Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hays und VDI starten Umfrage zum Ingenieurmangel


von Paldauer (Gast)


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Die Hays AG engagiert sich seit einiger Zeit auffallend politisch und 
hat das Thema Engineering entdeckt, wohl weil die ITler nicht mehr genug 
bringen, oder man sich erweitern möchte. Öfters schon gab es von denen 
Marktstudien und Aufklärungsmaterial, teilweise mit und auch ohne 
durchsichtigem Eigeninteresse. (Hays ist ja nicht nur Contract-Agentur, 
sondern auch Zeitarbeitsgeber).

Diesmal gibt es eine richtige online Umfrage zum Thema Ingenieurberuf, 
Stand und Zukunft, bei dem man seine Einschätzung angeben kann und auch 
etwas zu dem Thema Zeitarbeiter aussagen kann - und es ist sogar anonym.

Weiter hinten im Bogen kann man sogar die einzelnen Zeitarbeiter 
namentlich bewerten :-)

https://de.research.net/s/Umfrage_Ingenieure2014

Bin mal auf das Ergebnis gespannt.

von meeting (Gast)


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hab den Anfang mal gelesen und es ist genau so wie es die Kritiker vom 
Fachkräftemangel sagen: es wird nur sehr plakativ gefragt, ob es einen 
Mangel gibt, ja oder nein. Einzige Alternative ist "weiß nicht". Dabei 
ist das Thema viel differenzierter zu betrachten. Es hängt extrem von 
der Qualifikation, vom Alter, der Fachrichtung, der Region usw. ab ob es 
einen Mangel gibt oder nicht. Das wäre genauso als würde man in 
Deutschland fragen, ob es einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum gibt. 
Zumal da noch folgender Effekt dazu kommt: viele Ingenieure die schon 
langjährig beschäftigt sind und den aktuellen Bewerbermarkt gar nicht 
kennen, kreuzen vielleicht das an, was sie aus den VDI Nachrichten und 
Medien so hören, also "ja gibt ein Mangel, hab ich ja erst neulich beim 
VDI gelesen", weil kaum ein angestellter Ingenieur hat den Überblick 
über den Ingenieurmarkt. Diesen haben eigentlich nur Personaler und 
Personalvermittler wie Hays z.B., wobei letzere die Ingenieure selbst 
befragen ob es so sei ;-) Endlossschleife quasi. Hays veröffentlich dann 
vielleicht eine Zahl wie "70% der Ingenieure glauben dass es einen 
Mangel gibt" und diese Zahl wird von mindestens 10 Journalisten ohne 
weitere Recherche abgeschrieben und es erscheinen bei Spiegel, Stern, 
FAZ, welt, handelsblatt und wie sie alle heißen "erschreckender 
Ingenieurmangel in Deutschland".

Bei der nächsten Umfrage klicken dann noch mehr "ja" an, man hat es ja 
in so vielen Medien gelesen ;-)

Dann: es wird gefragt (habe Ingenieur in Festanstellung bei mir 
angekreuzt), ob man die Externen eher für förderlich oder weniger 
förderlich für die Produktivität hält. Ist doch klar was man als 
Interner MA klickt: natürlich sind die förderlich für einen selbst, weil 
sie nehmen einem ja Arbeit ab. Daraus kann man wunderbar eine 
Pressemitteilung schreiben "Zeitarbeit ist für die Mitarbeiter und 
Unternehmen sehr förderlich".

Wer das ganze bis zum Ende durchmacht, kann noch eine Email Adresse 
angeben und bekommt den Ergebnisbericht. Da bin ich mal gespannt. 
Insbesondere wenn man diesen mal mit einer Pressemitteilung vergleicht, 
bzw. vergleicht was die aus den Rohdaten so gemacht haben :-)

von Paldauer (Gast)


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meeting schrieb:
> Ist doch klar was man als
> Interner MA klickt: natürlich sind die förderlich für einen selbst
nein, keineswegs. ich habe "nein" gedrückt, weil ich das anders 
verstehe. Die Produktivität ist nicht höher, auch wenn Arbeit 
weggeschafft wird. Sie wäre mit einem internen MA besser wegzuschaffen 
ausserdem bekommen die externen ja manchmal gute neue Sachen, während 
man selber am Altkram weiterwursten muss.

von neuStart (Gast)


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Zocker_38 schrieb im Beitrag #3834767:
> Hausmänner dürfen nicht teilnehmen.

so gerade mal den Router neugestartet und Cookies gelöscht um nochmal 
teil zunehmen (ohne am Schluß das Ding abzusenden, will ja ehrlich 
sein). In der Tat, Hausmänner dürfen wirklich nicht teilnehmen, ebenso 
nicht arbeitslose bzw. arbeitssuchende. Ingenieure die fachfremd 
arbeiten, können gar nicht erst eine Gruppe auswählen, ausser "nicht 
beruftstätig" oder "Hausmann/arbeitslos/arbeitssuchend". So hat man 
schon die kritischsten Stimmen zum Thema "Fachkräftemangel" gleich zu 
Beginn aussortiert. Es dürfen quasi nur die teilnehmen, die auch einen 
Job als Ingenieur haben.

von Paldauer (Gast)


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interessant, ich danke dir für diese recherche

von Amateur (Gast)


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Da die Ergebnisse bereits feststehen, sollten die sich ihr Porto sparen 
und die Auswertung nachliefern.

Die Ergüsse vom VDI sind ja allenthalben bekannt.

von Lächler (Gast)


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An so einem Quatsch teilzunehmen ist vergeudete Lebenszeit. Das Ergebnis 
ist vorhersehbar.

von genervt (Gast)


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Zocker_38 schrieb im Beitrag #3834767:
> Hausmänner dürfen nicht teilnehmen.

Tatsächlich! Renter auch nicht.

"Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Umfrage. Allerdings richtet 
sich diese Umfrage nur an berufstätige Ingenieure."

Netter Stinkefinger.

von Marx W. (Gast)


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Lächler schrieb:
> An so einem Quatsch teilzunehmen ist vergeudete Lebenszeit. Das Ergebnis
> ist vorhersehbar.

