Moin, Belichtungsgeräte und Eigenbauten sind ja relativ kostspielig. Jetzt steht aber bei mir demnächst eine Reihe von Selberätzereien an und ich habe keinen Bock, jedesmal im Büro Laserausdrucke zu machen, daheim habe ich nur einen Tintenspritzer, einen guten zwar, das nützt aber in dem Fall wenig. Aber ich habe daheim eine 400-W-UV-Kanone aus dem PA-Bereich im Keller rumliegen, die auch ganz nette Mengen UV-Licht produziert. Spricht etwas dagegen, damit die Platinen zu belichten? Kann man sozusagen 'überbelichten'? Eigentlich ja nicht, wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe. Aber warum kosten dann professionelle Geräte so viel? Grüße
Ich belichte mit einer 400W Philips Hg-Hochdrucklampe aus einem alten Gesichtsbräuner die ich in einen Baustrahler verbaut habe und das ganze auf ein entsprechendes Stativ mit Höhenverstellung gesetzt. Die Ergebnisse sind wesentlich besser und stabiler als mit teuren UV-Röhrenkästen. Einziger Nachteil ist das notwendige Warmlaufen der Strahler, damit man reproduzierbare Ergebnisse bekommt. Hinsichtlich Abstand und Belichtungszeit ist es natürlich unerlässlich sich einzuschießen.
Korbinian Geiger schrieb: > Kann man sozusagen 'überbelichten'? Man kann - nicht nur "sozusagen". Der Toner ist nicht beliebig dicht. Um die richtige Lichtmenge zu bestimmen, macht man eine Belichtungsreihe und guckt sich das Ergebnis an. Neben der Belichtungszeit kannst du über den Abstand zwischen Platine und Lampe die Lichtmenge in weiten Grenzen variieren, weil bei gegebener Strahldichte deiner Lampe die Bestrahlungsstärke mit dem Quadrat des Abstandes abnimmt.
Ich drucke mit Tinte auf normales Papier und belichte mit einer Energiesparlampe. Die das dauert zwar dann fast eine halbe Stunde, aber es ist sehr einfach und billig. 0,3mm kriege ich damit nach einem bisschen Rumprobieren problemlos hin. Einen FT232 im SSOP-28 habe ich letztens verbaut. Es spricht nichts dagegen, mit anderen Quellen zu belichten. Du musst halt die passende Belichtungszeit finden und dafür sorgen, dass gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Viele UV-LED-Belichter scheiterten daran, dass LED nur punktförmig strahlen. So übermäßig teuer sind professionelle Geräte auch nicht, finde ich. Du musst bedenken, dass das ganze Gehäuse extra dafür gebaut wird und die Stückzahlen wahrscheinlich nicht so hoch sind. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass die ganze Fläche gleichmäßig ausgeleuchtet wird und ich denke, dass die Auflagefläche Spezialglas ist, das UV-Licht besser durchlässt.
Dussel schrieb: > So übermäßig teuer sind professionelle Geräte auch nicht, finde ich. Um so unverständlicher ist es, dass du dir den Krampf mit einer anscheinend ziemlich ungeeigneten Energiesparlampe an tust. > Viele UV-LED-Belichter scheiterten daran, dass LED nur punktförmig > strahlen. Und was ist daran so schädlich. Punktförmig ist alleine jede einzelne der Lichtquellen. Abgestrahlt wird immer ein Lichtkegel. Wenn Licht unter die Leiterbahnen kriecht, liegt das an schlechter Planlage des Films/Ausdrucks auf der Leiterplatte.
Sorry, aber ne halbe Stunde Belichten ist Zeit und Energie Verschwendung. UV Belichter mit 4x8W, Layout auf Folie --> Belichtungszeit ca. 3 min...
