Forum: Offtopic Neues Betätigungsfeld für Bastler: Staubsaugermodding


von J. S. (engineer) Benutzerseite


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In den 80ern hat man Mofas frisiert, um sie schneller zu machen.

In den 90ern hat man elektronische Musikinstrumente gemodded und 
aufgeputscht

In den 2000ern hat man Computer frisiert und RAMs übertaktet

Und ab 2015 werden sich die Bastler auf die Staubsauer stürzen, neue 
Motoren einbauen und high-speed-Regelungen eintwerfen, um die 3500W, die 
eine Steckdose liefert, auszunutzen!

Die EU hat ab sofort die Leistung von Staubsaugern limitiert, weil sie 
glaubt, dass sich dadurch Strom sparen lässt. Dass man mit schwächeren 
Saugern, wenn es hart auf hart kommt, länger saugen muss, steigert den 
Energiekonsum offenbar nicht (???)

Nicht unwahrscheinlich ist es, dass man wie bei den Wassersparern sogar 
eine Negativbilanz hat und überproportional viel Zeit braucht, weil 
weniger Druck auch weniger Reinigungswirkung ergibt. Daher sind 
Hochdruckreiniger und Dampfstrahler ja auch effektiver, als nur 
rieselndes Wasser.

Sicher kommt die EU bald auf die Idee, Dampfstrahler auf 75 Grad zu 
limitieren, danach folgen die Toaster und was weiss ich nocht. Geht es 
noch?

[SET_IRONIE = ON]
Also: Schnell noch einen Staubsauger mit 2400 Watt kaufen und aus 
Protest noch eine Sonderfassung dranpaapen, um eine 100Watt Glühbirne 
einsetzen zu können!
[SET_IRONIE = OFF]

von Pink S. (pinkshell)


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Das Problem ist - was von wenigen verstanden wird - dass von den 2000+ 
Watt nur ein paar hundert an der Düse ankommen. Mit besserer Technik 
lassen sich die gleichen Saugwerte auch mit 1200 Watt Motorleistung 
erreichen.

Das ist das Ziel der EU-Richtlinie.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Jürgen S. schrieb:
> Die EU hat ab sofort die Leistung von Staubsaugern limitiert, weil sie
> glaubt, dass sich dadurch Strom sparen lässt. Dass man mit schwächeren
> Saugern, wenn es hart auf hart kommt, länger saugen muss, steigert den
> Energiekonsum offenbar nicht (???)

Genau! Mehr Watt → mehr BRUMMMMMMMMMMMMMM → mehr Saugkraft.
Was, Effizienz? Nie gehört!!!
</ironie>

von Jan H. (j_hansen)


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Vorweg: auch ich bin nicht zufrieden mit diesem Verbot. Die EU wird, 
teilweise zurecht, sowieso schon als Bevormundung gesehen. Sinnvoller 
fände ich die Einführung von Saugeffizienzklassen, dann könnte der 
Konsument besser entscheiden.

Zum Threadstarter: deine Auswahl ist genau das Problem. Sagen wir einmal 
eine Firma entwickelt ein tolles, saugstarkes Gerät mit 1200W. Was 
passiert: keiner kauft es. Die Leute kaufen stattdessen den Staubsauger 
mit 2000W, wo der schlechteste Motor drinsteckt der aufzutreiben war, 
damit man möglichst viele Watt draufschreiben kann. Saugleistung: egal. 
Hauptsache laut und viel heiße Luft kommt hinten raus. Daher ist die 
Idee hinter der EU-Gesetzgebung durchaus gut.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Wenn es um die Effizienz geht, könnte man diese auch vorschreiben. Bei 
Kühlschränken gibt es auch die Energieeffizienzklassen und die liessen 
sich ja vorgeben.

Klüger wäre es, die nutzlosen Laubbläser zu verbieten und solchen 
Geräten wie Rasenmähern generell striktere Lärmpegelgrenzen 
aufzuerlegen.

Gibt es eigentlich ein Leistungslimit für Autos und Flugzeuge?

: Bearbeitet durch User
von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Jürgen S. schrieb:
> Klüger wäre es, die nutzlosen Laubbläser zu verbieten

Du kannst doch nicht verlangen, dass die Leute Rechen benutzen und in 
der halben Zeit fertig sind!

> Gibt es eigentlich ein Leistungslimit für Autos und Flugzeuge?
Fürs Auto zumindest die Abgasnormen.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ein 3,5kW-Motor im Staubsager bringt sicher nichts.

