Forum: HF, Funk und Felder Eingangsfilter für 80m-DC-Empfänger


von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,
kennt sich jemand mit der Berechnung von Eingangsfiltern für 
Kurzwellenempfänger aus?

In der Zeichnung ist ein Eingangsfilter für 3,5MHz bis 3,8MHz 
aufgezeichnet.
Die beiden Übertrager sollen auf Ringkerne gewickelt werden.

Ich verstehe leider nicht, wie man die Induktivitäten und die 
Kondensatoren berechnet.

Die beiden Eingänge 50 Ohm und 450 Ohm sollen auf einer Wicklung sein.
Der NE602 hat ungefähr einen Eingangswiderstand von 3 kOhm.

Das Übertragungsverhältnis ist allgemein  Ü = ( R1 / R2 ) ^ 0.5

So weit, so gut. Jetzt muss man aber noch wissen, wo welche Induktivität 
bzw. Impedanz günstig ist. Aus dem schwächsten Glied müsste man den Rest 
dann berechnen können.

Kann man so vorgehen und wenn ja, wo ist das schwächste Glied in der 
Kette (die Wicklung am Eingang vom NE602)?

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Sven schrieb:

> kennt sich jemand mit der Berechnung von Eingangsfiltern
> für Kurzwellenempfänger aus?

Nein :-)

> In der Zeichnung ist ein Eingangsfilter für 3,5MHz bis 3,8MHz
> aufgezeichnet.

Ziemlich breit. - Du musst Dir über den an den Bandgrenzen
zulässigen Abfall klarwerden. Die üblichen 3dB Dämpfung willst
Du vermutlich nicht hinnehmen, also müssen die 3dB-Grenzen
weiter auseinanderliegen. Aber wieviel?

Wenn Du eine leichte Einsattelung in der Bandmitte hinnimmst,
entspannen sich die Verhältnisse (überkritische Kopplung).

> Die beiden Übertrager sollen auf Ringkerne gewickelt werden.
>
> Ich verstehe leider nicht, wie man die Induktivitäten und die
> Kondensatoren berechnet.

Iterativ.

1. Annahme: C1 und C3 sollen ungefähr 300pF haben (das ist groß
genug, damit die Streukapazitäten nichts ausmachen, und klein
genug, um es mit Luftdrehkos bzw. C0G/NP0 hinzubekommen).

Daraus folgt für 3.5MHz mit Thomson eine Induktivität von ca. 7µH.
Das klingt machbar.

2. Annahme: Die Übertragerwicklungen sollen ungefähr 10 Windungen
haben. Daraus folgt ein AL-Wert von 70. Wenns etwas weniger ist,
hast Du halt ein paar Windungen mehr.

Unter Umständen sollte man das L/C-Verhältnis etwas kleiner wählen,
d.h. L verkleinern und C vergrößern (kleines L/C-Verhältnis bei
Parallelschwingkreisen verbessert die Selektion).

> Die beiden Eingänge 50 Ohm und 450 Ohm sollen auf einer Wicklung
> sein.

Logisch. Anzapfung.

> Jetzt muss man aber noch wissen, wo welche Induktivität
> bzw. Impedanz günstig ist.

Jein.

Transformatoren (=Übertrager) haben - wie der Name sagt - die
Eigenschaft, dass sie transformieren. Auf den ersten Blick kannst
Du also die Impedanz (das L/C-Verhältnis) der Schwingkreise frei
wählen, weil die Übertrager eingangs- und ausgangsseitig für die
passende Impedanz sorgen. Du musst nur das Windungszahlverhältnis
passend herstellen.

Mir ist übrigens nicht klar, warum keine Spartrafos (=Spulen mit
Anzapfung) statt der Übertrager verwendet werden.

> Aus dem schwächsten Glied müsste man den Rest dann berechnen
> können.

Wie oben: Jein.

Auf den zweiten Blick ist die Überlegung oben (Impedanz frei
wählbar) Quatsch, denn eine Kreiskapazität von 1pF nützt Dir
genausowenig wie eine Spule mit 1nH, weil solche Schwingkreise
(für 3.5MHz) mit normalen Mitteln technisch nicht realisierbar
sind.