Aber wissen wie die Regel legen um dann "scheinbar" objektive Ergebnisse 
zu erzieln, hat doch schon einen ganz ordnentlichen Lernwert!
Finde ich schon mal bemerkenswert!.

meeting schrieb:
> Wer das ganze bis zum Ende durchmacht, kann noch eine Email Adresse
> angeben und bekommt den Ergebnisbericht. Da bin ich mal gespannt.
> Insbesondere wenn man diesen mal mit einer Pressemitteilung vergleicht,
> bzw. vergleicht was die aus den Rohdaten so gemacht haben :-)

Ich bin zwar ned Rentner oder Arbeitslos, aber bei mir ist die Seite mit 
der E-mail ned aufgetaucht.
Hab wohl zuviele nicht gefällige Antworten angekreuzt`s.
Bin deshalb wohl schon verworfen worden!

OIder wollte Hays nur die E-mail-Adressen von Ing. abgreifen, um ihren 
Profilpool  mal wieder ein paar  dumme Lämmer  zuführen zu können?

von Ich (Gast)


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meeting schrieb:
> Einzige Alternative ist "weiß nicht".

Ich habe NEIN angekreuzt

meeting schrieb:
> Wer das ganze bis zum Ende durchmacht, kann noch eine Email Adresse
> angeben und bekommt den Ergebnisbericht.

Da bin ich auch gespannt, viel neues wird da nicht raus kommen.

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> OIder wollte Hays nur die E-mail-Adressen von Ing. abgreifen, um ihren
> Profilpool  mal wieder ein paar  dumme Lämmer  zuführen zu können?

Meine E-Mail-Adresse ist natürlich NICHT die Vorname.Nachname@xxx.de, 
sondern eine schöne CHAT-Gewinnspiel-E-Mail-Adresse 
Dummschwätzer@xxx.com

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Da bin ich auch gespannt, viel neues wird da nicht raus kommen.

Min. eine E-mail von Hays!

von Arbeitsuchender Maschbauer (Gast)


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Marx W. schrieb:
> OIder wollte Hays nur die E-mail-Adressen von Ing. abgreifen, um ihren
> Profilpool  mal wieder ein paar  dumme Lämmer  zuführen zu können?

Sieht so aus, denn deshalb orientiert sich die Umfrage wohl nur an 
beschäftigte Ingenieure. Arbeitsuchende Ingenieure kann man auf dem 
hiesigen Arbeitsmarkt nicht vermitteln. Lustig ist, dass man das erst 
zum Ende der Survey erzählt bekommt, was für eine Verarsche.

von Karl Klarsicht (Gast)


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Arbeitsuchender Maschbauer schrieb:

>> OIder wollte Hays nur die E-mail-Adressen von Ing. abgreifen, um ihren
>> Profilpool  mal wieder ein paar  dumme Lämmer  zuführen zu können?
>
> Sieht so aus, denn deshalb orientiert sich die Umfrage wohl nur an
> beschäftigte Ingenieure.

Naja welcher Blinder versteht was von Farben oder was kennt ein 
Arbeitsloser von realen Bedarf und Angebot am Arbeitsmarkt.

Der sieht nur seine eigene Misere und sucht die Ursache dafür bei 
anderen

Ich finde es völlig korrekt das nur beschäftigte Ingineure über deren 
Ansichten bzgl. Fachkräftemangel befragt werden.
Von beschäftigungfernen Möchtegern-Fachkraftgehaltbezieher sind keine 
Realitätsnahe Einschätzung zu erwarten.

Gruß,

von My Ass (Gast)


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Ja solange eine Fachkraft nix von Grammatik und das/dass verstehen muss, 
dann ist die Welt für Klarsichter ja noch in Ordnung.

Regards

von Gert Gnadenlos (Gast)


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My Ass schrieb:
> Ja solange eine Fachkraft nix von Grammatik und das/dass verstehen muss,
> dann ist die Welt für Klarsichter ja noch in Ordnung.

Ooch, ich bau aus Höflichkeit für Forumsteilnehmer denen das geistige 
Inventar für eine sachbezogenen Antwort fehlt, gern Rechtschreibfehler 
ein.

Dann haben diese auch eine Grundlage für eine Replik und fühlen sich 
weniger unnütz.

Schöne Grüße,

von Angiemerkel (Gast)


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Hays, das sind doch auch die, die im Durchschnitt ein Gehalt von 60.000 
für einen 0815 Admin ausgegeben haben, oder?

Naja, was da wohl rauskommt, vermutlich "Fachkräftemangel nimmt neue 
Dimensionen an!" oder so

von Auswanderer (Gast)


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Angiemerkel schrieb:
> Hays, das sind doch auch die, die im Durchschnitt ein Gehalt von
> 60.000 für einen 0815 Admin ausgegeben haben, oder?
>
> Naja, was da wohl rauskommt, vermutlich "Fachkräftemangel nimmt neue
> Dimensionen an!" oder so

Sind eigentlich die "" Faktoren "" für die Auswertung schon festgelegt?

von Erfolgreicher_Ingenieur (Gast)


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Karl Klarsicht schrieb:
> Naja welcher Blinder versteht was von Farben oder was kennt ein
> Arbeitsloser von realen Bedarf und Angebot am Arbeitsmarkt.

ich selbst bin sehr zufrieden mit meiner beruflichen Situation und kann 
mich nicht beklagen, habe auch gute Wechselmöglichkeiten. Rein aus 
meiner Sicht gibt es einen Mangel, aber auch nur weil ich ein sehr 
gefragtes Profil habe, erst 33 bin (8 Jahre BE) und in einer 
wirtschaftlich starken Region lebe. Dennoch sage ich trotz meiner guten 
Arbeitsmarktrerfahrungen, dass der Markt längst nicht so gut ist, wie es 
VDI und Konsorten sagen. Die behaupten quasi, dass jeder 4,0 Absolvent 
auch noch von der Hochschule mit Handkuss eingestellt wird und zwar 
nicht vom Dienstleister sondern von den OEMs persönlich. So kommt die 
Mangelpropaganda nämlich rüber. Außerdem wird ja teilweise so getan, als 
gäbe es einen Mangel von München bis in das tiefste Erzgebirge und zwar 
an ALLEN die irgendeinen Ing. Abschluß haben. Dem ist definitiv nicht 
so. Auch wird nicht behandelt, wie es vielen älteren ANs ergeht, das hat 
mir selbst schon ein Personalberater der mir gute Angebote gemacht hat 
und den ich darauf ansprach bestätigt. Ü50 ist es schwer. Mangel sieht 
anders aus.

