Hi! Habe letztens mal wieder eine Platine ätzen wollen und mir dafür Natriumpersulfat angerührt. Allerdings hat das Zeug nicht wirklich gut geätzt. Eigentlich garnicht. Kann es sein, dass das Zeug zu alt ist? Hab daa bestimmt schon 5 Jahre im Keller liegen. Kleine Klumpen sind auch schon drinnen. Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren!
Studi schrieb: > Kleine Klumpen sind auch schon drinnen. Dann ist es vielleicht feucht geworden. Das öffnet der Zersetzung unter Abgabe von Ozon Tür und Tor.
Nein, der Geheimdienst hat es Ausgetauscht, und bald wird ein Dursuchungskommado kommen, und in der Pressemitteilung heist es dann, dass ein Anschlag verhindert wurde. ;) @ Mike (Gast) Sollte man das Ozon nicht riechen können? Kann man damit den Zerfall feststellen?
Lege eine Platine rein, die du gerade geputzt hast, also Photoschicht mit Natronlauge runtergemacht bzw. falls sie keine Photschicht hatte ganz kpuferrein gebürstet. Ätzt es auch dann nicht, taugt dein Ätzmittel nichts. Ätze es dann, war deine Belichtung nicht ausreichend.
Ist das Natriumpersulfat auch im Wasser aufgelöst worden, oder hast Du Deine Platine in das Pulver gesteckt?
Natriumpersulfat ätzt nur extrem langsam, außer man rührt ständig um bzw. belüftet und macht es warm. Wenn nicht, dauert das gut und gerne irgendwie 2 Stunden bis so eine Platine fertig ist.
Mike schrieb: > Studi schrieb: > Zersetzung unter Abgabe von Ozon .... Nix Ozon, Sauerstoff. MaWin schrieb: > also Photoschicht mit Natronlauge runter Ne 1Cent Münze ist billiger. Studi schrieb: > 5 Jahre im Keller Dann ist's jetzt Natriumdisulfat.
Wer 2h seine Platine in Natriumpersulfat badet, sollte das Hobby wechseln. Mach einfach mal nen Platinenrest rein, bei ca 45° sollte innerhal von 5 min ein deutlicher Abtrag sichtbar sein. Ich wechsel die Lösung wenn sie dunkelblau ist oder sich nach 5 min nichts tut.
platino schrieb: > Wer 2h seine Platine in Natriumpersulfat badet, sollte das Hobby > wechseln. So schlecht wird das gar net. Das unterätzen nimmt ja durch die langsamere Ätzgeschwindigkeit auch ab. Ich hatte schon Platinen die nach der Zeit super aussahen.
Sven B. schrieb: > Das unterätzen nimmt ja durch die > langsamere Ätzgeschwindigkeit auch ab. Warum sollte es das tun??
Weil halt die Seiten der Kupferbahnen auch langsamer abgetragen werden, genau wie die Fläche von oben. (Ich meine nicht, dass du insgesamt weniger Unterätzung hast als bei schnellerem Ätzen, aber halt auch nicht signifikant mehr)
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platino schrieb: > Ich wechsel die Lösung wenn sie dunkelblau ist oder sich nach 5 min > nichts tut. ich nicht. meine ätzlösung ist dunkelgrün und über 12 jahre alt und ätzt immer noch. stark lüften und auf 35°c heizen und go. jahrelanges lagern der lösung ist kein problem. o2 wird von der lösung nicht abgegeben.
Sven B. schrieb: > Natriumpersulfat ätzt nur extrem langsam, außer man rührt ständig um > bzw. belüftet und macht es warm. Wenn nicht, dauert das gut und gerne > irgendwie 2 Stunden bis so eine Platine fertig ist. Sehr richtig, genau so ist es. Verglichen mit Eisen-III-Chlorid ist Natriumpersulfat schon prinzipiell eine lahme Ente (ungefähr Faktor 10!) - bereits ein Semester Chemische Reaktionstechnik reicht zum Verständnis aus. Das gilt umso mehr, wenn ein für Eisen-III-Chlorid günstiges Ätzverfahren gewählt wird, z.B. Schaumätzen, wo eine Platine nach spätestens 2 Minuten ganz locker fertig sein sollte: der Abtrag beträgt hierbei bei frischer Lösung von 35% Gewichtsanteilen und 45°C etwa 0,5mü pro Sekunde. Da kommt das saubere, aber lahme NaPS nicht mit. Deshalb hat man im industriellen Umfeld dort vor Jahrzehnten Katalysatoren auf Quecksilberbasis angewendet. Ein eventuelles unvorsichtiges Erhitzen auf etwa 60°C oder mehr tut ein übriges, um die NaPS-Brühe ganz systematisch zu zerlegen, indem sie Sauerstoff abspaltet. Ätzen tut sie dann natürlich nur noch schlecht oder gar nicht. Die optimale Arbeitstemperatur liegt bei knapp über 40°C.
