Hallo, warum wird eigentlich in allen Reglerbeispielen immer ein Subtrahierer vor den eigentlichen Regler geschaltet? Wenn ich zB einen PID Regler habe, dann könnte ich doch auch einfach meinen Sollwert auf den positiven Eingang legen und den Ist-Wert über einen Widerstand an den negativen Eingang. Zwischen Ausgang und negativen Eingang dann noch RC in Reihe. Also genau wie der normale PI-Regler nur den positiven Eingang nicht auf GND sondern auf dem Sollwert. Und in den Eingang nicht das Fehlersignal sondern den Istwert. Das würde doch einen OP sparen?
Der Regler operiert auf den Fehler. Bei Fehler Null muss er nichts mehr aendern.
Wenn positiver und negativer Eingang gleich sind ist es doch auch ausgeregelt. Auch ohne Fehlerverstärker?
Das Ausgangssignal des Reglers entspricht in der Regel nicht dem Eingangssignal. Beispiel: Nehmen wir mal an, die Temperatur des Raumes wird gemessen. 1 Volt = 1 Grad. Bei Zimmertemperatur haben wir 20 Volt. Ein Potentiometer gibt denn Sollwert vor, also 20 Volt. Wenn der Raum 1 Grad zu warm ist, würde ein einfacher Subtrahierer dann -1V ausgeben. Wir wollen also 1 Grad kälter werden. An dem Ausgang hängt ein handelsüblicher Heizlüfter. Was denkst du, wie stark sich eine Spannungsänderung von 1V dort auswirkt (also von 230 Volt runter auf 229 Volt)? Da kannst du ewig warten.
Naja, das Beispiel hinkt nun aber sschon. Harald könnte ja immernoch den Soll- und Istwert mit entsprechenden Spannungsteilern anpassen. Genau wie er es auch bei einem Differenzverstärker machen würde. Dort muss er die Werte ja auch so hintrimmen, dass aus dem Differenzverstärker 0 rauskommt, wenn es ausgeregelt ist. Was mir dazu einfällt wäre, dass die Übertragungsfunktionen von positivem und negativem Eingang nicht gleich sind. Am negativen hat man Z1/Z2 und am positiven 1+Z1/Z2 Viele Grüße Philipp
Da will schon wieder Einer das Rad neu erfinden.. Ein Lob dem kritischen (unwissenden) Betrachter ;-)
Imho eine berechtigte Frage warum man nicht einen OP einsparen kann... Die Leute die nur alles aus dem Lehrbuch abpinseln sind natürlich deutlich schlauer, als Leute die auch mal was hinterfragen...
Ich denke, in der Musterschaltung wollte man verdeutlichen, dass das gemessene Signal ggf. verstärkt (oder auch abgeschwächt, oder ein Offset addiert) werden muss, damit es mit dem Sollwert vergleichbar ist. > Harald könnte ja immernoch den Soll- und Istwert mit > entsprechenden Spannungsteilern anpassen Ja, sehe ich auch so. Der Verstärker ist sicher nicht immer notwendig.
Harald schrieb: > warum wird eigentlich in allen Reglerbeispielen immer ein Subtrahierer > vor den eigentlichen Regler geschaltet? Weil das ein Prinzischaltbild ist und vor allem didaktischen Gesichts- punkten genügen muß. Durch den separat dargestellten Subtrahierer wird klar, daß die Differenz zwischen Soll- und Istgröße gebildet werden muß. Und am Ausgang des Subtrahierers sieht man die Regelabweichung als separate Größe. Daß die Teilfunktionen in realen Reglerschaltungen nachher zusammengefaßt werden, ist ein Implementierungsdetail. XL
Wie schon erwähnt ist der Untschied in der Übertragungsfunktion ja noch da. Beim Sollwertsprung (vorausgesetzt dieser ist am + Eingang) hätte man also einen um +1 größeren P Anteil als beim Sprung (bzw. generell einer Änderung) der Rückkopplung. Das ist wahrscheinlich in den meisten Fällen egal, aber irgendwie unschön. Mir fällt auch so spontan nicht ein, wie man dies beheben sollte. Mit einem Teiler am + Eingang könnte man zwar die Verstärkung entsprechend trimmen hat dann aber unterschiedliche Integrationszeitkonstanten. Viele Grüße Philipp
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