Nun ein Arbeitsloser ist näher dran am Markt als jemand, der sein 10 
Jahren fest angestellt und zufrieden mit seiner Tätigkeit ist. Das kann 
man definitiv sagen. Zumal man als Festangestellter oft viele Headhunter 
Anfragen bekommt, wovon man oft 90% in die Tonne kloppen kann, weil 
einfach nur nach Stichpunkten in Profilen von irgendwelchen 
"Headhuntern" geschaut wird, die zuvor Staubsauger oder Versicherungen 
verklopft haben und keine Ahnung vom Ingenieurwesen haben.

Hab mitgemacht und natürlich eine Fake-Mail Adresse hinterlassen, bin 
gespannt auf die Daten und bin gespannt, auf das was der VDI draus 
macht. Dann können wir hier im Forum die Daten und das was der VDI draus 
interpretiert mal direkt vergleichen.

von arbeitsuchender Ingenieur. (Gast)


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Auswanderer schrieb:
> Sind eigentlich die "" Faktoren "" für die Auswertung schon festgelegt?

spielt keine Rolle denn durch das

Arbeitsuchender Maschbauer schrieb:
> Arbeitsuchende Ingenieure kann man auf dem
> hiesigen Arbeitsmarkt nicht vermitteln.

und das

Karl Klarsicht schrieb:
> Ich finde es völlig korrekt das nur beschäftigte Ingineure über deren
> Ansichten bzgl. Fachkräftemangel befragt werden.
> Von beschäftigungfernen Möchtegern-Fachkraftgehaltbezieher sind keine
> Realitätsnahe Einschätzung zu erwarten.

wird das Angebot der arbeitssuchenden Ingenieure vernachlässigt. Dadurch 
wird das Angebot natürlich kleiner und dadurch kann auf jeden Fall ein 
Mangel beschrieben werden.
Egal wie jetzt in diesem Fall zum Fachkräftemangel gefragt wird, muß man 
vermuten, daß  die Realität nicht mit dem Ergebnis übereinstimmen wird.
In diesem Fall wird nach der Umfrage der Mangel viel größer erscheinen 
als er ist.
Würden Arbeitssuchende miteinbezogen würde ein eklatantes Überangebot 
sichtbar werden. Das kann dann natürlich den Entscheidern in den Firmen 
nicht als Werbung verkauft werden. Denn gäbe es keinen Mangel, bräuchten 
die Entscheider ja nicht bei Hais einzukaufen.



Karl Klarsicht schrieb:
> Naja welcher Blinder versteht was von Farben oder was kennt ein
> Arbeitsloser von realen Bedarf und Angebot am Arbeitsmarkt.

Vom Angebot versteht der Arbeitslose garantiert mehr. Vom Bedarf, da 
gebe ich Dir gerne recht, kann der Arbeitslose nicht soviel Ahnung 
haben.

von Joachim B. (jar)


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Erfolgreicher_Ingenieur schrieb:
> Hab mitgemacht und natürlich eine Fake-Mail Adresse hinterlassen,

war bei mir nicht nötig, die wollten meine email nicht mal

so eine Zeitverschwendung

von Marx W. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> war bei mir nicht nötig, die wollten meine email nicht mal
>
> so eine Zeitverschwendung

Haste wohl zuviel "nicht passende" Kreuze gesetzt?

Immer mehr kommt bei der "Geschicht" der Gedanke bei mir hoch, das Hays 
hier über den VDI sich hier potentielle Adressaten für ihre Dienste 
aufreißen will.

Also:
Wer ned passt, wird schon im Vorfeld verworfen.

von Zocker_38 (Gast)


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Karl Klarsicht schrieb:
> Ich finde es völlig korrekt das nur beschäftigte Ingineure über deren
> Ansichten bzgl. Fachkräftemangel befragt werden.

Die Mehrheit der Angestellten Ingenieure sagen zu sich selbst: Ich habe 
einen Job, also gibt es die Arbeitslosigkeit nicht. Die meisten schaffen 
es nicht, über die eigene aktuelle Situation hinaus zu denken.

Umgekehrt ist es natürlich genauso. Deshalb werden diese Ingenieure 
nicht gefragt.

Wenn sie noch als Ingenieure gelten. Perfide ist die Gegebenheit, daß ab 
einem bestimmten Alter oder nach einer gewissen Zeit der 
Arbeitslosigkeit der Satus eines Ingenieurs aberkannt wird. Du bist dann 
gar kein Ingenieur mehr und machst die schöne Statistik nicht schmutzig.

von Zocker_38 (Gast)


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Noch ein Hinweis.

Scrollt bitte mal bis zum letzten Absatz:

Die Große Koalition will Missbrauch bei Leiharbeit und Werkverträgen 
verhindern. In einem Gutachten, das in die geplante Gesetzgebung 
einfließen dürfte, plädieren prominente Juristen für eine deutliche 
Stärkung der Arbeitnehmerrechte.

Unruhe machte sich bei Personaldienstleistern breit, als im vergangenen 
Herbst die Inhalte des Koalitionsvertrages bekannt wurden. Künftig, 
darauf haben sich Union und SPD geeinigt, sollen 
Arbeitnehmerüberlassung, im Alltagsdeutsch Leiharbeit genannt, und 
Werkverträge strenger reguliert werden.

Die Große Koalition will, dass Leiharbeitsfirmen ihre Mitarbeiter nur 
noch maximal 18 Monate und nicht mehr unbegrenzt an einen Entleiher 
überlassen dürfen. Spätestens nach neun Monaten sollen Leiharbeitnehmer 
das Gleiche verdienen wie die Stammbelegschaft.

