In den 80ern hat man Mofas frisiert, um sie schneller zu machen. In den 90ern hat man elektronische Musikinstrumente gemodded und aufgeputscht In den 2000ern hat man Computer frisiert und RAMs übertaktet Und ab 2015 werden sich die Bastler auf die Staubsauer stürzen, neue Motoren einbauen und high-speed-Regelungen eintwerfen, um die 3500W, die eine Steckdose liefert, auszunutzen! Die EU hat ab sofort die Leistung von Staubsaugern limitiert, weil sie glaubt, dass sich dadurch Strom sparen lässt. Dass man mit schwächeren Saugern, wenn es hart auf hart kommt, länger saugen muss, steigert den Energiekonsum offenbar nicht (???) Nicht unwahrscheinlich ist es, dass man wie bei den Wassersparern sogar eine Negativbilanz hat und überproportional viel Zeit braucht, weil weniger Druck auch weniger Reinigungswirkung ergibt. Daher sind Hochdruckreiniger und Dampfstrahler ja auch effektiver, als nur rieselndes Wasser. Sicher kommt die EU bald auf die Idee, Dampfstrahler auf 75 Grad zu limitieren, danach folgen die Toaster und was weiss ich nocht. Geht es noch? [SET_IRONIE = ON] Also: Schnell noch einen Staubsauger mit 2400 Watt kaufen und aus Protest noch eine Sonderfassung dranpaapen, um eine 100Watt Glühbirne einsetzen zu können! [SET_IRONIE = OFF]
Das Problem ist - was von wenigen verstanden wird - dass von den 2000+ Watt nur ein paar hundert an der Düse ankommen. Mit besserer Technik lassen sich die gleichen Saugwerte auch mit 1200 Watt Motorleistung erreichen. Das ist das Ziel der EU-Richtlinie.
Jürgen S. schrieb: > Die EU hat ab sofort die Leistung von Staubsaugern limitiert, weil sie > glaubt, dass sich dadurch Strom sparen lässt. Dass man mit schwächeren > Saugern, wenn es hart auf hart kommt, länger saugen muss, steigert den > Energiekonsum offenbar nicht (???) Genau! Mehr Watt → mehr BRUMMMMMMMMMMMMMM → mehr Saugkraft. Was, Effizienz? Nie gehört!!! </ironie>
Vorweg: auch ich bin nicht zufrieden mit diesem Verbot. Die EU wird, teilweise zurecht, sowieso schon als Bevormundung gesehen. Sinnvoller fände ich die Einführung von Saugeffizienzklassen, dann könnte der Konsument besser entscheiden. Zum Threadstarter: deine Auswahl ist genau das Problem. Sagen wir einmal eine Firma entwickelt ein tolles, saugstarkes Gerät mit 1200W. Was passiert: keiner kauft es. Die Leute kaufen stattdessen den Staubsauger mit 2000W, wo der schlechteste Motor drinsteckt der aufzutreiben war, damit man möglichst viele Watt draufschreiben kann. Saugleistung: egal. Hauptsache laut und viel heiße Luft kommt hinten raus. Daher ist die Idee hinter der EU-Gesetzgebung durchaus gut.
Wenn es um die Effizienz geht, könnte man diese auch vorschreiben. Bei Kühlschränken gibt es auch die Energieeffizienzklassen und die liessen sich ja vorgeben. Klüger wäre es, die nutzlosen Laubbläser zu verbieten und solchen Geräten wie Rasenmähern generell striktere Lärmpegelgrenzen aufzuerlegen. Gibt es eigentlich ein Leistungslimit für Autos und Flugzeuge?
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Jürgen S. schrieb: > Klüger wäre es, die nutzlosen Laubbläser zu verbieten Du kannst doch nicht verlangen, dass die Leute Rechen benutzen und in der halben Zeit fertig sind! > Gibt es eigentlich ein Leistungslimit für Autos und Flugzeuge? Fürs Auto zumindest die Abgasnormen.