Du musst somit beide Schwingkreiselemente so wählen, dass sie
gut realisierbar sind.

> Aus dem schwächsten Glied müsste man den Rest dann berechnen
> können.

Das klappt nicht, denn Du hast zwei schwächste Elemente: L und C.

> Kann man so vorgehen

Nein :-)

Auslegung von LC-Filtern erfordert viel Erfahrung; es kommt auf
technische Kleinigkeiten an. Luftspulen haben andere Eigenschaften
als Ringkernspulen, und ein fest abgestimmtes Filter kann anders
ausgelegt werden als ein abstimmbares.

> und wenn ja, wo ist das schwächste Glied in der Kette (die
> Wicklung am Eingang vom NE602)?

Nö. Die 3kOhm werden in die Kreise transformiert und beeinflussen
die Güte. Da Du die Transformation (in Grenzen) frei wählen kannst,
weißt Du immer noch nicht, welche Ls und Cs Du in den Schwingkreisen
verwenden sollst.

Ich würde mich an bewährten, d.h. vielfach nachgebauten und
besprochenen Schaltungen orientieren. Die Werte oben liegen
meiner Meinung nach nicht völlig daneben und sind als Startwerte
für die Rechnung geeignet.

Ach so, Nachtrag: Das 1k-Poti im Eingang scheint mir nicht clever;
Drehen am Poti verändert die Dämpfung der Schwingkreise und damit
die Durchlasskurve.
Umschaltbare Dämpfungsglieder bzw. eine Schaltung mit ungefähr
konstantem Widerstand (ja, das gibt es!) wären besser.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Possetitjel schrieb:
> Wenn Du eine leichte Einsattelung in der Bandmitte hinnimmst,
> entspannen sich die Verhältnisse (überkritische Kopplung).

Eine leichte Einbuchtung wäre ok.


> Mir ist übrigens nicht klar, warum keine Spartrafos (=Spulen mit
> Anzapfung) statt der Übertrager verwendet werden.

Erster Trafo zur elektrischen Entkopplung, zweiter Trafo zur 
symmetrischen Auskopplung in den NE602.


>> und wenn ja, wo ist das schwächste Glied in der Kette (die
>> Wicklung am Eingang vom NE602)?
>
> Nö. Die 3kOhm werden in die Kreise transformiert und beeinflussen
> die Güte. Da Du die Transformation (in Grenzen) frei wählen kannst,
> weißt Du immer noch nicht, welche Ls und Cs Du in den Schwingkreisen
> verwenden sollst.

Die Impedanz der Wicklung (bei Nutzfrequenz) sollte wohl theoretisch 
mind. 5x größer sein, als der Eingangswiderstand der folgenden Stufe, 
also mind. 5x 3k Ohm. In der Praxis scheint mir das etwas hoch.

Genau, welche Impedanz haben die beiden Schwingkreise!?!!

> Ich würde mich an bewährten, d.h. vielfach nachgebauten und
> besprochenen Schaltungen orientieren. Die Werte oben liegen
> meiner Meinung nach nicht völlig daneben und sind als Startwerte
> für die Rechnung geeignet.

Habe beim Googeln nicht viel für 80m gefunden. In einem alten AFU-Buch 
habe ich gefunden (für 3,5 bis 3,8MHz):

L1 und L2: 4,6uH - 30Wdg, Anzapfungen zur Ein- und Auskopplung jeweils 
bei 4 Wdg
C1 und C3: 390pF
C2 (der in der Mitte): 15pf

Deine Schätzungen waren also schon nah daran.

Wenn ich es für 10k Ohm oder 100k Ohm simuliere, ist das Ergebnis aber 
eher mäßig.



> Ach so, Nachtrag: Das 1k-Poti im Eingang scheint mir nicht clever;
> Drehen am Poti verändert die Dämpfung der Schwingkreise und damit
> die Durchlasskurve.

Stimmt. Werde ihn "reverse" einbauen, Schleifer an Antenne.

von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Habe grade noch etwas rumprobiert.

