Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fahrregler 10 A mit H-Brücke


von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo,

Auf dem Gebiet H-Brücken bin ich absoluter Neuling und komme deshalb
mit folgendem Problem zu Euch.

Der Fahrregler ist für kontunierliche Vorwärts/Rückwärtsregelung
+15V  0V  -15V 10 A ausgelegt.
Die PWM Frequenz beträgt ca, 25 kHz.
Nach Fertigstellung kam das gro0e Aha-Erlebnis,

Die Regelung von + über 0 bis - klappt wunderbar.
Das Messinstrument mit Mitteneinstellung zeigt schön die Werte an.
Eigenartig ist jedoch bei ohmscher Last, das der Eingangstrom über
den ganzen Regelbereich - auch bei 0V- konstant bleibt, z.Bso.
2.5 oder 8 A.

Was ist an der Schaltung falsch und was muß ich ändern.

Edgar

von Peter II (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Das Messinstrument mit Mitteneinstellung zeigt schön die Werte an.
> Eigenartig ist jedoch bei ohmscher Last, das der Eingangstrom über
> den ganzen Regelbereich - auch bei 0V- konstant bleibt, z.Bso.
> 2.5 oder 8 A.

willst du damit sagen das am Eingang ein Strom fließt und am Ausgang 
nicht rauskommt?

Dann müsste das sehr schnell sehen wo das Problem ist - dort wo es 
qualmt.

von Udo S. (urschmitt)


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Was jetzt 2,5 oder 8A?
Wenn der Eingangsstrom auch bei 0V Ausgang hoch ist, dann muss wohl die 
Brücke den Strom verbraten. Wahrscheinlich sind beim Umschalten kurz 
gleichzeitig die High und die Low Seite der Halbbrücken durchgeschaltet 
und bilden so kurz einen Kurzschluss.

von Udo S. (urschmitt)


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R13 und C7 kommen mir für 25kHz sehr niederohmig vor. Der 
Scheinwiderstand für 25KHz ist gerade mal 30 Ohm.

von Achim S. (Gast)


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ich fürchte, du hast die Rolle der Eingänge "IN" und "INH" vertauscht. 
Über INH könntest du die Brücke deaktivieren (und damit eine PWM 
realisiseren). Über IN schaltest du in deiner Schaltung nur die 
Stromrichtung durch die Last um. Da INH immer auf high liegt (außer im 
Fehlerfall) fließt immer ein Strom durch die Last, du wechselt mit dem 
gepulsten IN Eingang nur ständig die Richtung, in der der Strom fließt.

Zitat Datenblatt:
"Setting the INH pin to high enables the device. In this condition one 
of
the two power switches is switched on depending on the status of the IN 
pin"

An einer induktiven Last würde sich der Strom nahe bei Null bewegen, an 
einer ohmschen Last hast du immer den Maximalstrom, nur der gemittelte 
Strom ist Null.

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo Ihr beiden,

 es quamlt nicht.
 Natürlich kommt hinten was raus, die 8 A ( bzw 2,5A)
 fließen über die Last.-Wid.( 2 bzw. 6 OHM)
 Aber wieso bei 0 V (Gleichstrom-Messung)

  Edgar

von Achim S. (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Natürlich kommt hinten was raus, die 8 A ( bzw 2,5A)
>  fließen über die Last.-Wid.( 2 bzw. 6 OHM)
>  Aber wieso bei 0 V (Gleichstrom-Messung)

deshalb:

Achim S. schrieb:
> an
> einer ohmschen Last hast du immer den Maximalstrom, nur der gemittelte
> Strom ist Null.

Schalte auf Wechselstrommessung, dann siehst du den Strom

von Peter II (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Aber wieso bei 0 V (Gleichstrom-Messung)

weil eine Wechselspannung auch 0V bei einer Gleichspannungsmessung sind.

In der Steckdose müsse man auch 0V Gleichspannung messen, reinfassen 
würde ich aber nicht.

von Edgar F. (edgarfalke)


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Nachtrag auf Achims Antwort.

