Forum: HF, Funk und Felder Erde, SchuKo, Schirm, Massen verbinden =? Antenne, XLR, symmetrische Übertragung


von sur3 (Gast)


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Hallo, ich bin dabei einen symmetrischen Verstärker zu löten, die 
XLR-Buchsen haben 4 Pins, 3 normale Pins und einer (Pin 4) für das 
metallische Steckergehäuse.
Ich habe nun ein paar Fragen dazu, insbesondere die Störanfälligkeit 
betreffend..

Wofür brauche ich Pin 1 = Masse/Schirm, die Verwendung als Masse scheint 
mir unsinnig, da ich ja einfach direkt die beiden Differenzsignale von 
Pin 2 und 3 gegeneinander verwenden kann?
Stellt Pin 1 einfach eine Kabelabschirmung da, also ist Pin 1 mit der 
Schirmung des Kabels verbunden?
Ich habe gelesen Pin 4 sei nur mit dem Steckergehäuse verbunden, aber 
nicht mit der Kabelschirmung, wozu der Unterschied?
Wenn ja soll ich Pin 1 mit dem Gehäuse und mit Pin 4 verbinden um eine 
Art Faradayschen Käfig zu bauen oder bastel ich damit eine riesige 
Antenne und sollte sie lieber unverbunden lassen?
Muß ich Masse oder SchuKo mit dem Gehäuse verbinden oder beides?
Sind Masse oder Schuko in der Steckdose bereits mit der Erde verbunden?

Besten Dank
Sur3

von Tom (Gast)


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Dazu gibt es sogar eine eigene Website: http://pin1problem.com/

von sur3 (Gast)


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Tom schrieb:
> Dazu gibt es sogar eine eigene Website: http://pin1problem.com/


Ach krass danke, damit sind die wichtigsten Fragen schonmal beantwortet. 
^^

Jetzt frag ich mich nurnoch warum man Schirmungen überhaupt verbinden 
soll, weil dadurch ja eine Art immer längere Antenne entsteht, ist der 
Faradaykäfig das wirklich wert, ein paar kleine Löcher durch fehlende 
Verbindungen der Abschirmungen dürften doch keinen großen Störeffekt 
haben?

von A-Freak (Gast)


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Nur wenn die Abschirmung durchverbunden ist wirkt sie vollständig als 
Abschirmung. Es ist gerade der Strom der außen auf der Hülle fliest der 
im inneren der Leitung die Störungen aufhebt.

Die Stelle an der die Abschirmung unterbrochen ist ist DIE Stelle die 
als Antenne wirkt und die Störungen hereinläßt.

von Peter (Gast)


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sur3 schrieb:
> Jetzt frag ich mich nurnoch warum man Schirmungen überhaupt verbinden
> soll, weil dadurch ja eine Art immer längere Antenne entsteht, ist der
> Faradaykäfig das wirklich wert, ein paar kleine Löcher durch fehlende
> Verbindungen der Abschirmungen dürften doch keinen großen Störeffekt
> haben?

Eine richtige Schirmung geht komplett einmal herum. Da sprechen wir von 
maximalen "Löchern" von einem Viertel bis Sechstel der Wellenlänge der 
höchst vorkommenden Frequenz. Das beginnt bei geeigneten Steckern, 
Gerätegehäuse, Groundplanes unter den Steckern und befilterten Signalen. 
Natürlich kommt es darauf an, was genau man erreichen will und was für 
eine Art von Signal man hat. Egal aber was - eine Schirmung braucht ein 
Konzept. Eine überhaupt nicht aufgelegte Schirmung ist besser als eine 
einseitig aufgelegte unbefilterte Schirmung. Eine halbherzig gemachte 
Schirmung ist meistens schlimmer als garkeine. Wenn jemand ein Gehäuse 
baut und dabei auch nur eine Lücke ungeschirmt offen lässt, dann hat man 
eine Schlitzantenne mit einer Performance von der manche Funker träumen 
würden. Entweder macht man eine 100% Schirmung und lebt mit den Strömen 
auf der Schirmung (die meistens Störungen verursachen) oder man lässt es 
sein.

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