Hallo alle zusammen, ich habe eine wichtige Frage an Euch und hoffe, dass ich hier im richtigen Subforum bin. Da mir die Tage ein USB-Stick kaputt ging, habe ich heute ein aufgeschnittenes USB-Kabel angelötet. Ich benutzte dazu einen manuellen Lötkolben (100W, von Rothenberger; ohne einstellbare Stufen) und dazu einen Lötzinn ebenfalls von Rothenberger. Der Lötzinn hat die Aufschrift "Achtung! Enthält Blei! Enthält Kolophonium! Kann allergische Reaktionen hervorrufen." Leider habe ich ohne Maske oder Abzug, jedoch bei offenem Fenster (direkt am Fensterbrett) gelötet. Ich habe zwar versucht möglichst wenig Dampf einzuatmen (wenig Luft geholt, wenns mal gequalmt hat, Kopf weggedreht, etc), aber etwas habe ich natürlich dennoch inhaliert. Meine Frage ist nun, ob das bereits gesundheitsschädlich war? Wie gesagt, ich habe vier Drähte an einen Stick gelötet, das ganze hat knappe zehn Minuten gedauert. Es war das erste Mal, dass ich gelötet habe. Einmal bin ich auch direkt beim Stick angekommen und auch etwas von dem Dampf eingeatmet. Was haltet ihr davon? Danke im voraus für Eure Hilfe! Liebe Grüße!
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Mart Fenello schrieb: > Meine Frage ist nun, ob das bereits gesundheitsschädlich war? Sicher. Alles auf der Welt ist gesundheitsschädlich. ;-) Ist halt immer eine Frage der Dosis. Bei bleihaltigem Lötzinn jedoch unbedingt nach der Arbeit (und vor dem nächsten Essen) die Hände ordentlich waschen. p.s.: Ein ungeregelter 100-W-Lötkolben ist Klempnerwerkzeug. Wenn du vorhast, hin und wieder was an Elektronik zu löten, dann solltest du etwas besser geeignetes Werkzeug wählen. Eine temperaturgeregelte Lötstation zahlt sich da wirklich schnell aus, für Weniglöter genügt da sicher etwas Einfaches oder Gebrauchtes.
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Alles ist irgendwie gesundheitsschädlich, egal was man macht. Beim Löten würde ich generell sagen, ein offenes Fenster nebenan schadet nichts; versuche, den Kolophoniumdampf möglichst wenig einzuatmen; und wasch' nach dem Arbeiten mit bleihaltigem Lötzinn die Hände (bzw. iss nicht am Arbeitsplatz etc.). Unter diesen Bedingungen ist für Hobbybastler eine signifikante Beeinträchtigung der Gesundheit m.E. nicht zu erwarten.
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Danke für die schnellen Antworten!! Ich habe mir nur einen sehr billigen Kolben gekauft, weil ich nicht vorhabe erneut zu löten. Ich wollte nur den einen Stick retten, wegen der Daten. Darum wollte ich wissen, ob ich meine Gesundheit mit diesem einmaligen Lötversuch geschädigt habe. Und wie gesagt, ich habe beim offenen Fenster am Fensterbrett gelötet.
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der dampf der beim löten aufstieg ist das kolophonium (flussmittel zur reduktion oxidierter metalloberflächen) - das ist reizend und allergen, kann z.b. asthma auslösen oder eine allergische reaktion (schwellung, rötung, schock). wobei… ich bin selbst ein allergiekrüppel und mir hat der lötdampf noch nichts ausgemacht - den blase ich idr mit einem kleinen lüfter weg von meinem hübschen gesicht. das lot war bleihaltig, also nicht in dem mund stopfen, beim löten nichts essen, und, oben schon geschrieben, hände waschen nach dem löten. das war es eigentlich schon, keine panik.
Mart Fenello schrieb: > Darum wollte ich wissen, ob ich meine Gesundheit mit diesem einmaligen > Lötversuch geschädigt habe. Ja, du wirst daran sterben mit 120 :-)
Mart Fenello schrieb: > Meine Frage ist nun, ob das bereits gesundheitsschädlich war? Du kannst Fragen stellen! Kennst du das Ende von "Kill Bill Vol. 2"? Bevor Quentin Tarantino auf die Idee mit diesem ganzen Martial-Arts-Blödsinn kam, hatte er für diese Szene ursprünglich einen hinterhältigen Tod durch das Einatmen von Lötdämpfen geplant. Da das aber nicht zu den späteren Änderungen in Richtung Samuraischwerter gepasst hat, wurde der Lötkolben im Drehbuch in letzter Minute durch die Fünfpunktepressurherzexplosionstechnik ersetzt. Wie auch immer: Viel Spaß bei deinen letzten fünf Schritten.