Mike schrieb: > Um so unverständlicher ist es, dass du dir den Krampf mit einer > anscheinend ziemlich ungeeigneten Energiesparlampe an tust. Warum sollte die ungeeignet sein? Sie tut genau das, was sie soll. Mir geht es darum, am Ende eine fertige Platine rauszukriegen. Wenn es dir wichtig ist, dich gut zu fühlen, weil du professionell belichtest oder sowas ist das deine Sache, ich brauche es aber nicht. Dex schrieb: > Sorry, aber ne halbe Stunde Belichten ist Zeit und Energie > Verschwendung. Was ist daran Zeitverschwendung (das meintest du, nehme ich an)? Ob ich das einrichte und für drei Minuten was anderes mache oder für 30 Minuten ist für mich kein Unterschied. Meinst du, dass du mit Folie energetisch besser wegkommst? Ich kenne den Energieaufwand für Papier- und Folienherstellung nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass Papier deutlich weniger Energie braucht. Um das nochmal klarzustellen: Ich mache das als Hobby nebenbei. Davon bin ich auch bei der Frage ausgegangen.
War eher so gemeint... Bei gleicher Lichtleistung Durch Papier Belichten ~ 30min Durch Folie Belichten ~ 3min
Achso. Papier habe ich da und für die drei Platinen im Jahr lohnt es sich nicht, extra Folie zu kaufen. Für die Lampe sind das etwa 0,005kWh, wenn ich mich nicht verrechnet habe, die unter 0,2 Cent kosten. Für meine ganzen Belichtungen habe ich also bisher weniger als 2 Cent bezahlt. Da ich zudem am Tag belichte, nutze ich noch den überschüssigen Solarstrom, wenn man es aus ökologischer Sicht betrachten will. Deshalb glaube ich, dass es sich nicht lohnt, darüber zu diskutieren. Damit wollte ich auch eigentlich nur sagen, dass Korbinian es ausprobieren soll und dass man auch mit "ungeeigneten" Mitteln gute Resultate erzielen kann.
Es geht auch recht günstig mit einem einfache UV-Nagellackhärter für 20€ Ich habe gleich zwei davon gekauft und zusammengebaut damit ich doppelseitig belichten kann. Läuft schon etliche Jahre wunderbar mit Material von Bungard und 3 min. Belichtungszeit.
FM S. schrieb: > Es geht auch recht günstig mit einem einfache UV-Nagellackhärter für 20€ So teuer müssen die nichtmal sein ebay 171355677749
Korbinian Geiger schrieb: > Belichtungsgeräte und Eigenbauten sind ja relativ kostspielig. Was bitte ist daran kostspielig? http://www.lokwelt.de/Modellbahnseiten/Lp_aetzen/LPs_aetzen.htm Jeder Murks ist dann überflüssig, wie vollkommen untaugliche "Energiesparlampen" (ja, es gibt welche die Schwarzlicht produzieren, aber davon hat Dussel nichts geschrieben), wie kaum 365nm aber dafür viel krebserzeugende und augenschädliche 254nm erzeugende Hg-Hockdrucklampen, viel zu kleine Nagellackhärter, und wer Papier nimmt ist offensichtlich so blöd, der würde auch auf Folie noch extra ein weisses Papierblatt drauflegen um 90% der Lichtleistung zu schlucken. Aber egal wie man belichtet: Auf JEDEN Fall muss man mit neuem Platinenmaterial eine Belichtungsreihe machen, um die optimale Belichtungszeit bei immer gleicher (z.B. 4min) Entwicklungszeit und -Konzentration herauszufinden, damit man auch mit den halbgrauen Vorlagen aus Tintendrucker oder Laserdrucker auskommt, denn um so moderner die Drucker werden, um so dünner wird die Farbe, manche modernen Drucker haben gar keine Einstellung "Folie" mehr und man kann in manchen Druckertreibern gar nicht mehr auf "dunkel" mit viel Schwarz stellen. Dabei muss man aus den Billigdruckern alles rausholen, was an Deckung möglich ist (eventuell alte Druckertreiber verwenden), oder 2 Vorlagen übereinander legen. Haltet die Vorlage gegen das Fenster, dann seht ihr, ob es flächendeckend schwarz oder nur unzureichend gesprenkelt ist.