Aber ein hochdrehender V8-Motor hätte zumindest im Land der Kehrwöchler,
wo nicht das Reinigungsergebnis, sondern ausschließlich die akustische
Wahrnehmbarkeit des Reinigungsprozesses zählt, haushohe Vorteile ;-)

von Tom K. (ez81)


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Wenn man nicht nur spiegel.de und Kopp liest, sieht das halb so 
katastrophal aus. Die Industrie schafft es offensichtlich von selbst 
nicht, etwas anderes als "mehr watt!!!11" zu vermarkten und so 12¢ mit 
zu dünnen Schläuchen zu sparen.

http://www.miele.de/haushalt/1779.htm?info=200046010-ZST-000
"Ab dem 1. September 2014 werden alle Staubsauger europaweit mit einem 
Energielabel ausgezeichnet.
Auf dem Energielabel finden Sie folgende Werte:
Energieeffizienzklasse
Durchschnittlicher jährlicher Energieverbrauch
Staubemissionsklasse
Schallleistungspegel
Teppichreinigungsklasse
Hartbodenreinigungsklasse"

http://taz.de/Warentester-ueber-EU-Staubsaugerregel/!145130/
[Stiftung Warentest] "Den Grenzwert von 1.600 Watt erfüllen allein seit 
2011 schon 27 Staubsauger, die von uns die Note „Gut“ bekommen haben. 
Und einer der beiden Sieger beim letzten Test brauchte nur 870 Watt. 
Damit erfüllt er jetzt schon den Grenzwert, der erst ab 2017 gilt. Viele 
sind längst da, wo die EU hinwill."

http://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauchskennzeichnung#Trends_bei_Haushaltsger.C3.A4ten
Ob das auch ohne das böse EU-Label so gekommen wäre?

von Georg A. (georga)


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Ist ja auch nicht so, dass existierende Staubsauger verboten werden. Von 
daher ist das mal wieder mediales Erregungstum für den modernen 
Wutbürger.

Und wie oft im Jahr kauft man denn eigentlich so einen Staubsauger? Hab 
in den letzten 10 Jahren nur mal einen Industriesauger für die Werkstatt 
gekauft, der hat auch nur 1200W.

Mein geerbter Miele für den Haushalt ist ~30 Jahre alt und kann nur max. 
1000W. Reicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Jürgen S. schrieb:

> Die EU hat ab sofort die Leistung von Staubsaugern limitiert, weil sie
> glaubt, dass sich dadurch Strom sparen lässt.

Blödsinn.

Die EU hat die Staubsaugerleistung begrenzt, um in Physik unerfahrene 
Hausfrauen vor dem Kauf von idiotisch beworbenen Produkten zu bewahren.

Staubsauger werben seit dem alten alte Kobold von Vorwerk mit seinen 350 
Watt zwar mit immer grösseren Leistungszahlen als Werbeaufdruck, 
erbringen aber kein bischen mehr Saugleistung. Die Leistung geht nur als 
Abwärme hinten raus.

Und die Gehirnamputieren kauften Staubsauer egal wie klapprig das 
Plastikgehäuse und wie klein der Beutel war, Hauptsache die Zahl da 
drauf war immer grösser als die von ihrem vorherigen Sauger.

Denn mehr bringt mehr, dachten sich die, die nicht denken können.

Endlich ist Schluss mit dieser Volksverarschung. Vielleicht wird jetzt 
mal mit sinnvollen Werbeaussagen geworben, die wirklich etwas mit der 
Leistungsfähigkeit beim Saugen zu tun haben. Beispielsweise Saugleistung 
an der Düse in Liter/Sekunde bei einem Beutel der bereits 500g 
Normhausstaub eingesaugt hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Yalu X. schrieb:
> Aber ein hochdrehender V8-Motor hätte zumindest im Land der Kehrwöchler,
> wo nicht das Reinigungsergebnis, sondern ausschließlich die akustische
> Wahrnehmbarkeit des Reinigungsprozesses zählt, haushohe Vorteile ;-)

Pusten ist sowieso besser
https://www.youtube.com/watch?v=md80VPXvYxk
https://www.youtube.com/watch?v=CtAVmdMU8W8
https://www.youtube.com/watch?v=awlAoi5cgf0