Bis vor etwa 30 Jahren wurde jährlich mit bleihaltigem Benzin noch tonnenweise Blei in die Luft geblasen und trotzdem leben viele heute noch. Und auch heute enthalten bestimmte Flugbenzinsorten noch über 0.5g Blei pro Liter.
Gut, bin beruhigt! ;-) Nochmal vielen Dank für Eure Antworten! LG Mart
Sollte durch das offene Fenster allerdings aus einem voll krass vorbeicruisenden Ghettoblaster Bushido-Gefurze an Dein Ohr geraten sein, dann könnte das Lötabenteuer doch schädliche Auswirkungen auf Deine Gesundheit gehabt haben ...
Hab' keine Angst vor Zinn, da ist nichts Böses drin. Und schütte auch kein Bor wohl in Dein linkes Ohr! Kurier ein Hämatom auch nicht gleich mit Brom. Genieße auch kein Blei frühmorgens um 1/2 2! Suche kein Mangan auf der Autobahn versuch' das mal im Meer, Pass auf: Mangan ist schwer. Doch auch mit dem Uran, da ist's noch nicht getan. kauf Dir 'nen Barren Gold, (das hätt' ich auch gesollt) In diesem Sinne Paul
Myxo Matrose schrieb im Beitrag #3810151: > Aus Zinngefäßen haben unsere Vorfahren Bier und Wein getrunken. > Vor > allem die Popen. Was also kann falsch an Zinnkrügen sein? > > Mfg Zinngeschrei Daß die ganze Zeit von Blei die Rede war (und Kolophonium).
Das Blei im Lötzinn ist aber auch harmlos, solange man es nicht isst oder bei 600 Grad verlötet -- und eben immer Hände wäscht. Das Einzige worüber man sich Gedanken machen muss sind die Kolophonium-Dämpfe.
Myxo Matrose schrieb im Beitrag #3810151:
> Aus Zinngefäßen haben unsere Vorfahren Bier und Wein getrunken.
Die wussten aber auch damals bereits, dass man das Beimengen von Blei
in Trinkgefäßen tunlichst sein lassen sollte. Daher leiden diese
Teile auch an der „Zinnpest“, einer Umwandlung des Zinns in eine
andere Modifikation bei niedrigen Temperaturen.
Die Römer andererseits haben jahrhundertelang ihre Trinkwasserversorgung mit Bleirohren bestritten und sind auch nicht sofort tot umgefallen.
Sven B. schrieb: > Die Römer andererseits haben jahrhundertelang ihre > Trinkwasserversorgung > mit Bleirohren bestritten und sind auch nicht sofort tot umgefallen. Was heißt die Römer? So weit muß man gar nicht zurückgehen. Und auch nicht so weit weg. In D sind bis in die 80er Jahre (ca.) noch Bleileitungen für Trinkwasser verlegt worden. Auch jetzt sind in Altbauten noch welche vorhanden. Die müssen aber mittlerweile ersetzt werden.
?!? schrieb: > Auch jetzt sind in Altbauten noch welche vorhanden. Yep, ich bin mit sowas aufgewachsen. Allerdings verkalken die drinnen ziemlich schnell, sodass das Blei kaum noch Berührung mit dem Trinkwasser hat.
