Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Freizeit statt Gleitzeit


von Befreiter (Gast)


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Ich wollte mal ein Statement abgeben:

Ich bin schon länger "arbeitslos" und zufrieden mit der Situation! Als 
ich noch berufstätig war, hatte ich immer Angst davor. Ich hatte Angst 
vor dem "Fall", der Armut, der Verachtung, angst soziale Kontakte 
(=Arbeitskollegen) zu verlieren.

Dann ist es doch passiert. Das Unternehmen wurde verkleinert, mein 
Bereich wurde aufgelöst. Das ging ohne Vorankündigung. Ich hatte erst 
mal ALG beantragt. Dann halt schnell neu bewerben. Weit weg gab es schon 
Stellen, aber ich wollte nicht weg. Wenn der Job weg ist, dann ist das 
Einkommen geringer und da noch das finanzielle Risiko eines Umzugs? 
Naja, irgendwie wurde aus einem Monat dann ein halbes Jahr, dann ein 
ganzes.

Ich habe jetzt sogar mehr soziale Kontakte. Darunter sind Studenten, 
Ärzte, Anwälte, Unternehmer, Ingenieure, alles andere als die typische 
"Hartz4-Schicht", wenn es die überhaupt gibt. Und ja einige Arbeitslose 
kenne ich auch.

Endlich hatte ich mal Zeit für Hobbys. Für mich heißt es nicht 
herumgammeln, sondern das zu tun, was ich will. Ich arbeite momentan an 
Opensourceprojekten mit. Vieles was ich programmiere, stelle ich zur 
freien Verfügung. Ich kann frei entscheiden, wann und wo ich arbeite, 
wie lange und was. Ich kann einfach mal wohin fahren, ohne 
Dienstreiseantrag oder Urlaubsantrag.

Klar finanziell sieht es nicht so gut aus. Doch so schlimm ist es auch 
nicht. Ich mache ab und zu mal eine Auftragsarbeit. Das Geld wird zwar 
abgezogen, aber am Ende bleibt doch deutlich mehr übrig. Außerdem kann 
man auch ganz gut Gegenleistungen erhalten, die vom Amt nicht 
angerechnet werden, z. B. kostenlose Mitnutzung des Privatwagens des 
Auftraggebers, kostenloses Essen (Restaurantbetreiber).

Und als Bedürftiger muss man sich nicht ständig sorgen um Rente, 
Versicherungen usw. zu machen. Haftpflicht? Mit welchem Vermögen soll 
ich haften, ist alles unter der Freigrenze. Rechtsschutz? Wenn ich 
Verklagt werde, ist sowieso nichts zu holen. Riesterrente? 
Altersgrundsicherung!

Ich habe jetzt deutlich weniger Einkommen, aber nicht wirklich an 
Lebensqualität verloren. Die berufsbedingten und vermögensbedingten 
Ausgaben fehlen. Wenn ich ganz ehrlich bin, suche ich auch nicht mehr 
wirklich nach einem Job.

Habt ihr eigentlich Angst vor dem beruflichen Aus? Warum? Sehnt ihr euch 
auch manchmal danach arbeitslos zu sein?

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


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Hallo,

Befreiter schrieb:
> Haftpflicht?

ich habe meine Haftpflichtversicherung nicht für mich, sondern für mein 
Gegenüber abgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen
Selbsternannter Weltverbesserer

von Karl O. (knorke)


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Hmm, klingt gar nicht so schlecht! Schön, wenn Du was gefunden hast, was 
Dir Spaß macht! Ich hingegen sitze immer noch auf Arbeit :-(. Naja, 
macht auch Spaß.

von Anderer (Gast)


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Hallo,

falls dein Bericht echt ist und du nicht einfach eine Diskussion 
herausfordern möchtest:

Bedenke das so eine Situation sich schnell ändern kann - längere 
Krankheit, höhere Miete, "Unfall" mit der Freundin (Frau), kleinlicher 
Sachbearbeiter beim Arbeitsamt, Freunde verschwinden aus den 
verschiedensten Gründen u.ä.
Also nicht nur ich würde sehr vorsichtig sein sich es in dieser 
Situation bequem zu machen - die Gefahren das es doch (heftig) abwärts 
geht sind extrem hoch.
Auch machst du mit solchen Aussagen dir und anderen Betroffenen 
sicherlich keine Freunde - da kommen ganz schnell typische 
Stammtischvorurteile bei raus ("denen geht es viel zu gut" - "und dafür 
muss ich arbeiten" - "faules Pack" usw.)
Also besser noch mal die Sache mit Blick in die Zukunft überdenken.

Für jeden "Schei.." sich rechtfertigen zu müssen (Auto, größere Wohnung, 
Nebeneinnahmen, was habe ich auf den Konto, größere Schenkungen von 
Eltern, evtl. irgendwann mal etwas Erben etc.) oder zu Fortbildungen, 
Bewerbungen, Terminen gegängelt zu werden wäre für mich (und viele 
Andere) ein weiterer Grund sich möglichst schnell aus solch einer 
Situation heraus zu winden (auch durch ein Umzug).

Das Arbeitsleben ist kein Ponyhof, aber bei einigermaßen fairen 
Arbeitsbedingungen (und die gibt es trotz allen Negativmeldungen immer 
noch viel öfter als allgemein angenommen) ist ein durch eigene bezahlte 
Arbeit erwirtschaftetes Einkommen wesentlich besser als der von 
Sozialleistungen bezahlte Lebensunterhalt.

mfg

  Anderer

von Karl O. (knorke)


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Stimmt schon was Du sagst, aber in gewisser Weise arbeitet er ja: Open 
Source Projekte etc. Würden wir uns alle für die Karriere kaputt machen, 
dann gäbe es die ganzen OpenSource Sachen nicht. Die sind die Früchte 
von kostenloser Arbeit. Solange er keine Gesetze bricht, sehe ich wenig 
Probleme mit seiner Einstellung. Die ist eh typbedingt. Kann nicht jeder 
so leben. Ich könnte es nicht. Mir würde die Sicherheit fehlen, wenn 
nötig mächtig genug zu sein, mich aus einer schwierigen Situation selbst 
wieder zu befreien. Arbeitslos ist man da schon sehr eingeschränkt, habe 
ich in meiner Family zur Genüge erlebt. So, jetzt geh ich hier mal nach 
Hause. Laser funktioniert, gut. Zeit fürs Bettchen.

von Weiß keiner (Gast)


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Anderer (Gast) schrieb:

> Also nicht nur ich würde sehr vorsichtig sein sich es in dieser
> Situation bequem zu machen - die Gefahren das es doch (heftig) abwärts
> geht sind extrem hoch.

Ach was. Die heutige verpeppelte, verängstigte, wehleidige Generation 
kann sich überhaupt kein Bild mehr machen von den Gefahren, die unsere 
Eltern (bei einigen inzwischen eher Großeltern) im WK2 erfahren haben. 
Feuersturm, ausgebombt, vertrieben, denunziert, Hunger und Kälte und 
noch viel mehr haben sehr viele durchlebt und sind z.T. dabei 
draufgegangen. Wenn man sich nicht sicher sein konnte den nächsten Tag 
zu überleben, wusste man was "Abwärts" heißt. Verglichen damit sind das 
alles heutzutage Luxusprobleme. Man kann aber auch ohne diesen Status 
bestimmenden Luxus durchaus ein Leben in Würde führen - auch wenn man 
dabei vergleichsweise arm bleibt - indem man sich nützlich und 
interessiert zeigt (jeder kann und sollte seinen Stärken nachgehen und 
sich darauf konzentrieren), zu sich selber findet und (DAS IST SEHR 
WICHTIG) die Finger von JEGLICHEN Drogen lässt (darunter ist auch 
Alkohol zu verstehen; Kippen und ähnliches sowieso), Hilfangebote wie 
ALG-II und Tafeln nicht ausschlägt usw. Die Leute die wirklich 
abrutschen und auf der Straße landen sind fast immer Drogenjunkies, 
Alkis und vereinzelt Leute mit schweren Depressionen oder gleich allen 
Eigenschaften zusammen in einer Person. Gerade sog. "Leistungsträger" 
sind es, die heutzutage aus gut situierten Verhältnissen schnell 
abrutschen. Da genügt vereinzelt schon der Verlust der Partnerschaft 
oder des Hauses oder eben des gutes Jobs. Gerade diese Leute kennen das 
karge Leben nicht und verkraften oftmals den tiefen Fall in finanzielle 
Abhängigkeiten nicht und der dann gebrochene einstige Hochmut und Stolz 
(gegenüber dem Sozialstaat) schlägt um in depressive Verstimmung, nicht 
selten in eine dauerhafte Depression. Die dürfen dann auch mal neu über 
ihr bisheriges Leben nachdenken, so wie das der TE bereits getan und 
geschlussfolgert hat.

