Forum: Platinen Alternative zum Kodierschalter


von Benjamin M. (allesblinkt)


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Hallo,

ich setze gerade die Steuerungselektronik für ein größeres 
Musikinstrument (Orgel) um bei dem ca. 70 Ventile über einen Bus 
gesteuert werden.
Die Steuerung ist modular aufgebaut. Jede Treiberplatine hat einen 
kleinen Controller (Atmega), nimmt Befehle über einen RS485 Bus entgegen 
und steuert 6 Ventile an.

Die einzelnen Module sind komplett gleich aufgebaut, damit sie bei einem 
defekt einfach ausgetauscht werden können (Vorrat).

Gibt es eine Alternative dazu zwei Kodierschalter (z.B. 10 Stellungen) 
auf jedem Modul zu verbauen damit dieses weiss welche ID auf dem Bus es 
hat? Kopierschalter gehen natürlich - uC Pins gibt es auch noch ein paar 
- irgendwie fühlt sich das aber auch nicht nach einer guten Lösung an...

Vorproduzierte Jumperbrücken oder Kopierbrücken würde ich auch gerne 
verbauen weil diese zu leicht verloren gehen. Auch eine Programmierung 
der IDs über den Bus o.Ä. kommt nicht in Frage...

von Klaus D. (kolisson)


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Benjamin M. schrieb:
> Die Steuerung ist modular aufgebaut. Jede Treiberplatine hat einen
> kleinen Controller (Atmega), nimmt Befehle über einen RS485 Bus entgegen
> und steuert 6 Ventile an.
>
> Die einzelnen Module sind komplett gleich aufgebaut,

Dann könnte ja jede Treiberplatine wenn sie angeschlossen wird (oder 
wenn man einen Taster auf dem Modul drückt) eine Kommunikation zum 
Steuerrechner aufbauen um sich zu identifizieren.

Gruss Klaus

von Helge A. (besupreme)


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Poti + ADC geht auch, wird aber bei 12 Stellungen zu schwierig 
einzustellen. Da ist ein Drehschalter mit 16 Positionen besser.

Ganz ohne Kodierung kommst du nur aus, wenn die Daten mit einer 
Schieberegister-Logik durch die Module durchgeschoben werden. Da du dir 
dabei die Adressierung sparst und synchron schalten kannst, könnte das 
eine gute Lösung sein.

von Benjamin M. (allesblinkt)


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Klaus De lisson schrieb:
> Dann könnte ja jede Treiberplatine wenn sie angeschlossen wird (oder
> wenn man einen Taster auf dem Modul drückt) eine Kommunikation zum
> Steuerrechner aufbauen um sich zu identifizieren.

Danke. Grundsätzlich ja. Es gibt allerdings nicht wirklich einen 
Steuerrechner in diesem Sinne, sondern ein spezielles Modul, dass über 
MIDI, etc. Befehle und Noten entgegennimmt und diese an die Module 
weiterschickt. Außerdem sind die verschiedenen Ventile in ein paar 
Flightcases die später weit weg voneinander stehen werden.

Schön wäre wenn man die defekte/alte Platine herausnehmen könnte und bei 
der neuen einfach dieselbe Id einstellt und diese dann einbaut.

von Benjamin M. (allesblinkt)


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Helge A. schrieb:
> Ganz ohne Kodierung kommst du nur aus, wenn die Daten mit einer
> Schieberegister-Logik durch die Module durchgeschoben werden. Da du dir
> dabei die Adressierung sparst und synchron schalten kannst, könnte das
> eine gute Lösung sein.

Jedes Modul soll wirklich gleich sein und die Strecken sind sehr lang. 
Aus diesem Grund kommt durchschieben nicht wirklich in Frage.

von Otto Fiedrich (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> Außerdem sind die verschiedenen Ventile in ein paar
> Flightcases die später weit weg voneinander stehen werden.
> Schön wäre wenn man die defekte/alte Platine herausnehmen könnte und bei
> der neuen einfach dieselbe Id einstellt und diese dann einbaut.

Warum sollten dann die Kodierschalter auf der Platine sitzen? Es wäre 
doch sinnvoller, diese am Case zu verbauen oder eventuell sogar hart zu 
verdrahten und über den Steckverbinder auf die Platine zu führen.

Welche Funktion steckt hinter der Codierung - z.B Pfeifen-hinten-links?

von Falk B. (falk)


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@ Benjamin M. (allesblinkt)

>Gibt es eine Alternative dazu zwei Kodierschalter (z.B. 10 Stellungen)
>auf jedem Modul zu verbauen damit dieses weiss welche ID auf dem Bus es
>hat? Kopierschalter gehen natürlich - uC Pins gibt es auch noch ein paar
>- irgendwie fühlt sich das aber auch nicht nach einer guten Lösung an...

Warum nicht? Was glaubst, wozu es diese Kodierschalter gibt?