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Ein 3,5kW-Motor im Staubsager bringt sicher nichts. Aber ein hochdrehender V8-Motor hätte zumindest im Land der Kehrwöchler, wo nicht das Reinigungsergebnis, sondern ausschließlich die akustische Wahrnehmbarkeit des Reinigungsprozesses zählt, haushohe Vorteile ;-)
Wenn man nicht nur spiegel.de und Kopp liest, sieht das halb so katastrophal aus. Die Industrie schafft es offensichtlich von selbst nicht, etwas anderes als "mehr watt!!!11" zu vermarkten und so 12¢ mit zu dünnen Schläuchen zu sparen. http://www.miele.de/haushalt/1779.htm?info=200046010-ZST-000 "Ab dem 1. September 2014 werden alle Staubsauger europaweit mit einem Energielabel ausgezeichnet. Auf dem Energielabel finden Sie folgende Werte: Energieeffizienzklasse Durchschnittlicher jährlicher Energieverbrauch Staubemissionsklasse Schallleistungspegel Teppichreinigungsklasse Hartbodenreinigungsklasse" http://taz.de/Warentester-ueber-EU-Staubsaugerregel/!145130/ [Stiftung Warentest] "Den Grenzwert von 1.600 Watt erfüllen allein seit 2011 schon 27 Staubsauger, die von uns die Note „Gut“ bekommen haben. Und einer der beiden Sieger beim letzten Test brauchte nur 870 Watt. Damit erfüllt er jetzt schon den Grenzwert, der erst ab 2017 gilt. Viele sind längst da, wo die EU hinwill." http://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauchskennzeichnung#Trends_bei_Haushaltsger.C3.A4ten Ob das auch ohne das böse EU-Label so gekommen wäre?
Ist ja auch nicht so, dass existierende Staubsauger verboten werden. Von daher ist das mal wieder mediales Erregungstum für den modernen Wutbürger. Und wie oft im Jahr kauft man denn eigentlich so einen Staubsauger? Hab in den letzten 10 Jahren nur mal einen Industriesauger für die Werkstatt gekauft, der hat auch nur 1200W. Mein geerbter Miele für den Haushalt ist ~30 Jahre alt und kann nur max. 1000W. Reicht.
Jürgen S. schrieb: > Die EU hat ab sofort die Leistung von Staubsaugern limitiert, weil sie > glaubt, dass sich dadurch Strom sparen lässt. Blödsinn. Die EU hat die Staubsaugerleistung begrenzt, um in Physik unerfahrene Hausfrauen vor dem Kauf von idiotisch beworbenen Produkten zu bewahren. Staubsauger werben seit dem alten alte Kobold von Vorwerk mit seinen 350 Watt zwar mit immer grösseren Leistungszahlen als Werbeaufdruck, erbringen aber kein bischen mehr Saugleistung. Die Leistung geht nur als Abwärme hinten raus. Und die Gehirnamputieren kauften Staubsauer egal wie klapprig das Plastikgehäuse und wie klein der Beutel war, Hauptsache die Zahl da drauf war immer grösser als die von ihrem vorherigen Sauger. Denn mehr bringt mehr, dachten sich die, die nicht denken können. Endlich ist Schluss mit dieser Volksverarschung. Vielleicht wird jetzt mal mit sinnvollen Werbeaussagen geworben, die wirklich etwas mit der Leistungsfähigkeit beim Saugen zu tun haben. Beispielsweise Saugleistung an der Düse in Liter/Sekunde bei einem Beutel der bereits 500g Normhausstaub eingesaugt hat.