Leiharbeit, Werk- und Dienstvertrag

Auch bei Werkverträgen werden die Schrauben angezogen. Rechtswidrige 
Vertragskonstruktionen zulasten von Arbeitnehmern sollen durch 
intensivere Kontrollen aufgedeckt und die Informations- und 
Unterrichtungsrechte des Betriebsrates bei der Vergabe von Werkverträgen 
konkretisiert werden. Verdeckte Arbeitnehmerüberlassung, die als 
Werkvertrag getarnt wird, soll bestraft werden. Die Regierung will auch, 
dass ordnungsgemäßer und missbräuchlicher Fremdpersonaleinsatz sauber 
abgegrenzt werden. Dazu ist geplant, die Rechtsprechung zu diesen Fragen 
gesetzlich zu fixieren.

Allein schon diese Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag haben bei 
Personaldienstleistern für Unruhe gesorgt. Sie fürchten aber, dass es 
für sie noch schlimmer kommen könnte. Grund sind Bestrebungen in der 
SPD, diese Arbeitsverhältnisse schärfer zu regulieren. Dazu haben die 
Arbeitsrechtler Christiane Brors von der Universität Osnabrück und Peter 
Schüren von der Universität Münster ein Gutachten vorgelegt, das sie im 
Auftrag des SPD-geführten nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums 
erstellt haben. Das Gutachten enthält Vorschläge für konkrete 
gesetzliche Regelungen, um den Missbrauch von Leiharbeit und 
Werkverträgen einzudämmen, so NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider.

Eine einschneidende Änderung gegenüber der heutigen Rechtslage ist die 
Umkehrung der Beweislast. Sie ist, so die Gutachter, die Voraussetzung 
dafür, dass Arbeitnehmer "selbst die Möglichkeit bekommen, mit 
realistischen Erfolgsaussichten die Rechtmäßigkeit der 
Vertragsgestaltung überprüfen zu lassen." Das Unternehmen, das einen 
Auftrag an eine Fremdfirma vergibt, muss dann nachweisen, dass es sich 
um einen echten Werk-oder Dienstvertrag handelt.

Dazu müsste ein Betriebsinhaber belegen, dass eine in seinem Betrieb 
tätige Fremdfirma den Personaleinsatz eigenständig plant, die 
wirtschaftliche Verantwortung für ihre Leistung selbst trägt und ein 
eigenes Qualitätsmanagement betreibt. Kurz: Es muss gezeigt werden, dass 
die Fremdfirma in dem Betrieb des Inhabers einen eigenen Betrieb 
unterhält.

Die Umkehr der Beweislast soll in Konfliktfällen auch gelten, wenn ein 
Solo-Selbstständiger in einem fremden Betrieb arbeitet. Kann ein 
Betriebsinhaber nicht nachweisen, dass es sich um einen Werk- oder 
Dienstvertrag handelt, müsse man von einem normalen Arbeitsverhältnis 
mit den damit verbundenen Arbeitgeberpflichten ausgehen.

Um die Kontrolle beim Einsatz von Fremdpersonal zu erhöhen, schlagen die 
Gutachter auch vor, dass der Betriebsrat "umfassend und rechtzeitig" 
über die Beschäftigung von Leihkräften und die Vergabe von Werkverträgen 
informiert wird. Ohne eine solche Information wäre der Einsatz von 
Fremdkräften unzulässig.

Auch die Leiharbeit soll stärker geregelt werden. Als "sozial 
abgesichertes Flexibilisierungsinstrument" soll sie nach Auffassung der 
Rechtsgutachter einen klar begrenzten Platz behalten. Sie dürfe aber 
künftig nur noch zur Deckung eines vorübergehenden Bedarfs eingesetzt 
werden. Die Obergrenze sehen die Arbeitsrechtler bei 18 Monaten. Längere 
Einsatzzeiten sollten zu einem Arbeitsverhältnis mit dem 
Entleihunternehmen führen.

Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums geht davon 
aus, dass die Empfehlungen des Gutachtens Eingang finden in den 
Diskussions- und Entscheidungsprozess zur Regulierung von Leiharbeit und 
Werkverträgen. Das Arbeitsministerium arbeitet derzeit an dem 
entsprechenden Gesetz. Im Frühjahr 2015 dürfte ein Kabinettsentwurf 
vorliegen.

Um die Gesetzgebung in ihrem Sinne zu beeinflussen, setzen in Berlin 
jetzt große Personaldienstleister vor und hinter den Kulissen alle Hebel 
in Bewegung. So hat etwa Hays bei dem Bonner Arbeitsrechtler Gregor 
Thüsing ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben. Außerdem unterstützen 
die Mannheimer Recruiting-Experten ein prominent besetztes 
Experten-Forum Mitte November in Berlin, das für die "flexible 
Arbeitswelt" werben soll.

von Zocker_38 (Gast)


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Paldauer schrieb:
>
> https://de.research.net/s/Umfrage_Ingenieure2014
>
> Bin mal auf das Ergebnis gespannt.

Wo hast du den Link gefunden. Eine Recherche mit den gängigsten 
Suchmaschinen liefert nur den Treffer auf der Webseite 
mikrocontroller.net   An anderer Stelle ist die Umfrage für mich nicht 
zu finden. Wurde der Link ausschließlch hier bekanntgegeben?

von Betriebsratsverhinderer (Gast)


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Putin schafft Zeitarbeit ab:
http://www.mdz-moskau.eu/russland-schafft-die-zeitarbeit-ab/


Der Russ' ist uns wieder meilenweit vorraus.

von Angiemerkel (Gast)


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Wird Zeit, dass wir zurückschießen, ich sags der Ursula gleich einmal.

von Joachim B. (jar)


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Richi schrieb im Beitrag #3837209:
> du als Ing überhaupt auf ein DL Gehalt kommst,

Berichte im TV reden von Ing., Lehrer, Dipl. Geologen Gehältern um 400€ 
das Muttschen bekommt um 70€ Rente und ich frage mich wen treffe ich auf 
Malle, oder den Malediven oder in Thailand ? bei diesen Gehältern. Mir 
kommt da nur weniges in den Sinn.

von Lutz H. (luhe)


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AntiBürokrat schrieb im Beitrag #3836715:
> Würde man den Kündigungsschutz liberalisieren,

Ist, glaube ich, schon 2004 geschehen.

von Anti-Sklaventreiber (Gast)


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@AntiBürokrat

Bist Du das letzte Aufgebot der FDP oder was? Neoliberale Sklaventreiber 
sehen immer die Schuld beim Staat.