>Vorproduzierte Jumperbrücken oder Kopierbrücken würde ich auch gerne
>verbauen weil diese zu leicht verloren gehen. Auch eine Programmierung
>der IDs über den Bus o.Ä. kommt nicht in Frage...

KISS !!!

http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip

von Wolfgang (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> Kopierschalter gehen natürlich - uC Pins gibt es auch noch ein paar
> - irgendwie fühlt sich das aber auch nicht nach einer guten Lösung an...
>
> Vorproduzierte Jumperbrücken oder Kopierbrücken würde ich auch gerne
> verbauen weil diese zu leicht verloren gehen. Auch eine Programmierung
> der IDs über den Bus o.Ä. kommt nicht in Frage...

Einen Tod wirst du sterben müssen. Im ATmega könntest du die Adresse im 
Flash oder Eprom ablegen, wenn das Modul eine bestimmte Kommandofolge 
über den Bus bekommt. Wenn es für Dummies funktionieren soll, ist die 
Kodierung über die Steckplätze wohl die sicherste Lösung.

von Skyper (Gast)


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Dein Modul wird irgentwie zum Bus eine Verbindung aufnehmen müssen... 
vermutlich über einen Steckbverbinder... plane dort 4 Pins mehr ein, 
über die Du dann Binär eine Adress 0-F kodieren kannst... soweiß nach 
dem Stecken jedes Modul, wo es ist sitzt ... alternative könnte man auch 
eine analoge Spannung nehmen, und diese mit dem ADC auf dem Modul 
einlesen...

von freak (Gast)


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Warum gehen die Platinen denn ständig kaputt?
Ich würde die Codierung am Steckplatz hard verdrahten,  dann weiß das 
Modul gleich wo es ist.

von Benjamin M. (allesblinkt)


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Falk Brunner schrieb:
> Warum nicht? Was glaubst, wozu es diese Kodierschalter gibt?

Natürlich genau deswegen.
An die Idee die Steckverbinder, die ins Case verbaut sind zu kodieren 
hatte ich beispielsweise nicht gedacht.

von Benjamin M. (allesblinkt)


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freak schrieb:
> Warum gehen die Platinen denn ständig kaputt?
Noch gehen sie nicht kaputt, aber was bei einer solchen Tour und auf 
Bühnen passiert mag man sich nicht vorstellen.

> Ich würde die Codierung am Steckplatz hard verdrahten,  dann weiß das
> Modul gleich wo es ist.

Das klingt für mich nach einer guten Lösung. Fest am Case verbaute 
Steckverbinder gibt es einige, die sich für eine solche Kodierung 
eignen.
Danke auch den anderen mit der gleichen Idee.

: Bearbeitet durch User
von 6A66 (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> Schön wäre wenn man die defekte/alte Platine herausnehmen könnte und bei
> der neuen einfach dieselbe Id einstellt und diese dann einbaut.

Klar ginge das mit einer Einmalseriennummer (Dallas). Aber ich denke die 
Kommunikation zur Initialierung und Zuordnung über den Bus zu 
implementieren ist deutlich komplexer als einen Drehkodierschalter 
reinzuwerfen mit 0...15 Positionen.

rgds

von Schreiber (Gast)


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Benjamin M. schrieb:
> ich setze gerade die Steuerungselektronik für ein größeres
> Musikinstrument (Orgel) um bei dem ca. 70 Ventile über einen Bus
> gesteuert werden.

Früher hat man doch alle Kirchenorgeln mit einer mechanischen Steuerung 
gebaut?!

Wird das heutzutage wirklich alles elektronisch angesteuert?

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Schreiber schrieb:
> Benjamin M. schrieb:
>> ich setze gerade die Steuerungselektronik für ein größeres
>> Musikinstrument (Orgel) um bei dem ca. 70 Ventile über einen Bus
>> gesteuert werden.
>
> Früher hat man doch alle Kirchenorgeln mit einer mechanischen Steuerung
> gebaut?!
>
> Wird das heutzutage wirklich alles elektronisch angesteuert?

Ja.

von Benjamin M. (allesblinkt)


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Schon recht lange ist es auch bei großen Kirchenorgeln üblich dass unter 
jeder Taste ein Kontakt sitzt, der Relais schaltet. Die Relais schalten 
dann wiederum die Ventile an den Pfeifen

Wen das interessiert:
http://www.ottoheuss.de

Katalog Gruppe 5 (Relais, Ventile, etc.):
http://www.ottoheuss.de/downloads/Otto_Heuss_Gruppe_5_de.pdf

: Bearbeitet durch User
von Peter (pwp)


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Hallo,
was verstehst du unter größeren Orgeln?

Ich kenne das eher so, dass wenn Spieltisch und werke räumlich getrennt 
sind nimmst du elektrische Traktur. Deswegen eher bei großen wo du dann 
bei großen abständen mit Reibung zu kämpfen hast (Als Orgelbauer und als 
Organist :-) )

Grüßle
Peter

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