Yalu X. schrieb: > Aber ein hochdrehender V8-Motor hätte zumindest im Land der Kehrwöchler, > wo nicht das Reinigungsergebnis, sondern ausschließlich die akustische > Wahrnehmbarkeit des Reinigungsprozesses zählt, haushohe Vorteile ;-) Pusten ist sowieso besser https://www.youtube.com/watch?v=md80VPXvYxk https://www.youtube.com/watch?v=CtAVmdMU8W8 https://www.youtube.com/watch?v=awlAoi5cgf0
Tja, ich weiss auch nicht so recht... Fest steht, dass 1600W definitiv ausreichen, um ordentliche Sauger zu bauen, sogar mit weniger, wenn man denn will. Ich schätze meine wöchentliche Saugzeit auf <2h (ok, es gibt Putzteufel, da lärmt das Teil jeden Tag). Also bei 1600W statt 2400W ergäbe sich eine jährliche Ersparnis von 1,6kWh*52 von rund 80kWh, doch nicht so wenig. Auf alle Haushalte gerechnet ist das ne Menge (ok, sowohl mein Wohnungsstaubsauger als auch der Werkstatt-Kärcher haben auch jetzt nur 1200W) Effizienz ist ne Baustelle, an der viel zu holen ist, freiwillig passiert da eher nichts, noch dazu, da jahrelang von allen Seiten eingetrichtert wurde "viel hilft viel". Das haben wir überall, ob es Autos mit >200PS, Motorräder mit >100PS, PCs mit ganz vielen GHz - wird alles nur von wenigen selten genutzt/gebraucht, aber gern genommen wenn es angeboten wird. Scheint menschlich zu sein, dicke Dinger haben zu wollen. Und nur eine Minderheit ist tatsächlich in der Lage, die Sache physikalisch zu verstehen. Und weil sie keine Ahnung haben, ziehen grosse Zahlen. Wenn man den Verbrauch senken will gibts eben die 2 Möglichkeiten: Energie künstlich verteuern (hat für den Verbrauch nicht viel gebracht, aber Milliarden in die Staatskasse) oder eben gesetzliche Regelungen. Kann durchaus ein Motor sein. Das Verbot der Glühlampen hat mich auch aufgeregt, aber plötzlich gibts bezahlbare LED-Lampen für weniger als 5€, die ein super Licht machen (die "Energiesparlampen" habe ich mehr oder weniger komplett verweigert). Kurz - im Prinzip finde ich es sinnvoll, aber der Grat zum Gefühl der ständigen Gängelung ist verdammt schmal geworden, die Luft wird dünner. Es wird auch wenig getan, dass die Leute das verstehn, sondern nur die Brocken hingeworfen. Und das erzeugt eben unangenehme Gefühle.
Wir hatten 10 Jahre lang 'nen Vorwerk Kobold im Haus, der vermutlich nicht mehr als 500W aufgenommen hat, und sich trotzdem an jeden Teppich und Boden "festgeklammert" hat. Es war nicht einmal eine große Abwärme vom Motor spürbar. Und die Motorkohlen sahen bei der Autopsie aus wie neu. Ledeglich ein Kabelbruch hat ihm den Rest gegeben. War auch ein gutes Muskeltraining das Ding hin und her zu wuchten. Das einzige Problem was ich sehe sind die "Turbinenblätter". Die sind auf ne Drehzahl von 10-15Krpm ausgelegt, das schafft kein effizienter Motor, da die Wirbelströme im Eisenkern zu hoch werden. Staubsauger von heute sind mindestens genau so effizient wie durchschnittliche Heizlüfter.
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H.Joachim Seifert schrieb: > Also bei 1600W statt 2400W ergäbe sich eine jährliche > Ersparnis von 1,6kWh*52 von rund 80kWh, Das mag auf den ersten Blick viel sein, aber gemittelt 250h Autofahren im Jahr macht gleich das X-fache aus, wenn man mit einigen PS weniger unterwegs wäre. Aber wenn es schon Strom sparen sein muss: 40h am PC die Woche, machen 2000h und an den Netzteilen und Monitoren ist mindestens dasselbe rauszuholen. Wenn ich vor meinem Grossbild-TV zuhause stehe, kann ich mir den Hintern wärmen. Der hat 280W und läut jeden Abend 5h. Braucht man keine Heizung. Ich sehe den Grund, warum die EU das tut, aber die Methode .. (?) Dann müssen auch Espressomaschinen folgen (1800W), Kaffemaschine (800W), Bügeleisen (1500W), Handmixer (400W). Wir haben doch schon eine Stromsteuer und jeder ist daher gehalten, stromsparende Geräte zu kaufen. Im eigenen Interesse. Ein Leistungslimit braucht es keins.
