Forum: Offtopic Am 20. April 2015 wird die Welt untergehen - zumindest in Deutschland


von Uhu U. (uhu)


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http://www.spiegel.de/wirtschaft/solarenergie-stromnetzbetreiber-fuerchten-sonnenfinsternis-a-990232.html

Der unbefangene Leser fragt sich: Wie schaffen es die EVUs nur, mit dem 
täglichen Sonnenuntergang fertig zu werden?

von El Patron B. (bastihh)


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Uhu das sind "Nachrichten", wie der bildungsfernere Bürger sie wünscht 
und auch bekommt...

: Bearbeitet durch User
von Lothar S. (loeti)


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Das tut mir nix, ich hab' Kerzen im Haus, dann wird's noch romantisch.

von Wolf W. (pansensuppe)


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'nach SPIEGEL-Informationen', das sind wirklich super Informationen. Was 
ist das nur für ein Null-Artikel.

Es ist nebenbei der 20.März. Dein Datum ist ein anderer 'Feiertag'...

: Bearbeitet durch User
von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Das ist doch DER Grund um wieder die Strompreise zu erhöhen.

Aber was solls, Spon ist die neue Bild.

von Uhu U. (uhu)


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Wolf W. schrieb:
> Es ist nebenbei der 20.März. Dein Datum ist ein anderer 'Feiertag'...

Zitat von der Startseite http://www.spiegel.de/ von 14:58:
1
Während sich Astronomen auf den 20. April 2015 freuen, blicken die
2
deutschen Stromnetzbetreiber besorgt auf diesen Tag. Eine partielle
3
Sonnenfinsternis könnte nach SPIEGEL-Informationen die Netze gefährden.

Mittlerweile haben sie es grade gebogen...

von Timm T. (Gast)


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Sehr passender Beitrag: "Heute, 14:29 von zzzuck
Jaja !
Schon die alten Pharaonen wussten die Sonnenfinsternis
fuer ihre politischen Ziele auszunutzen... ;)"

von Jan H. (j_hansen)


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Durchaus amüsanter Artikel.

Gestern habe ich mir "Idiocracy" angesehen. Vom Film selbst war ich 
nicht wirklich überzeugt, aber die Richtung stimmt wohl. Früher hätte 
man ja nicht geglaubt, dass die BILD niveaumäßig noch weiter absinken 
kann. Mittlerweile sehen wir, dass es doch geht, und der Spiegel jetzt 
anscheinend die ehemalige BILD-Stellung besetzt.

von Timm T. (Gast)


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Mal ein paar Fakten: Die maximale Bedeckung für Dt. liegt zwischen 60% 
(süd) und 80% (nord). Die SoFi beginnt etwa 9:36 Uhr und endet etwa 
11:50 Uhr. Die Sonneneinstrahlung sinkt also in 1 Stunde von 100% auf 
30% und steigt in einer Stunde wieder auf 100%.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Mal ein paar Fakten: Die maximale Bedeckung für Dt. liegt zwischen 60%
> (süd) und 80% (nord). Die SoFi beginnt etwa 9:36 Uhr und endet etwa
> 11:50 Uhr. Die Sonneneinstrahlung sinkt also in 1 Stunde von 100% auf
> 30% und steigt in einer Stunde wieder auf 100%.

Nun kannste aber nicht mal schnell die Kohlekraftwerke hoch- und 
runterfahren um den Ausfall an Sonnenenergie zu kompensieren. Das 
Problem ist die geringe Elastizität der Stromversorgung. Deshalb macht 
es schon Sinn einige Solaranlagen rechtzeitig und sacht vom netz zu 
nehmen und einige Zeit um die Sonnenfinsterniss herum komplett mit nicht 
solarstrom zu arbeiten.

Bei der Gänsebratenspitze ist das Problem nicht so kritisch, da zur 
selben Zeit die Industrie Weihnachten macht (kein Witz: 
http://www.check24.de/strom/lexikon/gaensebratenspitze/)

MfG,

von Falk B. (falk)


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@ Fpga Kuechle (fpgakuechle) Benutzerseite

>Nun kannste aber nicht mal schnell die Kohlekraftwerke hoch- und
>runterfahren um den Ausfall an Sonnenenergie zu kompensieren.

Muss man so oder so nicht, weil bisher das europäische Verbundnetz als 
Puffer für UNSERE Solar- und Windenergie (miss)braucht wird. Echte 
Pufferanlagen gibe es bisher kaum, allenfalls Pumpspeicherwerke.