> Auch machst du mit solchen Aussagen dir und anderen Betroffenen
> sicherlich keine Freunde - da kommen ganz schnell typische
> Stammtischvorurteile bei raus ("denen geht es viel zu gut" - "und dafür
> muss ich arbeiten" - "faules Pack" usw.)

Lass diese Schwachköpfe einfach links liegen! Lass ihnen ihre 
Vorurteile! Die brauchen sie, um ihr eigenes beschissenes Leben zu 
ertragen. Du brauchst diese Leute nicht. Sie können dir egal sein. Wer 
dir keinen Respekt entgegenbringt, den respektierst auch du nicht! So 
einfach ist das. Solche "Freunde" sind keine Freunde, auch keine 
Kollegen, nicht mal gute Nachbarn. Das sind hirnlose Klugscheißer, die 
von deiner Situation nichts wissen und auch nichts wissen wollen. Wenn 
es einem selber schlecht geht lernt man seine Mitmenschen auf eine Art 
kennen, die anderen verwehrt bleibt. Das ist dein strategischer Vorteil! 
Du kannst so schnell die Spreu vom Weizen trennen und solche Deppen 
aussortieren.

> Also besser noch mal die Sache mit Blick in die Zukunft überdenken.

Das ist nie verkehrt.

> Für jeden "Schei.." sich rechtfertigen zu müssen (Auto, größere Wohnung,
> Nebeneinnahmen, was habe ich auf den Konto, größere Schenkungen von
> Eltern, evtl. irgendwann mal etwas Erben etc.) oder zu Fortbildungen,
> Bewerbungen, Terminen gegängelt zu werden wäre für mich (und viele
> Andere) ein weiterer Grund sich möglichst schnell aus solch einer
> Situation heraus zu winden (auch durch ein Umzug).

Er muss sich nur vor denen rechtfertigen, die ihm Leistungen gewähren. 
Das ist im Arbeitsprozess vor dem Arbeitgeber oder in der häuslichen Ehe 
im Prinzip nicht anders. Viele Ehemänner müssen sich zeitlebens für 
alles mögliche vor ihren Ehefrauen rechtfertigen oder umgekehrt. Lerne 
ein dickes Fell zu haben. Sog. "Leistungsträger" wie unsere 
Finanzeliten, die lieben Firmenbosse, die Shareholder, diejenigen die 
Macht ausüben bekommen auch keine roten Backen, wenn sie mit 
fragwürdigen Entscheidungen auf Kosten der Allgemeinheit ihre satten 
Einkommen beziehen, ihre horrenden Pensionen genießen und ihr Recht mit 
teuren Anwälten erkaufen, die du dir niemals leisten können wirst. 
Niemand fragt diese "netten" Mitbürger, ob sie sich für ihr tun und 
handeln auch mal schämen. Geld schämt sich nicht! Niemals! Also schäme 
auch du dich nicht!

> Das Arbeitsleben ist kein Ponyhof, aber bei einigermaßen fairen
> Arbeitsbedingungen (und die gibt es trotz allen Negativmeldungen immer
> noch viel öfter als allgemein angenommen) ist ein durch eigene bezahlte
> Arbeit erwirtschaftetes Einkommen wesentlich besser als der von
> Sozialleistungen bezahlte Lebensunterhalt.

Das stimmt.

von klausi (Gast)


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Bin auch der Meinung, dass das ja ganz in Ordnung ist. Er verletzt ja 
niemanden oder bricht irgendein Gesetz.

Er bringt sich auch in Opensource Projekte ein. Ist doch super.
 Bin sogar überzeugt, dass er mehr leistet als irgendein fauler Beamter 
da draussen. Und so einer kostet wahrscheinlich mehr. Überlegt mal.

Ich hatte auch so eine Zeit. Nach dem Abi arbeite ich. Das war dann nix, 
war dann ein paar Monate immer mal arbeitslos, ging aber dann studieren.

von Justus S. (jussa)


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klausi schrieb:
> oder bricht irgendein Gesetz.

man braucht kein Gesetz zu brechen um asozial zu sein...

von Sepp (Gast)


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Hi!

Wenn das kein Trollversuch ist:
Ich finde Deine Einstellung völlig OK. Warum denn für andere bis zum 
Herzinfarkt arbeiten gehen? Die Wertschöpfung bleibt eh nicht bei Dir!
Ich frage mich manchmal auch, ob ich in H4 nicht besser leben würde als 
jetzt. Zumindest anders. Jetzt habe ich eine Wohnung (Eigentum auf 
Kredit), mehr ist nicht drin. Und ständing die Angst, diese zu 
verlieren. Mit H4 würde ich in ähnlich wohnen, hätte sie aber dann schon 
verloren :-)
Und dann hätte man aber Zeit...... nicht 42h-45h/Woche buckeln, Urlaub 
verschenken, etc. pp.
Aber trauen werd ich mich es wohl trotzdem nicht ;-)

Ich dachte früher immer, Leute die trotz 40h Woche H4 beziehen sind 
gehören respektiert!
Mittlerweile denke ich anders: Eigentlich sind sie dämlich, ihre 
Wertschöpfung einem Anderen (in dem Fall Unternehmer) zu schenken. Dazu 
das Ganze noch Subventioniert vom Steuerzahler!
Wenn diese Leute einfach sagen würden, ich habe keinen Bock mehr, gäbe 
es solche "Aufstockerjobs" einfach nicht. Selbst wenn (was ich nicht 
glaube) diese Jobs dann wegfallen, verdient wenigstens der Asoziale (ja, 
hier der Unternehmer, der ausbeutet) nicht mehr kräftig mit!

von Thomas K. (maxi888)


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Oh wie romantisch! Er macht Open Source und schon ist er ein toller 
Harzer für euch? Wie deppert kann man sein.
Respekt bekommst du erst von mir wenn du deine Kohle nicht beim Amt 
holst, sondern dich selbst versorgst. Sei es mit kleinen Programmier 
Jobs oder andersweitig.
Ansonsten nutzt du nur die gutmütigen aus die hier nicht auf unser 
Sozialsystem scheissen wollen und dich halt mittragen.
Meinst du wenn jeder dein tolles Leben nachlebt bekommst noch 1 ct. vom 
Amt? Oder einer kann dich als Programmierer bezahlen?

Einen Job zu haben ist nicht gleichbedeutend mit Herzinfarkt, nur 
Buckeln usw. man kann hier in D gut leben auch mit Job. Ganz ehrlich wir 
leben doch schon so im Luxus, die Leute hocken am We im Wald und bauen 
sich ein Unterstand aus Ästen und Blättern, frieren am Arsch und essen 
Beeren mit Fichtennadeltee und findens geil. Weil Zuhause die 
Fußbodenheizung wartet.

Jeder Arbeitslose den ich kenne, hat sich verändert über die Zeit in der 
er keinen Job hatte. Die meisten Menschen sind so, das sie einfach 
nachlassen, wenn sie versorgt sind aber dafür nichts tun müssen.
Du kannst das gerne machen, ja ich arbeite auch für dich mit, kein 
Problem. Wenn einer Gesundheitlich nicht mehr kann oder die Arbeitgeber 
jemanden wegen des Alters nicht mehr nehmen, OK. Aber kein Bock mehr 
haben! Und dabei andern auf der Tasche liegen, ich könnte das nicht. Wie 
könnte ich da mir oder meinen Kindern ein Vorbild sein, oder 
irgendwelche Werte vermitteln.

von Amateur (Gast)


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Wenn man das Absolute sucht, hat man niemals Probleme.

Wie kommt es nur, dass diese schei** Münzen immer zwei Seiten haben. 
Können die nicht einfach mal auf der Kante liegen bleiben?

Rein mathematisch gilt (solange es viel mehr Arbeitslose wie offene 
Stellen gibt): Es ist egal, ob du nun arbeitest oder nicht.
Sage ich meinem Schäff was ich von ihm halte, kommt es ja nur zu einem 
Tausch. Ich werde glücklich, weil ich nicht mehr arbeiten muss; ein 
anderer wird glücklich, weil er endlich eine Stelle bekommt. Die Anzahl 
an besetzten Stellen bleibt davon unbeeinflusst und die Anzahl an 
Arbeitslosen ebenfalls.

