Hey, hoffentlich nicht zu weit OT: Wie habt ihr Zeichnen gelernt? Ich bin immer wieder fasziniert wenn jemand fast perfekte Skizzen oder Aufbaupläne einfach so zeichnet. Z.B. sowas: http://files.tested.com/photos/2012/08/09/56-38174-mecha-1344486327.jpg Damit ich auch mal vom Lötkolben wegkomme möchte ich das jetzt lernen. Könnt ihr mir dazu Anleitungen oder Bücher empfehlen? Gerne auch sehr "technisch" formuliertes, welche Gehirnhälfte den Stift führt interessiert mich wenig, dann lieber einen Exkurs über den Aufbau einer Schritftart. Habt ihr mit Stift & Papier gelernt oder gleich am PC/Grafiktablet?
Ich denke, die meisten guten Designer entwerfen ihre Ideen nach wie vor klassisch mit Stift(en) und Papier. Irgendwelche Grafiktablets etc. kommen erst viel später zum Einsatz, wenn es um konkretisiertes Arbeiten und Verfeinerungen geht, weit entfernt vom ursprünglichen kreativen Entwurf, welcher aber die Basis für Alles nachfolgende darstellt. Die besten kreativen Ideen hat der Mensch meistens dann, wenn er eben nicht vor Computern bzw. technischen Hilfsmitteln sitzt. Selbst Spieleentwickler designen ihre Figuren etc. zunächst auf Papier. Weil es eben in der Konzeptionsphase um das Wesentliche geht - Kreativität. Dabei ist Konzentration auf das Wesentliche sinnvoll und förderlich. Ein Zettel und ein Stift sind der Kreativität förderlicher als super tolle technische Hilfsmittel, die genau das Gegenteil bewirken, indem sie vom Wesentlichen ablenken. Auch wenn es viele Design-Studenten nicht verstehen einen "Apfel" zu besitzen und bedienen zu können, macht nicht automatisch kreativ. ;-)
In der Schule und mit Papier und Bleistift. An der Uni kamen dann die Tuschefueller dazu.
Besucher schrieb: > Habt ihr mit Stift & Papier gelernt oder gleich am PC/Grafiktablet? Stift, Papier und viel, viel Praxis. Für die Grundlagen, wie Perspektive, Schatten, Farbwahl, etc. kann ich "Zeichnen für Dummies" empfehlen. Aber am wichtigsten ist die Praxis. Die Qualität des Endergebnisses ist anfangs unrelevant, wird aber wie bei jedem Lernprozess zunehmen. Vergiss PC und Grafiktablett. Mit Photoshop hat auch noch niemand das Fotografieren gelernt.
> Re: Wie habt ihr Zeichnen gelernt?
Mit Sicherheit nicht durch das hin und her schieben von bunten Bildchen
auf dem Handy.
Die Fähigkeit zu Zeichnen ist einem in die Wiege gelegt. Zwar lässt sich Vieles erlernen, z.B. in der Schule und im Studium, aber die technischen Fähigkeiten müssen vorhanden sein. Dazu zählen die Feinmotorik und das 3D-Vorstellungsvermögen. Beides ist bei den Menschen sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Ich habe früh gemerkt, dass ich da Talent habe. Natürlich muss beides auch entwickelt werden, besonders, wenn es künstlerisch eingesetzt werden soll. Will man damit sein Geld verdienen, muss man einer von 10.000 sein, was Talent und Gabe angeht. Für die Ingenieure reicht es wohl, mittelmässig zu malen, meine ich, weil es da nicht auf Genauigkeit und Geschwindigkeit ankommt. Wer damit aber sein täglich Brot verdient, kommt um Geschick nicht herum, weil es um Tempo und Effizienz geht.