400 Watt Uv ist zunächst noch kein Indiz für eine Brauchbarkeit. Sie muß genügend Leistung mit der richtigen Wellenlänge produzieren. 315 bis 400 nm soll sie haben. Meine Osram Vitalux 300 leistet in diesem Bereich 13,6 Watt. Damit belichte ich in vierzig Zentimeter Abstand durch einfache Laserausdrucke in weniger als 2 Minuten ,doppelte Vorlagen 3 Minuten. Eine Belichtungsreihe ist zwingend notwendig. Nimm bitte nur Bungard Mateial, das ist das beste. Achte darauf ,dass alle Parameter der Chemikalien erfüllt sind. Klooreiniger kannst immer noch nehmen wenn du den Prozess sicher beherrscht. Die Belichtung ist dann gut wenn nach 1 Minute im Entwickler (mit drüberpinseln) der belichtete Lack komplett ab ist.
Danke für den Input soweit. Bevor ich loslege, besorge ich mir also am besten paar Bungard-Platinen und fange mal mit was einfachem an.
Korbinian schrieb: > Bevor ich loslege, besorge ich mir also am besten paar Bungard-Platinen > und fange mal mit was einfachem an. Das einfachste wäre eine Belichtungsreihe.;-)
Heißt? Unterschiedlich lange belichten und schauen, wo das Ergebnis am besten geworden ist? btw: Gibt es eine kostengünstige Methode mit der man herausfindet, welches UV-Spektrum abgegeben wird? Kostengünstig heißt <15 Euro, das heißt Haushaltsmittelchen?
Korbinian schrieb: > btw: Gibt es eine kostengünstige Methode mit der man herausfindet, > welches UV-Spektrum abgegeben wird? Kostengünstig heißt <15 Euro, das > heißt Haushaltsmittelchen? Gibt es sicher, aber das einfachste ist du belichtest mal eine kleine Stelle.Fang mit zehn Minuten an und entwickle. Ich habe das immmer so gemacht , dass ich die blaue Folie leicht angehoben habe und mit einer Lochzange ein 5mm Loch in die Folie gemacht habe. Zurückkleben und diese kleine Stelle belichten. Entwickeln und schauen ob der Lack ab ist. Da ich mit milchiger Zweckform Folie meinen Vordruck gemacht habe lege ich beim ermittel der tatsächlichen Zeit auch diese Folie zusammen mit der Glasplatte drüber. Wenn die Belichtung geklappt hat verkürzt du die Belichtungszeit so lange bis es nicht mehr klappt und nimmst die letzte gute Zeit. Wenn nach zehn Minuten noch nicht zu entwickeln geht, kann es daran liegen ,dass die Lampe ungeeignet ist. Länger dann probieren wäre auch eine Taktik. Die Blaue Folie scheint mir nicht ganz UV dicht zu sein, also lege beim belichten auf die Glasscheibe noch ein Stück Pappe und diesen Bereich zu schützen.
Korbinian schrieb: > btw: Gibt es eine kostengünstige Methode mit der man herausfindet, > welches UV-Spektrum abgegeben wird? Kostengünstig heißt <15 Euro, das > heißt Haushaltsmittelchen? Das Spektrum deine Lichtquelle als solches interessiert eigentlich niemand. Relevant ist die Wirkung auf die Photobeschichtung. Das ist mit einem kleinen Spektrographenaufbau hinzubekommen. Du kannst das Licht deiner Lichtquelle aus einiger Entfernung durch einen Spalt schicken, so dass du einen halbwegs feinen Lichtstrahl erhälst und dann eine CD (am besten ungebrannt) als Reflektionsgitter benutzen. Wenn du das erzeugte Spektrum auf eine Platine fallen läßt und passend belichtest, siehst du die Wirkung bei den verschiedenen Wellenlängen.
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