Aber ist das würglich so einfach?
Das unentgeltliche Arbeiten in Open-Source Projekten wird, außer den 
arbeitslosen Programmieren, jeder "vernünftige" Mensch positiv sehen.
Wer im Kindergarten gegenüber mithilft gilt als Stütze der Gesellschaft. 
Ob das die arbeitslosen Kindergärtnerinnen/Erzieherinnen (blöde 
Begriffe) auch so sehen, ist wohl fraglich.

Wenn man jetzt noch mit dem Begriff der Fairness kommt: Ist es wirklich 
nötig, dass ein gesunder und arbeitsfähiger Mensch, auf Kosten seiner 
Umgebung lebt?

von Christian B. (luckyfu)


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Thomas K. schrieb:
 Wie
> könnte ich da mir oder meinen Kindern ein Vorbild sein, oder
> irgendwelche Werte vermitteln.

Das schaffen nur wenige. Sieht man auch an den Statistiken, die Zeigen, 
daß, wenn die Eltern schon H4 bekommen die Kinder diesen Weg ebenfalls 
einschlagen. nur ganz wenige haben ein geregeltes Arbeitsleben wenn die 
Eltern schon sehr lange H4 / Sozialhilfe beziehen.

Das Hauptproblem ist vermutlich, daß irgendwann die Langeweile siegt. 
Ich z.B. gehe nicht ausschließlich des Geldes wegen auf arbeit, sondern 
weil es mir Spaß macht etwas sinnvolles zu tun und dabei zu sein, wenn 
etwas neues entsteht. Das ist der eigentliche Antrieb. Wenn ich die 
ganze Zeit zu Hause sein müsste... klar, am Anfang hat man noch 
ordentlich zu tun, aber irgendwann ist das, was man noch so vor sich her 
schob abgearbeitet. Irgendwann kommt der Punkt, wo man merkt, daß der 
Antrieb, eine neue Aufgabe anzugehen, fehlt. Ganz einfach aus dem Grund, 
daß es egal ist ob man es macht oder nicht. Wenn du dann an dem Punkt 
bist bist du schon zu lange Arbeitslos um schnell wieder einen Job zu 
finden. Die Folge kann dann der weitere soziale Abstieg sein.

von MS-DOS13 (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Aber kein Bock mehr
> haben! Und dabei andern auf der Tasche liegen, ich könnte das nicht.

Der OP hat doch geschrieben, dass er ab und zu ein Projekt and Land 
zieht und das dann auch auf seine Transferleistungen anrechnen lässt. 
Und wenn mehr nicht geht, dann geht halt nicht mehr.

von hartz 4 profi (Gast)


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Befreiter schrieb:
> Ich wollte mal ein Statement abgeben:

Irgendwann hat man auch keinen Bock mehr auf dieses Idiotensystem.

Wenn man sich bewirbt wird man generell erst mal als unfähig eingestuft, 
egal was fürZeugnisse du anschleppst. Dann geht das grosse Wunschkonzert 
von Arbeitgeberseite los, Praxiskenntnisse in Framework x, in Tool y,... 
und alles mind. 3 Jahre. "Dort kann ich mich problemlos einarbeiten" 
interessiert heute keinen mehr. Am besten solltest du das Tool oder 
Framework selber entwickelt haben, dann bist du erst interessant und das 
muss man sich von Firmen anhören die selber nur lächerliches Zeugs 
machen.

Heute wieder Bewerbungsgespräch gehabt, genau das gleiche für einen 
eigentlich lächerlichen Job. Da denkt man hat alles fachliche abgehakt 
und dann kommt am Ende so eine Frage wie kennen sie sich mit Office aus? 
Da muss man doch eher am Verstand des Personalers und der Fachabteilung 
zweifeln. Als ob ein Ing. damit nicht klar käme, nein da will man 
bitteschön auf nachweisbare Erfahrung.

Auf solchen Kindergartenscheiss habe ich keinen Bock mehr und habe mich 
mit Hartz 4 abgefunden, parallel dazu versuche ich selber Software zu 
entwickeln und zu vermarkten. Als Angestellter kommt man sich 
hierzulande nur verarscht vor, fachlich, gehaltsmässig und menschlich.

von Heinz S. (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Oh wie romantisch! Er macht Open Source und schon ist er ein toller
> Harzer für euch? Wie deppert kann man sein.

Als Softwareentwickler ist er fuer mich kein toller Hecht. Im Gegenteil 
- er lebt auf meine Kosten und macht mir dabei auch noch Konkurrenz. 
Damit bin ich der doppelte Depp - mein Gehalt sinkt immer weiter und 
meine Abgaben steigen. :-(

von Cyblord -. (cyblord)


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hartz 4 profi schrieb:

> Auf solchen Kindergartenscheiss habe ich keinen Bock mehr und habe mich
> mit Hartz 4 abgefunden, parallel dazu versuche ich selber Software zu
> entwickeln und zu vermarkten. Als Angestellter kommt man sich
> hierzulande nur verarscht vor, fachlich, gehaltsmässig und menschlich.

Das Problem ist, es ist einfach nicht legitim, nicht zu arbeiten weil 
man "keinen Bock" hat (und hier gehts ja nun nicht um ne 1 euro stelle 
als Straßenkehrer gelle) aber dafür Kohle von der Allgemeinheit fordern, 
also von denen die auch keinen Bock haben, aber sich trotzdem aufraffen.

von hartz 4 profi (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Das Problem ist, es ist einfach nicht legitim, nicht zu arbeiten weil
> man "keinen Bock" hat (und hier gehts ja nun nicht um ne 1 euro stelle
> als Straßenkehrer gelle) aber dafür Kohle von der Allgemeinheit fordern,
> also von denen die auch keinen Bock haben, aber sich trotzdem aufraffen.

Dazu müsste man ja erst mal eine Stelle finden aber wenn schon solche 
Kinkerlitzchen wie Officekenntnisse ein Hemmnis seitens der Arbeitgeber 
sind ... DAS ist der Punkt, ausserdem arbeite ich ja, man versucht es 
halt mit einem eigenen Produkt in die Selbstständigkeit zu schaffen. 
Fakt ist wir haben ein Überangebot an Leuten die Arbeit suchen, sonst 
wären solche Rosinenpickermätzchen nicht möglich.

Als Angestellter sehe ich keine Perspektive mehr in diesem Land, der 
Arbeitsmarkt ist verroht und pervertiert. Da bleibt nur noch auf eigene 
Rechnung zu arbeiten.

von Karl O. (knorke)


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Heinz S. schrieb:
> - er lebt auf meine Kosten und macht mir dabei auch noch Konkurrenz.

Tja, Scheisse. Erzähl das mal den ganzen Droschkenfahrern als das Auto 
aufkam oder den Zeitungsleuten im Internetzeitalter... Es gibt doch kein 
verbrieftes Recht auf das, was man gelernt hat, bis zum Ende hin bezahlt 
zu werden... Ohne Open Source / Freeware wäre die Welt noch bei Weitem 
nicht so weit, wie sie es heute ist! Für mich zählt der Fortschritt der 
Welt und menschlichen Gesellschaft erheblich mehr als die Pfründe 
irgendeines Berufsstandes. Da schließe ich mich auch selbst gern ein.

>Überangebot an Leuten die Arbeit suchen

So sieht es aus! Solange nicht die Leute Arbeit haben, die Arbeit 
wollen, solange spielt es überhaupt keine Rolle ob wirklich jeder 
Arbeitslose arbeiten will.

Insgesamt sehe ich aber auch hier im Thread eine interessante, 
wenngleich gefährliche Entwicklung. Ich glaube, viele kündigen innerlich 
den Gesellschaftsvertrag, dass man seine Leistung einbringt und 
entsprechend belohnt wird. Und der herausragende Grund für dieses 
Verhalten sind nicht die Arbeitslosen / Schmarotzer. Der Grund dafür ist 
die extreme und extremer werdende Ungleichverteilung von Vermögen am 
oberen Ende der Besitztumsstange! Da sollte man sich mehr Gedanken 
darüber machen!

: Bearbeitet durch User
von hpaa (Gast)


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Karl Otto schrieb:
> Insgesamt sehe ich aber auch hier im Thread eine interessante,
> wenngleich gefährliche Entwicklung. Ich glaube, viele kündigen innerlich
> den Gesellschaftsvertrag, dass man seine Leistung einbringt und
> entsprechend belohnt wird. Und der herausragende Grund für dieses
> Verhalten sind nicht die Arbeitslosen / Schmarotzer. Der Grund dafür ist
> die extreme und extremer werdende Ungleichverteilung von Vermögen am
> oberen Ende der Besitztumsstange!