> Das
>Problem ist die geringe Elastizität der Stromversorgung. Deshalb macht
>es schon Sinn einige Solaranlagen rechtzeitig und sacht vom netz zu
>nehmen und einige Zeit um die Sonnenfinsterniss herum komplett mit nicht
>solarstrom zu arbeiten.

Viel Wind, ähh, Schatten um nichts. Ich behaupte mal, das derartige 
Schwankungen auch durch Wetterumschwünge erzeugt werden können, nur dass 
dann kein Artikel geschrieben wird.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Fpga Kuechle (fpgakuechle) Benutzerseite
>

> Viel Wind, ähh, Schatten um nichts. Ich behaupte mal, das derartige
> Schwankungen auch durch Wetterumschwünge erzeugt werden können, nur dass
> dann kein Artikel geschrieben wird.

Nö Wetterumschwünge betreffen hauptsächlich den Sichtbaren Bereich des 
Sonnenlichts, eine Sonnenfinsternis dagegen knipst auch den UV und den 
Infrarot-Anteil aus.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wir haben doch jede Nacht eine "Sonnenfinsternis", da wird auch nicht so 
ein Trara gemacht.

von Uhu U. (uhu)


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Dirk J. schrieb:
> Wir haben doch jede Nacht eine "Sonnenfinsternis", da wird auch nicht so
> ein Trara gemacht.

Morgen ist Vollmond ;-)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Wir haben doch jede Nacht eine "Sonnenfinsternis", da wird auch nicht so
> ein Trara gemacht.


Nachts ist ja auch keine Spitzenlastzeit wie gegen 11:00:

http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzenlast#Vorhersehbare_Spitzenlast

Und wenn abzusehen ist das die installierten 40 GW kurzfristig 
Solarenergie fehlen könnte, man aber mit bis zu 82GW Last rechnen muß 
ist es schon verantwortlich Gegenmaßnahmen vorzuplanen.

MfG,

von Uhu U. (uhu)


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Fpga Kuechle schrieb:
> ist es schon verantwortlich Gegenmaßnahmen vorzuplanen.

Dass der Bäcker auch heute Nacht wieder Brötchen bäckt für morgen früh, 
ist nicht verantwortlich und damit bemerkenswert?

Ach so, man erwartet das von einem Bäcker - er nimmt ja auch Geld dafür, 
während die EVUs aus reiner Nächstenliebe arbeiten...

von Unbekannt U. (Gast)


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Meine Prognose was passieren wird: Genau gar nix.

Grund? Mitte April um 10:00 Uhr in Deutschland bringen die Solaranlagen 
nur ein Bruchteil ihrer Leistung. Auch wenn deutschlandweit im Winter 
Sauwetter ist hat es noch nie Probleme zur Spitzenzeit um 11:00 gegeben.

von Falk B. (falk)


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@ Fpga Kuechle (fpgakuechle) Benutzerseite

>Und wenn abzusehen ist das die installierten 40 GW kurzfristig
>Solarenergie fehlen könnte,

Die "fehlen" immer! Die 40GW sind NENNLEISTUNG = 100%. Praktisch 
erreicht man selbst an sonnigen Tagen nicht mal die Häfte!

Die MITTLERE Leistung der Solarenergie in Deutschland liegt bei 5 GW.
Die GESICHERTE Leistung der Solarenergie in Deutschland liegt bei 1 GW!
Nur damit kann man fest rechnen, die Spitzen sind eher problematisch.

https://www.youtube.com/watch?v=m2eVYWVLtwE

Achtung, die nüchternen Fakten scheinen OK, am Ende wird es eine 
Atomenergie-Werbeveranstaltung!

von Der M. (mhh)


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Die EVUs werden an den betroffenen Orten Flashmobs organisieren, wo mit 
den mitgebrachten Taschenlampen das Problem an der Wurzel bekämpft wird.

Losung: Mit geskillter Lichterkette wider dem Zusammenbruch!