So weit ich weiß kann man eine H-Brücke mit PWM mit 2 Methoden 
ansteuern,
1. PMW an Inh. Richtungsumschaltung an IN1 oder IN2
2. PWM an IN1, über Inverter an IN2.

Es ist narrensichere  Einhandbedienung des Reglers gefordert.
Er wird auf Ausstellungen eingesetzt und dort auch von Kindern bedient.
Deshalb habe ich Option 2 gewählt.
Eine Lok läßt sich bei voller Fahrt nicht von Vorwärts auf Rückwärts 
umstellen, sondern muß erst auf 0 runtergeregelt werden.
Bringe das einem Kind, was  zum ersten Mal einen Regler bedient , 
zunächst mal bei.

Aber wie Du schreibst ist das Verhalten bei induktiver Last (LokS9
anders.


Vielen Dank
Edgar

von Peter II (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Eine Lok läßt sich bei voller Fahrt nicht von Vorwärts auf Rückwärts
> umstellen, sondern muß erst auf 0 runtergeregelt werden.

die meisten würden dafür vermutlich einfach einen µC verwenden, dann 
kann man die Anfahrrampen genau definieren.

von Achim S. (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Eine Lok läßt sich bei voller Fahrt nicht von Vorwärts auf Rückwärts
> umstellen, sondern muß erst auf 0 runtergeregelt werden.

besten Dank für diese Erklärung Kollege, hätte es aber für mich nicht 
gebraucht. Deine Schaltungsoption realisisert das von dir beschriebene 
Verhalten übrigens nicht, das könntest du nur durch eine intelligentere 
Erzeugung des Pulsprogramms hinkriegen.

von Schimanski (Gast)


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Du veranlasst doch beide H-Brücken dazu, den Strom mal von links und mal 
von rechts durch die Last fliessen zu lassen. Bei einem Tastgrad von 50% 
fliesst der Strom durch deine Last zwar immer hin und her, vom Netzteil 
aus betrachtet, immer in die eine Richtung. Also zeigt dein Messwerk das 
auch an.
Du bist wieder bei einem Pulsschema, bei dem im Stand der Motore die 
Schienen unter Wechselstrom stehen. 25khz in Deinem Fall. Der Motor wird 
sich zwar nicht drehen und pfeiffen wirst Du es auch nicht hören. Aber 
ich dachte, die Motoren dürfen keine Wechselspannung, weil die sont 
heiss laufen ??

BTW(nebenbei) es wissen mittlerweile alle, worum es geht :)

Bin mal eben eine Woche nicht da. Bis danach...
Schimmi

von m.n. (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Eigenartig ist jedoch bei ohmscher Last, das der Eingangstrom über
> den ganzen Regelbereich - auch bei 0V- konstant bleibt, z.Bso.
> 2.5 oder 8 A.

Das ist ja auch richtig, da an der ohmschen Last mit 25kHz nur die 
Polarität geändert wird; die Spannung selbst liegt dauernd an.

Ein DC-Motor hingegen ist auch eine induktive Last; die 25kHz PWM wird 
gefiltert und ergibt für den Motor eine eff. Spannung von 0V (50% 
Tastverhältnis). Sonst entsprechend >0V bei >50% und <0V bei <50%, was 
ihn dann in die eine oder in die andere Richtung drehen läßt.

Die Schaltung ist in Ordnung; die ohmsche Last ist nicht in Ordnung.

von Klaus (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> So weit ich weiß kann man eine H-Brücke mit PWM mit 2 Methoden
> ansteuern,
> 1. PMW an Inh. Richtungsumschaltung an IN1 oder IN2
> 2. PWM an IN1, über Inverter an IN2.