Merke dies auch zunehmend im Bekanntenkreis Job und Familie lassen sich 
total schwer kombinieren. Von meinen Freuden(mitte 30) hat kaum einer 
Kinder obwohl alle im Leben stehen. Alles schon irgendwie Paradox. 
Verstehe aber irgendwie den TO die Ängste abzusteigen hat bestimmt jeder 
irgendwie für alles braucht man Versicherungen  für die Rente soll man 
selber sparen obwohl man ein ganzes Leben arbeitet.

Hoffe beim To läuft es gut schwer wirds wenn z.b. wirklich mal die Zähne 
repariert werden müssen etc.. ohne Zuzalung kommt man da oft nicht weit.

von Antimedial (Gast)


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Mal davon abgesehen dass das ganz offensichtlich ein Trollbeitrag ist. 
Eine Art Open-Source-Rente wäre ja schon nicht schlecht. Wobei das auch 
wieder nur ein bürokratisches Monster wäre. Besser ist dann immer noch 
das bedingungslose Grundeinkommen, da könnte man nach Belieben sein 
ganzes Leben an Open Source herum basteln, ohne schlechtes Gewissen oder 
Ärger mit dem Amt. Bezahlt wird das im Endeffekt von den Unternehmern, 
die aus der Software Produkte machen und Steuern bezahlen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Karl Otto schrieb:
> Heinz S. schrieb:
>> - er lebt auf meine Kosten und macht mir dabei auch noch Konkurrenz.
>
> Tja, Scheisse. Erzähl das mal den ganzen Droschkenfahrern als das Auto
> aufkam oder den Zeitungsleuten im Internetzeitalter...

Also manchmal muss man sich wundern. Der Fokus seiner Aussage lag doch 
jetzt nicht bei der Konkurrenz sondern dass er ihn dabei noch 
durchfüttern muss. Seine Zahlungen ermöglichen es dem Hartzer dann ja 
erst, überhaupt eine Konkurrenz zu sein.
Mannoman

: Bearbeitet durch User
von Ingenieur (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Besser ist dann immer noch
> das bedingungslose Grundeinkommen,
und wer soll das zahlen?

und wer soll das bekommen?

Dann kommt doch jeder hierher gerannt und kassiert!

Das Ergebnis ist doch jetzt schon, dass sich immer mehr von dem 
deutschen Sozialsystem abwenden.

Die einen gehen ins Ausland und verdienen dort besser, bezahlen weniger 
Steuern

Die anderen machen es so wie ich, und sind selbständig und kassieren 
JETZT, um in Zukunft im billigen Ausland zu leben.

Ich verdiene momentan run 20% mehr, als ich als Angestellter maximal 
hätte und kann es mir daher erlauben, mit 60 in Rente zu gehen. Zwischen 
60 und 67, lebe ich von dem was ich aus der 60er Rentenversicherung 
ausgezahlt bekomme und ab 67 kommt zusammen mit der privaten von 1300 
vom Staat. Davon zahle ich KK und liege unter dem Selbstbehalt, muss 
also weder Unterhalt noch Steuern zahlen! Was ich aus der privaten 
bekomme ist dann auch steuerfrei! Ich habe also rund 800,- zur Verfügung 
+ mein Gespartes. Das sind jetzt etwa 600,- wenn ich 90 werde und bis 
ich 60 bin habe ich sovie, dass ich fast 1100,- zuschiessen kann. 1800,- 
netto als Rentner reichen mir, um im billigen Östereich zu wohnen.

von Antimedial (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> und wer soll das zahlen?
>
> und wer soll das bekommen?

Alle und alle. Das geht ziemlich gut auf. Der große Nachteil: 
Hundertausende Arbeitslose in der Verwaltung.

von Cyblord -. (cyblord)


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Antimedial schrieb:
> Ingenieur schrieb:
>> und wer soll das zahlen?
>>
>> und wer soll das bekommen?
>
> Alle und alle.
Was ja "bedingungslos" bereits impliziert.

> Hundertausende Arbeitslose in der Verwaltung.
Aber die bekommen dann ja auch BGE. Also halb so schlimm.

Nur dass es überhaupt finanzierbar ist, daran darf gezweifelt werden.

von Antimedial (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
>> Hundertausende Arbeitslose in der Verwaltung.
> Aber die bekommen dann ja auch BGE. Also halb so schlimm.

Nur politisch eben nicht umsetzbar. Und Beamte kann man nicht entlassen.

cyblord ---- schrieb:
> Nur dass es überhaupt finanzierbar ist, daran darf gezweifelt werden.

Das ist eine relativ simple Rechenübung. Es würde funktionieren. 
Schließlich würde nicht nur Hartz IV wegfallen, sondern auch z.B. Bafög 
und Kindergeld. Und über 100 andere Sozialleistungen.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Das BGE kostet nicht viel mehr als ALG, weil von dem BGE ja auch die 
Miete bezahlt werden muss. Ich meine mal gelesen zu haben, dass ein 
Harzer im Schnitt ~1000€ kostet. Miete und Verwaltung machen also mehr 
aus, als der tatsächlich selbst verprassen kann.
Hätte vielleicht den Effekt, dass Arbeitslose mehr aufs Kosten wie Miete 
achten.

Prinzipiell hätte ich nix gegen das BGE, insofern es so niedrig ist, 
dass es richtig unbequem ist davon zu leben ->800-900€ Vielleicht.
Die derzeitige Variante gängelt unnötigerweise arbeitswillige und die 
langzeitschnarcher komment trotzdem nicht in die Pötte.

Wir hatten vom Amt einen Jobber als Winterdienst für unsere Wohnanlage 
vermittelt bekommen. Der Typ war völlig fertig, unwillig zu arbeiten und 
unhöflich. Wenns geschneit hat war er nicht um 7 Uhr da um zu räumen, 
sondern um 13 Uhr. Manchmal kahm er auch gar nicht. Solche Leute kann 
niemand brauchen. Insofern wir nicht bereit sind solche Fehlschüsse 
verhungern zu lassen, müssen wir ihnen wohl oder übel trotzdem Geld 
geben. Bevor man jetzt auch noch organisatorischen Aufwand an denen 
verschwendet, kommt man mit BGE billiger weg. Mit etwas Glück nimmt der 
die 800€ und säuft sich tot.

von Paul (Gast)


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Ich finde das alles witzig. Der Thread-Starter ist tatsächlich ein 
Troll, aber er hat genau das los getreten, was er sehen wollte.
Wie kommen denn hier die meisten darauf, dass dieser Staat sozial ist. 
Hier lebt niemand auf kosten der anderen. Es ist viel mehr so, dass der 
H4-Status verhindern soll, dass die Menschen auf die schiefe Bahn 
geraten bzw. extrem kriminell werden. Das bedeutet, H4 ist ein 
Schutzgeld für die Gesellschaft. Wir haben in unserer 
Wohlstandsgesellschaft völlig vergessen, wozu Menschen in der Lage sind.

Schafft einfach mal H4 ab. Baut aber dann hohe Zäune um eure 
Eigentumshäusser; die nebenbei sowieso der Bank gehören.

:)

von hartzer plündern demnächst dein haus (Gast)


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Fabian F. schrieb:

> Wir hatten vom Amt einen Jobber als Winterdienst für unsere Wohnanlage
> vermittelt bekommen. Der Typ war völlig fertig, unwillig zu arbeiten und
> unhöflich. Wenns geschneit hat war er nicht um 7 Uhr da um zu räumen,
> sondern um 13 Uhr. Manchmal kahm er auch gar nicht. Solche Leute kann
> niemand brauchen.
Hast du ihn auch mal gefragt was er dafür bekommt? Hättest du für den
selben "Lohn" die Arbeit gemacht?


> Insofern wir nicht bereit sind solche Fehlschüsse
> verhungern zu lassen, müssen wir ihnen wohl oder übel trotzdem Geld
> geben. Bevor man jetzt auch noch organisatorischen Aufwand an denen
> verschwendet, kommt man mit BGE billiger weg. Mit etwas Glück nimmt der
> die 800€ und säuft sich tot.
BGE bekommt aber jeder, wer finanziert das? Was ist wenn dadurch die 
Preise steigen, was bleibt dann davon? Arbeiten plötzlich mehr Leute gar 
nichts mehr? Steigen die Löhne oder fallen sie eher, was bleibt dann 
unterm Strich? Ziehen wir daduch mehr Wirtschaftsflüchtlinge ins 
Land,....?