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Tja, ich weiss auch nicht so recht...
Fest steht, dass 1600W definitiv ausreichen, um ordentliche Sauger zu 
bauen, sogar mit weniger, wenn man denn will. Ich schätze meine 
wöchentliche Saugzeit auf <2h (ok, es gibt Putzteufel, da lärmt das Teil 
jeden Tag). Also bei 1600W statt 2400W ergäbe sich eine jährliche 
Ersparnis von 1,6kWh*52 von rund 80kWh, doch nicht so wenig. Auf alle 
Haushalte gerechnet ist das ne Menge (ok, sowohl mein 
Wohnungsstaubsauger als auch der Werkstatt-Kärcher haben auch jetzt nur 
1200W)
Effizienz ist ne Baustelle, an der viel zu holen ist, freiwillig 
passiert da eher nichts, noch dazu, da jahrelang von allen Seiten 
eingetrichtert wurde "viel hilft viel". Das haben wir überall, ob es 
Autos mit >200PS, Motorräder mit >100PS, PCs mit ganz vielen GHz - wird 
alles nur von wenigen selten genutzt/gebraucht, aber gern genommen wenn 
es angeboten wird. Scheint menschlich zu sein, dicke Dinger haben zu 
wollen. Und nur eine Minderheit ist tatsächlich in der Lage, die Sache 
physikalisch zu verstehen. Und weil sie keine Ahnung haben, ziehen 
grosse Zahlen.
Wenn man den Verbrauch senken will gibts eben die 2 Möglichkeiten: 
Energie künstlich verteuern (hat für den Verbrauch nicht viel gebracht, 
aber Milliarden in die Staatskasse) oder eben gesetzliche Regelungen. 
Kann durchaus ein Motor sein. Das Verbot der Glühlampen hat mich auch 
aufgeregt, aber plötzlich gibts bezahlbare LED-Lampen für weniger als 
5€, die ein super Licht machen (die "Energiesparlampen" habe ich mehr 
oder weniger komplett verweigert).

Kurz - im Prinzip finde ich es sinnvoll, aber der Grat zum Gefühl der 
ständigen Gängelung ist verdammt schmal geworden, die Luft wird dünner.
Es wird auch wenig getan, dass die Leute das verstehn, sondern nur die 
Brocken hingeworfen. Und das erzeugt eben unangenehme Gefühle.

von IncreasingVoltage .. (increasingvoltage)


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Wir hatten 10 Jahre lang 'nen Vorwerk Kobold im Haus, der vermutlich 
nicht mehr als 500W aufgenommen hat, und sich trotzdem an jeden Teppich 
und Boden "festgeklammert" hat. Es war nicht einmal eine große Abwärme 
vom Motor spürbar. Und die Motorkohlen sahen bei der Autopsie aus wie 
neu. Ledeglich ein Kabelbruch hat ihm den Rest gegeben. War auch ein 
gutes Muskeltraining das Ding hin und her zu wuchten.

Das einzige Problem was ich sehe sind die "Turbinenblätter". Die sind 
auf ne Drehzahl von 10-15Krpm ausgelegt, das schafft kein effizienter 
Motor, da die Wirbelströme im Eisenkern zu hoch werden. Staubsauger von 
heute sind mindestens genau so effizient wie durchschnittliche 
Heizlüfter.

: Bearbeitet durch User
von T.U.Darmstadt (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Also bei 1600W statt 2400W ergäbe sich eine jährliche
> Ersparnis von 1,6kWh*52 von rund 80kWh,

Das mag auf den ersten Blick viel sein, aber gemittelt 250h Autofahren 
im Jahr macht gleich das X-fache aus, wenn man mit einigen PS weniger 
unterwegs wäre.

Aber wenn es schon Strom sparen sein muss:

40h am PC die Woche, machen 2000h und an den Netzteilen und Monitoren 
ist mindestens dasselbe rauszuholen. Wenn ich vor meinem Grossbild-TV 
zuhause stehe, kann ich mir den Hintern wärmen. Der hat 280W und läut 
jeden Abend 5h. Braucht man keine Heizung.

Ich sehe den Grund, warum die EU das tut, aber die Methode .. (?) Dann 
müssen auch Espressomaschinen folgen (1800W), Kaffemaschine (800W), 
Bügeleisen (1500W), Handmixer (400W).

