erfahrungsgemäß selten bis nie reibungslos läuft und auch bei 
einfachen Sachen mal fix viele Änderungen und neue Features gibt. Alles 
was Zeit und Nerven kostet und plözlich den Zeit- und Finanzrahmen 
sprengt. Mit so einem Krümelkram will sich ein Vollprofi nicht 
beschäftigen.Sowas macht man bestenfalls mal als Freundschaftsdienst, 
aber kaum auf kommerzieller Ebene.

Klar gibt es Abstufungen und auch Leute, die aus verschiedenen Gründen 
auch kleinere Brötchen backen (müssen) und sowas dann machen. 
Meinetwegen. Ich würde es nicht tun, und ich bin kein Freelancer.

Die Kunst der Selbstständigen besteht auch darin, zu wissen welche 
Aufträge man annimmt und von welchen man besser die Finger lässt. Been 
there, suffered that! :-(

>und ich gehe davon aus, daß
>90 Prozent aller verkauften Elektronik so ein simples Niveau
>hat: Schalter, Platine, LED, halt kundenspezifisch für den
>Handstaubsauger, Akkuschrauber, Toaster, Nespressoautomaten.

Jaja, du und dein Weltbild. Muss man zum Glück nicht teilen.

>Und natürlich reicht dafür 1 Stunde, die Trivialschaltungen
>zeichne ich hier meist in 5 Minuten.

Wenn es so luktrativ ist, tu es. Ich sehe das anders.

>Wer sich dafür zu fein ist, ist selbstüberheblich.

Nö. Warum sollte ich mir sowas antun? ICH kann immer noch frei wählen, 
was ich tut oder nicht ud ich muss mir auch nicht von Besserwissern 
irgendwas vorwerfen lassen, schon gar nicht von solchen, die NIE mal 
REAL ihre "ist doch einfach" Thesen bewiesen haben!

> Das sind
>allerdings Viele, vor allem die, die für so einen simplen Job
>5 Stunden brauchen.

Wann war eigentlich das letzte Mal, als DU das bewiesen hast? Wann hast 
DU bewiesen, dass dein Vorschlag REAL funktioniert? Wann hast DU mal 
eine Schaltung hier aus einer Diskussion real aufgebaut und bis zur 
vollständigen Funktion gebracht? Oder ist das zu trivial und deiner 
unwürdig? Genies begnügen sich mit bissl ASCII-Art und Pspice?

von Andreas L. (andi84)


Lesenswert?

Sowas ist als Schaltung zwar schnell umrissen,
aber der komplette Plan dauert halt seine Zeit.
Layout und EMV will auch bedacht werden,
einfach Bauteile hinrotzen und hoffen, dass es tut und sich dann 
wundern, dass es nicht tut, kann nämlich jeder.
Ein LCD anzusprechen ist ja nicht der riesen Aufwand, aber grad USB ist 
immer etwas Software-Hickhack, grad damit es am Ende auch als USB2Serial 
am PC läuft. Das ist dabei weniger Ärger mit dem uC als mit der PC-Seite 
und organisatorischem Spaß (USB Vendor- und Product-ID, Bürokratie, 
Konformität und Co).
USB Interface Compliance Test will auch gemacht sein, dafür brauchts 
dann aber auch fix mal ein mittelschweres Oszi. Das muss sich der 
Entwickler entweder zumieten oder wird für die Abschreibung des 
vorhandenen Geräts zulangen.

Für ein USB-LCD würde ich übrigens eher einen ATMega32U2 oder was in der 
Art projektieren, mehr CPU-Power brauchts da eher nicht.
STM32F4, irgendein anderer ARM oder gar AVR32 kann sowas aber freilich 
auch.
Kommt dann eher auf den Entwicker und die Anforderungen des Kunden an 
(falls der zB sagt, es müsse aber der Controller xy gewählt werden). Ggf 
nimmt der Dienstleister dafür dann halt nochmal extra Geld.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@JackieElek (Gast)

>Ich kann ja mal eine konkrete Vorgabe machen, vielleicht hilft das die
>Sache besser einzuschätzen:

In der Tat.