Um die Breite hinzubekommen, benötigt man eine relativ niedrige Impedanz 
(hier 5kOhm).

Sieht eigentlich ganz gut aus, denke ich...

von herbert (Gast)


Lesenswert?

http://www.electronicdeveloper.de/LL_FilterPassiv.aspx


Schau mal da, da ist das ausrechnen recht einfach... die Seite ist Top 
wenn es um Rechnereien im Amateurfunk geht.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:
> http://www.electronicdeveloper.de/LL_FilterPassiv.aspx
>
> Schau mal da, da ist das ausrechnen recht einfach... die Seite ist Top
> wenn es um Rechnereien im Amateurfunk geht.

Meinst du dieses Filter hier?

http://www.electronicdeveloper.de/FilterPassivBandpassLCPi_Vollglied_3O.aspx

Da bekomme ich etwas merkwürdige Werte, der Koppel-C wird < 1pf.

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Sven schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Wenn Du eine leichte Einsattelung in der Bandmitte
>> hinnimmst, entspannen sich die Verhältnisse
>> (überkritische Kopplung).
>
> Eine leichte Einbuchtung wäre ok.

Wenn Du die Schaltung ohnehin simulierst (was ich vermute),
kannst Du die Werte ja ausprobieren. Man kann das auch
analytisch vorausberechnen, aber die Formeln muss ich erst
heraussuchen.
Ich denke mal, 1dB Einsattelung in Bandmitte bzw. Abfall an
den Bandgrenzen spielt noch keine Rolle.

>> Mir ist übrigens nicht klar, warum keine Spartrafos
>> (=Spulen mit Anzapfung) statt der Übertrager verwendet
>> werden.
>
> Erster Trafo zur elektrischen Entkopplung,

Okay, gibt Sinn.

> zweiter Trafo zur symmetrischen Auskopplung in den NE602.

Hmmm... dann müsstest Du aber den 10nF weglassen. Oder besser
noch eine Sekundärwicklung mit Mittelanzapfung nehmen und die
erden. - Ach so: Geht das überhaupt so, wie Du das gemacht hast?
Oder braucht man einen Gleichstrompfad für die Basisströme?

>> Nö. Die 3kOhm werden in die Kreise transformiert und
>> beeinflussen die Güte. Da Du die Transformation (in
>> Grenzen) frei wählen kannst, weißt Du immer noch nicht,
>> welche Ls und Cs Du in den Schwingkreisen verwenden
>> sollst.
>
> Die Impedanz der Wicklung (bei Nutzfrequenz) sollte wohl
> theoretisch mind. 5x größer sein, als der Eingangswiderstand
> der folgenden Stufe, also mind. 5x 3k Ohm. In der Praxis
> scheint mir das etwas hoch.

Hmmm.

> Genau, welche Impedanz haben die beiden Schwingkreise!?!!

Das ist genau die richtige Frage.

Folgendes: Mit idealen Bauteilen wäre bei Resonanz die Impedanz
unendlich (es gibt keine Verluste, sondern die Energie pendelt
nur zwischen Spule und Kondensator).

Für die Realität, also reale Bauteile und endliche Quell- und
Lastimpedanz, ist die Güte maßgebend. - Hier geht häufig der
Murx los, weil begrifflich nicht zwischen Betriebsgüte und
Leerlaufgüte unterschieden wird.

Die Leerlaufgüte der Kreise soll möglichst hoch sein, weil die
(endliche) Güte für die Verluste verantwortlich ist (je höher
die Leerlaufgüte, desto geringer die Verluste). Die Impedanz
des Kreises bei Resonanz ist der Resonanzwiderstand R_res, und
der ist einfach

R_res = Q_leer *omega *L = Q_leer / (omega * C)

Anschaulich: Der Resonanzwiderstand des Kreises ist Leerlaufgüte
mal Scheinwiderstand eines Elementes (L oder C). 7µH und 3.5MHz
gibt einen Scheinwiderstand von 150Ohm; mit einer geschätzten
(Leerlauf-)Güte von 100 ergibt sich ein Resonanzwiderstand
von... *TUSCH!* ... 15kOhm. :-)