(Aldi & Co müssen nur rechtzeitig die Batterien bevorraten. Das kurbelt 
also auch den Einzelhandel an.)

von Mac G. (macgyver0815)


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Zu dem Zeitpunkt der Finsternis sind doch dann eh alle draussen und 
gaffen in die Sonne.
Brauchen also auch keinen Strom :-)

Wenn Dreckwetter iss und keiner gafft, isset auch nicht so schlimm, dann 
bringen die Solaranlagen ja sowieso weniger.

von Timm T. (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Und wenn abzusehen ist das die installierten 40 GW kurzfristig
> Solarenergie fehlen könnte, man aber mit bis zu 82GW Last rechnen muß

1. Die fehlen nicht kurzfristig, die SoFi dauert über 2 Stunden.

2. Die fehlen nicht, die werden nur verringert. Die Bedeckung ist 70% in 
Dt. folglich bleiben noch 30% Leistung.

3. Die 40GW sind Nennleistung, zu Spitzenzeiten erreicht wurden bisher 
um die 25GW. Aber nicht im März.

4. Man muss aber nicht mit 82GW Last rechnen. Man muss zu dieser Zeit 
eher mit 60GW Last rechnen.

5. Die SoFi hat die höchste Bedeckung um 10:40 rum. Die Spitzenlast ist 
regelmäßig um 12:00 zu erwarten, da gibts schon wieder 100% Sonne, wenn 
es Sonne gibt.

6. Und jetzt kommt das Schlimmste: Die SoFi bricht nicht gleichzeitig 
über Dt. herein. Der Beginn in auch das Ende differieren von West zu Ost 
um etwa 20min.

Naja, was will man auch erwarten, wenn Astronomie vom Lehrplan 
gestrichen wird...

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Wird Zeit dass die EU endlich etwas gegen diese Sonnenfinsternisse 
unternimmt. Sonst gehen am 12.08.2026 wirklich die Lichter aus ;-)

von Rick M. (rick-nrw)


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Hilfe - heute abend droht uns wieder eine Sonnenfinsternis, genannt 
Nacht.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Zitat Spiegel:
"Sind zu dieser Zeit keine Wolken am Himmel, würden die Solaranlagen im 
ganzen Land binnen weniger Minuten drastisch weniger Strom einspeisen"

Was passiert denn wenn Wolken am Himmel sind? Wird dann nicht binnen 
weniger Minuten drastisch weniger Strom eingespeist!? - holen die EVU's 
dann vielleicht sogar den Strom von woanders her!?

Oder anders gefragt: Nützen die 6 Monate Vorlaufzeit den EVU's etwas, um 
das Ruder noch auf die schnell rum zu reißen und um diese Katastrophe 
abzuwenden zu können!?

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Man weiß wann genau, wie viel maximal und wo an Einspeisung durch die 
PV-Anlagen wegbrechen und wann diese sich wieder zuschalten.
Sollte eigentlich machbar sein.

von Uhu U. (uhu)


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von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ich halte das Ganze für einen Hoax.

Nicht nur Uhus, sondern auch jede Menge Online-Zeitungen (teilweise
sogar recht renommierte) tragen die Nachricht gerade wie ein Lauffeuer
völlig unreflektiert weiter.

Alle gerade von mir ergoogelten Berichte nennen als Quelle den Spiegel.
Und welche Quellen nennt der Spiegel? Zum einen sich selbst (Zitat:
"nach Informationen des SPIEGEL"), zum anderen pauschal "die
Stromnetzbetreiber", und das war's auch schon.

Ich habe im Web keine diesbezüglichen Informationen gefunden, die klar
einem oder mehreren der vier Deutschland tätigen Netzbetreiber
zugeordnet werden könnte. Es kann natürlich sein, dass die Informationen
streng geheim sind, und nur durch eine undichte Stelle in Richtung
Spiegel gesickert sind.

Die einzige von mir gefundene Stellungnahme aus der Energiebranche
kommt von der Webseite "Energiezukunft", die von der Naturstrom AG
betrieben wird::

  http://www.energiezukunft.eu/solar/photovoltaik/netzbetreiber-fuerchten-zu-unrecht-sonnenfinsternis-gn102473/

In dem Artikel wird das bestätigt, was auch hier im Thread schon einige
geschrieben haben: Das Problem (wenn hier überhaupt von einem Problem
gesprochen werden kann) ist mit Standardmitteln lösbar. Es wird weder
eine Blackout noch einen Weltuntergang geben.

Ok, Uhus und andere Spiegel-Fans und Verschwörungstheoretiker werden
jetzt kontern, dass das Problem in dem Artikel unzulässig verharmlost
wird. Mag sein.