Thomas Ulrich schrieb: > Das mag auf den ersten Blick viel sein, aber gemittelt 250h Autofahren > im Jahr macht gleich das X-fache aus, wenn man mit einigen PS weniger > unterwegs wäre. Das stimmt natürlich, wobei hier die Fahrweise und dieStecken den Hauptteil ausmachen. Wenig die maximale Motorleistung. > Ich sehe den Grund, warum die EU das tut, aber die Methode .. (?) Dann > müssen auch Espressomaschinen folgen (1800W), Kaffemaschine (800W), > Bügeleisen (1500W), Handmixer (400W). Alle deine Beispiele, ausgenommen der Handmixer, brauchen die Leistung zum Heizen. Da ist der Wirkungsgrad praktisch 100%. Weniger Leistung bedeutet hier nur, dass die Aufheizzeit länger wird. Das kostet dann sogar mehr Energie, weil das Gerät ja auch wieder auskühlt. Also nicht sinnvoll.
Staubsaugen funktioniert durch Bewegung von Luft. Luft lässt sich durch Schläche mit geringem Querschnitt schlechter bewegen als durch Schläuche mit großem Querschnitt. Der Querschnitt entspricht gewissermaßen der Leitfähigkeit. Dunstabzugshauben, die nicht gleich wieder in den Raum hineinpusten, in dem sie betrieben werden, die also an Kamine oder sonstwie an die Außenluft angeschlossen sind, werden mit Schlauch- bzw. Rohrdurchmessern von 100mm oder mehr betrieben. Staubsauger aber müssen durch 40mm-Röhrchen saugen, und durch mehrere Meter Wellschlauch, der einen noch höheren Innenwiderstand als innen glattes Rohr hat. Würde man einfach den Durchmesser der Staubsauger-Rohre und -Schläuche erhöhen, würde der Wirkungsgrad steigen. Ich kenne einen Selbstbau-Staubsauger, der mit einem 500-Watt-Motor und einem Schlauch mit etwa 7cm Durchmesser ausgestattet war. Das Ding konnte Monozellen wegsaugen.
Also, mein Dyson hat 1400W und saugt wie [hier bitte Erotikdarsteller-Anspielung einfügen]. Ich bin mir sicher, dass man an der Technik noch etwas feilen und auf 1200W kommen könnte, und das ohne jemals das Gefühl aufkommen zu lassen, dass das Gerät zu wenig Druck, äh, Sog hat. Ich denke also nicht, dass es im Heimbereich eine Rolle spielt, ob hier reguliert wird oder nicht. Das ändert allerdings nichts daran, dass solche Vorschriften immer den faden Beigeschmack der Bevormundung haben.
Michael Bertrandt schrieb: > Und die Gehirnamputieren kauften Staubsauer egal wie klapprig das > Plastikgehäuse und wie klein der Beutel war, Hauptsache die Zahl da > drauf war immer grösser als die von ihrem vorherigen Sauger. Die sind nicht gehirnamputiert. Die nehmen nur die einzige Zahl, die der Hersteller draufschreibt. Was bleibt ihnen auch anderes übrig. Man müßte einfach nur die Hersteller verpflichten, die Saugleistung und den Schallpegel draufschreiben zu müssen, schon hätte der Spuk ein Ende. Die Leistungsbegrenzung ist dagegen totaler Quatsch. Damit weiß der Kunde immer noch nicht, wie gut der Sauger ist.
Peter Dannegger schrieb: > > Man müßte einfach nur die Hersteller verpflichten, die Saugleistung und > den Schallpegel draufschreiben zu müssen, schon hätte der Spuk ein Ende. Was genau nichts ändert. Dann steht auf der Frontseite der Verpackung "3000W" in Schriftgrad 400 und die restlichen Informationen auf der Seite mit Schriftgrad 10. Leider sehe ich keine bessere Lösung. Strompreis*10 könnte helfen, aber das wäre wohl noch unbeliebter...
Man wird wohl das Powerrating einführen: "Saugt wie 3170 Watt." Damit fechten die Werbefuzzies die Verkaufsschlacht aus...