dolf schrieb: > meine ätzlösung ist dunkelgrün und über 12 jahre alt und ätzt immer > noch..... o2 wird von der lösung nicht abgegeben. Gelöstes Natriumperoxidisulfat gast ständig Sauerstoff aus und in 4 Wochen ist es praktisch hinüber! Deine 12 Jahre sind lächerlich!
Ich hab das NaPS in der Reichelt Ätzmaschine I oder so ähnlich aufgelößt und "gelagert". Ich ätze nicht viel, vielleicht 2-3 Platinen im Jahr. Ich kann folgendes feststellen: * Die Flüssigkeit "verdunstet", ich kippe einfach Wasser bis zur Markierung wieder rein, bevor ich ätze * Dem Blubberschlauch tut das nicht gut : - Die Gummis, die den Schlauch am Gewicht halten, lösen sich auf - Etwas kristallisiert und verstopft die Löcher * Ätzen funktioniert auch nach 2 Jahren noch "wie am ersten Tag" Was genau chemisch passiert...keine Ahnung... * Die Flüssigkeit gast aus (soweit ich verstanden habe Sauerstoff), also kein geschlossener Behälter * Es fängt nicht alles an zu rosten (2 Jahre bei Werkzeug gelagert, nix kaputt) * Für meine Anwendung ist die Konzentration NaPS nach 2 Jahren und wenig Gebrauch noch hoch genug (nix nach 4 Wochen hinüber) Bei 50°C lagern mag das anders aussehen...
Ist vielleicht am Rande von Interesse: Wir hatten in den 80er Jahren in der Firma eine KEPRO PCB Sprühätzanlage. Als Ätzmittel wurde Ammonium-Persulfat mit ganz, ganz wenig Mercuric-Chloride Katalysator zugesetzt. (Siehe untenstehende Link). Bei frischen Ätzmittel mit Katalysator konnte man eine Board bei 40 Grad in weniger als 5-10 min einwandfrei ätzen. Das Ätzmittel war in der Regel mindestens 6-12 Monate verwendbar bevor es deutlich schlechter arbeitete. Der Unterschied zwischen mit und ohne war spektakulär. Auf der negativen Seite, der Katalysator war extrem giftig und es war geraten immer mit allen geratenen Schutzmaßnahmen und mit Gummihandschuhen zu arbeiten. Ich nehme an daß man als Hobbyist an das Zeug heutzutage sowieso nicht leicht ran kann. Damals verwendeten wir Kodak KPR Negativ-Photoresist. Wir beschichteten die Platine selber und konnten mit allen möglichen Substraten arbeiten. Leider ist KPR nur mehr sehr schlecht erhältlich. Hier ein paar nützliche Links: https://chemistry.osu.edu/files/ehs/chp/2001%20CHP/PDF%20Files/SOP%2012-Printed%20Circuit%20Boards.pdf http://www.sciencelab.com/msds.php?msdsId=9924616 http://books.google.ca/books?id=m8sJBIMtETgC&pg=PA372&lpg=PA372&dq=mercury+chloride+ammonium+persulfate&source=bl&ots=2_0iGLQbSe&sig=WrE88x9w4zHQ6drXmzL023QX0SE&hl=en&sa=X&ei=vjw_VP3DHsLNiwLzvYGQCQ&ved=0CB0Q6AEwAA#v=onepage&q=mercury%20chloride%20ammonium%20persulfate&f=false http://www.google.ca/patents/US3269881 http://www.google.com/patents/US4311768 http://www.google.es/patents/US3475242 ******************************************************** Hier Instruktionen wie man Ammonium Persulfat richtig mit Amateurmitteln neutralisieren kann: http://frgmnt.org/tag/etching/ ******************************************************* mfg, Gerhard
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