Aber wehe Subvention sollen gestrichen werden, dann ist das Jammern der 
Industrie-Bonzen groß!

von P.s (Gast)


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AntiBürokrat schrieb im Beitrag #3837290:
> ach was ist da passiert? heute jemanden zu entlassen ist immer noch
> schwer. Faulheit ist kein Kündigungsgrund, wenn die Leistung nciht mehr
> so gut ist, muss man schon vieles tun und beweisen um dann nach zig
> Abmahnungen den AN los zu werden und dann teils auch nur mit Abfindungen
> um Gerichtsverfahren zu vermeiden bzw. + hohe Prozesskosten und
> Prozessrisiko. Zumal es sowieso eine ziemlich sozialistische Scheisse
> ist, bei einem AG zu arbeiten, mit dem man sich vor Gericht gestritten
> hat, ich hätte keine Lust mehr für so jemanden zu arbeiten, wo man sich
> eingeklagt hat, das ist auch echt eine typisch deutsche
> Vollkaskomentalität.

Leute zu entlassen sollte viel einfacher sein.
Schau mal. Ich bin Abteilungsleiter, wenn jemand in meinem Bereich neu 
anfängt und wenn er mir in der Zukunft gefährlich werden könnte, dann 
prüfe ich kritisch seine Leistung. Und wenn ich oder jemand anders eine 
unbefriedigende Leistungsbereitschaft feststellt, fliegt der Neuling. 
Ohne große Diskussionen. Das wär toll! Leistung ist alles :-))))

von Henry G. (gtem-zelle)


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Kündigungsschutz gehört verboten. Es ist nicht die Aufgabe des 
Unternehmens den Arbeitsplatz zu sichern. Das führt doch erst zu dieser 
unsäglichen Dienstleisterschwämme und die Gehälter werden brutal 
gedrückt, weil der Unternehmer ja auch nicht in die Zukunft sehen kann. 
Mindestlohn ja, Kündigungsschutz nein.

von Schröder (Gast)


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Angiemerkel schrieb im Beitrag #3838301:
> Henry G. schrieb:
>> Es ist nicht die Aufgabe des
>> Unternehmens den Arbeitsplatz zu sichern.
>
> Doch ist es. Wir leben nicht im brutalen Endzeitkapitalismus der USA.
> Firmen sind auch soziale Gebilde und haben eine Verantwortung der
> Gemeinschaft gegenüber.

Der Markt regelt alles und es ist nicht notwendig da einzugreifen. 
Deshalb: Mindestlohn weg - Kündigungsschutz weg

von Henry G. (gtem-zelle)


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Schröder schrieb:

> Der Markt regelt alles und es ist nicht notwendig da einzugreifen.

Das hat leider noch nie funktioniert, im Gegenteil.

> Deshalb: Mindestlohn weg - Kündigungsschutz weg

Nein, der Markt kann keine Gehälter regeln, von denen man auch 
vernünftig leben kann.

von Liberaler (Gast)


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Bürokraten meinen immer man könnte durch Markteingriffe irgendwas 
regeln. Das ist so einfach nicht richtig. Es führt nur zu einer 2 
Klassengesellschaft, von Insidern und Outsidern. Z.B. zu hoher 
Kündigungsschutz? => es werden wenige nur eingestellt, Rest holt man 
sich über Zeitarbeitsfirmen und Dienstleister. Einfach weil es gerade in 
großen Firmen wo die Gerwerkschaft sehr viel Macht hat, extrem schwer 
ist, Leute zu entlassen, wenn z.B. die Leistung nicht mehr stimmt. Darum 
entsteht dann der 2. Arbeitsmarkt mit ZA Firmen und Dienstleistern. Das 
ist die Folge davon.

Henry G. schrieb:
> Nein, der Markt kann keine Gehälter regeln, von denen man auch
> vernünftig leben kann.

Aber natürlich! mein Gehalt ist auch nicht durch Gesetze geregelt und 
ich kann sehr gut davon leben! wenn es einfach auf einem 
Teilarbeitsmarkt zu viele Leute gibt wie bei Hilfskräften, gehen die 
Löhne runter, Angebot/Nachfage. Ein Mindestlohn bringt da gar nichts, da 
wenn es genügend Bewerber gibt, findet man immer einen der sich auf 
Spielchen einlässt wie: 30 Stunden Vertrag zu Mindestlohnkonditionen und 
in Wirklichkeit wird 40 Stunden gearbeitet, sonst raus.

Außerdem: wir haben in DE einen Mindestlohn und dieser heißt ALG2, 
darunter muss ja keiner arbeiten. Auch ist es so, dass man von gerade 
mal 8,50 Mindestlohn sowieso keine Familie ernähren kann und  h4 + ein 
keiner Nebenjob sowie diverse Sachleistungen sind ja fast schn genauso 
hoch als ein Vollzeitjob mit 8,50 die Stunde Brutto inkl. Anfahrt usw.

von fristingenieur (Gast)


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Die Umfrage ist mangelhaft...
Im Unternehmen angestellt => dann gehts weiter mit .... festangestellt 
...
Nicht unbedingt... Die schreiben da immer was von festanstellung, aber 
für befristet angestellte Ingenieure ist nix dabei.

von Spasspartei (Gast)


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Liberaler schrieb:
> Bürokraten meinen immer man könnte durch Markteingriffe irgendwas
> regeln. Das ist so einfach nicht richtig.