Am 20. März werden wir jedenfalls wissen, wer recht hat :)

von Paul B. (paul_baumann)


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Yalu schrub:
>....tragen die Nachricht gerade wie ein Lauffeuer
>völlig unreflektiert weiter.

>Alle gerade von mir ergoogelten Berichte nennen als Quelle den Spiegel.

Schlimm ist, daß gerade der Spiegel unreflektiert wiedergegeben 
wird....

;-)
MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Nicht nur Uhus, sondern auch jede Menge Online-Zeitungen (teilweise
> sogar recht renommierte) tragen die Nachricht gerade wie ein Lauffeuer
> völlig unreflektiert weiter.

Ich denke, dass da mal wieder irgendewlche Marketing- und 
Propagandaheinis das Volk verarschen wollen...

> Ok, Uhus und andere Spiegel-Fans und Verschwörungstheoretiker werden
> jetzt kontern, dass das Problem in dem Artikel unzulässig verharmlost
> wird. Mag sein.

Hä?

Ich kontere gar nix und wenn du das Eingangsposting mit auf 5% Kraft 
laufendem Verstand liest, dann sollte auch dir das aufgehen können...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:
>> Und wenn abzusehen ist das die installierten 40 GW kurzfristig
>> Solarenergie fehlen könnte, man aber mit bis zu 82GW Last rechnen muß
>
> 1. Die fehlen nicht kurzfristig, die SoFi dauert über 2 Stunden.

Für Stromversorger sind bei Lastkoeffizenten von ca. 25 MW/min 10GW in 
einer Stunde weniger und in de letzten Stunde 10 GW mehr schon eine 
kurzfristige Änderungen

> 2. Die fehlen nicht, die werden nur verringert. Die Bedeckung ist 70% in
> Dt. folglich bleiben noch 30% Leistung.

das gilt nur bei Linearisierung, vernachlassigung der Sättigung und im 
Höhenwinkel nachgeführte Solarzelle.

> 3. Die 40GW sind Nennleistung, zu Spitzenzeiten erreicht wurden bisher
> um die 25GW. Aber nicht im März.
>
> 4. Man muss aber nicht mit 82GW Last rechnen. Man muss zu dieser Zeit
> eher mit 60GW Last rechnen.

Entscheident ist nicht der Absolutwert der Spitze sondern das Delta der 
Last die ausbalanciert werden muß.

>
> 5. Die SoFi hat die höchste Bedeckung um 10:40 rum. Die Spitzenlast ist
> regelmäßig um 12:00 zu erwarten, da gibts schon wieder 100% Sonne, wenn
> es Sonne gibt.

Nicht der Scheitelpunkt ist das Problem sondern der Gradient der Last- 
resp. Angebotsänderung. Kritisch ist nicht der Moment zu dem 100% der 
Verbraucher am Netz sind, sondernbspw der zu dem sich die Anzahl der 
Verbraucher drastisch erhöht.

> 6. Und jetzt kommt das Schlimmste: Die SoFi bricht nicht gleichzeitig
> über Dt. herein. Der Beginn in auch das Ende differieren von West zu Ost
> um etwa 20min.

Genau das ist ein Problem, die großflächige Änderung der Last über einen 
längeren Zeitraum. Während der gesamten Sonnenfinsterniss ändert sich 
permanent der Verbrauch und der Leistungsfluß wird sogar umgepolt erst 
West->Ost, bei abklingender Finsternis dann Ost-West. In einem solchen 
Szenario können häufige Kaskaden (auch Domino- genannt-effekte) 
auftreten,
bei denen eine vergleichsweise kleine Änderung in der Last zu 
flächenweiten (Not-)abschaltungen führt: 
(http://en.wikipedia.org/wiki/Cascading_failure). So führte bei dem 
Stromausfall in Europa im November 2006 eine vergleichsweise kleine 
Lastzunahme von ca. 20 MW bei Verbrauch jeglicher Regelreserve dazu, das 
10 Millionen Haushalte für Stunden ohne Strom blieben 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006)

> Naja, was will man auch erwarten, wenn Astronomie vom Lehrplan
> gestrichen wird...

Sorry aber
(1) Schulbildung Astronomie hat dich offensichtlich nix in Sachen 
Verbundnetzmanagment und dessen Probleme gelehrt - ist also 
diesbezüglich unnützes Wissen.
(2) ich hab noch volle Astronomiekunde in der Schule gehabt.