John Drake schrieb: > Was genau nichts ändert. Dann steht auf der Frontseite der Verpackung > "3000W" in Schriftgrad 400 und die restlichen Informationen auf der > Seite mit Schriftgrad 10. Die Schriftgröße kann man doch festlegen. Bei Lebensmitteln sind inzwischen die realen Preise je 100g bzw. 1kg auch lesbar und stimmen auch oft. Hat nur gefühlte 100 Jahre gebraucht.
Michael Bertrandt schrieb: > Und die Gehirnamputieren kauften Staubsauer egal wie klapprig das > Plastikgehäuse und wie klein der Beutel war, Hauptsache die Zahl da > drauf war immer grösser als die von ihrem vorherigen Sauger. Steht ja auch nichts anderes drauf an dem man sich orientieren kann. Eigentlich ist mir die electrische Leistung egal. Doch die Saugleistung wird nirgends angegeben.
Steffen Rose schrieb: > Doch die Saugleistung wird nirgends angegeben. Die kann man als Laie auch nicht nachmessen. Für die Leistungsaufnahme gibt es Messgeräte, die als "Energiekostenmessgerät" auch im einen oder anderen Haushalt herumliegen, aber mit was für einer Apparatur will man Saugleistung messen?
Gibt es denn nicht aus Gründen der Energieeinsparung eine "Staubsauger-App" für Smartphones? So ein Staubsauger wie der hier ist gut: https://www.youtube.com/watch?v=Ytb8NCszccw MfG Paul
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Rufus Τ. Firefly schrieb: > Die kann man als Laie auch nicht nachmessen. Seit wann misst eine Hausfrau nach? Und meine Frau hat mich auch noch nicht darum gebeten. Doch beim Einkauf möchte sie einen möglichst starken Sauger. Meint damit natürlich nicht die elektrische Leistung. Aber nur diese findet sich zum Vergleich. Und so wirklich beraten lassen kann man sich auch nicht. Hatte noch keinen Verkäufer, der wußte, welcher am stärksten saugt. Naja, in Zukuft höffe ich mal, dass wir nur Normstaub in der Wohnung haben. Darauf wird wohl optimiert werden.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Für die Leistungsaufnahme > gibt es Messgeräte, die als "Energiekostenmessgerät" auch im einen oder > anderen Haushalt herumliegen, aber mit was für einer Apparatur will man > Saugleistung messen? Vielleicht könnte man einen kleinen PC-Lüfter nehmen, den auf den Sauger aufsetzen und durch Messung der Ströme an den Kabeln die Drehzahl bestimmen? Ich benutze schon länger Festplattenmotoren als Inkrementalgeber, das ist letztendlich das selbe Prinzip ... Interessante Idee. Ich glaube, das muss ich mal ausprobieren. :)
Peter Dannegger schrieb: > Man müßte einfach nur die Hersteller verpflichten, die Saugleistung und > den Schallpegel draufschreiben zu müssen, schon hätte der Spuk ein Ende. Das kommt doch, ähnlich der bereits vorhandenen Energieklasselabels bei anderen Haushaltsgeräten. Da würde aber wohl mancher Artikel in der Presse nicht mehr so gut rüber kommen, wenn man dazu schreibt, dass da durchaus auch mitgedacht wurde: http://www.stromeffizienz.de/haendler-berater/handlungsfelder/energieverbrauchskennzeichnung/das-eu-energielabel/staubsauger.html So ein Label ist sicher besser, als die derzeitigen Wattangaben. Das gibt dann auch Hausfrau Emma eine Möglichkeit zum Vergleich, ohne ewig technische Testberichte zu lesen. Besonders wenn Staubsauger X nicht im Test vorkommt, da es den unter dem Namen nur im Blödmarkt gibt (sonst könnte ja jeder die Preise vergleichen..). Peter Dannegger schrieb: > Die Leistungsbegrenzung ist dagegen totaler Quatsch. Damit weiß der > Kunde immer noch nicht, wie gut der Sauger ist. Bei der Bevormundung bin ich in der Tat auch nicht ganz schlüssig. Allerdings hilft das sicher, die Entwicklung schneller von den gezielt ineffizienten Saugern wegzubekommen. Thomas Ulrich schrieb: > Das mag auf den ersten Blick viel sein, aber gemittelt 250h Autofahren > im Jahr macht gleich das X-fache aus, wenn man mit einigen PS weniger > unterwegs wäre. Es gibt sicher viele Baustellen, an denen man sparen kann. Allerdings könnte man mit dem Argument gleich bei offenem Fenster im Winter heizen, da man ja eh schon Energie verschwendet ;-) Ebenso dürfte eine Limitierung der PS beim Auto hierzulande doch deutlich schwerer durchzusetzen sein. Bei dem Staubsauger kann jeder mal ein bisschen auf die bekloppte EU schimpfen und es dann wieder gut sein lassen. Beim Auto wäre der Widerstand da größer und besser organisiert ;-)
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EU-Label "Reinigungsklasse (A bis G): Festlegung erfolgt auf Basis der gemessenen Staubaufnahme. Die Ermittlung der Staubaufnahme erfolgt getrennt für Teppich- und Hartböden." Na, ich bin gespannt wie realitätsnah dies ist.