Jetzt zur Betriebsgüte: Die ist natürlich niedriger als die
Leerlaufgüte, weil die Belastung durch Quell- und Lastwiderstand
dämpfend wirkt. Von der Grundrichtung her gilt auch wieder

R = Q_betrieb *omega *L = Q_betrieb / (omega * C)

aber dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer. Es mag sein,
dass hier oder da ein Faktor 2 fehlt ;-)

Die Betriebsgüte hängt (zusammen mit dem Kopplungsfaktor) mit
der Bandbereite zusammen und kann daher nicht frei gewählt
werden.

>> Ich würde mich an bewährten, d.h. vielfach nachgebauten und
>> besprochenen Schaltungen orientieren. Die Werte oben liegen
>> meiner Meinung nach nicht völlig daneben und sind als Startwerte
>> für die Rechnung geeignet.
>
> Habe beim Googeln nicht viel für 80m gefunden. In einem alten
> AFU-Buch habe ich gefunden (für 3,5 bis 3,8MHz):
>
> L1 und L2: 4,6uH - 30Wdg, Anzapfungen zur Ein- und Auskopplung
> jeweils bei 4 Wdg
> C1 und C3: 390pF
> C2 (der in der Mitte): 15pf
>
> Deine Schätzungen waren also schon nah daran.

Bin begeistert :-)

> Wenn ich es für 10k Ohm oder 100k Ohm simuliere, ist das Ergebnis
> aber eher mäßig.

Was meinst Du mit "für 10 kOhm oder 100 kOhm"? Und inwiefern ist das
Ergebnis mäßig? Zu hohe Durchgangsdämpfung? Zu große Bandbreite?

Die Anzapfung wird für einen üblichen Wellenwiderstand vorgesehen
sein, irgendwo bei 50 Ohm ... 200 Ohm. 4 Windungen zu 30 Windungen
ist ziemlich krass; das ist eine Impedanztransformation von
Faktor 50. Mit 10kOhm Quellwiderstand wird das mMn nix.

Die Last (3kOhm) müsstest Du fast direkt ankoppeln können.
Kennwiderstand (Scheinwiderstand eines Schwingkreis-Elementes) ist
ungfähr 100 Ohm; mit Betriebsgüte 10 bzw. 20 kommen 1 kOhm bzw.
2 kOhm heraus. Direkt ankoppeln sollte also gehen. - Am Eingang
mal mit 10, 15, 20 Windungen probieren.

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Sven schrieb:

> Habe grade noch etwas rumprobiert.
>
> Um die Breite hinzubekommen, benötigt man eine relativ niedrige
> Impedanz (hier 5kOhm).

Das kommt hin, ja. - Wobei 5 kOhm, gemessen an den üblichen
Wellenwiderständen von 50 Ohm, eine relativ hohe Impedanz
ist :-)

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Sven schrieb:

> herbert schrieb:
>> http://www.electronicdeveloper.de/LL_FilterPassiv.aspx
>>
>> Schau mal da, da ist das ausrechnen recht einfach... die Seite
>> ist Top wenn es um Rechnereien im Amateurfunk geht.

Nun ja. Man sollte schon mit einem Minimum an Sachkenntnis heran-
gehen.

> Meinst du dieses Filter hier? [...]
> Da bekomme ich etwas merkwürdige Werte, der Koppel-C wird < 1pf.

Rechnerisch sicherlich korrekt, praktisch aber nutzlos.
Serienschwingkreise sind nicht als Koppelelemente in
breitbandigen Filtern geeignet.

Für
f_u = 3,5MHz
f_o = 3,8MHz
Z   = 5000Ohm

erhält man für den Serienkreis 0.36pF und 5.3mH (!!). Was soll das?
--> Wertlos.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die super ausführlichen Erklärungen!!!