3. PWM an IN1, IN2 auf low, Rückwärts PWM an IN2, IN1 auf low

MfG Klaus

von MaWin (Gast)


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Schimanski schrieb:
> Du veranlasst doch beide H-Brücken dazu, den Strom mal von links und mal
> von rechts durch die Last fliessen zu lassen. Bei einem Tastgrad von 50%
> fliesst der Strom durch deine Last zwar immer hin und her, vom Netzteil
> aus betrachtet, immer in die eine Richtung. Also zeigt dein Messwerk das
> auch an.
> Du bist wieder bei einem Pulsschema, bei dem im Stand der Motore die
> Schienen unter Wechselstrom stehen. 25khz in Deinem Fall. Der Motor wird
> sich zwar nicht drehen und pfeiffen wirst Du es auch nicht hören. Aber
> ich dachte, die Motoren dürfen keine Wechselspannung, weil die sont
> heiss laufen ??

Ich nehme an, das ist bei dem Anwendungszweck der Modelleisenbahn
Absicht, denn Edgar wollte genau die Variante bei der immer Strom 
fliesst,
damit die ohmschen Lampen im Stillstand oder bei halbem Tempo leuchten 
oder die induktiven Motoren eben langsam fahren oder stillstehen.

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo Schimanski,

daß Gleichstrommotoren von Modellbahnen keinen Wechselstrom
vertragen ist wohl allgemein bekannt,

Aber mit Wechselstrom liegst Du hier falsch.

Wechselstrom ist en Strom der meist sinusförmig von Plus über 0 nach
Minus wechselt und dann wieder zurück schwingt.

Bei der PWM-gesteuerten H-Brücke steht am Ausgang aber ein getakteter
Gleichstrom (Prinzip Lampe an Lampe aus),der nicht über 0 nach Minus 
läuft.

Der Motor bekommt stets die volle Spannung, somit ein starkes 
Drehmoment.
Die Geschwindigkeit wird über die Impulsbreite gesteuert.
Breiter IMpuls - Power- schnelle Fahrt, schmaler Impuls, wenig Kraft
langsame Fahrt.

Trotzdem, vielen Dank für Deine Antwort.

Edgar

von Klaus (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Der Motor bekommt stets die volle Spannung, somit ein starkes
> Drehmoment.

Das wäre so, wenn der Motor elektrostatisch funktionieren würde. Er 
funktioniert aber elektromagnetisch und der Strom macht das Magnetfeld, 
nicht die Spannung. Und solange die Induktivität der Wicklung sich 
zickig zeigt und keinen Strom fließen lassen will, gibts auch kein 
Drehmoment.

MfG Klaus

von MaWin (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das wäre so, wenn der Motor elektrostatisch funktionieren würde. Er
> funktioniert aber elektromagnetisch und der Strom macht das Magnetfeld,
> nicht die Spannung. Und solange die Induktivität der Wicklung sich
> zickig zeigt und keinen Strom fließen lassen will, gibts auch kein
> Drehmoment.

Da fehlt es noch an Bildung

http://www.olliw.eu/uploads/pwm-elektromotor-manuscript.pdf
http://www.fernando-heitor.de/index.php?PHPSESSID=256f0293539115374684a4ffc1c036c2&topic=284.msg829#msg829

Das veränderte Verhalten ist frequenzabhängig.

von Klaus (Gast)


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MaWin schrieb:
> Das veränderte Verhalten ist frequenzabhängig.

und genau das steckt in den Wörtern "solange" (das hat etwas mit Zeit zu 
tun, und Frequenz ist soetwas wie die reziproke Zeit) und "Induktivität"

Klaus schrieb:
> Und solange die Induktivität ...

MfG Klaus

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo Achim, hallo Mawin

und sie bewegt sich doch.

Der Regler funktioniert.

Ich habe eine Lokomotive dran gehängt und somit eine induktive Last

Siehe da es ist wir Ihr beiden sagt, bei Mittelstellung des Reglers (PWM 
50%) steht die Lok und die Wagenbeleuchztung brennt.
Mit links-und rechts-Drehung des Pot. fährt sie vorwärts oder rückwärts.
Was will man mehr.