Da der Markt ja alles alleine kann, gibt es ja auch das 
Bundeskartellamt. Einfach um zu schauen, wenn bei Dosensuppe, 
Eisenbahnschienen und Kaffee "der Markt" mal wieder "Selbstgespräche" 
bei der Preisfindung geführt hat. Und natürlich gibt es da noch nette 
Lobbygruppen, die mit dem "Fachkräftemangel" die Politik beeinflussen, 
damit "der Markt" für sie nicht unangenehm wird. Merke: Der Markt ist 
immer nur für die arbeitende Schicht gut, der Staat für die Betuchten 
und alle die sich das leisten können. Bestes Beispiel folgt:

> Es führt nur zu einer 2
> Klassengesellschaft, von Insidern und Outsidern. Z.B. zu hoher
> Kündigungsschutz? => es werden wenige nur eingestellt, Rest holt man
> sich über Zeitarbeitsfirmen und Dienstleister. Einfach weil es gerade in
> großen Firmen wo die Gerwerkschaft sehr viel Macht hat, extrem schwer
> ist, Leute zu entlassen, wenn z.B. die Leistung nicht mehr stimmt. Darum
> entsteht dann der 2. Arbeitsmarkt mit ZA Firmen und Dienstleistern. Das
> ist die Folge davon.
>

Komisch, also wenn Siemens mal wieder bei sich aufräumt und feststellt, 
dass 7000 Ingenieure zu viel da sind, hindert die weder 
"Kündigungsschutz" noch "Fachkräftemangel" daran die Leute einfach 
rauszuwerfen. Es ist ein FDP Märchen, dass man in Deutschland keine 
Mitarbeiter kündigen könne. Die Wahrheit ist wohl die: Rauswerfen geht 
immer, nur ein langjähriger 50 jähigen Familienvater geht dann nicht 
ohne Abfindung oder Gerichtsverfahren auf die Straße. Das kostet 
natürlich und ist deswegen für die geschätzte Wirtschaft unzumutbar. Man 
müßte sich dann ja um so Dinge wie "gesellschaftliche Verantwortung" 
Gedanken machen.

>
> Außerdem: wir haben in DE einen Mindestlohn und dieser heißt ALG2,
> darunter muss ja keiner arbeiten. Auch ist es so, dass man von gerade
> mal 8,50 Mindestlohn sowieso keine Familie ernähren kann und  h4 + ein
> keiner Nebenjob sowie diverse Sachleistungen sind ja fast schn genauso
> hoch als ein Vollzeitjob mit 8,50 die Stunde Brutto inkl. Anfahrt usw.

Mehr Markt: Bei ALG2 ist man verpflichtet jede zumutbare Beschäftigung 
anzunehmen und muss zunächst fast alle Ersparnisse aufgeben. Also 
staatlicher Zwang. Wo bleibt da der Markt zu einer Beschäftigung "Nein" 
sagen zu können? Clevere Unternehmen bekommen so ein billiges Heer an 
Zwangsarbeitern. Habe da die FDP aber nie meckern gehört.

von Feldausfüllen (Gast)


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Zocker_38 schrieb:
> Wo hast du den Link gefunden. Eine Recherche mit den gängigsten
> Suchmaschinen liefert nur den Treffer auf der Webseite
> mikrocontroller.net   An anderer Stelle ist die Umfrage für mich nicht
> zu finden. Wurde der Link ausschließlch hier bekanntgegeben?

Die Frage interessiert mich aber aber auch.........!

von ehemaliger VDOler (Gast)


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Spasspartei schrieb:
> nur ein langjähriger 50 jähigen Familienvater geht dann nicht
> ohne Abfindung oder Gerichtsverfahren auf die Straße. Das kostet
> natürlich und ist deswegen für die geschätzte Wirtschaft unzumutbar

Siemens macht das so:

Sie kaufen eine Firma oder gründen eine.
Sie gliedern eine grosse Abteilung in diese Firma ein.
Sie gliedern die Firma aus und nennen sie "eine Siemens Company"
Sie verkaufen die Firma mit den ungewünschten Mitarbeitern.
Vorher ziehen sie ein paar gute raus.

Siehe BenQ
Siehe VDO
Siehe Dade Behring (Ausgliederung im Verlauf)

von Paul M. (paul_m65)


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Schröder schrieb:
> Der Markt regelt alles und es ist nicht notwendig da einzugreifen.
> Deshalb: Mindestlohn weg - Kündigungsschutz weg

Aber erst alle Subventionen und Steuerschlupflöcher weg.

von Spasspartei (Gast)


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AntiBürokrat schrieb im Beitrag #3837290:
> Das deutsche Kündigungsschutzgesetzt + die sozialistische Scheisse der
> IGM und anderen Gewerkschaften verhindert in Konzernen Neueinstellungen
> und öffnet Leiharbeit Tr und Tor. Weil man für Einsetiger und selbst für
> einfachste Arbeiter die IGM Fantasiegehälter zahlen muss und im Zweifel
> die Leute kaum noch los wird (oder gegen Abfindungen die sich im 6
> stelligen Bereich tummeln selbst bei einfachen Arbeitern) nimmt man
> lieber leiharbeit.
>
> Daher ist unser strenges Kündigungsschutzgesetzt und die Gewerkschaften
> der eigentliche Grund und die Ursache für Leiharbeit!
>
> statt dass die Politik das erkennt und lieber mehr Markt einführt, wird
> noch mehr Bürokratie eingeführt, was zu noch mehr solchen Auswächsen
> führt.

In Deutschland Kündigungen zu vereinfachen, wobei Unternehmen 
Aktienkurse und Gewinne bevorzugt eben durch Kündigungen erwirtschaften, 
würde natürlich zum sofortigen Ausbruch paradisischer Zustände führen. 
Wenn die Lobby der Arbeitnehmer (Gewerkschaften) wegfallen und nur noch 
die Arbeitgeber-Lobby in der Politik mitmischt, werden sofort Milch und 
Honig zu fließen beginnen.