BGE funktioniert nicht, das kapiert jeder Trottel der 1+1 zusammenzählen 
kann.

von Heinz S. (Gast)


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Karl Otto schrieb:
> Tja, Scheisse. Erzähl das mal den ganzen Droschkenfahrern als das Auto
> aufkam oder den Zeitungsleuten im Internetzeitalter... Es gibt doch kein
> verbrieftes Recht auf das, was man gelernt hat, bis zum Ende hin bezahlt
> zu werden...

Unsinniger Vergleich. Diese Berufe wurden/werden ueberfluessig, weil sie 
durch neue, modernere Berufe ersetzt wurden. Das ist bei der 
Softwareentwicklung noch lange nicht der Fall. Auf dem Hoehepunkt des 
Bedarfs erlebt die IT-Branche einen Tiefpunkt der Gehaltsentwicklung. 
Hier findet hier ein Verdraengungswettbewerb statt, weil mitten in einer 
kapitalistischen Gesellschaftsordnung eine kommunistische Insel 
aufgemacht wird.

Was die Moechtegernweltverbesserer dabei voellig uebersehen: 
Hauptnutzniesser sind mal wieder die Unternehmer. Glaubst du etwa, die 
Kostenersparnis nutzt der Gesellschaft? Davon profitieren am Ende nur 
Kader!

Ich wuerde gerne erleben, was hier los waere, wenn die 
Hardwareentwickler genauso bloed waeren, fuer den Rest der Gesellschaft 
fuer lau zu arbeiten. Fuer genau die Typen, die Ingenieure fuer komische 
Freaks halten.

> Ohne Open Source / Freeware wäre die Welt noch bei Weitem
> nicht so weit, wie sie es heute ist!

Unsinn. Aber durch diese rosarote Brille ist wohl kein Durchkommen bei 
einem Publikum, fuer das die IT-Welt nur aus dem guten Linux und dem 
boesen Windows besteht.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Befreiter schrieb:
> Und als Bedürftiger muss man sich nicht ständig sorgen um Rente,
> Versicherungen usw. zu machen.
Stimmt, weil Leute, die täglich zur Arbeit gehen das für dich 
übernehmen.
> Haftpflicht? Mit welchem Vermögen soll
> ich haften, ist alles unter der Freigrenze.
Heißt, wenn du einen Unfall baust, bei dem ich zu Schaden komme, haftest 
du mit deinem Vermögen, das sicherlich nicht ausreichen wird, um schwere 
/ länger dauernde Beeinträchtigungen zu decken

von Antimedial (Gast)


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hartzer plündern demnächst dein haus schrieb:
> BGE bekommt aber jeder, wer finanziert das? Was ist wenn dadurch die
> Preise steigen, was bleibt dann davon? Arbeiten plötzlich mehr Leute gar
> nichts mehr? Steigen die Löhne oder fallen sie eher, was bleibt dann
> unterm Strich? Ziehen wir daduch mehr Wirtschaftsflüchtlinge ins
> Land,....?

Das BGE kostet nicht mehr als alle heutigen Sozialleistungen. Die 
Finanzierung ist also da. Steigende Preise ist heute bei allen 
Sozialleistungen berücksichtigt, wieso sollte das plötzlich nicht mehr 
funktionieren? BGE ist auch kein wirklicher Anreiz, gar nicht mehr zu 
arbeiten. Zumindest wenn es nicht zu hoch angesetzt wird. Und auf die 
Löhne hat es erst einmal keine Auswirkungen.

hartzer plündern demnächst dein haus schrieb:
> BGE funktioniert nicht, das kapiert jeder Trottel der 1+1 zusammenzählen
> kann.

Es funktioniert nicht, weil die gesetzlichen und politischen 
Rahmenbedingungen nicht stimmen und es deshalb nie eingeführt wird. Die 
Thematik Wirtschaftsflüchtlinge von oben gehört dazu.

Heinz S. schrieb:
> Was die Moechtegernweltverbesserer dabei voellig uebersehen:
> Hauptnutzniesser sind mal wieder die Unternehmer. Glaubst du etwa, die
> Kostenersparnis nutzt der Gesellschaft? Davon profitieren am Ende nur
> Kader!

Open Source wird im Wesentlichen von Unternehmen vorangetrieben. Die 
paar Hobbyentwickler fallen da kaum noch auf. Von daher profitieren 
natürlich auch erst einmal Unternehmen.

Heinz S. schrieb:
> Unsinn. Aber durch diese rosarote Brille ist wohl kein Durchkommen bei
> einem Publikum, fuer das die IT-Welt nur aus dem guten Linux und dem
> boesen Windows besteht.

Versuche mal ein großes Softwarepaket zu finden, bei dem absolut kein 
Open Source Code verwendet wurde. Gerade viel Profisoftware basiert 
teilweise zum Großteil auf Open Source. Versuche mal eine 
Entwicklungsumgebung für eingebettete Systeme zu finden, bei der weder 
die Oberfläche noch der Compiler Open Source ist. Das Verhältnis wird da 
wohl 1:10 oder noch schlechter stehen.

von Fabian F. (fabian_f55)


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hartzer plündern demnächst dein haus schrieb:

> Hast du ihn auch mal gefragt was er dafür bekommt? Hättest du für den
> selben "Lohn" die Arbeit gemacht?

Ich hab genau den Job 4 Jahre lang während meines Studiums gemacht (Für 
8€/h). 5 Uhr aufstehen 2h Schnee schippen und Streuen, dann zur Uni. 
Nicht schön, aber auch nicht Unmenschlich. Manche zahlen Geld für 
körperliche Anstrengung in dieser Art.
Außerdem muss man eben wenn man nix gelernt hat auch mit Jobs 
zurechtkommen die suboptimal sind...


> BGE bekommt aber jeder, wer finanziert das? Was ist wenn dadurch die
> Preise steigen, was bleibt dann davon? Arbeiten plötzlich mehr Leute gar
> nichts mehr? Steigen die Löhne oder fallen sie eher, was bleibt dann
> unterm Strich? Ziehen wir daduch mehr Wirtschaftsflüchtlinge ins
> Land,....?

Wird natürlich über Steuern finanziert. Alle kriegen 800 mehr. 
Normalverdiener zahlen 800€ mehr Steuern, Gutverdiener zahlen mehr als 
sie kriegen. Ist auch nicht anders als Aufstocker und Harzer heute...

von Damian (Gast)


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Mag sein das ich etwas hart bin, aber für mich ist der Theard-eröffner 
schlicht und einfach ein Parasit. Eine Person welche die Allgemeinheit, 
sprich seine Mitbürger ununterbrochen ausnutz und betrügt. Solche leute 
gehören für mich auf die Strasse geschmissen bei einer Streichung 
sämtlicher Leistungen um 100%!
Sorry meine Meinung, ich verspüre nur Verachtung für sozial-Parasiten... 
(nichts gegen Personen welche aus diversen gründen keinen job finden 
(und allenfalls nie finden werden), für jene soll es einen großzügigen 
Sozialstaat geben, aber nicht für Leute wie der theard-eröffner...)

von klausi (Gast)


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Ich verstehe die Leute hier nicht,  die sich beschweren,  beschwert euch 
doch nicht über den Kameraden hier, beschwert euch über den Staat, wenn 
überhaupt.

Aber seid froh , dass es noch ein Auffangnetz gibt, auch ihr könntet das 
mal brauchen.

Es betrifft euch nicht im geringsten, ob dieser jemand H4 bezieht oder 
nicht, es hat auf euer Mikrouniversum keinerlei Auswirkungen.

Nur, ihr müsst die Gesamtsicht sehen. Da hat es dann natürlich schon 
viel mehr Auswirkungen, wenn man berechnet, dass Tausende H4 beziehen.

Aber! Noch viel besser, als wenn wir Horden von Kriminellen und 
Obdachlosen in unseren Städten haben. Schaut nur mal in die USA , oder 
macht mal Urlaub dort. Kann euch einige gute Viertel empfehlen.

Und.. wenn es euch nicht in den Kram passt, meldet euch doch selbst zu 
H4 an. Doch nicht?  Na siehste.

von klausi (Gast)


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Ich verstehe eure Message schon, dass ihr ihm das missbilligt. Aber wenn 
er es so leicht geschafft hat, ist er sicher nicht der Einzige, deswg. 
müsstet ihr eine Ebene höher ansetzen - das System wäre dann zu 
durchlässig.

