Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Abkanteinrichtung


von Steffen (Gast)


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Abkanteinrichtung mit Segmenten für Blechschachteln
Ich möchte verschieden große Blechschachteln bis max. 50 cm herstellen.
Hat jemand einen Vorschlag für eine handliche, praktikabel 
Abkanteinrichtung?

von MaWin (Gast)


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Ich habe eBay 150672481565

Erwarte nicht, dass man damit 1mm Edelstahl biegen kann, aber Alu oder 
0.8mm Weissblech geht schon.

Da sie kein Prisma hat, kann man nur eine Richtung falzen, ausser man 
legt 1cm passend lang zurechtgesägten Stahl unter, dann kann man 
wenigstens 1cm hochgekantete Ränder haben.

Das ist die Alternative
http://www.swm-maschinen.de/eshop/metallbearbeitungsmaschinen/biegegeraete-kombi-biegemaschinen/swm-univ-blechbearbeitungsmaschine-3in1-610.php5
hinterlässt aber Biegespuren.

von Klaro (Gast)


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Wenn es Einzelstücke sind und auch nicht so groß, geht das auch
mit einem Schraubstock und etwas scharfkantigem Flachstahl.
Bisschen Erfahrung sollte man mit Metallverarbeitung schon haben,
aber dann würde hier auch die Frage überflüssig werden, oder?

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich habe 2 Stück 40er Winkeleisen, das abzukantende Material wird
angerissen und zwischen beide Winkel eingelegt. An einem Ende der
Winkeleisen befindet sich eine Bohrung, durch die mittels 8er Schraube
und Mutter mit Federding äh -ring beide Winkeleisen verschraubt werden.
Die andere Seite der Eisen wird in den Schraubstock gespannt.

Jetzt biegt man mit beiden Händen langsam und Stück für Stück, bis es
nicht mehr weitergeht, weil man sich jämmerlich die Pfoten klemmen
würde.

Nun braucht man einen Jummihammer (mit "J"), mit dem man von der Mitte
zu den Seiten hin den "Rest" erledigt.

Ja, eine Abkantbank wäre schöner, aber wir sind hier nicht auf der 
"Fritz Heckert"
;-)
MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Mehmet K. (mkmk)


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@Paul
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Vielleicht bei Gelegenheit ein Bild 
hochladen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Mehmet Kendi schrieb:
> @Paul
> Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Vielleicht bei Gelegenheit ein Bild
> hochladen?

Das ist richtig. Ich habe den ganzen Prassel aber in der Garage und 
komme
da so schnell nicht wieder hin, da ich gesundheitlich im Eimer bin.

:-(

MfG Paul

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen schrieb:
> Abkanteinrichtung mit Segmenten für Blechschachteln
> Ich möchte verschieden große Blechschachteln bis max. 50 cm herstellen.
> Hat jemand einen Vorschlag für eine handliche, praktikabel
> Abkanteinrichtung?

Welcher finanzielle Einsatz ist denn angedacht?

Wenn es extrem flexibel sein soll, würde ich eine Magnetbiegemaschine 
wählen (ab 1700€ bis 1300mm Biegewange). Damit kann man Gehäuse biegen, 
die auf konventionellen Maschinen nicht gehen, bspw. tiefe Behälter oder 
auch komplett geschlossene Gehäuse/Rohre.

Wir geben unsere nicht mehr her :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Chris schrob:
>Magnetbiegemaschine

Was macht das Ding anders als eine "normale" Abkantbank? Nur daß es eine
Biegewange statt mechanisch zu fixieren mit der Kraft eines 
Elektromagneten
auf das Werkstück preßt?

mfG Paul

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:
> Chris schrob:
>>Magnetbiegemaschine
>
> Was macht das Ding anders als eine "normale" Abkantbank? Nur daß es eine
> Biegewange statt mechanisch zu fixieren mit der Kraft eines
> Elektromagneten
> auf das Werkstück preßt?

Andersherum :-)

Der Elektromagnet sitzt in der Materialauflage unterhalb des Blechs und 
ein Balken schließt dann den magnetischen Kreis oberhalb des Blechs und 
drückt es an.

Ein Video des Originalherstellers zeigt ansatzweise, was damit alles 
möglich ist:

https://www.youtube.com/watch?v=OipSiPSRti8

von MaWin (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wenn es extrem flexibel sein soll, würde ich eine Magnetbiegemaschine
> wählen (ab 1700€ bis 1300mm Biegewange).