Wolfgang Erbes schrieb: > Vergiss PC und Grafiktablett. Da muss man Differenzieren: PC und Grafiktablett sind heute unabdingbar, genau, wie eine präzise Maus und ein farblich ausbalancierter Monitor, denn man muss Gefühl und Blick für die Farben entwickeln. Das haben die meisten leider überhaupt nicht :-) Richtig ist aber, dass zunächst die basics erlenrt werden müssen und die Handygeneation neigt dazu, diese zu überspringen. Mit Photoshop hat auch noch niemand das > Fotografieren gelernt. wobei PS zum Nachberarbeiten dient und durchaus aufzeigt, welche Schatten welche Effekte und Tiefe machen, was man beim Fotografieren dann wieder nutzen kann, um besseres Rohmaterial zu liefern. Alles in allem bin ich aber doch erstaunt, dass sich ausgerechnet die Herren Ingenieure darum sorgen, wie man gut zeichnet. Das ist genau so, als bo die stets nur Gras fressenden Kühe barüber sinnieren, wie man Nahrung geschickt zubereiten könnte. :-) Für Microcontroller-Phreaks kann und wird Zeichnen nur ein Hobby sein, wie für mich eben die uCs ein Hobby sind.
:
Bearbeitet durch User
Ich habe nicht allgemein Zeichnen gelernt, sondern vor Urzeiten nur die Grundlagen des technischen Zeichnens. Mit Papier, Bleistift, Radierer, Zeichenbrett, Tuschfüller, Rasierklinge, Schablonen, etc.. Dazu damals einen Sonderkurs 3D Räume. Ach, und Jahre später der Versuch mit einem allgemeinen Zeichenkurs bei einem Maler. Der hat mir meine Grenzen ziemlich deutlich aufgezeigt. Fürs Ingenieurleben reichen die Grundlagen des Technischen Zeichnens, mehr ist nicht. Bei allen professionellen (richtigen) Zeichnern mit denen ich zu tun habe sehe ich nur PC und Grafiktablett. Handskizzen werden sofort eingescannt und wenn es geht ein Vektor-Generator drüber laufen gelassen.
Irgendein Zeichnen/Skizzieren Lernbuch für etwas Theorie und dann Üben, üben üben für die Auge-Hand-Koordination. Du schaust auf dein Blatt und stellst Dir die Linie/Fläche/... vor, die du erzeugen willst. Dann muss die Hand das 'nur' noch umsetzen.. VHS bieten da auch Kurse zu an!
:
Bearbeitet durch User
Henrik V. schrieb: > Dann muss die Hand das 'nur' noch umsetzen.. "nur noch" ist gut. Ist genau so einfach wie beim Fussball: Einfach immer gegen den Ball treten und man macht gegen Brasilien 7 Tore.
Habe meinen Peniis in Farbe eingetaucht und male damit schöne blaue Kreise..
ozapfter schrieb: > Habe meinen Peniis in Farbe eingetaucht und male damit schöne blaue > Kreise.. Ich habe dich bei Dieter Bohlen im Fernsehen gesehen. Das hat mir aber nicht gefallen.
Besucher schrieb: > Habt ihr mit Stift & Papier gelernt oder gleich am PC/Grafiktablet? Mit Stift und Papier. Vor der Uni habe ich mir eingebildet ich könnte gut zeichnen, dann bin ich an der Uni mal bei den Kunststudenten vorbei, da war schon im Foyer immer Zeug im Aushang u.a. auch Arbeiten vom Freihandzeichenkurs, da habe ich dann gemerkt dass ich nix kann, selbst nach dem belegen des entspr. Kurses. Das kann man oder kann es nicht, egal welche Handwerkstechniken und "Tricks" du dir vielleicht noch aneignest. Bei einem Profi sitzt sofort jeder Strich und Linie, wo du selbst z.B. zehmal und mehr ansetzt bis es einigermassen passt. Das blöde ist dass man es selber sieht, dass es nicht perfekt ist es aber nicht besser hinbekommt, das frustriert auf Dauer ungemein und lässt es irgendwann ganz bleiben, irgendwann hat man eh keine Zeit mehr dafür, Zeichnen frisst sehr viel Zeit. Da waren ein paar dabei die privat Comics gezeichnet haben, wirklich in einem Guss runtergezeichnet, realistischer Stil, ala Superhelden, nicht so schlichter Phantasiestil ala Simpsons oder Peanuts. Z.T. DIREKT in Tusche, das würde ich nie so perfekt hinbekommen, dass das immer einheitlich im selben Stil rauskommt. Dazu kommen dann noch Dinge wie Gesichtsausdrücke, Perspektiven von Menschen (Kampfszenen, der Körper in jeder denkbaren Pose und aus jeder erdenklichen Perspektive), Falten in Kleidung,... die zeichnen das wie Roboter runter, ohne Talent nicht machbar.