Die raffgierigen Konzerne knebeln uns doch schon genug warum nicht mal 
ne Auszeit nehmen?

Denn die unfaire Verteilung von Vermögen und Reichtümern in der 
Bevölkerung und Konzerngierigkeit spottet jeder Beschreibung. Da würde 
ich eher ansetzen, als jemandem seinen H4 Satz neidig zu sein.. typisch 
Deutschland, keine Worte mehr..

von MS-DOS13 (Gast)


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Paul schrieb:
> Es ist viel mehr so, dass der
> H4-Status verhindern soll, dass die Menschen auf die schiefe Bahn
> geraten bzw. extrem kriminell werden. Das bedeutet, H4 ist ein
> Schutzgeld für die Gesellschaft. Wir haben in unserer
> Wohlstandsgesellschaft völlig vergessen, wozu Menschen in der Lage sind.

Das ALG II soll das Existenzminimum garantieren und verhindern, dass 
Leute auf der Straße leben müssen und die Wahl haben zwischen verhungern 
oder die Paläste stürmen.

von MS-DOS13 (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Wir hatten vom Amt einen Jobber als Winterdienst für unsere Wohnanlage
> vermittelt bekommen. Der Typ war völlig fertig, unwillig zu arbeiten und
> unhöflich. Wenns geschneit hat war er nicht um 7 Uhr da um zu räumen,
> sondern um 13 Uhr.

Wie würdest du dich den Verhalten, wenn das Amt dich zum Schneeschüppen 
abkommandiert?

von MS-DOS13 (Gast)


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Damian schrieb:
> Mag sein das ich etwas hart bin, aber für mich ist der Theard-eröffner
> schlicht und einfach ein Parasit. Eine Person welche die Allgemeinheit,
> sprich seine Mitbürger ununterbrochen ausnutz und betrügt. Solche leute
> gehören für mich auf die Strasse geschmissen bei einer Streichung
> sämtlicher Leistungen um 100%!
> Sorry meine Meinung, ich verspüre nur Verachtung für sozial-Parasiten...

Falsches Forum. Probiers mal hier: http://www.bild.de/

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Prinzipiell lebt Befreiter fast wie ein Privatier. Er kann arbeiten, 
muss aber nicht, kann sich seine Zeit einteilen wie er es gerne hätte 
und lebt auch ohne Stress vom Arbeitgeber. Nur fast weil er nicht von 
seinem eigenen Geld lebt und auch nicht mal eben spontan weiter weg 
verreisen kann (weil zu teuer).

Das Problem mit der Vereinsamung und das Gefühl "Warum soll ich das 
jetzt machen, bekomm eh nix dafür" haben auch die Privatiers, nur auf 
der anderen Seite der Vermögensskala. Um eigenverdient am finanziellen 
Minimum in Deutschland zu leben (imo 800€/Mon und das ist schon arg auf 
der Kante genäht) brauchst du ca. 250.000*. Bei dem Betrag auf dem Konto 
kannst du von den Zinsen dann auch wie jeder Harzer leben, nur ohne 
Arbeitslosenamt im Nacken. Tcha viele tauschen das Harzfeeling gegen ein 
Eigenheim aus.

Manchmal verstehe ich die Resignierten schon. Wenn du dich bewirbst 
wirst du meistens herablassend angeschaut. Nicht immer, hab ich aber 
auch schon öfters erlebt. Das zehrt gewaltig am Selbstwertgefühl. Auf 
der anderen Seite kann man gerne mal das Zinssystem ansprechen, einmal 
groß Kohle scheffeln und bis in alle Ewigkeiten von den Erträgen leben. 
Da können ganze Generationen ausgesorgt haben und die Zinsen müssen auch 
die bezahlen, die sich keinen Wohlstand erarbeiten können.


* Angenommen 6% Zinsen abzgl. 25% Abgeltungssteuer

von Mahlzeit (Gast)


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Lasst mich Arzt schrieb:
> brauchst du ca. 250.000*. Bei dem Betrag auf dem Konto
> kannst du von den Zinsen dann auch wie jeder Harzer leben, nur ohne
> Arbeitslosenamt im Nacken.

> * Angenommen 6% Zinsen abzgl. 25% Abgeltungssteuer

oh-oh!
In welchem Paralleluniversum lebt eigentlich der Herr Möchtegern-
Kurpfuscher? Eine freundlich formulierte Diagnose spricht hier
von signifikant verzerrter Realitätswahrnehmung.  ;-)

von Jo S. (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Besser ist dann immer noch das bedingungslose Grundeinkommen,

> und wer soll das zahlen?

Gegenfrage: wer bezahlt das jetzige, teuere, ineffiziente, ungerechte 
Sozialsystem mit überhöhten Zwangsabgaben und nur mittelmäßigen 
Leistungen?  ;)

> und wer soll das bekommen?

Jeder, der seit wenigstens 5 Jahren in D vom eigenen Geld lebt, so wie 
es das EU-Recht vorgibt.


> Das Ergebnis ist doch jetzt schon, dass sich immer mehr ZAHLER von dem
> deutschen Sozialsystem abwenden.

"ZAHLER" ist von mir eingefügt worden.
>
> Die einen gehen ins Ausland und verdienen dort besser, bezahlen weniger
> Steuern
>
> Die anderen machen es so wie ich, und sind selbständig und kassieren
> JETZT, um in Zukunft im billigen Ausland zu leben.

Man kann beides verbinden: Als Freiberufler kann man z.B. seinen 
(offiziellen) Wohnsitz nach Tschechien verlegen und dort die Einkünfte 
mit einem fixen Steuersatz von nur 6% versteuern. Vorteil: In den 
Grenzregionen verstehen die Leute auch deutsch. Zudem kann man es sich 
dort auch später im Ruhestand sehr gut gehen lassen.

>
> Ich verdiene momentan run 20% mehr, als ich als Angestellter maximal
> hätte und kann es mir daher erlauben, mit 60 in Rente zu gehen.

Ich werde ab 58 Privatier sein.  :)


> Zwischen
> 60 und 67, lebe ich von dem was ich aus der 60er Rentenversicherung
> ausgezahlt bekomme und ab 67 kommt zusammen mit der privaten von 1300
> vom Staat.

Du meinst: ab 60 erhältst du steuerfreie Zahlungen von 800 € aus deiner 
privaten Renten- oder Lebensversicherung und dann ab 67 kommen 1300 € 
aus der gesetzlichen RV hinzu?

> 1800 netto als Rentner reichen mir, um im billigen Östereich zu wohnen.

Ob man in Österreich billig leben kann, weiß ich nicht ... glaube nicht. 
Aber mit 1.800 € im Monat kommt man als Einzelner schon über die Runden. 
;)

von Jo S. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ingenieur schrieb:
>> und wer soll das zahlen?
>>
>> und wer soll das bekommen?
>
> Alle und alle.

So wie beim jetzigen Mißwirtschaftssystem auch.


> Das geht ziemlich gut auf.

Ja, ein Bürgergeldsystem würed nicht mehr kosten.

> Der große Nachteil:
> Hundertausende Arbeitslose in der Verwaltung.

Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Der riesig aufgeblähte 
Verwaltungsapperat könnte verschwinden. Über 100 Mrd. € Verschwendung 
weniger. Das Geld kommt den Bürgern direkt zu gute.

von Jo S. (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Nur dass es überhaupt finanzierbar ist, daran darf gezweifelt werden.

Nein, es ist genau so finanzierbar, wie das jetzige System! Nur daß mehr 
bei den Bürgern ankommen würde, als bei den Bürokraten.

von Antimedial (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Der riesig aufgeblähte
> Verwaltungsapperat könnte verschwinden. Über 100 Mrd. € Verschwendung
> weniger. Das Geld kommt den Bürgern direkt zu gute.

Natürlich ist es eigentlich ein Vorteil, aber genau dieser Punkt macht 
das System politisch nicht umsetzbar.

von Milka, die Kuh (Gast)


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Ja ja, die Milchbauern!

Muuuuuuhuhuhuuuuuuu

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Justus,

Justus Skorps schrieb:
> klausi schrieb:
>> oder bricht irgendein Gesetz.
>
> man braucht kein Gesetz zu brechen um asozial zu sein...

Aber asozial ist er ja gerade nicht, im Gegenteil. Wer an der 
Gesellschaft teilnimmt und sogar in Form von OpenSource zu ihr beiträgt, 
ist eben nicht asozial.

