Hallo Leute, gibt es irgendeine Norm (IPC, DIN, VDE, ....) die Diagramme enthält aus der man die Leiterbahnbreite bei Strömen >50A "abschätzen" kann? Für eine Kupferschichtdicke von 105µm und einer Erwärmung von 30°C. Ich finde leider nur Diagramme die bis 35A gehen. Welche Norm ist überhaupt in Deutschland die gerade aktuellste heranzuziehende und wie heißt diese? Ich weiß das mir diese Normen nur einen groben Richtwert geben können und dass sich das bei verschiedenen Anordungen von Leiterbahnen unterschiedlich verhält. Außerdem würde mich interessieren welche Daten die auf http://www.leiton.de/leiton-tools-leiterbahnerwaermung.html als Grundlage angesetzt haben. Grüße
Doch natürlich: IPC-2152 "Designrichtlinie für die Bestimmung der Stromtragfähigkeit von Leiterplatten" Wurde früher in IPC-2221A abgehandelt.
Patrick L. schrieb: > Für eine Kupferschichtdicke von 105µm und einer Erwärmung von 30°C. Ich > finde leider nur Diagramme die bis 35A gehen. Geht doch. Gib einfach die 50A und 30°C ein bei Leiton (dein Link). Oder habe ich das mißverstanden?
Patrick L. schrieb: > Welche Norm ist überhaupt in Deutschland die gerade aktuellste > heranzuziehende und wie heißt diese? "Die" Normfür welche Anwendung, welches Gerät? Eine der Normen für explosionsgeschützte Betriebsmittel, oder die für Waschmaschinen, oder die für medizinische Geräte? Es hat einige tausend... Entweder nicht nachgedacht oder keine Ahnung...
Patrick L. schrieb: > Ich > finde leider nur Diagramme die bis 35A gehen. Beschaff dir den "Saturn Toolkit". Da kommen so etwa 25..30 mm raus. Du musst halt die Werte für die Leiterbahn angeben und schauen was an Strom angezeigt wird. Ich schätze du brauchst dickeres Kupfer. Georg
Patrick L. schrieb: > Außerdem würde mich interessieren welche Daten die auf > http://www.leiton.de/leiton-tools-leiterbahnerwaermung.html als > Grundlage angesetzt haben. Frag doch Leiton.
npn schrieb: > Geht doch. Gib einfach die 50A und 30°C ein bei Leiton (dein Link). > Oder habe ich das mißverstanden? Ja klar das geht, aber ich muss das in einem Dokument einigermaßen wisschenschaftlich Begründen wie ich auf dden Wert gekommen bin und wenn ich dann schreibe das hat eine Webtool eines Leiterplattenherstellers rausgeworfen, .... Ich glaub das kommt nicht so gut an. DieDrei schrieb: > "Die" Normfür welche Anwendung, welches Gerät? Eine der Normen für > explosionsgeschützte Betriebsmittel, oder die für Waschmaschinen, oder > die für medizinische Geräte? Es hat einige tausend... > Entweder nicht nachgedacht oder keine Ahnung... Messgerät Jürgen Gensicke schrieb: > Doch natürlich: IPC-2152 "Designrichtlinie für die Bestimmung der > Stromtragfähigkeit von Leiterplatten" Diagramm geht nur bis 35A
Mal noch eine andere Frage: Welche deutsche Norm ist heranzuziehen wenn man den Abstand zwischen zwei Leiterbahnen unterschiedlichen Potentials bestimmen möchte (Mindestkriechstrecke, etc...)?
Patrick L. schrieb: > aber ich muss das in einem Dokument einigermaßen > wisschenschaftlich Begründen Dann brauchst du Simulationssoftware, z.B. HyperLynx Thermal von Mentor. Georg
Könnte man nicht ganz simpel das Ohmsche Gesetz und Materialkonstanten heranziehen? Einige Metalle wurden ja mal mit spezifischen Leitwerten versehen, die sie in die nicht so einmalige Lage versetzen, elektrischen Strom in Wärme umzuwandeln. Eine gewagte Hypothese könnte sein, dass eine Leiterbahn aus einem bestimmten Metall einen Strom dann trägt, wenn sie trotz der Erwärmung mechanisch stabil bleibt (nicht jede Verbindung zwischen Trägermaterial und Leiterbahn hält die Bahn bis zum Schmelzpunkt des Metalls fest). Kurzum: Wenn es nicht abbrennt, trägt es. Normen ersetzen dann »abbrennen« gegen etwas sichereres.
Boris Ohnsorg schrieb: > Könnte man nicht ganz simpel das Ohmsche Gesetz und Materialkonstanten > heranziehen? Geht nur in einem begrenzten Maße, so fallen dann nähmlich die Leiterbahnbreiten viel zu groß aus, da Konvektion etc. außer betracht gelassen werden.
Patrick L. schrieb: > Mal noch eine andere Frage: Welche deutsche Norm ist heranzuziehen wenn > man den Abstand zwischen zwei Leiterbahnen unterschiedlichen Potentials > bestimmen möchte (Mindestkriechstrecke, etc...)? EN 60950-1
EN 61010-1 "Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte - Teil 1: Allgemeine Anforderungen" sollte zuteffend sein. 60950-1 bezieht sich auf IT Geräte. Die Kurven in Abb. 7 des Doc kannst Du ja verlängern. Suche nach "Adam_Strombelastbarkeit_PLUS_2", der Hinweis zu IPC ...
Boris Ohnsorg schrieb: > Könnte man nicht ganz simpel das Ohmsche Gesetz und Materialkonstanten > heranziehen? Das löst das falsche Problem. Wieviel Wärme erzeugt wird, ist doch simpelst zu berechnen und daher genau bekannt, was aber nicht so leicht bzw. garnicht genau zu berechnen ist, ist die Ableitung dieser Wärme an die Umgebung - und davon hängt die erreichte Temperatur entscheidend ab. Georg
Patrick L. schrieb: > gibt es irgendeine Norm (IPC, DIN, VDE, ....) die Diagramme enthält aus > der man die Leiterbahnbreite bei Strömen >50A "abschätzen" kann? Das ist nur die halbe Miete. Du muss den Strom auch irgendwie in die Leiterbahn reinbekommden. Da bekommst du dann die hohen Stromdichten.
Die Drei schrieb: > Suche nach > "Adam_Strombelastbarkeit_PLUS_2" Die alten Kurven nach IPC-D-275 sind nach neueren Messungen recht konservativ, man ist damit also auf der sicheren Seite, sofern es die überhaupt gibt. Nach höheren Werten sind die Kurven nahezu linear, also kann man sie gut extrapolieren - ich würde mir die Charts als PDF besorgen und die Achsen und die Kurven nach rechts und oben erweitern. Ob das für deine Brötchengeber wissenschaftlich genug ist, kann ich nicht beurteilen, aber was besseres wirst du mit begrenzten Geldmitteln kaum finden. Georg
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