Aber wie wäre es mal sich selbst an die Nase zu fassen: Großkonzerne 
stehen staatlichen Behörden in Trägheit und Bürokratie in nichts nach. 
Man könnte mal mit dem hinterfragen anfangen: Eigene unsinnige und 
umständliche Prozesse, endloses Rumgeiere bei Enscheidungen, unsinnige 
und überbezahlte Posten und Positionen im Management, die 
Nach-oben-buckeln-nach-unten-treten Mentalität, Möglichkeiten statt 
Risiken sehen, eine echte(!) Atmosphäre für Innovationen und kluge 
Geister zu schaffen anstatt diese nur auf den Karriereseiten zu bewerben 
um dann 0815-Ja-Sager einzustellen, clevere Talente einstellen und 
fördern statt diese aus egoistischen Karrierestreben abzulehnen oder 
rauszumobben weil sie einem ja mal gefährliche werden könnten, mal den 
Status-Quo in Frage stellen und neues probieren und mal ein Risiko 
eingehen.... und braucht man für all diese Sachen den Staat? Nein.

Aber das wäre ja zu viel verlangt. Besser ist da die unternehmerische 
Vollkasko-Mentalität, dass der Staat die eigene Lage verschuldet und für 
die eigenen Gewinne gefälligst zuständig zu sein hat, in dem er bei 
Reduktion der Personalkosten gefälligst unterstützend tätig werden muss. 
Am besten ist, man beruft sich dabei auf den Markt, um dann vom Staat 
etwas zu fordern (Stichwort: "Kündigungsschutz").

von Spasspartei (Gast)


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Betriebsratsverhinderer schrieb:
> Putin schafft Zeitarbeit ab:
> http://www.mdz-moskau.eu/russland-schafft-die-zeitarbeit-ab/
>
> Der Russ' ist uns wieder meilenweit vorraus.

Und bei uns werden die 0 Euro Jobs eingeführt:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-null-euro-jobs-beginnen-im-dezember-90016241.php

Ich hoffe die neuen 0 Euro Scheine zwecks Entlohnung befinden sich 
bereits im Druck.

von Liberaler (Gast)


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Spasspartei schrieb:
> Und bei uns werden die 0 Euro Jobs eingeführt:
> 
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-null-euro-jobs-beginnen-im-dezember-90016241.php
>
> Ich hoffe die neuen 0 Euro Scheine zwecks Entlohnung befinden sich
> bereits im Druck.

ist doch auch richtig so. Laut dem Text handelt es sich sogar nur um 
eine Qualifizierungsmaßnahme. Wäre ja noch schöner, wenn man dafür Geld 
bekäme. Generell kann man hartzer auch für umsonst z.B. Laub fegen 
lassen, immerhin bekommen sie ja schon von der Gemeinschaft Unterkunft + 
Regelsatz + Krankenversicherung + diverse Sachleistungen bezahlt,da 
finde ich es legitim, wenn man vom einzelnen Empfänger, sofern er 
arbeitsfähig ist, etwas für die Gemeinschaft zurück verlangt.

Wobei was hat das mit Ingenieuren und Informatikern zu tun? wer zu den 
Fähigen gehört, der landet zumindest nicht auf Dauer in H4. Wer binnen 
eines Jahres als Ing oder Inf keinen Job findet, nun ja der ist in 
vielen Fällen einfach nicht gut genug qualifiziert bzw. nicht 
leistungsfähig genug.

von andere Meinung (Gast)


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Liberaler schrieb:
> wir haben in DE einen Mindestlohn und dieser heißt ALG2,
> darunter muss ja keiner arbeiten.

Das stimmt so nicht, mit ALG2 muss man arbeiten.
Wenn man weniger als ALG2 kriegt, muß man den Aufwand in der Freizeit 
erledigen.

ALG2 sei ein Vollzeitjob, hört man immer wieder von so "Liberalen". Von 
den Spezialisten im Forum hört man auch ähnliches.


Ich denke, daß man den Mindestlohn einführen sollte, etwas höher als 
ALG2. Wenn jemand Familie hat, muß er halt den zusätzlichen Aufwand 
weiterhin betreiben, wenn er schließlich doch zu wenig Geld bekommt.

Im Interesse des Staates wäre es zusätzlich: Der Kontrollaufwand für 
einige Aufstocker entfiele.

von Liberaler (Gast)


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andere Meinung schrieb:
> ALG2 sei ein Vollzeitjob, hört man immer wieder von so "Liberalen". Von
> den Spezialisten im Forum hört man auch ähnliches.

wieso ist das ein Vollzeitjob?

andere Meinung schrieb:
> Ich denke, daß man den Mindestlohn einführen sollte, etwas höher als
> ALG2. Wenn jemand Familie hat, muß er halt den zusätzlichen Aufwand
> weiterhin betreiben, wenn er schließlich doch zu wenig Geld bekommt.

das ist in etw auch der Vorschlag der diskutiert wird. 8,50 die Stunde 
ergeben bei einem Vollzeitjob bei Stk1 ca. 1000 Euro netto pro Monat, 
was etwas mehr als H4 für einen Alleinstehenden ist.

An Armut wird das aber wenig bis nichts ändern, da ein Großteil der 
H4ler Alleinerziehende und Familien sind. Ebenso, wie der Angelsachse 
sagt "there is no free lunch". Wenn der Markt auf einem bestimmten 
Arbeitsmarktsektor ist wie er ist, also zu viele verfügbare 
Arbeitskräfte pro Stelle, dann sind Mindestlöhne schwer durch zu setzen. 
Sie stehen dann auf einem Papier, gearbeitet wird dann z.B. länger oder 
schwarz.

von Marx W. (Gast)


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andere Meinung schrieb:
> ALG2 sei ein Vollzeitjob, hört man immer wieder von so "Liberalen". Von
> den Spezialisten im Forum hört man auch ähnliches.
>
> Ich denke, daß man den Mindestlohn einführen sollte, etwas höher als
> ALG2. Wenn jemand Familie hat, muß er halt den zusätzlichen Aufwand
> weiterhin betreiben, wenn er schließlich doch zu wenig Geld bekommt.
>
> Im Interesse des Staates wäre es zusätzlich: Der Kontrollaufwand für
> einige Aufstocker entfiele.