Einfach einen kleinen PC-Lüfter hinstellen in Zukunft und das Problem hat sich! Und auf die 10 Minuten kannst du scheißen, was meinst du, wieviel unsere Opas gelötet haben, als das Zeug noch reparierbar war, da gab es noch nicht mal sowas wie Arbeitsschutz! :D
Sven B. schrieb: > Die Römer andererseits haben jahrhundertelang ihre Trinkwasserversorgung > mit Bleirohren bestritten und sind auch nicht sofort tot umgefallen. Und was ist aus denen geworden? Richtig, ihr Reich ist untergegengen und sie wurden zu Italienern. Scheint also doch rech schädlich zu sein. ;)
Wenn Du jeden Tag 8 Stunden lötest, solltest Du eine Abzugshaube benutzen. Ansonsten ist das völlig unschädlich. Früher haben die Leute aus Zinnkrügen getrunken und von Bleitellern gegessen. Du mußt schon eine große Menge aufnehmen, damit es einen Effekt hat. Z.B. täglich einen Wildbraten essen und das Bleischrot mit verzehren. Ein Lüfter ist Unsinn, der bläst nur die ganze Wärme weg und Du mußt umso länger löten bzw. die Lötstelle taugt nix. Wenn Du große Angst hast, binde eine Malermaske um.
Peter stellte fest: >Du mußt schon eine große Menge aufnehmen, damit es einen Effekt hat. >Z.B. täglich einen Wildbraten essen und das Bleischrot mit verzehren. Das würde auf die Dauer auch zu einer erheblichen Gewichtszunahme führen. ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Das würde auf die Dauer auch zu einer erheblichen Gewichtszunahme > führen. Daher auch der Spruch: Das liegt mir wie Blei im Magen...
Peter Dannegger schrieb: > Ein Lüfter ist Unsinn, der bläst nur die ganze Wärme weg und Du mußt > umso länger löten bzw. die Lötstelle taugt nix. Man sollte ja auch keinen Monster Lüfter nehmen. Der soll ja nur dafür sorgen, dass einem der Dampf vom Flussmittel nicht direkt ins Gesicht steigt und dafür braucht es nicht viel. Wenn dein Lötkolben die Temperatur nicht hält dann ist dein Lüfter entweder maßlos überdimensioniert oder dein Lötkolben taugt nichts. Ich nutze einen alten 120mm Lüfter aus einem PC der mir den Dampf auf ca. 30cm Entfernung absaugt und im Zimmer verteilt. Nach dem Löten wird im Zimmer gelüftet oder falls es das Wetter zulässt bei offenem Fenster gelötet. Fürs gelegentliche Löten reicht dies meiner Meinung nach aus.
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Sebastian schrob: >Man sollte ja auch keinen Monster Lüfter nehmen. Man sollte nicht immer zögern und zaudern, sondern mit der richtigen Ausrüstung an's Werk gehen, dann wird es auch was und die Haare liegen auch: http://www.youtube.com/watch?v=jy5yW8BwbaY MfG Paul
Sven B. schrieb: > Beim Löten würde ich generell sagen, ein offenes Fenster nebenan schadet > nichts; Geht so. Ich habe mir auf diese Art schon orgentlich Halsschmerzen eingefangen. Vor allem, wenn aus einem "mal eben" mal eben eine Nachtaktion wurde.
Walter Tarpan schrieb: > Sven B. schrieb: >> Beim Löten würde ich generell sagen, ein offenes Fenster nebenan schadet >> nichts; > Geht so. Ich habe mir auf diese Art schon orgentlich Halsschmerzen > eingefangen. Stimmt, ich hab auch gehört dass schon Leute rausgefallen sind ;)
Walter Tarpan schrieb: > Geht so. Ich habe mir auf diese Art schon orgentlich Halsschmerzen > eingefangen. Loetdaempfe und frische Luft vertragen sich nicht, das gibt ein reizendes Gasgemisch :-)
c.m. schrieb: > ich bin selbst ein allergiekrüppel > und mir hat der lötdampf noch nichts ausgemacht - den blase ich idr mit > einem kleinen lüfter weg von meinem hübschen gesicht. Mir leider schon, da ich genau gegen Kolophonium allergisch bin. Ein bischen Lötdampf macht mir noch nichts aus, aber wenn ich wirklich mal eine halbe Stunde oder länger am Werk bin dann merke ich am nächsten Tag, dass die Augenlider und Wangen leicht geschwollen sind. Abhilfe habe ich mit einem 12cm PC-Lüfter geschafft, der reicht bei ~5V vollkommen aus um mir den Lötdampf aus dem Gesicht zu halten. Edit: Kolophoniumallergie ist auch allein deswegen schon richtig schei*e weil das Zeug u.a. ja auch in Baumharz enthalten ist, Holzarbeiten wie Schleifen kann ich daher auch nur im Ganzkörperanzug machen :D
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