Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Weller WHS 40D auf 60W "aufmotzen"


von flodo (Gast)


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Hi!
Ich hab mir vor Jahren eine Lötstation von Weller gekauft weil ich
mir dachte dann hab ich endgültig Ruhe. Leider hab' ich mich wohl
damals nicht ordentlich informiert und mittlerweile geht mir die 
Leistung aus - vor allem bei Entlötarbeiten hab ich schon die ein oder 
andere Platine damit geschrottet.

Seht ihr ein Problem die Lötstation ein wenig "aufzumotzen", also mehr 
Leistung in den Lötkolben - sagen wir ca 60W. Denkt ihr das wäre 
möglich?
Und wie darf ich mir das Innenleben vorstellen? Hab' die Anlage bisher 
nicht aufgemacht.

Gruß, Flo

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Ganz einfach: Neuen stärkeren Trafo einbauen, Lötkolben durch 60W Typ 
ersetzen und hoffen, dass die Temperaturregelung den erhöhten Strom 
regeln kann.

von Arsenico (Gast)


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Du willst ''aufmotzen'' ohne zu wissen ob dann die Heizpatrone 
''abmotzt'' !

von Peter R. (pnu)


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Gut machbare Wege gibts:

Erst einmal eine möglichst dicke Lötspitze verwenden (Meißelform). Die 
dünnen Lötspitzen haben zu wenig Wärmeleitfähigkeit. Dünne Lötspitzen 
sind sowieso eine Unsitte. Sie müssen dick sein, um die Wärme auch an 
die Lötstelle zu übertragen.

Die Platine mit Heißluftpistole, Wärmeplatte oder dgl. auf ca. 70 Grad 
oder gar auf 100 Grad vorheizen.

Einen Kolben mit eigener Regelung, so 60...100W, kaufen. Beim Entlöten 
kommts nicht so ganz genau auf die Temperatur an wie beim Löten selbst.

Ein 60W Trafo dürfte kaum an den Platz eines 40W-Trafos passen. Das 
Stellglied in der Regelung ( Triac oder Leistungstransitor) dürfte die 
Mehrleistung wahrscheinlich auch nicht vertragen.

: Bearbeitet durch User
von Arsenico (Gast)


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Bravo pnu !Guter Ansatz.

von eProfi (Gast)


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Das sehe ich anders: Schließe einfach den 60W-Kolben an, lasse das Gerät 
nicht zu lange damit laufen, achte auf gute Luftzufuhr und geringe 
Umgebungstemperatur

Begründung:
1. die Leerlaufleistung eines Kolbens hängt von der Oberfläche ab, nicht 
von der Wattage der Heizpatrone.
2. Ob du 60 Sekunden mit 40W oder 40 Sekunden mit 60W lötest, ist dem 
Trafo fast egal, ja ich weiß, P=I^2*R.
3. die thermische Trägheit regelt den Rest.
4. Wenn Du Angst hast, stelle die Einheit vorher in den Kühlschrank. 
Aber auf Kondensat achten.

von Peter R. (pnu)


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eProfi schrieb:
> ... die thermische Trägheit regelt den Rest

..und wird bei Überlastung des Schaltelements in der Station der 
entscheidende Faktor: Halbleiter haben wesentlich kürzere Zeitkonstanten 
als ein Trafo

eProfi schrieb:
> 2. Ob du 60 Sekunden mit 40W oder 40 Sekunden mit 60W lötest, ist dem
> Trafo fast egal, ja ich weiß, P=I^2*R.

Der Strom im Trafo ist dann um den Faktor 1,5 größer, die "Heizleistung" 
in der Trafowicklung um den Faktor 2,25! Das ist also egal?

Bei einer einzelnen Lötstelle gehts vielleicht noch gut, aber was ist 
dann bei einem IC oder mehrpoligem Stecker los? Oder beim Ausschlachten 
einer Platine über eine Viertelstunde hinweg?

Bei Lötkolben verhält sich die Heizpatrone übrigens oft nichtlinear, im 
Strom der Heizpatrone kann da die Steigerung zwischen 40W-Fall und 
60W-Fall noch größer sein als 1,5 bzw. 2,25.

Das Problem liegt fast immer in der Wärmeleitung zwischen Kolben und 
Lötstelle. Mehr Leistung im Kolben beseitigt das Symptom, nicht das 
Problem.

Man kann  z.B. ICs sehr oft erst dann entlöten, wenn man kräftig 
weiteres Lötzinn auf die Lötstellen gibt. Das zusätzliche Zinn wirkt 
dann als Wärmeleiter und bringt dann auch das Lot in der Bohrung zum 
Schmelzen.

: Bearbeitet durch User
von Strom (Gast)


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Skill doch einfach die Ampere hoch.

von Edi R. (edi_r)


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Strom schrieb:
> Skill doch einfach die Ampere hoch.

Es muss heissen:
>... die Amper ...

Siehe Beitrag "Amper hoch skillen?"

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich würde mir doch einfach einen 60W Lötkolben holen.
mfg klaus

von Karl (Gast)


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vergiss es einfach
solange die alte Station noch unverbastelt ist lässt sie sich verkaufen

und wenns doch ein Eigenbau werden soll
z.b.
http://www.google.de/search?q=eigenbau+lötstation

nen passenden 80W Lötkolben gibts bei Ebay teilweise recht günstig

von Soul E. (Gast)


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Das wäre der pragmatischste Ansatz. 60W-Kolben dran und loslegen, dabei 
den Trafo beobachten. Wenn der sich gar nicht beeindrucken lässt, wird 
für 40 und 60W das gleiche Teil verbaut. Wenn er deutlich wärmer wird 
als vorher, ist wohl doch ein Upgrade angesagt.

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