Steffen Rose schrieb: > Seit wann misst eine Hausfrau nach? Das tut sie nicht. Aber wenn eine quantifizierbare Angabe gemacht wird, dann muss die eben auch quantifizierbar sein. Daß der Schluss von elektrischer Leistung auf Saugleistung ein Trugschluss ist, das hat die Staubsaugerentwicklung der letzten 40 Jahre deutlich gezeigt. Auch gibt es einen fast schon berühmten Test, bei dem staubsaugende Hausfrauen getestet wurden. Ihnen wurden zehn identisch aussehende und identisch saugende Staubsauger vorgeführt (Probesaugen durften sie damit auch), die sich ausschließlich in der Lärmentwicklung unterschieden. Alle Probandinnen waren sich darin einig, daß der lauteste Staubsauger am besten saugt. Tja, und so werden sie dann auch gebaut, die Staubsauger. Mit viel zu dünnen Saugrohren und -Schläuchen, mit viel zu viel unnötigem Lärm, und mit schön großen Leistungsangaben drauf.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Tja, und so werden sie dann auch gebaut, die Staubsauger. Ich geb Dir ja recht. Aber dass ich jeden Wert auf der Verpackung als Laie nachmessen kann, kann ich so nicht unterschreiben. Ich will Werte vergleichen. Und ja, es soll dann ein Wert sein, wo größer auch besser bedeutet. Was ja bisher nicht der Fall war. Nun gut. Nun ist es eben A bis G. Schauen wir mal. Ich weiß nur, dass ich mit dem gleichen Staubsauger schlechter sauge als meine Frau. Aber das werden dann wohl die Testvorschriften hergeben. Schön finde ich aber, dass jetzt vorgeschrieben ist, dass der Staubsauger nun auch den Staub saugen muss (70% auf Teppich).
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Aber wenn eine quantifizierbare Angabe gemacht wird, > dann muss die eben auch quantifizierbar sein. Im ernst: Erzeugter Unterdruck am Fuß?
Steffen Rose schrieb: > Schön finde ich aber, dass jetzt vorgeschrieben ist, dass der > Staubsauger nun auch den Staub saugen muss (70% auf Teppich). Wichtig ist, daß er das auch noch tut, wenn er bereits etwas eingesaugt hat, damit endlich diese Mikrobeutel ein Nachteil sind, die schon nach 50g Hausstaub so verstopft sind, daß man sie austauschen müsste. Denn Herr Vorwerk kommt doch immer nur mit einem neuen Beutel und zeigt dir, wie viel Staub dein alter Sauger mit dem luftdichten Swirl Billigbeutel im Teppich liegen liess.
> Swirl Billigbeutel
Swirl und billig? Die Preise kommen mir da immer so vor, als würden sie
Filterpapier aus Blattgold verwenden... In normalen Supermärkten gibts
ja auch gar nichts anderes mehr. Internet-Shopping rulez...