Wohl eher doppelt so viel:

http://www.hbv24.de/artikel.php?artnr=3770125&SessID=ccf59b6f212ebb04ac94ac7ad0948cd6&&name=MBM+1250+Magnetbiegemaschine&sortiment=Stuermer_komplett_15.03&;

und damit 20 mal teurer als eine konventionelle Biegebank

von Mehmet K. (mkmk)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich habe den ganzen Prassel aber in der Garage und komme
> da so schnell nicht wieder hin, da ich gesundheitlich im Eimer bin.

Zuerst einmal gute Besserung.
Eine Skizze würde mir auch reichen. Ansonsten: einfach wenn Du wieder 
gesund bist, hier hochladen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Mehmet Kendi schrieb:
> Zuerst einmal gute Besserung.

Ja, Danke Mehmet.
> Eine Skizze würde mir auch reichen. Ansonsten: einfach wenn Du wieder
> gesund bist, hier hochladen.
Hier ist ein Link, bei dem die Leute die gleiche Idee hatten:
www.ausbildungsvorbereitung.de/download/m180201.pdf

Auf Seite 6 sieht man das Gerät


@Chris

Danke für den Link. Der Film bringt mich auf eine Idee. Ich muß mal in
den Keller und meine Zugmagneten suchen....

;-)

MfG Paul

von MaWin (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Auf Seite 6 sieht man das Gerät

Das ist kein Gerät, das ist ein verbreiterter Schraubstock,
und der biegt nicht, sondern hält nur eine Seite fest.

Zum Biegen von Blech ist so was völlig ungeeignet wie jeder weiss der es 
schon mal versucht hat, denn das Blech wird nicht im Ganzen über die 
komplette Breite umgebogen, sondern men versucht es stückweise etwas zu 
biegen.

Dabei musst du es weuter überbiegen (siehe dein PDF), so 5 Grad. Also 
schon wenn man in kleinsten Schritten von nur 1 Grad (und damit 90 
Schrittchen) das gesamte Blech umkanten wollte, müsste man eine Stelle 
um 6 Grad reinbiegen, während die anderen Stellen des Blechs senkrecht 
bleiben. Die Folge: Das Blech des weggebogenen Streifens wird gelängt, 
in die Länge gezogen weil es den Bogen mitmachen muss.

Wenn der Beigevorgang fertig ist, liegt dort längeres (und etwas 
dünneres) Blech als auf der anderen Seite. Es ist wellig und niemals 
gerade.

Wer meint, so breiteres Blech biegen zu können, hat von 
Metallverarbeitung nicht die leisteste Ahnung und offenbar nicht 
verstanden, wozu man eine Abkantbank braucht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Jetzt habe ich mich gewundert, wo der Beitrag um 14:55 herkommt, denn 
ich
konnte ihn nicht sehen. Da mußte ich mal wieder den Internet-Explorer
benutzen und siehe da: Es ist MaWin. Den habe ich ja schon vor 2 Jahren
in den Idiotenfilter eingetragen.

Wie ich jetzt wieder sehe: Aus gutem Grund.

Stänker noch ein wenig allein weiter -ich werde es nicht lesen müssen.

Schöne Grüße
Paul

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:

> Wohl eher doppelt so viel:
>
> 
http://www.hbv24.de/artikel.php?artnr=3770125&SessID=ccf59b6f212ebb04ac94ac7ad0948cd6&&name=MBM+1250+Magnetbiegemaschine&sortiment=Stuermer_komplett_15.03&;
>
> und damit 20 mal teurer als eine konventionelle Biegebank

Oh, das geht noch deutlich teurer - wenn man bspw. meint, das Original 
kaufen zu müssen. Da hatte ich Angebote über 3800€ netto :-}

Aber wenn man nicht direkt bei dem kauft, den Google als erstes 
auswirft, dann kriegt man die Kantbank für deutlich unter 2000€. Wir 
haben unsere bspw. hier gekauft: http://www.baileighindustrial.de/

Davon abgesehen ist es zwar schön, wenn eine konventionelle Biegebank 
viel günstiger ist, aber wenn diese einfach nicht das kann, was die 
magnetische leistet und ich diese Fähigkeiten benötige, dann ist eine 
konventionelle Biegebank schlicht unbrauchbar.