MfG,

von Timm T. (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Für Stromversorger sind bei Lastkoeffizenten von ca. 25 MW/min 10GW in
> einer Stunde weniger und in de letzten Stunde 10 GW mehr schon eine
> kurzfristige Änderungen

Diese Änderung haben die laut http://www.transparency.eex.com/de/ 
wochentags regelmäßig zwischen 8 und 9. Da können die also noch ein 
halbes Jahr üben.

Fpga Kuechle schrieb:
> So führte bei dem
> Stromausfall in Europa ...
> (http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006)

"Laut Untersuchungsbericht der UCTE war diese Abschaltung mangelhaft 
geplant und durch kurzfristige Änderung gekennzeichnet. ... Zudem wurde 
die Abschaltung der Leitung vorgezogen, ohne die anderen beteiligten 
Übertragungsnetzbetreiber ... rechtzeitig zu informieren..."

Bitte verteil doch mal die aktuellen Telefonnummern, damit sich die 
Netzbetreiber diesmal rechtzeitig absprechen können.

Ich wach hier früh auf, die Kläranlage meckert, Stromausfall. Achja, im 
Nachbarort wird gerade was an der Leitung gebastelt. Nee, ist geplant, 
aber wir haben vergessen Bescheid zu sagen. Kann noch bis Nachmittag 
dauern. Ein Tag Produktionsausfall für mich, na geh ich halt in den 
Garten. Da juckt es mich doch nicht, ob mal für 1 oder 2 Stunden der 
Strom in halb Europa ausfällt. Sollen sie doch. Im Winter werdet ihr eh 
alle am Arsch frieren, wenn der Russe das Gas abdreht. DAS ist eine 
reale Gefahr, nicht so eine blöde SoFi (die nicht mal nen Kernschatten 
in Dt. hat, Billigteil).

von Uhu U. (uhu)


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Fpga Kuechle schrieb:
>> 6. Und jetzt kommt das Schlimmste: Die SoFi bricht nicht gleichzeitig
>> über Dt. herein. Der Beginn in auch das Ende differieren von West zu Ost
>> um etwa 20min.
>
> Genau das ist ein Problem, die großflächige Änderung der Last über einen
> längeren Zeitraum.

Aber jetzt mal im Ernst: Wie schaffen es die EVUs nur, jeden Tag mit 
Sonnenauf- und -untergang klar zu kommen? Die sind doch auch nicht in 
der ganzen Republik zur gleichen Zeit.

Rennen die da täglich zweimal in die Katastrophe?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:
>>> 6. Und jetzt kommt das Schlimmste: Die SoFi bricht nicht gleichzeitig
>>> über Dt. herein. Der Beginn in auch das Ende differieren von West zu Ost
>>> um etwa 20min.
>>
>> Genau das ist ein Problem, die großflächige Änderung der Last über einen
>> längeren Zeitraum.
>
> Aber jetzt mal im Ernst: Wie schaffen es die EVUs nur, jeden Tag mit
> Sonnenauf- und -untergang klar zu kommen? Die sind doch auch nicht in
> der ganzen Republik zur gleichen Zeit.
>
> Rennen die da täglich zweimal in die Katastrophe?
Zwichen Sonnenfinsternis und Abdend-/ Morgendämmerung gibt es ein paar 
wesentliche Unterschiede:

1) Bei der Dämmerung haben Last und Angebotskurve die gleiche Richtung. 
Früh bei steigender Nachfrage durch die frisch erwachten produziert die 
Solaranlage auch Leistung. Beide Kurven zeigen nach oben. Bei einer Sofi 
bricht die Leistung gerade dann weg wenn der Verbrauch in Richtung 
Spitze
hochschnellt. Abends sieht das schon etwas anders aus, da gibt es noch 
eine Lastspitze. die aber geringer ist als werktags zur 
Hauptarbeitszeit:
(http://www.netzfrequenzmessung.de/aktuelles.htm#2014_4 )

2) Die Dämmerung ist langsammer als die Sofi, das zieht sich über 
Stunden hin. Und da die Solaranlgen nicht nachgeführt werden sondern fix 
einen Höhenwinkel haben der (bei Dächern baulich bedingt) einen in 
Richtung Mittagsstand weisenden Höhenwinkel haben, beginnt der Abfall 
bereits früher und nicht erst wenn die Sonne knapp übern Horizont 
entsteht. Der Leistungsgradient MW pro Minute ist also im Tageslauf 
geringer als bei der Sofi. Besonders drastische ist der Leistungswechsel 
pro Zeit, wenn die Sofi bei strahlenden Sonnenschein beginnt - darauf 
weist der Artikel auch hin. Vielleicht rechnet unsere Forumsastronem mal 
die Bedeckungsveränderungsgeschwindigkeit aus das wäre interessant.