Wir haben doch schon eine Stromsteuer und jeder ist daher gehalten, 
stromsparende Geräte zu kaufen. Im eigenen Interesse. Ein Leistungslimit 
braucht es keins.

von Jan H. (j_hansen)


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Thomas Ulrich schrieb:
> Das mag auf den ersten Blick viel sein, aber gemittelt 250h Autofahren
> im Jahr macht gleich das X-fache aus, wenn man mit einigen PS weniger
> unterwegs wäre.

Das stimmt natürlich, wobei hier die Fahrweise und dieStecken den 
Hauptteil ausmachen. Wenig die maximale Motorleistung.

> Ich sehe den Grund, warum die EU das tut, aber die Methode .. (?) Dann
> müssen auch Espressomaschinen folgen (1800W), Kaffemaschine (800W),
> Bügeleisen (1500W), Handmixer (400W).

Alle deine Beispiele, ausgenommen der Handmixer, brauchen die Leistung 
zum Heizen. Da ist der Wirkungsgrad praktisch 100%. Weniger Leistung 
bedeutet hier nur, dass die Aufheizzeit länger wird. Das kostet dann 
sogar mehr Energie, weil das Gerät ja auch wieder auskühlt. Also nicht 
sinnvoll.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Staubsaugen funktioniert durch Bewegung von Luft. Luft lässt sich durch 
Schläche mit geringem Querschnitt schlechter bewegen als durch Schläuche 
mit großem Querschnitt. Der Querschnitt entspricht gewissermaßen der 
Leitfähigkeit.

Dunstabzugshauben, die nicht gleich wieder in den Raum hineinpusten, in 
dem sie betrieben werden, die also an Kamine oder sonstwie an die 
Außenluft angeschlossen sind, werden mit Schlauch- bzw. Rohrdurchmessern 
von 100mm oder mehr betrieben.

Staubsauger aber müssen durch 40mm-Röhrchen saugen, und durch mehrere 
Meter Wellschlauch, der einen noch höheren Innenwiderstand als innen 
glattes Rohr hat.

Würde man einfach den Durchmesser der Staubsauger-Rohre und -Schläuche 
erhöhen, würde der Wirkungsgrad steigen.

Ich kenne einen Selbstbau-Staubsauger, der mit einem 500-Watt-Motor und 
einem Schlauch mit etwa 7cm Durchmesser ausgestattet war. Das Ding 
konnte Monozellen wegsaugen.

von Gregor O. (zappes)


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Also, mein Dyson hat 1400W und saugt wie [hier bitte 
Erotikdarsteller-Anspielung einfügen]. Ich bin mir sicher, dass man an 
der Technik noch etwas feilen und auf 1200W kommen könnte, und das ohne 
jemals das Gefühl aufkommen zu lassen, dass das Gerät zu wenig Druck, 
äh, Sog hat.

Ich denke also nicht, dass es im Heimbereich eine Rolle spielt, ob hier 
reguliert wird oder nicht. Das ändert allerdings nichts daran, dass 
solche Vorschriften immer den faden Beigeschmack der Bevormundung haben.

von Peter D. (peda)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Und die Gehirnamputieren kauften Staubsauer egal wie klapprig das
> Plastikgehäuse und wie klein der Beutel war, Hauptsache die Zahl da
> drauf war immer grösser als die von ihrem vorherigen Sauger.

Die sind nicht gehirnamputiert. Die nehmen nur die einzige Zahl, die der 
Hersteller draufschreibt. Was bleibt ihnen auch anderes übrig.

Man müßte einfach nur die Hersteller verpflichten, die Saugleistung und 
den Schallpegel draufschreiben zu müssen, schon hätte der Spuk ein Ende.

Die Leistungsbegrenzung ist dagegen totaler Quatsch. Damit weiß der 
Kunde immer noch nicht, wie gut der Sauger ist.

von John D. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
>
> Man müßte einfach nur die Hersteller verpflichten, die Saugleistung und
> den Schallpegel draufschreiben zu müssen, schon hätte der Spuk ein Ende.

Was genau nichts ändert. Dann steht auf der Frontseite der Verpackung 
"3000W" in Schriftgrad 400 und die restlichen Informationen auf der 
Seite mit Schriftgrad 10.
Leider sehe ich keine bessere Lösung. Strompreis*10 könnte helfen, aber 
das wäre wohl noch unbeliebter...

von Der M. (mhh)


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Man wird wohl das Powerrating einführen: "Saugt wie 3170 Watt." Damit 
fechten die Werbefuzzies die Verkaufsschlacht aus...

von Peter D. (peda)


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John Drake schrieb:
> Was genau nichts ändert. Dann steht auf der Frontseite der Verpackung
> "3000W" in Schriftgrad 400 und die restlichen Informationen auf der
> Seite mit Schriftgrad 10.

