Forum: HF, Funk und Felder Homebrew EMV Messempfänger


von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Zusammen,

im Thread
Beitrag "2,4GHz Signal überprüfen"
hat ein mysteriöser Unbekannter den AD8313 ins Spiel gebracht.
Dadurch habe ich gelernt, dass der Nachweis von HF bis 2,5GHz mit 
geringem Aufwand zuverlässig möglich ist.

Das schicke Teil im Anhang steht in meinem bevorzugten Prüflabor. Geht 
halt "nur" bis 1GHz, das war auch der Grund für meine BT-Nachweis-Fragen 
im Vorgängerthread.

Was die Spannung im Vorfeld aus EMV-Laborbesuchen nehmen würde, wäre ein 
abstimmbarer EMV-Messempfänger. Z.B. 5..9kHz Bandbreite und 
9kHz..2.5GHz. Der Ausgang wird an einen Lautsprecher und an ein Oszi 
angeschlossen.
Damit würde ich gerne qualitative(!) Vortests an neuen Baugruppen 
durchführen.

Man wird den Frequenzbereich sicher in verschiedene Bänder unterteilen 
müssen. Ich stelle mir ggf. für jedes dieser Bänder eine kleine 
Blechdose vor.
An Anschlüssen hat die:
- Power
- HF-Eingang
- RS232-Steuereingang
- NF-Ausgang

Innendrin:
- Tuner
- Microcontroller zur Parametrierung des Tuners


Hat jemand vielleicht schonmal konkret sowas gebaut?

Grüße,
 Marcus

von testtest (Gast)


Lesenswert?

Es liest sich so als wolltest du einen Scanner bauen. Wäre es nicht 
zielführender sich ein solches Gerät zu modifizieren?

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi testtest,
über vivile verschiedene Geräte mit welchem Gesamtvolumen (m^3 und €) 
reden wir?
Ich bin räumlich etwas knapp aufgestellt. Die Geräte in der Bucht waren 
jedesmal richtig groß, deswegen denke ich an Vorsatzboxen für die 
vorhandene Hardware.
Grüße,
 Marcus

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

möglicherweise ist ein up/down-mix vorsatz mit programmierbarem 
abschächser/verstärker in kombination mit einem billigen SDR dongle 
ausreichend...

73

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi Hans,
war fast mein Gedanke, bis auf den SoftwareDR-Teil.

HF-Eingang --------------+
                         +-> Mischer -> Bandpass -> Verstärker -> NF
Einstellbarer Oszillator +

Ich hoffe auf Praktiker, die mir Artikelnummern geben, mit denen sie 
gute Erfahrungen gemacht haben.

Auch viele Grüße,
 Marcus

von HF-Werkler (Gast)


Lesenswert?

Marcus H. schrieb:
> Was die Spannung im Vorfeld aus EMV-Laborbesuchen nehmen würde, wäre ein
> abstimmbarer EMV-Messempfänger. ...
> Damit würde ich gerne qualitative(!) Vortests an neuen Baugruppen
> durchführen.
Dir ist aber schon klar, dass solche Geräte käuflich in Bereichen unter 
10k zu erwerben sind, oder? Auch die Leihe eines solchen Objekts der 
Begierde ist hilfreich, wenn das Budget nicht reicht. Allerdings sollte 
man auch wissen, was man diamit anstellt.

Im beruflichen Umfeld (was ich aus "EMV-Laborbesuchen" schliesse) wage 
ich mal zu behaupten, lohnt ein Selbstbau kaum. Die Gefahr bei einem 
Selbstbau auch "Geistersignale" zu messen ist gross und ohne 
entsprechende weitere Randbedingugen wird das ganze dann zum Ratespiel, 
woher die gesehenen Signale stammen.

Gruss

von rtlsdr (Gast)


Lesenswert?

Die Geistersignale-Problematik lässt sich reduzieren indem man 2mal 
misst, mit DUT aus+an und dann die Differenz bildet.
Problem sind halt starke Störer wodurch man dann u.U. Probleme mit der 
Empfindlichkeit bekommen kann. Ein normaler Rechner in DUT-Nähe ist auch 
nicht so optimal wenn der in unregelmäßigen Abständen Bursts über 
verschiedene Busse schiebt und vielleicht noch lastabhängig die CPU 
hoch/runtertaktet.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Ihr helfenden Geister, äh Gäste!

Im Prüflabor bediene ich den Messempfänger schonmal selber.
Erst vor zwei Wochen habe ich eine Gerät im ersten Durchgang erfolgreich 
durch alle Tests gekommen - trotz vier Umrichterantrieben, 
Schaltwandlern, LAN, USB, MCU. Größter Störer war das mit Zertifikaten 
bekleisterte Meanwell-SMPS. :)

Eine Leermessung ist Pflicht, wobei die Leute im Labor "Ihre" 
Umgebungsquellen kennen. Mein eigenes Labor ist so verseucht, da 
bräuchte ich schon eine Tüte (EM dichte Kammer) für quantitative 
Messungen.

Speziell der Lautsprecher am Messempfänger ist sehr hilfreich, um z.B. 
den AM-UKW-Flugfunk von der Prozessorfrequenz zu unterscheiden.
Mit etwas Übung erkennt man dann seine einzelnen Komponenten und deren 
Betriebszustand am Geräusch.