Possetitjel schrieb:
> Die Last (3kOhm) müsstest Du fast direkt ankoppeln können.
> Kennwiderstand (Scheinwiderstand eines Schwingkreis-Elementes) ist
> ungfähr 100 Ohm; mit Betriebsgüte 10 bzw. 20 kommen 1 kOhm bzw.
> 2 kOhm heraus. Direkt ankoppeln sollte also gehen. - Am Eingang
> mal mit 10, 15, 20 Windungen probieren.

Wenn man unsymmetrisch einkoppelt, liegt der Lastwiderstand bei der 
Hälfte, also bei 1,5k.
Die zweite Wicklung ist vom Aufwand her auch kaum der Rede wert.

> Das kommt hin, ja. - Wobei 5 kOhm, gemessen an den üblichen
> Wellenwiderständen von 50 Ohm, eine relativ hohe Impedanz
> ist :-)

Es soll ja auf die Endimpedanz von 5k hochtransformiert werden :O)

Wahrscheinlich werde ich für erste Versuche erst mal zwei 
Bandfilterspulen umwickeln und dann schauen.

Würde man mit 4 statt 2 Schwingkreisen im Eingangsfilter einen 
günstigeren Verlauf im Durchlassbereich (kleinere Welligkeit) 
hinbekommen?
Oder bringt die Erhöhung der Anzahl der Schwingkreise nur steilere 
Verläufe?

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Possetitjel schrieb:
> Was meinst Du mit "für 10 kOhm oder 100 kOhm"? Und inwiefern ist das
> Ergebnis mäßig? Zu hohe Durchgangsdämpfung? Zu große Bandbreite?

Die Bandbreite wird schmaler, die beiden Resonanzspitzen steiler. Die 
Welligkeit wächst enorm.

von HST (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

das geht auch ohne Trafos. Wenn man den NE602 unsymmetrisch anschließt, 
hat er ca. 1,5kOhm Eingangs-Z. Das Filter habe ich mit dem 
Freeware-Programm "Elsie" (Download bei Tonne-Software) mit einer 
Abshlussimpedanz von 1500 Ohm berechnet und in den Simulator gepackt 
(geht auch im RFSim99). Habe möglichst Normwerte für die C's genommen. 
Die 1db Bandbreite geht von 3,5 bis 3,8MHz, wobei ich die 
Kreis-Leerlaufgüte mit Qu=150 angesetzt habe (locker erreichbar mit z.B. 
T68-2). Natürlich ist evtl. noch ein Feinabgleich nötig.

Damit so ein Filter die gezeigte Kurve beibehält, müssen die 
Abshlusswiderstände (hier mit 50 Ohm am Eingang und 1500 Ohm am Ausgang) 
konstant gehalten werden. Daher solltest du statt des Potis am Eingang 
50Ohm-Abschwächer einschalten (z.B. 10db und 20db). Bei dieser 
Filter-Anordnung bekommst du auch einen Spannungsgewinn von ca. 15db 
durch die Transformation 50-->1500 Ohm. Die effektive Leistungsdämpfung 
liegt natürlich durch die Verluste bei ca. 1,5db (siehe Bild).

Als Masochist kann man so etwas auch "barfuß" berechnen - siehe das pdf.

Horst

von herbert (Gast)


Lesenswert?

http://www.dl3ukh.de/Bastel-Programme.htm

Hier habe ich noch ein DOS Prog. (Win +Dos Spulen-Berechnungs-Prge)auf 
dieser Seite gefunden wo man alle Parameter händisch setzen kann (auch 
unterschiedliche Zin/Za). Ist halt Dos aber immer noch besser als Barfuß 
rechnen :-)

von HST (Gast)


Lesenswert?

Beim Berechnungsbeispiel ging es mir auch nur um das Verständnis, wie 
ein solches Ergebnis zustandekommt. Eine schöne Zusammenfassung darüber 
ist auch im "EMRFD"-Buch auf Seite 3.14 zu finden.

