Forum: HF, Funk und Felder Frequenz durch 2 teilen / halbieren (Flip flop?!)


von Martin X. (martinxb)


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Hallo, irgendwie muss ich das jetzt doch nochmal nachfragen... Ich hab 
folgenden Wikipedia-Eintrag gefunden 
http://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzteiler und frage mich, ob das dann 
mit einem solchen Frequenzteiler nicht viel einfacher ist ein 
frequenzmoduliertes Signal von 200 MHz auf einem 100 MHz Tuner zu 
empfangen - im Vergleich zum Mischen der 200 MHz mit 300 MHz?

Alles was ich finden konnte ist "Flip flop". Aber die Zusammenhänge 
blick ich nicht. Wo kann ich weiterlesen? Oder hat jemand sogar eine 
Erklärung für mich?

Danke! :-)

von Ulrich H. (lurchi)


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Mit einem Flipflop kann man ein Saubere, Quasi digitales Signal in der 
Frequenz halbieren, aber halt keine Mischung aus verschiedenen 
Frequenzen. Dabei geht auch die Ampltituden-information verloren.

Bei einem Funksignal und ähnlichem hat man aber fast immer eine Mischung 
aus dem Gewollten Signal und Störungen / Rauschen bei anderen 
Frequenzen.

von Rainer V. (rudi994)


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Ein flankengetriggertes Flip-Flop wie in dem Wiki verarbeitet doch ein 
digitales Eingangssignal und gibt auch ein digitales Signal heraus. So 
ein Flip-Flop als Teiler durch 2 wird z.B. am Ende einer Teilerkette 
benutzt, damit Low und High am Teilerausgang die gleiche Breite (Dauer) 
haben. Diese wären sonst bei krummen Teilerverhältnissen verschieden 
lang. Beispiel: 17/6 = 17/(3*2) = (17/3)/2

Teilt man mit dem Flip-Flop die Frequenz eines FM-Signals, dann ist an 
dessen Ausgang sicher ein Teil der gesendeten Information verschwunden. 
Die Information steckt ja im Kurvenverlauf bzw. in der Bandbreite (Hub) 
und in der Abweichung von der Frequenz des unmodulierten Trägers.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Rainer V. schrieb:
> Teilt man mit dem Flip-Flop die Frequenz eines FM-Signals, dann ist an
> dessen Ausgang sicher ein Teil der gesendeten Information verschwunden.
> Die Information steckt ja im Kurvenverlauf bzw. in der Bandbreite (Hub)
> und in der Abweichung von der Frequenz des unmodulierten Trägers.

Bei einer reinen FM-Modulation wird dann auch der Hub geteilt. Ansonsten 
sind alle FM Informationen erhalten ( halt mit dem in diesem Falle 
halben Hub ).

Eine AM Modulation geht allerdings verloren.

Aufpassen muss man dann auch bei Modulationsarten , die beide 
Modulationen benutzen. Das betrifft alle Vektormodulationensarten.

Auch hier geht die AM Information verloren

Ralph Berres

von foo (Gast)


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Vor allem braucht ein Flipflop eine recht hohe Steuerleistung, die in 
der Eingangsstufe eines Empfängers  i.d.R. nicht zur Verfügung steht.

von Ralph B. (rberres)


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foo schrieb:
> Vor allem braucht ein Flipflop eine recht hohe Steuerleistung, die in
> der Eingangsstufe eines Empfängers  i.d.R. nicht zur Verfügung steht.

Dafür gibt es Verstärker z.B. MMICs

Ralph Berres

von foo (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Dafür gibt es Verstärker z.B. MMICs

Ein Geradeausempfänger mit 100dB Verstärkung bei 200MHz und dann ein 
Flipflop?
Da wünsche ich viel Erfolg!

Wer das beherrscht, kann sicherlich auch 200MHz Mixer bauen.

von Ralph B. (rberres)


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foo schrieb:
> Ein Geradeausempfänger mit 100dB Verstärkung bei 200MHz und dann ein
> Flipflop?
> Da wünsche ich viel Erfolg!
>
> Wer das beherrscht, kann sicherlich auch 200MHz Mixer bauen.

Das ist wohl war.

Ich würde bei 200MHz auch keinen Geradeausempfänger bauen wollen.

Ralph Berres

von Andreas D. (rackandboneman)


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Vor allem: Einem Mischer/LO kann man ein Gemisch von 10 Signalen mit 
unterschiedlichen Frequenzen geben, und am anderen Ende kommen dann 
wieder 10 Signale mit unterschiedlichen Frequenzen raus, nur eben 
jeweils +/- LO-Frequenz. Wenn man ein solches Gemisch auf einen 
Frequenzteiler gibt kommt hinten nur noch Grütze raus weil der Teiler 
eben im Gegensatz zum Mischer zustandsbehaftet ist. Und wenn man das 
Signal schon vor dem Frequenzteiler von allen anderen im selben 
Frequenzband trennt - dann hat man bereits einen kompletten Empfänger 
und braucht hier nur noch einen Demodulator anzuschalten.

von Rainer V. (rudi994)


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Ralph Berres schrieb:
> würde bei 200MHz auch keinen Geradeausempfänger bauen wollen.

Geradeausempfang hast Du bei der Frequenz automatisch, da es nur noch 
auf Sichtweite geht. Alles, was um die Ecke oder hinterm Horizont 
liegt...

foo schrieb:
> Vor allem braucht ein Flipflop eine recht hohe Steuerleistung, die in
> der Eingangsstufe eines Empfängers  i.d.R. nicht zur Verfügung steht.

Da ließe sich ja etwas machen. Am Flip-Flop (da denke ich an einen 
SN74xx) läßt sich jedoch nichts ändern. Der Eingang braucht ein 
TTL-Signal und da gibt es einen Hysterese-Bereich, wo High und Low nicht 
definiert sind. Das ist bei Rechteck fast egal, aber bei sinusförmigem 
Audio- oder HF-Signal mit langsamen Flanken tritt der undefinierte 
Zustand doch recht häufig auf (bzw. er dauert lange, entsprechend der 
Steilheit der Sinuskurve).

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