>Eine Schaltung mit dem STM32F4. Das Board soll eine einfache serielle
>Schnitstelle über "USB to Serial Converter" mit dem PC aufbauen und ein
>kleinen LCD Display (IC Driver z.B. ST7735R oder ILI9325) ansteuern.
>Daten (Text) über die serielle Verbindung vom PC empfangen und den Text
>auf den LCD Display ausgeben.
>Außerdem sollte der Kunde die Möglichkeit haben den STM32F4 selber
>umzuprogrammieren.

Kann man machen, ist nicht allzu aufwändig, je nachdem ob man noch ein 
schickes Gehäuse braucht oder nicht. Der STM32F4 ist masslos 
überdimensioniert, selbst ein kleiner PIC/AVR würde sich langweilen. 
Eine Lösung wäre ein Arduino + LCD Shield, fertig. Kann problemlos per 
Bootloarder vom Kunden neu programmiert werden.

von Gerald G. (gerald_g)


Lesenswert?

Nehm ein STM32F429 disco board, schmeiß es in ein Gehäuse, frag Uwe von 
http://mikrocontroller.bplaced.net was er für die kommerzielle Nutzung 
seiner Libs möchte, und ab geht die Lutzi.

von Mikki M. (mmerten)


Lesenswert?

Trotzdem dieser Thread schon wieder sehr lang ist, zeigt sich hier 
einmal wieder sehr deutlich das mit derartig nebulösen Vorgaben keine 
allgemeingültige Antwort gegeben werden kann. Sucht der der Kunde nur 
einen fuktionsfähigen Prototypen dann kann dieses mit vielen Standard 
Evalution-Boards, etwas Software und ggf. kleinerer Modifikationen 
erledigt werden.
Dieses kann dann wenige 100 oder im 1-3 k Euro Bereich liegen. Diverse 
Vorschriften und Normen für an Endkunden verkehrsfähige Produkte müssen 
ja hier nicht beachtet werden.
Wenn ich aber da an die Entwicklung eines verkehrsfähigen Produktes mit 
allen erforderlichen Produktionsunterlagen und ggf. erforderlichen 
Prüfprotokollen denke sieht die Sache schon wieder ganz anders aus und 
kann dann auch schnell deutlich über 20.000 Euro liegen bei gleichem 
Funktionsumfang.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Dennoch Zeitverschwendung. Allein schon deshalb, weil man in der Zeit
> nicht nach neuen, deutlich lukrativeren Angeboten suchen kann.

Was willst du denn mit einem Grossauftrag, wenn dein aktueller Auftrag 
noch Monate läuft ?

> Und weil es erfahrungsgemäß selten bis nie reibungslos läuft

Daher gibt es auch bei Grossaufträgen bekanntlich immer wieder Lücken, 
die man gut mit Kleinaufträgen füllen kann.


> Ich würde es nicht tun, und ich bin kein Freelancer.

Aber Dummschwatz wie der Blinde von Farbe.


Ich war es jahr(zehnt)elang (derzeit sind auch meine Pausen bezahlt :-)
und einige des Besten Aufträge, weil klar definiert und nicht so 
anspruchsvoll daß man ins Schwimmen gerät sondern es als Fingerübung 
durchgeht, waren Kleinaufträge von wenigen Tagen, statt der monate- und 
jahrelangen Grossprojekte.

Klar kann man auch unbezahlt (beispielsweise) seine 
Eagle-Bauteil-Library um ein paar Teile erweitern oder seine C-Routinen 
um ein paar Libs erweitern, aber besser bezahlt.