Letzten Endes geht es doch für jeden von uns darum, eine Nische in 
unserer Gesellschaft zu finden, in der er sich wohlfühlt. Wenn der TO 
diese, seine Nische gefunden hat, ist das doch prima für ihn. Und wenn 
er andererseits mit seinen Fähigkeiten etwas zur Gesellschaft beiträgt, 
ist mir das zehn- oder sogar hunderttausendmal lieber, als wenn er sich 
ins Abseits stellen und dem Rest der Welt den nackten Hintern zeigen 
würde.

Liebe Grüße,
Karl

von Karl Käfer (Gast)


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Hi Karl,

Karl Otto schrieb:
> Tja, Scheisse. Erzähl das mal den ganzen Droschkenfahrern als das Auto
> aufkam oder den Zeitungsleuten im Internetzeitalter... Es gibt doch kein
> verbrieftes Recht auf das, was man gelernt hat, bis zum Ende hin bezahlt
> zu werden... Ohne Open Source / Freeware wäre die Welt noch bei Weitem
> nicht so weit, wie sie es heute ist! Für mich zählt der Fortschritt der
> Welt und menschlichen Gesellschaft erheblich mehr als die Pfründe
> irgendeines Berufsstandes. Da schließe ich mich auch selbst gern ein.

Das sehen aber nur nur die guten Leute so. Weil die nämlich wissen, daß 
sie sich notwendigenfalls in neue Sachen einarbeiten und davon leben 
können.

Liebe Grüße,
Karl

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo,

Antimedial schrieb:
> Das BGE kostet nicht mehr als alle heutigen Sozialleistungen.

Das ist einer der fraglichen Punkte am BGE.

> BGE ist auch kein wirklicher Anreiz, gar nicht mehr zu arbeiten.

Wer sagt das? Es gibt heute schon viele Mitbürger, denen ALG2 reicht -- 
Stichwort Grenznutzen.

> Zumindest wenn es nicht zu hoch angesetzt wird.

Dann sind wir aber wieder bei ALG2, und letztlich nur bei dessen Höhe. 
Im Endeffekt ist ALG2 so etwas wie ein BGE.

> Und auf die Löhne hat es erst einmal keine Auswirkungen.

Ja, genau, "erst einmal". Wenn das BGE heute eingeführt wird, hat es 
morgen keine Auswirkungen. Übermorgen schon, aber...

Schade,
Karl

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Karl Käfer schrieb:
> Hallo,
>
> Antimedial schrieb:
>> Das BGE kostet nicht mehr als alle heutigen Sozialleistungen.
>
> Das ist einer der fraglichen Punkte am BGE.

Vorallem weil einige es noch nicht so richtig realisiert haben, das 
D-land nicht mehr geteilt ist und in der EU Freizügigkeit herrscht!
Also demzufolge wir in D-land keinen geschlossener Wirtschafts- und 
Sozialraum haben.
Da wird jedes BGE, das über den  durchschnittlichen Sozialleistungen 
irgendeines EU-Landes liegen, jene anziehen, die sich mit den BGE 
besserstellen in D-Lan, als in ihren Herkunftsländer.
Aktuell sind die Roma aus BG und RO ja auch deshalb in D-land unterwegs, 
weil schon das Kindergeld und die Möglichkeit des Aufstockens ihre 
Lebensbedingungen wesentlich besser stellt, als dies in ihren 
Herkunftsländer möglich währe.
Auch wenn die in D-land wie "Penner" (Miet-Schlafstätten) leben, so 
haben die durch die Sozialleistung  in D-land einen Anreiz zur 
Zuwanderung.

Und wer hier glaubt, ihm würde der Min-Lohn ned tangieren, weil er ja 
als IG-Metaller im IGM-Disneyland lebt.
Der kann halt auch ned sich die Mirkung von Substitutions- und 
Multiplikatoreneffekte vorstellen.
Aber "Null Ahnung" schützt vorm "Betroffen sein" halt auch ned!

von Aero-AT (Gast)


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Jo S. schrieb:
> 1800 netto als Rentner reichen mir, um im billigen Östereich zu wohnen

Alle reden nur vom Auswandern bzw. wie viel besser es wohl woanders ist 
als in Schland. Jedoch wissen diejenigen leider nicht, wie gut sie es 
haben.

Ich kann aus Erfahrung sprechen, denn ich bin vor 4 Jahren nach 
Österreich ausgewandert, da ich keine Lust mehr auf Ausbeuterfirmen 
hatte und auf die Titelgeilheit deutscher Unternehmen. Aber eines weis 
ich jetzt, Ausbeuterfirmen sind keine Erfindung der deutschen ;-)
Ebenso brauchen sich alle deutschen, die in Deutschland leben, nicht 
über steuern und Lebenshaltungskosten zu beklagen. z.B. Österreich im 
vergleich zu Deutschland:

Vorteile: Schöne Lage, günstigerer Benzinpreis

Nachteile: 3-4mal so hohe KFZ Steuer, Zusatzsteuer bei KFZ Kauf, höhere 
Mehrwehrsteuer, Lebensunterhaltskosten deutlich höher, im generellen 
Mietpreise wie in Hamburg und das beste ist :-) den Lohn bekommt man 
auch im osten von Schland.

Soviel zum Thema "ich mache mir später woanders ein schönes, günstiges 
Leben".

Aber um auf das eigentliche Thread-Thema zurück zu kommen.
Ich verachte Leute, die bewusst Harz4 beziehen, weil Sie einfach keinen 
Bock haben. Denn andere hingegen, die gesundheitsbedingt dorthin 
abgerutscht sind bekommen sogar noch Kürzungen, nur weil Peng!

Danke den Schmarotzern der Gesellschaft. Wenn Ihr doch keinen Bock habt 
für Unternehmen zu arbeiten, dann liegt aber auch nicht dem Staat auf 
der Tasche und für die, die nur wegen der Stütze nach D eingewandert 
sind, sollten schneller als sie, wenn überhaupt, gebrochen Deutschland 
sagen können wieder über die Grenze geschmissen werden.

von Antimedial (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Das BGE kostet nicht mehr als alle heutigen Sozialleistungen.
>
> Das ist einer der fraglichen Punkte am BGE.

Nein, das ist eine einfache Rechenübung. Wenn man wirklich alle 
Sozialleistungen (abgesehen von vielleicht ALG1 und Rente) zusammen 
rechnet, kommt man auf den entsprechenden Betrag. Und dann hat man immer 
noch die Verwaltungskosten gespart.

Karl Käfer schrieb:
> Wer sagt das? Es gibt heute schon viele Mitbürger, denen ALG2 reicht --
> Stichwort Grenznutzen.

Was heißt "viele"? 1%, vielleicht 5%?

Karl Käfer schrieb:
> Dann sind wir aber wieder bei ALG2, und letztlich nur bei dessen Höhe.
> Im Endeffekt ist ALG2 so etwas wie ein BGE.

Fast. Es ersetzt nicht nur ALG2, sondern auch Kindergeld, Bafög und 
viele andere Sozialleistungen. Die Verwaltungskosten gehen dafür gegen 
0. Es ist unglaublich, wie viel Aufwand man treibt, nur um 
sicherzustellen, ob jemand jetzt berechtigt ist, eine Sozialleistung zu 
bekommen. Das könnte man alles sparen.

Cha-woma M. schrieb:
> Vorallem weil einige es noch nicht so richtig realisiert haben, das
> D-land nicht mehr geteilt ist und in der EU Freizügigkeit herrscht!
> Also demzufolge wir in D-land keinen geschlossener Wirtschafts- und
> Sozialraum haben.

Das ist eines der wahren Probleme, wieso es nicht umsetzbar ist. Das ist 
ein politisches Problem.

von Peet (Gast)


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Leute die Hartz4 bekommen schauen nicht über den Tellerrand ;-)

Und wenn sie dann ins Rentenalter kommen und in der Fußgängerzone 
Pfandflaschen sammeln müssen um über die Runden zu kommen weiß ich warum 
ich 45 Jahre gearbeitet habe.

Und es ist glaube ich der Wunsch von jedem etwas zu erreichen in seinem 
Leben und seinen Kindern was zu hinterlassen.

sakasmus an
Als Erbe hinterlasse ich dir 2 Lidltüten voll mit Pfandflaschen für eine 
bessere Zukunft. xD
sakasmus aus

von ehemaliger Arbeitnehmer in Österreich (Gast)


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In welchem "Kanton" lebst Du denn da in Österreich? Könnte es sein, dass 
es doch St. Gallen oder Appenzell ist?