3) Abends und morgens ist in den Schaltwerten in deren 
Lastflussberechnung (http://de.wikipedia.org/wiki/Lastflussberechnung) 
bereits eingeplant. Da muß nicht die Automatik regeln, die so ihre 
Probleme hat mal ein paar GW störungsfrei (ohne Frequenzänderung) 
umzuschalten. Da kann in Umspannwerken auch mal was kaputt gehen. 
Deshalb plant man wie der Artikel auch extra hinweist, diese 
schwankenden Stromverbraucher auch extra ein und nimmt sie wenn möglich 
vor der zu erwartenden Änderung vom Netz.


MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Fpga Kuechle schrieb:
>> So führte bei dem
>> Stromausfall in Europa ...
>> (http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006)
>
> "Laut Untersuchungsbericht der UCTE war diese Abschaltung mangelhaft
> geplant und durch kurzfristige Änderung gekennzeichnet. ... Zudem wurde
> die Abschaltung der Leitung vorgezogen, ohne die anderen beteiligten
> Übertragungsnetzbetreiber ... rechtzeitig zu informieren..."


Genau: nicht eingeplante Leistungsänderungen resp. Änderungen in der 
Verteilung derselben über das Verbundnetz sind das Problem. Deshalb 
begegnet man ja diesem Problem in dem die schwankende Leistung einplant 
und die Solaranlagen am Tag der SoFi garnicht oder aber erst später 
zugeschaltet. Das könnte aber wegen
dem Abnahmezwang (die Netze müßen die Leistung der EE-Anlagen abnehmen) 
ein rechtliches Problem sein: 
(http://www.wircon.eu/de/energiewende/erneuerbare-energien-gesetz/ ). 
Ich hoffe mal, alle sind vernünftig.

MfG

von Icke ®. (49636b65)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Genau: nicht eingeplante Leistungsänderungen resp. Änderungen in der
> Verteilung derselben über das Verbundnetz sind das Problem.

Rasch aufziehende Gewitter, Sturmtiefs o.ä kann man ebenfalls nicht 
einplanen. Sie haben jedoch ähnliche Auswirkungen wie eine 
Sonnenfinsternis. Das muß doch von vornherein berücksichtigt worden 
sein, oder?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Rasch aufziehende Gewitter, Sturmtiefs o.ä kann man ebenfalls nicht
> einplanen. Sie haben jedoch ähnliche Auswirkungen wie eine
> Sonnenfinsternis. Das muß doch von vornherein berücksichtigt worden
> sein, oder?
Gerade rasch aufziehende Gewitter sind sehr lokal. Und Großwetterlagen 
sind unglaublich langsam...

von Rick M. (rick-nrw)


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Man kann doch einfach ein paar dicke Halogenstrahler vor die PV-Anlagen 
stellen, um das Schlimmste zu verhindern :-)

von B. O. (t_65)


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Timm Thaler schrieb:
> Im Winter werdet ihr eh
> alle am Arsch frieren, wenn der Russe das Gas abdreht. DAS ist eine
> reale Gefahr, nicht so eine blöde SoFi (die nicht mal nen Kernschatten
> in Dt. hat, Billigteil).

Genau DAS ist der Punkt!
Schön von den wirklichen Problemen ablenken und die Leute beschäftigen. 
So läuft das in der Politik seit ich denken kann.

von Martin B. (fruchtstern)


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Gut, dass ich mit Holz heize ;)

Ich fahr aber auf jeden Fall noch in den Urlaub vor dem Weltuntergang 
(in Deutschland)! :D

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Lauter Schisser ... erinnert mich stark an Y2K. ;-)

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Rick McGlenn schrieb:
> Man kann doch einfach ein paar dicke Halogenstrahler vor die
> PV-Anlagen
> stellen, um das Schlimmste zu verhindern :-)

Ne, die müssen wir vor der Sofi überall anklemmen, dass Strom verbraucht 
wird. Sobald die Finsternis beginnt, müssen wir nacheinander diese 
Strahler abschalten. So können die EVU seit früh einen höheren 
Stromverbrauch verzeichnen und ihre langsamen Kraftwerke höher fahren 
als sonst. Jeder sollte deswegen an dem Tag Urlaub nehmen, den ganzen 
Tag RTL schauen, weil dort die wichtigen Schalttermine bekannt gegeben 
werden, dass ich zuhause meine ganze Beleuchtung an und ausschalte, um 
den Versorgungsengpass der erneuerbaren Energien auszugleichen. Wenn man 
grünen Strom haben will, muss man schon ein bisschen mitmachen.