Der OP wollte ja eine Biegemaschine, mit der er Behälter von 50cm 
(Breite?, Höhe?, Tiefe?) herstellen will.

Mit einer Magnetkantbank ist er in der Lage, jede mögliche Form eines 
Rechteckbehälters herzustellen, weil es da in Breite und Höhe keine 
Einschränkung gibt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Mit einer Magnetkantbank ist er in der Lage, jede mögliche Form eines
> Rechteckbehälters herzustellen, weil es da in Breite und Höhe keine
> Einschränkung gibt.

Verstehe ich nicht - wenn du die 4 Seiten eines Behälters hochbiegen 
willst, brauchst du doch eine Biegekante, die in der Länge genau 
reinpasst (jedenfalls für die letzten beiden Seiten). Von beliebig kann 
also keine Rede sein, bei einer konventionellen Maschine kannst du das 
Prisma zusammensetzen, aber wenn das nicht hinkommt, müsstest du eines 
zurechtsägen. Wieso soll das mit einem Magneten klappen?

Georg

von g457 (Gast)


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> Wieso soll das mit einem Magneten klappen?

Video ansehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Verstehe ich nicht - wenn du die 4 Seiten eines Behälters hochbiegen
> willst, brauchst du doch eine Biegekante, die in der Länge genau
> reinpasst (jedenfalls für die letzten beiden Seiten). Von beliebig kann
> also keine Rede sein, bei einer konventionellen Maschine kannst du das
> Prisma zusammensetzen, aber wenn das nicht hinkommt, müsstest du eines
> zurechtsägen. Wieso soll das mit einem Magneten klappen?

Schau Dir das Magnabend-Video an :-)

Und bei einer Gesenkbiegemaschine hast Du immer das Problem, dass Du den 
Balken im Weg hast, d.h. Behälter, die deutlich tiefer als breit sind, 
werden zum Problem.

So eine Erfahrung war für mich übrigens der Auslöser für den Kauf. Unser 
damaliger Blechverarbeiter musste vor einer Küvette kapitulieren. Mit 
einer Magnetbiegebank sind solche Dinge ein Klacks.

Selbst komplett geschlossene Behälter (bspw. einen Würfel) kannst Du so 
biegen.

von Georg (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und bei einer Gesenkbiegemaschine hast Du immer das Problem, dass Du den
> Balken im Weg hast

Ok, das ist wohl das Wesentliche - Schlitze kann man auch in ein Prisma 
einer normalen Bank machen. Wieder mal was dazugelernt (lohnt sich in 
meinem Alter eigentlich garnicht mehr).

Georg

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Georg schrieb:

> Ok, das ist wohl das Wesentliche - Schlitze kann man auch in ein Prisma
> einer normalen Bank machen.

Ja, für normale Behälter geht das. Die Magnetbank vereint die Vorteile 
von Gesenk- und Schwenkbiegen und hat darüberhinaus noch weitere - bspw. 
auch den, dass ohne Probleme auch Biegungen an Blechen möglich sind, die 
deutlich breiter als die Biegewange sind.

> Wieder mal was dazugelernt (lohnt sich in
> meinem Alter eigentlich garnicht mehr).

Das will ich nicht gehört haben! 8-)

von DerSchonWieder (Gast)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt eine Alternative zur Kantbank: Falten.

Das bedeutet, das Material muss exakt an den dafür vorgesehen
Stellen dünner sein.

Wir ( Schlosserei ) lösen das sehr simpel.
Ein kleiner Winkelschleifer mit einer 1mm Trennscheibe
wird ( meist mit Schiene ) über das Blech gezogen.
Bei dickerem Blech breitere Trennscheibe nehmen.

Der Rest geht von Hand.

Ist natürlich etwas Übungssache, das richtige Maß beim Ein-
schneiden zu finden, aber selbst unkantbare Blechteile lassen
sich so herstellen.

Natürlich liegen diese " Kratzer" später innen :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Utschastnik (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Es gibt eine Alternative zur Kantbank: Falten.

Das kannst Du knicken...

von Bernd F. (metallfunk)


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Utschastnik schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Es gibt eine Alternative zur Kantbank: Falten.
>
> Das kannst Du knicken...

Genau.

Grüße Bernd

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