Ihr hab ned kapiert warum der Mindestlohn eingeführt wurde:
Er soll AlgII ersetzen.
Wenn im EU-Raum überrall die Sozialleistungen zusammengestrichen werden, 
kann es nur ein "rat-race" zu den letzen Plätzen geben, wo noch was 
geboten wird.
Der Min-Lohn wurde von der staatstragenden Partei "SPD" eingeführt. Da 
am Niederrhein die Sinti`s vom Balkan mit ihren "Scheinselbständigkeit" 
als Aufstocker die Kassen der örtlichen Komunen zum plündern anfing.
In Zukunft wir es Sozialleistungen in D-land so üppig geben wie wir 
Eistage in Winter haben werden. (Ziemlich rar werden die sein.)

Da wir ja einen boomenden Arbeitsmarkt haben, wird der Min-Lohn (clever 
unter dem Niveau von unseren westlichen Nachbarn liegend!) alles 
richten.
den Heizkotenzuschuß braucht man in Zukunft bei einem Klima wie in 
Griechenland ja auch ned, KLlimawandel sei dank.

von Ule (Gast)


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Zocker_38 schrieb:
> Paldauer schrieb:
>>
>> https://de.research.net/s/Umfrage_Ingenieure2014
>>
>> Bin mal auf das Ergebnis gespannt.
>
> Wo hast du den Link gefunden. Eine Recherche mit den gängigsten
> Suchmaschinen liefert nur den Treffer auf der Webseite
> mikrocontroller.net   An anderer Stelle ist die Umfrage für mich nicht
> zu finden. Wurde der Link ausschließlch hier bekanntgegeben?

Die Firma Hays hat diese links an ihre Zeitarbeiter verschickt.

von Spasspartei (Gast)


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Liberaler schrieb:
> An Armut wird das aber wenig bis nichts ändern, da ein Großteil der
> H4ler Alleinerziehende und Familien sind. Ebenso, wie der Angelsachse
> sagt "there is no free lunch". Wenn der Markt auf einem bestimmten
> Arbeitsmarktsektor ist wie er ist, also zu viele verfügbare
> Arbeitskräfte pro Stelle, dann sind Mindestlöhne schwer durch zu setzen.
> Sie stehen dann auf einem Papier, gearbeitet wird dann z.B. länger oder
> schwarz.

Die Unternehmen haben also in diesem Land keine Lust mehr sich an 
Gesetze zu halten. Aus diesem Grund macht es keinen Sinn mehr Gesetze zu 
beschließen. Interessant. Muss ich mir Sorgen vor einem neuen "Liberalen 
Untergrund" machen, der sich verfassungsfeindlich engagiert?

Liberaler schrieb:
> Wobei was hat das mit Ingenieuren und Informatikern zu tun? wer zu den
> Fähigen gehört, der landet zumindest nicht auf Dauer in H4. Wer binnen
> eines Jahres als Ing oder Inf keinen Job findet, nun ja der ist in
> vielen Fällen einfach nicht gut genug qualifiziert bzw. nicht
> leistungsfähig genug.

Wer zu den fähigen Parteien gehört, landet nicht auf Dauer in der 
außerparlamentarischen Opposition. Welche Partei binnen eines Jahres 
nicht wieder in ein Parlament einzieht, nun diese ist in vielen Fällen 
einfach nicht gut genug qualifiziert bzw. nicht leistungsfähig genug.

Und nach dem beim restlichen Lobby-Geschwurbel (Kündigungsschutz, böse 
Gewerkschaften) ja keine Argumente mehr kommen, kann man sich auch 
wieder dem eigentlich Thema widmen, dem dubiosen Fachkräftemangel und 
dieser Umfrage, bei der von vorne herein klar ist, was als Ergebnis bei 
rauskommen soll. Letzteres ist auch der Grund warum ich nicht daran 
teilnehmen werde.

von C'est la vie (Gast)


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> Immer mehr kommt bei der "Geschicht" der Gedanke bei mir hoch, das Hays
> hier über den VDI sich hier potentielle Adressaten für ihre Dienste
> aufreißen will.
gute Analyse, denn es wird ja nur arbeitslos und Ing. unterschieden - 
fachfremd gibt es gar nicht erst, dann noch großartige Eiertanzfragen zu 
internen und externen Ings. ... ich hab den Blödsinn nicht bis zum Ende 
verfolgt.
Die Adressdatenbank soll gefüllt werden, weiter nichts.

von Ich (Gast)


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C'est la vie schrieb:
> Die Adressdatenbank soll gefüllt werden, weiter nichts.

Da die Firma HAYS das an ihre Mitarbeiter verschickt hat, fallen diese 
Kandidaten raus, was die Sammelwut angeht.
Der Rest gibt hoffentlich eine Chat-Spam-Gewinnspiel-Mail an, für 
Datensammler auch eher uninteressant.

Was soll so eine Umfrage?

Gibt es einen Ingenieurmangel? Selbst wenn ich NEIN ankreuze, ist es 
meine persönliche Meinung, also völlig irrelevant.

Es gibt aber die Möglichkeit Kritik zu äußern, in den Textfeldern.
Warum Zeitarbeit schlecht angesehen ist.
Häufig bei unterschiedlichen Einsatzorten zu arbeiten, machen einige, 
auch außerhalb der Zeitarbeit.
Dann darf man seinen Senf dazu abgeben, natürlich wie erwähnt unter der 
Chat-Spam-Gewinnspiel-Mail-Adresse.

Wer füllt so einen Bogen aus und warum?
Sicher aus ähnlichen Gründen, wie diejenigen, die bei Kununu ihren Unmut 
äußern - Frust, etc..

von Neues vom Wixxer (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3841054:
>> Re: Hays und VDI starten Umfrage zum Ingenieurmangel
>
> Mein Gott, was soll das denn sein.
>
> Hört sich an wie wenn Perschau und Frunel eine Umfrage zur Leiharbeit
> machen.

Zuckerle.

von Ich (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3841054:
> Hört sich an wie wenn Perschau und Frunel eine Umfrage zur Leiharbeit
> machen.

Das hört sich also so an als würde Baccardi und Stroh-Rum 80 eine 
Umfrage zum Thema Alkoholmissbrauch machen?

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