Die Schriftgröße kann man doch festlegen.
Bei Lebensmitteln sind inzwischen die realen Preise je 100g bzw. 1kg 
auch lesbar und stimmen auch oft. Hat nur gefühlte 100 Jahre gebraucht.

von Steffen R. (steffen_rose)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Und die Gehirnamputieren kauften Staubsauer egal wie klapprig das
> Plastikgehäuse und wie klein der Beutel war, Hauptsache die Zahl da
> drauf war immer grösser als die von ihrem vorherigen Sauger.

Steht ja auch nichts anderes drauf an dem man sich orientieren kann.

Eigentlich ist mir die electrische Leistung egal. Doch die Saugleistung 
wird nirgends angegeben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Steffen Rose schrieb:
> Doch die Saugleistung wird nirgends angegeben.

Die kann man als Laie auch nicht nachmessen. Für die Leistungsaufnahme 
gibt es Messgeräte, die als "Energiekostenmessgerät" auch im einen oder 
anderen Haushalt herumliegen, aber mit was für einer Apparatur will man 
Saugleistung messen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Gibt es denn nicht aus Gründen der Energieeinsparung eine
"Staubsauger-App" für Smartphones?

So ein Staubsauger wie der hier ist gut:
https://www.youtube.com/watch?v=Ytb8NCszccw

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Steffen R. (steffen_rose)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die kann man als Laie auch nicht nachmessen.

Seit wann misst eine Hausfrau nach? Und meine Frau hat mich auch noch 
nicht darum gebeten. Doch beim Einkauf möchte sie einen möglichst 
starken Sauger. Meint damit natürlich nicht die elektrische Leistung. 
Aber nur diese findet sich zum Vergleich.

Und so wirklich beraten lassen kann man sich auch nicht. Hatte noch 
keinen Verkäufer, der wußte, welcher am stärksten saugt.

Naja, in Zukuft höffe ich mal, dass wir nur Normstaub in der Wohnung 
haben. Darauf wird wohl optimiert werden.

von Gregor O. (zappes)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Für die Leistungsaufnahme
> gibt es Messgeräte, die als "Energiekostenmessgerät" auch im einen oder
> anderen Haushalt herumliegen, aber mit was für einer Apparatur will man
> Saugleistung messen?

Vielleicht könnte man einen kleinen PC-Lüfter nehmen, den auf den Sauger 
aufsetzen und durch Messung der Ströme an den Kabeln die Drehzahl 
bestimmen? Ich benutze schon länger Festplattenmotoren als 
Inkrementalgeber, das ist letztendlich das selbe Prinzip ...

Interessante Idee. Ich glaube, das muss ich mal ausprobieren. :)

von Sni T. (sniti)


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Peter Dannegger schrieb:
> Man müßte einfach nur die Hersteller verpflichten, die Saugleistung und
> den Schallpegel draufschreiben zu müssen, schon hätte der Spuk ein Ende.

Das kommt doch, ähnlich der bereits vorhandenen Energieklasselabels bei 
anderen Haushaltsgeräten. Da würde aber wohl mancher Artikel in der 
Presse nicht mehr so gut rüber kommen, wenn man dazu schreibt, dass da 
durchaus auch mitgedacht wurde:

http://www.stromeffizienz.de/haendler-berater/handlungsfelder/energieverbrauchskennzeichnung/das-eu-energielabel/staubsauger.html

So ein Label ist sicher besser, als die derzeitigen Wattangaben. Das 
gibt dann auch Hausfrau Emma eine Möglichkeit zum Vergleich, ohne ewig 
technische Testberichte zu lesen. Besonders wenn Staubsauger X nicht im 
Test vorkommt, da es den unter dem Namen nur im Blödmarkt gibt (sonst 
könnte ja jeder die Preise vergleichen..).

Peter Dannegger schrieb:
> Die Leistungsbegrenzung ist dagegen totaler Quatsch. Damit weiß der
> Kunde immer noch nicht, wie gut der Sauger ist.

Bei der Bevormundung bin ich in der Tat auch nicht ganz schlüssig. 
Allerdings hilft das sicher, die Entwicklung schneller von den gezielt 
ineffizienten Saugern wegzubekommen.