Aero-AT schrieb:
> Nachteile: 3-4mal so hohe KFZ Steuer
Das stimmt nicht. Woher kommt denn die Rechnung? Ich zahle für einen 
Diesel hier 3xx und in Österreich waren es nicht mehr.

> Zusatzsteuer bei KFZ Kauf
das sind ein paar Hunderter, dafür ist der Wagen billiger. Habe ich 
damals selber ausgerechnet.

> höhere Mehrwehrsteuer
20% statt 19%

> Lebensunterhaltskosten deutlich höher
nein, definitiv nicht. Dann vergleichst Du zwei unterschiedliche 
Gebiete.

Ich hatte damals 1,15 für den Diesel, wo er hier mal auf 1,50 war
Die Wohnung mit Steuer war um 750,- gleiches in D 900,-

von MS-DOS13 (Gast)


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Peet schrieb:
> Und wenn sie dann ins Rentenalter kommen und in der Fußgängerzone
> Pfandflaschen sammeln müssen um über die Runden zu kommen weiß ich warum
> ich 45 Jahre gearbeitet habe.

Arrogantes Arschloch.

von Jo S. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Da wird jedes BGE, das über den  durchschnittlichen Sozialleistungen
> irgendeines EU-Landes liegen, jene anziehen, die sich mit den BGE
> besserstellen in D-Lan, als in ihren Herkunftsländer.

Jedes Land kann Zuwanderer, die in den ersten 5 Jahren Sozialleistungen 
für den Lebensunterhalt beziehen wollen, zur Ausreise auffordern und 
ihnen die Wiedereinreise verwehren. Das ist gültiges EU-Recht.

von Jo S. (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
>> BGE ist auch kein wirklicher Anreiz, gar nicht mehr zu arbeiten.
>
> Wer sagt das? Es gibt heute schon viele Mitbürger, denen ALG2 reicht --
> Stichwort Grenznutzen.
>
>> Zumindest wenn es nicht zu hoch angesetzt wird.

Das BGE muß allen Bürgern in gleicher Höhe gewährt werden. Es darf keine 
Bevorzugung von Leuten geben, die nicht arbeiten wollen. Das BGE würde 
mit der Lohnsteuer verrechnet werden. Dadurch würde der Anreiz zur 
Arbeitsaufnahme gesteigert werden.

von Aero-AT (Gast)


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ehemaliger Arbeitnehmer in Österreich schrieb:
> In welchem "Kanton" lebst Du denn da in Österreich? Könnte es sein, dass
> es doch St. Gallen oder Appenzell ist?

Niederösterreich (Industrieviertel)

> Aero-AT schrieb:
>> Nachteile: 3-4mal so hohe KFZ Steuer
> Das stimmt nicht. Woher kommt denn die Rechnung? Ich zahle für einen
> Diesel hier 3xx und in Österreich waren es nicht mehr.

Ich habe einen Benziner (156 PS). In Deutschland 108€ pro Jahr gezahlt 
und hier sind es ca. 65€ im Monat.

>> Zusatzsteuer bei KFZ Kauf
> das sind ein paar Hunderter, dafür ist der Wagen billiger. Habe ich
> damals selber ausgerechnet.

im kleinstwagenkauf sind es vielleicht ein paar Hunderte aber im 
normalen Mittelklasse Sektor sind es 4-6 tausend (seit 2014) bis zu 12 
Prozent auf den Neuwagenpreis

>> höhere Mehrwehrsteuer
> 20% statt 19%

in D auf Lebensmittel 7%, in Ö 20%

>> Lebensunterhaltskosten deutlich höher
> nein, definitiv nicht. Dann vergleichst Du zwei unterschiedliche
> Gebiete.

vergleich wurde gezogen zwischen Mitteldeutschland (durchschnitt) und 
Wiener Neustadt

> Ich hatte damals 1,15 für den Diesel, wo er hier mal auf 1,50 war
> Die Wohnung mit Steuer war um 750,- gleiches in D 900,-

Diesel heute Ö 1,29€ in D 1,39€ --- Benzin Ö 1,33 in D 1,55€

Aber wer es nicht glauben möchte kann ja gerne seine eigenen Erfahrungen 
machen.

von klausi (Gast)


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Österreich soll super sein, aber nicht wenige Österreicher gehen auch 
nach Deutschland, bevorzugt Bayern.

Wie ist denn das Arbeitsklima so in Österreich als Deutscher ?

von Ex-Bayer (Gast)


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Aero-AT schrieb:
> Ich habe einen Benziner (156 PS). In Deutschland 108€ pro Jahr gezahlt
> und hier sind es ca. 65€ im Monat.

Geht nach PS in Ö.

Aber wer braucht schon 156PS?
75 oder 90 PS tun es auch. Dann sieht die Sache schon wieder anders aus!
Skoda Fabia 75PS. In Dtl. 360€/Jahr in Ö 400€/Jahr.
Dafür gibt es KEINE Kilometerbegrenzung!

Aero-AT schrieb:
> in D auf Lebensmittel 7%, in Ö 20%

Dafür Kaffee billiger, es werden oft regionale Produkte angeboten.
Wer nur vom Billig-China-Discount-Lebensmittel lebt, hat's halt schwerer 
in Ö. Dafür ist die Qualität um Längen besser! Dafür zahle ich gerne 10% 
mehr.
In D sind Lebensmittel vergleichbarer Qualität sogar teurer als in Ö.

Aero-AT schrieb:
> vergleich wurde gezogen zwischen Mitteldeutschland (durchschnitt) und
> Wiener Neustadt

Der Vergleich hinkt etwas. In Mitteldeutschland (Osten?) ist es sicher 
günstiger als Wiener Neustadt.
Aber dann man müsste eher die Südsteiermark für den Vergleich verwenden.

Ansonsten sind Immos ca. 15%-20% (Miete oder Kauf) günstiger bei 
vergleichbaren Lagen.

von Ex-Bayer (Gast)


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Gehalt ca. 15% weniger, dafür als Single deutlich weniger Steuern.
Es gibt 14 Gehälter (ist aber eigentlich doch egal, es zählt das Gehalt 
im Jahr).
Jede Sonderzahlung (z.b. Patentgeld) ist mit 6% Pauschalbesteuert + 18% 
Sozialabgaben = 24%. Jahresobergrenzen der Sozialabgaben gibt es nicht. 
Nur Monats bzw. Zahlungsgrenzen (ca. 4400€). Das ist wichtig, wenn man 
z.b. 3 oder 4 Sonderzahlungen bekommt!
Das 13. und 14. Gehalt zählen auch als Sonderzahlung.
Arbeitszeit normal 38,5h. Mehr als 40h sind GESETZLICH nicht erlaubt.
Arbeitszeiten werden eingehalten, Stunden "verschenken" gibt es 
eigentlich nicht.
Die Leute sind lockerer, machen oft Witze, aber viele Deutsche haben ein 
Problem mit Humor und fühlen sich dann nicht wohl.
Die Industrielandschaft ist von kleinen bis mittelständischen 
Unternehmen geprägt, Großkonzerne sind selten.

von klausi (Gast)


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Vielen Dank für die Infos.

Aha als Ex Bayer hast du natürlich Vorteile in good old Austria. 
Gratuliere!

Gibt aber auch ein paar Konzerne, von denen ich schon viel gutes gehört 
habe :

Schon mal voestalpine, Magna Steyr, ams, at&s gehört?

von alterMannEhh (Gast)


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und wie geht es dir jetzt?

Beitrag #6920215 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter (Gast)


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Vergaß fast zu erwähnen, dass dies aus der Ecke der Psychologen, sowie 
Soziologen, eine Prüfung und Meinungscheck von Foren kommen könnten. 
Letzterer Punkt läßt vermuten über welche Gelder das finanziert wird. 
Sah man schon am gelöschten Thread zur Autoblinkermodifikation oder zum 
"2 Studien abgeschlossen". 
Beitrag "2 Studien abgeschlossen, zu alt (32) - kein Job"
Es gibt auf dem Gebiet einige fachliche Arbeiten, sowie Promotionen 
(auch abgebrochene), die sich damit beschäftigten. Diese werden nicht 
nur auf Grund der Qualität nicht zugänglich gemacht, sondern auch aus 
Gründen des Datenschutzes, weil dort Profile von Teilnehmern erstellt 
wurden, die nicht veröffentlicht werden dürfen.

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