Thomas Ulrich schrieb: > Ich sehe den Grund, warum die EU das tut, aber die Methode .. (?) Dann > müssen auch Espressomaschinen folgen (1800W), Kaffemaschine (800W), Hi, und genau da würde der Wahnsinn anfangen. Man braucht nun mal eine bestimmte Energiemenge um eine bestimmte Menge Wasser aufzuheizen. Bei Staubsaugern ist aber sicher noch eine Menge zu holen. Wenn man sich mal die Turbinen ansieht, das kann nicht besonders effektiv sein. Dazu dürften die Motoren auch noch Potential haben. Daß von 1600W noch ein paar 100W an der Düse ankommen halte ich da noch für sehr optimistisch. H.Joachim Seifert schrieb: > aber plötzlich gibts bezahlbare LED-Lampen für weniger als > 5€, die ein super Licht machen Sehe ich genauso. Das rechnet sich sogar. Die (relativ teuren) LED-Lampen bei mir im Wohnzimmer sind jetzt schon nach weniger als einem Jahr komplett bezahlt. Der größte Energiewahnsinn sind aber immer noch schwere Autos, wobei wie erwähnt die maximale Leistung bei moderater Fahrweise gar nicht mal der Hauptpunkt ist. Ein Liter Benzin entspricht etwa 8,5kWh Energiegehalt. Nehmen wir mal an, das Ganze wäre elektrisch betrieben, was ja auch nicht mit 100% Wirkunggrad geht, rechnen wir mal mit 7kWh. Damit entspricht jeder L auf 100km bei 20tkm im Jahr stolzen 1400kWh. Nimmt man den Wirkungsgrad aktueller Motoren, kommen aus einem L vielleicht so 3,4kWh raus, immer noch 680kWh im Jahr. Bitte jetzt nicht an den Zahlen rummäkeln, ich wollte nur auf die Größenordung hinweisen. Ich habe gerade einen solchen Schritt getan und mich beim PKW drastisch verkleinert. Ich stehe dazu, daß die Umwelt da keine Rolle spielte, nur die Kosten. Ich schleppe jetzt 600kg weniger mit mir rum, wobei der Spritverbrauch der kleinen Karre nicht im selben Verhältnis gesunken ist, was an der etwas veralteten Technik liegt. Aber was ich jetzt bei dem ganzen anderen Kram rund ums Auto spare ist enorm. Ein Satz Reifen kostet jetzt nicht mehr einen kurzen Sommerurlaub mit der Frau sondern eher zweimal schön Essen gehen. Man kriegt die Leute (mich eingeschlossen) immer noch am besten über den Geldbeutel. Nur daß viele eben nicht rechnen können oder wollen. Gruß, Norbert
IncreasingVoltage .. schrieb: > das schafft kein effizienter > Motor, da die Wirbelströme im Eisenkern zu hoch werden. Und eisenlose Motoren, bürstenlos mit elektronischer Kommutierung, sind Hexenwerk. Gibt es zwar problemlos bis 40..50.000rpm, mit 90% Wirkungsgrad. Aber dann würde der Hersteller ja weniger Gewinn machen und müsste sich mal was Neues einfallen lassen.
Jan Hansen schrieb: > Alle deine Beispiele, ausgenommen der Handmixer, brauchen die Leistung > zum Heizen. Da ist der Wirkungsgrad praktisch 100%. Nein, es auch da kommt es auf die Isolation und damit den Wirkungsgrad an. Es gibt gerade bei Kaffeeautomaten sehr grosse Unterschiede, ohen jetzt auf die Umstände einzugehen, woher ich das so genau weiss :-)
Interessant dass man sich gar nicht mehr darüber aufregt dass sich selbst in diesem Jahrhundert und im Westen Regierungsorgane herausnehmen den Handel mit irgendetwas zu verbieten das nicht gemeingefährlich, gestohlen oder falsch gekennzeichnet ist. Was natürlich bei dem ein oder anderen Gerät so sein mag :) PS : "No carbon brushes means zero carbon emissions" ;)
Im Radio kam die Warnung, dass womöglich bald auch bei simplen Wasserkochern ein Leistungslimit vorgeschrieben wird: Statt 3 kW gibt es dann noch satte 1000 W, auf dem angepappten "Öko"-Siegel steht dann der Tipp, falls die anderthalb Liter in 5 min kochen sollen, bitte vorgewärmtes Wasser nehmen, aber nur, wenn der Durchlauferhitzer mit Solarstrom betrieben wird ... (Falls auch dies von unserer obersten Chef-Physikerin via EU-Farce durchgenickt wird, werden Zweifel an der Echtheit ihres Examens nicht weniger.)