Besonders fies und überraschend sind dann Intermodulationen - 168MHz MCU 
mit der dritten Oberwelle vom 2MHz Schaltwandler etc..

Grüße,
 Marcus

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Naja sowas wie ganz oben gezeigt entspricht in etwa einem 8-bit SDR laut 
http://sdr.osmocom.org/trac/wiki/rtl-sdr würden 30Meg-1gig die meisten 
abdecken... also gestrahlte EMV wäre damit abgedeckt (>1Gig ohne 
Absorber macht sowieso keinen Sinn)

9k-30Meg müsste man hochmischen...wär ja keine tragik... ich sage mal so 
um die 100.- könnte man da schon investieren und hätte da was schönes 
zum spielen.

aber stimmt, ich hab mir grad die Rigol-Preise angeschaut und ein 
9k-1.5GHz Spekki ist um unter 2k zu haben..mit EMI Option... Sollte 
eigentlich auch in ner kleinen Firma drinnen sein..

73

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi Hans,

Danke für Deine Unterstützung. Mir fehlen in diesem Bereich einfach die 
Suchbegriffe bzw. Bezugsquellen. Und bei Ebay 1kEuro+ für was 
gebrauchtes hinzulegen habe ich mich nicht getraut.

Hab grad bei Rigol geschaut. Da könnte man schon schwach werden.
Der DSA815-TG für 1250€ wäre wohl ein schöner Anfang.
Oder doch der DSA832-TG für knapp 6kEuro, damit wäre auch das elende 
2,4GHz Thema erschlagen. :)

Grüße,
 Marcus

von sven (Gast)


Lesenswert?

Hans Wilhelm schrieb:
> Naja sowas wie ganz oben gezeigt entspricht in etwa einem 8-bit
> SDR laut
> http://sdr.osmocom.org/trac/wiki/rtl-sdr

"in etwa" ist aber wirklich extrem uebertrieben. Hiermal was aus der 
Beschreibung des abgebildeten Messempfaengers.

MANUFACTURER'S Specifications:
The EMC25/MKIII Mark III Interface Analyzer is a calibrated 
wide-tuning-range receiver having excellent sensitivity, selectivity and 
great dynamic range. This unit is ideal for MIL-STD-461/462 testing.
Features:

    X-Y outputs, tracked RF pre-selection and built in amplitude 
calibration. Offers full automation capability provided via rear-panel 
access.
    Frequency: 10kHz to 1000MHz
    Voltage range: 0.01 mV to 1 V; 60 dB on meter scale plus 100 dB in 
20 dB steps
    Voltage accuracy: .0 dB in top 20 dB; .5 dB elsewhere
    Shielding: Greater than 100 dB

Hier gibts die Kalibrierungsvorschrift fuer den RX 
http://radionerds.com/index.php/AN~URM-200

73

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

@Sven: Und die Haptik von dem Teil ist genial. Aber das mag auch mit 
meinem Alter zu tun haben... ;)

von sven (Gast)


Lesenswert?

Das seh ich genauso. Alles was Knoepfe und Skalen hat ist fuer mich 
besser bedienbar. Ich habe zwar auch verschiedene SDR Empfaenger hier 
aber die werden eher selten genutzt. Eine Art Konsole um einen SDR 
halbwegs vernuenftig bedienen zu koenne schlaegt ja gleich mal mit rund 
250 Eu zu Buche, z.B. der T-Mate2. Die ganz harten bedienen ihre SDRs 
mit DJ Consolen :-)

73

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

@sven: Magst Du mir eine PM schreiben?

von sven (Gast)


Lesenswert?

Aber es waer schon gut zu wissen was Dir vorschwebt in Sachen 
Messgenauigkeit. Ein DVB-T USB Stick ist schonmal ein Anfang siehe 
http://sdr.osmocom.org/trac/wiki/rtl-sdr und 
http://eartoearoak.com/software/rtlsdr-scanner und 
http://hansvi.be/wordpress/?p=91 . Damit deckst Du leider nicht den 
gewuenschten Frequenzbereich ab und Du brauchst eine Signalquelle mit 
bekanntem Output um die Geschichte einigermassen "kalibrieren" zu 
koennen (fuer die die jetzt draufrumreiten wollen kalibrieren steht in 
Anfuehrungszeichen).

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

Wie eingangs geschrieben: "qualitative Messungen".
Mit der Schnüffelsonde über der Baugruppe, Identifikation der 
Störquellen und dann der Antennen...

Ich sichte mal den ganzen Input, das muss sich jetzt mal setzen.

Danke Euch,
 marcus

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Marcus H. schrieb:
> abstimmbarer EMV-Messempfänger. Z.B. 5..9kHz Bandbreite und
> 9kHz..

Dann schau mal bei Ebay nach selektiven Mikrovoltmetern. Das dürfte 
passender sein. Von RFT gab's mal eins von 0.? bis 30 MHz mit 
Batteriebetrieb. Da stört kein SNT und nix. Ist sogar portabel 
benutzbar.. ähem war.

W.S.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.