Das o.g. interessante DOS-Programm erlaubt leider nicht die Berechnung 
von relativ schmalen Bandfiltern mit definierter Durchlasscharakteristik 
(Welligkeit, usw.).
Fertige, komfortable Windows-Programme (Grafik!) für HF-Filter aller Art 
gibt's wie Sand am Meer (wie "Elsie" oder "AADE", aber auch auf der CD 
dieses Buchs - im "LADPAC"-Paket). Dazu der einfach zu benutzende 
Simulator "RFSim99", alles Freeware.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

HST schrieb:
> Das o.g. interessante DOS-Programm erlaubt leider nicht die Berechnung
> von relativ schmalen Bandfiltern mit definierter Durchlasscharakteristik

Über die Güte des Filters lässt sich der Durchlass bestimmen. Wie der 
Autor schon beschrieben hat basiert sein Programm auf unterschiedliche 
Berechnungsquellen bzw. Literatur. Über die F -Tasten lassen sich die 
alle aufrufen. Da wird ein nicht Mathematiker wie ich schon etwas 
unsicherbei der Vielfalt...:-( Barfuß mag ich das nicht mehr rechnen.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute, Danke für die Antworten und Vorschläge!

AADE habe ich mittlerweile auch entdeckt.

Das Projekt ist übrigens ein DC-Empfänger für meinen 8-jährigen Neffen, 
der sich überraschend für Funkempfang interessiert.
Meine Idee ist, dass er über einen RF-Regler eine Langdrahtantenne 
anschließen kann. So kann er bequem Störer ausblenden. Mit 
Dämpfungsgliedern wird er vermutlich eher weniger zurecht kommen.
Später könnte man bei Interesse über den 50-Ohm-Anschluss statt der 
Langdrahtantenne eine abstimmbare Loopantenne mit Koppelwicklung 
anschließen.

Das Eingangsfilter muss also nicht höchsten Ansprüchen genügen.

Der Rest der Schaltung ist so weit schon fertig, der LC-VFO mit 
Kapazitätsdioden-Abstimmung bleibt weitgehend temperaturstabil und man 
kann auch ohne Vorfilter schon so einige Stationen in SSB und CW 
aufnehmen.
Dazwischen sind leider immer wieder irgendwelche AM-Stationen hörbar, 
die wahrscheinlich aus dem MW-Bereich durchschlagen. Ich denke aber mal, 
mit RF-Regler und einem halbwegs funktionierenden Eingangsfilter müsste 
man diese schon wegbekommen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier noch kurz die funktionierenden und in der Praxis ermittelten 
Bauteilwerte.

Im Bereich von 3,5 bis 3,8MHz sind quasi keine Einbrüche messbar (müssen 
< 1dB sein).

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

Hallo Sven

Der Kondensator (10nF?) kommt nur rein, wenn asymetrisch gespeist wird. 
In diesem Fall sollte er raus, da neben der Asymetrie die 
Eingangsimpedanz wieder auf 1,5k fallen würde.

Das Poti würde ich andersrum anschließen, mit dem Schleifer zur Antenne. 
Dann bleibt beim Zurückregeln die Filterkurve erhalten.

Gruß, Bernd

von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo, Danke für die Antwort!

Ich habe es auf der Zeichnung korrigiert.

Die Bandfilterspulen, die ich umgewickelt habe, hatten vorher 2x 52 
Windungen eine Eigenresonanz von 3,8MHz bis 4,8MHz je nach Topfstellung 
(kein Kondensator).
Keine Ahnung, wofür sie ursprünglich benutzt wurden.

Viele Grüße!

von Bernd F. (Gast)


Lesenswert?

Lass die "Langdraht hochohmig" weg, auch wenn man dort am "lautesten" 
empfängt ist die Durchlasskurve des Filters wieder hin.

von Bernd F. (Gast)


Lesenswert?

Btw: Ein lauter Empfnag auf 80m oder anderen AFU-Bändern ist sekundär. 
Primiär geht es um Verständlichkeit und SNR.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Bernd F. schrieb:
> Lass die "Langdraht hochohmig" weg, auch wenn man dort am "lautesten"
> empfängt ist die Durchlasskurve des Filters wieder hin.

Die Langdrahtantenne hochohmig (5k) ist im Endgerät aus o.g. Gründen 
auch nicht mehr vorgesehen.

Danke für das Posting!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.