Thomas Ulrich schrieb:
> Das mag auf den ersten Blick viel sein, aber gemittelt 250h Autofahren
> im Jahr macht gleich das X-fache aus, wenn man mit einigen PS weniger
> unterwegs wäre.

Es gibt sicher viele Baustellen, an denen man sparen kann. Allerdings 
könnte man mit dem Argument gleich bei offenem Fenster im Winter heizen, 
da man ja eh schon Energie verschwendet ;-)

Ebenso dürfte eine Limitierung der PS beim Auto hierzulande doch 
deutlich schwerer durchzusetzen sein. Bei dem Staubsauger kann jeder mal 
ein bisschen auf die bekloppte EU schimpfen und es dann wieder gut sein 
lassen. Beim Auto wäre der Widerstand da größer und besser organisiert 
;-)

: Bearbeitet durch User
von Steffen R. (steffen_rose)


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EU-Label

"Reinigungsklasse (A bis G): Festlegung erfolgt auf Basis der gemessenen 
Staubaufnahme. Die Ermittlung der Staubaufnahme erfolgt getrennt für 
Teppich- und Hartböden."

Na, ich bin gespannt wie realitätsnah dies ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Steffen Rose schrieb:
> Seit wann misst eine Hausfrau nach?

Das tut sie nicht. Aber wenn eine quantifizierbare Angabe gemacht wird, 
dann muss die eben auch quantifizierbar sein.

Daß der Schluss von elektrischer Leistung auf Saugleistung ein 
Trugschluss ist, das hat die Staubsaugerentwicklung der letzten 40 Jahre 
deutlich gezeigt.

Auch gibt es einen fast schon berühmten Test, bei dem staubsaugende 
Hausfrauen getestet wurden. Ihnen wurden zehn identisch aussehende und 
identisch saugende Staubsauger vorgeführt (Probesaugen durften sie damit 
auch), die sich ausschließlich in der Lärmentwicklung unterschieden.

Alle Probandinnen waren sich darin einig, daß der lauteste Staubsauger 
am besten saugt.

Tja, und so werden sie dann auch gebaut, die Staubsauger.

Mit viel zu dünnen Saugrohren und -Schläuchen, mit viel zu viel 
unnötigem Lärm, und mit schön großen Leistungsangaben drauf.

von Steffen R. (steffen_rose)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Tja, und so werden sie dann auch gebaut, die Staubsauger.

Ich geb Dir ja recht. Aber dass ich jeden Wert auf der Verpackung als 
Laie nachmessen kann, kann ich so nicht unterschreiben. Ich will Werte 
vergleichen.

Und ja, es soll dann ein Wert sein, wo größer auch besser bedeutet. Was 
ja bisher nicht der Fall war.

Nun gut. Nun ist es eben A bis G. Schauen wir mal. Ich weiß nur, dass 
ich mit dem gleichen Staubsauger schlechter sauge als meine Frau. Aber 
das werden dann wohl die Testvorschriften hergeben.

Schön finde ich aber, dass jetzt vorgeschrieben ist, dass der 
Staubsauger nun auch den Staub saugen muss (70% auf Teppich).

von Steffen R. (steffen_rose)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Aber wenn eine quantifizierbare Angabe gemacht wird,
> dann muss die eben auch quantifizierbar sein.

Im ernst: Erzeugter Unterdruck am Fuß?

von Michael B. (laberkopp)


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Steffen Rose schrieb:
> Schön finde ich aber, dass jetzt vorgeschrieben ist, dass der
> Staubsauger nun auch den Staub saugen muss (70% auf Teppich).

Wichtig ist, daß er das auch noch tut, wenn er bereits etwas eingesaugt 
hat, damit endlich diese Mikrobeutel ein Nachteil sind, die schon nach 
50g Hausstaub so verstopft sind, daß man sie austauschen müsste.

Denn Herr Vorwerk kommt doch immer nur mit einem neuen Beutel und zeigt 
dir, wie viel Staub dein alter Sauger mit dem luftdichten Swirl 
Billigbeutel im Teppich liegen liess.

von Georg A. (georga)


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> Swirl Billigbeutel

Swirl und billig? Die Preise kommen mir da immer so vor, als würden sie 
Filterpapier aus Blattgold verwenden... In normalen Supermärkten gibts 
ja auch gar nichts anderes mehr. Internet-Shopping rulez...

von Norbert S. (norberts)


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Thomas Ulrich schrieb:
> Ich sehe den Grund, warum die EU das tut, aber die Methode .. (?) Dann
> müssen auch Espressomaschinen folgen (1800W), Kaffemaschine (800W),

Hi,

und genau da würde der Wahnsinn anfangen. Man braucht nun mal eine 
bestimmte Energiemenge um eine bestimmte Menge Wasser aufzuheizen.