/ironie


Dennis

von Stephan S. (outsider)


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Unbekannt Unbekannt schrieb:
> Meine Prognose was passieren wird: Genau gar nix.
>
> Grund? Mitte April um 10:00 Uhr in Deutschland bringen die Solaranlagen
> nur ein Bruchteil ihrer Leistung. Auch wenn deutschlandweit im Winter
> Sauwetter ist hat es noch nie Probleme zur Spitzenzeit um 11:00 gegeben.

Also mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig. April ist ein sehr guter 
Monat. Vor allem wenn es nicht bewölkt und kalt ist. Am 17.4. um 10 Uhr 
hatte meine Anlage z.B. 65% ihrer Spitzenleistung geliefert. Um 13 Uhr 
dann 92%. Und das obwohl meine Module mit 22° Dachneigung eigentlich 
gerade für diese Jahreszeit zu flach aufgestellt sind.

Ich stelle gerne Excel Files meiner Ertragsdaten zur Verfügung falls das 
jemand interessiert. Die werde ich mir auch auf jeden Fall mal genauer 
ansehen nachdem da ne Sonnenfinsternis war.

von Timm T. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> April ist ein sehr guter
> Monat.

Wie inzwischen fast jeder mitbekommen hat, geht es um den 20. März. Nix 
für ungut...

von Stephan S. (outsider)


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Na er hat behauptet dass Mitte April nur ein Bruchteil der Leistung 
kommt... wobei 65% im Prinzip ja auch ein "Bruchteil" ist. etwa 1/1,5 
:-)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Rasch aufziehende Gewitter, Sturmtiefs o.ä kann man ebenfalls nicht
> einplanen.

Doch, nennt man Solarprognose: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Solarstromprognose

Und wenn man bei Gewittern Windrichtung/Stärke erfasst lässt sich gut 
vorhersagen wo in der nächsten Stunde "Die Lichter angehen".

> Sie haben jedoch ähnliche Auswirkungen wie eine
> Sonnenfinsternis.

Nee, so eine kilometerdicke Mondkugel schirmt weitaus besser 
Sonnenstrahlung ab als ein dunstiger Wasserdampfschleier. Im globalen 
Strahlungshaushalt der Erde machen Wolken nur 25 % aus. 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungshaushalt_der_Erde) Man kann auch 
das Albedo heranziehen um die Wolkenabschirmung abzuschätzen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Albedo#mediaviewer/File:Albedo-d_hg.png

Selbst eine plüschig dicke Haufenwolke kommt bestenfalls auf 80% 
Rückstrahlung, bei Schleierwolken wird mit 40 bis 60% gerechnet. Also 
bedarf es eine deutschlandweite Abdeckung mit dicksten 
Finster-Gewitterwolken nur um in die Nähe der SoFi-Effekte zu kommen.

MfG,

von Icke ®. (49636b65)


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Fpga Kuechle schrieb:
> und wenn man bei Gewittern Windrichtung/Stärke erfasst lässt sich gut
> vorhersagen wo in der nächsten Stunde "Die Lichter angehen".

Man hat also keine Probleme, sich auf nur wenige Tage vorhersagbares 
Wetter einzustellen, scheitert jedoch an einer Sonnenfinsternis, deren 
Eintritt Tausende Jahre im Voraus berechenbar ist.

> Selbst eine plüschig dicke Haufenwolke kommt bestenfalls auf 80%
> Rückstrahlung, bei Schleierwolken wird mit 40 bis 60% gerechnet. Also
> bedarf es eine deutschlandweite Abdeckung mit dicksten
> Finster-Gewitterwolken nur um in die Nähe der SoFi-Effekte zu kommen.

Du hast schon mal gemessen, wieviel % der Nennleistung ein Solarpanel 
noch abgibt, wenn auch nur ein Schleierwölkchen die Sonne verdeckt?

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