Gerade bei Jobs die man "schon ein mal so ähnlich" gemacht hat, schlägt 
Übung und Erfahrung und Vorbereitetes deutlich zu: Man wird erheblich 
schneller als wenn man alles zum Ersten Mal machen muss - wie es bei 
vielen Grossprojekten zwangsweise passiert.


Nun ja, jedem das Seine, bleib mal überheblich.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ MaWin (Gast)

>Was willst du denn mit einem Grossauftrag, wenn dein aktueller Auftrag
>noch Monate läuft ?

Dann hast du auch keinen Grund, solche Kleinaufträge zu bearbeiten.

>und einige des Besten Aufträge, weil klar definiert und nicht so
>anspruchsvoll daß man ins Schwimmen gerät sondern es als Fingerübung
>durchgeht, waren Kleinaufträge von wenigen Tagen, statt der monate- und
>jahrelangen Grossprojekte.

Darum ging es gar nicht! Ein Miniprojekt von ein paar Tagen ist schon 
DEUTLICH größer als der Krümelkram des Krümelkram der ANGEBLICH in 1h 
erledigt ist!

>Gerade bei Jobs die man "schon ein mal so ähnlich" gemacht hat, schlägt
>Übung und Erfahrung und Vorbereitetes deutlich zu: Man wird erheblich
>schneller als wenn man alles zum Ersten Mal machen muss

Darum ging es gar nicht und das ist auch unstrittig.

>Nun ja, jedem das Seine, bleib mal überheblich.

Viel Spass noch beim Krümel aufsammeln.

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

JackieElek schrieb:
> Ich kann ja mal eine konkrete Vorgabe machen, vielleicht hilft das die
> Sache besser einzuschätzen:

Kommt da noch etwas Konkretes?
Dem Hickhack gewisser Kreise ist zwar amüsiert zuzusehen, aber ansonsten 
geht die Anfrage in Richtung rote Karte.

> Außerdem sollte der Kunde die Möglichkeit haben den STM32F4 selber
> umzuprogrammieren.

Wer ist der Kunde und was versteht dieser unter 'Programmieren'?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Man rechne einfach mal 80 EUR * die Stunden die man schätzt das es 
benötigen wird.

Wenn man einem Ingenieurbüro sagt man will dies und das dann schätze ich 
mal bei einem sehr einfachen Projekt 2 Wochen Arbeitszeit ein. 80*40*2 = 
6400 EUR
Davon will die Putzfrau, der Techniker, der Einkauf, der Chef, der 
Vermieter, etc. auch ihr Geld sehen (daher mindestens 80EUR wenn man zu 
ner Firma geht).

Aus Erfahrung kann ich sagen das die meisten Dienstleister selber nicht 
die Erfahrung haben wie lange etwas dauern wird und daher immer relativ 
großzügig schätzen. Also wird das Angebot für ein kleines Projekt gleich 
um die 10.000 EUR liegen.

Am Besten man arbeitet sich selber etwas in die Materie ein und gibt die 
Dauer der einzelnen Schritte im Lastenheft an (Verkäufer welche die 
Angebote schreiben sind nicht immer Ingenieure und nicht immer auf dem 
aktuellen Stand, auch Ingenieure haben nicht immer Ahnung von aktuellen 
Chipsätzen auf dem Markt - das heisst die müssen sich erst einarbeiten. 
Diese Punkte machen ein genaues Angebot in einer relativ kurzen Zeit 
sehr schwierig und die müssen nebenbei ja auch Geld verdienen .. das 
Angebot wird denen ja nicht bezahlt).

Ich habe selber schon Angebote weit über 20k bekommen für Tätigkeiten 
welche nicht mal eine Woche angedauert haben, der Grund ist einfach das 
die Leute in den Unternehmen keine Erfahrung mit den Chipsätzen hatten.

Ich stelle es mir auch sehr schwierig vor als reiner Dienstleister in so 
einem Markt bestehen zu können.
Nur die Layouts extern machen zu lassen könnte ich mir eher vorstellen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.