Bei Staubsaugern ist aber sicher noch eine Menge zu holen. Wenn man sich 
mal die Turbinen ansieht, das kann nicht besonders effektiv sein. Dazu 
dürften die Motoren auch noch Potential haben. Daß von 1600W noch ein 
paar 100W an der Düse ankommen halte ich da noch für sehr optimistisch.

H.Joachim Seifert schrieb:
> aber plötzlich gibts bezahlbare LED-Lampen für weniger als
> 5€, die ein super Licht machen

Sehe ich genauso. Das rechnet sich sogar. Die (relativ teuren) 
LED-Lampen bei mir im Wohnzimmer sind jetzt schon nach weniger als einem 
Jahr komplett bezahlt.

Der größte Energiewahnsinn sind aber immer noch schwere Autos, wobei wie 
erwähnt die maximale Leistung bei moderater Fahrweise gar nicht mal der 
Hauptpunkt ist.
Ein Liter Benzin entspricht etwa 8,5kWh Energiegehalt. Nehmen wir mal 
an, das Ganze wäre elektrisch betrieben, was ja auch nicht mit 100% 
Wirkunggrad geht, rechnen wir mal mit 7kWh.
Damit entspricht jeder L auf 100km bei 20tkm im Jahr stolzen 1400kWh.
Nimmt man den Wirkungsgrad aktueller Motoren, kommen aus einem L 
vielleicht so 3,4kWh raus, immer noch 680kWh im Jahr.
Bitte jetzt nicht an den Zahlen rummäkeln, ich wollte nur auf die 
Größenordung hinweisen.

Ich habe gerade einen solchen Schritt getan und mich beim PKW drastisch 
verkleinert. Ich stehe dazu, daß die Umwelt da keine Rolle spielte, nur 
die Kosten. Ich schleppe jetzt 600kg weniger mit mir rum, wobei der 
Spritverbrauch der kleinen Karre nicht im selben Verhältnis gesunken 
ist, was an der etwas veralteten Technik liegt. Aber was ich jetzt bei 
dem ganzen anderen Kram rund ums Auto spare ist enorm. Ein Satz Reifen 
kostet jetzt nicht mehr einen kurzen Sommerurlaub mit der Frau sondern 
eher zweimal schön Essen gehen.

Man kriegt die Leute (mich eingeschlossen) immer noch am besten über den 
Geldbeutel. Nur daß viele eben nicht rechnen können oder wollen.

Gruß,
Norbert

von Timm T. (Gast)


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IncreasingVoltage .. schrieb:
> das schafft kein effizienter
> Motor, da die Wirbelströme im Eisenkern zu hoch werden.

Und eisenlose Motoren, bürstenlos mit elektronischer Kommutierung, sind 
Hexenwerk. Gibt es zwar problemlos bis 40..50.000rpm, mit 90% 
Wirkungsgrad. Aber dann würde der Hersteller ja weniger Gewinn machen 
und müsste sich mal was Neues einfallen lassen.

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Jan Hansen schrieb:
> Alle deine Beispiele, ausgenommen der Handmixer, brauchen die Leistung
> zum Heizen. Da ist der Wirkungsgrad praktisch 100%.
Nein, es auch da kommt es auf die Isolation und damit den Wirkungsgrad 
an. Es gibt gerade bei Kaffeeautomaten sehr grosse Unterschiede, ohen 
jetzt auf die Umstände einzugehen, woher ich das so genau weiss :-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Interessant dass man sich gar nicht mehr darüber aufregt dass sich 
selbst in diesem Jahrhundert und im Westen Regierungsorgane herausnehmen 
den Handel mit irgendetwas zu verbieten das nicht gemeingefährlich, 
gestohlen oder falsch gekennzeichnet ist. Was natürlich bei dem ein oder 
anderen Gerät so sein mag :)


PS : "No carbon brushes means zero carbon emissions" ;)

von U. B. (Gast)


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Im Radio kam die Warnung, dass womöglich bald auch bei simplen 
Wasserkochern ein Leistungslimit vorgeschrieben wird:
Statt 3 kW gibt es dann noch satte 1000 W, auf dem angepappten 
"Öko"-Siegel steht dann der Tipp, falls die anderthalb Liter in 5 min 
kochen sollen, bitte vorgewärmtes Wasser nehmen, aber nur, wenn der 
Durchlauferhitzer mit Solarstrom betrieben wird ...