Ich brauche auch keinen µC (von dessen Anwendung ich nichts weiß.
wie er funktioniert schon)als PWM-Generator,sondern ein 
Logik-Schmitt--Trigger tuts bestens.

Natürlich hatte ich gedacht, daß es die PWM Steuerung ist, die auch bei 
Nullstellung noch volle Spannung liefert,
aber wenn man es nicht genau weiß, frag ich lieber.

Also nochmals besten Dank für Eure Hilfe, die einen alten Tattergreis
von 84 Jahren die richtige Richtung gezeigt hat.

Viele Grüße
Edgar

von MaWin (Gast)


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Edgar Falke schrieb:
> Der Regler funktioniert.

Trotzdem solltest du den Hinweis von

Udo Schmitt schrieb:
> R13 und C7 kommen mir für 25kHz sehr niederohmig vor.

beachten. Mach mal 1nF + 100R draus.

Man könnte auch überlegen, ob 25kHz so ideal ist.

von m.n. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Man könnte auch überlegen, ob 25kHz so ideal ist.

Wenn's läuft, ist doch gut; die sind auf jeden Fall für jede Altersstufe 
geeignet. Bei 5-10kHz wäre das schon anders, zumal ja auch im Stillstand 
am Motor volle Wechselspannung anliegt.

von Schimanski (Gast)


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Jetzt. Nun doch schnell aus meinem Domizil am Äquator. Dein Motor wird 
NICHT nur ein und wieder ausgeschaltet. Dann wäre das ok. Er wird 
ständig umgepolt! Das ist der Riesen Unterschied!

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo Mavin,

Besten Dank für Eure Hinweise,
mach ich, 1nF 100 R

als Ozsi C hatte ich zunächst 0,68 µF, da war die Frequenz zu niedrig 
und der Motor hat gesungen, jetzt 0,33 µF, einwandfrei.

Gruß
Edgar

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo alle zu sammen.
Vielleicht Ihr mit mit einer Erklärung helfen,
Der Motorregler für 10 A mit 2 H-Brücken BTN7930 und CD4093 als 
PWM-Generator ist fertig.
Es wird ein sauberes Rechtecksignal erzeugt und die Modellbahn läßt sich 
gut vorwärts,und rückwärts regeln
Aber es tritt jetzt unerwarteter Weise ein völlig neues Problem auf.
Der Zug läuft eien ganze Weile gut und bleibt dann stehen.
Nach direktes Abschalten der Fahrspannung, und einigen Minuten Wartezeit
fährte we wieder
Mit einem regelbaren Schaltnetzteil tritt diesr Effekt nicht auf,
Gibt es Motoren die PWM-Ansteuerung mit ca. 25 kHz nicht vertragen ?

Guß

Edgar

von stefanus (Gast)


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Vielleicht wird der Motor heiß und durch einen Thermoschalter geschützt.

von Urlauber (Gast)


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Der Motor wird ständig umgepolt. Mit einem Schaltnetzteil nicht. Da wird 
er nur an an und aus gemacht.
Setz doch mal deine offene Bastel-Lok auf die Gleise. Wird der Motor 
heiß?

schimanski

von Edgar F. (edgarfalke)


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Hallo Stefanus und Urlauber,

ihr habt beide recht.
Der Lego-Bahn-Motor (9V)  hat wahrscheinlich einen Thermo-Sensor.
Die Verorgungsspannung für die H-Brücke beträgt 11,5V, so daß an den 
Schienen stets rd. 11 V Rechteckspannung anliegen, dadurch wird der 
Motor überlastet und schaltet -ähnlich einem Sicherungsautomaten- erst 
nach einer gewisssen Zeit der Überlastung ab.
Beim geregelten Schaltnetzteil liegt aber nur die Fahrspannung con ca. 7 
V an, so daß dann nichzs passiert.

Besten Dank für Eure Hinweise.

Edgar

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