brennmeister schrieb: > Da waren ein paar dabei die privat Comics gezeichnet haben, ja, damit habe ich mich auch schon verdingt. Ist aber nicht einfach, das zu machen. Und wie Du richtig sagst, man muss es runterzeichnen können und zwar im Eiltempo, weil es pro Bild gezahlt wird und man nicht 2 Wochen an einer Story sitzen darf, die dann $1000,- bringt, sondern höchstens 2 Tage.
ozapfter schrieb: > [...] und male damit schöne blaue Kreise.. You spin me right round, baby Right round like a record, baby Right round round round
Kai Delling schrieb: > Alles in allem bin ich aber doch erstaunt, dass sich ausgerechnet die > Herren Ingenieure darum sorgen, wie man gut zeichnet. Das ist genau so, > als bo die stets nur Gras fressenden Kühe barüber sinnieren, wie man > Nahrung geschickt zubereiten könnte. :-) Du liest gerne, was du so ahnungslos runterschreibst - oder? Bei Ingenieuren ist Zeichnen eine Hauptkommunikationsform. Und dabei geht es nicht darum chic designte Bildchen zu produzieren, sondern Sachverhalte darzustellen. Alles in allem bin ich aber doch erstaunt, dass sich ausgerechnet der Herr Designer darum sorgt, welche Fertigkeiten ein Ingenieur besitzen soll. Das ist genau so, als ob die stets nur Gras fressenden Kühe darüber sinnieren, wie sie in den Süden fliegen könnten. :-)
@Wolfgang, ich kann Dir nur beipflichten. flame on Eine der Regeln im Web ist ja "never feed the troll", deswegen habe dazu nichts geschrieben. Ich fand den Beitrag von dem Hobbyisten aber auch so frech, dass ich gestern fast öffentlich reagiert hätte. Als Freiberufler bediene ich laufend Menschen, die kein Verständnis für serientaugliche, zulassungsfähige Elektronikentwicklung haben. Diese muss ich dann soweit bringen, dass sie mir das notwendige Vertrauen entgegenbringen. Besonders übel sind gelegentlich "Kreative", die es gewohnt sind, mal schnell den Code zu patchen oder im Photoshop einen Farbton zu ändern. Die haben kein Verständnis dafür, dass jeder Fehler bei meiner Arbeit (oder der meiner Zulieferer) schnell vierstellige Eurobeträge an Material, aber noch schlimmer, Projektverzögerungen im Wochenbereich nach sich zieht. Naja, wie hat ein Prof immer gesagt: "Der Ingenieur ist der Esel, auf dem der Manager zum Erfolg reitet". flame off So, nu is aber gut, Amazon.com hat grad mein "Drawing for Dummies" verschickt. :) Grüße, Marcus
Ich denke, Du solltest das "richtige" Zeichnen nicht überbewerten. Viel wichtiger ist dass das, was Du zu Papier (oder so) bringst, eindeutig ist.
Besucher schrieb: > Hey, hoffentlich nicht zu weit OT: Wie habt ihr Zeichnen gelernt? Irgendwann in der Schule, im Alter von etwa 10 Jahren. Erste Versuche wurden schon mit etwa drei Jahren unternommen. :-)
Thread beobachten
Seitenaufteilung abschalten
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.