(Falls auch dies von unserer obersten Chef-Physikerin via EU-Farce 
durchgenickt wird, werden Zweifel an der Echtheit ihres Examens nicht 
weniger.)

von Timm T. (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Interessant dass man sich gar nicht mehr darüber aufregt dass sich
> selbst in diesem Jahrhundert und im Westen Regierungsorgane herausnehmen
> den Handel mit irgendetwas zu verbieten

Das ist leider nötig.

Vor etwa 20 Jahren in der neugebackenen Demokratie stellte uns der 
Lehrer Wirtschaft / Recht die Frage, was wohl Unternehmen dazu bringt, 
umwelt- und verbraucherfreundlich zu handeln:

- gesetzliche Vorgaben
- Kundenwünsche
- eigene ethische und moralische Vorstellungen
- hab ich vergessen

Und dann hat er unseren Schätzungen die Statistik gegenübergestellt. 
Während wir - naiv wie man im Abi noch ist - an das Gute im Menschen 
glaubten, sagte die Statistik: An erster Stelle mit 90% gesetzliche 
Vorgaben. Kundenwünsche spielten eine geringe, der Rest nahezu keine 
Rolle.

Das mag sich im Zeitalter von Facebook, Shitstorm und dem Internet mit 
seiner Informationsvielfalt ETWAS verbessert haben, aber wie die 
Unternehmen immer wieder zeigen: Ohne gesetzliche Vorgaben zählt nur die 
Profitmaximierung.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Steigende Energiepreise machen energiesparende Technik doch eh 
profitabel :) Da ist es besser Energie eben zu dem Preis zu verkaufen 
(und zwar an alle, industriell oder nicht) den sie tatsächlich kosten 
sollte...

von U. B. (Gast)


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> Steigende Energiepreise machen energiesparende Technik doch eh
> profitabel :)

Gut, freuen wir uns also auf den Tauchsieder mit Anschlussoption an die 
Wärmepumpe des Wäschetrockners ...

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wenn ich diesen Carnot erwische der das Rückgewinnen von Abwärme so 
schwierig gemacht hat :)

von U. B. (Gast)


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> Wenn ich diesen Carnot erwische ...

Da wirst Du Dich lange im Kreis drehen.    ;-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Was ich eigentlich meinte: Energie kostet Geld, und es sollte dem 
Verbraucher selbst überlassen sein wie er die Energie die er bezahlt 
verschwendet, und das sage ich als ein mehr als nur ein bisschen grün 
angehauchter. Wenn man der Allgemeinheit dieses Recht nicht zugestehen 
kann dann ist etwas anderes faul, dann wird Energie zu einem nicht 
nachhaltigen Preis verkauft.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Andy D. schrieb:
> Was ich eigentlich meinte: Energie kostet Geld, und es sollte dem
> Verbraucher selbst überlassen sein wie er die Energie die er bezahlt
> verschwendet

Genau. Wenn es aber wie bisher fast nur Geräte ab 2kW kaufen gibt, ist
der Entscheidungsfreiraum des Verbrauchers nicht sehr groß :-/

Mit der neuen Regelung ist der Entscheidungsfreiraum des Verbrauchers
immer noch nicht sehr groß :-/

Der Entscheidungsfreiraum kann jetzt aber mittels dicker
Leistungswiderstände leicht vergrößert werden :)

Deswegen begrüße ich die neue Regelung.

von Timm T. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Der Entscheidungsfreiraum kann jetzt aber mittels dicker
> Leistungswiderstände leicht vergrößert werden :)

Ich hab noch 2 Baustrahler 500W, die ich nicht mehr benutze, seit ich 
die LED-Strahler habe. Kann man ja zum Staubsauger parallelschalten...

von Andreas D. (rackandboneman)


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Industriestaubsauger u.ä. kann man wohl schlecht so regulieren ... aber 
mitunter, zugegeben, ist es das beste wenn ein Kunde der sich Mühe gibt 
zu kriegen was er will das auch kann - und der Mainstream-Käufer 
sinnvoll versorgt wird... nur wird dieser Sollzustand manchmal 
kaputtreguliert....

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