Hallo, im Hörgerät meiner Tante kommen mir bis dato völlig unbekannte Zink-Luft-Batterien zum Einsatz. Die Teile haben ja so eine Art Versiegelung, damit die zeitlich begrenzte chemische Reaktion erst mit der Verwendung beginnt. Jetzt sollte ich für sie Batterien im Internet bestellen und habe bei Batterien einer absoluten Top-Marke in einer negativen Amazon-Bewertung gelesen, dass die Kapazität zu gering war. In einem Kommentar wurde dies mit einem zu schnellen Einsetzen in das Hörgerät begründet. Laut dem Kommentator soll man die Batterie nach dem Entfernen des Siegels erst mehrere Minuten lang atmen lassen, bevor man die Batterie in das Hörgerät einsetzt, da sonst niemals die volle Kapazität erreicht werden kann. Irgendwie kann ich mir das zwar nicht vorstellen, aber ich bin kein Chemiker und daher die Frage an die Profis hier: Ist das Quatsch oder ist da was dran? Viele Grüße, Hans
:
Verschoben durch User
Prinzipiell ja, aber... - das Hörgerät zieht ja keine hohen Impulsströme und zum anderen wird das Hörgerät ja nicht gerade hermethisch dicht sein, so das die Batterie später keine Luft mehr bekommt. Es sei denn, das es für Leistungsschwimmer auch hermethisch dichte Hörgeräte gibt... Von da her denke ich eher, das das ne Ausrede war
Hans schrieb: > Laut dem Kommentator soll man die Batterie nach dem Entfernen des > Siegels erst mehrere Minuten lang atmen lassen, bevor man die Batterie > in das Hörgerät einsetzt, da sonst niemals die volle Kapazität erreicht > werden kann. Das würde zwei Dinge voraussetzen: - Im Hörgerät bekommt die Batterie keine Luft mehr - Das Hörgerät benötigt soviel Strom, daß die Redoxreaktion davon gestört wird Beides halte ich für unwahrscheinlich. Ersteres würde bedeuten, daß die Batterie nur kurzzeitig "atmen" muss, um mit der aufgenommenen Sauerstoffmenge lange Zeit betrieben werden zu können, letzteres widerspricht der Hörgeräteanwendung, denn bei Hörgeräten werden ja wohl die Batterien nicht jeden Tag ausgewechselt. Das hier http://web.archive.org/web/20110710160138/http://www1.duracell.com/oem/Primary/Zinc/Zinc_Air_Tech_Bulletin.pdf widerspricht eindeutig der ersten These; die Batterie braucht während ihrer ganzen Betriebsdauer Sauerstoff.
Hans schrieb: > bis dato völlig unbekannte Zink-Luft-Batterien Die Dinger sind sehr typisch für Hörgeräte. Hauptgrund ist meiner Erinnerung nach, dass der Spannungsabfall am Ende der Kapazität sehr langsam vonstatten geht, sodass der Betroffene selbst feststellen kann, dass es jetzt bald Zeit wird, die Batterie zu wechseln. Das ist natürlich vor allem da wichtig, wo ein abruptes Aussetzen der Funktion sicherheitskritisch werden kann, weil der Betroffene für seine gerade ausgeführte Tätigkeit auf die Funktion des Geräts angewiesen ist.
Hans schrieb: > Zink-Luft-Batterien > Laut dem Kommentator soll man die Batterie nach dem > Entfernen des Siegels erst mehrere Minuten lang atmen lassen, bevor man > die Batterie in das Hörgerät einsetzt, da sonst niemals die volle > Kapazität erreicht werden kann. Das erscheint mir im Prinzip logisch. Allerdings habe ich das bislang auch nicht gemacht und mein "13-er" Batterien halten zwei Wochen. Gruss Harald
Jörg Wunsch schrieb: > Die Dinger sind sehr typisch für Hörgeräte. Hauptgrund ist ...hauptsächlich die wesentlich grössere Kapazität gegenüber Standardknopfzellen gleicher Grösse. > dass der Spannungsabfall am Ende der Kapazität sehr > langsam vonstatten geht, sodass der Betroffene selbst feststellen > kann, dass es jetzt bald Zeit wird, die Batterie zu wechseln. Da sind meine persönlichen Erfahrungen anders. Gegen Ende der Batterielebensdauer gibt es einen Warnton. Wenige Minuten später schaltet das Gerät ab. Schalte ich es dann ab und wieder ein, startet das Gerät zwar (heutige Geräte sind mehr Computer als Verstärker), wenige Minuten später schaltet es aber wieder ab. Dann kommt man um einen Wechsel nicht mehr drumherum. Die un- belastete Spannung der Zelle beträgt dann immer noch 1,4V. Ich bezahle übrigens in einem Laden hier am Ort (eine Kette) 1€ pro Sechser-Pack. Da lohnt sich keine Internetbestellung. Gruss Harald
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.