Andy D. schrieb: > Interessant dass man sich gar nicht mehr darüber aufregt dass sich > selbst in diesem Jahrhundert und im Westen Regierungsorgane herausnehmen > den Handel mit irgendetwas zu verbieten Das ist leider nötig. Vor etwa 20 Jahren in der neugebackenen Demokratie stellte uns der Lehrer Wirtschaft / Recht die Frage, was wohl Unternehmen dazu bringt, umwelt- und verbraucherfreundlich zu handeln: - gesetzliche Vorgaben - Kundenwünsche - eigene ethische und moralische Vorstellungen - hab ich vergessen Und dann hat er unseren Schätzungen die Statistik gegenübergestellt. Während wir - naiv wie man im Abi noch ist - an das Gute im Menschen glaubten, sagte die Statistik: An erster Stelle mit 90% gesetzliche Vorgaben. Kundenwünsche spielten eine geringe, der Rest nahezu keine Rolle. Das mag sich im Zeitalter von Facebook, Shitstorm und dem Internet mit seiner Informationsvielfalt ETWAS verbessert haben, aber wie die Unternehmen immer wieder zeigen: Ohne gesetzliche Vorgaben zählt nur die Profitmaximierung.
Steigende Energiepreise machen energiesparende Technik doch eh profitabel :) Da ist es besser Energie eben zu dem Preis zu verkaufen (und zwar an alle, industriell oder nicht) den sie tatsächlich kosten sollte...
> Steigende Energiepreise machen energiesparende Technik doch eh > profitabel :) Gut, freuen wir uns also auf den Tauchsieder mit Anschlussoption an die Wärmepumpe des Wäschetrockners ...
Wenn ich diesen Carnot erwische der das Rückgewinnen von Abwärme so schwierig gemacht hat :)
> Wenn ich diesen Carnot erwische ...
Da wirst Du Dich lange im Kreis drehen. ;-)
Was ich eigentlich meinte: Energie kostet Geld, und es sollte dem Verbraucher selbst überlassen sein wie er die Energie die er bezahlt verschwendet, und das sage ich als ein mehr als nur ein bisschen grün angehauchter. Wenn man der Allgemeinheit dieses Recht nicht zugestehen kann dann ist etwas anderes faul, dann wird Energie zu einem nicht nachhaltigen Preis verkauft.
Andy D. schrieb: > Was ich eigentlich meinte: Energie kostet Geld, und es sollte dem > Verbraucher selbst überlassen sein wie er die Energie die er bezahlt > verschwendet Genau. Wenn es aber wie bisher fast nur Geräte ab 2kW kaufen gibt, ist der Entscheidungsfreiraum des Verbrauchers nicht sehr groß :-/ Mit der neuen Regelung ist der Entscheidungsfreiraum des Verbrauchers immer noch nicht sehr groß :-/ Der Entscheidungsfreiraum kann jetzt aber mittels dicker Leistungswiderstände leicht vergrößert werden :) Deswegen begrüße ich die neue Regelung.
Yalu X. schrieb: > Der Entscheidungsfreiraum kann jetzt aber mittels dicker > Leistungswiderstände leicht vergrößert werden :) Ich hab noch 2 Baustrahler 500W, die ich nicht mehr benutze, seit ich die LED-Strahler habe. Kann man ja zum Staubsauger parallelschalten...
Industriestaubsauger u.ä. kann man wohl schlecht so regulieren ... aber mitunter, zugegeben, ist es das beste wenn ein Kunde der sich Mühe gibt zu kriegen was er will das auch kann - und der Mainstream-Käufer sinnvoll versorgt wird... nur wird dieser Sollzustand manchmal kaputtreguliert....
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